TEST: AV-Receiver Denon AVR-3313 - Heimkino-Flaggschiff für 1299 EUR

19.07.2012 (cr/phk/sw)

Bildschön und schlicht, pur und hochwertig: Der 1299 EUR kostende Denon AVR-3313 mit 7 x 165 Watt

Aufgeräumte Fernbedienung in frischem Design

Umfangreich bestückte Anschlussabteilung auf der Rückseite

Typisch Denon: Das Innenleben ist ebenso hochwertig wie die Optik außen

Einführung

Brandneu auf dem Markt ist der optisch äußerst elegante und technisch hochmoderne Denon AVR-3313 mit Siebenkanal-Endstufe für 1299 EUR. Denon geht schon, was die Gestaltung des Gerätes angeht, komplett neue Wege: Die Alu-Frontblende unterstreicht das pure, schnörkellose Design - alle Bedienelemente sind unter einer Klappe, die Front ist somit komplett aufgeräumt. Wahlweise ist der bildschöne AVR in schwarzer oder Premium silberner Ausführung erhältlich. Das große, zweizeilige Display garantiert eine tadellose Ablesbarkeit. Sehr viel Zeit und Sorgfalt wurden für die akustische Optimierung aufgebracht - gerade die HD-Tonformate sollten erstklassig wiedergegeben werden. Hinzu kommt der Clock Jitter Reducer zur Minimierung störender Zeitlauffehler im Signal und Denon Link HD. Einen passenden Player mit diesem Feature wird Denon später nachreichen, dann werden wir dieses interessante Ausstattungsmerkmal auch testen. Der Player wird DBT-3313UD heißen und ein Transport mit zwei HDMI-Ausgängen sein. Ab Oktober wird er in den gleichen Farben wie der AVR-3313 für 1000 EUR erhältlich sein. Wir sind jetzt erst einmal auf den AVR-3313 gespannt, auf den der Hersteller drei Jahre Garantie gibt. Der enorm niedrige Standby-Stromverbrauch liegt bei lediglich 0,1 Watt, mit CEC bei 0,5 Watt und im Netzwerkstandby bei maximal 2,7 Watt.  Wer übrigens den AV-Receiver zuhause selbst an eigenem Equipment testen möchte: Bei unserem Shop-Partner HIFI-REGLER kann man sich den Denon AVR-3313 online bestellen – mit 30 Tagen Rückgaberecht. Das gibt einem die Möglichkeit, ganz ohne Kaufverpflichtung auszuprobieren, wie sich der AVR-3313 in eine bereits vorhandene Anlage einfügt.

Verbesserungen

Auf zahlreiche Verbesserungen und Optimierungen gegenüber dem AVR-3312 sind wir bereits in der Einleitung eingegangen. Neu beim AVR-3313 sind des Weiteren:

  • Erstinstallations-Assistent mit 7 Sprachen, erscheint auf farbigem GUI mit Bildern. Wie beim Denon AVR-2113 wird man Schritt für Schritt durch das Menü geführt.
  • GUI semitransparent über dem HDMI-Bild, auch bei 4k-Signalen
  • Analog zu HDMI Video-Konvertierung
  • Scaling bis 1080p/4k
  • 4k HDMI-Switching
  • Video-EQ mit neuem Analog Devices Video-Chip (optimiert für PAL/NTSC und HD-Signale)
  • 7 HDMI-Eingänge inklusive einemm HDMI Front-Eingang
  • 3 (!!) HDMI-Ausgänge, das heißt: Zwei simultan verwendbare für Zone 1 und einer für separate (auch andere) Quelle in Zone 2
  • Netzwerk-Features auf neuestem Stand, das heißt: Internet Radio, Streaming inkl. WAV, FLAC bis 192 kHz per Update, Gapless per Update, Apple Lossless per Update, Last.fm, Flickr, iPhone und Android App-Steuerung, AirPlay integriert.

Verglichen mit dem Vorgänger bringt der AVR-3313 keine S-Video-Beschaltung mehr mit, dafür aber lässt sich der Komponenten-Video-Ausgang auch Zone 2 zuweisen. Kommen wir zu technischen Details. Die stark verbesserte Jitter-reduzierung soll nun auch bei stark mit Jitter behafteten Signalen eine einwandfreie Wiedergabe sicherstellen. Sie ist für alle digitalen Eingänge geeignet und reduziert den Jitter für alle drei Taktsignale (Master Clock, Bit Clock und Word Clock), was eine über die ganze Breite wirkende Verbesserung des Signals zur Folge hat. Deutliche Klirr-Reduzierung auch bei höherem Eingangsjitter - dies ist der praktische Nutzen. Zu Denon Link kann gesagt werden, dass diese Art der Übertragung ebenso wie beim Vorgänger Denon LUnk 4th für alle Formate funktioniert. Die Signalübertragung erfolgt mittels HDMI. Die Taktübertragung vom AVR zum Player erfolgt bei der neuesten Version über Koaxialkabel. Die Vorteile von Denon Link HD: Höherer Dynamikumfang und deutlich weniger Jitter sowie geringere Klirrneigung.  

