TEST: Onkyo TX-NR809 7.2 AV-Receiver - edles Stück Technik für 1199 EUR

18.08.2011 (cr/sw)

Einführung

Der Onkyo TX-NR1009 9.2 AV-Receiver hat in unserem Test glänzend abgeschnitten - für 1499 EUR wird hier ein technologisch modernes und gelungenes Kraftpaket mit Neunkanal-Endstufe offeriert. Auch wenn der Preis sehr fair ist, viele Anwender haben sich 1500 EUR als Grenze gesetzt, um für dieses Geld AVR und Blu-ray-Player zu erwerben. Auch für solche Anwender hat Onkyo ein großes Herz und bietet zu einem Kurs von 1199 EUR (UVP) den 7.2 AV-Receiver TX-NR809 an. Für 300 EUR kann sich der geneigte Heimkinoliebhaber dann einen richtig guten Blu-ray-Player kaufen, z.B. den  Panasonic DMP-BDT310, der für rund 250 EUR zu bekommen ist und eine tolle Ausstattung mit erstklassiger Bildgüte verbindet. Nun stellt sich die Frage - was hat der TX-NR809 im Vergleich zum TX-NR1009 weniger? Zunächst anzuführen wäre die Endstufensektion, der 809 hat anstatt einer Neunkanal- eine Siebenkanal-Endstufe verbaut. Zwei Subwoofer-Pre-Outs sind aber auch beim 809 mit von der Partie. Das THX Select 2 Plus Zertifikat hat der TX-NR809 ebenfalls. Was fehlt, ist das neue Multi Surround-System dts neo:X, was uns beim TX-NR1009 enorm gut gefallen hat. Ausbauschritte bis zu 11.2 sind mit neo:X möglich, da macht aber bei effektiver Nutzung ein 9.2 AVR auch mehr Sinn als ein 7.2 AVR. Audyssey DSX und Dolby PLIIz sind aber auch beim 809 Standard, ebenso Audyssey MultEQ XT als Lautsprecher-Einmessystem, das sich auch um eine Anpassung des Lautsprechersystems an den Hörraum kümmert (Room EQ). Die Leistung der einzelnen Endstufe unterscheidet sich übrigens nicht - bei TX-NR1009 und beim 809 stehen 180 Watt pro Kanal (6 Ohm, IEC, 1 Kanal ausgesteuert) an. Auch der TX-NR809 hat eine umfangreiche Multimedia-Sektion, USB-Eingänge gehören ebenso dazu wie die Streamingmöglichkeit für Musikdateien (MP3, WMA, WMA Losless, Ogg Vorbis, AAC, LPCM). Ebenso wie für den TX-NR1009 gibt es eine iPhone und eine Android App zur Steuerung. Insgesamt also präsentiert sich auch der TX-NR809 als zeitgemäße und zudem optisch sehr attraktive AV-Zentraleinheit - Grund genug für uns, den 7.2 AV-Receiver unter die Lupe zu nehmen. 

Video-Überblick

 

Verarbeitung

Sauber eingepasste Bedienelemente

Sehr gute Oberflächenqualität, exakt verbauter On/Standbyschalter

Übersichtliches Layout

Front AV-Eingang mit fest sitzenden Buchsen

Zweizeiliges Display

Lautstärkedrehregler

Bekannte Fernbedienung

Verarbeitung aus Sicht von oben

Sehr gut sitzende Frontblende aus gebürstetem Alu

Standfuß

Unterseite komplett

Mikrophon für die Audyssey-Einmessung

Sauberer innerer Aufbau

Endstufenlayout im Detail

Lüfter

Blick auf Trafo und Lüfter

Aluminium-Kühlkörper

Mehrstöckiges Platinenlayout

HDMI-Platine

Der TX-NR809 gefällt bereits durch seine optische Erscheinung. Das Design ist elegant und schnörkellos, der 809 könnte aufgrund seiner Optik auch gut und gerne 1500 EUR kosten. Die übersichtlich gestaltete Gerätefront hat auch praktische Vorzüge - man findet sich sofort zurecht. Das große, zweizeilige Punktmatrix-Display ist bestens auch aus etwas Distanz ablesbar. Unter einer soliden Metallklappe befinden sich Bedienelemente zur kompletten Steuerung des 809 vom Gerät aus. Der attraktiv Lautstärkedrehregler ist griffgünstig und läuft sauber. Die Oberflächengüte der Aluminiumfrontblende ist hoch. Die Passungen aus seitlicher Sicht sind sauber und exakt. Die Rückseite des Onkyo punktet mit fest sitzenden Anschlüssen, das kann und sollte man in dieser Preisliga aber auch erwarten können. Die Lautsprecherkabelanschlussterminals entsprechen dem gängigen Standard. Unter dem Gerät sorgen boliden-artige Gerätefüße für soliden Stand. Die mitgelieferte Fernbedienung ist uns gut bekannt, sie ist ordentlich verarbeitet und recht übersichtlich. Aufgeräumt und durchdacht erscheint das Geräteinnere. Das Endstufenlayout bietet gleiche Arbeitsbedingungen für alle sieben Endstufen. Der aus Alu bestehende passive Kühlkörper wird von einem Lüfter unterstützt, der aber sehr leise und gleichmäßig läuft und so bei seinem Einsatz keine unschön hohen Geräuschemissionen verursacht. Das Platinenlayout ist akkurat, das gilt auch für die Verkabelung. Insgesamt erscheint uns der innere Aufbau für die Preisklasse bis 1200 EUR als hervorragend und dem teureren Neunkanalgerät TX-NR1009 sehr ähnlich.

