TEST: Yamaha RX-V767 - Flexibel ausgestatteter AV-Receiver mit 6 HDMI-Eingängen zum fairen Preis?

27.01.2011 (phk)

Einführung

Für 499 Euro (Marktpreis) wechselt der Yamaha RX-V767 den Besitzer. 7x 145W, 6 HDMI 1.4 - Eingänge plus 2 HDMI-Ausgänge mit Simultanbetrieb, HDMI-Skalierung und eine neue Menüaufmachung heben den AVR von seinem Vorgänger ab und weisen ihn als vollwertige AV-Schaltzentrale zum fair kalkulierten Preis aus. Mit dem automatischen Einmess-System YPAO werden Klangeigenschaften an den jeweiligen Raum angepasst. Natürlich werden auch die aktuellen Tonformate dekodiert und die für Yamaha typischen Cinema DSP-Programme sind integriert. Mit dem separat erhältlichen YDS-12 iPod-Dock oder dem drahtlosen Wireless Dock System YID-W10 wird der RX-V767 auch iPod/iPhone-kompatibel. Unsere Eindrücke während des Praxisbetriebs lesen Sie im Testbericht.

Verarbeitung

Sehr gute Detailverarbeitung

und Materialübergänge

Gerundete Kanten

Gutes Laufverhalten am Lautstärkedrehregler

Bedienelemente an der Gerätefront

Frontansicht mit Punktmatrix-Display

Weitere Eingänge vorne

Der Gehäusemantel ist solide verschraubt

Fernbedienung

Video

 

Die neuen Modelle der Yamaha AV-Receiver kommen in leicht abgeändertem Design daher. Die geteilte Front macht einen optisch sehr schicken Eindruck, die untere Hälfte ist weiterhin in geschliffenem Aluminium mit solide eingearbeiteten Bedienelementen, gerastertem Input-Regler und Lautstärkedrehregler mit sauberem Lauf, gehalten. Die obere Hälfte zeigt sich in schwarzem Hochglanz-Finish, ein gut aufgelöstes großes Punktmatrix-Display befindet sich in der Mitte. Die Materialübergänge sind passgenau und Spaltmaße gering. Der Gehäusemantel ist solide verschraubt und verfügt über gerundete Kanten. Auch das Innenleben wirkt übersichtlich, der große passive Kühlkörper sorgt mithilfe des Kamin-Effekts über eine gemäßigte Hitzeentwicklung. Flachkabel sorgen für die Verbindung der verschiedenen Systemplatinen. Für die Preisklasse nicht selbstverständlich sind auch die großzügig bemessenen Gerätestandfüße. Die Anschlüsse auf der Rückseite sitzen fest und passgenau. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.

Anschlüsse

Hinten:

  • 5 HDMI-Eingänge, 2 HDMI-Ausgänge (HDMI 1.4)
  • iPod-Dock-Anschluss für YDS-11 (optional erhältlich)
  • 2 optische und 2 koaxiale Digitaleingänge
  • 7.2 Pre-Out mit 2 Ausgängen zum Anschluss aktiver Subwoofer
  • 7.1 Externeingang
  • 2 Komponenteneingänge
  • Video-Monitorausgänge; FBAS, Komponente
  • 4 x Cinch-Stereo-analog-In, plus 1 x Phono-In, 1 x Cinch-Stereo-analog-Out
  • 4 x FBAS-In, 1 x S-Video-In, 1 x FBAS-Out
  • Remote in/out
  • FM/AM Antennenanschluss
  • 12 V Trigger Ausgang
  • LS-Schraubanschlüsse für alle Kanäle inklusive Front Presence

Vorn:

  • Mikrophonanschluss für YPAO-Einmessmikrophon
  • HDMI Eingang
  • Silent Cinema Kopfhörerausgang 6,3mm
  • FBAS-Videoeingang plus Cinch-Stereo-analog-In

Sehr gute Anschlüssbestückung am RX765 mit 7.2 Pre-Out plus 2 Ausgänge für aktive Subwoofer, 7.1 Multichannel-Eingang und 2 HDMI-Ausgängen, die simultanen Betrieb ermöglichen. USB- oder ein Ethernet-Anschluss fehlt dem RX-V767, Yamaha konzentriert sich auf die AV-Performance und lässt, abgesehen der Verbindungsmöglichkeit mit einem iPod-Dock, diverse Multimedia-Features außen vor. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.

