TEST: Dual Core 4 Zoll-Smartphone LG P990 Optimus Speed

08.04.2011 (cr)

Homescreen-Einstellungen

Einführung

Darauf haben wir sehnsüchtig gewartet - mit dem LG P990 Optimus Speed ist nun endlich das erste Smartphone mit Doppelkern-Prozessor für Marktpreise um die 460 EUR erhältlich. Dank der NVIDIA Tegra 2 Dual  Core 2 x 1 GHz Engine sollen neue Geschwindigkeits-Höhenflüge möglich sein, oder, anders gesagt: Der Name ist Programm. Die Videokamera kann auch FullHD Aufnahmen anfertigen, die Still Imaging-Kamera nimmt Bilder maximal mit 8 MP auf. Zur Verfügung steht ein Blitz/eine Videoleuchte in Single-LED-Form. Wir waren gespannt, ob sich das Optimus Speed zum "Kaiser der Smartphones" krönen kann. 

Videoübersicht

 

Speicher und Akku

Der Telefonspeicher war bei unserem Gerät 1,21 GB groß, die interne SD-Karte stellt einen Gesamtspeicher von 5,51 GB und einen verfügbaren Speicher von 4,83 GB bereit. Externe MicroSD-Karten mit bis zu 32 GB werden akzeptiert. Nach Öffnen des Akkufachdeckels kann die Speicherkarte ohne das Herausnehmen des Akkus gewechselt werden. Noch besser würde uns ein seitlicher Einschub gefallen. Das Smartphone verfügt über einen starken Lithium-Ionen-Akku mit satten 1500 mAh - da ist eine gute Ausdauer zu erwarten, die Laufzeit mit Akku beträgt bei intensiver Nutzung gute 1,5 Tage, bei geringerer Nutzung sind maximal 3 Tage drin. 

HDMI-Anschluss hinter Abdeckung

Lautsprecher - günstig positioniert, ähnlich wie beim iPhone

10,9 mm flach

Verarbeitung

Mit einem Gewicht von 147 Gramm ist das solide verarbeitete Smartphone kein Leichtgewicht, passt mit Abmessungen von 126,4 mm (Länge) x 63,4 mm (Breite) x 10,9 mm (Höhe) aber noch problemlos in die Hosentasche. Die Spaltmaße fallen überall am Gehäuse gering aus, die Optik ist zeitlos, schlicht und sehr elegant. Nicht unsere Zustimmung findet, dass die hochwertige 8 MP Kamera nicht nur ohne Abdeckung auskommen muss, sondern auch noch auf der Rückseite leicht erhaben positioniert ist. Dadurch zieht sie nicht nur Staub, sondern auch Kratzer an, da das Handy genau auf der Linse aufliegt. Nett sieht die Einlage in Alu-Optik mit dem Google-Logo aus. Der leicht gummierte Akkudeckel sitzt gut, ist aber recht dünn. Der HDMI-Anschluss an der Handyoberseite ist mit einer Klappe geschützt, das gilt nicht für den USB-Anschluss an der Unterseite. Der oben positionierte Button zum An-/Ausschalten bzw. zum Erwecken aus dem Standbymodus ist sauber eingepasst, das gilt auch für die Laut-/Leise-Tasten seitlich am Handy.

Leicht gummierte Unterseite des Android 2.2.2 Handys

Display/Touchscreen

Das brillante 10,16 cm Display stellt Farben brillant dar und bietet einen überragenden Kontrast. Zwar spendierte LG dem Speed nicht den brandneuen "Nova" Touchscreen des Single Core-Modells P970 "Optimus Black", aber der Screen des Speed lässt auch keinen Wunsch offen - sehr scharf, klar, detailreich und plastisch, es geht kaum noch besser, und selbst die bereits erstklassigen Displays von HTC Incredible S und vom Samsung Galaxy SL GT-I9003 haben hier keine Chance, ebenso wenig das Retina-Display des Apple iPhone 4. Dabei hat das LG-Display mit 800 x 480 Pixel keine sensationell hohe Auflösung - das Ergebnis spricht aber trotzdem für sich. Rekordverdächtig schnell spricht der Touchscreen an und ermöglicht sehr zielgenaues Navigieren. Natürlich kann man mit dem bewährten 2-Finger-System schnell und effektiv zoomen. Der Wechsel vom Hoch- ins Querformat geht sehr schnell vonstatten. Allerdings sind die Hauptmenüs nur im Hochformat verfügbar. 