Anschlüsse

USB, Ethernet, HDMI Eingänge plus 2 HDMI Ausgänge, dedizierter PC-Anschluss

3 x koaxial digitale, 2 x optisch, Universal Port (onkyo spezifisch) z.B. zum Anschluss eines externen digitalen Radiotuners, Phonoeingang

Anschlussübersicht

Lautsprecherkabelanschlüsse

Gesamtübersicht

Frontanschlüsse

• 8 HDMI® Eingänge (1 Front/7 Rückseite) und 2 Ausgänge
• Universal Port für optionales iPhone/iPod-Dock UP-A1 oder
DAB+ Radiotuner UP-DT1
• 2 USB-Anschlüsse (Vorder- und Rückseite)
• Kompatibel mit UWF-1 WLAN Adapter (über USB-Port an
der Gerätefront)
• 2 Komponentenvideo-Eingänge und 1 Ausgang
• 5 Composite-Video Eingänge und 2 Ausgänge
• 4 S Video-Eingänge und 2 Ausgänge
• Analoger RGB Videoeingang (D-Sub, 15 Pins) zum Anschluss
von Mediacenter-/Gaming-PCs, Notebooks
• 6 Digitaleingänge (3 optisch und 3 koaxial)
• 6 Analog-Audioeingänge und 1 Ausgang
• Phonoeingang
• Farbcodierte 7.1 Mehrkanaleingänge
• Farbcodierte 7.2 Mehrkanal-Vorverstärkerausgänge
• Farblich codierte, für Bananenstecker geeignete
Lautsprecheranschlüsse
• Bi-Amping-Fähigkeit
• RS232 Port, IR Eingang/Ausgang, und 12 V Trigger Ausgang
(Zone 2/3)

Der TX-NR809 hat eine hervorragend bestückte Anschlusssektion. Insgesamt 8 HDMI-Eingänge und 2 HDMI-Ausgänge sind vorhanden. Auf Vorder- und Rückseite gibt es jeweils einen USB-Port, iPhone oder iPod können ohne zusätzliches Dock einfach mittels USB-Kabel angeschlossen werden. Optional ist überdies ein WLAN-Adapter lieferbar, wenn man die rückwärtige Netzwerkschnittstelle zur kabelbasierten Einbindung nicht nutzen möchte. Onkyo-Spezialität ist der analoge dedizierte PC-Eingang, an den Universal Port kann der DAB+-Radiotuner UP-DT1 angeschlossen werden. 

Menü & Konfiguration

Audyssey Einmesssystem

Der Anschluss für das Setup Mic befindet sich unter der großen Frontklappe im rechten oberen Bereich. Nach dem Anbringen des Mikrofons öffnet sich automatisch die grafische Benutzeroberfläche des Audyssey MultEQ XT Einmess-Systems. Vor dem eigentlichen Messvorgang wird noch festgelegt, ob die Front-Lautsprecher konventionell über via Bi-Amping betrieben werden, außerdem ob Zone2/Zone3 Lautsprecher und Subwoofer vorhanden sind. Im nächsten Schritt wird ein Testton an den eventuell vorhandenen Subwoofer gesendet und man wird aufgefordert, das Level auf 75 dB einzupegeln. Ist der Vorgang abgeschlossen muss der Anwender eine Auswahl treffen. Es kann entweder „Audyssey Quick Start“ oder die „Audyssey MultEQ XT Full Calibration“ gestartet werden. Audyssey Quick Start führt ausschließlich ein Einpegeln und die Distanzmessung der Lautsprecher aus, greift aber nicht in das Audiosignal ein. Die Audyssey MultEQ XT Full Calibration hingegen korrigiert zusätzlich das Frequenzband und gleicht Raummoden aus. Nach der Auswahl wird das Messmikrofon an die erste Hörposition auf Ohrhöhe platziert und der Messvorgang beginnt. Der Messvorgang dauert pro Hörposition etwa 1 Minute und 30 Sekunden, nach der dritten Position lässt sich der Vorgang beenden und die Berechnung erfolgt. Im Gegensatz zu früheren Modellen wurde die Berechnungszeit deutlich verkürzt, der TX-NR809 benötigte lediglich knapp 20 Sekunden. Nach der Berechnung wird in einer Übersicht die Lautsprecherkonfiguration inklusive Übergangsfrequenzen angezeigt. Der Onkyo erkannte alle vorhandenen Lautsprecher korrekt und wie die von uns bekannten Frequenzen richtig zu. In einem letzten Schritt kann Audyssey Movie oder Music oder eine komplette Deaktivierung der Algorithmen vorgenommen werden, außerdem der Dynamic EQ und Dynamic Volume ein- bzw. ausgeschalten werden. Das Setup-Mikrofon kann nun abgenommen werden, der Vorgang ist abgeschlossen.

Weitere Menüs

Basismenü

Wichtig: Die meisten Menüeinstellungen lassen sich für jeden Eingang einzeln vornehmen.

Im Hauptmenü gibt es die Unterpunkte Ein-/Ausgangszuordnung, Lautsprechersetup, Klangeinstellungen, Eingangssetup, Voreinstellung des Hörmodus, Diverses, Hardwaresetup, Einrichten der Fernbedienung und Einstellungen sperren. Wir werden im folgenden auf jeden Menüpunkt eingehen. Um das OSD nutzen zu können, sollte der 809 über einen der beiden HDMI-Ausgänge mit einem Bildwiedergabegerät verbunden sein – der einfachste Weg. Nach Drücken der Setup-Taste auf der Fernbedienung erscheint das Basismenü, welches grafisch attraktiv gestaltet ist. Noch eine Anmerkung: Das Audyssey MultEQ XT Menü für die Einmessung, oben genau beschrieben, erscheint nach Anschluss des Mikrophons auf der Frontseite. Die Beschreibung dieses Menüs haben wir im vorherigen Punkt dieses Tests abgehandelt, ebenso die Arbeitsweise von Audyssey. 

