TEST: Panasonic DMR-BCT820 - Die flexible Medienzentrale jetzt mit DVB-C Tuner

28.September 2012 (phk/sw)

Einführung

Wer als Kunde deutscher Kabelnetzbetreiber immer neidisch auf die Panasonic Blu-ray Recorder mit Sat-Tuner gucken musste, kann jetzt aufatmen. Mit dem Panasonic DMR-BCT820 bringt Panasonic eine Set Top Box mit DVB-C Tuner, Festplattenrecorder und 3D Blu-ray Player in einem auf den Markt. Für tadellose Bildqualität sorgt der Uniphier Pro² Chip, der auch in der aktuellen Blu-ray Player-Generation verbaut ist. Kunden von Kabel Deutschland und Sky werden über die zwei CI Plus Einschübe für den Empfang von digitalen Programmangeboten in HD erfreut sein. Ein WLAN-Modul ist beim DMR-BCT820 integriert, so greift man problemlos und flexibel auf VIERAConnect-Inhalte zu, nutzt im Netzwerk vorhandene DLNA-Server oder streamed Live TV auf Smartphone und Tablet. So kann einer im Wohnzimmer sein Lieblingsprogramm sehen während der andere über den zweiten Tuner in einem beliebigen Raum etwas anderes verfolgt.

Der Recorder bietet 1 Terabyte Festplattenkapazität und ist auch mit einem externen Massenspeicher über USB auch erweiterbar. Neben gespeicherten Aufnahmen lässt sich auch das Live-Programm anhalten und zurückspülen. Auf den 1 TB Festplattenspeicher zeichnet der DMR-BCT820 bis zu 700 Stunden HD auf, die Aufnahmen können natürlich auch auf Blu-ray Disc und DVD gebrannt werden, entweder von der Festplatte oder direkt bei der Aufnahme. Auch eine gleichzeitige Aufnahme von zwei Programminhalten ist dank des Twin HD-Tuners möglich. HbbTV wird natürlich unterstützt und das EPG holt seine Inhalte von den umfangreichen Informationen der ROVI-Server. Der Panasonic DMR-BCT820 ist zur UVP von 799 EUR erhältlich.

Verarbeitung

 

Frontblende

Power-Button

Open/Close-Taste Oberseite rechts

USB- und SD-Kartenslot

Bedienelemente unter der Frontklappe

Segment-Display

CI+ Schächte

Mit geöffneter Frontblende

Rückseite

Laufwerk

Seagate 1 TB Festplatte

Gesamt

Fernbedienung

Keine Überraschung ist, dass der DMR-BCT820 im selben Gehäuse wie sein Geschwister mit HD Sat-Tuner steckt. So bietet der Panasonic ebenfalls ein schlichtes und elegantes Auftreten in klassischem Look. Der Gehäusemantel aus Metall ist an der Oberseite mit einer strukturierten Folie versehen. Die Frontblende aus Kunststoff schließt sich nahtlos an, der Materialübergang weist kein großzügiges Spaltmaß auf. Die mit Kunststoff-Scharnieren angebrachte Blende kann komplett herunter geklappt werden, dahinter findet sich Disc-Lade, SD-Karten- und USB-Slot sowie zwei CI+ Schächte. In der Mitte befindet sich das Segment-Display, das auch hinter der Blende noch gut ablesbar ist. Die Anschlüsse auf der Rückseite sind sauber eingepasst und sitzen fest. Das Innenleben des DMR-BCT820 wirkt wieder sehr aufgeräumt und die Signalwege sind kurz gehalten. Ein aktiver Lüfter an der Rückseite sorgt für die gerechte Kühlung des Gerätes. Die Fernbedienung ist ebenfalls identisch zum Sat-Gerät, das Layout ist übersichtlich und verhilft zu unproblematischer Bedienung des DMR-BCT820, beleuchtete Tasten gibt es aber nicht.

