TEST: Panasonic SC-BTT590 - 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem für 599 EUR

12.09.2012 (phk/sw)

Einführung

Zur UVP von 599 EUR bietet Panasonic das vollwertige 5.1 Heimkino-System mit 3D-fähigem Blu-ray Receiver, das SC-BTT590 an. Ob Heimkinoabend, Fernsehen, Zocken oder Musik hören, das Panasonic System möchte hochwertige Sound- und Bildqualität liefern. Visuell hat das Gerät dank UniPhier Pro² Prozessor, der auch in der aktuellen Blu-ray Player-Generation verbaut ist, sehr gute Vorraussetzungen für eine 2D und 3D Wiedergabe hoher qualitativer Güte und konvertiert auf Wunsch auch das 2D-Signal in 3D. Für authentischen Sound bietet das SC-BTT590 vier identisch große 2-Wege-Lautsprecher plus Center und einen Downfire-Subwoofer. Der Digitalverstärker liefert im Heimkino Modus satte 1000 Watt (RMS). Von der flexiblen Seite zeigt sich das 5.1 System dank integrierter Docking-Station für iPod und iPhone und eingebautem WLAN-Modul sowie das damit verbundene VIERA Connect Angebot. Mit der passenden App werden Smartphone und Tablet zur Fernbedienung. Optional können die Rear-Lautsprecher auch drahtlos angeschlossen werden, hierfür ist das Wireless Kit SH-FX71 nötig.

Verarbeitung

Panasonic Grundgerät

Segment-Display

Frontale Anschlüsse und Bedienelemente

Stationäre Bedienelemente

Trafo

Viel Elektronik im schlanken Gehäuse

Laufwerk

Gesamtansicht Innenleben

Fernbedienung

Center

Rückseite mit Klemmanschlüssen

Front-Ansicht Satellit

Anschlüsse und Standfuß

Oberseite mit Bassreflexausgang

Passiver Subwoofer

Das Hauptgerät des SC-BTT770 ist im Slimline-Format gehalten und ist, abgesehen von der Gehäusetiefe, kaum größer als ein Panasonic Blu-ray Player. Frontblende und Gehäusedeckel sind in hochglänzendem Kunststoff gehalten, die Oberseite entspricht dem strukturierten Look des DMP-BDT320. Hinter der Frontblende, die mit Kunststoffscharnieren angebracht ist, befindet sich Laufwerk, SD-Karten und USB-Slot sowie Segment-Display. Das Dock fährt nach leichtem Druck sauber aus dem Gehäuse und lässt sich auch problemlos wieder verschließen. Auf der Oberseite ist ein Power-Schalter sowie Open/Close und Lautstärke-Tasten untergebracht, Play/Stop ist ebenfalls unter der Kunststoffblende. Im Gehäuseinneren ist ein aktiver Lüfter untergebracht. Die Lautsprecherkomponenten bestehen ebenfalls aus hochglanzschwarzem Kunststoff und ruhen auf einem Fuß im geschliffenen Alu-Look, die Lautsprecher stehen recht stabil, dagegen stoßen sollte man aber nicht. Lediglich die LS-Gitter vor den Chassis sind aus Metall. Hinten befinden sich Klemmanschlüsse für die Systemkabel. Der Subwoofer ist oben und am Fuß hochglanzschwarz, seitlich matt. Die Materialübergänge sind hier nicht bündig, außerdem weist der Subwoofer recht scharfe Kanten auf. Unten befindet sich ein 16" Lautsprecherchassis sowie das Bassreflexrohr. Mitgeliefert wird eine konventionelle Panasonic Fernbedienung in bekanntem Layout von durchschnittlich solider Qualität. Die Verarbeitungsqualität und Materialgüte birgt - gerade bei den Lautsprecherkomponenten - noch Potential, bezogen auf die Preisklasse aber noch in Ordnung.