Ein-/Ausgangszuordnung

Einstellmöglichkeiten Monitorausgang

Zuweisung der HDMI-Eingänge

Im Punkt „Ein-/Ausgangszuordnung“ kann man wählen zwischen Monitorausgang, HDMI-Eingang, Komponenten-Video-Eingang, Digital-Audio-Eingang und Analoge Audioeingänge (Vorsicht – kleiner Rechtschreibfehler im Onkyo-Menü: Analoge-Audioingangen“ – hier sollte nachgebessert werden). Bei „Monitorausgang“ stehen zur Auswahl: HDMI Haupt, HDMI Sub, Beide, Beide (HDMI Haupt) und Beide (HDMI Sub). Der Unterpunkt „Auflösung“ behandelt die Auflösung, die über den Monitorausgang bzw. über die Monitorausgänge ausgegeben wird. Von 480p/576p bis 1080p/24 Hz ist alles möglich, aber kein 480i/576i. Hinzu kommt die Möglichkeit zum 4k Upscaling, das verspricht Zukunftssicherheit. Weitere Modi sind „Auto“ (Kommunikation mit dem Bildwiedergabegerät), Quelle und Weitergabe. Im dann folgenden Menüpunkt „HDMI Eingang“ können den einzelnen Eingängen HDMI-Terminals zugeordnet werden. Das gleiche gilt auch für die Komponenten-Video-Eingänge und für die herkömmlichen digitalen Audioeingänge. Bei den analogen Audioeingängen wird keine Zuordnung vorgenommen, hier kann lediglich die Subwoofer-Eingangsempfindlichkeit geregelt werden. 

Lautsprecher-Setup

Lautsprechereinstellungen mit Impedanzwahl

Exaktes manuelles LS-Setup

Time Alignment

Time Alignment, Teil 2

Kanalselektiver grafischer EQ

THX Audio Setup

Sehr reichhaltig ist der 2. Punkt im Hauptmenü „Lautsprecher-Setup“. Hier wird unter dem ersten Punkt „Lautsprecher-Einstellungen“ die Lautsprecher-Impedanz (4 oder 6 Ohm), der Boxentyp vorne (Normal oder Bi-Amping) und die Vorverstärkerausgänge für Zone 2/3 (falls verwendet) eingestellt. Eine schöne Skizze des rückwärtigen Anschlusspanels hilft bei der Verdeutlichung, das gefällt uns sehr gut. Beim Punkt „Lautsprecher-Konfiguration“ wird bestimmt, ob ein Subwoofer vorhanden ist, zudem kann für jede einzelne im Setup verwendete Lautsprecher-Spezies (Front, Center, Surround, Front Wide, Front High, Surround Back) die Übernamefrequenz eingestellt werden (40/50/60/70/80/90/100/120/150/200 Hz). Zudem wird festgelegt, ob ein oder zwei Back Surround Lautsprecher zur Verfügung stehen. Die Weichenfrequenz für das Tiefpassfilter des LFE-Kanals wird ebenfalls eingegeben, wenn man Vollfrequenzlautsprecher vorn L/R einsetzt, kann man überdies die „Double Bass“ Funktion aktiveren. Die Subwoofer-Phase kann eingestellt werden (0 oder 180 Grad). Unter „Lautsprecherabstand“ findet das Time Alignment statt, die Entfernung jedes Lautsprechers vom Hörplatz wird eingegeben (in 0,15 m-Schritten). Der Pegelangleich findet in 0,5 dB-Schritten statt. Die nächste Menüoption behandelt die Equalizereinstellungen. Es findet sich hier für jeden einzelnen Lautsprecher ein grafischer EQ für ein eigenes Adjustment des Anwenders. Es handelt sich nicht um einen parametrischen EQ, daher kann man nicht die ermittelte Audyssey-Kurve nachträglich bearbeiten. Folgende Frequenzbänder sind verfügbar: 63/160/400/1000/2500/6300/16.000 Hz. Zudem kann man festlegen, ob der manuelle EQ aktiv sein soll oder nicht. Unter „THX Audio Setup“ sind typische THX-Einstellungen vorhanden. Der Abstand der beiden Back Surround-Lautsprecher voneinander kann eingestellt werden, ebenso gibt der Anwender an, ob er einen THX Ultra 2 oder THX Select 2 Subwoofer einsetzt. Ist dies der Fall, werden die Boundary Gain Compension (BGC) und die Loudness Plus Funktion aktiviert (kann man separat auch wieder deaktivieren). 

Klangeinstellungen

DTS-Einstellungen

Audyssey DSX Einstellungen

 

 

Nächster Menüpunkt sind die Klangeinstellungen (Multplex/Mono, Dolby, DTS, Audyssey DSX, Theater-Dimensional, LFE-Pegel). Hier können für jede Betriebsart die Spezifika justiert werden, so stehen bei Dolby z.B. zur Verfügung: PLIIx Panorama, Dimension, Center Width , PLIIz Heigth Gain, Dolby Volume (wenn die Funktion aktiviert ist, kann man den Volume Leveler für die Stärke der Kompression einstellen und den „Half Mode“ aktivieren). 

Im Submenü „Eingangs-Setup“ steht zunächst der Punkt „Audyssey“ bereit. Hier kann der Anwender zwischen den beiden Audyssey-Kurven „Music“ und „Movie“ wählen, je nach dem, was für Quellmaterial wiedergegeben wird. Zudem können Dynamic EQ (Klangoptimierung ähnlich einer adaptiven Loudnessfunktion) und Dynamic Volume (adaptive Dynamikbereichskontrolle) an- und ausgeschaltet werden. 

