TEST: Onkyo TX-NR1009 9.2 AV-Receiver - zukunftsweisend, klangstark und üppig ausgestattet

25.07.2011 (cr/phk/sw)

Einführung

Onkyos neue Design-Linie setzt sich nun auch in den größeren AV-Receiver-Baureihen fort. So wird seit kurzem der TX-NR1009 für 1499 EUR offeriert, der optisch das Flair nochmals höherer Preisklassen versprüht. Aber auch technisch bietet der Onkyo einen Standard, der für diese Preisklasse erstklassig ist: Glanzstück ist das neue DTS Neo:X, mit dem neuen DTS-System kann man Konfigurationen bis zu 11.1 bzw. 11.2 realisieren. Mit Neo:X zieht DTS nach und offeriert ein System, welches Audyssey DSX ähnlich ist und mehr Möglichkeiten bietet als Dolby Pro Logic IIz. Wie bei Audyssey und Dolby gibt es zwei Lautsprecher vorn, die oberhalb der normalen Frontlautsprecher aufgestellt werden und eine effektive vertikale Weitung der frontalen Effektkulisse bieten. Zusätzlich ist es möglich, zwei weitere vordere Lautsprecher, die am linken und am rechten Hörraumrand leicht nach vorn versetzt stehen, anzuschließen, ähnlich der "Front Wide"-Option bei Audyssey DSX. Der Surroundbereich besteht aus vier Lautsprechern, nach DTS-Grafik stehen zwei davon idealerweise seitlich neben dem Publikum, während hinten zwei weitere Surroundboxen untergebracht sind - sie befinden sich ein deutliches Stück hinter dem Auditorium, sind aber ein gutes Stück voneinander entfernt und sind so wie auf der Grafik von DTS darstellt eine "Zwitterlösung" zwischen herkömmlichen Surround- und Back Surround-Boxen. 

Quelle: dts

Des Weiteren trumpft der TX-NR1009 mit THX Select-2-Plus-Lizenz auf - und die beiden Konkurrenz-Systeme zu Neo:X, Dolby Pro Logic IIz und Audyssey DSX, sind natürlich ebenfalls mit an Bord. Das stark verbesserte Audyssey MultEQ XT sowie Audyssey Dynamic Volume und Audyssey Dynamic EQ sind integriert - und auch Dolby Volume fehlt nicht. Der TX-NR1009 verfügt über insgesamt acht HDMI-Eingänge und zwei simultan zu verwendende HDMI-Ausgänge. 

Der integrierte Netzwerkanschluss ist zur Nutzung von Musikdiensten wie z.B. Last.fm oder Napster neben kostenlosen Diensten wie vTuner, freien Internet-Radiosendern, oder Audiostreaming von einem PC oder Mediaserver vorgesehen. MP3, WMA, WMA Lossless, FLAC, WAV, Ogg Vorbis, AAC und LPCM stehen auf der Liste unterstützter Audioformate. Überdies hinaus ist der 1009 kompatibel mit Windows 7 und DLNA 1.5. Über den seit April verfügbaren W-LAN USB-Adapter Onkyo UWF-1 kann optional auch eine kabellose Netzverbindung hergestellt werden. 

Die Videosignalverarbeitung des TX-NR1009 ist im Vergleich zum Vorgänger TX-NR1008 komplett neu: Der HQV Vida VHD1900 und Marvells Qdeo-Chip kümmern sich um eine optimale Signalbearbeitung. Der HQV Vida Prozessor ermöglicht das Hochrechnen (Upscaling) aller 480i/p, 576p, und 720p Videoquellen in ein Ausgangssignal mit HD-Auflösung (1080p). Qdeo rechnet Quellen mit 1080p Auflösung in volle 4K (3840 x 2160) Auflösung um. Auch wenn 4k-Displays noch nicht weit verbreitet sind: Mit dem TX-NR1009 ist man zukunftssicher unterwegs. Der Vida Signalprozessor vereint die „Auto HQV“ und „HQV StreamClean Technologie“, um Videobilder in Echtzeit zu verbessern und das Rauschen in komprimierten Videodateien zu entfernen - sehr wichtig in einem gegensätzlichen Zeitalter wie dem unsrigen, in dem einerseits der Schritt auf die 4k-Wiedergabe vorbereitet wird, andererseits mit dem Mobiltelefon gedrehte Videoclips über YouTube oder Facebook verbreitet werden, deren Bildqualität förmlich nach Nachbearbeitung schreit. Dank Multi-Cadence-Erkennung, erweiterter 12-Bit-Farbverarbeitung sowie bewegungsadaptiver Vier-Feld-Kompensation sorgt der Chip für eine optimierte Videoqualität und Detailwiedergabe – ganz gleich, ob SD- oder HD-Auflösung. Neben hochwertigem Upscaling und Deinterlacing ist eine unabhängige ISF-Kalibrierung für jede Videoquelle möglich.

Dank separater Burr-Brown DACS für Multi-Kanal- (PCM1690 für alle Kanäle) und Stereo-Wiedergabe (PCM1798) wird eine sehr ansprechende Klangqualität geboten. Hinzu kommen ein stabiles, vibrationssresistentes Gehäuse, sorgfältig ausbalancierte, separate Vor- und Hauptverstärker-Blöcke, ein massiver Transformator und symmetrisch angeordnete Schaltkreise für den linken und rechten Kanal. Von dieser Musikalität können auch portable Geräte profitieren: Der USB-Anschluss an der Gerätefront des TX-NR1009 bietet eine direkte digitale Verbindung zu iPod/iPhone oder einem USB Flash-Speicher. So lassen sich darauf gespeicherte Audiodateien wie z.B. MP3, WMA, FLAC und AAC wiedergeben. Mit Powered Zone 2 und Zone 3 Ausgängen (plus Pre-outs/12v Trigger für Zone 2/3) und Vorverstärker-Ausgängen für alle 9.2-Hauptkanäle bietet dieser Receiver eine hohe Flexibilität für ambitionierte Heimkino-Cineasten. 