Anschlüsse

Anschlüsse Gesamt

HDMI Out und USB-Slot

Aktiver Lüfter links

Weitere Anschlüsse

Scart AV

  • HDMI-Ausgang
  • FBAS + Stereo Cinch Ausgang
  • 2x Scart (In/Out)
  • Digitaler optischer Audio-Ausgang
  • Digitaler koaxialer Audio-Ausgang
  • RF In / RF Out
  • USB
  • Ethernet-Anschluss

Front:

  • USB
  • SD-Karte
  • CI Plus 2x

Der DMR-BCT820 bietet ein umfangreiches Anschlussangebot. Identisch zum bereits getesteten DMR-BST820 steht HDMI- und notfalls Scart sowie FBAS+Stereo Cinch-Ausgänge zur Verfügung. Das Audiosignal kann digital auch über einen optischen und koaxialen Ausgang ausgegeben werden. Wer das Gerät kabelgebunden einbinden möchte, findet auf der Rückseite einen Ethernet-Anschluss. USB ist sowohl rückseitig als auch an der Frontseite zu finden. Vorne gibt es auch einen SD-Kartenslot sowie die zwei CI+ Schächte.

Menü & Setup

Function Menü

Weitere Funktionen - Einstellungen

Audio-Settings

Anzeigen-Einstellungen

Anschluss-Einstellungen

Netzwerkeinstellungen

Verbindungseinstellungen

Software-Update

EPG

Der automatische Installationsassistent des DMR-BCT820 fragt nach der ersten Inbetriebnahme nach GUI-Sprache und Landesstandort. Danach kann die Auswahl der Sendersortierung, entweder Standard oder durch Kabelnetzbetreiber, ausgewählt werden. Der nächste Schritt ist bereits der automatische Sendersuchlauf, falls nötig kann noch die Heimfrequenz und Netzwerk-ID des Kabelnetzbetreibers eingegeben werden. Bei Kabel Deutschland ist dies allerdings nicht notwendig und nach einer kurzen Weile von maximal fünf Minuten war der Sendersuchlauf erfolgreich abgeschlossen. Nun kann der Energiesparmodus festgelegt werden. Im eingeschalteten Zustand wird der Schnellstartmodus deaktiviert, die Helligkeit der Anzeige auf automatisch gesetztund die Heimnetzwerkfunktion ausgeschalten. Komfortabel - bei Panasonic kann man eine Zeitspanne einstellen, in der der Energiesparmodus aktiviert werden soll. So wird bei Nacht Strom gespart und tagsüber kann man den Luxus des sehr kurzen Bootvorgangs und die Netzwerkfunktionen genießen. Nun wird noch das Bildformat eingestellt und die Grundeinstellungen sind abgeschlossen.

Es können aber noch die Netzwerkeinstellungen konfiguriert werden. Es wird zwischen WLAN und LAN ausgewählt. Per Kabel muss bei aktiviertem DHCP nichts mehr eingestellt werden, über WLAN muss natürlich das Netzwerk ausgewählt und ein eventuell vorhandenes Kennwort eingegeben werden, auch mit WPS lässt sich der DMR-BCT820 einbinden. Im letzten Schritt legt man noch fest, ob man DLNA-Server und Clientfunktionen nutzen möchte, danach ist die Erstinstallation komplett abgeschlossen und das TV-Bild erscheint.

Mit der Taste "Function Menu" auf der Fernbedienung öffnet sich das Hauptmenü, das laufende TV-Programm ist dann in einem kleinen Fenster rechts neben den Funktionen noch zu sehen. Die GUI des Panasonic Recorders ist etwas anders aufgebaut als bei den Blu-ray Playern, hier ist im ersten Bildschirm sofort das EPG, die Timer-Aufnahme und Kopieroptionen zwischen Festplatten und Blu-rays/DVDs erreichbar. Außerdem Netzwerkfunktionen und natürlich das Setup. Grundsätzlich reagiert der DMR-BCT820 recht zügig, lediglich beim Aufrufen des Hauptmenüs und beim Wechsel zwischen verschiedenen Menü-Ebenen entsteht eine kurze Verzögerung.

In den "Weiteren Funktionen" unter Einstellungen und dann HDD/Disc/USB HDD lassen sich die Einstellungen für die Aufnahme und das Festplatten-Management konfigurieren. Natürlich lassen sich hier auch Video- und Audioausgabeeinstellungen individuell festlegen.

Drückt man die Options-Taste während der Signalausgabe kann man direkt auf Funktionen wie Bildformat, 3D-Einstellungen, Wiedergabemenü, Digital TV-Menü und die Laufwerksauswahl zugreifen. Die OK-Taste öffnet eine Senderliste, Guide das EPG. Mit dem Direct Navigator kann man direkt auf aufgenommene Inhalte der Festplatte zugreifen und diese wiedergeben.

