TEST: Philips Cinema 21:9 LED-LCD "Gold" 50PFL7956K - 3D Polarisations-Technologie im Cinemascope-Format

21. Oktober 2011 (cr/sw/phk)

EDV-Supplier: www.notebooksbilliger.de

Polarisationsbrillen-3D - bei Philips Easy 3D genannt - und 21:9 Cinemascope Format für 2199 EUR

Polarisationsbrille

Typische Philips-Fernbedienung

Einführung

Philips erweitert seine 21:9 Cinemascope-Fernseherbaureihe um den Smart LED-TV Philips Cinema 50PFL7954K mit Edge LED Backlit für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2.199 EUR. Neben dem Bildschirmformat ist die "Easy 3D" genannte, Polarisationsbrillen-basierte 3D-Technologie im Fokus. Die Polarisationsbrillen-Technologie basiert auf preiswerten, passiven 3D-Brillen und entsprechend dafür ausgelegtem Fernseher mit Polarisationsfilter. Der größere Blickwinkel und kaum feststellbare Farb- und Helligkeitsverluste sind Vorzüge gegenüber der aktiven Shutterbrillentechnologie, da allerdings bei der Polarisationstechnik das Bild für das rechte und das linke Auge simultan produziert wird, halbiert sich die Auflösung. FullHD wird somit nicht mehr geboten, daher ist es wichtig, bei Polarisationsbrillen-3D ein passender - etwas größerer - Betrachtungsabstand eingehalten wird. Der Philips ist überdies in der Lage, 2D Signale in 3D Signale zu wandeln und hat als weiteres besonderes Feature das 2-Spieler-Vollbild-Gaming. Im 2D-Modus zeigt der Cinema 21:9 Gold normale Dual-Player-Spiele auf einem geteilten Bildschirm an, wobei dem ersten Spieler beispielsweise die obere und dem zweiten Spieler die untere Bildschirmhälfte zugewiesen wird. Ist jedoch der Easy 3D Modus aktiviert, sieht jeder Spieler mit der Philips 3D-Brille seine jeweilige Spielansicht in voller Bildschirmgröße – ein Meilenstein für das Gaming-Vergnügen am TV. Im endgültigen Test werden wir auch darauf genauer eingehen. der Philips kann ohne großartige störende Verzerrungen alle TV-Signale auf 21:9 umrechnen. Weitere Produktmerkmale sind die 400 Hz Bildwiederholrate für flüssige Bewegungsabläufe, HD Natural Motion sowie Active Control + Lichtsensor. Natürlich fehlt auch das Philips-typische Ambilight nicht, möglich sind hier eine Anpassung an die Wandfarbe sowie ein Lounge-Beleuchtungsmodus. An Netzwerkfeatures weist der mit HD Triple-Tuner und DLNA 1.5 Zertifikat ausgestattete 21:9  Gold eine Ethernetschnittstelle und ein integriertes WiFi-Modul auf. Eine Netzwerkverbindung mit Internetzugang ist erforderlich, um auf die umfangreichen Dienstangebote der Philips Smart TV Plattform zurückgreifen zu können. Die Multimediaperformance ist ausgezeichnet, so kann man z.B. dank Multi View Fernsehen und gleichzeitig im Internet surfen. Auch ist es beim Philips möglich, nicht nur auf vordefinierte Internetinhalte zurück zu greifen, sondern auch mittels ingetriertem Browser ins freie Internet zu gelangen. Die vordefinierten Dienste umfassen auch Online-Apps sowie Video-On-Demand-Services. Der TV kann auch wahlweise über Smartphone, Tablet oder Tastatur gesteuert werden.