Tastatur im Hochformat

Tastatur im Querformat

Gestensteuerung

Die virtuelle Tastatur hat uns sehr gut gefallen, da sie im Hoch- wie im Querformat ausgezeichnet zu bedienen ist. Die virtuellen Druckpunkt sind klar erkennbar und auf Wunsch gibt es akustisches Feedback. Im Querformat kann man sogar längere Texte ohne Schwierigkeiten verfassen. Die Darstellung von Internetseiten gelingt sehr gut, schnell hat man durch die bereits erwähnte Zoomfunktion die Schrift auf einer bestens lesbaren Größe. Auch komplexe Seiten sind ohne Probleme ablesbar.

Benchmark-Tests

Bei allen drei Benchmark-Tests demonstriert das LG Optimus Speed die Überlegenheit des Dual Core-Prozessors:

AnTutu - Vergleich mit dem Samsung Galaxy SL GT-I9003 (rechts)

Linpack for Android - Vergleich mit dem Galaxy SL GT-I9003 (unten)

Quadrant Standard - Vergleich mit dem Galaxy SL GT-I9003 (links Samsung, rechts LG). Das Gerät, an dem der Test durchgeführt wurde, ist in der Übersicht orangegelb markiert)

Booten, Laden von Internetseiten, Übertragungsstandards, GPS

AREA DVD im Querformat

Navigation

Mit WLAN-n

Nicht besonders schnell agiert das Optimus beim Booten - 40 Sekunden sind etwas zu viel Zeit. Dafür gibt das Handy beim Laden über WLAN-n mächtig Gas, www.areadvd.de war schon nach 3,9 Sekunden am Start, das ist herausragend. Das Optimus Speed unterstützt leider kein HSPA+, sondern begnügt sich mit normalem HSPA: 7,2 Mbit/s für den Download und 5,76 Mbit/s für den Upload stehen im Datenblatt - noch eine Anmerkung: Wer sich wundert, dass selbst dort, wo es HSDPA 7,2 Mbit prinzipiell gibt, das Downloading mehr Zeit in Anspruch nimmt, sollte das Kleingedruckte im Mobilfunkvertrag zum Thema Daten-Flatrate lesen: Oft wird nur max,. HSDPA 3,6 unterstützt - mehr Speed kostet Aufpreis und kann z.B. bei Vodaphone in entsprechenden Paketen zugebucht werden. Natürlich ist ein GPS-Empfänger integriert, Ortungen gelingen schnell und präzise. An Bord ist die Google-Navigation (bislang nur Betaversion), die auch dank des schnellen Prozessors Routen (in unserem Beispiel Frankfurt-München) in wenigen Sekunden berechnet. Die Zieleingabe ist einfach, die Grafik geht für eine kostenfreie Navigation in Ordnung. Der GPS-Empfänger wird auch für das Android-typische "Places" genutzt. Cafes, Restaurants oder Cafes in der Nähe kann man sich anzeigen lassen, anschließend ist es möglich, dass man direkt dort hin geführt wird.

Synchronisation

Typisch für ein Android-Smartphone hat es der leicht, der bereits ein Google-Konto hat: Nach Eingabe von Benutzernamen und Passwort sind die im Google-Konto gespeicherten Kontakte (in unserem Fall rund 330) innerhalb von nicht einmal 1,5 Minuten (WLAN-n-Verbindung) auf dem Optimus Speed. Problemlos ist auch manuell ein E-Mail-Account einzurichten, das Abrufen der Mails gelingt sehr schnell, selbst dann, wenn Anhänge vorhanden sind. Vom PC wird das Speed nach automatischer Installation des Treibers direkt als Massenspeicher erkannt. Neben dem USB-Anschluss verfügt das LG-Smartphone praktischerweise auch noch über ein HDMI-Interface. 

Sprach- und Empfangsqualität

Bezüglich der klassischen Handy-Tugenden lässt sich viel Positives über das P990 berichten. Die Empfangssensitivität liegt hoch, auch bei nur ausreichender Netzdeckung kann man problemlos telefonieren. Dort, wo nur schwacher HSPA-Empfang möglich ist, bleibt das LG stabil im HSPA-Empfang und wechselt nicht zu Edge oder springt zwischen Edge und HSPA/3G hin- und her. Die Sprachqualität ist sehr gut, beinahe festnetzähnlich und beeindruckt durch das praktisch nicht vorhandene Rauschen. 