Video-Überblick

 

Verarbeitung

Frontansicht mit geöffneter Lade

Teil der frontalen Bedienelemente

Bedienelemente rechter Hand sowie HDMI-Slot und AV-Eingänge

Frontlade geöffnet

Quellenwahltasten im Detail

Display

Kantenverarbeitung

Oberflächen-Finish

Innenleben gesamt

massiver Kühlkörper

zusätzlich sind zwei aktive Lüfter integriert

Lüfter im Detail

Elkos

Videoboard

Endstufen

im Detail

Unterseite

Standfuß

Audyssey Messmikrofon

Fernbedienung

Der TX-NR1009 besticht schon durch seine optische Erscheinung. Das Design ist modern und klar, es enthält sich jeder Statements in Form überflüssiger Schnörkel. Es wird schlicht und einfach ausgezeichnetes Industriedesign geboten, an dem sich viele ein Beispiel nehmen können. Die aufgeräumte Gerätefront hat auch praktische Vorzüge - jeder findet sich sofort zurecht. Das große Display ist hervorragend ablesbar. Unter einer massiven Metallklappe befinden sich weniger oft benötigte Bedienelemente. Der formschöne Lautstärkedrehregler ist griffgünstig und läuft sauber. Die Oberflächengüte der Aluminiumfrontblende ist hoch. Die Passungen aus seitlicher Sicht überzeugen durch geringe Spaltmaße und exakte Materialübergänge. Die Rückseite des Onkyo weist keine Besonderheiten auf, die Lautsprecherkabelanschlussterminals entsprechen dem gängigen Standard. Alle Anschlüsse sind gut eingepasst und sitzen fest. Unter dem Gerät sorgen hochwertige Gerätefüße für soliden Stand. Die mitgelieferte Fernbedienung ist keine Neuentwicklung, wir kennen sie schon in sehr ähnlicher Form vom Vorgänger. Sehr aufgeräumt erscheint das Geräteinnere. Das Endstufenlayout bietet gleiche Arbeitsbedingungen für alle neun Endstufen. Der passive Kühlkörper wird von einem Lüfter unterstützt, der aber sehr leise und gleichmäßig läuft und so bei seinem Einsatz keine unschön hohen Geräuschemissionen verursacht. Das Platinenlayout ist sauber, das gilt auch für die Verkabelung. Insgesamt erscheint uns der innere Aufbau für die Preisklasse bis 1500 EUR als hervorragend, viel mehr bieten auch deutlich teurere Modelle nicht. 

Anschlüsse

Anschluss-Übersicht

Lautsprecher-Schraubanschlüsse

Teil der Anschlüsse

HDMI-Slots

Frontale Anschluss-Sektion

  • 8 HDMI® Eingänge (1 Front/7 Rückseite) und 2 Ausgänge
    Universal Port für optionales iPhone/iPod-Dock UP-A1 oder DAB+ Radiotuner UP-DT1
    2 USB Ports (Vorder-/Rückseite)
    Kompatibel mit UWF-1 Wireless LAN Adapter (via USB)
    2 Komponentenvideo-Eingänge und 1 Ausgang
    5 Composite-Video Eingänge und 2 Ausgänge
    4 S-Video-Eingänge und 2 Ausgänge
    Analoger RGB Videoeingang (D-Sub, 15 Pins) zum Anschluss von Mediacenter-/Gaming-PCs, Notebooks
    6 Digitaleingänge (3 optisch und 3 koaxial)
    6 Analog-Audioeingänge und 1 Ausgang
    Phono-Eingang
    Farbcodierte 7.1Mehrkanaleingänge
    Farbcodierte 7.2 Mehrkanal-Vorverstärkerausgänge
    Bi-Amping-Fähigkeit
    RS232 Port, IR Eingang/Ausgang, und 12 V Trigger Ausgang (Zone 2/3)

Der TX-NR1009 hat eine überzeugend bestückte Anschlusssektion. Insgesamt 8 HDMI-Eingänge und 2 HDMI-Ausgänge sind vorhanden. Auf Vorder- und Rückseite gibt es jeweils einen USB-Port, iPhone oder iPod können ohne zusätzliches Dock einfach mittels USB-Kabel angeschlossen werden. Optional ist überdies ein WLAN-Adapter lieferbar, wenn man die rückwärtige Netzwerkschnittstelle zur kabelbasierten Einbindung nicht nutzen möchte. Onkyo-Spezialität ist der analoge dedizierte PC-Eingang, an den Universal Port kann der DAB+-Radiotuner UP-DT1 angeschlossen werden. 

Mittels einer Onkyo App aus dem iTunes Store kann man den TX-NR1009 auch mit iPhone oder iPod Touch steuern. Voraussetzung - beide Geräte befinden sich im gleichen Heimnetzwerk. Der AVR wird schnell erkannt und der Prozess kann beginnen. Über die App kann man z.B. das Soundfeld, das verwendet wird, bestimmen, die Quellwahl vornehmen und die Lautstärke verändern. Zudem gibt es zu verschiedenen Themenbereichen (z.B. DTS Neo:X oder Dolby Volume) erklärendes Material, das bei Anwahl des Punktes aus dem Internet herangezogen wird. 

Ebenfalls im Angebot ist seit Neuestem auch eine Android-App. Mehr dazu in unserer VORSTELLUNG der Onkyo Androip App + iPhone/iPod Touch-App.

Menü & Konfiguration

Audyssey Einmesssystem

Der Anschluss für das Setup Mic befindet sich unter der großen Frontklappe im rechten oberen Bereich. Nach dem Anbringen des Mikrofons öffnet sich automatisch die grafische Benutzeroberfläche des Audyssey MultEQ XT Einmess-Systems. Vor dem eigentlichen Messvorgang wird noch festgelegt, ob die Front-Lautsprecher konventionell über via Bi-Amping betrieben werden, außerdem ob Zone2/Zone3 Lautsprecher und Subwoofer vorhanden sind. Im nächsten Schritt wird ein Testton an den eventuell vorhandenen Subwoofer gesendet und man wird aufgefordert, das Level auf 75 dB einzupegeln. Ist der Vorgang abgeschlossen muss der Anwender eine Auswahl treffen. Es kann entweder „Audyssey Quick Start“ oder die „Audyssey MultEQ XT Full Calibration“ gestartet werden. Audyssey Quick Start führt ausschließlich ein Einpegeln und die Distanzmessung der Lautsprecher aus, greift aber nicht in das Audiosignal ein. Die Audyssey MultEQ XT Full Calibration hingegen korrigiert zusätzlich das Frequenzband und gleicht Raummoden aus. Nach der Auswahl wird das Messmikrofon an die erste Hörposition auf Ohrhöhe platziert und der Messvorgang beginnt. Der Messvorgang dauert pro Hörposition etwa 1 Minute und 30 Sekunden, nach der dritten Position lässt sich der Vorgang beenden und die Berechnung erfolgt. Im Gegensatz zu früheren Modellen wurde die Berechnungszeit deutlich verkürzt, der TX-NR1009 benötigte lediglich knapp 20 Sekunden. Nach der Berechnung wird in einer Übersicht die Lautsprecherkonfiguration inklusive Übergangsfrequenzen angezeigt. Der Onkyo erkannte alle vorhandenen Lautsprecher korrekt und wie die von uns bekannten Frequenzen richtig zu. In einem letzten Schritt kann Audyssey Movie oder Music oder eine komplette Deaktivierung der Algorithmen vorgenommen werden, außerdem der Dynamic EQ und Dynamic Volume ein- bzw. ausgeschalten werden. Das Setup-Mikrofon kann nun abgenommen werden, der Vorgang ist abgeschlossen.