Ladezeiten und Betriebsgeräusch

CD-Lade

Einlesezeiten und Bootvorgang

  • Booten: Im Schnellstartmodus ist das Gerät nach nicht einmal 2 Sekunden betriebsbereit, ohne Schnellstartmodus nach etwa 10 Sekunden

  • BD, Casino Royale: 30 Sekunden zum Sony Pictures-Logo
  • BD, Fluch der Karibik: 31 Sekunden bis zur Sprachauswahl
  • BD, Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull: 32 Sekunden zum Paramount-Logo
  • DVD, Star Wars Episode III: 16 Sekunden bis zum Warning-Screen
  • DVD, Sahara: 20 Sekunden

DVD Layerwechsel, Top Gun, Kapitel 18 auf 19: Gut, aber erkennbar. Für eine knappe Sekunde bleibt Ton und Bild stehen. 

Der DMR-BCT820 ist nicht unbedingt der schnellste, was das Einlesen von Blu-rays und DVDs betrifft. Selbst gegenüber dem DMR-BST820 lässt er noch ein paar Sekunden liegen. Dafür legt er beim Bootvorgang einen Blitzstart hin, selbst ohne Schnellstartmodus ist das Gerät nach etwa 10 Sekunden einsatzfähig. Beim Layerwechsel bleibt Potential. Die Geräuschkulisse des Panasonic Blu-ray Recorders ist angenehm ruhig und auch der aktive Lüfter stört kaum.

Multimedia-Features

Netzwerk-Features

Die Heimnetzwerkfunktion muss aktiviert sein

DLNA-Client

VIERAConnect

Seite 2

VIERA Market

Zur vollen Nutzung der Multimedia-Features muss eine Netzwerk-Verbindung hergestellt werden. Im Idealfall ist dies schon während der Erstinstallation passiert. Der Panasonic kann via Kabel oder über WiFi eingebunden werden. Hier werden die aktuellen 802.11 b/g/n Signal-Standards unterstützt, auch WPS-Einbindung über Push-Button-Methode ist möglich.

Über das Hauptmenü oder direkt der "Internet"-Taste der Fernbedienung gelangt man zum VIERAconnect Internetportal. Identisch zu Blu-ray Playern und TV-Geräten wird hier eine große Anzahl an Inhaltsangeboten offeriert. Tagesschau/ZDF sowie arte-Mediatheken, VOD-dienste, Internetradio, Social Media, Spiele und mehr beherbergt das Panasonic Portal. Weitere, weniger populäre Inhalte können über den VIERAMarket heruntergeladen und installiert werden. Skype-Videotelefonie ist natürlich mit dem DMR-BCT820 ebenfalls möglich, optionales Zubehör ist dafür allerdings nötig (Skype-Kameramikrofon TY-CC20).

Um DLNA-Funktionen zu nutzen, muss in den Netzwerkeinstellungen die Heimnetzwerkfunktion aktiviert sein. Sowohl Server- als auch Clientfunktion wird damit aktiviert. Unter Netzwerk wählen wir die DLNA-Client Funktion aus und wählen aus einer Übersicht unsere TeraStation aus. Nun erfolgt die übliche Kategorisierung in Music, Photos und Videos. Bei Musik gibt der DMR-BCT820 MP3- und FLAC-Dateien problemlos wieder, bei Bildern JPEG-Dateien - PNG und Bitmap gibt der Panasonic nicht wieder. Unter Videos werden MP4, MPEG und HDTV TS-Aufnahmen wiedergegeben.

Der Panasonic DMR-BCT820 kann auch als DLNA-Server fungieren. Das Gerät kann somit jegliche auf der Festplatte und sogar auf der über USB extern angeschlossenen Festplatte befindlichen Dateien im Netzwerk anderen Geräten zur Verfügung stellen. Hierfür ist keine weitere Konfiguration notwendig.

