TEST: Teufel iPod-Soundstation iTeufel v3 - 2-Komponenten-System für kraftvollen Klang

12. Oktober 2010 (cr/sw)

 

Einführung

Für 279 EUR erhält der geneigte Kunde beim Berliner Direktversender Teufel ein High-Tech-Soundsystem für Apples iPod. Das Set besteht aus zwei Teilen: Der Dockingstation mit Lautsprechern für die Mittel- und Hochtonwiedergabe sowie 2 x 15 Watt Sinusleistung pro Kanal (also insgesamt 4 x 15 Watt an Endstufenleistung!) und dem Subwoofer mit 130 mm Tieftöner und 50 Watt- (Sinus) Endstufe. Wahlweise in hochglänzend schwarzer oder weißer Version lieferbar, soll diese Soundlösung dem HiFi-Ideal klanglich nahe kommen. Um dieses hoch gesteckte Ziel zu erreichen, setzt Teufel in der Dockingstation keinesfalls auf Breitbandlautsprecher, sondern auf hochwertige 2-Wege-Systeme.  Die Konstruktion arbeitet nach dem Bassreflexprinzip. Wir haben nachgeprüft, ob das Plug&Play-Gerät auch in der Testpraxis begeistern kann.

Video-Übersicht

 

Verarbeitung

Mitgelieferte, kompakte und gut verarbeitete Fernbedienung

Das Sounddock arbeitet nach dem Zweiwege-Bassreflexprinzip

Sauber eingepasste Gitter

Blau beleuchteter Lautstärkeregler

Alu-Gehäusedeckel beim Subwoofer

Alu-Struktur

Subwoofer - Rückseite in Gesamtansicht

iWoofer: Line In zur Verbindung mit dem Sounddock, Pegelregler, Netzschalter

Subwoofer - Endstufeneinheit. Übersichtliches Layout

Elkos

Basschassis von Innen

Die Verarbeitung des Sounddocks mit Subwoofer macht einen ausgesprochen gediegenen Eindruck. Wenden wir uns zunächst dem Dock an sich zu. Die Schutzgitter sind sauber eingepasst, die gerundeten Gehäusekanten sorgen für Null Verletzungsgefahr und eine gefällige Erscheinung. Zentriert auf der Front ist der große Lautstärkedrehregler montiert, eine blaue LED zeigt die aktuelle Pegelsituation an. Sogar ein Details wurde gedacht - wenn man den Regler per Hand und nicht über die hübsch gemachte Fernbedienung bedient, ist sogar eine Rasterung vorhanden, das steigert das haptische Wohlbefinden. Unter dem Sounddock sorgen Gumminoppen für guten Stand auch auf rutschigem Untergrund. Das gesamte Gehäuse ist sauber entgratet und weist geringe Spaltmaße sowie akkurate Übergänge auf. Hinten ist die Bassreflexöffnung in den Tragegriff für das Dock integriert. 

Möchte man das gute Stück transportieren, so ist auch der Einsatz ohne Subwoofer möglich. Der 25 mm Gewebe-Kalottenhochtöner wird von einem 80 mm Aluminium-Tiefmitteltöner flankiert, der auch ohne Subwoofer ein ordentliches Bassfundament garantiert - Pegelfestigkeit und Tiefgang sinken natürlich trotzdem beträchtlich.  Die 1,7 kg wiegende Soundstation ist mit einer Höhe von 19 cm, einer Breite von 30 cm und einer Tiefe von 13 cm ohne Probleme auch bei beengten Raumverhältnissen aufzustellen oder mitzunehmen. Der Subwoofer mit 50 Watt Sinusleistung gestellt sich zu den 4 x 15 Watt (Sinus) der Soundstation aus leistungsmäßiger Sicht noch dazu. Mit seiner Hilfe wird ein bei 45 Hz beginnender Frequenzgang (Ende: 20.000 Hz) ermöglicht. 

Der Subwoofer (32 cm hoch, 20 cm breit und 20 cm tief) besticht durch sein gelungenes Finish mit silberner Aluplatte als Gehäusedeckel, die präzise in den hochglanzschwarzen Rahmen eingepasst wurde und eine fein geschliffene Oberflächenstruktur aufweist. Das Innenleben des Bass-Experten ist akkurat aufgebaut. Unter dem als Doppelkammer-Bandpass-Konstruktion arbeitendem Subwoofer sorgen Gumminoppen für sicheren Stand. Gesamtnote: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Klang

Beim Dancefloor-Klassiker „Kick da Disco Nation“ von Disco Nation läuft das Teufel-Soundsystem gleich zu großer Form auf. Nachdrücklich und kraftvoll geht es voran, auch im größeren Hörraum bis knapp über 20 Quadratmeter hat man nicht den Eindruck, dass Leistungsmangel vorliegt. Prima ist es um die räumliche Ausbreitung bestellt. Der Klang löst sich erstaunlich gut vom Sounddock, so dass man nicht den Eindruck hat, das gesamte akustische Spektakel würde sich ausschließlich in unmittelbarer Nähe zu den Lautsprechern abspielen. Der kleine aktive Bass sowie die Dockingstation zeigen sich auch bei „Russia Privet“ von Basshunter und bei Belushis „My First Love“ alle Qualitäten, die sich der Liebhaber von Bass- und effektlastiger Musik wünscht. Nur, wer es mit dem Lautstärkedrehregler deutlich übertreibt, erntet gut hörbares Durchschlagen beim Subwoofer und Verzerrungen bei der Soundstation. Die akustische Auslegung erscheint uns angenehm neutral, nicht zu spitz, aber auch nicht zu bedeckt. Die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist gut, aber nicht sensationell – hier merkt man doch, dass es durchaus konstruktive und wohl auch monetäre Rahmenbedingungen gibt, die die Grenzen eines solchen Systems aufzeigen. 