Anschlüsse

Anschlüsse rechte Seite

Anschlüsse links

  • HDMI In 2x
  • HDMI Out 1x
  • Digitaler Audioeingang optisch
  • FBAS Videoausgang
  • Analoger Audioausgang Stereo Cinch
  • Ethernet
  • USB 2x (1x Front)
  • FM Antenne
  • SD-Karte
  • iPod-Dock

Das Hauptgerät bietet ein solides Anschlussangebot, zwei HDMI-Eingänge für weitere Quellgeräte und auch einen optischen Digitalen Audioeingang. Wer das Gerät nicht via WLAN eindinben möchte, findet auch einen Ethernet-Anschluss. USB steht sowohl vorne als auch auf der Rückseite zur Verfügung. Für die Lautsprecher-Komponenten sind sechs Systemkabelanschlüsse auf der Rückseite vorgesehen.

Menü und Konfiguration

Home-Menü

Sonstige

Video-Einstellungen im Setup

Bildfelder

Audio

Lautsprecher-Setup

3D-Settings

Netzwerk-Einstellungen

System-Einstellungen

Firmware-Update

Verschiedene Klang-Presets

Wer bereits die grafische Benutzeroberfläche eines Panasonic Blu-ray Players oder ähnlichen Gerätes der aktuellen bzw. letztjährigen Generation kennt, wird sich auch beim SC-BTT590 problemlos zurechtfinden. Das Menü ist nicht ganz identisch sondern bietet zusätzlich zur Kreuz-Anordnung gitterartig vier weitere Menüpunkte "Ext. Eing.", "FM-Radio", "Klang" sowie "iPod" zur Direktanwahl des Docks als Signalquelle. Beim externen Eingang können die beiden HMDI-Eingänge der Rückseite direkt angewählt werden. Unter "Klang" können verschiedene EQ-Felder, darunter Weich, Hell, Flach und Klangvoll. Unter dem Punkt Sonstige ist neben einer individuellen Anpassung des Hintergrundbildes und der Möglichkeit SD-Karten zu formatieren auch das Setup zu finden. Hier erfolgen konventionelle Video-Einstellungen zu Auflösung, etc., außerdem verschiedene Bildfelder wie Soft, Normal, Cinema, User, etc. Im Audio-Menü können Surround-Effekte zugeschalten werden, die üblichen Parameter eingestellt und das Lautsprecher-Setup mit Pegeleinstellung vorgenommen werden. Beachtet werden muss hier wieder, dass der BD-Audio Zweitton deaktiviert werden muss, wenn der Bitstream von DTS-HD MA und Dolby TrueHD unangetastet übertragen werden soll. Dies ist aber in der Default-Einstellung nun deaktiviert. Die sonstigen Menüpunkte zu Sprache, Netzwerk, Sicherung und System beinhalten übliche Konfigurationseinstellungen, ein Firmware-Update kann hier via Internet durchgeführt werden. Insgesamt gesehen ist das Panasonic Menü recht übersichtlich und intuitiv bedienbar, die Reaktionsgeschwindigkeit ist aber stellenweise etwas träge.

Laufwerk, Einlesezeiten & Betriebsgeräusch

Disc-Lade

  • Booten: 17 Sekunden
  • Einlesezeit Blu-ray „Indiana Jones“ und das „Königreich des Kristallschädels“: 20 Sekunden
  • Einlesezeit Blu-ray „Fluch der Karibik 1“: 19 Sekunden
  • Einlesezeit Blu-ray „Casino Royale“: 18 Sekunden
  • Einlesezeit DVD „Star Wars Episode 3: 18 Sekunden
  • Einlesezeit DVD „Sahara“: 20 Sekunden

 

  • Layer-Wechsel DVD „Top Gun“ Kapitel 18 auf Kapitel 19: Der Layerwechsel ist ok, aber nicht perfekt. Kurz bleibt das Bild beim Kapitelwechsel stehen.

Das Panasonic System liest Blu-ray recht flott und zuverlässig ein. Beim Layerwechsel ist noch etwas Potential vorhanden. Beim Einlesen verursacht das Laufwerk kaum Geräusche, auch im Filmbetrieb ist das Lüftergeräusch ab einem gewissen Abstand zum Gehäuse kaum mehr hörbar, der aktive Lüfter läuft stetig.

