TEST mit Display Basic Check: EDGE LED LCD-TV Panasonic TX-L47ETW5 

01.03.2012 (phk/sw)

Einleitung

Mit dem TX-L47ETW5 bietet Panasonic erstmals ein 3D-fähiges EDGE LED LCD TV-Gerät mit Polarisationstechnik an. Der Panasonic TV hat gleich vier Polarisationsbrillen im Gepäck. Aufgrund der geringen Kosten der Polfilter-Brillen ist das 3D-Sehen in der Gruppe sehr viel einfacher zu realisieren. Zudem ist das Gewicht der Brillen deutlich geringer und sie benötigen keinen Strom. Der ETW5 bietet vier HDMI-Anschlüsse und ist mit USB, SD-Karte und Ethernet-Schnittstelle auch für den multimedialen Bereich sehr gut gerüstet. Ebenso ist ein WLAN-Modul auf der Rückseite integriert. Flexible Wiedergabemöglichkeiten und drahtlose Einbindung ins Netzwerk sprechen bereits für den Panasonic, jetzt muss nur noch die Formatvielfalt stimmen. Für den Panasonic TX-L47ETW5 wird ein UVP von 1199 EUR aufgerufen.

Stromverbrauch
  • Standby: Zwischen 0,1 und 0,2 Watt

  • Betrieb in verschiedenen Modi: Normal - 100 Watt / Dynamik - 110 Watt / Kino & True Cinema - 75 Watt

Verarbeitung

Frontansicht

Standfuss

Befestigung Rückseite

VIERA Logo oben links

Transparenter Kunststoff-Rahmen

Stationäre Bedienelemente seitlich

Rückseite gesamt

Integrierter WLAN-Adapter hinten

Fernbedienung

Panasonic 3D Polfilter-Brille

Seitenansicht

Draufsicht

Die Polarisationsbrillen sind extrem leicht und sitzen gut

Der TX-L47ETW5 weist eine sehr geringe Bautiefe auf und kommt auch optisch recht schick daher. Der Standfuß in Grau sorgt für einen soliden Stand des 47-Zöllers und das Display ist damit bis zu einem gewissen Winkel schwenkbar. Die Fixierung des Gerätes mit den beiliegenden Schrauben erfolgt problemlos und ist relativ schnell erledigt. Die Oberfläche ist ebenso wie am TV selbst in glattem Kunststoff gehalten, am Fernseher schließt sich dem eigentlichen Rahmen noch eine etwa 1cm breite transparente Umrandung an, die an der Nut einen kaum sichtbaren, aber mit den Fingern spürbaren, Grat aufweist. Die Rückseite ist aus Aluminium, hier befinden sich gut eingepasste und fest sitzende Anschlüsse sowie die stationären Bedienelemente. Diese bestehen aus Druckknöpfen mit gutem Druckpunkt, Kanal/Lautstärke und TV/AV-Taste ist vorhanden. Das TV-Display ist leider verspiegelt und bei externem Lichteinfall nicht ideal. Die Fernbedienung entspricht der letzten Generation der Panasonic-Modelle, bietet ein gutes Tastenlayout und relativ große Tasten. Die neuen Polarisationsbrillen sind sehr leicht, sitzen gut und sehen ganz schick aus, auch Brillenträger sollten keine Probleme haben. Die Bügel der Brille sind einklappbar.

Anschlüsse

Anschlüsse Rück seitlich

Rückseite unten

Gesamtansicht

  • HDMI 4x

  • USB 3x

  • SD-Karte

  • Kopfhöreranschluss

  • Komponentenvideo + Audio via Adapter

  • Scart via Adapter

  • VGA PC-Anschluss

  • Digitaler optischer Audio-Ausgang

  • Antennen-Kabelanschluss

  • LNB-Satellitenanschluss

  • Ethernet-Slot

Die Anschlussbestückung des Panasonic-Gerätes entspricht mit vier HDMI-Eingängen dem aktuellen Standard und bietet mit 3 USB-Anschlüssen ausreichend Verbindungsmöglichkeiten, auch wenn bereits Skype-Kamera und Aufnahme-HDD mit dem Gerät verknüpft sind. Die HDMI-Anschlüsse sind 1.4 und unterstützen den ARC, allerdings kann auch ein digitaler optischer Ausgang zur Ausgabe des Audio-Signals an einen AVR genutzt werden. Ein WLAN-Modul ist integriert, für die kabelgebundene Einbindung gibt es weiterhin einen Ethernet-Slot. Komponenten-Video sowie Scart kann nur mit beiliegendem Adapter verwendet werden.

