TEST: Sony BDP-790 - 4k-Streaming, WiFi und 2 x HDMI für 249 EUR
07.09.2012 (cr/sw/Michael Kind)
Sony BDP-S790: Mit 4k-Scaling für 249 EUR
Einführung
Der BDP-S790 von Sony verspricht, für eine UVP von 249 EUR dank hochwertiger Technik nicht nur scharfe 2D- und 3D-Bilder zu liefern, sondern sogar die Upconversion von 2k Inhalten auf 4k zu ermöglichen. Damit bietet der BDP-S790 die aktuell noch seltene Möglichkeit, hochskaliertes Material in 4k entsprechenden 4k-Displays, die allerdings derzeit auch noch rar sind, zuzuspielen. Dank integriertem WiFi lässt sich der 3D Blu-ray Player in das hauseigene Netzwerk einbinden, so kann ganz einfach auf die Netzwerk-Funktionen, wie das Sony Entertainment Network oder das Streaming von Musik und Videos, zugegriffen werden. Die Bildqualität von Filmen aus dem Internet soll sich hierbei der HD-Qualität nähern. Mit der „Media Remote“-App lassen sich Smartphones oder Tablets als Fernbedienung verwenden. Neben der Digital Cinema 4K-Auflösung garantiert der BDP-S790 auch bei DVDs eine HD-ähnliche Bildqualität. Wie er diese Versprechungen umsetzt, lesen sie in unserem Test.
Verarbeitung
Die Lade ist exakt eingepasst, wie heute üblich aber einfach gelagert und besteht komplett aus Kunststoff
Saubere Detailverarbeitung
Gerätedisplay mit guter Auflösung
Gute, im Detail nicht ganz perfekte Materialübergänge
Recht fix reagierende Sensortasten
Rückseite mit Lüfter
Fernbedienung
Der Sony BDP-S790 macht durch seine Hochglanz-Optik einen eleganten Eindruck, man stellt aber, sobald man das Gerät in die Hand nimmt, fest, dass auch die Oberfläche nur aus relativ einfachem Kunststoff besteht, der zudem empfindlich gegen Kratzer ist. An der Unterseite befindet sich leider keine Abdeckung, dafür aber kleine Gummifüßchen, die das Rutschen verhindern. Nach Einschalten des Players erscheinen auf der Oberseite rechts per LED die Tasten „Play“, „Stop“ und „Eject“, die alle durch Berührung betätigt werden. Der Player reagiert hier schon auf einen leichten Fingerdruck und setzt den Befehl sogleich um. Das Laufwerk schließt hierbei passgenau am Gehäuse und steht nicht vor. Insgesamt ist das Gehäuse sauber zusammengefügt. Ein aktiver Lüfter ist im Player eingebaut, dessen Öffnung sich an der Rückseite neben den Anschlüssen befindet. Die Anschlüsse hinten sind fest verankert und lassen bei Druckausübung nicht nach. Einzig das integrierte Stromkabel macht einen etwas instabilen Eindruck und wackelt ein wenig hin und her. Die mitgelieferte Fernbedienung ist kompakt gehalten, das Layout der Tasten ist aber überschaubar. Die Tasten haben außerdem einen guten Druckpunkt und sind auch nicht zu klein, lassen sich also komfortabel bedienen. Leider ließ sich unser Testgerät nicht öffnen. Die mitgelieferte Fernbedienung hinterlässt einen ordentlichen Gesamteindruck, sie ist zudem übersichtlich und liegt gut in der Hand.