Netzwerk und Multimedia

Netzwerk im Home-Menü

DLNA-Serverauswahl

Übliche Kategorisierung

Ordneransicht auf dem Server

Foto-Wiedergabe von USB, Disc oder SD-Karte

VIERA Connect

VIERA Market

Zunächst binden wir das SC-BTT590 ins vorhandene Netzwerk ein. Dies kann drahtlos oder kabelgebunden erfolgen. Wir entscheiden uns für die Einbindung via WLAN und nutzen die Netzwerk-Schnelleinstellungen. Mithilfe von WPS gelingt die Integration schnell und problemlos, natürlich kann man auch manuell das Netzwerk-Passwort eingeben. Mit dem Navigationskreuz können wir jetzt nach oben hin zum Punkt "Netzwerk" navigieren und es stehen die Punkte "Netzlaufwerk" (für SMB und Windows-Freigabe), "Heimnetzwerk" (DLNA-Server) und "Netzwerkdienst" (VIERAConnect).

Unter DLNA-Client öffnet sich eine Liste der vorhandenen DLNA-Server. Nach obligatorischer Einteilung in die Kategorien Music, Photos und Videos gelangt man zur Übersicht und kann die Inhalte weiter kategorisieren bzw. nach Ordnern sortieren. Bei Bildern gibt das Panasonic JPEG-Dateien wieder, keine Bitmap- und PNG-Dateien. Unter Musik gelingt die Wiedergabe von MP3 und FLAC-Dateien. AVCHD-Videos, DiVX, WMV, Quicktime MP4, HDTV-TS-Aufnahmen und MPEG1 Dateien werden unter Videos wiedergegeben.

Von USB gibt der Panasonic ebenfalls MP3-Dateien und FLAC wieder, unter Fotos JPEG. Außerdem MPO 3D-Bilddateien. DiVX, MP4, AVCHD und MKV-Dateien werden ebenfalls von USB abgespielt.

Unter "Netzwerk" und "Netzwerkdienst" oder direkt mit der Internet-Taste auf der Fernbedienung startet man die Internet-Angebote der VIERA Connect-Plattform. Zugriff auf alle möglichen Applikationen und Mediatheken ist hier geboten, darunter u.a.

  • arte Mediathek
  • skype
  • acetrax movies
  • facebook
  • left">youtube
  • bild.de
  • qTom
  • tagesschau Mediathek
  • CNBC Real-Time
  • SHOUTCast Radio
  • ZDF Mediathek

Wem die vorhandenen Applikationen nicht genügen, kann über den VIERA Market weitere herunterladen. Der Market ist in verschiedene Kategorien wie Video, Musik, Sport, Spiele, Soziale Netzwerke, etc. kategorisiert.

Dockt man ein iPhone oder einen iPod an das vorhandene Dock kann man Musik über das Panasonic Set wiedergegeben werden. Allerdings ist die Steuerung nur über das Panasonic und dem angeschlossenen Bildwiedergabegerät möglich. Der TV muss also laufen und auch die Nutzung von Spotify/last.fm oder anderen Applikationen ist auf diese Weise mit digitaler Übertragung nicht möglich. Wer das SC-BTT590 mit einer Smartphone-App steuern will, muss in den Einstellungen - Netzwerkeinstellungen die Fernzugriffsgeräteeinstellung aktivieren.

Testequipment
Bild

Avatar, ab Filmbeginn, 3D

Das SC-BTT590 punktet bei der nativen 3D-Wiedergabe von Avatar mit stabiler Signalausgabe und solider Bewegungsschärfe. Dies kann gleich in den ersten Sekunden der Anfangssequenz nachvollzogen werden, als die Kamera über das Dschungelkanapee hinwegfährt. Die verschiedenen Grüntöne mischen sich hier nicht zu einem Brei zusammen, sondern einzelne Blätter und Äste können differenziert werden. Auch in der Szene, in der Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf erwacht, ist bei den Bewegungen des Helfers kaum Zittern zu erkennen und die Umrisse der Schlafkammer stehen stabil. In den hinteren Bereichen des riesigen Langsstreckenschiffes zeichnet der Panasonic Player noch solide durch. Der Helligkeitsverlust fällt nur geringfügig auf, Kontrastdynamik und Farbauthentizität leiden kaum. Auch bei vielen bewegten Objekten im Bild bleibt der Panasonic stabil. Fein differenzierte Objekte wie die Dschungelflora weist ausgezeichnete Kanten- und Detailschärfe auf. Hervorragende Performance bei der Wiedergabe von 3D-Signalen.