Verarbeitung

Verrbeitung im Detail

Einfach gemachte, passive Polarisationsbrille

Ansicht von hinten

Bügel der Polarisationsbrille

Gut gemachte Fernbedienung

Gute Oberflächenqualität

Oberflächenfinish Standfuß

Standfuß

Rückseite Standfuß

Seite

Rückseite und Ambilight

Rückseite gesamt

Der 21:9 Gold präsentiert sich in sehr schicker Optik und in gediegener Verarbeitung. Die Spaltmaße fallen sehr gering und zudem gleichmäßig aus. Der TV steht tadellos auf dem mitgelieferten Standfuß. Alle Anschlüsse sind akkurat eingepasst, die Fernbedienung im bekannten Philips-Design liegt sehr gut in der Hand. Sie fällt bekannterweise etwas klobig aus, bietet aber gute Haptik und ein sinnvolles Tastenlayout. TV und Remote gefallen mit der ausgezeichneten Oberflächenqualität. Das Finish im gebürsteten Alu-Look setzt sich am Standfuß fort, der Fuß ist ausreichend groß dimensioniert, bietet guten Halt und der TV ist leicht schwenkbar. An der Front im unteren Bereich finden sich Touch-Bedienelemente, die sehr gut auf Berührung reagieren, für Einstellungen im Setup eignet sich die Fernbedienung aber obligatorisch besser. Seitlich findet sich das von Philips-Geräten bekannte Ambilight. Die Display-Oberfläche ist entspiegelt und weist nur bei sehr starkem externen Lichteinfall leichte Spiegelungen auf. Die mitgelieferten, passiven 3D-Polarisationsbrillen sind sehr einfach gehalten. Dank des günstigen Preises ist dies aber zu verschmerzen, zudem ermöglicht die Polarisationstechnik und Bauweise der Brillen ein sehr leichtes Gewicht, was zu angenehmem Trageverhalten führt. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Anschlüsse

L/R Audio, YUV, HDMI

Seitliche Anschlüsse

Weitere Anschlüsse

Rückseite

  • HDMI 3x
    Komponenten-Video Eingang
    Stereo Cinch analoger Audio-Eingang
    VGA Eingang
    Scart AV via Adapter
    Kopfhörer-Ausgang
    Digitaler Audio-Ausgang optisch
    Antennenanschluss

Seite

  • HDMI 1x
    USB 2x
    SD-Karte
    LNB-Satellitenanschluss
    Common Interface

Der 21:9 Gold verfügt über 4 HDMI-Connections (HDMI 1.4) und über einen Netzwerkanschluss. Ein WiFi-Modul ist ebenfalls eingebaut. Anschlüsse für den Multituner, 2 USB-Terminals, ein Scart-Anschluss, ein Komponenten-Video-Eingang, ein SD-Kartenslot, ein PC-Eingang (analog), ein Common Interface + Slot, ein L/R-Audioeingang, ein digitaler Audio-Ausgang (optisch) und ein 3,5 mm Kopfhörerausgang sind ebenfalls vorhanden. Bilanzierend ein gutes und zugleich sinnvolles Angebot an Verbindungsmöglichkeiten. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Bedienung und Features

Praktischer Setup-Assistent

Hauptmenü Übersicht

Konfiguration

Netzwerk-Einrichtung

Statusmeldung, ob die Einrichtung erfolgreich war

Einrichtung der SD-Karte

Aktualisierung der Senderliste

Software-Update

Weitere Einstellungen - Bild

Der Philips lässt sich sehr einfach auch von weniger versierten Anwendern konfigurieren.  Nicht nur die Einrichtung der Tunersektion läuft in wenigen Schritten ohne Probleme ab - auch kann der User Bild- und Ton-Basiseinstellungen durch einen leicht verständlichen Setup Guide in wenigen Schritten selber vornehmen. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und weist nicht zu viele Tasten auf. Ab und zu allerdings dauert das Feedback des TVs auf Befehle, die mit der Fernbedienung gegeben wurden, etwas lang. Über die auf der Fernbedienung sehr gut platzierte "Home" Taste wird das Hauptmenü aufgerufen. Das Home-Menü ist wie eine Übersichtsseite gestaltet und bietet neben der Möglichkeit feinerer Einstellungen auch Zugriff auf die Multimedia-Funktionen, das EPG und das im Bildschirmmenü verfügbare Benutzerhandbuch, so kann der Anwender direkt am TV bei eventuellen Fragen nachschlagen.

Um auf die eigentliche Konfiguration - nicht das Easy Setup - zugreifen zu können wird im Home-Menü "Konfiguration" und dann "Einstellungen Fernseher" gewählt. Hier finden sich verschiedene Optionen. Unter Bild kann der Anwender mit "Smart Bild" aus verschiedenen vorgefertigten Bildfeldern wählen: Persönlich, Lebhaft, Natürlich, Kino, Spiel, Energiesparen, Standard, Foto und die beiden ISF-Modi Tag/Nacht. Schieberegler gibt es für die Einstellungen Kontrast der Hintergrundbeleuchtung, Helligkeit, Farbe und Schärfe. Zudem kann die Rauschunterdrückung in verschiedenen Stufen zugeschaltet werden. Der Farbton kann Warm, Kalt, Normal und Personalisiert gewählt werden. Ein PC-Modus kann akvitiert, der Lichtsensor Aus/Ein geschaltet werden und obligatorisch das Bildformat ausgewählt werden (Sichtbarer Bereich max. vergrößert, Auto Zoom, 16:9, Super Zoom, Super Zoom 16:9, Zoom 16:9, Cinema 21:9, Untertitel Cinema 21:9, Breitbild)

