TEST: Onkyo HiFi-Komponenten Verstärker A-9070 und CD-Player C-7070
20.01.2012 (sw/cr)
Leistungsstarke Partnerschaft: C-070 (oben) für 499 EUR, Vollverstärker A-9070 für 999 EUR
Anschlussfeld mit PreOut und Main-In, 2 koaxiale Digitaleingänge und ein optischer Digitaleingang. Phono-Eingang, separiert
C-7070 mit Analog-Cinch-Ausgang, optischem und koaxialem Digitalausgang
Fernbedienung A-9070
Fernbedienung C-7070
Einführung
Onkyos Bestrebung ist, nicht nur bei Mehrkanal-AV-Receivern exzellente Offerten im Portfolio zu haben, sondern auch im Stereo-/HiFi-Segment mit scharfer Munition zu schießen. Um diese hochgesteckten Ziele zu verwirklichen, sind seit einiger Zeit technisch hochwertige Stereo-Komponenten zu erstaunlich fairen Preisen im Programm der Japaner, die gerade eine strategische Partnerschaft mit Musikinstrument-Hersteller Gibson beschlossen haben. Es soll also noch "musikalischer" werden - bei den Qualitäten der beiden von uns hier unter die Lupe genommenen Modellen macht es in Anbetracht ihrer Gene nicht das Geringste aus, dass sie schon eine Weile vor der beschlossenen strategischen Allianz ins Produkt-Programm aufgenommen wurden.
A-9070
Wir stellen nun die beiden Komponenten kurz vor. Der A-9070 ist ein leistungsstarker Stereo-Vollverstärker, der dank vier 15.000 Microfarad-ELKOs auch kurzfristig hohen Strombedarf locker decken kann. Die Ausgangsleistung wird mit 140 Watt pro Kanal angegeben (an 4 Ohm, 20 Hz bis 20 kHz, 2 Kanäle, IEC). Fpr bestmögliche Signalverstärkung sorgt AWRAT (Advanced Wide Range Amplifier Technology) und DIDRC (Dynamic Intermodulation Distortion Reduction Circuitry) für höchstmögliche Klirrfreiheit und reinen, feinen Klang. Technische Feinheiten wie die parallele Gegentakt-Verstärkung mit dreistufiger, invertierter Darlington-Schaltung belegen, dass man auch in durchaus bezahlbaren Preisklassen anspruchsvolle Technik erwarten kann. Separate 192 kHz/24-Bit D/A-Wandler von Wolfson sorgen für hohe Präzision bei der Wandlung von digitalen Signalen auf die analoge Ebene, HD Audio wird ferner mit 192 kHz/24-Bit unterstützt. Eine neue Platinenanordnung wurde von Onkyo bewusst gewählt - Verstrebungen sorgen dafür, dass Vibrationen effektiv reduziert werden. Rechter und linker Kanal sind, dies sollte in diesen Preisregionen selbstverständlich sein, symmetrisch aufgebaut und 1,2 mm Kupferstromschienen ermöglichen eine nahezu perfekte Erdung. Der A-9070 hat vier Betriebsarten: Vollverstärker, Leistungsverstärker, Vorverstärker, Vorverstärker/Leistungsverstärker aufgeteilt. Letzere Kombination wird möglich, weil unter anderem auch ein Main In-Cincheingang vorhanden ist. Prinzipiell können also Geräte zwischen Vor- und Endstufe eingeschliffen werden, wie ein Equalizer oder ein Nubert ATM-Modul. Ein unabhängiger Kopfhörerverstärker sorgt auch dann für großes Hörvergnügen, wenn man mit Headphones der Lieblingsmusik lauscht.
Der C-7070 ruht auf hochwertigen Standfüßen, die komplett aus Messing bestehen und so effektiv Schwingungen dämpfen. Das flache Gehäuse täuscht - der C-7070 ist kein preiswertes "Slim Line" Basismodell, sondern hat eine massive Gehäusestärke von 1,6 mm und ein CD-Fach aus leichtem sowie stabilem Aluminiumguss. Der leise, schnelle Lademechanismus und der hochpräzise Taktgenerator sowie zwei 192 kHz/24-Bit Audio-D/A-Wandler von Wolfson sowie die auch im Verstärker A-9070 aktive DIDRC-Schaltung sind die Kennzeichnen. Der Player gibt CDs, CD-Rs und CD-RWs wieder. An komprimierten Dateiformaten auf CD werden MP3 und WMA wiedergegeben. Es ist auch möglich, iPod oder iPhone über USB direkt anzuschließen oder Musikdateien, die von einem USB-Stick kommen, abzuspielen. Das Display hat einen dreistufigen Dimmer, hinten am Gerät finden sich vergoldete Audioanschlüsse. Die Speicherwiedergabe umfasst 25 Titel, natürlich gibt es Zufallswiedergabe und Wiederholfunktion.