Menüs

VIERA Hauptmenü - Ton

Zweiter Tab

Netzwerk-Setup

Funk- oder Kabelverbindung

Timer

Setup

Zweiter Tab

Verbindungseinstellungen

Anzeige-Einstellungen

System-Menü

Bei der Ersteinrichtung des Panasonic TX-L47ETW5 wird zunächst Sprache und Standort (Land) ausgewählt und ein Auto Setup des Multituners durchgeführt. Ein Sendersuchlauf von DVB-S/T/C und Analog können einzeln oder für alle drei Empfangsarten durchgeführt werden. Es folgt die Auswahl, ob der TV im Shop-Modus laufen soll oder zuhause eingesetzt wird und das Netzwerk-Setup kann durchgeführt werden. Danach ist die Erstkonfiguration bereits abgeschlossen und bei vorher durchgeführtem Sendersuchlauf erscheint das TV-Bild.

Mit der Menü-Taste gelangt man nun ins eigentliche Hauptmenü des Panasonic-Fernsehers. Wer die letztjährigen Modelle kennt wird im aktuellen Menü nicht viel neues finden. Optische Aufmachung sowie Inhalt stimmt, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, überein. Mithilfe des Navigationskreuzes auf der Fernbedienung findet man sich im sinnvoll gegliederten und nicht überfüllt wirkenden Panasonic Menü sehr gut zurecht, auch das Ansprechverhalten ist sehr gut, Verzögerungen nach einem Eingabebefehl treten nicht auf. Das Menü ist durchweg gut übersetzt, kleine Hilfetexte am unteren Bildschirmrand liefern Erklärungen bei nicht auf den ersten Blick durchschaubaren Menüpunkten.

Multimedia

Einbindung ins Netzwerk via WLAN

Verbindung erfolgreich hergestellt

Verbindungstest

VIERA Tools

DLNA-Serverauswahl

FLAC-Wiedergabe

Unter dem Mantel "Smart VIERA" verbergen sich die flexiblen Multimedia-Features des neuen Panasonic-Gerätes. Darunter DLNA-Streaming & Wiedergabe von USB/SD-Karte, VIERA Connect, USB HDD Recording sowie die Steuerung per Smartphone-App. Auch ein Internet Browser ist jetzt in den aktuellen Modellen integriert.

DLNA

Wie üblich greift man über die VIERA Tools auf die Multimedia-Features des Panasonic TVs zu. Ganz rechts führt uns der Punkt "Media Server" zum DLNA-Streaming und der Wiedergabe von Medieninhalten von einem im Heim-Netzwerk befindlichen Server. Wählen wir den Punkt aus stellt uns der Panasonic TV eine Liste mit allen Servern zur Verfügung und wir können den gewünschten auswählen. Nun wird wie üblich in die Kategorien Musik/Photos und Videos unterteilt. Weiter kann man die Daten auf verschiedene Arten wie Datum/Genre/Ordner/etc. kategorisieren. Der Panasonic spielt bei Bildern lediglich JPEG-Dateien ab, bei Audio sowohl MP3- als auch AAC und FLAC-Dateien, auch eine Album-Cover Anzeige gibt es. Unter Videos gibt der TV WMV-Dateien, DiVX, Quicktime MP4 & MOV sowie MPEG-Dateien wieder. Auch eine HDTV-Aufnahme im Transport Stream (*.ts) funktioniert. Ebenfalls unproblematisch gelingen MKV-Dateien mit h.264 codierten Videos in hoher Auflösung und Bitrate.

Viera Connect

Viera Connect 2

Viera Connect 3

Viera Connect 4

Viera Connect 5 mit Platz für weitere Angebote

Mehr Anwendungen hinzufügen

VIERA Connect

Zu den VIERA Connect Inhalten kann man einerseits über die VIERA Tools unter VIERA Connect gelangen oder aber direkt mit der dedizierten Taste "Internet" auf der Fernbedienung. Es öffnet sich die bekannte Aufmachung mit verschiedenen Applikationen und Internetinhalten. Mittlerweile ist das Angebot in VIERA Connect schon recht groß und es werden beinahe 5 Seiten komplett mit Shortcuts gefüllt. Im VIERA Market lassen sich aber sogar noch weitere hinzufügen.