Weitere Menüs

Wichtig: Die meisten Menüeinstellungen lassen sich für jeden Eingang einzeln vornehmen.

Im Hauptmenü gibt es die Unterpunkte Ein-/Ausgangszuordnung, Lautsprechersetup, Klangeinstellungen, Eingangssetup, Voreinstellung des Hörmodus, Diverses, Hardwaresetup, Einrichten der Fernbedienung und Einstellungen sperren. Wir werden im folgenden auf jeden Menüpunkt eingehen. Um das OSD nutzen zu können, sollte der 1009 über einen der beiden HDMI-Ausgänge mit einem Bildwiedergabegerät verbunden sein – der einfachste Weg. Nach Drücken der Setup-Taste auf der Fernbedienung erscheint das Basismenü, welches grafisch attraktiv gestaltet ist. Noch eine Anmerkung: Das Audyssey MultEQ XT Menü für die Einmessung, oben genau beschrieben, erscheint nach Anschluss des Mikrophons auf der Frontseite. Die Beschreibung dieses Menüs haben wir im vorherigen Punkt dieses Tests abgehandelt, ebenso die Arbeitsweise von Audyssey. 

Im Punkt „Ein-/Ausgangszuordnung“ kann man wählen zwischen Monitorausgang, HDMI-Eingang, Komponenten-Video-Eingang, Digital-Audio-Eingang und Analoge Audioeingänge (Vorsicht – kleiner Rechtschreibfehler im Onkyo-Menü: Analoge-Audioingangen“ – hier sollte nachgebessert werden). Bei „Monitorausgang“ stehen zur Auswahl: HDMI Haupt, HDMI Sub, Beide, Beide (HDMI Haupt) und Beide (HDMI Sub). Der Unterpunkt „Auflösung“ behandelt die Auflösung, die über den Monitorausgang bzw. über die Monitorausgänge ausgegeben wird. Von 480p/576p bis 1080p/24 Hz ist alles möglich, aber kein 480i/576i. Hinzu kommt die Möglichkeit zum 4k Upscaling, das verspricht Zukunftssicherheit. Weitere Modi sind „Auto“ (Kommunikation mit dem Bildwiedergabegerät), Quelle und Weitergabe. Im dann folgenden Menüpunkt „HDMI Eingang“ können den einzelnen Eingängen HDMI-Terminals zugeordnet werden. Das gleiche gilt auch für die Komponenten-Video-Eingänge und für die herkömmlichen digitalen Audioeingänge. Bei den analogen Audioeingängen wird keine Zuordnung vorgenommen, hier kann lediglich die Subwoofer-Eingangsempfindlichkeit geregelt werden. 

Sehr reichhaltig ist der 2. Punkt im Hauptmenü „Lautsprecher-Setup“. Hier wird unter dem ersten Punkt „Lautsprecher-Einstellungen“ die Lautsprecher-Impedanz (4 oder 6 Ohm), der Boxentyp vorne (Normal oder Bi-Amping) und die Vorverstärkerausgänge für Zone 2/3 (falls verwendet) eingestellt. Eine schöne Skizze des rückwärtigen Anschlusspanels hilft bei der Verdeutlichung, das gefällt uns sehr gut. Beim Punkt „Lautsprecher-Konfiguration“ wird bestimmt, ob ein Subwoofer vorhanden ist, zudem kann für jede einzelne im Setup verwendete Lautsprecher-Spezies (Front, Center, Surround, Front Wide, Front High, Surround Back) die Übernamefrequenz eingestellt werden (40/50/60/70/80/90/100/120/150/200 Hz). Zudem wird festgelegt, ob ein oder zwei Back Surround Lautsprecher zur Verfügung stehen. Die Weichenfrequenz für das Tiefpassfilter des LFE-Kanals wird ebenfalls eingegeben, wenn man Vollfrequenzlautsprecher vorn L/R einsetzt, kann man überdies die „Double Bass“ Funktion aktiveren. Die Subwoofer-Phase kann eingestellt werden (0 oder 180 Grad). Unter „Lautsprecherabstand“ findet das Time Alignment statt, die Entfernung jedes Lautsprechers vom Hörplatz wird eingegeben (in 0,15 m-Schritten). Der Pegelangleich findet in 0,5 dB-Schritten statt. Die nächste Menüoption behandelt die Equalizereinstellungen. Es findet sich hier für jeden einzelnen Lautsprecher ein grafischer EQ für ein eigenes Adjustment des Anwenders. Es handelt sich nicht um einen parametrischen EQ, daher kann man nicht die ermittelte Audyssey-Kurve nachträglich bearbeiten. Folgende Frequenzbänder sind verfügbar: 63/160/400/1000/2500/6300/16.000 Hz. Zudem kann man festlegen, ob der manuelle EQ aktiv sein soll oder nicht. Unter „THX Audio Setup“ sind typische THX-Einstellungen vorhanden. Der Abstand der beiden Back Surround-Lautsprecher voneinander kann eingestellt werden, ebenso gibt der Anwender an, ob er einen THX Ultra 2 oder THX Select 2 Subwoofer einsetzt. Ist dies der Fall, werden die Boundary Gain Compension (BGC) und die Loudness Plus Funktion aktiviert (kann man separat auch wieder deaktivieren). 