Bedienung
Beide Komponenten lassen sich mit den übersichtlichen mitgelieferten Fernbedienungen einfach bedienen, die Bedienelemente an den Geräten geben ebenfalls keine Rätsel auf. Das Display vom C-7070 ist sehr gut ablesbar, das Display des A-9070 ist aus der Distanz etwas klein.
Verarbeitung A-9070
Der Vollverstärker ist sehr gut verarbeitet und überzeugt mit zeitlose Optik, die Formensprache könnte man schon fast als dem Bauhaus-Still zugehörig bezeichnen. Uns gefällt der schlichte, reduzierte und nicht trendbezogen-verspielte Stil sehr gut. Die Frontblende besteht aus dickem Aluminium und ist aus seitlicher Sicht sauber, mit gleichbleibend geringen Spaltmaßen, eingepasst. Auf der Front befindet sich als zentrales Element der große Lautstärkedrehregler, der ein gutes optisches und haptisches Gefühl vermittelt. Allerdings ist er nicht gerastert und eiert leicht. Der Eingangswahlregler ist relativ klein, liegt aber gut in der Hand und hat eine insgesamt recht hochwertige Erscheinung. Das kleine Display zeigt Statusmeldungen wie den gerade aktiven Eingang an, bringt aber nicht die von Onkyo AV-Receivern seit Generationen bekannte hohe Punktmatrixauflösung mit. Hier könnte man die Hochwertigkeit durch ein besser auflösendes Gerätedisplay wirkungsvoll optimieren. Die Rückseite ist tadellos verarbeitet, die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sind ansprechend ausgeführt und leichtgängig. Das Innenleben des Vollverstärkers birgt Licht und Schatten. Vier leistungsstarke Elkos, schwarzer Alu-Kühlkörper und übersichtliches Platinenlayout sind gut, aber wir hätten lieber einen massiven Ringkerntransformator als Stromlieferanten für den langzeitigen Strombedarf gesehen.
Sehr gute Detailverarbeitung
Dicke Alu-Frontblende
Klares Design
Sorgfältig gemachter Eingangswahlregler mit präziser Rasterung
Zentral auf der Front untergebrachter, großer Lautstärkedrehregler mit gediegener Optik und Haptik, allerdings eiert er leicht
Exakt eingepasster On/Standby-Schalter
Kleines Display, die Auflösung aber ist nicht so schön, wie wir es z.B. von Onkyos AV-Receivern her kennen. Hier wäre etwas Technik-Transfer gut gewesen
Elkos
Im Detail
Trafo - kein Ringkerntransformator
Platinenlayout
Alu-Kühlkörper, schwarz
Aus der Vogelperspektive ist der symmetrische Aufbau beider Endstufenzüge gut zu erkennen
Verarbeitung C-7070
Der CD-Player ist ebenfalls ausgezeichnet verarbeitet.
Formschön integriertes Display des C-7070
Sauber integrierte Bedienelemente
Sehr gute Detailverarbeitung, USB-Terminal für Direktanschluss von iPhone oder iPod
CD-Lade
Ausgezeichneter Sitz der Frontblende
Gleichbleibende Spaltmaße
Oberflächenstruktur
Hochwertige Standfüße
Sauberer innerer Aufbau
Platinenlayout
Laufwerk
Übersichtliche Verkabelung
Trafo
Anschlüsse
Anschlussübersicht Verstärker
Anschlüsse:
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3 digitale Audioeingänge (1 optisch, 2 koaxial)
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3 analoge Audioeingänge und 1 Ausgang
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„Main-In“-Eingang
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Eigenständiger Verstärker für Kopfhörer
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Diskret aufgebauter Phono-Equalizer (MM/MC)
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Lautsprecheraussteuerung A/B
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Vorverstärkerausgänge für Audio (links/rechts)
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Angepasste, vergoldete und für Bananenstecker
geeignete Lautsprecheranschlüsse -
Vergoldete, massiv gearbeitete Cinch- und Phono-
Eingänge -
Kaltgeräte-Netzsteckeranschluss
Anschlussübersicht CD-Player
Anschlüsse:
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Optischer und koaxialer Digitalausgang
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Massiv gearbeiteter Cinch Analog-2-Kanal-Audioausgang
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Kaltgeräte-Netzsteckeranschluss
Testequipment