VIERA Remote

Hier wird der Fernseher ausgewählt

Kanalwechsel/Lautstärke und Options-Tasten

Auch mit einer App, in diesem Falle Android-Applikation, lässt sich der neue Panasonic TV steuern. Die "VIERA Remote" lässt sich kostenlos aus dem Android Market herunterladen und ist schnell installiert. Startet man die App muss bei Devices der TV ausgewählt werden. Voraussetzung ist hier natürlich, dass sich sowohl der Fernseher als auch das Smartphone im selben Netzwerk befinden. Nun können jegliche Funktionen, angefangen von einfachem Kanalwechsel und Lautstärkeregelung über spezifischere Konfigurationen im Menü des TVs, genutzt und vorgenommen werden. Auch Texteingabe ist möglich, sonst bei TVs aufgrund der konventionellen Fernbedienung immer recht umständlich.

USB HDD-Recording

Die TV-Aufnahme mit einer externen Festplatte funktioniert in der Regel problemlos. Beachtet werden muss lediglich, dass das Speichermedium mindestens 160 GB Kapazität haben muss. Nach dem Anschluss einer Festplatte wird diese formatiert und ist dann für Timeshift bzw. PVR einsatzbereit.

Bild

Video-EQ/Bildeinstellungen

Setup Bild

Verschiedene Bild-Presets

Zweiter Tab zu den erweiterten Bild-Einstellungen

Overscan und Intelligent Frame Creation

Display Basic Check powered by

Über den Display Basic Check

Als Basis für den Display Basic Check, dient die sehr flexible Bildkalibrierungs-Software "Calman", aktuell Version v4.5. Als Sensor kommt der SpectraCal C6 zum Einsatz. Damit auch korrekt gemessen wird, ist eine spezielle Blu-ray mit Calman-Testbildern nötig, die wir zum Test in den BD-Player einlegen. Auf dieser sind die Testbilder, die für die Messungen gebraucht werden, enthalten. Vorteil von Calman ist, dass man sich sogenannte "Workflows" selber programmieren kann, die individuell auf das jeweilige Aufgabengebiet abgestimmt sind. So wird nur das gemessen, was auch benötigt wird, das ist gut für effizientes, schnelles Arbeiten. So kann der "Display Basis Check" hervorragend in die Testarbeit eingebunden werden. Der Display Basic Check umfasst die folgenden Parameter:

  • Gamut (Farbraum)/Weißpunkt
  • Farbdecoding
  • Farbtemperatur
  • Gamma

Digital Video Essentials HD Basics

Display Basic Check

Vorab wählen wir das - unserem subjektiven Eindruck nach - dem Idealwert nahe stehendste Bildfeld aus. "Dynamik" und "Normal" fallen weg, da sich hier schnell ein klar zu kalter Bildeindruck bemerkbar macht, also fällt die Wahl zwischen Kino und TrueCinema. Die beiden Modis scheinen beim ersten Anblick bezüglich Farbtemperatur und Helligkeit sehr ähnlich und wir wählen Panasonics "True Cinema".

Mit dem bereits bekannten PLUGE-Testbild überprüfen wir die Helligkeitseinstellung, diese ist bereits beinahe perfekt. Heben wir den Regler noch um eine Stufe an bleibt die Unterschwarz-Information aber unsichtbar. Mehr als eine Stufe sollte man nicht erhöhen. Bei den "Reverse Gray Ramps & Steps" zeigt sich eine sauber differenzierbare Grautreppe mit Clipping in den Überschwarz-Bereichen, Weiß sieht sehr gut aus. Wie schon erwähnt ist in diesem Fall der TrueCinema-Mode dem Kino-Modus vorzuziehen. Hier könnne wir auch schnell sehen, dass der Panasonic einen sehr soliden Schwarzwert aufweist und eine recht homogene Helligkeitsverteilung für einen EDGE LED LCD-TV aufweist, lediglich in den Ecken fällt der "Taschenlampen"-Effekt schon ein wenig auf.