Kamera-Funktionen - Still Imaging und 1080p-Videoaufzeichnung

Kamera

FullHD-Auflösungen sind möglich

Das Optimus Speed kann, bedingt durch die enorme Rechenpower, mit innovativen Features dienen. Ganz besonders gespannt waren wir auf die eingebaute 8 MP-Kamera, die, auch das ist neu, im Videobetrieb in der Auflösung 1920 x 1088 Pixel (richtig gelesen - im Display erscheint bei Wahl der Auflösung 1920 x 1088 und nicht 1920 x 1080) FullHD-Clips aufnehmen kann. Genau diese Funktion hat uns immens interessiert, und erste Probevideos zeigen hervorragende Ergebnisse: Das LG-Smartphone nimmt so gut auf, dass man die Resultate selbst auf dem 27 Zoll-Screen mit höchster Auflösung sehr gut anschauen kann. 

Bestechend ist, dass es kaum Bildrauschen gibt. Auch die Bildschärfe ist hervorragend, das gilt auch für die Detailwiedergabe und vor allem die Plastizität. Wenn man sieht, was das Speed hier für eine Performance an den Tag legt, kann man die Video-Aufzeichnungsfunktion vieler, auch hochwertiger, Kompakt-Digitalkameras getrost vergessen. Auch nehmen viele kompakte Digitalkameras nur in "beschnittenem" FullHD im Format 1440 x 1080 Pixiel auf. Die farbechte Darstellung punktet ebenfalls, schon in der Grundeinstellung ohne Justagen seitens des Users scheint LGs Technikwunder der idealen Farbtemperatur von 6500 Kelvin nahe zu kommen. Natürlich sollte der "Kameramann" Schwenks ruhig ausführen, sonst ruckelt es, das ist aber dann nicht dem Handy anzulasten. 

Wer ruhige Schwenks macht und diese sauber ausfährt, reibt sich die Augen: Kaum Bewegungsunschärfen und praktisch keine Nachzieher! Das Optimus Speed agiert so gut, dass es sogar mit preiswerten FullHD-Camcordern mithalten kann - Camcorder der 150 EUR-Preisklasse werden vom Optimus Speed sogar flott überholt. Selbst bei Dunkelheit sind die Resultate noch in Ordnung, auch wenn das Bildrauschen deutlich zunimmt. Bewegungen werden aber weiterhin ohne große Unschärfen wiedergegeben. Die Farbtreue nimmt etwas ab. Das Fokussieren gelingt auch bei geringerem Lichteinfall gut. 

Bildgrößen im Still Imaging-Betrieb

Verschiedene Bildmodi

Hochzufrieden sind wir mit der Leistung bei der Erstellung von Still Images. Auch hier rauschen die Ergebnisse kaum, die Konturen auch kleiner Objekte im Bildhintergrund sind deutlich zu erkennen. Schnell reagiert der Autofocus und stellt sich in Sekundenbruchteilen scharf. Die Bilder brillieren mit realistischen Farben und sehr gutem Kontrast. Insgesamt kann man das LG Optimus Speed beileibe nicht nur für Schnappschüsse brauchen - die Leistung taugt für deutlich mehr, was die "Digitalkamera des Hauses" nicht freuen dürfte, denn sie wird nun ein tristes Dasein in den Tiefen irgendeiner Schublade fristen. 

Macrobereich

Landschaft

Mit Blitz

Natürlich spendiert LG seinem Schmuckstück auch verschiedene Bildmodi für den Still Imaging-Betrieb, unter Portrait, Landschaft, Sport, Sonnenuntergang und Nacht sind verfügbar. Der Weißabgleich kann nicht nur automatisch, sondern auch manuell durchgeführt werden, das gilt auch für die Justage der Lichtempfindlichkeit (ISO 100 bis ISO 800 einstellbar).  Sogar bei wenig externem Lichteinfall erzielt die Kamera sehr löbliche Ergebnisse - und zwar auch ohne Blitz: Für ein Mobiltelefon ist die Lichtempfindlichkeit sehr hoch. Im Foto- und im Videobetrieb fällt aber eine kleine Schwäche auf: Der LED Blitz/die Videoleuchte ist nicht leistungsstark genug, wenn man mehr als 1 Meter Abstand zum Objekt hat, reicht die Aufhellung gerade im Filmetrieb kaum noch aus. 