Nächster Menüpunkt sind die Klangeinstellungen (Multplex/Mono, Dolby, DTS, Audyssey DSX, Theater-Dimensional, LFE-Pegel). Hier können für jede Betriebsart die Spezifika justiert werden, so stehen bei Dolby z.B. zur Verfügung: PLIIx Panorama, Dimension, Center Width , PLIIz Heigth Gain, Dolby Volume (wenn die Funktion aktiviert ist, kann man den Volume Leveler für die Stärke der Kompression einstellen und den „Half Mode“ aktivieren). 

Im Submenü „Eingangs-Setup“ steht zunächst der Punkt „Audyssey“ bereit. Hier kann der Anwender zwischen den beiden Audyssey-Kurven „Music“ und „Movie“ wählen, je nach dem, was für Quellmaterial wiedergegeben wird. Zudem können Dynamic EQ (Klangoptimierung ähnlich einer adaptiven Loudnessfunktion) und Dynamic Volume (adaptive Dynamikbereichskontrolle) an- und ausgeschaltet werden. 

Sehr wichtig: Es gibt mit THX Loudness Plus, Dolby Volume, Audyssey Dynamic EQ und Audyssey Dynamic Volume verschiedene Systeme, die sich einer adaptivem Dynamikbereichskontrolle und einer adaptiven Klanganpassung im Sinne eines vollen Klangs auch bei niedrigen Lautstärken widmen. Man sollte nicht zwei Systeme, die für die selbe Aufgabe vorgestehen sind, parallel verwenden. Im nächsten Menüpunkt kann Onkyos selbst entwickelte IntelliVolume Lautstärkeanpassung bei Quellwechsel in ihrer dB-Wirkung angepasst werden. Wer die Funktion nicht unter HDMI als Automatik aktiviert hat, kann sich unter „Audio-/Video-Synchronisation“ mit der manuellen Lip Sync-Justage befassen. Bei „Änderung des Namens“ können die Eingänge umbenannt werden. Sehr umfangreich ist das Menü „Bildeinstellungen“, das auch quellselektiv verfügbar ist. 

Das Menü beginnt mit dem „Wide Mode“ (Auto, 4:3, 16:9, Zoom, Breiter Zoom) und geht mit dem Bildmodus weiter (ISF Tag, ISF Nacht, Cinema, Game, Streaming, Weitergabe, Direct, eigene Einstellungen). Hervorragend, weil neutral und authentisch, sind die beiden ISF-Modi, je nach Raumlichteinfall kann man hier Day oder Night einsetzen. 

Wählt man „eigene Einstellungen“, kann man selber eine Vielzahl nützlicher Parameter optimieren: Man kann den Spielemodus aktivieren, den Film-Modus auf „Auto“ oder „Video“ schalten (der Automatikmodus funktioniert aber sehr gut) und eine mehrstufig schaltbare (und in den beiden unteren Stufen nützliche) Konturoptimierung vornehmen. Der nächste Punkt – Rauschunterdrückung – umfasst die Aktivierung oder De-Aktivierung einer global gültigen Rauschunterdrückung. Wird diese angeschaltet, können die einzelnen Rauschfilter, die darunter kommen (Moskitorauschfilter, Random-Rauschfilter, Blockrauschreduzierung) nicht verwendet werden. Wir raten, die generelle Rauschunterdrückung zu deaktivieren und die einzelnen Filter zu setzen. Es kann des Weiteren die Eingangsauflösung eingegeben werden (Parameter wie bei Monitor-Ausgabeauflösungseinstellung), zudem finden sich Regler für Helligkeit, Kontrast, Farbton, Farbsättigung und Farbtemperatur (kalt, normal, warm). Ebenso ist eine Gammakorrektur vorhanden, allerdings nicht grafisch, sondern mit Werten zwischen -3 und +3. 
Für sehr versierte Anwender können Rot-Helligkeit, Rotkontrast, Grün-Helligkeit, Grünkontrast, Blau-Helligkeit und Blaukontrast separat optimiert werden. 
Unter dem letzten Punkt des Menüs „Eingang-Setup“ findet sich die Audiowahl (HDMI, koaxial, Mehrkanal, Analog). 

Es folgt im Menü die „Voreinstellung des Hörmodus“, für jede Quelle kann entweder der letzte gehörte Soundmodus oder ein fixer Soundmodus bei Aktivierung eingestellt werden. Unter „Diverses“ hat der Anwender die Möglichkeit, Einstellungen bezüglich Pegel und Pegelanzeige vorzunehmen (Lautstärkeanzeige, Dämpfungspegel, Maximal-Lautstärke, Einschalt-Lautstärke, Kopfhörerpegel). Unter OSD-Anzeige kann man die Bildschirmanzeige an- oder ausschalten und die Sprache festlegen. 

Das nun folgende Hardwaresetup umfasst de Fernbedienungs-ID, die Multi Zone-Einstellungen (Ausgänge, Maximal- und Einschaltlautstärken für Zone 2 und 3), Tuner (Frequenzschritte AM-Bereich), HDMI (HDMI-Steuerung, HDMI Durchschleifen, Fernseher-Tonausgang, Audio-Rückkanal, LipSync), automatisches Standby, Netzwerk und Firmware-Update. Letzeres ist über Netzwerk mit Internetverbindung oder über USB möglich. 

Bei „Einrichten der Fernbedienung“ kann man den Modus festlegen (Wahl der Taste, die zu programmieren ist – man kann z.B. bei „TV“ programmieren, ob nur TV, TV/DVD oder TV-VCR aktiviert werden soll). Unter „Einstellung der Activities“ kann „My Movie“, „My Music“ oder „My TV“ angewählt werden. Jede Betriebsart kann in vielen Parametern individuell programmiert werden, z.B. My Movie: Fernseher einschalten, Quelle einschalten, Receiver einschalten, Ändern der Receiver-Quelle, Wiedergabe der Quelle, alles kann aktiviert oder deaktiviert werden. Im Menüpunkt „Einstellungen sperren“ kann man, damit niemand etwas ungewollt verändert, die getroffenen Einstellungen sperren.