Im letzten Schritt schalten wir das Overscan-Display auf, mit der Aspect Ratio 16:9 und Overscan auf "Aus" bietet der Panasonic eine pixelgenaue Darstellung. Die Einstellung zu Overscan findet sich im Bild-Menü unter Weitere Einstellungen. Hier können wir auch gleich die Schärfe beurteilen, die in der Grundeinstellung sehr gut voreingestellt ist. Dies ist besonders deshalb erfreulich, da der Schärferegler nur grob gerastert ist, lediglich 20 Stufen bietet und kaum Unterschiede festzustellen sind. Da in der Standard-Einstellung weder Doppelkonturen auftreten noch die Linien weich gezeichnet erscheinen, belassen wir den Wert wie er ist. Da der Panasonic über keinen RGB-Only Modus, fällt das Testbild zum Farbdecoding weg. Wir weisen nochmal darauf hin, dass wir die Testbilder bei sehr geringem bis keinem Umgebungslicht betrachten. Bei hohem externem Lichteinfall ist das Sehen auf dem Panasonic ohnehin nicht optimal, da dass Display verspiegelt ist.

Überblick über Teil 1 vom AREA DVD Workflow

Überblick Teil 2

Gammakurve

Gammapunkt

Farbtemperatur

hier im Balkendiagramm

Referenzhelligkeit der Farben in Relation zu Weiß

Balance der Primärfarben

 

 

An den Mess-Ergebnissen können wir ablesen, dass der HD-Farbraum rec.709 bis auf geringe Abweichungen sehr gut getroffen wird. Die Primärfarben Rot Grün und Blau liegen sehr gut im vorgesehenen Quadrat. Bei den Sekundärfarben sieht es nicht mehr ganz so optimal aus, besonders Cyan und Magenta zeigen Versatz. Der Weißpunkt liegt nicht 100% am D65 Punkt, wird aber in allen Helligkeiten noch sehr ordentlich getroffen. An der Gammakurve sehen wir klar, dass der Panasonic zu schnell aus der unteren Helligkeit herauskommt. Auch beim Gammapunkt wird dies deutlich. Wir wissen, dass Panasonic sich eher an einem Gamma von 2.2 orientiert anstatt des eigentlichen Referenz-Gammas von 2.35. Der ETW5 weicht aber mit beinahe konstantem Gamma zwischen 2 und 2.1 ab. Die Farbtemperatur ist gerade noch so ok, durchgehend etwas zu kalt. Die Farbbalance zeigt, dass zwar besonders in den unteren Helligkeitsbereichen die RGB-Farben etwas überrepräsentiert sind, aber parallel - also zueinander stimmig - liegen. Ab IRE 60 rutscht die Farbe Rot etwas ab. Insgesamt noch ordentliche, aber keine ausgezeichneten Mess-Ergebnisse.

Blu-ray "Avatar", 3D

Mit der 3D Blu-ray von Avatar überprüfen wir die Wiedergabequalitäten im nativen 3D-Betrieb. Beim Panasonic TX-L47ETW5 handelt es sich um ein Gerät, der die 3D-Wiedergabe nicht mit, wie sonst bei Panasonic üblich, aktiven Shutter-Brillen realisiert, sondern auf Polarisationstechnik setzt. Da der Panasonic über ein FullHD-Panel mit 1920x1080 Pixel verfügt, ist bei der 3D-Wiedergabe mit einem Auflösungsverlust und dadurch geringeres Detailvermögen zu rechnen. Aufgrund der Tatsache sind wir überrascht, wie wenig sich dieser negative Aspekt auf den subjektiven Bildeindruck auswirkt. Natürlich kann der Panasonic die Auswirkungen nicht ganz verstecken und etwas weniger Detailschärfe und Detailreichtum ist zu erkennen, dennoch wird dies nur sehr anspruchsvollen Anwendern auffallen. Die Kantenschärfe bleibt erhalten und es treten auch kaum Treppenstufen oder sonstige negative Artefakte auf. Natürlich kommen auch die positiven Aspekte der Polarisationstechnik zum Tragen. So ist der Helligkeitsverlust kaum bemerkbar und auch Farbverfälschungen gibt es beinahe überhaupt nicht. Zudem ist die Anfälligkeit gegenüber einer Neigung des Kopfes ausgesprochen gering, man muss den Kopf schon auf rechte oder linke Schulter legen, um einen leicht violetten Touch zu sehen. Die Wirkung des 3D-Effektes ist sehr positiv zu werten, hohe Objektplastizität wird geboten und verschiedene Tiefenebenen kommen klar heraus und können einfach erkannt werden. Ghosting ist bei der Realisierung der 3D-Wiedergabe mit Polarisation ohnehin kaum ein Thema, beim Panasonic TX-L47ETW5 ist uns im Testbetrieb keinerlei Neigung zu Geisterbildern aufgefallen. Bildstäbilität und Bewegungsschärfe gefällt bilanzierend sehr gut, stellenweise ist an diagonalen Linien bei Kameraschwenks etwas Unruhe zu sehen. Die Farbwiedergabe wirkt sehr natürlich und auch im 3D-Betrieb neutral.

