TEST: Harman/Kardon BDS 470 - Blu-ray Receiver BDS 270 in Kombination mit dem HKTS200BQ 2.1 System

14.10.2011 (phk/sw)

EDV-Supplier: www.notebooksbilliger.de

Einführung

Mit der Kombination des BDS 270 Blu-ray Disc-Receivers und dem HKTS200BQ 2.1 System stellen wir heute ein Komplettsystem von Harman/Kardon für etwa 1.149 EUR vor. Das Grundgerät bietet 3D Blu-ray Wiedergabe, Dolby TrueHD und DTS-HD Master-Dekodierung und einer Durchschnittsleistung im Stereo-Betrieb von 65 Watt. Zudem ist das BDS 270 BD-Live fähig und gibt Mediendateien von einem USB-Stick wieder. Das Videosignal wird über einen HDMI 1.4a Slot mit ARC dem Bildwiedergabegerät zugeführt, außerdem stehen zusätzlich drei Eingänge zur Verfügung, sollen dem BDS 270 externe Signale zugeführt werden. Auch eine Hochkonvertierung von gering auflösendem Videomaterial ist möglich. Vergoldete Schraubanschlüsse senden das Audiosignal an die zwei Front-Lautsprecher des kombinierten Systems, in dem ein Downfire-Subwoofer mit 200mm Membran und 200 Watt RMS für die Frequenzbereiche von 45-200Hz zur Verfügung steht. Wie die Performance der Komponenten einzuordnen ist, lesen Sie im Testbericht.

Verarbeitung

Video

 

BDS 270

Lautstärke-Drehregler

Power-Druckknopf und Disc-Auswurftaste

Display

Grundgerät seitlich

Solide Passungen

rund ums Gerät

Front-Eingänge

Unterseite des Gerätes

Rückseite

Fernbedienung

Front-Komponenten

Rückseite eines Front-Lautsprechers

Standfuß

Klemmanschlüsse

Hochglanz-Finish Speaker

Mitgelieferte Wandhalterung

Subwoofer

Rückseite

Hochglanz-Finish

Bedienelemente auf der Rückseite

Anschlüsse

Downfire-Subwoofer

Standfuß

Ins Rampenlicht bezüglich der Verarbeitungsgüte rückt sich das Grundgerät BDS 270. Front und Seite des Gerätes sind in schwarzem Hochglanz-Finish gehalten, das zwar nicht unbedingt tief wirkt aber relativ unempfindlich gegen Kratzern zu sein scheint. Auf der Oberseite ist eine Aluminiumplatte solide integriert, Materialübergänge sind passgenau und es gibt keine überstehenden Kanten oder scharfe Grate. Der Lautstärkedrehregler vorne sitzt tief im Gehäuse, lässt sich leicht drehen und verfügt über einen geraden Lauf. Sehr gut fühlen sich die rudimentären Bedienelemente auf der Oberseite, die als Drucktasten konzipiert sind, an, der Druckpunkt stimmt. Ebenfalls hochwertig erscheint das Punktmatrix-Display auf der Vorderseite, dass auch aus einiger Entfernung ablesbar ist und über gute Helligkeit verfügt. An der Unterseite des Gerätes finden lediglich die kleinen gummierten Standfüße Erwähnung, trotz der kompakten Abmessungen hat das Gerät einen rutschfesten Stand. Die Anschlüsse auf der Rückseite und der USB- sowie Kopfhöreranschluss an der Front sind fest integriert und sitzen passgenau.

Die Komponenten des HKTS200BQ 2.1 Systems sind ebenfalls in schwarzer Hochglanz-Oberfläche gehalten. Die Klemmanschlüsse der Lautsprecher finden sich unter dem Standfuß, hier sollten keine Kabel mit allzu üppigem Umfang verwendet werden. Die Lautsprechergitter sind aus Metall, können aber nicht abgenommen werden. Der Downfire-Subwoofer macht einen ebenfalls soliden Eindruck, die Standfüße zur Bodenentkopplung sind großzügig dimensioniert und sorgen für einwandfrei rutschfesten Stand. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Anschlüsse

Lautsprecher-Schraubanschlüsse

Komponenteneingang und Ethernet-Slot

HDMI-Anschlüsse

Digitale Audioausgänge und LFE-Ausgang

Analoge Audio-Slots und FM-Antennenanschluss

BDS 270

  • HDMI Out 1x
  • HDMI In 3x
  • Komponenten-Videoeingang
  • Digital Audio Eingang Optisch 2x
  • Digital Audio Eingang Coaxial 1x
  • Analog Audio Stereo Cinch Eingang 2x
  • Analog Audio Stereo Cinch Ausgang 1x
  • Subwoofer-Ausgang
  • Ethernet für BD-Live
  • The Bridge IIP für iPhone Anschluss
  • Antennenanschluss für UKW/MW-Tuner