Bringt man ein externes USB-Medium am Blu-ray Recorder an öffnet sich ein Popup-Fenster mit der Frage, ob man Inhalte vom USB-Speicher wiedergeben oder die darauf befindliche Musik auf die interne Festplatte kopieren möchte. Von USB gibt das Gerät AVCHD und M2TS-Dateien, aber auch DiVX-AVI und MKV-Dateien wieder. Bei Bildern werden ebenfalls JPEG und MPO 3D-Bilddateien wiedergegeben. Bei der SD-Karte beschränkt sich die Wiedergabe auf AVCHD-Videos und Bilddateien, die ebenfalls auf die Festplatte kopiert werden können.

Diga Player App

Rekorderliste & Aufgenommene Dateien

Einstellungen und Senderliste

Android- wie iOS-Anwender steht die "Diga Player App" zur Verfügung. Die Applikation kann kostenlos heruntergeladen werden. Beim Start des Programms wird der DMR-BCT820 sofort erkannt und kann in der Rekorderliste ausgewählt werden. Natürlich müssen sich sowohl der Panasonic als auch das Smartphone/Tablet im selben Netzwerk befinden. Mit der Diga Player App kann das Live TV-Programm oder auch aufgenommene Inhalte auf der HDD des DMR-BCT820 direkt gestreamed werden. Außerdem werden TV-Infos des aktuell laufenden Programms angezeigt und die App kann als Fernbedienung verwendet werden. Skip, Stop und Pause bei aufgenommenen Inhalten können ebenfalls direkt in der App gesteuert werden.

Nach der Rekorder-Auswahl wird eine Programmliste angezeigt, in der auch das aktuelle TV-Programm angezeigt wird. Auch Favoritenlisten werden unterstützt, links oben kann "Sender 1-100" bzw. "Favoriten 1-7" ausgewählt werden. Tippt man auf einen Sender, wird das TV-Programm nach kurzer Verzögerung auf dem Handy-Display angezeigt. Will man aufgenommene bzw. auf der Festplatte gespeicherte Inhalte auf das Gerät streamen, wird der zweite Punkt in der oberen Leiste angewählt. Es kann außerdem ein via USB angeschlossenes Medium angewählt werden und darauf befindliche Inhalte ebenfalls aufs Smartphone/Tablet gestreamed werden. Am Tablet wird die Übersichtlichkeit der App natürlich noch gesteigert. Möchte man die Diga Player App als Remote verwenden, muss in den Optionen unter Anzeige "TV" ausgewählt werden. Die App reagiert flink und reaktionsschnell und präsentierte sich während des Testbetriebes auch betriebssicher.

Wer sich Design und Layout der iPad-App ansehen möchte, schaut sich noch einmal den Test des DMR-BST820 an, auch die Funktion mit dem DMR-BCT820 ist hier weitgehend identisch.

Testequipment
Bildqualität

Blu-ray 3D, Avatar, ab Filmbeginn:

Der DMR-BCT820 überzeugt bei der nativen 3D-Wiedergabe mit hoher Bildstabilität und relativ hoher Bewegungsschärfe. Dies lässt sich gleich zu Beginn gut erkennen, als die Kamera über die Bäume des Dschungels von Pandora hinwegfliegt. Während der Kamerafahrt zerfließen die einzelnen Blätter und Baumwipfel nicht zu einem Einheitsbrei, sondern können trotz der leichten Schärfeverluste noch gut differenziert werden. Als Jake Sully aus dem Cryo-Schlaf erwacht und aus seiner "Einzelzelle" entlassen wird, gelingen die Bewegungen ebenfalls flüssig. Crosstalk ist nur sehr schwach ausgeprägt und fällt dem nicht 100 Prozent aufmerksamen Betrachter kaum auf. Ausgezeichnet gelingt die Durchzeichnung bis in die hinteren Bildebenen, hier ist natürlich die Kombination mit einem hochwertigen Bildwiedergabegerät Voraussetzung. Die verschiedenen räumlichen Ebenen können sauber voneinander differenziert werden und bieten einen stabilen 3D-Eindruck. In der folgenden Szene, als das riesige Schiff im Weltall zu sehen ist überzeugt auch die Objektplastizität, zudem wirkt die Flugbewegung des Langstreckenschiffes sehr flüssig und geschmeidig. Auch durch eine höherer Anzahl bewegter Objekte, wie die Vögel zu Beginn des siebten Kapitels, wird die Bildruhe nicht eingeschränkt. Bezüglich des Kontrastes kann der DMR-BCT820 ebenfalls punkten und zeichnet auch dunklere Bildbereiche noch sauber durch.

