TEST: smart MX Flat HD - Ultrakompakter HD-Satellitenreceiver im Smartphone-Format

18. Juli 2012 (cr/phk//sw)

smart electronic hat sich auf praxisgerecht ausgestattete Sat- und Kabel-Receiver spezialisiert

Ultrakompakt und versteckt zu installieren: Der smart MX Flat HD

"IR-Auge" für die Kommunikation mit der Fernbedienung

Fernbedienung

Einführung

Ein beinahe "unsichtbarer", überall zu platzierender HD-Satellitenreceiver  -  das klingt nach James Bond und einer gefährlichen Mission, doch das, was dahinter steckt, ist zwar außerordentlich clever, aber völlig harmlos und ungefährlich. Der smart MX Flat HD ist mit 115 mm Breite, 20 mm Höhe und 70 mm Tiefe mit Abmessungen gesegnet, die man ansonsten eher von Smartphones her kennt. Der MX Flat HD empfängt digitale TV- und Radioprogramme und ist, was TV-Signale angeht, selbstverständlich auch HD-geeignet. Der Anschluss gestaltet sich denkbar einfach - HDMI-Verbindung zwischen TV und Mini-Receiver und das war es. Dank eines "IR-Auges", das man einfach am MX Flat HD anschließt, kann der Sat-Receiver vollkommen unsichtbar, z.B. hinter dem Flachbildschirm, untergebracht werden. Das IR-Auge kommuniziert dann, wie üblich, mit der mitgelieferten kompakten, aber vollwertigen Fernbedienung. Auch bei dem "Miniatur-Sat-Receiver" mit dabei ist das bewährte Receiver Automatic Programming System, kurz RAPS, von smart electronic. 

Verarbeitung und Anschlüsse

LNB-Anschluss, USB-Schnittstelle

Anschluss für das IR-Auge, Anschluss für das externe Netzteil

HDMI-Anschluss (fest am Gerät angebrachtes HDMI-Kabel)  und optischer Digitalausgang

Der Anschluss am TV erfolgt über HDMI

Recht kompakte, einfach wirkende, aber relativ übersichtliche Fernbedienung. Der Kontrast Tasten - Gehäusefarbe ist gut

IR-Sensor

Schlichtes Kästchen aus Kunststoff, der LNB-Anschluss wirkt recht solide gemacht

Der MX Flat HD ist ein kleines, schlichtes Kunststoff-Kästchen mit matter Oberfläche. Durch die kompakten Abmessungen ist der Sat-Receiver einfach auch "unsichtbar" zu installieren. Die Flexibilität wird nur durch das fest mit dem Gerät verbundene und relativ kurze HDMI-Kabel eingeschränkt. Somit ist klar, dass der MX Flat HD schon relativ nahe beim TV aufgestellt werden muss. Am Sat-Receiver werden das externe Netzteil sowie das IR-Auge für den Betrieb zusammen mit der Fernbedienung angeschlossen. Wie üblich wird das Kabel von der Satanlage mit dem vergoldeten LNB-Anschluss verschraubt. Es gibt noch eine USB-Buchse und eine Service-Buchse sowie einen optischen Digitalausgang am Gerät. Die mitgelieferte Fernbedienung ist einfach gemacht bezüglich Finish und Materialanmutung, aber problemlos zu bedienen. 

Setup und Bedienung

Wahl der Sprache

RAPS automatische Installation

Während der ersten Inbetriebnahme startet der smart MX Flat HD einen Setup-Assistenten und lässt den Anwender zunächst die Sprache wählen. Im nächsten Schritt startet sich automatisch das Receiver Automatik-Programmierungs-System mit dem voreingestellten Satelliten Astra 19.2E, es können aber auch weitere Satelliten hinzugefügt werden. In einer Liste stehen Hotbird 13°, Turksat 42°, Astra 23,5° und Eurobird 9° zur Verfügung. Nach Auswahl des/der Satelliten kann die RAPS-Liste für Deutschland, Österreich, Frankreich, Benelux, etc. gewählt werden sowie das Regionalprogramm (Bayerisches, hr, MDR, etc.). Auch hier ist eine Eltern-Sicherheit integriert und es können sofort bei der Erstinstallation Erotik- und Call-TV Programme gefiltert werden. Im Anschluss ist die Erstinstallation abgeschlossen. Sollten noch nicht alle Sender korrekt funktionieren kann auch über das Menü Installation und "Einzel Sat.-Suche" manuell erneut ein Suchlauf durchgeführt werden.