Fluch der Karibik, ab Filmbeginn, 1080p24 2D und Wandlung in 3D

Das Panasonic bietet einen ruhigen und plastischen Bildeindruck, als das Galeonsschiff aus dem wabernden Nebel auf den Zuschauer zufährt. Schon jetzt lässt sich eine ausgezeichnete Detailwiedergabe aufgrund anhand des Nebels und der sichtbaren Verwaschungen an den Segeln erkennen. Als die Kamera an der hölzernen Figur vorbei zur an der Reling stehenden jungen Ms. Swan fährt, bietet sich ein ruhiges Bild mit kaum Kantenzittern an der Galeonsfigur. Im zweiten Kapitel erkennen wir Jack Sparrow auf seinem schiffbrüchigen Kahn vor einem authentischen Himmel und flüssiger Bewegungswiedergabe des Wassers. Als der Piratenkapitän an den drei aufgeknüpften Piraten vorbeifährt, bietet der Panasonic sehr gute Kontrastwiedergabe auch in den im Schatten liegenden Bereichen. Die drei Skelette hängen plastisch im Raum und befinden sich räumlich klar in einer Ebene vor den dahinter liegenden Felsenklippen.

Die 2D in 3D Wandlung des Panasonic Gerätes gelingt zuverlässig und bietet gleich zu Beginn des Kapitels eine ausgeprägtere Tiefenwirkung des großen Galeonsschiffes. Die Farbauthentizität bleibt erhalten, minimal abgeschwächt wirken die Farben. Auch die Kontrastdynamik ist trotz des Helligkeitsverlustes noch gut ausgeprägt. Die Stabilität des gewandelten 3D-Bildes ist nicht zu beanstanden. Detail- und Kantenschärfe ist weiterhin auf sehr hohem Level.

Star Wars III DVD Upconversion von 576i nach 1080p

Die gelbe Laufschrift in der Anfangssequenz läuft recht ruhig nach hinten durch, das Gelb wirkt minimal blass, bleicht aber im hinteren Bildbereich nicht aus. Ab etwa der Bildschirmmitte strahlt die Schrift nicht mehr ganz die identische Stabilität aus und einzelne Buchstabenkanten zittern. Treppenstufen sind zu sehen, Wellenbewegungen treten aber nicht auf. Beim Schwenk auf den großen Sternzerstörer steht das Bild, nach kurzem Einrasten, stabil und das Schiff steht plastisch im Raum. Als die kleinen Raumjäger über den Sternzerstörer hinwegfliegen sind an den Kanten leichte Treppenstufen zu erkennen, Zittern ist aber keines zu sehen. Beim Abknicken öffnet sich ein räumliches Panorama mit guter Tiefenstaffelung. Die einzelnen räumlichen Ebenen kommen heraus und die Belagerungsschiffe kleben nicht auf der Planetenoberfläche. Während der Kampfsequenz bleibt das Bild trotz vieler bewegter Objekte ruhig und auch die Tiefenschärfe ist kaum zu kritisieren. In den Nahaufnahmen der Protagonisten bietet das Panasonic Gerät hohe Detailtreue und kaum sichtbare Artefakte. Im Cockpit sowie an der Kleidung lassen sich auch in eher dunklen Bereichen noch Details erkennen.

Avec Professional Test DVD Upconversion von 576i nach 1080p

  • Laufschriften: Geringfügiges Zittern lässt sich bereits in der ersten Geschwindigkeit erkennen. Dies setzt sich in den folgenden Geschwindigkeiten fort, macht sich aber nur ein wenig stärker bemerkbar. Nachzieheffekte und sonstige Artefakte sind nicht zu sehen. Sehr gut gelingt die Farbtrennung auch im problematischen roten Bereich.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel zeigt ab dem oberen Drittel bereits leichte Nachzieheffekte, die farbigen Balken sind ab der Mitte nicht mehr klar differenzierbar. Die Linie, über die das Pendel gleitet, steht stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild über Esslingen gelingt mit recht ruhiger Kamerafahrt und solider Detaildarstellung sowie Bildschärfe. Rasenstruktur und einzelne Pflastersteine des Weges im Park können gut erkannt werden. Zeilenrauschen an den Hausdächern ist sichtbar, hält sich aber in Grenzen.
Klang