Gaming

Gaming-Power dank Dual Core-Prozessor

Scharfe Darstellung

Mobiler Spiele-Spaß

Die Prozessor-Kraft merkt man auch beim Gaming - hier haben wir das HD-Game Spider-Man ausprobiert. Schon der Vorspann beeindruckt durch die ruckelfreie, flüssige Wiedergabe ohne Unschärfen bei Bewegungen. Während des Spiels dann begeistert die knackige Schärfe über alle Maßen, wenn sich Spider-Man seiner Gegner entledigt. Die satten Farben und der exzellente Kontrast sind weitere Garanten für erstklassigen mobilen Spielspass - besonders fällt aber die Abwesenheit von Rucklern auf, die selbst bei sehr guten Single Core-Smartphones sich ab und zu noch eingeschlichen haben. 

Mediaplayer, Musik- und Medienwiedergabe

Flüssige Wiedergabe von Videosequenzen

Hohe Brillanz

Einfache Bedienung

Galerie

Der interne Mediaplayer bietet bei der Wiedergabe von Videos (auch FullHD wird akzeptiert) ein tolles Bild, die Wiedergabe ruckelt nicht, die Schärfe ist enorm. Leider wird nur H.263 und MPEG4 als Format akzeptiert - laut LG. In unserem Test wurde ein WMV 720p Clip (Trailer zu Cry Engine 2) auch in exzellenter Qualität vom LG wiedergegeben. Auf dem Handy sind auch Democlips von nVidia, die eindrucksvoll die Möglichkeiten des Handys aufzeigen. Es ist für Menschen, die sich längere Zeit nicht mehr oder noch gar nicht richtig mit dem Thema Smartphone auseinander gesetzt haben, absolut beeindruckend, was mittlerweile möglich ist. 

 

Musikplayer im Hochformat

Guter EQ

Musikplayer - Querformat

An Audioformaten gibt das Optimus Speed MP3, WMA, WMV, WAV, AAC, AAC+ sowie eAAC+ wieder. Hier fehlen Flac und Ogg Vorbis. Der eingebaute Lautsprecher erfreut mit günstiger Positionierung und klarer Wiedergabe - sogar der virtuelle Surroundmodus bringt etwas, nämlich hörbare Anflüge von Räumlichkeit. Nutzt man die Headphones, empfängt den Hörer ein harmonischer, räumlicher Sound mit guter Präzision - die Rolle des Musikexperten mimt das Optimus Speed mit Erfolg. Die DSP-Programme bringen wirklich etwas, besonders begeistert der Bass-Boost, der nicht unsauberes Volumen, Präzisionsverlust und Verzerrungen einbringt, sondern den Bass härter, nachdrücklicher wirken lässt, ohne dass die Präzision sinkt. Auch die virtuelle Surroundfunktion ist bei Nutzung des Headsets überzeugend - die wahrgenommene Räumlichkeit steigt hörbar. Prima auch das "Dance" DSP (für entsprechende Musik), hier werden die Höhen etwas deutlicher betont. "Electronic" ist etwas zurückhaltender, dafür neutraler und klarer ausgelegt. Insgesamt sind folgende Programme verfügbar: Virtuelle Umgebung, Acoustic, Bass Boost, klassische Musik, Löschen, Komfort, Dance, Tief, Electronic, Hiphop, Jazz, Latin, Live, Klavier, Pop, Bypass, RnB, Rock, Höhen, Xtra Bass und Vocal. Das Layout des Musicplayers ist schlicht, wer hier mehr möchte, sollte sich im Android Market bedienen. Beispielsweise mit dem Player Pro, für den es auch ein DSP-Pack mit verschiedenen Soundmodi und zusätzlich einem grafischen EQ für die Justage durch den Nutzer gibt. Klanglich lohnt sich der Aufwand aber nicht - hier ist der standardmäßig verbaute Player des LG schon sehr gut. 