Blu-ray, 2D-Wiedergabe und Wandlung, Fluch der Karibik, ab Filmbeginn: 

Im 2D-Betrieb gefällt der Panasonic ebenfalls mit sehr plastischer Darstellung des Galionsschiffes, welches aus dem Nebel heraus auf den Zuschauer zufährt. Mit solider Bildruhe und stabilem Gesamteindruck fährt die Kamera an der Galionsfigur vorbei, die nur minimal zittert. Der Panasonic Player gefällt auch mit hoher Detailtreue, sowohl am Kleid der jungen Ms. Swan wie den Uniformen des Commodores in der folgenden Kameraeinstellung sind Feinheiten erkennbar, auch in dunkleren Bereichen zeichnet der Player gut durch. Die Farbgebung ist natürlich, hier in der ersten Szene kommen die etwas kühleren Farben klar zur Geltung. Im zweiten Kapitel sehen wir Jack Sparrow auf seinem schiffbrüchigen Kahn. Auch in den dunkleren Bildbereichen zeichnet der Panasonic noch sauber durch. Dies kann man sehr gut nachvollziehen, als Jack an den drei aufgeknüpften Piraten vorbeifährt. Als der Piraten-Kapitän in den Hafen von Port Royale einfährt, zeigt sich die ausgezeichnete Bildstabilität wieder an der schwierigen Szene mit den Dock-Arbeitern. Auch der horizontale Kameraschwenk in der nächsten Szene in die Festung hinein gelingt flüssig, zeigt aber an dem Hut des wachhabenden Offiziers Bildzittern.

Die Wandlung von 2D in 3D lässt sich über die Options-Taste der Fernbedienung starten. Unter 3D-Einstellungen stellt man von Ausgabetyp Original auf 2D nach 3D. Wer die 3D-Erfahrung noch individualisieren möchte kann unter 3D-Bildmodus verschiedene Parameter einstellen, wir empfehlen aber die Wahl auf "Normal" zu belassen. Die Wandlung des Panasonic DMR-BCT820 überzeugt mit sehr ausgeprägter räumlicher Ebenenstaffelung aber auch gesteigerter Objektplastizität, beides lässt sich sehr schön gleich in der ersten Szene erkennen. Die Detail- und Kantenschärfe wird durch den Bearbeitungsprozess nur sehr geringfügig in Mitleidenschaft gezogen, auch die Bildstabilität bleibt erhalten. Farbgebung und Kontrast beweisen weiterhin Stärke, wenn auch die Bilddynamik insgesamt ein wenig abnimmt.

DVD: Upconversion von Filmmaterial, 576i auf 1080p, Star Wars Episode III, ab Filmbeginn:

Die gelbe Laufschrift zu Beginn der dritten Star Wars Episode läuft bei hoher Bildstabilität ruhig und flüssig nach hinten ab. Keinerlei Zittern oder Artefakte sind bis zur Bildschirmmitte erkennbar, auch ab der Mitte ist nur geringes Zittern an vereinzelten Buchstabenkanten zu erkennen. Sichtbar ist Treppenstufenbildung an den Buchstaben, dies ist aber auch nicht sehr stark ausgeprägt. Bis in die hinteren Bildebenen bleibt die Schrift stabil und läuft flüssig ab, die gelbe Farbe bleicht nicht aus und Wellenbewegungen sind nicht zu sehen. Nach kurzem Einrasten steht der große Sternzerstörer in der nächsten Szene stabil und plastisch im Raum. Bildrauschen sucht der Zuschauer vergeblich. Die kleinen Raumjäger, die über den Sternzerstörer hinwegfegen bleiben ihren Objektkanten treu und zittern nicht. Eine solide Kontrastdynamik beweist der DMR-BCT820 als Obi-Wan und Anakin über den im Schatten liegenden Heckbereich fliegen. Das Bild wirkt insgesamt scharf und dynamisch, bietet aber noch den gewünschten Film-Look. Häufig wirkt das Bild dann unnatürlich und zu glatt, nicht beim Panasonic. Beim Abknicken der beiden Raumjäger zeigt sich ein in verschiedenen Ebenen gestaffeltes Panorama mit vielen Schiffen, die voneinander differenziert werden können und nicht auf der Planetenoberfläche kleben. Im folgenden Kampfgeschehen bleibt der Panasonic stabil und zeigt kaum Unruhe im Bild. In den Nahaufnahmen im Cockpit wird hohe Detailschärfe geboten, sowohl an der Kleidung und den Gesichtstzügen der Jedis lässt sich Struktur sauber erkennen. Wie schon sein Geschwister, der DMR-BST820 und die aktuelle Blu-ray Player-Generation von Panasonic bietet auch der DMR-BCT820 eine ausgezeichnete Leistung bei der Upconversion von SD Filmmaterial.