Der Onkyo verfügt noch über ein „Home“ Menü, zu erkennen an der Taste mit dem Haus auf der Fernbedienung. Im Home Menü besteht die Möglichkeit zum Schnellzugriff auf: Eingang (Quellwahl), Audio (Bass, Höhen, Subwoofer-Pegel, Mittenpegel, Dolby Volume, Audyssey EQ-Mode, Dynamic EQ, Dynamic Volume, Nachtmodus, Music Optimizer (Soundverbesserung für komprimierte Musikdateien wie MP3 oder AAC, bringt mehr Brillanz in den Höhen, mehr Struktur im Bass und bessere Grobdynamik), Re-EQ und Screen Centered Dialog), Video (Breitmodus und Bildmodus einstellbar) sowie Wiedergabemodus (Movie/TV: All Channel Stereo/Full Mono/Dolby PLII Movie Theater-Dimensional/Direct/Mono/Dolby PLIIx Movie/Dolby PLIIz Height/DTS Neo:X Cinema/Dolby PLIIx Movie THX Cinema/Dolby PLIIx Movie Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Cinema/DTS Neo:X Cinema THX Cinema/Dolby PLIIz Height TV Logic, Music: All Channel Stereo/Full Mono/Pure Audio/Direct/Stereo/Dolby PLIIx Music/Dolby PLIIz Height/DTS Neo:X Music/Dolby PLIIx Music THX Music/Dolby PLIIx Music Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Music/DTS Neo:X Music THX Music/Dolby PLIIz Height Orchestra/Dolby PLIIz Height Unplugged/Dolby PLIIz Height Studio-Mix, Game: All Channel Stereo/Full Mono/Dolby PLII Movie Theater-Dimensional/Direct/Dolby PLIIx Game/Dolby PLIIz Height/DTS Neo:X Game/Dolby PLIIx Game THX Games/Dolby PLIIx Game Audyssey DSX/Dolby PLIIz Height THX Games/DTS Neo:X Games THX Games/Dolby PLII Game THX Select II Games/Dolby PLIIz Height THX Select 2 Games/Dolby PLIz Height/Games Role Play Game/Dolby PLIIz Height Game-Action/Dolby PLIIz Height Game-Rock/Dolby PLIIz Height Game-Sport, THX: Dolby PLIIx Movie THX Cinema/Dolby PLIIz Height THX Cinema/DTS Neo:X Cinema THX Cinema/Dolby PLIIx Music THX Music/Dolby PLIIz Height THX Music/DTS Neo:X Music THX Music/Dolby PLIIx Games THX Games/Dolby PLIIz Height THX Games/DTS Neo:X Game THX Games/Dolby PLII Game THX Select2 Games/Dolby PLIz Heigth THX Select2 Games).

Insgesamt bietet der TX-NR1009 eine ungeheure Funktionsvielfalt. Besonders hervor stechen die beinahe unzähligen möglichen Kombinationen von Primär- und Sekundär-DSPs für Decoding und Nachbearbeitung, die für jede Quelle – ganz gleich, ob Film, Musik oder Spiel – eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten bieten. Sehr umfangreich fällt auch die Videosektion mit verschiedenen Bildprogrammen und zusätzlichem reichhaltig ausstaffierten Video EQ aus. Das Home-Menü ermöglicht einen schnellen OSD-basierten Zugriff auf beinahe alle betriebsrelevanten Parameter. Alle Menüs sind übersichtlich und mit Hilfe der Fernbedienung einfach zu steuern. Hilfetexte erleichtern das Verständnis. 

Video: Menüs und Multimedia

 

Multimedia-Features


Der TX-NR1009 kann nur Musik streamen, also weder Fotos noch Videos. An Plattformen stehen das kostenlose vTuner (Internet Radio Plattform) sowie Napster und last.fm sowie spotify zur Verfügung. Ohne Schwierigkeiten arbeitet der Onkyo mit Win7 basierten PCs und mit Twonky Media (Linux) basierten Home Servern zusammen. 

Die Plattform vTuner bietet eine übersichtliche Bedienbarkeit, es kann nach Musikrichtungen, Ländern, neuen oder populären Sendern gesucht werden. Sucht man nach Musikrichtungen, kann man nach Auswahl der Musikrichtung zwischen allen Stationen, den Highlighted Stations, Stationen mit besonders hoher Wiedergabequalität oder landesbasierter Suche nach Stationen mit der bevorzugten Musikrichtung agieren.

Das Steaming von „Mix Radio Trance“ und von Chromanova Progressive Trance geht problemlos vonstatten. Nach kurzer Zeit ist der Audiostream gebuffert, und es kann losgehen. Die Klangqualität ist erstklassig, der Music Optimizer brilliert in allen Disziplinen: Der Bass ist rund, präzise und satt, die Mitten präsentieren sich als gefällig eingearbeitet und der Hochtonbereich spielt selbst bei stark komprimierten Sender erstaunlich frei auf. Das gilt auch dann, wenn wir (völlig problemlos) Mp3/AAC/Flac-Dateien streamen: Gerade für effektgewaltige Trance/Techno-Hymnen empfiehlt sich das neue und überragende DTS Neo:X in Verbindung mit dem Music Optimizer. Der Onkyo erreicht spielerisch enorme Pegel, er arbeitet mit hochklassigen Lautsprechersystemen wie unserem Teufel System 9 THX Ultra 2 in 9.2 Konfiguration herausragend zusammen und liefert ein geschlossenes, nachdrückliches Klangbild, das in dieser Güte nicht nur in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht.