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Verkabelung von Oehlbach
Klang
Sprechen wir zunächst über grundlegende akustische Faktoren. Wie hört man Musik, beziehungsweise wie hören viele potentielle Kaufinteressenten gerne Musik? Bezieht man die Preisklasse des hier getesteten Onkyo-Sets mit ein, stellt man rasch fest, dass es sich um eine bezüglich der akustischen Ansprüche nicht einfache Preisliga handelt. Dies liegt darin begründet, dass mancher vom Profil her normal erfahrener "Alltagshörer" das in die Onkyo-Kombi investierte Geld als durchaus üppig ansieht, allerdings erwartet er fürs eingesetzte Geld keinen analytisch-schlanken, klassischen HiFi-Klang, sondern eine Akustik, die Spaß macht, die höchst angenehm ist und schlicht und einfach Langzeit-hörtauglich ist. Ein anderer typischer Kunde dieser Preisliga denkt, dass mit dem Onkyo-Set die Eintrittskarte zu einer Preisklasse gelöst wird, in der man bezüglich Aufbau und verwendeter Baugruppen schon so gut unterwegs ist, dass tonal neutrales, analytisches Hören mit sehr guter Detaillierung möglich ist. Wie man sich hier hinsichtlich der Auslegung seiner Geräte als Hersteller verhalten soll, ist als äußerst heikel einzustufen.
In Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen hat Onkyo einen Königsweg gefunden, der in diesen, bezahlbaren Regionen seinesgleichen sucht. Einerseits offeriert die Onkyo-Kombination ein hohes Detaillierungsvermögen und holt viel Struktur aus dem Ausgangsmaterial, gleichzeitig aber sorgen der angenehm samtige Hochtonbereich und die homogene Gesamt-Klangcharakteristik für viel Freude beim Hören. Auch derjenige, der einfach Musik genießen und nicht Musik akustisch sezieren möchte, kommt hier voll auf seine Kosten. Derjenige, der es sehr genau nimmt, freut sich dafür über die enorme Detailfreude, die über Klassenniveau liegt. Einziger Wermutstropfen für detailversessene Musikliebhaber - der C-7070 spielt keine SACDs ab. Wer modern ausgerichtet ist, freut sich über die direkte Einbindungsmöglichkeit von iPod oder iPhone über USB. Allerdings muss man im Klang schon Einbußen hinsichtlich Detailfreude, Klarheit, Dynamik und Präzision in Kauf nehmen, einen speziellen Algorithmus für das Aufpolieren von stark datenreduzierten Musikdateien, wie bei AV-Receivern mittlerweile üblich, hat der C-7070 nicht.
Zu den Höreindrücken: Bei Bryan Ferrys "Cruel" vom Album "Frantic" gefällt die lebendige Wiedergabe, die mit einer natürlichen Räumlichkeit kombiniert wird. Die angenehme Klangcharakteristik sorgt dafür, dass man sich des Öfteren ertappt, lauter zu hören als man sich eigentlich vorgenommen hatte. Die Stimme Bryans trägt auch dazu bei, dass lautes Hören schlichtweg Freude bringt, denn sie wird charismatisch präsentiert und fügt sich ausgezeichnet in die Gesamtakustik ein. Sie steht nicht so weit im Vordergrund, dass die instrumentalen Anteile mit zu geringer Wertschätzung behandelt werden, aber entfernt sich trotzdem nie aus dem zentralen akustischen Fokus.
Auch mit schneller, melodiöser Heavy Metal-Musik, wie von Within Temptation effektvoll in Szene gesetzt, hat die Onkyo-Kombination keinerlei Berührungsängste. Bei "The Howling", enthalten auf dem Album "The Heart of Everything", kommt der kurze, ruhige, aber tiefgründige Part zu Beginn stimmig heraus, der dann folgende Dynamiksprung stellt klar, dass es dem A-9070 definitiv nicht an Leistung mangelt - das urplötzlich heftige akustische Treiben wird kraftvoll und impulstreu umgesetzt. Die Klangqualität hat uns bei Verwendung des digitalen Tonausgangs am CD-Player - unerheblich, ob der optische oder der koaxiale - noch mehr überzeugt als bei Verwendung der analogen Anschlussvariante: Die D/A-Wandler im A-9070 sind offensichtlich überragend und stellen auch eine enorme Detaillierung im Hochtonbereich sicher, hier muss man bei analoger Signalzuführung leichte Abstriche machen. Sonst ist der Klang bei analoger Signalübertragung ebenfalls dynamisch, fundiert und räumlich. Die E-Gitarre kommt überragend heraus, und der schnelle Bass hat Härte und schwingt kaum unschön nach.