Sehr wichtig: Es gibt mit THX Loudness Plus, Dolby Volume, Audyssey Dynamic EQ und Audyssey Dynamic Volume verschiedene Systeme, die sich einer adaptivem Dynamikbereichskontrolle und einer adaptiven Klanganpassung im Sinne eines vollen Klangs auch bei niedrigen Lautstärken widmen. Man sollte nicht zwei Systeme, die für die selbe Aufgabe vorgestehen sind, parallel verwenden. Im nächsten Menüpunkt kann Onkyos selbst entwickelte IntelliVolume Lautstärkeanpassung bei Quellwechsel in ihrer dB-Wirkung angepasst werden. Wer die Funktion nicht unter HDMI als Automatik aktiviert hat, kann sich unter „Audio-/Video-Synchronisation“ mit der manuellen Lip Sync-Justage befassen. Bei „Änderung des Namens“ können die Eingänge umbenannt werden. 

Umbenennung der Eingänge

Sehr umfangreich ist das Menü „Bildeinstellungen“, das auch quellselektiv verfügbar ist. Das Menü beginnt mit dem „Wide Mode“ (Auto, 4:3, 16:9, Zoom, Breiter Zoom) und geht mit dem Bildmodus weiter (ISF Tag, ISF Nacht, Cinema, Game, Streaming, Weitergabe, Direct, eigene Einstellungen). Hervorragend, weil neutral und authentisch, sind die beiden ISF-Modi, je nach Raumlichteinfall kann man hier Day oder Night einsetzen. 

Umfangreiche Bildeinstellungen

Automodus und Filmmodus beim De-Interlacing

Bildmodi ISF Day und ISF Night

Wählt man den Bildmodus "eigene Einstellungen" finden sich nützliche und übersichtlich angeordnete Parameter

Farb-Management

Wählt man „eigene Einstellungen“, kann man selber eine Vielzahl nützlicher Parameter optimieren: Man kann den Spielemodus aktivieren, den Film-Modus auf „Auto“ oder „Video“ schalten (der Automatikmodus funktioniert aber sehr gut) und eine mehrstufig schaltbare (und in den beiden unteren Stufen nützliche) Konturoptimierung vornehmen. Der nächste Punkt – Rauschunterdrückung – umfasst die Aktivierung oder De-Aktivierung einer global gültigen Rauschunterdrückung. Wird diese angeschaltet, können die einzelnen Rauschfilter, die darunter kommen (Moskitorauschfilter, Random-Rauschfilter, Blockrauschreduzierung) nicht verwendet werden. Wir raten, die generelle Rauschunterdrückung zu deaktivieren und die einzelnen Filter zu setzen. Es kann des Weiteren die Eingangsauflösung eingegeben werden (Parameter wie bei Monitor-Ausgabeauflösungseinstellung), zudem finden sich Regler für Helligkeit, Kontrast, Farbton, Farbsättigung und Farbtemperatur (kalt, normal, warm). Ebenso ist eine Gammakorrektur vorhanden, allerdings nicht grafisch, sondern mit Werten zwischen -3 und +3. 
Für sehr versierte Anwender können Rot-Helligkeit, Rotkontrast, Grün-Helligkeit, Grünkontrast, Blau-Helligkeit und Blaukontrast separat optimiert werden. 
Unter dem letzten Punkt des Menüs „Eingang-Setup“ findet sich die Audiowahl (HDMI, koaxial, Mehrkanal, Analog). 

OSD-Einstellungen

 

Es folgt im Menü die „Voreinstellung des Hörmodus“, für jede Quelle kann entweder der letzte gehörte Soundmodus oder ein fixer Soundmodus bei Aktivierung eingestellt werden. Unter „Diverses“ hat der Anwender die Möglichkeit, Einstellungen bezüglich Pegel und Pegelanzeige vorzunehmen (Lautstärkeanzeige, Dämpfungspegel, Maximal-Lautstärke, Einschalt-Lautstärke, Kopfhörerpegel). Unter OSD-Anzeige kann man die Bildschirmanzeige an- oder ausschalten und die Sprache festlegen. 

Hardware-Setup

HDMI-Einstellungen

Das nun folgende Hardwaresetup umfasst de Fernbedienungs-ID, die Multi Zone-Einstellungen (Ausgänge, Maximal- und Einschaltlautstärken für Zone 2 und 3), Tuner (Frequenzschritte AM-Bereich), HDMI (HDMI-Steuerung, HDMI Durchschleifen, Fernseher-Tonausgang, Audio-Rückkanal, LipSync), automatisches Standby, Netzwerk und Firmware-Update. Letzteres ist über Netzwerk mit Internetverbindung oder über USB möglich. 

Bei „Einrichten der Fernbedienung“ kann man den Modus festlegen (Wahl der Taste, die zu programmieren ist – man kann z.B. bei „TV“ programmieren, ob nur TV, TV/DVD oder TV-VCR aktiviert werden soll). Unter „Einstellung der Activities“ kann „My Movie“, „My Music“ oder „My TV“ angewählt werden. Jede Betriebsart kann in vielen Parametern individuell programmiert werden, z.B. My Movie: Fernseher einschalten, Quelle einschalten, Receiver einschalten, Ändern der Receiver-Quelle, Wiedergabe der Quelle, alles kann aktiviert oder deaktiviert werden. Im Menüpunkt „Einstellungen sperren“ kann man, damit niemand etwas ungewollt verändert, die getroffenen Einstellungen sperren.