Die 3D-Einstellungen umfassen eine Konvertierung von 2D in 3D und Einstellungen für verschiedene Signalarten wie 3D-Nebeneinander, 3D-Übereinander, 3D-Übereinander umgekehrt und 3D-Nebeneinander umgekehrt. Ist die 3D-Wandlung aktiviert, kann unter 3D-Tiefe Aus/Weniger/Normal und Mehr gewählt werden. Dynamische Bildverbesserer finden sich unter "Pixel Precise HD". Die Frame-Interpolationstechnik "Perfect Natural Motion" ist in den Stufen Aus/Minimum/Mittel und Maximum zuschaltbar, zudem kann Clear LCD und Super Resolution zugeschalten werden. Clear LCD sorgt für höhere Bewegungsschärfe und soll auch für bessere Schwarzwerte und sogar einen erhöhten Blickwinkel sorgen. Super Resolution dient einer Erhöhung der Kantenschärfe. Mit Dynamic Contrast sind ausgeprägtere Kontrastwerte in den Stufen Minimum/Mittel und Maximum möglich. Die Dynamische Hintergrundbeleuchtung kann in den Werten Standard/Optimale Leistung/Optimales Bild geschaltet werden. Eine MPEG-Artefakteunterdrückung minimiert mit den Einstellungen Minimum/Mittel und Maximum MPEG-Rauschen. Farboptimierung ist ebenfalls in den Stufen Minimum/Mittel/Maximum vorhanden. Die Gamma-Einstellung kann nachträglich vermindert oder erhöht werden und der Videokontrast ist mit einem Schieberegler veränderbar. Wem die verschiedenen Begriffe nichts oder nur wenig sagen erfährt im elektronischen Handbuch kurz und bündig eine genauere Beschreibung.

Interessant sind auch die ISF Expert Settings, hier ist eine Farbsteuerung möglich. Die Sättigung von Rot, Gelb, Grün, Cyan, Blau und Magenta kann mit Schiebe-Reglern von -30 bis +30 genauer justiert werden. Zudem ist eine HDMI/PC-Farbniveauerkennung möglich, so wird automatisch der zugespielte Farbraum korrekt ausgewählt. Um auf die ISF-Settings zugreifen zu können, muss natürlich eines der beiden ISF-Bildfelder ausgewählt werden.

Auch die Ton-Einstellungen sind mit vorgefertigten Konfigurationen "Smart Ton" versehen, nämlich Persönlich, Standard, Neues, Film, Spiel, Drama und Sport. Bässe und Höhen können justiert werden, Raumklang Ein/Aus geschaltet, die Balance gesetzt und eine automatische Lautstärkenivellierung eingeschalten sowie die Kopfhörerlautstärke eingestellt werden. In den Ambilight-Settings wird zunächst entschieden ob Ambilight überhaupt aktiviert werden soll, dann kann die Dynamik von Entspannt bis "Dynamisch" (mehr Farbwechsel), die Helligkeit und der Farbton Dynamisch, Kaltweiß, Blau, Personalisiert und isf Warmweiß gewählt werden. Das Scenea Lounge Light, eine Ambilight-Beleuchtung während sich der TV im Standby-Modus befindet, aktiviert und die verschiedenen Einstellungen Natur, Heiße Lava, Tiefsee und Helles Licht gewählt werden, zudem kann das Licht passend zur Wandfarbe eingestellt werden.

Unter EasyLink kann die HDMI CEC-Steuerung zugeschalten werden inklusive Steuerung, ob die TV-Lautsprecher verwendet werden sollen. Außerdem die Pixel-Plus-Link Einstellung, einige Zuspieler greifen auf die Verarbeitung der Bildqualität ein, um Interferenzen mit der eigenen Bildverarbeitung des TVs zu vermeiden sollte diese Funktion ausgeschalten werden. Bei angeschlossenen Philips-Geräten wird mit aktivierter Einstellung automatisch die Bildqualitätsverarbeitung der angeschlossenen Zuspieler deaktiviert. Weitere Punkte sind die Automatische Untertitelverschiebung (wichtig aufgrund des 21:9 Bildformates) und ob der HDMI Audio Return Channel aktiviert werden soll.