Blu-ray "Casino Royale", Kapitel 2, 2D

Das zweite Kapitel beginnt mit einem kurzen Kameraschwenk über die provisorische Kampfarena auf Madagaskar, in der sich Frettchen und Schlange einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod liefern. Der Schwenk verläuft sehr ruhig und geschmeidig ab, an keiner Linie ist ungewünschtes Ruckeln oder Zittern erkennbar. Ebenso bleiben die verschiedenen Bildebenen während der Bewegung sehr scharf und Details erhalten. Auch plastisch ist in dieser ersten Einstellungen viel geboten, ob die verschiedenen Zuschauerränge im Zentrum oder kleinere Objekte im äußeren Randbereich, Ebenen sind differenzierbar und Objekte heben sich vom Untergrund ab. Hautfarben der drei Haupt-Protagonisten in der ersten Szene gelingen natürlich, auch das Detailvermögen und die Detailschärfe sind positiv zu werten, sowohl der Sandboden als auch die äußere Beschaffenheit des Fells des Maders und der Schlangenhaut überzeugen. In der Szene, in der Bond am verkohlten Holzbalken lehnt, ist eine solide Schwarz-Graudifferenzierung und guter Kontrastwert zu sehen, ein wenig negativ beeinflussen die Hot Spots an den Kanten das Bildgeschehen, dennoch wirkt die Durchzeichnung auch in den dunklen Bereichen sehr deutlich, HOlzlatten im Hintergrund oder auch der Nackenbereich von 007 wirkt sehr gut. Als der Saboteur Bonds Gehilfen bemerkt und flüchtet bleibt während der flinken Verfolgungsjagd die Bewegungsschärfe hoch und das Bild detailtreu. Mit hoher Bildstabilität wird die Baustelle, auf der Bond rechtes Chaos anrichtet, gezeigt. Oben angekommen gibt es ein Handgefecht zwischen den beiden und eine Reihe horizontaler wie vertikaler Kameraschwenks, die allesamt flüssig und geschmeidig verlaufen. Aktiviert man die Cinema Smooth Funktion liefert der Panasonic ein sehr cleanes und flüssig wirkendes Bild. Die Bewegungen wirken tatsächlich sehr geschmeidig und judderfrei, allerdings ist die Interpolationstechnik nicht vollkommen frei von Fehlern. Stellenweise lässt sich noch an unruhigen Kanten und kurzes Zittern das Processing erkennen.

Blu-ray "Fluch der Karibik", 2D und Wandlung von 2D auf 3D:

Das Galeonsschiff erhebt sich im 2D-Betrieb plastisch aus dem wabernden Nebel, als die Kamera an der Galeonsfigur vorbeifährt überzeugt der Panasonic TV wieder mit hoher Bildstabilität, nur geringfügig zittern die Holzkanten. Angekommen an der Reling bietet der ETW5 ein vergleichsweise rauscharmes und scharfes Bild. In der nächsten Einstellung, in der die junge Ms. Swan zunächst von hinten gezeigt wird, ist hoher Detailreichtum an Kleid, und kurz darauf am Gesicht sowie der Kopfbedeckung des ersten Maates zu sehen. Auch an der Uniform des Commodores wird dies deutlich, außerdem gefällt die Farbgebung dank Natürlichkeit und nicht übermäßiger Intensität sehr gut. Nach einem Step auf das zweite Kapitel zeigen sich zunächst an der Nahaufnahme von Jack Sparrow und danach an der Felsformation der drei aufgeknüpften Piraten wieder gute Kontrastwerte, so bleiben in den niedrigen IRE-Bereichen noch viele Details erhalten. Als Jack an den Seefahrern vorbeikommt bleibt das Bild nicht ganz ruhig, diese problematische Szene gelingt aber so gut wie keinem TV-Gerät zitterfrei.