Frontseite:

  • USB-Slot
  • Kopfhörerausgang Mini-Klinke (auch für Setup-Mikro)

Das BDS 270 bietet obligatorisch einen HDMI-Ausgang für die Übertragung hochauflösender Videosignale, weiter stehen 3 HDMI-Eingänge und 1 Komponenten-Videoeingang für die Zuspielung zur Verfügung. Wer dem Gerät Audiosignale zuführen möchte, kann dies über 2 optische und 1 koaxialen digitalen Audioeingang bewerkstelligen, außerdem sind 2 Stereo Cinch Eingänge vorhanden. Der Ethernet-Slot dient dem Gerät lediglich der BD-Live Funktion, ein Firmware-Update ist nur via Disc oder USB möglich. Die Lautsprecher-Schraubanschlüsse wirken hochwertig und auch ein Subwoofer-Ausgang für die Verbindung mit dem HKTS200BQ steht bereit. An der Frontseite finden sich ein Kopfhörerausgang, der auch für das mitgelieferte Setup-Mikrofon zu verwenden ist, und ein USB-Slot. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Setup, Menü und Konfiguration

Start des Installationsassistent

Wahl der Sprache für OSD, Disc-Wiedergabe

Auflösung einstellen

Abschluss der Erstinstallation

Nach dem ersten Einschalten des BDS 270 Grundgerätes startet automatisch der "Setup Wizard", ein Installationsassistent in englischer Sprache. In einem zweiten Schritt wählen wir die Landessprache Deutsch und das OSD sowie die Blu-ray Menüs werden zukünftig in deutscher Sprache angezeigt. Weiter verlangt das Gerät nach der gewünschten Auflösung und dem Seitenverhältnis 16:9 oder 4:3. Nach diesen ersten Einstellungen schließt sich der "Setup Wizard" und das eigentliche Menü kommt zum Vorschein. Hier sollte beispielsweise noch unter Anzeige der Filmmodus angeschalten werden, da Blu-ray Discs sonst nicht mit der nativen Bildwiederholrate von 24 Hz wiedergegeben werden.

Allgemeine System-Einstellungen

Sprach-Einstellungen

Wiedergabe

Netzwerk-Info und Setup

Allg. Einstellungen

  • System: Hier wird die Bedienfeld-Helligkeit des Displays am Grundgerät festgelegt und kann sogar komplett abegschalten werden, außerdem gibt es eine Auto-Standby-Funktion (Deaktiviert bis zu 2h), eine Systemaktualisierung via USB oder Disc und der Setup Assistent kann erneut ausgeführt werden

  • Sprache: Menü- und Wiedergabesprache im Blu-ray/DVD-Betrieb auswählen

  • Wiedergabe: Automatische Wiedergabe deaktivieren etc.

  • Kindersicherung: Kennwort einstellen und Schutz-Stufe wählen

  • Netzwerk: Parameter der Verbindung einstellen und einen Testlauf durchführen

Anzeige-Einstellungen

Anzeige-Einstellungen

  • TV: Hier wird das gewünschte Bildformat, Auflösung, Farbraum (YUV oder RGB) gewählt, zudem der 24p-Modus aktiv geschaltet und HDMI Deep-Color an bzw ausgeschaltet

  • Videoverarbeitung: Hier sind lediglich unter dem Punkt Videomodus verschiedene Bildfelder wählbar (Standard, Kräftig, Kino, Benutzerdefiniert)

Audio-Konfiguration

Audio-Einstellungen

  • Ton-Steuerung: Tiefen und Höhen können jeweils um 10db angehoben bzw. abgesenkt werden

  • Audioausgang: Auswählen ob per HDMI Ton ausgegeben werden soll und falls ja in welchem Modus (PCM/Bitstream), DRC

  • Lautsprechereinstellungen: Die Konfiguration von 2.0 bis 5.1 wird eingestellt und ob die Lautsprecher an der Wand montiert bzw. Frei stehend platziet sind. Ein genaueres Lautsprecher-Setup mit Abstand- und Pegeleinstellungen gibt es nicht