Verarbeitung

Eigangswahlschalter

Lautstärkedrehregler

Zweizeiliges Display

Exakte Passung der Frontblende aus seitlicher Perspektive

Innenleben im Detail 1

Innenleben im Detail 2

Platinenlayout

Elkos

Kühlkörper

Der AVR-3313 kommt ausgesprochen nobel daher, die schwarze Frontblende besteht aus gebürstetem Aluminium und ist präzise eingepasst.  Die zwei Drehregler an der Vorderseite sind, für Quellenwahl und Lautstärke zuständig, gerastert. Der Lauf ist ruhig, der Lautstärkedrehregler eiert nur minimal. Das großzügige zweizeilige und akkurat integrierte Front-Display mit großen Beschriftungen lässt sich unabhängig von externem Lichteinfall ausgezeichnet ablesen. Da sich alle Bedienelemente und auch die frontseitigen Anschlüsse hinter einer soliden, sauber herunterfahrenden Metallklappe befinden, wirkt die Gerätefront minimalistisch-klar und edel. Der AV-Receiver ruht auf großen Standfüßen, dank der geringen Bautiefe gibt es bei der Aufstellung keine Probleme. Rundum punktet der AVR-3313 mit hoher Verarbeitungsgüte, auch die Anschlüsse auf der Rückseite sind sauber integriert und sitzen fest. Der innere Aufbau hochwertig, ist sehr übersichtlich und überzeugt mit aufwändigem Layout. Die Verkabelung  ist sauber, lose herumfliegende "Strippen" gibt es beim AVR-3313 nicht. Die Fernbedienung hat sich bezüglich Design und Layout der Vorjahresmodelle verändert. Die Oberfläche ist jetzt hochglanzschwarz und mit den "Sound Mode"-Tasten ist etwas Farbe ins Spiel gekommen. Sie wirkt aber weiterhin übersichtlich und bietet einen ausgezeichneten Tastendruckpunkt. Abgesehen von einigen wenigen sind die Knöpfe fluoreszierend und können auch im Dunkeln abgelesen werden. Einziger Nachteil ist, dass Fingerabdrücke auf dem Hochglanzschwarz schon nach kurzer Zeit sichtbar werden.

Anschlüsse

Üppige Bestückung

Lautsprecher-Schraubanschlüsse

Netzwerk, herkömmliche Digitaleingänge,, Taktleitung für Denon Link HD

Drei HDMI-Ausgänge

Teil der vorderen Eingänge

HDMI-Eingang Nummer 7, USB-Schnittstelle

  • HDMI 6 x + 1 x Front In / 3 x Out

  • Denon Link HD Koaxial-Buchse für Taktung

  • Komponentenvideo-Eingang

  • FBAS 2x In / 1x Out + 1x Front In

  • 2 koaxiale digitaler Audio-Eingänge

  • 2 optischer digitale Audio-Eingänge

  • Analoge Stereo Cinch-Eingänge 6x + 1x Front In

  • Analoger Media Player Audio-Out

  • 7.2 Pre-Out, 2 aktive Subwoofer können angeschlossen werden

  • 2-Kanal Cinch-Stereo-Ausgang für 2. und 3. Hörzone

  • 2 Komponentenvideo-Eingänge

  • Komponentenvideo-Ausgang

  • FM-Antenne

  • Ethernet

  • USB Front

  • Anschluss für Setup-Mikrofon

  • 2 x Trigger-Ausgang

  • 3 FBAS Eingänge

  • 3 FBAS Ausgänge

Der Denon AVR-3313 bietet mit sieben 3D-fähigen HDMI-Eingängen und drei HDMI-Ausgängen eine Maßstäbe setzende Anschlussbestückung in dieser Preisklasse. Auch FBAS-Slots sowie  Komponentenvideo-Eingänge sind für die analoge Video-Übertragung noch vorhanden. Analoge Stereo-Cinch Eingänge gibt es ebenfalls genug, digital stehen zwei koaxiale und zwei optischer Eingänge zur Verfügung. Der frontale USB-Eingang kann für iPod/iPhone und iPad-Anschluss genutzt werden, alle drei Apple Devices können damit geladen werden. 

Menüs

Grundmenü

Audio-Menü

Eingangs-Menü

Eingangszuordnung in tabellarischer, übersichtlicher Form

Audyssey-Einmessung oder manuelle Konfiguration

Vorbereitung zur Einmessung

Mikrophon-Anschluss

Manuelle Konfiguration der angeschlossenen Lautsprecher

Manuelles LS-Menü:

  • Endstufenzuweisung: 2 Ch, Front B, Zone 2, nur Hauptzone, Zone 3, Zone 2/Zone 2 (Mono), Bi-Amping für Front-LS

  • Lautsprecher-Konfiguration: Für alle LS groß/klein/vorhanden ja/nein

  • Bässe: Subwoofer-Modus LFE, LFE+Main, LFE Tiefpass-Filter 80/90/100/110/120/150/200/250 Hz

  • Abstände/Time Alignment: Schrittweite wahlweise 0,1 oder sogar 0,01 m - sehr exakt.

  • Pegelangleich mit Testton in 0,5 dB-Schritten

  • Übernahmefrequenzen, für jeden LS bei Wahl des Modus "individuell" einzeln einzustellen: 40/60/80 (hier wären noch 70 Hz wünschenswert) /90/100/110/120/150/200/250 Hz. Alternativ auch Einstellung einer globalen Übernahmefrequenz möglich. 

  • Frontlautsprecher-Einrichtung

  • 2-Kanal-Wiedergabe: Hier kann für die Stereowiedergabe entweder die Einstellung "Auto" oder aber "Manuell" gewählt werden. In der Betriebsart "Manuell" stehen LS-Größe, Subwoofer ja/nein, Subwoofer-Modus (LFE oder LFE + Main), Übernahmefrequenz, Time Alignment für die beiden Stereo-LS sowie Pegelangleich zur Verfügung.