Smartshare

Inhalt unseres Buffalo-Servers

Sehr gute Zusammenarbeit mit dem Panasonic TX-L37EW30

Einstellungen

Top - das Handy kann über HDMI wahlweise 480p, 576p, 720p oder 1080p ausgeben - der Modus "automatisch" ist ebenfalls verfügbar und richtet sich nach der maximal möglichen Auflösung beim Bildwiedergabegerät. Interessant für die Medienwiedergabe und den Medienaustausch ist Smart Share - Voraussetzung für die Nutzung ist hier, dass sich das Optimus Speed in ein WiFi-Netzwerk einloggen kann - dann kann man verschiedene Netzwerkoperationen durchführen. Wir haben MP3-Musikdateien von unserem Twonky Media Server Buffalo LinkStation Duo auf das LG Optimus Speed gestreamt - ohne ein Problem. Auch konnten wir jpeg-Bilder vom Server aufs Handy streamen. Neben jpegs wurden auch Bitmap-Dateien angezeigt. Selbst png-Bilder verarbeitete das Optimus Speed. Was nicht funktioniert: Medieninhalte des LG Optimus Speed auf ein externes Gerät zu streamen. Auch kann man das Handy als "Mittler" zwischen Server und Mediaplayer nutzen. Allerdings arbeitet das Optimus Speed nicht mit jedem Mediaplayer zusammen - mit dem Panasonic DMP-BDT111 funktionierte es gut, die Auswahl der Medientypen war aber beschränkt. Mit jpeg-Bilder und HD-Videos in MPEG-2 TS hatten wir Glück - hier holte sich das Mobiltelefon die Dateien vom Server und schickte sie erfolgreich an den Panasonic weiter. Der Panasonic TX-L37EW30 - EDGE LED LCD-TV zeigte sich auch MP3-Dateien gegenüber aufnahmebereit, die der DMP-BDT111 nicht abspielen wollte. Auch mit WMV- und MPEG4-Videodateien (auch in 1080p) konnte sich der Panasonic TV anfreunden.  Die Weitervermittlung von MKV-Dateien gelang auch sehr gut. 

Messaging

SMS werden, wie von Android gewohnt, übersichtlich und in Dialogform angezeigt. MMS können, sofern der Mobilfunkvertag dies zulässt, einfach verschickt werden. Gerade im Querformat ist auch das Verfassen von längeren E-Mails kein Problem. E-Mail-Accounts sind auch manuell schnell erstellt. E-Mails werden allerdings manchmal nach einer kurzen ersten Verzögerung abgerufen - diese ist immer vorhanden und somit nicht abhängig vom gerade aktuellen Übertragungsstandard. Die Darstellung von E-Mails ist übersichtlich, die Schrift ist klar lesbar.Die Kommunikation über skype oder facebook geht reibungslos vonstatten. Auch Messages über das Business-Netzwerk Xing sind rasch verschickt. 

Apps/Programme

Viele Apps gibt es im Android Market

Diktiergerät gleich werksseitig mit dabei

Places

Zusatz-Apps, die gerade Businessanwender brauchen, funktionieren sehr gut und zuverlässig auf dem LG. Skype macht im Gegensatz zu manch anderem Smartphone keine Probleme, Chats wie auch Gespräche sind ohne Schwierigkeiten möglich. Auch die Xing-App, nicht gerade gut bewertet bei den Usern des Android Market, sorgt für wenig Frust und lädt bei Erstanmeldung alle Kontakte sehr schnell und reibungslos. Öfters kam es bei anderen Smartphones hier zu Schwierigkeiten. Empfehlenswert ist auch die stets aktuelle n-tv App, die auch Videos bereit hält und immer ohne Probleme geladen wurde. Das gilt auch für die Reuters-App. Facebook ist bereits vorinstalliert und läuft in einer "Facebook for LG" Version, die sich aber nicht großartig von der Standard-Android-Facebook-App unterscheidet. Die Kontakte sind beim ersten Start auch hier rasch geladen, es kommt nur selten zu Verzögerungen bei Anwahl der verschiedenen Menüpunkte. Natürlich ist auch YouTube vorinstalliert, hier lassen sich die Videos auch in HD betrachten, was teilweise die Bildqualität steigert. Sehr gut ist, dass im HSDPA- und im WLAN-Modus die Videos schnell geladen werden - und dann ruckelfrei wiedergegeben werden. "Ruckelprobleme" gibt es nur, wenn der WLAN- bzw. der 3G-Empfang nur schwach ausgeprägt ist. Dies ist dann aber nicht die Schuld vom LG - im Gegenteil: Das integrierte WLAN-Modul ist empfangsstark und deutlich besser als das, was man von vielen Kontrahenten gewohnt ist. Installiert ist auch News&Wetter, ebenfalls Google-basiert, hier werden nationale und internationale Headlines mit der aktuellen Wetterlage kombiniert. Die automatische Standortbestimmung zwecks Wettervorhersage funktioniert sehr zuverlässig. Integriert gleich ab Werk sind auch ein leicht bedienbarer Kalender, ein Diktiergerät, ein Rechner, ein UKW-Radio (viel einfacher ist es aber, z.B. TuneIn als Internet Radio Plattform kostenlos vom Android Market zu installieren) sowie die Apps von Amazon und Amazon MP3 Music Download sowie Amazon Kindle. 