Konfiguration, Setup und Bedienung

YPAO Einmeßsystem

Start von YPAO

Das Einmesssystem YPAO startet nach Anschluss des Setup-Mikrofons automatisch. Lautsprecher-Größe, Abstand und Pegel werden erkannt, pro Messposition dauert der Vorgang etwa 1 Minute plus eine Berechnungsdauer von etwa 20 Sekunden. Grundsätzlich bietet YPAO bei akustisch problematischen Räumen einen Benefit, der Tieftonbereich verliert nur wenig an Differenzierungsvermögen und auch der Hochtonbereich bleibt angenehm klar und dynamisch. Dennoch sollte man für alle akustischen Vorteile auf manuelles Einmessen zurückgreifen, gerade da der Yamaha in diesem Bereich mit umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten, bis hin zu manueller Einstellung des Parametrischen EQ, aufwartet.

Menü

OSD

mit verschiedenen Unterpunkten

Öffnet man per Taste "On Screen" auf der Fernbedienung das OSD des Yamaha erscheint eine vertikale Leiste mit folgenden Unterpunkten. Die Sub-Menüs werden bei Anwahl eines Punktes in einer horizontalen Leiste am unteren Bildschirmrand angezeigt.

  • Eingang (Quellenwahl)
  • Klangprogramm (Drama, Mono Movie, 2ch Stereo, All Ch Stereo, Hall in Munich, Hall in Vienna, etc.)
  • Szene (BD/DVD Movie Viewing, Radio Listening, TV Listening, CD Listening)
  • Information (Ein/Ausgangssignal)
  • Setup (weitere Konfigurationsmöglichkeiten zu HDMI, Lautsprecher, etc.)

Im "Setup" werden grundlegende Einstellungen vorgenommen

HDMI

  • HDMI-Einstellung (Aus/Ein)
  • Steuerung Auswahl (Out1/Out2)
  • Audio Return Channel (Aus/Ein)
  • TV Audio Eingang
  • Audio Ausgang (Out1 Aus/Ein, Out2 Aus/Ein)
  • Standby Durchleitung (Aus/Ein)

Bild

  • Analog-Analog-Umwandlung (Aus/Ein)
  • Verarbeitung (führt zu Auflösung Automatisch/576p/720p/1080i/p bis Unverändert) und Seitenverhältnis Unverändert/16:9)

Ton

  • Lippensynchronisation (Manuell/Automatisch)
  • Dynamikumfang (MAX/STD/ & Min/Auto
  • Maximale Lautstärke (-30db bis +16,5db)
  • Grundlautstärke (Aus/Ein -40db)
  • Adaptive DSP Level (Aus/Ein)

Lautsprecher

  • Automatisches Setup YPAO
  • Manuelles Setup (Endstufenzuweisung/Konfiguration/Abstand Meter oder Fuss/Pegel für jeden Lautsprecher in 0,5db/Param. EQ Manuell,Linear,Front,Natürlich, Direkt/Testton)

Sprache

  • Menü-Sprache festlegen

Funktion

  • Automatische Abschaltung mit Timer 4/8/12 Stunden
  • Bildschirm-Einstellung (Geräte Display dimmen -4 bis 0)
  • Trigger-Ausgang
  • Speicherschutz (Ein/Aus)

Multi-Zone

  • Zone 2 Ein (Maximale Lautstärke und Grundlautstärke festlegen)
  • Party-Modus einstellen (Zone 2 aktivieren/deaktivieren)

HDMI-Einstellungen

Setup -> Bild

Auflösung und Seitenverhältnis festlegen

Toneinstellungen

Lautsprecher-Untermenü

Konfiguration, Abstand und Pegel usw. einstellen

Sonstige Funktionen

Ein- und Ausgangsinformationen, auch für Audiosignale verfügbar

Die Taste "Optionen" offeriert einen Schnellzugriff auf weitere Einstellungsmöglichkeiten

  • Klangregelung (Bass- und Höhenbereich um 6db anheben/absenken)
  • Adaptive DRC (Ein/Aus)
  • Cinema DSP 3D-Modus
  • Dialog Lift
  • Erweitertes Surround (Ein/Aus)
  • Anpassung Lautstärke (-6.0 bis + 6.0 db in 0,5db-Schritten)