Lautsprecher-Größe

Subwoofer-Modus und LFE-Tiefpass-Filter

Time Alignment

Netzwerk-Menü

Netzwerk-Informationen

Netzwerk-Steuerung

Netzwerkeinstellungen

Menü "Allgemein"

Einrichtung von Zone 2

Display-Einstellungen

Der AVR-3313 prüft, ob Updates für die Firmware vorhandenn sind

Screenshots vom Einrichtungsassistenten

Starten des Einrichtungsassistenten

Sprachauswahl

Lautsprecher-Anschluss

Lautsprecher-Kalibrierung

Lautsprecher-Kalibrierung mittels Audyssey MultEQ XT (weitere Screenshots in der Klang-Rubrik)

Eingangseinrichtung

Wahl des einzurichtenden Eingangs

Wahl des Video-Eingangs

Netzwerk-Einrichtung

Beschreibung mit Bebilderung, sehr leicht verständlich

Der optisch schick gestaltete Einrichtungs-Assistent des Denon AVR-3313 gibt genaue Instruktionen und führt Schritt für Schritt zur erfolgreichen Installation der AV-Schaltzentrale. Durch sinnvolle Grafiken und verständliche Hilfetexte ist der Anschluss eines solch komplexen Gerätes auch für einen Laien problemlos möglich. Sogar beim Anschluss der Lautsprecher greift der AVR unterstützend ein. Danach startet das Einmess-System, eine Verbindung mit dem Netzwerk kann eingerichtet und angeschlossene Geräte vorbereitet und korrekt installiert werden. Nicht zuletzt ist die Einfachheit auch der guten Übersetzung der Menü-Texte zu verdanken. Mithilfe von Testdurchläufen wird im Anschluss gleich überprüft, ob die vorgenommenen Maßnahmen zum Erfolg geführt haben. Die übersichtliche Fernbedienung garantiert ebenfalls ein einfaches Handling. Sie liegt gut in der Hand und verfügt über den zentral untergebrachtes Navigationskreuz. Leider ist sie nicht komplett beleuchtet. Am AV-Receiver selber finden sich bei geschlossener Klappe außer dem Lautstärkedrehregler und dem Drehregler für die Quellwahl keine weiteren Bedienelemente. Öffnet man die komplett aus Alu bestehende Klappe, gleitet diese nach unten und gibt weitere Bedienelemente frei. Es ist auch möglich, dank vorhandener Navigationseinheit den 3313 direkt am Hauptgerät komplett zu steuern. 

Multimedia

Die Integration des AV-Receivers gelingt bei aktiviertem DHCP völlig problemlos. Mit dem Installations-Assistent wird die Netzwerkverbindung im Idealfall direkt bei der ersten Inbetriebnahme durchgeführt. Bei stehender Verbindung sind folgende Funktionen sofort anwählbar:

vTuner Internet Radio

  • last.fm

  • flickr

  • vTuner Internetradio

  • DLNA-Streaming

Die Internetradio-Funktion ist einfach zu bedienen. Nach Land/Musikgenre/etc. sortiert ist der gewünschte Sender schnell gefunden, es kann aber auch nach Stichworten gesucht werden. Das Puffern der Musikinhalte nimmt weitgehend unabhängig der verfügbaren Qualität kaum Zeit in Anspruch.

Browser-Steuerung

Webbrowser-Menü nach Eingabe der IP-Adresse

Setup

Speakers-Menü

Video-Menü

Die Konfiguration und Steuerung ist beim AVR-3313 auch mit dem Browser möglich. Dazu muss einfach die IP-Adresse des Gerätes in die Adresszeile des eigenen Browsers eingefügt werden. Die IP des Gerätes, sollte man sie nicht manuell festgelegt haben, lässt sich in Windows am einfachsten über Start  - Netzwerk herausfinden oder aber über die Netzwerk-Info im GUI des 3313. Unter Win7 sollte der AVR unter "Multimedia" erscheinen, Rechtsklick und Eigenschaften beschert dann die gewünschte Adresse. Mit der Denon Web Control verfügt man über die komplette Steuergewalt des AV-Receivers. Klickt man auf Main oder Zone 2 werden in etwas schickerer Optik grundlegende Bedienfunktionen inklusive Netzwerk-Features geboten. Unter Setup kann der Denon komplett konfiguriert werden. Je nach vorhandenem Netzwerk variiert die Verzögerungszeit bei Eingabebefehlen.

DLNA & AirPlay

Die AirPlay-Integration ist ohne Zweifel gelungen und arbeitet sehr zuverlässig. Unser iPhone und auch iTunes unter Win7 auf dem PC  hat den Denon AVR-3313 ohne Komplikationen erkannt und als Wiedergabegerät auswählen können. Nach einem Druck auf Play dauerte es noch etwa zwei Sekunden für den endgültigen Verbindungsaufbau. Die Steuerung kann dann weiter mit dem Smartphone erfolgen oder aber auch mit dem Navigationskreuz der Fernbedienung des Denons.