Konkurrenzvergleich

"Einer muss in Führung gehen" - bei den Hightech-Smartphones ist es in dieser Momentaufnahme LG. Gegen das Optimus Speed hat kein anderes uns bekanntes Smartphone eine Chance - und LGs Technologieträger beweist, wie schnell z.B. das damals gefeierte Apple iPhone 4 gealtert ist: Das Optimus Speed ist schneller, hat eine nochmals deutlich bessere Kamera für den Video- und Foto-Betrieb, ist für mobiles Gaming und das mobile Betrachten von Filmen durch das größere Display und den deutlich schnelleren Prozessor besser gerüstet, und der Touchscreen reagiert noch besser, so dass die Bedienung flüssiger wird. Das HTC Incredible S ist ein ausgezeichnetes, modernes Smartphone - ganz die Performance des LG Optimus Speed wird aber nicht erreicht. Das LG ist noch schneller, das Display stellt satter und farbintensiver dar (wobei das HTC eine Idee neutraler wirkt), die Kamera übertrifft die bereits sehr lobenswerten Leistungen des HTC nochmals, und der Touchscreen spricht noch eine Idee sensibler an. Das preislich sehr faire Samsung Galaxy SL GT-I9003 ist für rund 360 EUR deutlich preiswerter und bietet Leistungen, die für denjenigen, der das klassische Handy und nicht das multifunktionale Smartphone gewohnt ist, schon auf Toplevel liegen - nach wie vor ist das Samsung auch sehr empfehlenswert. Doch Speed und Displayqualität sowie die erstklassigen, bislang von keinem Konkurrenten erreichten Video-Kameraleistungen sorgen auch hier für klare Verhältnisse.

Fazit

LG hat mit dem P990 Optimus Speed ein Referenz-Smartphone mit wegweisender Technologie auf die Beine gestellt, das noch nicht einmal übertrieben teuer ist. Hier müssen sich viele Konkurrenten sehr warm anziehen. Mit der enormen Speed des Dual Core-Prozessors empfiehlt sich das sauber verarbeitete und elegant wirkende Smartphone für Multitasking-Business-User genauso wie für multimedial ausgerichtete Anwender, die gern mobil spielen oder Filme anschauen. Die Medien-Sharing-Optionen durch Smart Share sind auch hervorzuheben. Das Smartphone eignet sich exzellent für mobiles Surfen im Internet und bietet auch bei komplexen Seiten einen schnellen Aufbau. Der eingebaute interne Speicher ist für die Preisklasse in Ordnung, MicroSD-Karten werden bis 32 GB akzeptiert und sehr schnell eingelesen. Sehr zu loben ist auch die enorme Zuverlässigkeit des Optimus Speed, das Smartphone leistete sich keine Abstürze oder sonstige Unregelmäßigkeiten. Punktabzüge gibt es nur für die fehlende HSPA+ Kompatibilität und für die Tatsache, dass lediglich Android 2.2.2 und nicht 2.3.3 installiert ist. Das brillante Testergebnis wird dadurch aber kaum geschmälert. 

LG verschiebt mit dem preislich fair kalkulierten P990 Optimus Speed die Performance-Messlatte bei Smartphones ein gutes Stück nach  oben

Smartphones Luxusklasse
Test 08.04.2011

+ neue Messlatte bezüglich der Prozessorgeschwindigkeit
+ Erstklassige 1080p Videoaufnahmefunktion
+ Erstklassige 8 MP Still Imaging-Kamera
+ Brillantes, farblich sehr dynamisches und scharfes Display
+ Gaming-Power
+ Saubere Verarbeitung
+ Für die Leistung fairer Kaufpreis
+ Sehr gute Sprach- und Empfangseigenschaften
+ Sehr gut geeignet als portabler Musicplayer

- Kein HSPA+
- Nur Android 2.2

Test: Carsten Rampacher
Datum: 08.04.2011