Das Panasonic System darf sich gleich mal an Mozarts Violinkonzert auf der exzellent aufgenommenen Tonspur der "2L - The Nordic Sound" Blu-ray versuchen. Wir sind von der ersten Minute an begeistert von der Musikalität und dem harmonischen Klangbild, welches das SC-BTT590 abliefert. Der Bühnenaufbau gelingt sehr gut, breit und tief ist der Aufbau gestaffelt. Auch die Instrumentaltrennung überzeugt uns, wenn bei komplexerem Geschehen auch schon mal das ein oder andere überlagert wird. An Detailfülle und Feindynamik fehlt es natürlich etwas, besonders auffallend hier im Hochtonbereich. Exzellent bindet sich unserer Meinung nach der Subwoofer in die Klangkulisse ein. Hier wird nicht übertrieben, überbetont und zu dick aufgetragen sondern an den notwendigen Stellen kraftvoll und weitgehend präzise unterstützt. Tiefgang darf man natürlich nicht zu viel erwarten einen voluminösen und weitläufigen Bass stellt der Downfire-Subwoofer aber anstandslos zur Verfügung. Ein Hinterherhinken muss nicht in Kauf genommen werden, spielfreudig und flink werden flottere Passagen präsentiert.

Im nächsten Titel hält das SC-BTT590 eine weitere Überraschung bereit. Bei der Sonate für zwei Pianos in D-Dur (Mozart/Grieg K.448), die Wärme des Klaviers wird gut erfasst und an den Hörer getragen. Natürlich kann man einzelne Anschläge und feine Nuancen nur schwer nachvollziehen, für eine Komplettanlage wird hier aber enorm viel geboten. Auch die Bühne wirkt erneut weitläufig und ausladend. Die Loslösung des Klanggeschehens von den Lautsprecherkomponenten gelingt ebenfalls ausgezeichnet, das Panasonic System baut um den Zuhörer eine geschlossene, umhüllende Klangkulisse auf. An Auflösung fehlt es uns ein wenig, gerade der Hochtonbereich fällt ein wenig ab, insgesamt ergibt sich aber ein warmes und angenehmes Klangbild.

Schon bei "Cikada Duo" von Nordheim auf der 2L Blu-ray beobachtet, bietet das SC-BTT590 auch im aktuellen, deutlich schnelleren und härteren, Testsample des Kopenhagener Auftritts von DJ Tiesto eine deutlich ausgeprägte Räumlichkeit und einen kraftvollen Tieftonbereich. Und nicht nur das, selbst Strukturen bringt der relativ kompakte Subwoofer in die tieferen Frequenzen hinein und dringt bei solidem Pegel auch schon mal in die Magengrube vor. Da Liebhaber der elektronischen Musik es gerne auch etwas lauter haben, drehen wir mal etwas am Lautstärkeregler des Panasonic Gerätes. Unglaublich, wie solide und verzerrungsfrei und dynamisch das Komplettsystem auch bei hohem Pegel bleibt. Nicht etwa, weil das System nicht ausreichend Kraftreserven hat um überhaupt laut aufzuspielen, selbst größere Räume bis etwa 30 qm können problemlos beschallt werden. Die Dynamik wirkt natürlich etwas eingeschränkt bei höchstem Pegel, Räumlichkeit und Instrumentaltrennung wird aber kaum beeinflußt. Auch im dritten Track "Back in Your Head" spielt der Subwoofer wieder ausgezeichnet auf. Zwar arbeitet er die verschiedenen Ebenen nicht fein heraus, dennoch hätten wir ihm eine solche Kraft und solches Volumen nicht unbedingt zugetraut.