Bei "L'Attesa" von Andrea Bocelli empfiehlt sich das iTeufel v3 Sounddock auch für ernste Aufgaben durchaus. Die Trennung von Stimmanteilen und Instrumenten gelingt hier bei dem langsameren Stück hörbar besser. Die Instrumentierung präsentiert sich prima detailliert, die Stimme Andreas klingt sogar recht charismatisch, was für eine solche Konstruktion ein großes Lob darstellt. Lebendig, klar, mit guter Grobdynamik - ohne Zweifel macht das Zuhören Freude. Nicht wenige Anwender werden sogar eine deutlich größere Stereoanlage hinter diesem kultivierten Klangbild vermuten. Bei "Un Nouvo Giorno" wird der "neue Tag" mit überraschendem Feingefühl begonnen. Auch die akustische Gitarre kommt sehr klar und filigran heraus. Dafür fehlt es der E-Gitarre etwas an Schmiss - hier wäre mehr Entschlossenheit gefragt. Die vorderen musikalischen Ebenen werden aber bilanzierend prima durchmodelliert. 

Die 80er Jahre - viele lieben diese Epoche aus musikalischer Sicht nach wie vor, und was wäre die Zeit ohne die Synthi-Pop-Hymnen der Pet Shop Boys gewesen. "Left to my own Devices" erklingt enorm schwungvoll, klar und mit kräftigem Bass. Erstaunt hat uns der Tiefgang, hier werden Bassanteile mit berücksichtigt, die selbst einige Kompaktanlagen gar nicht erst wiedergeben. Auch "Dont't be so shy" von Moti Special überzeugt gerade unter dynamischen Aspekten - der Bass mischt das akustische Geschehen kräftig auf. Die Stimme hat eine gut austarierte Präsenz und wird tadellos vom instrumentalen Anteil getrennt. Der Sound löst sich prima vom Lautsprecher. Wer es mit dem Basspegel nicht übertreibt, kann sich freuen: Der kompakte Subwoofer ist dann kaum zu orten, vielmehr verteilt er den Bass gleichmäßig im Raum, sofern dieser nicht wesentlich größer als 20 Quadratmeter ist. Die sehr gefällige Vorstellung findet bei "Sometimes", einem der ältesten und größten Erasure-Hits, ihre Fortsetzung. Die Stimmwiedergabe entbehrt jeder Vordergründigkeit - mit Charakter und klarer Kontur können die vokalen Elemente glänzen. Die Räumlichkeit ist tadellos - es wird eine große, klar definierte Bühne aufgebaut, die auch kompakten HiFi-Anlagen zu Ruhm und Ehre genügen würde. 

Verglichen mit dem 80 EUR preiswerterten iTeufel Radio bietet das iTeufel v3 ein deutlich kompletteres Klangbild, was aufgrund des mitgelieferten aktiven Subwoofers auch wenig verwunderlich ist. Die Pegelfestigkeit liegt so hoch, dass man gerade in kleineren Lokalitäten dieses Sounddock auch als "Erstanlage", z.B. im Studentenappartement, nutzen kann. Preislich in etwa auf dem selben Level liegt das enorm hochwertig verarbeitete Yamaha Microsystem MCR-140, ein Klangtalent in 10 Farben mit Wireless iPod-Integration. Hier findet sich sogar noch ein CD-Laufwerk an Bord. Auch ein Radiotuner ist vorhanden. Wer eine kleine, feine, komplette, clever gemachte Anlage sucht, liegt hier nach wie vor goldrichtig. Geht es um die Bewertung der puren Klangqualität, muss die MCR-140 aber passen - so vehement und dynamisch wie beim iTeufel v3 geht es nicht voran. Die edel gemacht  iPod-Soundstation Audio Pro Porto hat uns damals so imponiert, dass wir es auch heute noch eifrig verwenden: Die schicke Optik und der solide Klang gehen eine stimmige Verbindung miteinander ein. Aus akustischen Gesichtspunkten allerdings führt auch hier kein Weg am iTeufel v3 vorbei: So dynamische und kräftig geht auch das Porto nicht seinem Job nach. Gesamtnote Klang in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Fazit

Das iTeufel v3 Sounddock besticht durch Pegelfestigkeit, Dynamik und Klarheit im Klang. Für 279 EUR erhält der Käufer zwar keinerlei akustische Spielereien wie DSP-Modis oder einen grafischen EQ, dafür aber ein grundsolide gefertigtes Produkt mit Klangeigenschaften, die manch teurere Stereoanlage bestens zu Gesicht stehen würden. Die edle Verarbeitung ist für ein weiteres Punkte-Plus auf dem Konto des Berliner Sounddocks verantwortlich. 

Kompakt und kraftvoll: Das iTeufel v3 Soundsystem besticht durch edle Optik und exzellenten Klang

iPod-Soundsystem obere Mittelklasse
Test 07. Februar 2011

+ Hochwertige Verarbeitung
+ Plug&Play: Auspacken, anschließen, fertig
+ Sehr gute Pegelfestigkeit
+ Räumlicher und lebendiger Klang
+ Tadellose Grobdynamik und überraschend gute Feindynamik

- Keine DSP-Programme

www.teufel.de/ipod-zubehoer/iteufel-v3.html

Test: Carsten Rampacher, Sven Wunderlich
07. Februar 2011