"Chillige" Stücke wie Schillers "Sommerregen" vom Album "Leben" begeistern uns ebenfalls. Klare, prägnante rhythmische Formensprache, klare Konturen und eine intensiv erlebte Räumlichkeit sind die Bestandteile für feinen Hörgenuss. Das Schöne ist - dank der Kraft kann man mit dem A-9070 sowohl in größeren Räumen als auch mit hohem Pegel gelassen hören. Notwendig sind natürlich entsprechende Lautsprecher, die im Idealfall neutral ausgelegt sind und die klanglichen Spezifika des Onkyo-Duos dadurch hervorragend präsentieren können. Unsere Wahl fiel auf die Magnat Quantum 1003, weil dieser Schallwandler lebendig, neutral und räumlich echt aufspielt und überdies hinaus hohen Lautstärken gegenüber nicht abgetan ist. Sie nehmen auch kurze Impulse direkt und ungefltert auf und liefern zudem einen straffen Bass, der kaum zum Dröhnen neigt und nicht unschön nachschwingt.
Beim Tiesto-Remix des Goldfrapp-Songs "Rocket" gerät bei stark gehobener Lautstärke selbst diese hervorragende Kette an ihre Grenzen, der enorm massive Bass verlangt hier enorme Nehmerqualitäten von Verstärker und Lautsprechern. Hier muss man, soll mit extrem hoher Lautstärke gehört werden, nochmals leistungsstärkere Komponenten einsetzen, wenn der Hörraum zudem auch noch über 25 Quadratmeter misst. Wer zwar gern mal erhöhte, aber nicht massive Pegel fährt, wird hingegen feststellen, wie gut die Kombination auch bei diesem Titel klingt: Mit Substanz, Klarheit und ausgezeichneter räumlicher Weite sowie authentischer räumlicher Tiefe. Das Goldfrapp-Remix des Depeche Mode-Songs "Halo" ist ebenso wie "Rocket" auf der CD "RMX - Superstars remixed by Superstars" und klingt, wenn das Onkyo-Duo als Wiedergabemaschinerie eingesetzt wird, ungemein kräftig-düster und emotional tiefgehend. Die immense vokale Präsenz des Sängers kommt bezüglich Konturen und Timbre sehr gut heraus. Die Räumlichkeit ist auch hier hervorragend.
Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" liegen dem Onkyo-Ensemble ebenfalls, das merkt man schnell an der fließenden, lebendigen Wiedergabe, besonders der nahtlose Übergang zwischen Mittel- und Tieftonbereich sorgt für Begeisterung. Die Streicher-Soli weisen eine ausgezeichnete Räumlichkeit auf, die Spielfreude der Musiker wird überzeugend zum Hörer transportiert. Die Konturen sind präzise, unschönes Nachschwingen ist nicht vorhanden, was von tadelloser Impulstreue zeugt. Nie klingt unser Onkyo-Team aggressiv oder zu spitz, auch dann nicht, wenn man mit beträchtlichem Pegel hört. Setzt das gesamte Orchester ein, so wird ein Großteil der akustischen Ebenen räumlich korrekt dargestellt. Weite und auch Tiefe der Bühne wirken authentisch, das Fundament ist stets kraftvoll, aber nie übertrieben, so dass auch immer ein sehr guter Detailreichtum gegeben ist.
Der Auftakt zu Carl Orffs weltberühmter "Carmina Burana" ist immer wieder beeindruckend - viele Instrumente, viele akustische Strukturen und der Choralgesang sorgen für eine Mischung mit hohem Wiederkennungswert. Durch die, wie bereits mehrfach erwähnt, leistungsfähigen Endstufen des A-9070 kommen alle Elemente sehr ausdrucksstark zur Geltung, auch der Tieftonbereich wirkt wie aus einem Guss. Die zahlreichen Dynamiksprünge werden unmittelbar umgesetzt, was den Erlebnisfaktor bei der Zuhörerschaft merklich steigert. Erst in den hinteren musikalischen Ebenen wird das Differenzierungsvermögen etwas geringer, hier können dann kleine musikalische Ereignisse nicht mehr so plastisch präsentiert werden.