Im Filmbetrieb macht das Panasonic eine ausgezeichnete Figur. Bei Avatar präsentiert er den Score mit sehr guter Räumlichkeit und Dynamik. Auch einzelne Elemente sind problemlos ortbar und sehr gut ins Geschehen integriert. Sehr feine Details können schon einmal untergehen, wenn das akustische Geschehen etwas dichter und komplexer ist. Stimmen werden vom nicht gerade überdimensionierten Center sauber wiedergegeben und lösen sich exzellent von den Lautsprecherkomponenten. Sehr gut gefällt uns die atmosphärische Dichte, der Zuschauer fühlt sich direkt ins Geschehen integriert und eingehüllt. Der Subwoofer leistet wieder einen soliden Dienst und integriert sich, wenn notwendig, mit kräftigem und präzisem Griff in das aktuelle Geschehen. Als sich Jake Sully in Kapitel 7 den riesigen Tieren im Wald gegenübersieht, fehlt es etwas an Tiefgang. Wer hier mehr möchte, wird sich aber nicht in der Region Komplettsysteme ansiedeln können. Bei hohem Pegel gibt es abgesehen von der Dynamik kaum Einschränkungen. Das SC-BTT590 bietet für nicht allzu große Wohnzimmer problemlos ausreichend Leistungsreserven.

Konkurrenzvergleich
  • Panasonic SC-BTT770: Das SC-BTT770 ist ebenfalls ein 5.1 Komplettsystem von Panasonic aus dem letzten Jahr und kostet geringfügig mehr als das SCC-BTT590. Die Frontlautsprecher sind beim BTT-770 als Säulen konzipiert, Headunit und Fernbedienung sind zumindest äußerlich weitgehend identisch. Das Laufwerk scheint etwas flotter zu sein, die Geräuschkulisse des Gerätes ähnlich gering. Multimedial zeigt sich das aktuelle System bezüglich der Formateauswahl flexibler und gibt auch FLAC-Dateien und MKV wieder. Visuell sind beide Systeme ausgezeichnet, das SC-BTT590 bietet im 3D-Betrieb noch Vorteile. Auch akustisch liegen beide auf ähnlichem Niveau, wenn wir auch das SC-BTT590 noch etwas performanter sehen, besonders die Souveränität bei höherem Pegel spricht für das Modell.
  • Teufel Impaq 3100: Das Impaq 3100 von Teufel ist ebenfalls aus dem letzten Jahr und kostete zur Markteinführung deutlich mehr. Dafür kriegt man ein komplettes Säulensystem mit sehr leistungsfähigem Subwoofer und ausgefeilter Akustik. Auch das SC-BTT590 bietet eine exzellente Klangwiedergabe, kann aber mit der Auflösung der Teufel Komponenten nicht ganz mithalten, visuell kommt an das Panasonic kaum einer heran. In der MK1 Version bietet das Teufel allerdings noch kein DLNA-Streaming oder sonstige Internet-Angebote.
Fazit

Das Panasonic SC-BTT590 präsentiert sich in seiner Preisklasse als sehr flexibles und leistungsfähiges 5.1 Heimkino-System mit 3D-fähigem Blu-ray Player. Dieser präsentiert sich als zuverlässiges, recht geräuscharmes, Wiedergabegerät mit ausgezeichneter Bildqualität im 2D- und 3D-Betrieb. Die Upconversion gelingt ebenfalls gut, kennen wir aber gerade von Panasonics eigenen Standalone Blu-ray Playern noch besser. Klar kann man für gerade mal 599 EUR keine Glanzleistungen bezüglich der Verarbeitungsqualität und Materialgüte erwarten, gerade am Subwoofer liegt hier aber in Bezug auf den Materialübergang und den scharfen Kanten noch Potential. Akustisch hat uns das SC-BTT590 überzeugt. Dynamisch, pegelfest und souverän wartet es bei Musik und im Filmbetrieb mit toller Performance auf. Schwachpunkt ist, wie so oft bei Komplettsystemen, die Auflösung und Feindynamik. Dafür erhält man eine hervorragende Räumlichkeit, eine dichte Kulisse und sattes Volumen. Für den günstigen Preis von 599 EUR UVP können wir für das Panasonic SC-BTT590 eine unkomplizierte Kaufempfehlung aussprechen.

Akustisch und visuell starkes Komplett-System mit zahlreichen Multimedia-Features zum fairen Preis

Komplettsysteme Mittelklasse
Test 12.09.2012

+ Ausgezeichnete akustische Eigenschaften
+ Visuell stark, besonders 2D und 3D Blu-ray
+ Integriertes WLAN-Modul
+ Flexibel im Multimedia-Betrieb
+ Einfaches Handling

- Verarbeitungsqualität, besonders Subwoofer
- Systemkabel, nicht problemlos austauschbar

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 12. September 2012