Die letzten drei Punkte umfassen mit "Bevorzugte Einstellungen" weiterführende Konfigurationsmöglichkeiten für Optionen wie das Festlegen der Menüsprache, einen Sleep Timer, Tastentöne, HbbTV aktivieren etc. Unter Werksvoreinstellungen wird das Gerät zurückgesetzt und unter Fernsehgerät erneut einrichten kann der Setup-Assistent der Erstinstallation nochmals gestartet werden.

Verschiedene interessante Ausstattungsmerkmale bezüglich der Bildwiedergabe in der Zusammenfassung:

  • 3D: Easy3D, Konvertierung von 2D auf 3D, 3D-Tiefenanpassung, 2-Spieler-Vollbild-Gaming
    Bildoptimierung: Pixel Precise HD, HD Natural Motion, Active Control + Lichtsensor, Super Resolution, 400 Hz Perfect Motion Rate

Das Display mit 2560 x 1080 Pixeln Auflösung weist laut Hersteller eine enorm kleine Reaktionszeit von  nur 2 ms auf. In ersten Testreihen mit 720p Games, zugespielt von der Sony PS3, konnten wir auch keinen Input Lag und sehr flüssige Bewegungen feststellen.

Über HDMI ist Philips "Easy Link" zur Einbindung des TVs in eine komplette HDMI-Kette zur Steuerung mit nur einer FB verfügbar. Unterstützt werden folgende Funktionen:

  • Remote-Kontrollübertragung, System-Audiosteuerung, System Standby-Modus, Plug & Play im Startbildschirm, Automatische Untertitelverschiebung (Philips), Pixel Plus-Link (Philips), System-Start

Verschiedene Bildformat-Programme sind mit an Bord:

  • AutoFill, Autozoom, (einschließlich 4:3, 14:9 und 21:9), Cinema 21:9, Cinema 21:9 Untertitel-Verschiebung, Breitbildformat 16:9, SuperZoom, Nicht skaliert, Breitbild

Auch gibt es verschiedene Energiespar-Optionen: Komplettabschaltung (0 Watt), Ausschalt-Timer, Eco mode (Ökomodus), Menü für Stromspareinstellungen, Lichtsensor, Bildabschaltung (bei Radiobetrieb).

Gaming

  • Sehr interessant ist der 21:9 Gold auch für versierte Gamer. Im 2D-Modus zeigt der Cinema 21:9 Gold normale Dual-Player-Spiele auf einem geteilten Bildschirm an, wobei dem ersten Spieler beispielsweise die obere und dem zweiten Spieler die untere Bildschirmhälfte zugewiesen wird. Ist jedoch der Easy 3D Modus aktiviert, sieht jeder Spieler mit der Philips 3D-Brille seine jeweilige Spielansicht in voller Bildschirmgröße – ein Meilenstein für das Gaming-Vergnügen am TV. In der Praxis funktioniert das System gut, auch Input-Lag macht dem Panel keine Schwierigkeiten. Die Bewegungswiedergabe gelingt flüssig, das Bildfeld Spiele bietet lebendige, dynamische Farben.
Multimedia

Net TV

Online TV

App Gallery

Browser

USB

DLNA-Streaming

Der 21:9 Gold ist Streaming-fähig und integriert sich drahtgebunden und drahtlos problemlos ins Netzwerk. Im Home-Menü unter "PC durchsuchen" können im Netzwerk befindliche DLNA-Server angewählt werden. Bekanntermaßen erfolgt nach Auswahl des Servers die Separierung in Fotos/Musik und Videos sowie verschiedener Kategorien und Unterordner, die die Sortierung beispielweise nach Jahr, Datum, Ordner, Album, Genre und andere weitere vornehmen. Selbstverständlich können auch mit der Auswahl "All" jegliche Dateien des vorher gewählten Typus angezeigt werden. Unter Musik werden MP3s, AAC und WMA-Dateien unproblematisch abgespielt.

Unter Videos werden, wie von Philips angegeben, DiVX-Avi, MPEG-1/2 und WMV-Dateien wiedergegeben, außerdem MKV-Videos mit h.264 codiertem Inhalt (auch in HD) und Quicktime MP4-Dateien. Als Bildformat kann lediglich JPEG am TV dargestellt werden.