Um DLNA-Streaming zu starten wählt man den Eingang Network am Receiver aus und navigiert zum Punkt "Media Server". Schnell durchsucht der AVR das Netzwerk und zeigt vorhandene Medienserver in einer Liste an. Auch die Auswahl und fortfolgende Navigation auf dem Server gelingt blitzschnell. Der Denon spielt kompromisslos FLAC, ACC und MP3-Dateien sowie WAV ab. Mit einem Update in Kürze wird ALAC folgen und Gapless (auch bei FLAC HD) unterstützt. Die gebotene Klangqualität kann sich aber auch bei Dateien mit schwachen Bitraten sehen lassen, der Audio Restorer bietet deutliche positive Auswirkungen: Der Bass ist knackiger, druckvoller, die Mitten sind klarer umrissen, und der Hochtonbereich offeriert ein merkliches Plus an Transparenz. Auch Photos können mit dem Denon AVR von einem Server zugespielt werden, allerdings lediglich JPEG-Dateien.

Denon Remote App

Denon hat für die neue xx13er AV-Receiver-Serie auch eine neue App präsentiert, die für Applie iOS-Devices schon seit geraumer Zeit verfügbar ist. In einigen Wochen soll sie auch im Google Play-Store für Android-Smartphones erhältlich sein. Die Apple-Version funktioniert auch mit Apples iPad, ist aber auf iPod Touch und iPhone optimiert. Das hochauflösende Retina-Display des iPads 3 wird somit derzeit nicht berücksichtigt. Die neue, frische Grafik überzeugt, hat man die Bedienlogik einmal durchschaut, scheint die Bedienung simpel. Besonderes Augenmerk hat Denon auch der Netzwerk-Sektion mit DLNA-Streaming und Internet-Musikdienstleistern geschenkt, hier lässt sich nahezu alles über die App bedienen, rasch sind z.B. bei der Internet Radio-Funktion auch Favoritenlisten erstellt. Screenshot der iOS-Applikation:

Netwerk - das Submenü

Internet Radio - Wiedergabe

Einfach lassen sich bei der Internet Radio-Funktion gleich über die App Favoritenlisten anlegen

Server- und PC-Übersicht

Auch für neue Denon Blu-ray-Abspielgeräte ist die App geeignet

Geht man auf das kleine Fragezeichen auf dem Touchscreen, erscheint das Hilfe-Menü

Testequipment
Klang

An mindestens 6 Positionen sollte mindestens eingemessen werden

Aufstellungshinweise

Lautsprecherkennung

Analyse und Speicherung nach Lautsprechererkennung

Nutzt man den Einrichtungsassistenten, wird im Prozess der Ersteinrichtung auf Wunsch des Anwenders auch gleich ein Einmessvorgang mit Audyssey MultEQ XT vorgenommen. Um diesen starten zu können, sollte Ruhe im Hörraum herrschen, der aktive Subwoofer sollte bezüglich des Pegels auf 12 Uhr eingestellt sein (Mittelstellung) und das Mikrophon wird am entsprechenden Terminal (befindet sich unter der Frontklappe) angeschlossen. An mindestens 6 unterschiedlichen Hörpositionen wird eingemessen, auf Wunsch sind bis zu 8 Hörpositionen möglich. Etwas über 10 Minuten dauert das Procedere bei 6 einzumessenden Positionen mit anschließender Analyse und Berechnung. Das System funktioniert zuverlässig und arbeitet gut - dies belegen die akustischen Ergebnisse in der Praxis: Die Klangcharakteristik des 3313 wird durch Audyssey nicht verwässert und nur im Detail finden sich bei Hochtonbereich und subtilen Einzelheiten in hinteren akustischen Ebenen leichte Auflösungsverluste gegenüber dem Nicht--Gebrauch von Audyssey. Dafür aber rückt das System hellhörigen oder aus sonstigen Gründen nicht idealen Hörräumen gut zu Leibe und realisiert auch abseits idealer raumakustischer Grundvoraussetzungen einen lebendigen, homogenen und räumlichen Klang. 