Wir schalten die 2D in 3D Wandlung zu. Beim Panasonic TX-L47ETW5 handelt es sich um ein TV-Gerät, welches die 3D-Darstellung durch Polarisationstechnik realisiert. Da es sich um ein konventionelles FullHD-Panel mit 1920x1080 Bildpunkten handelt, ist also mit einem Auflösungsverlust zu rechnen. Dieser manifestiert sich im Praxisbetrieb auch durch geringere Detailschärfe und Feindynamik im Bild, fällt aber subjektiv nur geringfügig auf und greift nicht übermäßig negativ ins Gesamtgeschehen ein. Zum Beispiel wirkt die Detaillierung im Gesicht des ersten Maats im ersten Kapitel noch sehr ausgeprägt und auch bei der Nahaufnahme von Jack Sparrow im zweiten Kapitel sind nur wenige Feinheiten nicht erfasst. Nichtsdestotrotz ist es ein Faktor, den videophile Anwender nicht unterschätzen dürfen. Selbstverständlich prägen sich auch die Vorteile der Polarisation klar aus, so ist kaum Helligkeitsverlust festzustellen und auch die Anfälligkeit bei Neigen des Kopfes bzw. Positionsveränderung fällt deutlich geringer aus. Nur wenn man den Kopf beinahe um 90° neigt, ist ein leichtes Abdriften der Farbwiedergabe wahrzunehmen. Die Wandlung an sich gelingt dem Panasonic TV sehr gut, Objektplastizität und Tiefenempfinden wird merklich gesteigert. Die hohe Bildruhe und Stabilität bleibt dem ETW5 auch bei der Konvertierung in 3D erhalten. Ghosting-Effekte sind dank Polarisation auch beinahe komplett ausgemerzt und in dieser Testsequenz auch nicht aufgefallen.

DVD-Upscaling, 576i auf 1080p

Filmmaterial, Star Wars Episode III, ab Filmbeginn

In der Anfangssequenz der dritten Episode fällt die gute, aber nicht absolut homogene Helligkeitsverteilung schnell auf. In den vier Ecken ist eine leichte Ausprägung von Taschenlampen zu sehen. Die Schrift läuft recht ruhig nach hinten ab, Treppenstufen an den Buchstabenkanten sind zu sehen. Außerdem zittern die Buchstaben ab der Bildschirmmitte etwas. Wellenbewegungen oder ein Ausbleichen der Schrift gibt es aber auch im hinteren Bereich nicht. Beim Schwenk auf den imperialen Sternzerstörer stellt sich leichtes Bildzittern ein, der Zerstörer steht aber sehr plastisch im Raum. Auch an der Kommandobrücke ist Zittern zu sehen. Rauschen gibt es hingegen kaum. Die kleinen Raumjäger fliegen relativ ruhig über das große Schiff, leichtes Zittern der Objektkanten und Bildung von Treppenstufen ist aber noch vorhanden. Der Kontrast zeigt sich am im Schatten liegenden Heckbereich mit guter Performance und ohne Überstrahlungen. Beim Abknicken öffnet sich ein räumliches Bild mit guter Differenzierung der in verschieden Ebenen liegenden Belagerunggschiffen über der Planetenoberfläche von Coruscant. Insgesamt wirkt das Bild auch ruhig und stabil. Dies setzt sich in den folgenden Kampfszenen fort, bei den Nahaufnahmen der Protagonisten in den Cockpits wird ein sehr scharfes und mit recht natürlichen Farben versehenes Bild geboten. Einzelne Haare können differenziert werden und Details an den Jedi-Kutten werden herausgearbeitet. Insgesamt ist die Performance der Upconversion gut und kann schon mit etwas HD-Feeling punkten. Setzt man sie aber in Vergleich zu der neuen Blu-ray Player Generation von Panasonic muss der TV hintenan stehen. Noch ruhiger, stabiler und weniger Artefakte schafft der DMP-BDT220 aus selbem Hause. Die Filmkadenzerkennung empfehlen wir in aktivem Zustand zu belassen. Die Intelligent Frame Creation ist eine Frage des Geschmacks, sie arbeitet größtenteils fehlerfrei und bietet sehr flüssige Darstellung, allerdings einen ausgeprägten Video-Look und stellenweise etwas Kantenzittern.

Videomaterial, AVEC Professional Test DVD

  • Durchlaufende Schriften, schwarz und weiß, vor dreifarbigem Hintergrund, in verschiedenen Geschwindigkeiten durchlaufend: Bei den Schriften bietet der Panasonic eine sehr gute Darstellung. Leichtes Zittern der Buchstaben ist zu sehen, bis in die dritte Geschwindigkeit bleiben die Schriften aber gut ablesbar, auch die Farbtrennung gelingt hervorragend. Artefakte sind nicht zu sehen.