DVD: Upconversion von Videomaterial, 576i auf 1080p, AVEC Professional Test DVD:

  • Schriften in weiß und schwarz vor blau/rot/weißem Hintergrund, die in unterschiedlichen Geschwindigkeiten durchlaufen: Die Laufschriften zeigen sich mit ruhiger Darstellung und keinerlei Ausprägung von Artefakten. Leichtes Zittern ist in allen Geschwindigkeiten zu erkennen, ausgeprägte Nachzieheffekte gibt es nicht.

  • Pendel mit rot-blauem Innenleben, das in verschiedenen Geschwindigkeiten über eine schwarze Linie schwingt: Das Pendel zeigt leichte Nachzieheffekte und die Balken sind ab der Mitte nur noch schwer differenzierbar. Die Linie über die das Pendel gleitet, steht stabil.

  • Dynamisches Stadtbild von Esslingen: Esslingen gelingt mit hoher Detail- und Kantenschärfe, ohne dabei überschärft und unnatürlich zu wirken. Das Grün wirkt sehr lebendig, bleibt aber in authentischem Rahmen. Auch hintere Bildebenen werden sauber durchzeichnet, die Kamerafahrt gelingt mit hoher Bildruhe.

DVB-C Tuner

Der DVB-C Kabeltuner des Panasonic DMR-BCT820 kann absolut problemlos mit dem Satellitentuner seines Geschwister-Gerätes mithalten. Hervorragende Bildstabilität, höchste Bildruhe und beinahe völlige Abstinenz von Bildrauschen zeichnen den Tuner aus. Die Farbgebung ist recht dynamisch, wirkt aber natürlich und nicht zu lebendig. Die nativen HD-Programme der öffentlich-rechtlichen Sender müssen lediglich noch von 720p auf 1080p skaliert werden und machen einen besonders hochwertigen Eindruck. Auch bei schnellen Bewegungen bleibt das Bild ruhig und stabil. Auch die Räumlichkeit sowie Plastizität einzelner Objekte wirkt durch das kontraststarke Bild sehr stark ausgeprägt. Auch bei den verschlüsselten Sendern unseres Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland gelingt ein scharfes und stabiles Bild. Hier müssen auch die verschiedenen Programminhalte differenziert werden, da hier häufig noch von der Sendestation selbst hochskaliertes Material verwendet wird. Im SD-Betrieb fällt das Bildrauschen schon deutlich eher auf, auch die Farben wirken etwas schwächer. Trotz des gering auflösenden Signals ist die Bildruhe noch recht stark ausgeprägt und zitternde Kanten eher selten anzutreffen.

Aufgenommene Inhalte

Wie schon bei früheren Sat-Modellen und auch dem erst vor wenigen Monaten getesteten DMR-BST820 können TV-Inhalte mit dem Panasonic Gerät in verschiedenen Qualitätsstufen aufgenommen werden. Die Spanne reicht vom völlig unbearbeiteten Material über hochauflösendes aber bereits encodiertes Material bis hin zu schwächeren Qualitätsstufen mit geringerer Auflösung in starker Komprimierung. Die unkomprimierte Aufnahme (DR-Modus) steht der Original-Ausstrahlung in nichts nach, auch die gering komprimierten Aufnahmen sehen nicht wirklich schlechter aus. Ab und zu machen sich hier allerdings, auch abhängig der verwendeten Bilddiagonale, Schwachpunkte der Kompression bemerkbar. Auf die stark komprimierten Aufnahmemodi sollte man nur bei Festplatten-Knappheit zurückgreifen, da sich hier schon immer deutlicher die Kompression bemerkbar macht. Die Kodierung erfolgt dabei während der Aufnahme, also direkt "on-the-fly". Die Betriebssicherheit bei Timer-Aufnahmen, Timeshift und spontaner Aufnahme mit der REC-Taste gestaltet sich während des Testbetriebes als hoch, stets nimmt der DMR-BCT820 kompromisslos auf. Besonders praktisch finden wir auch die Aufnahmemöglichkeit zweier TV-Signale, währenddessen kann man sogar noch einen Film von Blu-ray/DVD genießen. Die Netzwerk-Features sind dann allerdings nicht nutzbar. Noch besser ist, dass man auch problemlos zwei verschlüsselte Programme aufzeichnen kann, selbst wenn nur ein CI+ Modul und Smartcard zur Verfügung steht, da die Entschlüsselung einfach erst nach der Aufnahme erfolgt.