Bei der ersten Sequenz der Blu-ray "Star Wars Episode 3" überzeugte uns der AVR-3313 mit enormem klanglichen Potential. Bereits die legendäre Eröffnungsmusik, zu der sich die Schriftrolle mit einer Zusammenfassung der letzten Ereignsse durchs All bewegt, wird mit sehr guter Raumwirkung zum Zuhörer transportiert. Die Front-Surround-Balance erweist sich als stimmig und ausgewogen. Man kann sehr gut auch mit hoher Lautstärke hören, der AVR-3313 managt solche Manöver souverän. Als dann der große Sternzerstörer durchs Bild donnert, punktet der 3313 mit einer präzisen Ansteuerung des aktiven Subwoofers. De AVR muss aber auch selber einiges im tiefrequenten Bereich leisten, da wir unsere NubertnuVero 14 erst bei 40 Hz trennen, alles, was oberhalb liegt, gibt daher der 3313 aus (LFE-Einstellung: LFE + Main"). Die Stimmen von Obi-Wan und Anakin in ihren Raumjägern kommen gut heraus, das rege Treiben der Schlacht umgibt den Zuhörer aus allen Richtungen, schnelle Kanalwechsel bei Effektkombinationen erledigt der AVR-3313 souverän. Und es zeigt sich wieder: Hochwertige Lautsprecher hinten wirken sich bei HD-Tonspuren viel besser aus als Unmengen zusätzlicher Boxen (Front Heigh, Front Wide etc.), da die Klangkulisse direkter, ehrlicher und saubere gestaffelt auftritt. Daher vertrauen wir hinten auf die nuVero 11. Zurück zum Film - der Droidenübergriff auf die Raumjäger wird ausgezeichnet wiedergegeben, die Effekte kommen gut heraus, gleichzeitig ist der Music Score noch gut zu vernehmen. Explosionen haben Wucht, Klarheit und Struktur, viele parallel stattfindende Ereignisse stellen den AVR-3313 vor keine Schwierigkeiten. Als kurze Zeit darauf der fiese General Grievious die Kommandobrücke seines Kommandoschiffs betritt, öffnet die Türe mit realistischem Geräusch. Einige Ebenen darunter geht es richtig zur Sache: Die von Grievious eingesetzten Schergen befehlen einer ganzen Droiden-Armee, Anakin und Obi-Wan zu stoppen.Als Anakin mit dem Laserschwert ein Loch in die Decke brennt, ist auch hier wieder eine ungemeine Plastizität aus akustischer Sicht gegeben: Der AVR-3313 kann im Vergleich zu früheren Denon-Modellen feindynamisch deutlich zulegen und holt mehr Details aus der Tonspur. Man merkt, dass die Denon-Ingenieure besonders bei den aktuellen HD-Tonformate (Star Wars Ep. 3 liegt in DTS-HD Master Audio vor) viel Feinarbeit investiert haben: Subtile räumliche Effekte, Kleinigkeiten im Hochtonbereich, all dies arbeitet der AV-Receiver sorgfältig heraus. Als Anakin und Obi-Wan zum inhaftierten Kanzler Palpatine schreiten, ist der leichte Hall ihrer Schritte im großen Raum gut heraus zu hören. Der Kampf mit Count Dooku ist geprägt von einer sehr sauberen Herausarbeitung der Geräusche der Laserschwerter, aber auch die Stimmen der Protagonisten sind charismatisch. Wird ein entsprechend leistungsfähiger Centerspeaker eingesetzt, schwingt sich der AVR-3313 zu Großtaten bei der Stimmwiedergabe auf. Als das Tor auf Obi-Wan fällt, kommt auch dieser Effekt ausgezeichnet heraus. 

Im 22. Kapitel von "Avatar" (englischer Ton, DTS-HD Master Audio) geht es hoch her, da die bis an die Zähne bewaffnete Söldnertruppe mit brutaler Gewalt gegen die Einheimischen vorgeht. Mit einer ganzen Flotte helikopterartiker Fluggeräte, in deren Mitte sich das Kommando-Fluggerät befindet, blasen sie zum Großangriff gegen den gigantischen Mammutbaum, in dem der Stamm der Eingeboren beheimatet ist. Die Stimmen an Bord des Kommando-Helikopters klingen realistisch, gedämpft, aber noch gut zu hören, sind die Außengeräusche. Der Music Score präsentiert sich ausdrucksvoll, als dann der Angriff startet, sind die Aufschläge der Projektile massiv und wuchtig. Explosionen haben eine enorme räumliche Ausbreitung, wirken aber nie künstlich "aufgeblasen", sondern höchst authentisch. Der Denon schafft es, kleine Details auch während großen Effekten heraus zu arbeiten. Das bedrohliche Drehen der Rotoren bei den Fluggeräten wird ebenfalls atmosphärisch dicht präsentiert, die verzweifelten Schreie der Eingeborenen dürften sensible Zuhörer erschüttern, so echt erscheinen sie. Die klangliche Auslegung des 3313 erweist sich als Volltreffern: Er detailliert ausgezeichnet, gleichzeitig agiert er enorm harmonisch, keine unnötige Schärfe findet sich im Klangbild. Der Denon bietet einen Sound, den manch einer aus den wenigen akustisch sehr gut abstimmten modernen Multiplex-Kinosälen kennt: Kraftvoll, fesselnd, lebendig, aber ohne blechernen oder im Hochtonbereich übertriebenen metallischen Einschlag. Der schlichte Satz "einfach guter Klang" wird hier mit Gehalt gefüllt. Der Denon ist einer, der es fast jedem Recht macht, denn er klingt schlichtweg angenehm und nie belastend. Das Fallen des riesigen Mammutbaumes wird zu einem Effektspektakel in Kino-Qualität: Man könnte wirklich vergessen, dass der 3313 lediglich 1299 EUR kostet. Nur, dass teuere Maschinen noch freier aufspielen, Effekte mit noch mehr Zielgenauigkeit zum Zuhörer schießen, im Bassbereich noch mehr Struktur durchschauen lassen und im großen Hörraum nochmals mehr Pegel locker stemmen, daran kann man erkennen, zu welcher Preisliga der Denon gehört. 

Musikalisch haben wir die 2. BD des Tiest-Sets "Copenhagen - Elements of Life World Tour" in den BD-Player eingelegt (DTS-HD Master Audio) und starten mit dem 3. Titel "Back In Your Head". Mit überragender Ansteuerung des aktiven Subwoofers und einer gesamten Bass-Ausarbeitung, die in Relation zur Preisklasse der Perfektion nahe ist, verweist der 3313 starke Konkurrenten auf die Plätze. Er bietet Leistung satt, und das in einer lockeren Manier, die höchst erstaunlich ist. Die gewollt partiell aggressive Stimme kommt auch bei hoher Lautstärke noch sauber getrennt vom restlichen akustischen Geschehen heraus. Beim Tiesto-Klassiker "Adagio For Strings" holt der Denon den alternierenden Effekt gleich zu Beginn exzellent heraus. Die Dynamik während des gesamten Effektaufbaus wird geradezu spürbar - und erst bei Pegeln, die kaum ein Anwender je in der Praxis hören dürfte, kommt ein minimal schriller Einschlag hinzu. Der Bass tobt wieder in Club-Qualität durch den Hörraum und hat nicht nur Volumen, sondern auch Punch und Impulstreu. Die räumliche Ausbreitung ist überragend, die Balance Front-Surround in sich schlüssig. 