Home Menü

Sehr wirksamer Music Optimizer

Klangeinstellungen

Bildmodi im Home Menü - einfach umzuschalten


Der Onkyo verfügt noch über ein „Home“ Menü, zu erkennen an der Taste mit dem Haus auf der Fernbedienung. Im Home Menü besteht die Möglichkeit zum Schnellzugriff auf: Eingang (Quellwahl), Audio (Bass, Höhen, Subwoofer-Pegel, Mittenpegel, Dolby Volume, Audyssey EQ-Mode, Dynamic EQ, Dynamic Volume, Nachtmodus, Music Optimizer (Soundverbesserung für komprimierte Musikdateien wie MP3 oder AAC, bringt mehr Brillanz in den Höhen, mehr Struktur im Bass und bessere Grobdynamik), Re-EQ und Screen Centered Dialog), Video (Breitmodus und Bildmodus einstellbar) sowie Wiedergabemodus (Movie/TV: All Channel Stereo/Full Mono/Dolby PLII Movie Theater-Dimensional/Direct/Mono/Dolby PLIIx Movie/Dolby, Cinema/Dolby PLIIx Movie THX Cinema/Dolby PLIIx Movie Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Cinema/Dolby PLIIz Height TV Logic, Music: All Channel Stereo/Full Mono/Pure Audio/Direct/Stereo/Dolby PLIIx Music/Dolby PLIIz Height/Dolby PLIIx Music THX Music/Dolby PLIIx Music Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Music/Dolby PLIIz Height Orchestra/Dolby PLIIz Height Unplugged/Dolby PLIIz Height Studio-Mix, Game: All Channel Stereo/Full Mono/Dolby PLII Movie Theater-Dimensional/Direct/Dolby PLIIx Game/Dolby PLIIz Height/Dolby PLIIx Game THX Games/Dolby PLIIx Game Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Games /Dolby PLII Game THX Select II Games/Dolby PLIIz Height THX Select 2 Games/Dolby PLIz Height/Games Role Play Game/Dolby PLIIz Height Game-Action/Dolby PLIIz Height Game-Rock/Dolby PLIIz Height Game-Sport, THX: Dolby PLIIx Movie THX Cinema/Dolby PLIIz Height THX Cinema/Dolby PLIIx Music THX Music/Dolby PLIIz Height THX Music/Dolby PLIIx Games THX Games/Dolby PLIIz Height THX Games/Dolby PLII Game THX Select2 Games/Dolby PLIz Heigth THX Select2 Games).

Insgesamt bietet der TX-NR809 eine ungeheure Funktionsvielfalt. Besonders hervor stechen die beinahe unzähligen möglichen Kombinationen von Primär- und Sekundär-DSPs für Decoding und Nachbearbeitung, die für jede Quelle – ganz gleich, ob Film, Musik oder Spiel – eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten bieten. Sehr umfangreich fällt auch die Videosektion mit verschiedenen Bildprogrammen und zusätzlichem reichhaltig ausstaffierten Video EQ aus. Das Home-Menü ermöglicht einen schnellen OSD-basierten Zugriff auf beinahe alle betriebsrelevanten Parameter. Alle Menüs sind übersichtlich und mit Hilfe der Fernbedienung einfach zu steuern. Hilfetexte erleichtern das Verständnis. 

Es ist auch möglich, den TX-NR809 über eine iPhone- oder über eine Android-App zu steuern - mehr dazu in unserer VORSTELLUNG der Onkyo Androip App + iPhone/iPod Touch-App.

Multimedia-Features

Basismenü Networking

Music Streaming per DLNA

MP3-Folder

Musikwiedergabe

vTuner-Menü

Musikrichtungen

Deutschland - elektronische Musik, Stationsübersicht

Der TX-NR809 kann nur Musik streamen, also weder Fotos noch Videos. An Plattformen stehen das kostenlose vTuner (Internet Radio Plattform) sowie Napster und last.fm sowie spotify zur Verfügung. Ohne Schwierigkeiten arbeitet der Onkyo mit Win7 basierten PCs und mit Twonky Media (Linux) basierten Home Servern zusammen. 

Die Plattform vTuner bietet eine übersichtliche Bedienbarkeit, es kann nach Musikrichtungen, Ländern, neuen oder populären Sendern gesucht werden. Sucht man nach Musikrichtungen, kann man nach Auswahl der Musikrichtung zwischen allen Stationen, den Highlighted Stations, Stationen mit besonders hoher Wiedergabequalität oder landesbasierter Suche nach Stationen mit der bevorzugten Musikrichtung agieren.

Das Steaming von „Mix Radio Trance“ und von Chromanova Progressive Trance geht problemlos vonstatten. Nach kurzer Zeit ist der Audiostream gebuffert, und es kann losgehen. Die Klangqualität ist erstklassig, der Music Optimizer brilliert in allen Disziplinen: Der Bass ist rund, präzise und satt, die Mitten präsentieren sich als gefällig eingearbeitet und der Hochtonbereich spielt selbst bei stark komprimierten Sender erstaunlich frei auf. Das gilt auch dann, wenn wir (völlig problemlos) MP3/AAC/Flac-Dateien streamen. Man kann den Music Optimizer z.B. mit dem sehr homogen klingenden PLIIx Music kombinieren, wer es gern effektgewaltig mag, greift zu Audyssey DSX mit kombinierter Front Wide + Front Height-Darstellung. Vorsicht - wer beides kombinieren möchte, muss aber zusätzlich eine 2-Kanal-Endstufe verwenden. 

Test-Equipment
Klang

BD Stirb Langsam 4.0, ab Filmbeginn, DTS-HD Master Audio, THX Cinema:

Der Onkyo spielt ab Filmbeginn sehr klar und nachdrücklich auf, die Differenzen zum teureren TX-NR1009 9.2 AV-Receiver fallen gering aus. Der 809 verfügt nicht über das sehr gelungene, weil recht präzise und räumlich aufspielende dts Neo:X, sondern hält nur die bereits bekannten Front Heigh-Varianten Audyssey DSX + Dolby PLIIz bereit. Wer gern Front Wide Lautsprecher aufstellen möchte, kann dies über Audyssey DSX ebenfalls verwirklichen. Im THX Cinema Modus erscheint der Hochtonbereich sehr harmonisch, klar durchzeichnet, aber trotzdem nicht zu scharf, auch bei hohem Pegel. Selbst dann, wenn man keine THX-zertifizierten Lautsprecher einsetzt, ist dieser Modus aufgrund der harmonischen Klangwiedergabe und der sehr fließenden Effektverteilung sehr zu empfehlen. Der 809 begeistert mit einer sensiblen Stimmwiedergabe und managt die erste große Explosion des Films mit sehr gutem Durchsetzungsvermögen und akkurater Struktur. Vergleicht man beide AVRs im reinen Decodingmodus ohne zusätzliche DSP-Nachbearbeitung, dann präsentieren sich beide AVRs als tonal homogen, stringent und neutral ausgelegte Wiedergabemaschinen, die es sehr gern auch mit höheren Lautstärken aufnehmen. Für Heimkinoliebhaber, die eine hochmoderne All-In-One-Lösung suchen, ist der 1009 mit den zwei zusätzlichen Endstufen vielleicht die bessere Wahl, zumal er durch das hervorragende dts Neo:X-System auch einen hervorragenden Aufpolierer mit an Bord hat, der auch mit den THX-Modi kombinierbar ist. Wer aber maximal ein 7.2 Setup aufbaut, ist auch mit dem 809 hervorragend bedient, von ihrer akustischen Auslegung sind kaum Unterschiede auszumachen. Die Räumlichkeit, die der TX-NR809 freisetzt, ist hervorragend. Durch die weitläufige räumliche Darstellung kann der 809 auch sehr gut mit Lautsprechern zusammenarbeiten, die im Hochtonbereich auf einen Bändchenhochtöner setzen. In den Kapiteln, in denen Gabriels Schergen versuchen, Matthew Farrell in seiner Wohnung umzubringen, schafft der 809 eine sehr dichte Atmosphäre, die gelingt bereits im 5.1 Betrieb überzeugend, wenn man hochwertige Rears einsetzt. Auch kleinere Effekte wie das kräftige Klopfen von McLane an die Wohnungstür von Matthew kommen sehr gut heraus. Massiv und energiegeladen, aber nicht vordergründig aufgesetzt wummert die Explosion des Feuerlöschers kurze Zeit später durch den Hörraum. Der von der Wucht der Detonation durch die geschlossene Scheibe fliegende Killer wird, mitsamt unsanftem Aufprall, akustisch ebenfalls Kino-like zur Geltung gebracht.

BD Batman - the Dark Knight, Dolby TrueHD, ab Filmbeginn, THX Cinema:

Auch dieser Film wird mit hervorragender Effektdarstellung wiedergegeben. Die Schüsse in der weitläufigen Schalterhalle klingen authentisch und kommen impulstreu zur Geltung. Onkyo scheint bei den 2011er Modellen generell an der Impulstreue nochmals gefeilt zu haben - alles wirkt ungemein lebendig und unmittelbar, ohne jede Verzögerung. Stimmen wie die des erbosten Filialleiters arbeitet der TX-NR809 mit sehr guter Gewichtung ein. Die kraftvollen Schüsse aus der Pumpgun haben exakt den richtigen Nachdruck, sie schwingen nicht unpassend nach. Die Arbeiten an der großen Safetür mit den Geräuschen der Spezialbohrmaschinen werden detailliert präsentiert. Auch Kleinigkeiten wie das Durchladen einer Waffe wirken fein strukturiert und räumlich gut eingearbeitet. Insgesamt befriedigt der 809 ohne Probleme schon die Ansprüche von Heimkino-Fans und eignet sich keinesfalls nur als "Salontiger" für die kleinere Surroundanlage im Wohnzimmer. Nur extreme Pegeltreiber und Detailfanatiker sollten sich direkt in höheren Preisklassen umsehen, ebenso solche Anwender, die ein 9.2 Setup oder noch mehr realisieren möchten. 

BD, Celine Dion – A New Day, Dolby TrueHD 5.1, Direct:

Direkt ab Beginn des Konzerts trumpft der Onkyo auf - das nach allen Seiten wegspritzende Glas des Spiegels verbreitet sich schnell und gleichzeitig fein um Raum. Die Stimme Celines ist jederzeit genau zu orten, auch wenn die Sängerin sich auf der weitläufigen Bühne bewegt. Die Stimme selber glänzt mit klarer Kontur und sensibler Ausprägung. Das Piano wird ebenfalls sehr gut wiedergegeben, es kommt nur zu minimalen Überschneidungen, hier bringen teurere AVRs eine noch exaktere Stimm- und Instrumentaltrennung zustande. Auch die Adaption des Jennifer Rush-Hits "The Power of Love" kommt ausdrucksstark heraus. Am besten ist es, keine Post-Processing-Optionen zu wählen, sondern auf das reine Decoding zu setzen - dann sind Detailtreue, die Natürlichkeit des Raums und die vokalen Konturen am besten. Der Onkyo ist in der Lage, einen hochwertigen aktiven Subwoofer präzise anzusteuern - ist der Sub leistungsstark genug, sind Ausflüge in die Tiefen des Frequenzkellers kein Problem. Gleichzeitig ist der 809 aber auch kräftig genug, um ein 5.0 oder sogar ein 7.0 Set mit leistungsstarken Standlautsprechern vorn zu versorgen - auch bei deutlich gehobenem Pegel bricht die kraftvolle Endstufe nicht ein. Lobenswert: Im Vergleich zu früheren Onkyo AVRs wird der TX-NR809 nicht mehr so heiß.

BD, Tiesto, Elements of Life, Copenhagen, DTS-HD Master, Disc 2, Track 3 „Back in Your Head“, THX Music:

Hohe Pegel sind gerade mit dem THX Music-Programm kein Problem, da der 809 mit sehr angenehmem Klangbild punktet, die Front-Surround-Übergänge sind praktisch nahtlos, so dass eine dichte Live-Atmosphäre entsteht. Der Bass ist überragend - er reicht tief herunter, bildet im Kickbassbereich eine klare und massive Struktur, der richtige Punkt wird genau getroffen. Auch hier können wir Verbesserungen gegenüber früheren Onkyo AVR-Baureihen ausmachen. Nicht, dass diese plötzlich schlecht sind - das trifft in keinster Weise zu. Erfahrene Anwender aber werden feststellen, dass Bässe nun noch trockener wirken, zugleich aber mehr Energie mitbringen. Die Frauenstimme steht auch bei sehr kräftiger Lautstärke stabil im Raum und grenzt sich von den Bass- und Effektanteilen mit sauberer Trennung ab. Das Treiben auf den Surroundkanälen ist rege, Effektkombinationen ertönen schnell und räumlich echt. 