Test-Equipment
Klang

Stirb Langsam 4.0, ab Filmbeginn, DTS-HD Master Audio

Zuerst wählten wir den Modus „Direct“ ohne Signalnachbearbeitung: Der Onkyo spielt sehr lebhaft und direkt, den spannungsgeladenen Soundtrack gibt er dynamisch wieder. Die erste Explosion in der Wohnung des ersten Hackers hat Kraft und Struktur. Der aktive Subwoofer bzw. die beiden aktiven Subwoofer wird/werden präzise angesteuert. Als Cop McLane etwas später an Farrells Wohnungstür klopft, wirkt das Klopfen sehr authentisch. Kurze Zeit später tobt der Kampf um die Wohnung von Matthew – die Schießerei wirkt enorm dynamisch, die Schüsse fliegen schneidend durch den Hörraum, wegsplitternde Trümmerteile erscheinen präzise nachgezeichnet. Der explodierende Feuerlöscher detoniert mit ohrenbetäubendem Lärm. Der Onkyo liefert souverän Kraft und wird erst, wenn man sich dem Lautstärke-Grenzbereich nähert, etwas spitz. Dies sind aber Pegelregionen, in die selbst versierte Anwender kaum vordringen dürften. Wer gern die Surround Back Lautsprecher mit ins Geschehen einbinden möchte, kann Dolby PLIIx Movie hinzu schalten, dann erscheint das Surroundpanorama lückenloser, dichter, die Effekt-Ortung hinter dem Zuschauer ist gelungener. Schalten wir anstatt PLIIx Movie nun PLIIz für die Aktivierung der Front Heigh Lautsprecher hinzu, wird die Fronteffekt-Kulisse subtil in der Vertikalen erweitert, z.B. fliegen nach oben wegspritzende Trümmerteile realistischer durch den Raum, da die Dimensionierung der virtuellen Höhe passender erscheint. Als nächstes haben wir DTS Neo:X Cinema ausprobiert. Wir haben hier eine 9.2 Konfiguration gefahren, ohne Front Wide, aber mit Front High. Sehr gut gefällt uns der plastische Klang, die Höhen erscheinen leicht zurückgenommen, was dafür sorgt, dass man bequem mit sehr hohem Pegel hören kann. Geschickt nimmt Neo:X aber nicht so viel Brillanz weg, dass der Hochtonbereich zu eintönig erscheint. Im Vergleich zu PLIIz erscheint uns die vertikale Erweiterung der Klangkulisse deutlicher wahrnehmbar. Noch reichhaltiger wirkt die Front-Effektkulisse bei Audyssey DSX, allerdings erscheint das Gebotene nicht mehr ganz so authentisch. Neo:X hält hier eine, wie wir finden, sehr gute Balance zwischen dreidimensionaler Räumlichkeit und unverfälschtem Sound. Sicher, Präzisionsfanatiker werden auch hier einen Verlust notieren, aber er fällt relativ gering aus. Noch kleiner ist der Verlust bei PLIIZ, dafür ist bei diesem Programm der Effekt sehr subtil und dürfte manchem Anwender gar nicht auffallen. DSX ist genau das Richtige für Liebhaber von richtigen Spektakeln – mit Nachdruck und üppigem Raumgefühl erfolgt die Wiedergabe in dieser Betriebsart. Wenden wir uns den THX-Betriebsarten zu. THX Cinema in Verbindung mit DTS-HD Master Audio bringt eine sehr ausgewogene, tonal angenehme und kräftige, kinogemäße Wiedergabe zustande. Schaltet man zusätzlich PLIIx ein, so hat man eine effektiv geweitete und praktisch lückenlose Surroundkulisse. PLIIz Height plus THX Cinema ermöglicht einen nachdrücklichen, gleichzeitig aber homogenen Sound mit der PLIIz typischen subtilen Weitung des Klangbildes in Richtung Hörraumdecke. Sehr gut gefällt uns die atmosphärisch ungemein dichte Kombination aus THX Cinema und DTS Neo:X: Schnelle Effekte, tolle Räumlichkeit, lebhafte Gesamtwahrnehmung und ausgezeichnete Eignung für hohe Pegel sind hier positiv zu vermerken. Als weiteres Programm gibt es THX Select2 Cinema. Auch hier ist eine Kino-gemäße, sehr gut auf die Lautsprecher zugeschnittene, nachdrückliche Wiedergabe garantiert. Auch diesen Decoder kann man mit PLIIz kombinieren, das Klangbild erscheint subtil geweitet und bleibt angenehm sowie kräftig. Insgesamt ist festzuhalten, dass der 1009 bei reinem Signal-Decoding ohne weitere Nachbearbeitung die beste Detaillierung und die beste Präzision bieten. Den reinsten Kino-Sound, weil angenehm, effektgeladen, direkt und enorm räumlich, offeriert die Kombination aus THX und DTS Neo:X Cinema. 

BD, Celine Dion – A New Day, Dolby TrueHD 5.1, verschiedene Surroundmodi

Bei “The Power of Love” gefällt der 1009 in der Betriebsart “Direct” durch die sehr feinfühlige Wiedergabe, die der Stimme von Celine eine ausgezeichnete Präsenz ermöglicht. Kleine vokale Nuancen kommen, gerade in Anbetracht der durchaus noch vertretbaren Preisklasse, hervorragend heraus. Der Klang ist direkt, nicht zu füllig, aber auch nicht zu schlank. Der Bassbereich ist präzise und dickt nicht unnatürlich auf. Die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist exzellent. Auch Details hinterer musikalischer Ebenen kommen gut heraus. Mehr Präsenz hinter dem Zuhörer ergibt sich, wenn man PLIIx Music zuschaltet. Die Beifallsbekundungen des Publikums sind dann auch dichter zu vernehmen. Die Zuschaltung von PLIIz zu TrueHD schafft etwas mehr Bühnencharakter, da die Bühne etwas weiter in der Vertikalen erscheint, gleichzeitig aber keine tonale Verbiegung oder eine deutliche Einschränkung der Hochton-Klarheit zu hören ist. Besonders eindrucksvoll ist der Effekt aber nicht. Nicht empfehlenswert ist Audyssey DSX bei diesem Musiktitel. Die Stimme klingt zu mittenlastig, minimal hohl, zudem fehlt es an Präzision. Gerade bei hohem Pegel erscheint das Ergebnis leicht verzerrt und hallig. Hier ist PLIIz die bessere Alternative. Ganz anderes als bei DTS Neo:X Music: Die Stimme verliert kaum an Charisma, gleichzeitig aber ist eine effektive Weitung der Bühne in der Vertikalen hörbar. Die Stimme erscheint sehr direkt, spontan und vielschichtig. Tonal sehr angenehm, werden dem Klangbild nur wenig Details genommen. THX Music sorgt für einen enorm gleichmäßigen Sound, mit fließender Anbindung aller Lautsprecher und tollem Live-Charakter. Noch mehr gilt dies, wenn man zusätzlich PLIIx für die beiden Back Surround Kanäle aktiviert. Hervorragend ist die Kombination aus THX Music und DTS Neo:X Music: Enorm plastisch, enorm homogen, mit hervorragend betonter Bühne und erstklassiger räumlicher Weite. Schön, weil räumlich subtil und mit gleichmäßiger Klangverteilung, ist auch THX Select2 Music mit PLIIz kombiniert. Zwar entsteht keine Effektbildung, die Staunen beim Publikum hervorruft, dafür wirkt die gebotene Weite echt. 