Information

  • Anzeige der aktuell installierten Firmware

Das OSD-Menü des Harman/Kardon BDS 270 ist sehr schlicht, aber ansprechend gehalten und überzeugt durch übersichtliche Durchschaubarkeit. In hochauflösender Darstellung sind die Menü-Oberpunkte in einer horizontalen Leiste eingebettet, darunter finden sich weiterführende Einstellungen mit aussagekräftigen Icons und rudimentär gehaltene, aber nützliche, Hilfetexte am unterem Bildschirmrand. In den Anzeige-Einstellungen sind vorgefertigte Bildfelder zu finden, einen Video-Equalizer an sich gibt es aber nicht. In den Audio-Einstellungen kann lediglich die Komponenten-Konfiguration eingestellt werden, hier wäre eine Pegel- bzw. Abstandskonfiguration wünschenswert. Mithilfe des mitgelieferten Setup-Mikrofons kann aber das EzSetup durchgeführt werden, hier verlässt sich der Anwender auf Harman/Kardons eigenem automatischen Einmess-System. Weiterhin müssen wir kritisieren, dass ein Firmware-Update immer noch lediglich via USB oder Disc und nicht zeitgemäß via Ethernet möglich ist. Die Bedienung selbst geht gut von der Hand, auf Eingabebefehle reagiert das System flott. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Einlesezeiten & Betriebsgeräusch

Disc-Einschub

  • Blu-ray Fluch der Karibik: 22 Sekunden
  • Blu-ray Casino Royale: 34 Sekunden
  • Blu-ray Stirb Langsam 4.0: 26 Sekunden
  • DVD Star Wars Episode III: 14 Sekunden
  • DVD Sahara: 11 Sekunden

DVD Layerwechsel: Top Gun, Kapitel 18 auf Kapitel 19: Tadellos, ohne Verzögerung läuft das Video- und Audiosignal weiter.

Die Einlesezeiten bei Blu-ray Discs wirken nicht unbedingt sehr flott, abgesehen vom "Ausrutscher" bei Casino Royale halten sie sich aber noch im Rahmen, etwa 10-15 Sekunden bei DVD geht in Ordnung. Der Layerwechsel ist nicht zu beanstanden. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.

USB-Funktion

Wird am BDS 270 ein kompatibler USB-Stick angeschlossen, erscheint im Home Menü ein kleines Icon "USB", dass für die Medienwiedergabe angewählt wird. Kompatibel deshalb, weil das Gerät keine NTFS-formatierten Datenträger erkennt, sondern lediglich FAT32-formatierte USB-Medien liest. Nach der Auswahl öffnet sich eine Ordneransicht, in der wie gewohnt in die Bereiche Fotos, Musik und Videos unterteilt wird. Nun ist der eigentliche Dateiinhalt des Datenträgers zu sehen und die entsprechenden Mediendateien müssen herausgesucht werden. Unter Musik fällt die Formatauswahl nicht schlecht aus, neben der obligatorischen MP3-Wiedergabe gibt der BDS 270 auch AAC-Dateien und sogar FLAC wieder. Im Bereich Bilder werden JPEG- und PNG-Dateien wiedergegeben, eine Diashow ist selbstverständlich möglich. Intervalldauer kann festgelegt werden, außerdem können die Bilder durcheinandergewürfelt wiedergegeben und mit verschiedenen Übergängen versehen werden. Video-seitig gab es keine Probleme mit DiVX-Avi-Videos, Quicktime MP4-Trailern und MKV-Dateien, ebenso gelingt die Wiedergabe von MPEG- und AVCHD-Videos problemlos.

Testequipment
Bildqualität

Blu-ray

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24

Der Kameraschwenk über die provisorische Kampfarena auf Madagaskar gelingt ruckelfrei und sauber, keine geschwungenen oder diagonalen Linien weisen Verzerrungen oder Ruckeln auf. Sehr plastisch bleiben auch Objekte im Hintergrund, wie etwa die aufliegenden Gummireifen auf den Wellblechhütten im linken Bildbereich oder herumliegende Sachen im verkohlten Haus auf der rechten Seite. Auch im Fokus gelingt die Ebenenstaffelung ausgezeichnet, die Zuschauerränge sind klar differenzierbar und verschiedene Ebenen sichtbar. Kanten- und Detailschärfe sind auf ausgezeichnetem Level, Fell und Schuppen an Frettchen und Schlange sind sehr gut zu sehen ebenso die Abnutzungserscheinungen am Handy des Saboteurs kommen deutlich heraus. Leicht verbesserungswürdig ist der Kontrastwert und die Schwarz-Graudifferenzierung, die zwar in der Szene am verkohlten Holzbalken schon ganz gut herauskommt, aber noch mehr Potenzial birgt. Hier gehen schon ein paar Details verloren. Sehr gut gelingt die Bewegungswiedergabe ohne klar erkennbare Unschärfen, während der Verfolgungsjagd durch den Dschungel bleibt das Bild klar und stabil. Ausgezeichnet gefällt uns die Farbwiedergabe, kinotreu und angenehm, nicht zu lebedig und intensiv.