Anschlüsse
2 x HDMI, koaxialer und optischer Digitalausgang, LAN- und 2. USB-Schnittstelle (die erste ist auf der Gerätefront untergebracht)
USB-Schnittstelle vorn unter einer Klappe
- Ethernet-Anschluss
- USB-Slot (vorne und hinten)
- Zwei HDMI-Ausgänge
- FBAS
- Stereo-Cinch analoger Audio-Ausgang
- Optischer digitaler Audio-Ausgang
- Koaxialer digitaler Audio-Ausgang
Installation und Menüs
Wahl der Sprache bei der Schnelleinrichtung
Wahl der Anschlussart bei der Schnelleinrichtung
Schnellstartmodus - Achtung, erhöhter Stromverbrauch
4K-Ausgabe
Audiosignal-Ausgabetyp bei HDMI-Ausgabe
Wahl des TV-Typs
Anzeigehelligkeit
Netzwerkverbindungs-Diagnose
IP-Adresseinstellungen
Einfache Einbindung ins Netzwerk
Update übers Netzwerk
Das Menü des 790 ist, wie bei den meisten Sony-Geräten, stark an das XMB-Menü der Playstation 3 angelehnt. Unter "Einrichtung" lassen sich verschiedenste Einstellungen des Players konfigurieren. Angefangen bei den standardmäßigen Videoausgangs-, Bild- und Toneinstellungen, über die Netzwerk-, BD/DVD- Wiedergabe und Systemeinstellungen ist wie üblich auch eine Kindersicherung konfigurierbar. Nach Anschluss eines LAN-Kabels führen wir bei den Netzwerkeinstellungen einen schnellen Verbindungstest durch und stellen fest, dass es bei der Verbindungsherstellung keinerlei Probleme gab. Über die weiteren Menüpunkte „Fotos“, „Musik“ und „Video“ können über einen DLNA-Server im Netzwerk oder einen angeschlossen Datenträger Mediendateien wiedergegeben werden. Ein Punkt weiter befinden sich die multimedialen Anwendungen wie Skype, der Internet-Browser und der Opera TV Store. Als letztes findet man die Verknüpfungen für das Sony Entertainment Network, hierbei lässt sich direkt aus dem Menü heraus ein SEN-Konto mit dem Player verbinden. Insgesamt gelingt die Handhabung des BDP-S790 schon nach kurzer Zeit sehr gut, ihren Teil dazu bei trägt die handliche Fernbedienung mit gelungenem Layout. Leider fehlt eine Beleuchtung für die Bedienung im Dunkeln.
Laufwerk und Ladezeiten
- Booten: Ohne Schnellstartmodus benötigt der Player etwa 18 Sekunden, im Schnellstartmodus ist er nach etwa 3 Sekunden schon einsatzbereit.
- Einlesezeit „Casino Royale” (BD): 23 Sek.
- Einlesezeit „Fluch der Karibik I” (BD): 23 Sek.
- Einlesezeit „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ (BD): 23 Sek.
- Einlesezeit „Sahara“ (DVD): 10 Sek.
- Einlesezeit „Star Wars III“ (DVD): 11 Sek.
- Layerwechsel (DVD von Top Gun, Kapitel 18 auf 19): Der Layerwechsel bereitet keine Probleme, das Bild bleibt für einen sehr kurzen Moment stehen, im normalen Filmbetrieb ist dies jedoch praktisch nicht wahrnehmbar.
Das Laufwerk des BDP-S790 ist nicht das schnellste, liegt aber gerade noch im Durchschnitt. Dafür liest es die Discs zuverlässig und sicher ein. Einige Geräusche sind beim Einlesen hörbar, allerdings ist bei der Filmwiedergabe nichts Störendes wahrzunehmen. Die Zeit des Bootvorgangs wurde aber im Vergleich zum kleineren Modell deutlich reduziert. Benötigte der BDP-S590 noch 30 Sekunden, erledigt dies sein großer Bruder schon in nur 18 Sekunden.
Multimedia
"Video Unlimited" als Sony Video-Online-Dienst
Beachtliche Auswahl bei "Video Unlimited"
Music Unlimited - Übersicht
Sehr umfangreiches Sony Entertainment Network
Übersichtliche App-Anzeige
Streaming
Musikwiedergabe vom Server
Bevor die Internet- und Multimedia-Features des BDP-S790 genutzt werden können, muss der Player natürlich ins Netzwerk eingebunden werden. Dies kann entweder durch die integrierte WLAN-Funktion geschehen oder aber durch den hinten angebrachten LAN-Anschluss. Wie oben bereits erwähnt, verlief bei uns die Einbindung via LAN ohne Probleme. Bei Fotos findet man schlichtweg die aktiven DLNA-Server, hier können JPG- und PNG-Dateien auf dem Fernseher angezeigt werden. Unter Musik sind neben den DLNA-Servern, über die MP3- und AAC-Files, aber kein FLAC, wiedergegeben werden können, mehrere Musik-Angebote anwählbar. Darunter die Berliner Philharmoniker, tape.tv, vTuner und natürlich Sony Music Unlimited.
Bei Videos werden wieder der DLNA-Server und die gewünschte Video-Datei ausgewählt. Der 790 gibt DivX- und Xvid-Dateien problemlos wieder. MPEG und WMV-Files, sowie MP4- und MKV-Dateien, ob SD oder HD, spielt der Player ohne Widerrede ab. Auch die M2TS-Dateien in HD stellen keine Probleme dar. Neben den DLNA-Servern stehen wie gewohnt wieder verschiedene Online-Dienste zur Verfügung, darunter das allseits bekannte Videoportal Youtube, 3D Experience, sevenload, Bild.de, LOVEFilm oder die Mediatheken der verschieden Privatsender, und Sonys eigenes Video Unlimited mit einer Menge an Film-Angeboten.