Durch RAPS hat der Anwender handfeste Vorteile. Bei anderen aktuellen Satelliten-Receivern ist in der Regel bereits eine Programmliste im Werkszustand abgespeichert. Hierbei handelt es sich allerdings um statische Listen. Sollte sich also an der Programmstruktur oder einem Frequenzbereich etwas ändern, müssen diese Änderungen vom Nutzer selbst vorgenommen werden, was wiederum voraussetzt, dass der Anwender Änderungen bemerkt hat, Zudem gibt es einen weiteren praktischen Nachteil: Neu gefundene Sender werden bei einem Sendersuchlauf häufig einfach hinten an die Liste angehängt, und wieder muss der Anwender seine Senderliste manuell umstellen. Hier schafft RAPS Abhilfe, denn Updates werden automatisch durchgeführt und die Senderliste dynamisch an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Frequenzänderungen werden automatisch übernommen, nicht mehr vorhandene Senderplätze gelöscht und neue Sender nicht nur gefunden, sondern in logische Blöcke unterteilt, wie beispielsweise in Deutschland die Bereiche "Dritte", "Info+Sport", "Special Interest", "Lokal TV" usw., um das Auffinden neuer Sender zu erleichtern. Auch das störende, weil zeitraubende Austauschen von HD- und SD-Sendern wird von RAPS automatisch durchgeführt. Häufig setzen bereits HDTV-fähige Receiver die konventionellen Sender ARD, ZDF, etc. auf die ersten Senderplätze, die HD-Sender werden in der Liste weit hinten platziert. Somit muss der Anwender erneut selbst Hand anlegen und die Senderliste umprogrammieren. RAPS erkennt automatisch, ob der verwendete Receiver HD-fähig ist und tauscht die HD-Sender automatisch gegen die SD-Programme aus. Trotz der durch RAPS vorgefertigten Liste können natürlich weiterhin eigene Favoritenlisten erstellt und genutzt werden. Abgesehen von der deutschen Liste sind auch Senderlisten für Österreich, Schweiz und andere Regionen verfügbar

Antenneneinstellungen

Hauptmenü in bekannter smart-Optik

Satellitenliste

Einzelsatellitensuche

Manueller Suchlauf, alternativ zu RAPS

Multimedia-Features

USB

USB: Musikwiedergabe

Bildwiedergabe

Video-Wiedergabe

Nach Anschluss eines kompatiblen USB-Mediums können auch Fotos, Videos und Musikdateien mit dem smart MX Flat HD wiedergegeben werden. Um die Inhalte aufzurufen wählt man im Hauptmenü den Punkt "Medien" auf. Die verschiedenen Kategorien Videos/Fotos und Musik sind vorhanden, am einfachsten aber fährt man mit dem Punkt "Alles". Hier werden Dateien aller Kategorien angezeigt und wiedergegeben. Das USB-Medium kann sowohl im FAT32, als auch im NTFS-Format vorliegen, hier hat smart gleich nachgebessert und eine Abspielfähigkeit für NTFS-formatierte Medien mit integriert. Wird der eingelegte USB-Stick erkannt, bietet dann aber eine sehr umfangreiche Formatkompatibilität. AAC und FLAC  problemlos wiedergegeben. JPEGs werden als Bilddateien erkannt und dargestellt. PNG-Bilddateien können nicht dargestellt werden. Die Video-Sektion ist besonders umfangreich und bietet Wiedergabe von DiVX-AVI, MPEG-Dateien, Quicktime MP4, MKV und WMV-Videos.