Wie das Gehäuse-Design wurde auch das On-Screen-Menü des Yamaha RX-V767 optisch überarbeitet, zudem ist das Menü erfreulicherweise nun auch komplett in deutscher Sprache verfügbar. Partiell wirken einige Unterpunkte (Bsp. Ausgabeauflösung) etwas verwoben und werden erst nach kurzer Eingewöhnungszeit schnell gefunden, grundsätzlich ist das Menü aber gut durchschaubar und übersichtlich. Sehr gut finden wir die Überlagerung des Menüs über dem jeweiligen Eingangssignal, Einstellungen können so schnell vorgenommen werden und es muss keine Wartezeit (z.B. durch einen erneuten HDMI-Handshake) in Kauf genommen werden. Nicht nur durch ansprechendes Design sondern auch über erweiterte Funktionen wurde das Menü gegenüber dem Vorgängermodell aufgefrischt, so ist die Lautstärkeanpassung der Lautsprecher mit db-Werten, und nicht wie vorher mit einer Balkenanzeige, versehen worden. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Testequipment
Klang

Celine Dion, Live in Las Vegas

Der Yamaha schafft einen räumlichen Aufbau des Bühnenaufbaus, auch die hintergründige Geräuschkulisse mit Klatschen und Pfeifen ist gut integriert. Der gehauchte Gesang Celines und des Background-Chors wirkt authentisch. Die letzte vokale Feindynamik fehlt uns ein bisschen, die Stimme bleibt aber charakteristisch und steht zentral auf der Bühne. Die Instrumentaltrennung gelingt gut, auch wenn das Piano leicht bedeckt erscheint und die Klavieranschläge nur erahnt werden können. Der LFE wird sehr sauber und präzise bedient und bindet sich nahtlos ins Klanggeschehen ein, der Hochtonbereich bleibt klar aber nicht strahlend. Auch beim fünften Track sorgt die gute Dynamik für eine lebendige Klangkulisse, die pulsierenden Synthi-Klänge werden aber nicht sehr breit in den Raum getragen, davon abgesehen erkennen wir wieder ein stimmiges Bühnenbild mit sehr schöner Ausprägung musikalischer Details. Der gefällige Bass-Bereich zeigt solides Volumen und trockene Präzision. 

DJ Tiestö, Elements of Life

Einen solch voluminösen und kräftigen Tieftonbereich wollten wir dem Yamaha RX-V767 gar nicht zutrauen. Zwar fehlt uns auch in diesem Frequenzbereich etwas die feindynamische Ausprägung und Differenzierung, bezogen auf die Preisklasse bietet der Japaner aber eine solide Performane. Auch die Club-Atmosphäre wird durch ein dichtes und weitläufiges Klangbild geschaffen. Im zweiten Track kommt der Kickbass gut zur Geltung und zeigt sich gekonnt aggressiv, einzelne Details von Synthi-Elementen geraten etwas in den Hintergrund. Grobdynamisch müssen wir keine Kritik üben, lebendig werden die Klängen in den Hörraum getragen. Auch im dritten Track begeistert der Yamaha durch Kraft und Dynamik, Kickbass und das langgezogene darunter liegende Fundament ist herauszuhören, gleichzeitig bricht der Yamaha auch bei höherem Pegel und zusätzlicher Vokalstimme nicht ein sondern schafft eine balancierte Harmonie der Frequenzbereiche. Insgesamt gesehen spielt der Yamaha etwas nüchterner auf als die letztjährigen Modelle, legt aber besonderen Wert auf ein präzises und homogenes Klangbild.

The Dark Knight, ab Filmbeginn, Dolby TrueHD 5.1

Das Aufschießen des Fensters gelingt mit Nachdruck, hier haben wir den Tieftonbereich aber schon etwas fein auflösender gehört. Der Hochton beim Übergang auf den zweiten Skyscaper zeigt sich klar und brilliant. Das unterschwellige Grummeln arbeitet der Yamaha präzise heraus und zeigt soliden Tiefgang. Die Mitten empfinden wir etwas zurückhaltend, die Stimmen zeigen sich aufgrund der Clown-Masken gut gedämpft, die Differenzierung der verschiedenen Schurken fällt aber etwas schwer. Die räumliche Kulisse wirkt dicht und gut fundiert, die kräftige LFE-Anspielung macht sich auch bei den Schüssen aus William Fichtners Pumpgun bemerkbar. Fordert man dem RX-V767 etwas höheren Pegel ab, bleiben die Frequenzbereiche zueinander stimmig und homogen. Die Höhen bleiben klar, werden aber nicht aggressiv. 