Mit dem Internet-Browser, der sich im Punkt Netzwerk befindet, wird die freie Nutzung des Internets über den Player ermöglicht. Nach der URL-Eingabe, die an dieser Stelle via Fernbedienung zwar etwas umständlich ist, jedoch ohne große Umschweife erledigt werden kann, öffnet der Browser flott und sicher die angewählte Seite. Flash-Inhalte werden wiederum nicht unterstützt.
Weiter im Punkt Netzwerk startet man den Opera TV Store, ein App-Portal für den TV. Bereits installiert ist hier Tvitter, eine App, mit der man sich nach Registrierung die aktuell laufenden Sendungen anzeigen lassen kann. Im Opera Tv Store gibt es noch viele zusätzliche Anwendungen für den Fernseher, hauptsächlich Spiele. Das Sony Entertainment Network hat einen eigenen Menüpunkt. Darin steuert man die Inhalte aus Sony Video Unlimited und Sony Music Unlimited, dient also als Kombination der beiden Dienste.
Vor der Steuerung des Players mit einem Smartphone muss das Phone erst mit dem Player registriert werden. Hierzu benötigt man auf dem Phone die Media Remote-App, und beide Geräte müssen im Netzwerk sein. Unter Netzwerkeinstellungen findet man den Punkt „Registrierung eines Media Remote-Gerätes“ und mit einem Tastendruck auf dem Smartphone ist es bereits mit dem Player verbunden. Das Phone kann die komplette Fernbedienung darstellen, oder aber eine vereinfachte Version ohne die Nummerntasten. Auch möglich ist eine Touchpad-Fernbedienung mit freiem Cursor. Wie schon beim 590 gibt es hier auch die „Senden an“-Funktion, mit der aus der App heraus eine auf dem Handy betrachtete Website an den Player gesendet werden und so auf dem Fernseher betrachtet werden kann.
Testequipment
- Panasonic TX-P55VT50
- Toshiba 55ZL1G
- Onkyo TX-NR1010
- Nubert nuVero-Baureihe: nuVero 7/11/14 plus Nubert nuVero AW-13 DSP
- Oehlbach-Kabel
Bild
Video-EQ
Der Sony BDP-S790 ist mit verschiedenen vorprogrammierten Bildfeldern ausgestattet: Direct, Heller Raum, Dunkler Raum, Auto und dann gibt es noch 2 "Custom" Bildfelder, die mit eigenen Justagen zu bestücken sind. Zunächst wird ein Preset "Standard, Film oder Anime" festgelegt, dann kommen weitere Parameter hinzu: Textur-Remaster (-6 bis 6), Super Auflösung (0 bis 3), Glättung (0 bis 3), Kontrast-Remaster (0 bis 3), Klares Schwarz (-6 bis 6), Field Noise Reduction (aus/1/2/3), Block Noise Reduction (0 bis 3), Mosquito Noise Reduction (0 bis 3). Hinzu kommen noch Kontrast, Helligkeit, Farbe, Farbton (alle einstellbar von -6 bis 6 in 1er Steps). Somit weist der BDP-S790 einen umfangreichen, gut zu gebrauchenden Video-EQ auf, mit dem man die Schwächen von schlechtem Material etwas mildern und gutes Material noch besser machen kann.
Avatar, 3D
Der Sony bietet bei der nativen 3D-Signalausgabe ein stabiles und bewegunggscharfes Bild in den ersten Sequenzen der Avatar 3D Blu-ray. Als die Kamera über das Dschungelkanapee fliegt, bleiben einzelne Äste und Blätter der Bäume erkennbar. Ein wenig dunkel wirkt das Bild, der Kontrast ist zwar recht gut, ein wenig merkt man hier aber den Helligkeitsverlust. Die authentische Farbgebung bleibt davon weitgehend unangetastet und überzeugt mit guter Intensität und lebendiger Wirkung. Als Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf erwacht, zeichnet der Sony Blu-ray Player bis in die hinteren Bildebenen durch und stärkt so den dynamischen Gesamteindruck. Die Bildstabilität überzeugt, minimales Kantenzittern bei bspw. Den flinken Arm-Bewegungen des Helfers treten aber doch auf. Kontinuierliche Bewegungen gelingen aber flüssig und stören die Bildruhe nicht. Insgesamt eine ausgezeichnete Performance bei der 3D-Signalwiedergabe mit nur geringen Schwächen.
Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels, 2D und 2D/3D-Wandlung
In der ersten Szene des vierten und soweit letzten Abenteuers mit Harrison Ford als Indiana Jones beweist der Sony BD-Player ein stabiles Bildverhalten und hohe Plastizität. Die verschiedenen Bildebenen von beinahe arider Nevada-Wüste und dem Felsgestein im Hintergrund kommt klar heraus. Die Bewegung des fahrenden Oldtimers der jungen Erwachsenen gelingt flüssig und sauber, auch als die Kolonne der russischen Milizen hinzukommt und die beiden Parteien sich ein kurzes Rennen liefern. Die flinken Bewegungen sorgen für keine Einschränkung oder Abschwächung der beobachteten 24p-Stabilität. Die Farbgebung wirkt, natürlich in Kombination mit einem entsprechend hochwertigen Bildwiedergabegerät, sehr authentisch. Dynamisch und lebendig, aber nicht unnatürlich überzogen. Beim Abbiegen in Richtung Area 51 bleibt ein Zittern des Café-Schildes nicht aus, ist aber auch nicht überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Detail- und Kantenschärfe überzeugt sowohl bei Nah- als auch Panorama-Aufnahmen.
Die 3D-Wandlung startet man direkt mit der 3D-Taste auf der Fernbedienung oder mit dem Optionsmenü, in dem auch der Video-EQ zu finden ist. Eine Tiefeneinstellung ist von 1: Niedrig über 2: Mittel bis 3: Hoch vorgesehen. Wie in den meisten Fällen empfehlen wir hier die Mittelstellung, so ist der plastische Tiefeneffekt gut ausgeprägt aber das Bild noch stabil und zitterfrei. Besonders sticht im simulierten 3D-Betrieb beim Sony die Stabilität des Bildes hervor, der häufig bei einer Wandlung nicht in diesem Maße gegeben ist. Der Plastizitätseffekt ist spürbar aber nicht überdurchschnittlich ausgeprägt. Farbgebung und Kontrast wird natürlich etwas beeinflusst bzw. beeinträchtigt, der Sony bietet aber weiterhin ein dynamisches, lebendiges Bild.
Star Wars Episode III – Die Rache der Sith, Filmmaterial 576i auf 1080p
Der BDP-S790 bietet in der Anfangssequenz einen ruhigen Lauf der gelben Schrift. Treppenstufen sind aber von Beginn an an den Buchstabenkanten sichtbar. Ab etwa der Bildschirmmitte stellt sich auch leichtes Zittern einzelner Lettern ein, die Gesamtbildruhe beeinträchtigt dies nur marginal. Die Farbe bleibt durchgehend gesättigt und bleicht in den hinteren Bildebenen nicht aus, auch Wellenbewegungen sind nicht zu entdecken. Der Schwarzwert und die Ausbildung vieler Sterne am Himmel sprechen für eine gute Kontrastdifferenzierung des Sony Players. Als die Kamera auf den Sternzerstörer schwenkt hat der Sony BDP-S790 etwas länger mit einer zitternden Linie an oberer Diagonale und der Kommandobrücke zu kämpfen, nach knapp zwei Sekunden aber ist das Bild stabil und das große Schiff steht sauber und plastisch im Raum. Die beiden Raumjäger fegen mit gering ausgeprägtem Kantenzittern über das Schiff, beim Abknicken auf Coruscant erkennen wir ein räumlich gestaffeltes Panorama. Die Belagerungsschiffe stehen ebenfalls plastisch im Raum und kleben nicht an der Planetenoberfläche. Die Nahaufnahmen überzeugen mit Detailschärfe und authentischer Farbgebung
AVEC Professional Test DVD
- Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor farbigem Hintegrund: Die Schriften überzeugen mit einem ruhigen Lauf in allen Geschwindigkeiten. Abgesehen von leichtem Zittern, welches in allen Geschwindigkeiten auftritt, sind kaum Artefakte zu erkennen. Auch die Farbtrennung gelingt sehr gut.
- Schwingendes Pendel: Das Pendel gelingt nicht ganz so ausgezeichnet, ab dem oberen Drittel ist ein leichter Nachzieheffekt festzustellen und die Balken können ab der Mitte des Pendels nicht mehr klar differenziert werden. Die Linie, über die das Pendel gleitet, ist stabil.
- Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild über Esslingen gefällt durch geringe Artefaktebildung und sehr guter Kanten- sowie Detailschärfe auch in den hinteren Bildbereichen. An dem Rasen im Park und dem gepflasterten Weg lassen sich die Strukturen sehr gut erkennen. Das Zeilenrauschen an den Hausdächern ist zwar zu sehen, hält sich aber in Grenzen.
Klang
Der Sony BDP-S790 wartet via HDMI-Bitstream mit einer sehr gefälligen Performance auf. Mit enormer Grobdynamik, ausgewogener Tonalität und atmosphärisch dichter räumlicher Darstellung überzeugt der 790 auch Zeitgenossen, die relativ günstigen Geräten aus akustischer Perspektive eher skeptisch gegenüber stehen. Bässe erscheinen rund und satt, aber stets ohne störende Überbetonung, der Hochtonbereich ist, ohne je spitz zu werden, transparent und frisch. Harmonisch und mit feiner Strkktur sind die Mitten integriert, die Stimmwiedergabe unterschlägt kaum vokale Details. Der Sony Blu-ray Player überzeugt auch bei der ebenfalls möglichen nativen Wiedergabe von SACD, Direct Stream Digital (DSD) wird über HDMi ausgegeben und in feindynamisch sowie räumlich sehr guter Qualität zum AVR weiter geleitet. Vocals weisen überraschend präzise Strukturen auf, stimmtypische Charakteristika vergisst der BDP-S790 nicht.
Konkurrenzvergleich
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Panasonic DMP-BDT320: Der Panasonic kommt mit neu entwickelter Touch-Fernbedienung und exzellenten Bildeigenschaften. Die Upconversion von DVD-Signalen auf 1080p gelingt ihm stabiler und ruhiger als dem Sony. Beim BD-Bild zeigen beide Kontrahenten keine Schwäche. SACD-Signale gibt der Panasonic nicht aus, beide Player sehen elegant aus und weisen eine Vielzahl an Multimedia-Merkmalen auf.
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Onkyo BD-SP809: Der Onkyo ist teurer, THX-zertifiziert und weist die mit Abstand beste Verarbeitung auf. Ihn ziert eine hochwertige Alu-Front und ein sehr gutes Display. Auch Rück- und Unterseite entfernen sich deutlich vom Verarbeitungsniveau der beiden Player von Sony und Panasonic. Welten liegen aber bei den multimedialen Eigenschaften zwischen Onkyo und den beiden Konkurrenten, die hier deutlich mehr bieten. Akustisch gibt der starke Onkyo den Ton an und auch das BD-Bild des 809 ist erstklassig. Beim Upscaling rangiert er allerdings nicht auf Panasonic-, sondern auf Sony-Niveau.
Fazit
Der Sony BDP-S790 liefert eine hervorragende Ausstattung, die auch WLAN, 4K-Upscaling und SACD-Wiedergabe umfasst. Optisch schick gestaltet, macht er einen attraktiven Eindruck, der nur von der kratzempfindlichen Kunststoffoberseite des Gehäuses leicht geschmälert wird. Die Ersteinrichtung ist dank zielgerichteter Menüführung problemlos, auch weniger versierte Anwender kommen hier gut zurecht. Die umfassenden multimedialen Möglichkeiten inklusive Sony Entertainment Network und DLNA-Streaming mit guter Formatevielfalt sowie App-Steuerung sind ebenfalls zu loben. Das Blu-ray-Bild überzeugt in 2D und in 3D mit Schärfe, Rauscharmut und sauberer 24p-Darstellung. Die Upconversion ist gut, aber nicht erstklassig, hierzu fehlt es im Detail an Bildruhe. Ab und zu ist Zittern bei Details sichtbar, zudem könnte der Gesamtbildstand noch eine Idee stabiler sein. Die hervorragenden akustischen Eigenschaften sind sehr zu loben.
SACD-Wiedergabe und 4K-Upconversion treffen auf brillantes
Blu-ray-Bild und flexible Multimedia-Eigenschaften
Blu-ray-Player obere Mittelklasse
Test 07. September 2012
+ Sehr scharfes, lebendiges BD-Bild
+ Prima 24p-Stabilität
+ Gelungene 3D-Signalausgabe
+ 4K-Upscaling
+ Umfangreicher Video-EQ
+ SACD-Wiedergabefunktion
+ Ausgezeichneter Klang
+ Einfache Ersteinrichtung
- Beleuchtung der Fernbedienung fehlt
- Kunststoff ist kratzempfindlich
Test: Philipp Kind, Carsten Rampacher, Michael Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 07. September 2012