Bei der BD "Vivere - Live in Tuscany" von Andrea Bocelli (PCM 5.1) haben wir uns das 2. Stück "Romanza" angehört. Und auch mit solchem sensiblen, emotional tief unter die Haut gehenden Material hat der AVR-3313 keinerlei Berührungsängste. Die Stimme Andreas kommt facettenreich und mit klarer Kontur heraus. Feindynamische Unterschiede in der vokalen Präsentation arbeitet er einwandfrei heraus. Den instrumentalen Part vergisst er keinesfalls, die Streicher klingen seidig (wie wir es sonst nur von Onkyo AVRs oberer Preisklassen gewohnt waren) und sind gleichzeitig gut durchhörbar. Nur hier merkt der erfahrene Hörer, dass noch mehr geht: Die akustischen Verflechtungen zwischen dem Charisma einzelner Instrumente und dem gesamten klanglichen Auftritt könnten noch etwas ausgeprägter sein. Für höchst Anspruchsvolle lohnt es sich demnach immer noch, zu großen Vor-/Endstufen-Kombinationen zu greifen. Bei "Time To Say Goodbye" (Bocelli singt zusammen mit Sarah Brightman) legt der Denon ebenfalls eine eindrucksvolle Vorstellung hin: Brightmans feinfühlige, reine Stimme wird mit ausgezeichneter Räumlichkeit zum Auditorium gebracht. Die Streicher präsentieren sich ausgezeichnet eingearbeitet und der Bassbereich hat Fundament, ohne über zu betonen. Andreas vokale Darbietung wird vom 3313 ebenfalls überragend gemanagt - sehr dicht, ausgesprochen glaubwürdig und mit fein gezeichneten Umrissen. 

Bedrich Smetanas weltberühmte "Moldau" ist faszinierend, aber nur, wenn die Wiedergabekette diese vielschichtige Symphonie ansprechend wiedergeben kann. Bei unserer Mehrkanal-SACD (Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnányi) gelingt dies dem Denon AVR-3314 ausgesprochen gut. Das Fließende, gleichzeitig sehr Vielschichtige arbeitet der AV-Receiver stilsicher heraus. Kurze Impulse werden schnell umgesetzt, im Bassbereich tritt kein störendes Nachschwingen auf. Die Streicher sind für einen AVR dieser Preisklasse sehr gut detailliert, die Blechbläser kommen mit Verve zum Ausdruck. Die Moldau besitzt ein ungeheuer komplexes akustisches Profil, immer wieder entdeckt der Hörer neue Einzelheiten. Der 3313 hilft bei dieser musikalischen Entdeckungsreise, in dem er auch in weiter hinten angesiedelten musikalischen Ebenen noch Details herausarbeitet, die vielleicht zuvor akustisch nicht aufgefallen sind, weil die Wiedergabekette sie einfach verschwiegen hat. 

Um die Güte des Denon im Stereo-Betrieb zu ermitteln, haben wir uns "An der Schönen Blauen Donau" vom Walzerkönig Johann Strauss angehört. Der sehr aufwändige Aufbau gleich zu Beginn entlarvt Stereo-"Krücken" in Sekundenschnelle, aber der Denon AVR-3313 meistert such diese Hürde ohne Anstrengung und zeigt uns die gleiche Auslegung, die uns schon im Mehrkanaleinsatz so gut gefiel: Harmonisch, gleichzeitig feindynamisch ausgezeichnet, mit sehr schöner Loslösung des Klangs von den Lautsprechern und einer als echt empfundenen Räumlichkeit. Die Dynamiksprünge und der typischer Takt des klassischen Wiener Walzers stellt der 3314 tadellos heraus. Man sollte diesem talentierten AV-Receiver allerdings auch leistungsfähige Boxen zur Seite stellen - dann ist das Ergebnis ohne Frage überragend. 

Video

Video-Menü

Video-EQ

HDMI-Konfiguration

I/P Scaler wahlweise aus, analog oder HDMI

Öffnen wir mit der Setup-Taste das Einrichtungsmenü des Denon Receivers und wählen den Punkt Video aus, öffnen sich verschiedene Einstellungsmöglichkeiten:

  • Bildeinstellungen

  • HDMI-Konfiguration

  • Component-Video-Ausgänge

  • Lautstärke-Anzeige

  • Info-Anzeige

  • Audio-Anzeige

Unter Bildeinstellungen findet sich ein konventioneller Video-Equalizer mit folgenden Einstellungen:

  • Kontrast -6 bis +6

  • Helligkeit 0 bis 12

  • Farbsättigung -6 bis +6

  • Farbton -6 bis +6

  • Rauschunterdrückung Aus Gering Mittel Hoch

  • Erweiterung (Bildkonturen betonen) 0 bis 12

In den Ausgabe-Einstellungen kann ein auf Spiele/Filme optimierter oder normaler Video-Modus gewählt werden, außerdem die automatisch angepasste Videobearbeitung anhand der HDMI-Inhaltsinformation. Soll der AV-Receiver in Original-Auflösung digital zugespieltes DVD-Material auf eine bestimmte Auflösung skalieren, muss "Videokonvertierung" und "I/P & Scaler" aktiviert werden. Ist dies erfolgt, kann die gewünschte Auflösung (von 480/576p bis 4k) eingestellt werden, außerdem der Progressiv-Modus spezifisch für Film- oder Videomaterial sowie das Bildseitenverhältnis ausgewählt werden.