Wird ein USB-Speichermedium an den Fernseher angeschlossen, öffnet sich automatisch ein Fenster mit der darauf befindlichen Ordnerstruktur, die Inhalte können aber auch über das Home-Menü unter dem Punkt "USB durchsuchen" aufgerufen werden. Die Auswahl der möglichen Wiedergabeformate ist identisch zum DLNA-Betrieb.

Mittels Smartphone-App (für Apple iOS und für Android-Geräte) kann der 21:9 Gold einfach gesteuert werden - das funktioniert in der Praxis ohne Schwierigkeiten. USB-Medien werden rasch erkannt und eingelesen.

Im Home-Menü wird mit "Net TV" durchsuchen das Internetangebot des Philips Fernsehers geöffnet. Beim ersten Start müssen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen akzeptiert werden und man kann sich beim "Club Philips" registrieren. Außerdem kann sogleich die Kindersicherung aktiviert werden, um den Zugriff auf "Apps für Erwachsene" zu verhindern und mit einem vierstelligen Code zu schützen, ein sinnvolles Feature. Der Start-Screen bietet eine Auswahl an beliebten Internet-Angeboten wie youtube, facebook, picasa und verschiedene Mediatheken. Direkt kann aber auch die App-Gallery, Online-TV und Internet angewählt werden. In der App-Gallerie können weitere Internet-Applikationen gesucht und auf dem Home-Screen hinzugefügt werden, darunter verschiedenste Angebote wie kicker.de, Yavido, KIKI-Kinderkino, Telekom Mediencenter, Tunin.FM Radio, TomTom HD Traffic, wetter, ebay und viele weitere. Online-TV bietet alle verfügbaren Mediathek-Angebote in einer Übersicht, hier kann auch nach "Populär", "Heute", "Gestern" und den übrigen Wochentagen sortiert werden, allerdings finden sich im Testbetrieb nur ARD und arte Mediathek-Angebote. Unter "Internet" erfolgt der Zugriff auf das freie Internet. Die Applikation weckt durchaus die Erinnerung an einen rudimentären Browser. Oben in der Adresszeile kann die URL eingegeben werden, zugebeben nicht ganz so einfach mit der konventionellen Fernbedienung, der Anschluss einer USB-Tastatur ist aber möglich. Unter der Adresszeile sind vier Fenster mit dem bisherigen Verlauf zu sehen und darunter können Favoriten platziert werden. Die Seiten-Ansicht ist übersichtlich, allerdings sind die Lade- sowie Umschaltzeiten zwischen Fenstern noch verbesserungswürdig. Flash-Content wird nicht mit dem Philips-Browser angezeigt. Der integrierte Browser birgt Verbesserungspotenzial, bietet aber schon sinnvolle Features und eine solide Darstellung verschiedener Internet-Seiten. Die übrigen Internet-Angebote von Net TV bieten klare Benefits, auch das Reaktionsverhalten auf Eingabebefehle ist ok und fordert dem Nutzer kaum Geduld ab.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Bild

Blu-ray 2D & 3D

Hier können wir nach den ersten Testreihen festhalten, dass der Philips ein scharfes, lebendiges Bild zur Verfügung stellt, das farblich authentisch erscheint. Kinofilme in 2,35:1 werden ohne schwarze Balken formatfüllend dargestellt werden. Das erhöht den Fimgenuss beträchtlich. Der Schwarzwert ist gut, aber nicht erstklassig. Die Helligkeitsverteilung kann die Edge LED Hintergrundbeleuchtung nicht ganz verhehlen, an den Bildschirmecken kommt es zu Hot Spots. Der Betrachtungswinkel ist ordentlich, allerdings sind leichte Farbverfälschungen und Helligkeitsdifferenzen erkennbar, wenn man deutlich seitlich versetzt vom TV platziert ist. BDs werden mit guter Bildstabilität und einwandfreier Hochskalierung auf die über FullHD liegende Bldschirmauflösung des 21:9 Gold hochgerechnet. Es sind kaum Schärfe- und Detailverluste erkennbar. Zudem rauscht das Panel kaum, selbst dann nicht, wenn man nah herangeht. Der Video-EQ ist übersichtlich gehalten, die 400 Hz Frame Interpolation ermöglicht flüssige Bewegungen und eine sehr gute Bewegungsschärfe. Die 24p Stabilität ist tadellos, nur selten tritt leichtes Bildzittern auf. Die passiven 3D Brillen sitzen bequem, da sie auch sehr leicht sind, ist komfortabler Filmgenuss garantiert. Das 3D Bild zeigt eine glaubwürdige Intensität, wer einen größeren Betrachtungsabstand einnimmt, wird sich über die Auflösung kaum beschweren können. Wer allerdings näher vor dem TV setzt beziehungsweise sehr anspruchsvoll ist und keinerlei Pixelstruktur erkennen möchte, sollte sich bezüglich der 3D Wiedergabe lieber nach einem Modell mit aktiver Shutterbrillentechnik umsehen. Vorzug der Polarisationsbrillentechnik ist die Unempfindlichkeit gegenüber Bewegungen während des Betrachtens von Inhalten. Auch große Farbverfälschungen oder Helligkeitsverluste konnten wir nicht feststellen. TV-Inhalte können problemlos in 21:9 abgebildet werden, die Wandlung von 2D nach 3D erledigt der Philips sauber, die Tiefenstaffelung des Bildes sowie die gesamte Plastizität verbessern sich sichtbar. Einen sehr guten Eindruck hinterlässt das Bild des HD-Sattuners bei verschiedenen 720p Programmen (ARD und ZDF HD): Scharf, rauscharm und eine sehr hochwertige Hochrechnung auf 1080p.