  • In unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine stehende schwarze Linie schwingendes Pendel mit rot-blauem Innenleben: Das Pendel gelingt solide, bereits oben sind aber leichte Nachzieheffekte zu sehen und ab der Mitte sind die Balken nicht mehr tadellos differenzierbar. An der Spitze ist der Nachzieheffekt aber nicht überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Ein Ausbluten der farbigen Balken gibt es nicht und die Linie, über die das Pendel gleitet, steht stabil.

  • Bewegtes Stadtbild von Esslingen: Die Kamerafahrten über Esslingen gelingen flüssig und mit kaum Bewegungs-Unschärfen. Selbst an den problematischen Hausdächern mit Ziegeln ist nur geringfügig Zeilenrauschen und Flimmern feststellbar. Auch im Hintergrund wirkt das schwache Signal recht scharf und differenziert. An Pflastersteinen und Rasenstruktur ist eine gute Detaillierung ersichtlich.

Tuner DVB-C/DVB-S

Bei HD-Material überzeugt der Panasonic durch ein praktisch rauschfreies, ruhiges und natürliches Bild. Bei den öffentlich-rechtlichen Sendern, die in 720p ausstrahlen, wird hohes Detailvermögen und solide Kantenschärfe geboten. Das Bild punktet mit hoher Bildruhe, stabilen Objektkanten und Farbtreue. Bei SD-Material mit geringer Auflösung bietet der Panasonic ebenfalls ein solides Bild. Hier ist obligatorisch das Rauschen ausgeprägter und Kanten- sowie Detailschärfe geringer. Treppenstufen fallen auf, das Bild wirkt aber insgesamt noch recht ruhig und stabil. Die Farben wirken bezüglich ihrer Dynamik etwas schwächer ausgeprägt, aber immer noch stimmig.

Gaming, PS3, Gran Tourismo 5, 720p:

  • Input Lag: Input Lag ist beim neuen Panasonic nicht nachvollziehbar. Sofort reagiert das Panel auf unsere Eingabebefehle vom Controller und setzt diese um. Schnelle Fahrmanöver oder drastische Bremsmaßnahmen sind kein Problem.

  • Aufbau der Szenerie: Die Umgebung ist gut durchzeichnet, die Durchzeichnung wird durch die hohe Geschwindigkeit und den schnellen Bildaufbau nicht beeinträchtigt. Sowohl die Fahrbahn als auch die Umgebung wird mit lebendigen Farben präsentiert und verschmiert nicht.

  • Bewegungswiedergabe: Bei den hohen Geschwindigkeiten wird eine stabile Bewegungswiedergabe und hohe Bewegungsschärfe am Display präsentiert, sowohl nebenher fahrende Autos als auch die wechselnde Szenerie wird sauber dargestellt. 

Bild-Fazit

Der Panasonic bietet sowohl bei der Blu-ray Wiedergabe als auch der DVD-Upconversion eine ausgezeichnete Performance. Als beinahe einzigen Schwachpunkt ist die nicht ganz homogene Helligkeitsverteilung zu nennen, die aber für einen EDGE LED LCD-TV schon recht anständig ist. Die 3D-Wiedergabe überzeugt und ist gegenüber Helligkeitsverlust sowie Blickwinkel unempfindlich, der Auflösungverlust durch die gleichzeitige Darstellung bei der Polarisationstechnik ist geringfügig bemerkbar, aber leicht zu verschmerzen. Die Upconversion liegt bereits auf hohem Niveau, es geht aber noch besser.

Ton

Akustisch überzeugt der Panasonic TX-L47ETW5 nur weniger anspruchsvolle Nutzer oder Anwender, die hauptsächlich Nachrichtensendungen oder ähnliche TV-Inhalte genießen. Bei Filmen wird ein blecherner Einschlag und die kaum hörbaren Tiefen sofort bemerkt. Die Sprachwiedergabe ist recht ordentlich, stets sollte aber das Preset "Musik" gewählt werden. Bei "Sprache" ist das Blecherne noch deutlicher ausgeprägt und die Dynamik scheint noch weiter eingeschränkt. Mit den Surround Modi V Audio und V Audio Pro kann ein wenig Räumlichkeit suggeriert werden. Insgesamt eine eher mäßige Performance bezüglich der Klangqualität, zudem ist der Maximalpegel etwas niedrig, in großen Räumen kann dies möglicherweise zu Problemen führen.