Praxisbetrieb

Star Wars Episode III - Die Rache der Sith, 576i Filmmaterial auf 1080p

Gleich zu Beginn zieht die Schriftrolle mit den charakteristischen gelben Buchstaben durchs All, dem Zuschauer werden auf diese Art und Weise die aktuellen Ereignisse in der Star Wars-Galaxie näher gebracht. Das Gelb der Buchstaben erscheint authentisch, zudem holt der 3313 viele Sterne auf den Bildschirm. Die Schrift läuft relativ ruhig, es kommt kaum zu Artefakten, aber an den Rändern bleichen die Buchstaben leicht ins Weißliche aus. Sehr gut gefällt uns, dass die Bildstabilität auch in den hinteren Ebenen noch auf hohem Niveau ist. Selbst ganz weit hinten stören keine Wellenbewegungen. Als dann der Sternzerstörer durchs Bild fliegt, rastet der De-Interlacer sofort ein, ohne Zeitverzögerung präsentiert der Denon AVR-3313 ein Bild mit natürlicher Schärfe, einwandfreier Bewegungswiedergabe und tadelloser Detailwiedergabe. Bildrauschen findet sich nur wenig, und die Neigung zu Treppenstufen an diagonalen Linien ist ebenfalls wenig ausgeprägt - eine überragende Leistung des AVR-3313. Als sich die beiden Raumjäger von Obi-Wan und Anakin von hinten nähern, wird der im Schatten liegende Flügel des Sternzerstörers sauber differenziert. Der Denon arbeitet kleine Kontrast-Differenzen auch in dunklen Filmsequenzen gekonnt heraus. Um den bläulichen Triebwerksstrahl des großen Raumschiffs bilden sich kaum Artefakte. Als die beiden kleinen Jäger den Zerstörer überfliegen, stellt der AVR-3313 beide Bewegungen, den schnellen Flug der Raumjäger und das langsame Gleiten des Sternzerstörers, einwandfrei heraus. Nur an den Flügelkanten der beiden Jäger bilden sich in geringem Umfang Artefakte. Als kurze Zeit später die beiden Raumjäger nach unten in die Schlacht abkippen, eröffnet sich dem Betrachter ein sehr weitläufiges und bis in die unteren Ebenen exakt gestaffeltes Panorama. Details an Raumschiffen sowie Raumstationen, die sich weit unten und nahe der Planetenoberfläche von Coruscant befinden, sind noch gut erkennbar. Besonders beeindruckend - die links aus dem Bild gleitende Kommandobrücke. Sie erzeugt gekonnt einen Quasi HD-Eindruck - die DVD könnte auch eine mittelprächtig aufgemachte Blu-ray sein, so gut poliert der 3313 auf. Die Gesichter der Akteure, in diesem Falle von Obi-Wan und Anakin, wirken fein durchzeichnet, insgesamt aber, dies zeigt sich an den Hauttönen erscheint uns das Bild minimal überkontrastierend. Die Hautflächen könnten etwas dunkler erscheinen. Das Schwarz des Weltalls kommt prima heraus. Die Raumschiffe und Raumstationen im turbulenten Schlachtgeschehen werden mit ausgezeichnetem Detailreichtum wiedergegeben. 

AVEC Professional TEST DVD

  • Schwarze/weiße Laufschriften in verschieden Geschwindigkeiten vor verschieden farbigem Hintergrund: Der Denon AVR-3313 schafft eine sehr gute Farbtrennung. Zudem laufen die Schriften relativ ruhig, und nur selten ist leichtes Ruckeln bei den schnellen Schriften auszumachen. Artefaktebildung tritt nur in geringem Maße auf. 

  • In unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine stehende schwarze Linie schwingendes Pendel: Ausgezeichnete Leistung. Das Pendel schwingt bei niedriger Geschwindigkeit ruhig und gleichmäßig. Die schwarze Linie steht stabil. Das Pendelinnere ist sehr gut zu erkennen, die Nachzieheffekte sind nur gering. 

  • Magentafarbene Siemenssterne, ein großer im Zentrum des Bildes, vier kleine in den Bildschirmecken: Ruhiger und sicherer Lauf, minimales Ruckeln tritt bei genauem Hinsehen auf. Das Grün erscheint uns etwas zu grell, leichte Neigung zur Artefaktebildung an den Strahlen der kleinen Sterne. 

  • Stadtbild Esslingen mit Kameraschwenk auf Hausdächer und Hauptstraße mit Autoverkehr, Stadt-Befestigungsmauer und Grünanlagen: Gute Bildschärfe, leichtes Flimmern der Ziegel der Hausdächer bei der Kamerafahrt. Befestigungsanlage erscheint scharf und detailreich. Leichte Nachzieher bei der Kamerafahrt über die Grünanlagen. Kein erkennbarer Schärfeverlust auch in hinteren Bildebenen. 

Konkurrenzvergleich
  • Onkyo TX-NR809: Ein harter Konkurrent, obwohl ein 2011er Modell, ist der TX-NR809 aus dem Hause Onkyo. Er klingt sehr angenehm und seidig im Hochtonbereich. Optik, Verarbeitung und Ausstattung genügen hohen Ansprüchen. Die Videosektion ist sehr gut, der Denon AVR-3313 offeriert im Filmbetrieb aber noch solideren Bildstand und nochmals bessere Bewegungswiedergabe. Akustisch schlägt der 3313 mit seiner erstklassigen Räumlichkeit sogar den bereits ausgezeichneten Onkyo knapp. Beim Thema Pegelfestigkeit herrscht beinahe Gleichstand, minimal kann der Denon aber auch hier in Führung gehen. 