Avatar, DTS-HD Master 5.1

Im siebten Kapitel bezieht uns der RX-V767 mit fundierter, dichter Klangkulisse sofort in das Filmgeschehen ein. Die Rotorgeräusche des Helikopters sind sauber ausgeprägt. Ein paar Detailgeräusche wie Schritte durch das Gras oder das Klacken der Ohrringe des Doktors bleiben etwas zurückhaltend und wirken nur angedeutet, dennoch ist es positiv zu werten, dass ein Receiver dieser Preisklasse solche Feinheiten überhaupt herausarbeitet. Der Dialog ist klar und wird nicht von der dichten Kulisse überlagert. Ausgezeichnet kräftig spielt der Yamaha den Subwoofer an, das Stampfen der Tiere - und im folgenden die Unterwasserszene - zeugt von gutem Tiefgang und Kraft.

Star Wars Episode III - Die Rache der Sith, DSP Movie - SciFi

Auch bei den herkömmlichen Tonformaten macht der RX-V767 eine gute Figur. Der Orchester-Introitus gelingt gestaffelt und mit breiter Bühne, einzelne Instrumente sind gut auszumachen und zeigen Charakter. Kräftig gelingen die Paukenschläge beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer. Die Turbinengeräusche bauen sich sauber auf, auch im Kampfgeschehen sind umherfliegende Geschosse ortbar und lösen sich gut von den Komponenten. Beim Zuschalten des "Sci-Fi" - DSPs verbreitert sich die akustische Kulisse noch einmal und es entsteht ein sehr weitläufiger, atmosphärischer Eindruck. Das Gesamtgeschehen wirkt so etwas lebendiger und einvernehmend. Die Harmonie der Frequenzbereiche wird aber nicht beeinflusst, auch die Dialoge bleiben verständlich und der Hochtonbereich klar.

CD, Vivaldi - Die vier Jahreszeiten, Stereo + DSP Vienna Concert Hall

Im Stereo-Betrieb spielt der Yamaha gekonnt seine akustische Neutralität aus. Fein samtig gelingen die Violinen unter harmonischer Integration der tieferen Cello-Klänge. Exzellent gestaffelt wirkt die Bühne mit sehr guter Differenzierung der vorhandenen Instrumente. Tatsächlich gelingt auch die feindynamische Ausprägung im Stereo-Betrieb hervorragend. Durch Zuschalten verschiedener Konzerthallen-DSPs wirkt die räumliche Bühnengestaltung noch etwas breiter und tiefer, das Klangbild bleibt dennoch geschlossen und stimmig. Der Yamaha versteht es hier, Emotion und neutrale Akustik zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen, dank der ebenso charakteristischen Detaillierung mausert sich der RX-V767 im Stereo-Betrieb zu einer absoluten Preisklassen-Empfehlung.

Video

576i Videomaterial Up-Conversion auf HDMI 1080p, AVEC Professional Test DVD:

  • Schriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor verschieden farbigem Hintergrund: Der RX-V767 zeigt einen ruhigen Lauf der Buchstaben, etwas Zittern der Kanten ist zu sehen, dagegen wenig Nachzieheffekte und gute Farbtrennung, Artefakteausprägung bleibt komplett aus. Für die Preisklasse ein ausgezeichnetes Ergebnis
  • Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten: Leichtes Nachziehen an der Pendelspitze und keine klar differenzierbaren Balken ab der mittleren Ebene. Die Linie, über die das Pendel gleitet, steht stabil.
  • Stadtbild von Esslingen: Sehr stabiler Bildlauf der Realaufnahmen, der Bildstand während des Schwenks über Mauerlinie und Hausdächer ist ausgezeichnet. Die Schärfe ist gut, aber nicht überdurchschnittlich ausgeprägt. Das Grün wirkt etwas intensiv

576i Filmmaterial Up-Conversion auf HDMI 1080p, Star Wars Episode III, Eröffnungssequenz:

Die gelbe Star Wars-Laufschrift läuft, abgesehen von etwas Kantenzittern und leichte Treppenstufenbildung ruhig und sauber nach hinten ab, Wellenbewegungen und Ausbleichen der gelben Farbe zur Mitte hin können wir nicht erkennen. Der Schwenk auf den Zerstörer ist stabil, der rote Mittenstreifen ist minimal verrauscht. Im Schatten liegenden Heckbereich versinken ein paar Details, die Kontrastdynamik ist aber generell ordentlich und auf Preisklassenniveau. Die Objektkanten der beiden Raumjäger bleiben während der Flugmanöver stabil, bei einer Vielzahl von Objekten im Bildgeschehen wird es etwas schwerer für den Yamaha, die Stabilität aufrechtzuerhalten. Beim Abknicken auf Coruscant wirken die diagonalen Kanten der Schiffe über Coruscant etwas unsauber, die Plastizität ist aber gut und die verschiedenen Ebenen im Raum sind differenzierbar. Detailschärfe in den Nahaufnahmen der Cockpits ist gut ausgeprägt, auch die Farben wirken bis auf einen etwas lebendigen Einschlag ebenfalls in sich stimmig.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Konkurrenzvergleich
  • Onkyo TX-SR608: Ebenfalls mit 6 HDMI-Eingängen kommt der mittlerweile etwas günstigere Onkyo 608 daher. Zwei HDMI-Ausgänge, die noch dazu im Simultanbetrieb genutzt werden können, bietet der Onkyo aber nicht. Tonal agiert der 608 etwas agiler und lebendiger und einem Tick ausgeprägterer Feindynamik, während der RX-V767 mit akustischer Neutralität und Präzision glänzt. Im Video-Bereich bieten beide AV-Receiver eine sehr solide Performance, der Onkyo noch etwas stabileres Bildverhalten und zudem einen Video-Equalizer, allerdings konvertiert der Onkyo nur analog eingehende Signale auf 1080p.
  • Denon AVR-1911: Die Menüführung des Denons ist im Gegensatz zum Yamaha im Schwarz-Weiß Kontrast etwas weniger ansprechend und nur in englischer Sprache verfügbar. Zudem bietet der 1911 lediglich 5 HDMI-Eingänge und 1 Ausgang. Akustisch zeigt sich der Denon effekt- und spielfreudig mit enormen Kraftreserven. Der Video-Bereich ist auf ähnlichem Level, beide Receiver verfügen über HDMI-Upscaling, der Yamaha aber über eine etwas höhere Bildruhe. Im Multimedia-Bereich überholt der Denon den RX-V767, während der Yamaha nur über einen separat erhältliches Dock mit dem iPod/iPhone verbunden werden kann, ist der Denon out-of-the-box iPod-ready. Zusätzlich verfügt er über einen USB-Anschluss für Wiedergabe von Audio-Dateien.
Fazit

Der Yamaha bietet für den Marktpreis von 499 Euro flexible Ausstattung, solide Akustik und komfortable Bedienung. In neuer, schicker Optik gliedert sich der RX-V767 ins heimische AV-Rack ein und bedient mit umfangreicher Anschlussbestückung selbst höhere Ansprüche. Ebenfalls komplett neu überarbeitet ist das On-Screen-Menü. Kein tristes schwarz-weiß Grafik-Interface mehr sondern ein ansprechendes Menü in deutscher Sprache, die innovative Bedienung mithilfe der Scene-Tasten, die mit individuellen Präferenzen belegt werden können, trägt ebenfalls zum Bedienkomfort bei. Akustisch steht der RX-V767 besonders für Balance, Homogenität und Harmonie. Dynamisch und kräftig gelangen unsere Testläufe, auch wenn der Yamaha eindeutig höheren Wert auf nüchterne Präzision als lebendiges Spektakel setzt. Mit der Cinema DSP - Digitaltechnologie kann der Anwender aber in diesem Fall effektiv und ohne grobe negative Einflüsse in die akustische Kulisse eingreifen und diese auf seine individuellen Bedürfnisse hin anpassen. Im Stereo-Betrieb zeigt er besondere Stärke, mit fein detaillierter und emotionaler Bühne kann dem RX-V767 in dieser Preisklasse kaum einer das Wasser reichen. Die Video-Sektion, die nun auch von HDMI zugespielte Signale hochkonvertiert, zeichnet sich für einen Receiver dieser Preisklasse mit einer hervorragenden Performance aus. Mit geringem Rauschverhalten, stabilem Bild und wenig Artefakteausprägung lässt sich das Ergebnis zusammenfassen. Die solide Verarbeitungsqualität beschert dem Yamaha RX-V767 weitere Pluspunkte.

Flexible Schaltzentrale mit sinnvoller Ausstattung und neutraler Akustik

AV-Receiver untere Mittelklasse
Test: 27. Januar 2011

+ Schicke Optik
+ Solide Verarbeitungsqualität
+ Gute Anschlussbestückung
+ Ansprechendes Menü
+ DSPs auch für HD-Tonformate
+ Exzellente Performance im Stereo-Betrieb

- Keine Netzwerkfunktionen
- Stellenweise noch englische Ausdrücke in deutscher Menüsprache

Technische Daten: http://de.yamaha.com/de/products/audio-visual/av-receivers-amps/rx-v767__g/

Text: Philipp Kind
27. Januar 2011