Klang

Der Panasonic DMR-BCT820 muss sich auch akustisch nicht hinter Standalone-Geräten aus eigenem und fremdem Hause nicht verstecken. Die Klangkulisse bei der Film- und Musikwiedergabe gelingt mit ausgezeichneter Grobdynamik, kraftvollen Bässen und solider Auflösung im Hochtonbereich. Die Stimmwiedergabe ist stets charakteristisch und authentisch. Er gehört nicht zur aggressiven Sorte und wirkt in den oberen Frequenzbereichen nicht überzogen sondern bleibt eher harmonisch und angenehm. Auch akustisch ist der flexible DMR-BCT820 als vollwertiger BD-Player einsetzbar.

Fazit

Panasonic legt nach: Mit dem DMR-BCT820 ist die erfolgreiche Set-Top Box/Blu-ray Recorder/Player Kombination auch für Kunden deutscher Kabelnetzbetreiber erhältlich. Der DVB-C Tuner steht dem Satelliten-Modell in nichts nach und bietet ebenfalls ein sehr stabiles Bild mit hoher Bildruhe und Detailtreue. Dies setzt sich bei der nativen 3D und 2D Blu-ray Wiedergabe sowie der Upconversion von DVD fort, der UniPhier Pro² Chip bietet wieder exzellente Performance. Auch bei der Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit überzeugt das Gerät. Aufnahmen sind problemlos getätigt, können in verschiedenen Qualitätsstufen gespeichert werden und sowohl auf der internen HDD, einer via USB extern angeschlossenen Festplatte oder direkt auf Blu-ray/DVD gebrannt werden. Sehr praktisch ist auch, dass sich Mediendateien auf der internen Panasonic-Platte ablegen lassen können und sogar dank der DLNA-Serverfunktion von einem anderen Klienten abrufbar sind. Mit dem Twin Tuner lassen sich problemlos zwei verschiedene Programminhalte aufzeichnen, auch während man zusätzlich noch einen Film von Blu-ray/DVD wiedergibt. Auch verschlüsselte Programme lassen sich parallel aufzeichnen, selbst wenn nur eine Smartcard und ein CI+ Modul vorhanden ist. Das integrierte WLAN-Modul schafft Komfort und Flexibilität. Die üblichen Multimedia-Features sind an Bord und funktionieren komfortabel und zuverlässig, besonderer Clou ist aber die Diga Player App, mit der sich nicht nur das Gerät steuern sondern auch bequem das Fernsehbild des DMR-BCT820 auf dem Smartphone/Tablet mitnehmen lässt. Etwas Kritik muss der Panasonic bei den Einlesezeiten einstecken, das kennen wir bereits deutlich schneller. Ebenso die Umschaltzeiten sind mit knapp zwei Sekunden ein wenig zu lang.

Panasonic kann auch Kabel: Das beweist der DMR-BCT820 mit einfacher Installation, hoher Betriebssicherheit und ausgezeichneten visuellen Eigenschaften

Blu-ray-/DVD-Recorder Oberklasse
Test: 28.09.2012

+ Exzellente visuelle Performance
+ Hervorragende DVD Upconversion
+ Hohe Betriebssicherheit
+ DLNA Client und Server
+ Parallele Aufnahme von zwei Sendern (auch Pay-TV)
+ Zuverlässige Aufnahme
+ WLAN integriert

- Lange Umschaltzeiten
- Disc-Einlesezeiten

Test: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
28. September 2012