Konkurrenzvergleich
  • Toshiba 46WL863G: Der Toshiba liegt im ähnlichen Preis-Segment wie der TX-L47ETW5 und ist lediglich 1 Zoll kleiner. Er ist ebenfalls ein EDGE LED LCD-TV und zeigt ebenso wieder Panasonic nicht absolut homogene Helligkeitsverteilung. Im Gegensatz zum Panasonic realisiert der Toshiba den 3D-Effekt mit aktiven Shutter-Brillen und zeigt so keinen Auflösungsverlust. Dafür ist der Helligkeitsverlust deutlicher ausgeprägt und das Bild nicht so stabil wie beim ETW5. Die Wandlung ist bei beiden Geräten ausgezeichnet. Beide Geräte überzeugen durch hohe 24p-Stabilität und hervorragender visueller Performance, der Toshiba bietet noch einen umfangreicheren Video-EQ. Aufgrund der höheren Kosten der Shutterbrillen sind beim Toshiba keine Brillen beigelegt, während der ETW5 vier Polarisationsbrillen im Gepäck hat.

  • Panasonic TX-P50GT30E: Der GT30 ist zwar aus der letzten Generation der Panasonic-Geräte, aber immer noch eine Bank. Mit seinen etwas größeren 50 Zoll liegt er mit seinem Marktpreis aktuell im Bereich des ETW5. Die visuelle Performance ist beim EDGE LED-LCD bereits sehr hoch und beide Geräte glänzen mit hoher 24p-Stabilität, ruhigem Bild ausgezeichneten Schärfewerten. Bezüglich Schwarzwert und Kontrast kann der neue aber mit dem Plasma nicht mithalten, auch die Wertung der Helligkeitsverteilung geht dank selbstleuchtender Plasma-Zellen an den GT30. Der GT30 hat zudem den THX-Bildmodus und ein CMS an Bord, während der ETW5 den TrueCinema Modus in sich trägt. Einen Internet-Browser hat der GT30 allerdings im Gegensatz zum ETW5 noch nicht.

Fazit

Der EDGE LED LCD-TV Panasonic TX-L47ETW überzeugt bei der Blu-ray Wiedergabe in 2D und 3D mit sehr guten visuellen Qualitäten. Besonders die 3D-Darstellung mit Polarisationstechnik hat uns trotz des obligatorischen Auflösungsverlustes bei Polarisation positiv überrascht und begeistert. Der subjektive Bildeindruck wird durch den Detailverlust kaum gestört, selbst der anspruchsvolle Anwender muss genau hinsehen, um das Einbüßen feiner Details zu bemerken. Auch die Wandlung gefällt durch ausgeprägte Objektplastizität und deutlicherem Tiefeneindruck sowie Ebenenstaffelung. Bei 2D liefert der Panasonic ein ausgesprochen ruhiges Bild mit hoher 24p-Stabilität, recht solider Farbwiedergabe und hoher Kanten- und Detailschärfe. Kontrast und Schwarzwert sind für einen EDGE LED LCD-TV solide aber keinesfalls überdurchschnittlich, an den Ecken sind leichte Hot Spots bei dunklen Bildinhalten zu erkennen. Die DVD-Upconversion bietet ein vergleichsweise rauscharmes und ruhiges Bild mit HD-Feeling, wer aber die Hochkonvertierung der Panasonic Blu-ray Player kennt, weiß, dass es noch besser geht. Multimedial kann der TV durch eine umfangreiche Format-Auswahl bei Videos punkten, zudem ist in der neuen TV-Generation jetzt auch ein Browser integriert. Mit dem TX-L47ETW5 zieht Panasonic bei der 3D Polarisationstechnik nach und legt die Messlatte hoch. Verbesserungspotential bietet die Homogenität der Helligkeitsverteilung sowie die akustische Performance.

 Trotz obligatorischem Auflösungsverlust bei Polarisationstechnik bietet der TX-L47ETW5 hohe Detailtreue - auch in 2D überzeugt er mit ausgezeichneter visueller Güte

Flachbildschirme bis 50 Zoll Mittelklasse
Test 1. März 2012

+ Hohe 24p-Stabilität
+ Ausgeprägte Plastizität
+ Subjektiver Eindruck des Detailverlustes bei 3D gering
+ Solide Wandlung
+ Gute Upconversion
+ Flexible Multimedia-Eigenschaften

- Nicht ganz homogene Helligkeitsverteilung
- Eher schwache akustische Leistung

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 01.03.2012