Die Stimmwiedergabe ist ein großer Pluspunkt der Onkyo-Kombination, hier sorgt eine Mischung aus exakter Einarbeitung, klarer Kontur, emotionaler Gesamtcharakteristik und hoher Räumlichkeit für viel Freude am Zuhören. "L'Attesa" von Andrea Bocelli ist hier ein gutes Beispiel, um die eben aufgezählten Stärken zu demonstrieren. Sensibel holen C-7070 und A9070 eine Menge an vokalen Einzelheiten heraus, was für diese Preisliga höchst erstaunlich ist - auch kleine dynamische Unterschiede während der Gesangsdarbietung werden sicher erfasst. Die Instrumente, gerade das Klavier am Anfang, sind akkurat von der Stimme getrennt, stehen aber nicht, bildlich gesprochen, unpassend "daneben", sondern werden flüssig ins tonale Gesamtgefüge integriert.
Konkurrenzvergleich
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Aurum HighEnd-Verstärker A3, CD-Player C3: Mit mehr als doppelt so teurem Kaufpreis spielt das Aurum-Set in einer anderen Liga. Schlecht sehen diei Onkyo-Komponenten selbst hier im Vergleich nicht aus, bei Strahlkraft, Detaillierung, Finesse und subtiler Räumlichkeit aber merkt der erfahrene Hörer die Überlegenheit der Aurum HiFi-Komponenten. Somit ist der Kaufpreis absolut gerechtfertigt. Man sollte allerdings auch sehr leistungsfähige Lautsprecher als Ergänzung einsetzen, um die Vorzüge des Aurum-Sets genießen zu können.
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Magnat Music System 400 (Amp MA 400, CDP MCD 450, Tuner MT 420): Ein echtes Schnäppchen ist die Magnat-Kombi, die sauber verarbeitet ist und prima klingt. Ganz so dynamisch, pegelfest und räumlich wie unser Onkyk-Ensemble spielt das Music System 400 aber nicht auf.
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Yamaha Musik-Netzwerkplayer NP-S2000 + Stereo-Amp A-S2000: Natürlich kann man den A-2000 auch mit einem normalen CD-Player kombinieren, in unserem Test hatten wir als Zuspieler den hochwertigen Netzwerkplayer N-2000. Klanglich ist der A-2000 heller abgestimmt als der A-9070 von Onkyo, zudem tritt er im Bassbereich schlanker auf. Der Onkyo A-9070 klingt samtiger, voller und runder, aber nicht so kristallklar wie der A-2000.v
Fazit
Genau so muss eine moderne, preislich fair kalkulierte Stereo-Lösung für den anspruchsvollen Musikliebhaber mit ordentlichem, aber nicht luxuriös-üppigem Budget aussehen - das ist eine klare Kernaussage, die die universellen Eigenschaften der ausgezeichnet verarbeiteten Onkyo-Komponenten nachhaltig unterstreicht. Die zeitlose Bauhaus-Optik macht bereits klar - hier kommt eine akustische Lösung für den kultivierten, versierten Anwender, der Sinn für Preiswürdigkeit und bleibende Werte gleichermaßen hat. Den Preis bis auf den letzten Cent wert - aber in keiner Weise billig, das ist das "Anmachpotential", das in diesen beiden HiFi-Geräten steckt. Modernen Leistungsmerkmalen wurde im Gegensatz zu manchem der puren Audio-Tradition verpflichteten Konkurrenten keinesfalls abgeschworen - iPod oder iPhone können direkt über USB an den C-7070 angeschlossen werden, ebenso USB-Flashmedien. Der Verstärker klingt nicht nur enorm angenehm, kraftvoll und detailreich, er kann auch mit aufgetrennten Vor-/Endstufensektionen eingesetzt werden und bietet somit flexible Einsatzmöglichkeiten. Der innere Aufbau beider Komponenten überzeugt, auch wenn wir im Verstärker noch lieber einen Ringkern-Trafo sehen würden.
Onkyos Alleskönner: Hervorragend verarbeitet, leicht
bedienbar, modern ausgestattet und kultiviert sowie präzise klingend, verdient
sich diese Kombination eine besondere Kaufempfehlung

Stereo-Kombination Einzelkomponenten CD-Player/Vollverstärker Obere Mittelklasse
Test 20. Januar 2012
+ Sehr feinfühliger, gleichzeitig kräftiger Klang
+ Höchst angenehme tonale Gesamtauslegung
+ Tolle Räumlichkeit
+ Sehr gute Pegelfestigkeit
+ iPod/iPhone-Anschluss am CD-Player
+ Leichtes Handling
+ Hervorragende Verarbeitung
- Kein Ringkerntrafo im Verstärker
- Keine SACD-Wiedergabe des C-7070
Text: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 20.01.2012