CD, Antonio Vivaldi, die vier Jahreszeiten, "Der Frühling", Multichannel Stereo/Pure Audio:

Auch im Multichannel Stereo-Betrieb sammelt unser Testkandidat Punkte - er schafft es, bei deutlich gehobener Lautstärke (Anzeige 75 auf dem Display) eine saubere, kräftige, aber nicht vordergründig-überzogene, Wiedergabe zu offerieren, die durch ein solides, aber nicht übertriebenes Bassfundament begeistert. Orchestrale Einsätze kommen impulstreu zur Geltung, auch die Streicher sind fein durchzeichnet und wirken nicht zu schrill. Noch mehr Detailtreue und etwas mehr Brillanz im Hochtonbereich sind im zweikanaligen "Pure Audio" Betrieb möglich, dann empfiehlt sich der 809 auch für den erfahrenen Stereohörer, der einen bezahlbaren AV-Receiver mit gekonnter Stereowiedergabe sucht, als verlockende, weil preislich faire und klangstarke Alternative. Der Bühnenaufbau ist stimmig und wirkt in Weite und Tiefe realistisch. 

CD, RMX - Superstars remixed by Superstars, Track 7: Halo - Depeche Mode (Goldfrapp Remix), Pure Audio/Dolby PLIIx Music/dts Neo:6 Music

Machtvoll, aber präzise und mit enormem Tiefgang präsentiert sich das düster-emotionsgeladene Stück direkt ab Beginn, nutzt man den Pure Audio-Modus. Kombiniert mit PLIIx Music wird kaum ein negativer Effekt hinsichtlich unschönen Halls oder verbogener Tonalität festgestellt - nur, dass man das Ganze nun weitläufig und noch deutlich intensiver mit lebhafter Einbeziehung der Rears genießen kann. Das Klangbild wirkt absolut geschlossen, keine Lücken stören. Effektübergänge sind gekonnt - die Übergabe zwischen den einzelnen Kanälen erfolgt schnell und stimmig. dts Neo:6 Music wirkt etwas differenzierter, die Stimmeanteile sind etwas zu weit weg vom Zuhörer. Außerdem mischt sich leichter Hall ins Klangbild. Hervorragend gelungen auch bei Neo:6 ist die Basswiedergabe, gehaltvoll, sehr gut durchmodelliert und mit ausgezeichnetem Tiefgang. 

Video-Sektion

Der TX-NR809 setzt auf die gleiche Videosektion wie der teurere TX-NR1009

Star Wars Episode III – Die Rache der Sith, Filmmaterial 576i > 1080p

Der Onkyo bietet eine ruhige Darstellung der Laufschrift mit hoher Kantenstabilität und Bildruhe. In den vorderen Ebenen ist nur sehr geringe Treppenstufenbildung an den Buchstabenkanten zu sehen, die in den hinteren Bereichen etwas erhöht wirkt. Erst im hinteren Drittel prägt sich etwas mehr Instabilität an den Kanten der Buchstaben aus und leichtes Zittern ist zu sehen. Ohne Wellenbewegungen oder Ausbleichen der authentischen Farbwiedergabe bietet der Onkyo eine hervorragende Leistung in den ersten Minuten. Der Schwarzwert wirkt ausgezeichnet, es werden aber nicht alle vorhandenen Sterne klar herausgearbeitet. Dies ändert sich ein wenig, wenn man manuell nachhilft. Im Übrigen sind gerade die beiden ISF-Modi Day und Night sehr praxisgerecht programmiert, selbst bei merklichem externem Lichteinfall schafft der Modus "Day" noch ein kinogemäßes Bild. 

Nach einem kurzen Moment steht der imperiale Sternzerstörer, auf den die Kamera schwenkt, stabil und plastisch im Raum, auch die Kommandobrücke im linken Bereich ist ohne Bildzittern sichtbatl. Insgesamt macht sich nur eine geringe Rauschentwicklung bemerkbar, selbst im roten Streifen des Schiffes sieht nur das geschulte Auge leichtes Rauschen. Die Gesamtbildschärfe liegt hoch, kleine Details im hochfrequenten Bildbereich werden größtenteils sicher erkannt. Die kleinen Raumjäger, in denen sich Obi-Wan und Anakin befinden, bilden stabile Objektkanten und flüssige Bewegungen während ihrer Manöver über den Sternzerstörer. Der im Schatten liegende Bereich des Flügels wirkt gut durchzeichnet und bietet eine ordentliche Detailauflösung. Beim Abknicken auf Coruscant eröffnet sich eine plastische Bühne voller Kriegsschiffe und Raumstationen, die in verschiedenen Ebenen fein differenziert im Raum stehen und über der Planetenoberfläche schweben. Die weiteren Manöver im Kriegsgeschehen gelingen ebenfalls mit guter Bildstabilität, die Farbdynamik ist in sich stimmig und filmecht. Zu erkennen ist dies beispielsweise bei den farbechten Explosionen, die Konturen aller gezeigten Schiffe sind deutlich erkennbar, aber nicht unschön überschärft. Somit kommt es auch nicht zu Doppelkonturen. In den Cockpits werden die Details an Armaturen und der Kleidung der Jedi-Ritter gut strukturiert herausgezeichnet, auch Feinheiten in den Gesichtern sind erkennbar. Die Wiedergabe der Hauttöne wirkt gerade in den ISF-Modie sehr gekonnt. 