Unseren Eindrücken aus dem Preview möchten wir mit einigen weiteren Testläufen Nachdruck verleihen. Casino Royale ist in 2,35:1 gefilmt und füllt somit ideal den 21:9 Bildschirm des Philips TV aus. Das 1080p-Material muss allerdings vom TV auf die native Auflösung hochskaliert werden. Dieser Prozess gelingt in den ersten Minuten des zweiten Kapitels des Bond-Spektaktels ausgezeichnet. Mit hoher Bildstabilität und ruckelfrei wird das Geschehen präsentiert, die Kamerafahrt über die Kampfarena auf Madagaskar gelingt flüssig und ohne Kantenzittern an Objekten oder Linien. Auch die Detailauflösung und Bildplastizität leidet kaum, Objekte im Randbereich des Bildes werden noch scharf und detailliert abgebildet. Minimaler Detailverlust ist bei genauem Hinsehen an verschiedenen Details, wie z.B. den Schuppen der Schlange, dem Fell des Frettchens oder im Gesicht von Bonds Handlanger zu erkennen, insgesamt fallen diese aber gering aus. Die Bewegungsstabilität ist trotz des Skalierens sehr hoch und es sind keine Artefakte oder Nachzieheffekte zu sehen. Selbst bei schnellen Handbewegungen oder während der Verfolgungsjagd im Dschungel schlägt sich der Philips TV ausgezeichnet. Wichtig ist aber, dynamische Bildoptimierer ausgeschaltet zu lassen, bei der Wiedergabe von hochauflösendem Material finden wir die verschiedenen Schaltungen als eher störend. Etwas schwächer bewerten müssen wir die Schwarz-/Graudifferenzierung und einhergehend den Kontrast. Schwarzwert und Durchzeichnung in dunklen Bereichen ist zwar gut, geht aber noch besser. Bei der Szene mit dem verkohlten Holzbalken konnten wir schon eine feinere Konturierung und bessere Abstufung des verbrannten Holzes erkennen. Auch nicht ganz so gut fällt die Farbgebung aus, selbst in den ISF-Modi stimmt die Authentizität nicht ganz und der TV driftet leicht ins gelbliche ab, die Farbdynamik insgesamt ist aber recht hoch. Lassen wir den Philips das 2D-Material in 3D wandeln wirkt der 3D-Effekt ausgeprägt und die erhöhte Bildtiefe vermittelt einen guten Eindruck. Wie schon in den ersten Testläufen festgestellt ist der Auflösungsverlust und damit erhöhte Unschärfen und Detailverluste schon erkennbar, gerade wenn man nicht allzu weit entfernt vom Gerät sitzt. Am stärksten ausgeprägt ist es bei weiten Aufnahmen mit vielen Objekten, feine Details bleiben hier aus und es sind stellenweise Pixelstrukturen erkennbar, während bei Großaufnahmen von Gesichtern oder Objekten der Detailverlust geringer ausfällt. Gut sind die kaum sichtbaren Helligkeitsverluste und Farbverfälschungen, hier wird der Filmgenuss nicht negativ beeinflusst.