CD, so8os (So Eighties), Volume 4, CD 2, Alphaville, Sounds like a Melody

Klar und mit sehr guter Durchhörbarkeit trumpft der TX-NR1009 im Stereobetrie auf. Der Klang ist neutral, minimal auf Samtigkeit in den Höhen getrimmt, interessanterweise aber weniger als beim kleineren TX-SR609. Der 1009 spielt dynamischer, brillanter, geht sehr auf Faktoren wie Hochton-Transparenz und räumliche Subtilität. Dass der 1009 eine sehr leistungsfähige Endstufe hat, beweist er im Multichannel-Stereo-Betrieb. Hier werden alle Lautsprecher des Setups mit einem „kompletten“ Signal belegt und müssen nicht nur Effektanteile wiedergeben, was natürlich nicht so viel Leistung benötigt. Der Klangcharakter bleibt erhalten, die Wiedergabe ist dynamisch, räumlich fundiert und bietet einen präzisen Bass. Besonders klar und fein erscheint die Präsentation, wenn man den Pure Audio-Modus wählt. In diesem ist der Signalweg optimal kurz, daher wird hier ein sehr detailreicher und direkter Klang geboten. Etwas differenzierter und diffuser klingt Dolby PLIIx Music, aber tonal werden nur wenige Verfremdungen vorgenommen. Der Hochtonbereich erscheint minimal wärmer und detailärmer. Das Raumgefühl ist sehr echt. PLIIZ bringt nicht wirklich viel, zwar weitet sich der Raum nach oben, dafür erscheint die Stimme etwas nach hinten versetzt. Der Fokus rückt etwas mehr auf die Instrumente. Toll, weil dynamisch und fetzig, kommt Neo:X zur Geltung. Die Durchhörbarkeit bleibt beinahe gänzlich erhalten, die Lebendigkeit und die Räumlichkeit sind hoch. Die Kombination aus PLIIx und THX Music bringt eine sehr homogene, aber nicht langweilige, im Hochtonbereich sehr angenehme Klangkulisse mit sich. Kombiniert man PLIIx mit Audyssey DSX, so erscheint das Gebotene sehr lebhaft, bezüglich der Ausarbeitung kleiner dynamischer Differenzen aber als etwas inhomogen. Top ist die Kombination aus THX Music und DTS Neo:X Music, weil das Klangbild in sich sehr schlüssig erscheint, der Klang ist äußerst angenehm, leicht warm, aber trotzdem detailreich. Die effektive räumliche Weitung ist sehr gut gemacht und lässt es kaum an Präzision missen.
Blu-ray Audio, 2L- The Nordic Sound, DTS-HD Master 5.1, W.A. Mozart: Violinenkonzert in D-Dur, Allegro, Modus Pure Audio: Auch für den Mehrkanalbetrieb ist der Pure Audio Modus verfügbar. Es ergibt sich ein überragend gestaffeltes Klangbild mit einer sehr schönen, weil dynamischen und transparenten Wiedergabe der Streicher. Kleine Dynamikunterschiede arbeitet der 1009 treffsicher heraus. Er agiert so souverän bei den Violinensoli, dass sich auch versierte Klassikliebhaber fragen dürften, wieso man noch mehr Geld als für einen TX-NR1009 investieren sollte. Nur, wer sehr genau hinhört und über sehr teure Lautsprecher verfügt, der wird noch mehr Feindynamik, Brillanz und Transparenz fordern. Hier dürfte dann Onkyos für dieses Jahr geplanter Nachfolger der Vorstufe PR-SC5508 der richtige Partner (plus passender Neunkanalendstufe) sein. Durch die tolle Pegelfestigkeit können Mozart-Freude die Musik ihres geliebten Meisters auch gern in sehr hoher Lautstärke hören, die Durchhörbarkeit leidet kaum.

BD, Tiesto, Elements of Life, Copenhagen, DTS-HD Master, Disc 2, Track 3 „Back in Your Head“, DTS Neo:X plus THX Music

Ideal ist diese Decoderkombination für Tiestos Trance-Spektakel. Weitläufig und nachdrücklich wird der Song zum Zuhörers transportiert. Effekte fliegen gezielt in allen Dimensionen durch den Hörrraum. Der Tiefgang ist sehr gut, hier aber bieten AVRs der Liga ab 2000 EUR noch mehr Subtilität. Neo:X überzeugt aufs Neue, denn auch diesmal wird tonal in so geringem Maße verändert, dass es eigentlich nur Vorteile bringt: Der Klang ist nicht mehr ganz so brillant, dafür etwas voller, wärmer und angenehmer. Effektkombinationen verteilen sich schnell über die beteiligten Kanäle, und die Trennung von Stimmen und Instrumenten ist hervorragend. 

Video-Sektion

Star Wars Episode III – Die Rache der Sith, Filmmaterial 576i > 1080p

Der Onkyo bietet eine enorm ruhige Darstellung der Laufschrift mit hoher Kantenstabilität und Bildruhe. In den vorderen Ebenen ist nur sehr geringe Treppenstufenbildung an den Buchstabenkanten zu sehen, die in den hinteren Bereichen etwas erhöht wirkt. Erst im hinteren Drittel prägt sich etwas mehr Instabilität an den Kanten der Buchstaben aus und leichtes Zittern ist zu sehen. Ohne Wellenbewegungen oder Ausbleichen der authentischen Farbwiedergabe bietet der Onkyo eine hervorragende Leistung in den ersten Minuten. Der Schwarzwert wirkt ausgezeichnet, es werden aber nicht alle vorhandenen Sterne klar herausgearbeitet. Nach einem kurzen Moment steht der imperiale Sternzerstörer, auf den die Kamera schwenkt, stabil und plastisch im Raum, auch die Kommandobrücke im linken Bereich steht stabil. Insgesamt macht sich nur geringe Rauschentwicklung bemerkbar, selbst im roten Streifen des Schiffes sieht nur das geschulte Auge leichtes Rauschen. Die kleinen Raumjäger, in denen sich Obi-Wan und Anakin befinden, bilden stabile Objektkanten und flüssige Bewegungen während ihrer Manöver über den Sternzerstörer. Der im Schatten liegende Bereich wirkt gut durchzeichnet und bietet saubere Detailauflösung. Beim Abknicken auf Coruscant eröffnet sich eine plastische Bühne voller imperialer Kriegsschiffe, die in verschiedenen Ebenen im Raum stehen und über der Planetenoberfläche schweben. Die folgenden Manöver im Kriegsgeschehen gelingen ebenfalls mit guter Bildstabilität, die Farbdynamik ist in sich stimmig und filmecht. Die Kantenschärfe bei Großaufnahmen fällt ein wenig ab, legt aber bei Nahaufnahmen zu und zeigt angenehme Werte. In den Cockpits werden die Details an Armaturen und der Kleidung der Jedi-Ritter gut strukturiert herausgezeichnet, auch Feinheiten in den Gesichtern sind erkennbar.