AVEC Professional TEST DVD, Videomaterial 576i -> 1080p

  • Laufschrift in verschiedenen Geschwindigkeiten: Der Onkyo bietet einen äußerst ruhigen Lauf der Schriften, selbst in der höchsten Geschwindigkeit gibt’s es nur geringes Kantenzittern und kaum Nachzieheffekte, auch die Farbtrennung gelingt in allen Bereichen ausgezeichnet. Artefakte sind nicht zu erkennen. Lediglich im weißen Bildschirmbereich ist leichtes Flimmern zu bemerken. Die Bildschärfe ist gut bis sehr gut. 
  • Ein magentafarbener Siemensstern in der Bildschirmmitte, vier kleine in den Bildschirmecken, grüner Hintergrund: Der TX-NR809 schafft eine gleichmäßige und nahezu ruckelfreie Wiedergabe aller Siemenssterne. Auch bei den kleinen Sternen sind die eigenen Segmente scharf zu sehen und sauber zu unterscheiden. 
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel gelingt mit etwas schwächerer Performance. Hier sind ab dem oberen Drittel leichte Nachzieheffekte an der Pendellinie zu sehen, auch die Balken lassen sich ab der Mitte nicht mehr tadellos differenzieren. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt zwar nicht vollkommen stabil, bildet aber nur kurzzeitig geringfügige Treppenstufen aus. Das Innere des Pendels ist immer gut sichtbar. 
  • Stadtbild Esslingen: Bei der Kamerafahrt bleibt die Mauerlinie stabil, auch das Zeilenrauschen auf den Hausdächern bei dem Blick auf Esslingen ist zwar erkennbar, hält sich aber in Grenzen. Trotzdem - das haben wir schon besser gesehen. Die Plastizität und der räumliche Eindruck sind sehr gut, Struktur und Detail an den Laubbäumen, dem Rasen und dem gepflasterten Weg wird sehr gut herausgearbeitet. Die zahlreichen Grünflächen wirken authentisch. 
Konkurrenzvergleich
  • Yamaha RX-V1067: Der etwa gleich teure 1067 kokettiert mit tollen DSPs und sehr gutem Lautsprecher-Einmess- und Room EQ System. Bei beidem hat das aktuelle Audyssey MultEQ XT aber aufgeholt. Die Yamaha-Videosektion zeigt Verbesserungspotential auf, während der Sound durch Kraft und Nachdruck begeistert. Der  neuere 809 ist minimal pegelfester. Wie auch der Onkyo kann der 1067 nur Musik und weder Bilder noch Videos streamen. 
  • Sony STR-DA3600ES: Der solide verarbeitete Sony punktet mit untadeliger Pegelfestigkeit, toller Grobdynamik und dem eingebauten Ethernet-Hub. Im Gegensatz zu den anderen AVRs dieser Klasse streamt er auch Videodateien, allerdings ist die Anzahl der Formate stark begrenzt. Dass der Sony keine Upconversion digital eingehender Videosignale durchführt, ist ein Ausstattungsmanko, ebenso die zu gering bemessene Anzahl an HDMI-Anschlussmöglichkeiten. 
Fazit

Onkyo präsentiert mit dem TX-NR809 einen sehr leistungsfähigen 7.2 AV-Receiver, der für seinen Kaufpreis eine sehr löbliche Anschlussbestückung und eine tolle Videosektion offeriert, die nur im letzten Detail minimale Schwächen zeigt, den meisten Konkurrenten der Preisliga aber überlegen ist. Überragend sind die Leistungsreserven der Siebenkanalendstufe, auch im 30 Quadratmeter-Heimkinorraum kann sich der TX-NR809 als Pegelmeister beweisen. Nur sehr hartgesottene Pegeltreiber wünschen sich noch mehr Leistungsfähigkeit. Meist wird es in der Praxis aber anders zugehen - mit nachbarnkompatiblen Lautstärken und nicht mit maximalem Pegeldurchsatz. Dann profitiert der stolze Besitzer von der ausgezeichneten Feindynamik und der natürlichen Räumlichkeit. Tonal ist der 809 neutral ausgelegt, selbst wenn man Dolby PLIIx z.B. zum Aufpolieren von Stereoquellen mit hinzuzieht, sind aus tonaler Sicht kaum negative Verfremdungen festzustellen. Der Pure Audio Modus begeistert durch Filigranität und Detailtreue, stark datenkomprimierten Musikdateiformaten hilft der effektiv arbeitende Music Optimizer auf die Sprünge. Insgesamt kann man feststellen: Wem 7 eingebaute Endstufen genügen, der fährt mit dem TX-NR809 exzellent und kann sich den Aufpreis auf das Neunkanalgerät TX-NR1009 sparen. Wer jedoch gern auf 9.2 oder gar 11.2 ausbauen möchte, der findet im 1009 die bessere Lösung, da überdies hinaus in diesem AV-Receiver das erstklassige dts Neo:X integriert ist.

Onkyo ist derzeit in Hochform: Der TX-NR809 entpuppt sich als preislich fair kalkuliertes Universaltalent ohne wirkliche Schwächen - die audiovisuelle Leistungsfähigkeit liegt weit über dem Durchschnitt

AV-Receiver Mittelklasse
Test: 18. August 2011

+ Sehr angenehmer, kraftvoller Klang
+ Üppige Ausstattung
+ Hervorragende Verarbeitung
+ Insgesamt sehr gute Videosektion und sehr guter Video-EQ
+ Überragender Aufpolierer (Music Optimizer) für komprimierte Dateiformate
+ Üppige Anschlussbestückung
+ Einfache Bedienung

- Streaming nur von Audiodateien

Technische Daten: http://www.de.onkyo.com/downloads/1/4/6/4/0/ONKYO_TX-NR809_datasheet_DE.pdf

Test: Carsten Rampacher
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 18.08.2011