Die native 3D-Wiedergabe von Tron: Legacy gelingt mit sehr gut ausgeprägtem 3D-Effekt, prägnanter Objektplastizität und guter Bildstabilität. Der angesprochene Auflösungsverlust ist besonders bei geringem Abstand zum Wiedergabegerät ersichtlich, so fallen auch hier Pixelstrukturen und leicht zurückgenommene Kantenschärfe schnell auf. Der Detailverlust ist sichtbar, kann aber etwas durch eine entferntere Sitzposition minimiert werden. Die Farbgebung wird nicht weiter verfälscht und auch der Helligkeitsverlust ist nicht sehr deutlich zu spüren, die dunklen Szenen im Kapitel 5 gelingen ausgezeichnet, Strukturen in dunklen Bereichen bspw. des Anzugs können noch gut nachvollzogen werden. Leider ist trotz der passiven Polarisations-Technologie immer noch ein wenig Crosstalk im 3D-Betrieb zu sehen. Die passiven Brillen bieten aber einen ausgezeichneten Betrachtungswinkel und werden auch durch Kopfbewegungen beinahe überhaupt nicht gestört. Zudem ist das Sehen sehr angenehm für die Augen, auch das geringe Gewicht wirkt sich positiv aus.

DVD & Tuner

Wir führen die dritte Episode von Star Wars von DVD in 576i dem Philips TV zu. Die Laufschrift läuft bei guter Gesamtbildruhe nach hinten ab, gut gelingt die Herausarbeitung der Sterne und der Schwarzwert. Treppenstufen und Kantenzittern sind aber an den Buchstaben bereits in den vorderen Ebenen zu sehen, dafür bilden sich im hinteren Drittel keine Wellenbewegungen oder ein Ausbleichen der gelben Farbe. Beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer ist kurzes Ruckeln an der diagonalen Linie und der Kommandobrücke zu sehen, Rauschen im roten Streifen des Schiffes ist aber kaum zu sehen. Auch steht das Schiff nach wenigen Sekunden still und plastisch im Raum. Die Objektkanten der kleinen Raumjäger bleiben größtenteils ruhig und zeigen keine Pixelwolken oder Nachzieheffekte. Beim Abknicken eröffnet sich ein plastisches Panorama, etwas mehr Schärfe könnten die unteren Ebenen vertragen, insgesamt aber eine noch gute und gestaffelte Darstellung der verschiedenen Bildebenen. Clear LCD und Super Resolution zeigt leichte Benefits und greift nicht anderweitig negativ ins Bildgeschehen ein, so das eine Aktivierung durchaus sinnvoll ist. In den Nahaufnahmen der Protagonisten in den Cockpits sieht die Darstellung detailgetreu und scharf aus, auch an den Armaturen und der Kleidung kommen klar Strukturen heraus und HD-Feeling kommt auf. Insgesamt eine solide Präsentation des DVD-Materials auf der hohen nativen Auflösung des TV-Displays. Besonders die Gesamtbildruhe und Bildschärfe gelingt mit zugeschaltetem Processing ausgezeichnet. Bezüglich des Kontrastes und der Farbgebung besteht noch Potenzial nach oben, das Bild wirkt aber bereits recht knackig und dynamisch.

Die Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten zeigen sich ruhig und mit geringer Artefakteausprägung. Leichtes Zittern ist in allen Geschwindigkeiten zu sehen, insgesamt ist aber bis hin zur dritten Geschwindigkeit alles gut ablesbar. Die Farbtrennung gelingt sehr gut, selbst im häufig problematischen roten Bereich. Das schwingende Pendel gelingt etwas schwächer, die farbigen Balken "bluten" leicht aus und Nachzieheffekte sind zu sehen. Die schwarze Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt stabil. Das Stadtbild von Esslingen wirkt sehr gut, die Kamerafahrten gelingen flüssig und stabil. Zeilenrauschen an den Hausdächern ist nur geringfügig ausgeprägt, Detaillierung und Struktur in den folgenden Park-Aufnahmen mit Rasen und Pflastersteinen gelingt ausgeprägt.