Testequipment
Bildqualität

HD

Die öffentlich-rechtlichen Programme "Das Erste HD" und "ZDF HD" strahlen in 720p50 aus und bieten mittlerweile ein breites Spektrum an nativ in HD aufgenommenen und produzierten Programminhalten. Die Sendungen werden vom smart MX Flat HD beinahe komplett rauschfrei an das Bildwiedergabegerät weitergegeben. Die Detailschärfe ist auf hohem Niveau und kaum zu kritisieren. Auch die Kantenschärfe lässt kaum zu wünschen übrig, allerdings weisen gerade und diagonale Linien im Bild stellenweise Doppelkonturen auf. Lassen wir den Receiver selbst die Hochkonvertierung auf 1080p vornehmen, kann er ebenfalls mit hoher Bildruhe und soliden visuellen Qualität überzeugen. Schriften werden ohne Zittern und übermäßige Treppenstufen dargestellt. Wer über ein Bildwiedergabegerät mit ausgezeichnetem Upscaling bereits verfügt, kann diesem aber auch die Hochkonvertierung überlassen. Die Farbwiedergabe wirkt lebendig und sogar etwas kräftig, allerdings auch nicht total überzogen und unnatürlich. Der Kontrast macht ebenfalls einen sehr guten Eindruck. In dunklen Bereichen bleiben Details weitgehend erhalten, Überstrahlungen sieht man kaum. Das Bild erscheint insgesamt plastisch und sauber durchzeichnet. Mit flinker Bewegungswiedergabe hat der MX Flat HD kaum Probleme, zitternde Kanten oder Ruckeln bleibt aus. Auch das De-Interlacing des smart Receivers macht sich gut, minimal ausgeprägter wirkt die Treppenstufenbildung an Kanten und stellenweise das Bild etwas weicher gezeichnet. Dies fällt aber nur schwach auf und kann auch auf schwächeres/besseres Grundmaterial zurückzuführen sein.

SD

SD-Signale werden ebenfalls recht ordentlich vom smart Receiver wiedergegeben. Das 576i-Material weist allerdings recht ausgeprägtes Rauschen auf und obligatorisch leidet Kanten- und Detailschärfe. Treppenstufen sind zu sehen, machen sich aber nicht so stark bemerkbar. Auch Pixelwolkenbildung hält sich in Grenzen und störende Artefakte bleiben meist aus. Eine sehr gute Performance bietet der smart Receiver bezüglich der Bildruhe, stabil und mit nur schwachem Zittern gelingt die Präsentation des gering auflösenden Materials. Auch die Detaillierung kann sich sehen lassen. Was vorhanden ist, holt der MX Flat HD heraus. Die Farben verlieren nur geringfügig an Intensität und erstrahlen auch im SD-Betrieb dynamisch.

Fazit

Der smart MX Flat HD ist eine ideale Lösung für denjenigen Anwender, der einen Flachbildschirm ohne eingebauten DVB-S2-Tuner sein eigen nennt und diesen kostengünstig für den Satellitenempfang aufrüsten möchte. Praktisch unsichtbar zu installieren dank ultrakompakter Abmessungen und IR-Auge für den Kontakt mit der Fernbedienung, braucht der MX Flat HD kaum Platz, offeriert aber den vollen Funktionsumfang eines "ausgewachsenen" HD-Satellitenreceivers. Auch das automatische Programmiersystem RAPS mit vielen Komfortmerkmalen findet seinen Weg in den Mini-Receiver, was dafür sorgt, dass der MX Flat HD ausgesprochen leicht zu handhaben ist. Die solide Bildqualität kann in HD und SD überzeugen, über den USB-Anschluss akzeptiert der MX Flat HD viele gängige Dateiformate. 

Der smart MX Flat HD ist praktisch unsichtbar zu installieren und gefällt mit solider Bildqualität sowie einfachem Handling

HDTV Satelliten-Receiver
Test 18. Juli 2012

+ Schnelle Erstinstallation
+ Automatisches Programmierungssystem RAPS
+ Umfangreiches Web-Angebot
+ Weitreichende Formatauswahl bei Multimedia

- Fest installiertes HDMI-Kabel

Test: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
18. Juli 2012