  • Yamaha Aventage RX-A1010: Der Yamaha des Jahres 2011 klingt etwas schlanker als der Denon, detailliert für die Preisklasse ebenfalls sehr gut. der Bassbereich ist präzise, der AVR-3313 schafft aber noch mehr Raumgefühl. Wie gut der AVR-3313 ist, merkt man auch bei der Pegelfestigkeit - der untadelige Yamaha wird hier geschlagen. Wir sind gespannt, was die neuen Yamaha Aventage 2012er AVRs bringen - wir erwarten einige Modelle bei uns zum Test. Yamaha wird auch die Videosektion überarbeitet haben, denn diese war beim RX-V1010 nur durchschnittlich. 

  • Denon AVR-2312: In der Modell-Hierarchie eine Nummer kleiner und vom letzten Jahr - die Ausgangsbedingungen sprechen klar gegen den 2312. Besonders scheint dies bei der Videosektion durch, die deutlich schlechter abschneidet als die ausgezeichnete "Bild-Abteilung" des AVR-3313. Akustisch ist der 3313 pegelfester, spielt authentisch-räumlicher auf und bietet bessere Feindynamik sowie Pegelfestigkeit. Wer also aufsteigen möchte, kann zum AVR-3313 bedenkenlos greifen, nach wie vor bleibt der AVR-2312 aber ein für sein Geld tadelloser AVR. 

  • Harman Kardon AVR-460: Pegelfest, basstark, Spaß bringend - der AVR-460 präsentiert sich als Kraftwerk für "ganze Männer". Aber: Die Videosektion überzeugt nicht, und multimedial wird nicht viel geboten. Die Optik gefällt, die Bedienung ebenfalls.

  • Pioneer SC-LX75: Deutlich teurer ist der Pioneer SC-LX75, ein 2011er Modell mit 9 Endstufen. Im Praxisbetrieb beeindruckt, wie nahe der günstigere Denon AVR-3313 dem SC-LX75 kommt, aber in großen Hörräumen trumpft der Pioneer dann doch mit noch mehr Kraft, Grobdynamik und Pegelfestigkeit auf. Beiden AVRs gemein ist die praxisgerechte und sehr gut funktionierende Multimedia-Sektion. 

Fazit

Der Denon AVR-3313 setzt fort, was die kleineren 2012er AV-Receiver-Modelle begonnen haben: Eine erstklassige Gesamtvorstellung ohne erkennbare Schwächen. Schon optisch brilliert der schmucke AV-Receiver: Das klare und minimalistische Design überzeugt durch pure, zeitlose Schönheit. Die Verarbeitung ist ebenso ausgezeichnet wie die Materialqualität. Weiter geht es mit einer überragenden Ausstattung, zu der beispielsweise das mittlerweile sehr gut arbeitende Audyssey MultEQ XT ebenso gehört wie die drei HDMI-Ausgänge. Während die Netzwerksektion bei dem ein oder anderen Konkurrenten durch träge Reaktion oder gelegentliche Abstürze für Frust beim Anwender sorgt, funktioniert beim 3313 alles blitzsauber: Ganz gleich, ob AirPlay, Internet Radio oder DLNA-Streaming, alles geht schnell und reibungslos. Dass der Denon ein begnadeter Klangkünstler ist, fällt sogar schon dann auf, wenn stark datenreduziertes Musik-Material wiedergegeben wird. Zu ganz großer Form läuft der AVR-3313 dann bei der Wiedergabe von Blu-rays mit HD-Tonspuren auf: Harmonisch, aber gleichzeitig ungemein dynamisch, feingeistig und emotional, gleichzeitig extrem kraftvoll und mit überragendem Raumgefühl. Der Denon bietet sich aufgrund seiner gekonnten Abstimmung förmlich für mehrstündige Hör-Sessions an. Zu diesen Eindrücken passt die hervorragende Pegelfestigkeit - ohne Schwierigkeiten kann man den AVR-3313 auch an großen, teuren und sehr leistungsfähigen Lautsprecher-Ensembles betreiben. Die Videosektion überzeugt mit solidem De-Interlacing und rauscharmem Up-Scaling bei Film- und Videomaterial. 

Denon bringt Luxus-Feeling in bezahlbare Regionen: Der AVR-3313 sieht edel aus, ist hervorragend ausgestattet und klingt grandios

AV-Receiver Obere Mittelklasse
Test 19. Juli 2012

+ Maßstäbe setzende Pegelfestigkeit
+ Neue Meßlatte bei Feindynamik und Räumlichkeit
+ Für die Preisklasse perfektes Zusammenspiel mit Oberklasse-Lautsprechersets
+ Audyssey MUltEQ XT agiert erstmals hervorragend 
+ Sehr gute Videosektion
+ 3 HDMI-Ausgänge
+ Überzeugende Netzwerkeigenschaften
+ Noble Optik und hochwertige Verarbeitung
+ Erstklassiges Preis/Leistungsverhältnis
+ Hilfreicher Installationsassistent

- Kein WLAN on board
- Kein Streaming von Videodateien

Test: Carsten Rampacher
Bilder: Sven Wunderlich
Datum: 19.07.2012