Wie schon im Preview bemerkt macht der Tuner bei HD-Inhalten eine sehr gute Figur. Die 720p-Inhalte der öffentlich-rechtlichen Sender sowie das 1080i-Signal der privaten Sender im HD+ Paket gelingt trotz des Skalierungsprozesses sehr scharf, rauscharm und detailreich. Eine hohe Bildstabilität trägt weiteres zum guten Eindruck bei, Zittern an Objektkanten oder Treppenstufenbildung bleibt beinahe völlig aus und sorgt für einen ausgezeichneten Gesamteindruck. Kein Unterschied ist zum DVB-C Betrieb feststellbar, auch hier wird eine hohe Performance mit guter Bildstabilität und rauschfreiem Bild geliefert. Das schwache SD-Signal führt obligatorisch zu Unschärfen und Detailverlusten, hier ist Kantenzittern und Ausprägung von Artefakten keine Seltenheit. Dennoch bleibt das Bild relativ rauscharm und bietet eine gute Bildruhe, so dass selbst SD-Inhalte auf der hohen nativen Auflösung noch ordentlich anzusehen sind.

Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Klang

Bezüglich Audiofeatures kommt der TV mit einem 2 x 17 Watt starken Soundsystem, das sich in Testreihen nicht schlecht schlug: Der Klang ist recht natürlich und lebendig, die Stimmverständlichkeit ist ordentlich. Verschiedene Einstellmöglichkeiten (Klare Stimme, Incredible Surround) ermöglichen eine noch etwas bessere Stimmverständlichkeit und kleine Anflüge von Raumklang. Selbst im Filmbetrieb kommen charakteristische Ausprägungen der aktuellen Klangkulisse gut heraus. Ein räumlicher akustischer Eindruck entsteht und selbst bei höherem Pegel hält sich der blecherne Einschlag in Grenzen. Klar ist die Grobdynamik nicht allzu stark ausgeprägt, Kraft und Tiefgang fehlt, die Kulisse ist nicht sehr voluminös und feindynamische Charakteristika bleiben oft aus. Allerdings bietet der Philips im Vergleich zu TV-Geräten der ähnlichen Preisklasse eine sehr gute Performance und weist keine unschönen Verzerrungen bei hohem Pegel aus, wie man sie von TV-Geräten selbst bei gemäßigter Lautstärke schon ab und zu feststellen kann. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Fazit

Der 21:9 TV hat mehrere Merkmale, die beinahe für Konkurrenzlosigkeit sorgen: Das Cinemascope-Bildschirmformat in Kombination mit der Easy 3D Polarisationsbrillen-Technologie ist einzigartig auf dem Markt. Das Bild ist klar und dynamisch, der Sattuner überzeugt. Nur der Schwarzwert könnte noch tiefer sowie die Bildhelligkeit gleichmäßiger ausfallen. Die Verarbeitung des 21:9 Gold ist sehr gut, die Anschlussbestückung praxisgerecht und die Multimedia-Funktionen bestechen durch enorme Vielfalt. Wir können unsere Eindrücke aus dem Preview direkt so stehen lassen, zwar sind durch die Polarisations-Technologie bedingte Nachteile durchaus nachvollziehbar, aber auch die Vorteile liegen klar auf der Hand. Aufgrund dieser Tatsache bietet Philips auch Geräte mit aktiver Shutter-Brillentechnologie an, so dass es dem Anwender überlassen wird, für welche Technologie er sich entscheiden möchte. Aufgrund des Cinemascope-Formats, welches Filme in 2,35:1 ohne schwarze Balken am Display anzeigt, liegt die native Auflösung des Displays höher und der TV muss selbst FullHD-Inhalte von Blu-ray noch hochskalieren. Dies gelingt aber ausgesprochen gut, mit hoher Stabilität und flüssiger Bewegungswiedergabe und insgesamt nur geringen negativen Auswirkungen auf das Bildgeschehen. Um den Erlebnisfaktor zu erhöhen und den schwarzen Balken den garaus zu machen, muss nicht mal mehr allzu tief in die Brieftasche gefasst werden. Für 2.199 EUR ist der Philips mehr als einen zweiten Blick wert.

Innovativer EDGE LED LCD-TV im Cinemascope-Format mit hoher Leistungsfähigkeit

Flachbildschirme
Test: 21.10.2011

+ Ausgezeichnete Wiedergabe im 21:9 Format
+ Sehr gute integrierte Scaling-Einheit
+ Ausgeprägter 3D-Effekt
+ Umfangreiche Multimedia-Features
+ Guter Tuner
+ Solide Verarbeitung
+ WLAN integriert

- Schärfe- und Detailverlust bei der 3D-Wiedergabe
- Nicht absolut homogene Helligkeitsverteilung

Text: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
21.10.2011