AVEC Professional TEST DVD, Videomaterial 576i -> 1080p

  • Laufschrift in verschiedenen Geschwindigkeiten: Der Onkyo bietet einen äußerst ruhigen Lauf der Schriften, selbst in der höchsten Geschwindigkeit gibt’s es nur geringes Kantenzittern und kaum Nachzieheffekte, auch die Farbtrennung gelingt in allen Bereichen ausgezeichnet. Artefakte sind nicht zu erkennen.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel gelingt mit etwas schwächerer Performance. Hier sind ab dem oberen Drittel leichte Nachzieheffekte an der Pendellinie zu sehen, auch die Balken lassen sich ab der Mitte nicht mehr tadellos differenzieren. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt zwar nicht vollkommen stabil, bildet aber nur kurzzeitig geringfügige Treppenstufen aus.
  • Stadtbild Esslingen: Esslingen gelingt mit solider Bildruhe wieder sehr gut. Bei der Kamerafahrt bleibt die Mauerlinie stabil, auch das Zeilenrauschen auf den Hausdächern bei dem Blick auf Esslingen ist zwar erkennbar, hält sich aber in Grenzen. Die Plastizität und der räumliche Eindruck ist sehr gut, Struktur und Detail an den Laubbäumen, dem Rasen und dem gepflasterten Weg wird sehr gut herausgearbeitet.
Konkurrenzvergleich
  • Onkyo TX-NR1008: Der Vorgänger ist nach wie vor ein tolles Gerät - nun kommen aber einige "aber": Die Videosektion mit altem Faroudja Chip ist deutlich schlechter, zudem ist der TX-NR1009 noch pegelfester und er verfügt über das herausragende DTS Neo:X. Audyssey MultEQ wurde ebenfalls verbessert und greift subtiler ins Klangbild ein. Nicht zu vergessen ist die schöne, edle Optik des 1009. 
  • Yamaha RX-V1067: Der preiswertere 1067 kokettiert mit tollen DSPs und sehr gutem Lautsprecher-Einmess- und Room EQ System. Die Videosektion zeigt Verbesserungspotential auf, während der Sound durch Kraft und Nachdruck begeistert. Der 1009 ist pegelfester, für seine Preisklasse (um 1050 EUR) agiert der Yamaha aber sehr pegelfest. Wie auch der Onkyo kann der 1067 nur Musik und weder Bilder noch Videos streamen. 
  • Pioneer SC-LX73: Der Pioneer ist teurer und bietet weniger Netzwerkfeatures - so kann er nicht streamen und hat keine so gute Internet Radio Funktionalität. Auch beim Thema Videoprocessing und Decoder muss er sich dem TX-NR1009 geschlagen geben. Doch der SC-LX73 schlägt zurück: Er schafft nochmals höhere Pegel, hat das bessere Einmesssystem und ist beim Filmen grobdynamisch nach wie vor Extraklasse.
Fazit

Onkyo präsentiert mit dem TX-NR1009 einen in allen Belangen erstklassigen AV-Receiver, der nicht nur Boliden-Feeling bezüglich Optik und Ausstattung, sondern auch Boliden-Klasse hinsichtlich Audio- und Videoqualität vermittelt. Nicht nur, dass alle Decoder/DSPs, auch die allermodernsten (DTS Neo:X) mit an Bord sind, auch die pure Klangqualität überzeugt: Der TX-NR1009 agiert sehr erwachsen, lebendig, dynamisch und räumlich. Das Audyssey MultEQ XT Einmesssystem ist deutlich verbessert worden und greift nun subtiler und gleichzeitig treffsicherer in den Frequenzgang ein. Ausgezeichnet arbeitet die Videosektion, die zwar noch minimale Detailschwächen offenbart, im Vergleich zum Vorgänger und zur Klassenkonkurrenz aber ausgesprochen vorteilhaft arbeitet. Der tolle Video-EQ nebst vordefinierten Bildprogrammen wäre ebenfalls noch erwähnenswert. Problemlos zu handhaben sind Streaming- und Internet Radio-Funktion, allerdings können nur Audiodateien gestreamt werden. Hier wäre es wünschenswert, dass insbesondere das Streaming gängiger Videodateiformate zukünftig Berücksichtigung findet. Die Bedienung des 1009 ist trotz der Funktionsvielfalt relativ einfach, die Menüs sind grafisch gut gestaltet und durch Hilfetexte zur Funktionserläuterung gut verständlich. Die elegante Optik und die hervorragende Verarbeitung sind ebenfalls zu loben. Üppig fällt zudem das Anschlussangebot aus.

So müssen moderne AV-Receiver aussehen: Elegant, zukunftsweisend ausgestattet und audiovisuell enorm leistungsstark

AV-Receiver Obere Mittelklasse
Test: 25. Juli 2011

+ Erstklassige, zukunftsweisende Ausstattung
+ Sehr hochwertige Verarbeitung
+ Exzellente Pegelfestigkeit
+ Hervorragende Auswahl an DSP-Programmen/Decodern
+ Tadelloses Einmessystem
+ Insgesamt sehr gute Videosektion
+ Überragender Aufpolierer (Music Optimizer) für komprimierte Dateiformate)
+ Üppige Anschlussbestückung
+ Gutes Handling

- Streaming nur von Audiodateien

Technische Daten: http://www.de.onkyo.com/de/produkte/tx-nr1009-43223.html?tab=Details

Test: Carsten Rampacher, Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
Datum: 25.07.2011