Wunderwelt der Ozeane 3D

Der im BDS 270 integrierte Blu-ray Player gibt die nativen 3D-Inhalte der Wunderwelt der Ozeane Blu-ray problemlos und unter Abwesenheit von negativen Einflüssen an unser Bildwiedergabegerät weiter. Dem Player gelingt ein sehr ruhiger Bildeindruck, die Wiedergabe wirkt geschmeidig und flüssig. Verzerrungen, Ruckeln oder sonstige negative Eigenschaften fallen nicht auf. Selbst die Schärfeverluste bei Bewegungen fallen nicht zu deutlich aus, ebenso wirken die Objektkanten stabil. Selbst unser hochwertiges Wiedergabegerät kann den berüchtigten Crosstalk nicht völlig ausmerzen, der BDS 270 sorgt aber nicht für zusätzliche Problematik. Der BDS 270 erweist sich als betriebssicherer und zuverlässiger Partner im 3D-Betrieb.

DVD-Upscaling auf 1080p, Ausgabe via HDMI

Quelle Filmmaterial 576i, Star Wars Episode III, Kapitel 1+2

Die gelbe Laufschrift läuft sehr ruhig und stabil über die ersten Bildbereiche, ab etwa der Mitte werden leichte Unruhen an den Buchstabenkanten ersichtlich, die Gesamtbildruhe wirkt aber weiterhin hoch. Treppenstufenbildung an den Kanten ist sichtbar, aber nicht überaus stark ausgeprägt. Selbst in den hinteren Bereichen des Bildes bleibt die Schrift vergleichsweise artefaktefrei und ruhig, auch Wellenbildung ist nicht zu sehen, ebensowenig ein Ausbleichen des Farbtons. Beim Schwenk auf den imperialen Zerstörer ist kurzes Zittern an der diagonalen Linie und der Kommandobrücke zu sehen, abgesehen davon steht das Raumschiff aber plastisch und ruhig im Raum. Das im Schatten liegende Heck des Schiffes bleibt relativ rauschfrei, ist aber nicht ganz fein durchzeichnet. Die kleinen Raumjäger, die über den Zerstörer hinwegfliegen, bleiben in ihren Objektkanten ebenfalls ruhig und selbst die flinken Manöver prägen sich nicht allzu negativ auf die Bildstabilität aus. Beim Abknicken sehen wir ein sauber gestaffeltes Panorama mit gutem Plastizitätseindruck der verschiedenen Schiffe über der Planetenoberfläche von Coruscant. Die Protagonisten in ihren Cockpits machen einen detailscharfen Eindruck, sauber detailliert sind Armaturen und Kleidung zu sehen, hier überzeugt das Harman/Kardon-System mit nettem HD-Feeling. Insgesamt ist wohl in der Gesamtbildruhe und im Kontrastbereich noch etwas Verbesserungspotenzial, gegenüber früheren Komponenten konnte die Performance aber deutlich gesteigert werden und das BDS 270 lädt durchaus zum Genuss des eigenen DVD-Archives ein.

Videomaterial, AVEC Professional TEST DVD

  • Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund: Ausgesprochen ruhig ist das Laufverhalten der Schriften in allen Geschwindigkeiten. In der ersten Geschwindigkeit ist abgesehen von sehr geringen Treppenstufen und ganz leichtem Zittern nichts zu beanstanden. In der dritten Geschwindigkeit ist minimales Nachziehen erkennbar, insgesamt eine tolle Darstellung. Auch die Farbtrennung gelingt exzellent.
  • Schwingendes Pendel: Das Pendel wirkt etwas schwächer mit leichten Nachzieheffekten ab der Mitte, auch die Balken ziehen etwas nach und sind ab der zweiten Ebene nicht mehr völlig differenzierbar. Die Linie, über die das Pendel gleitet bleibt aber stabil und das Bild ist immer noch insgesamt ruhig.
  • Stadtbild Esslingen: Das Bewegtbild von Esslingen gelingt mit hoher Bildruhe und gutem räumlichen Eindruck. Auf den Hausdächern ist nur sehr geringes Zeilenrauschen ausgeprägt und auch sonstige Artefakte bleiben aus. Das Bild wirkt nicht extrem scharf sondern stellenweise etwas weich, insgesamt entsteht aber ein sehr solider und angenehmer Bildeindruck.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Klang

Celine Dion - Live in Las Vegas, Tracks 1-8, Dolby TrueHD 5.1

In den ersten Minuten des Vegas-Konzertes von Celine Dion fällt die gute Loslösung des Klanggeschehens von den Lautsprecherkomponenten auf. Die Vokalstimme Celines steht zentral im Raum, das Bühnenbild baut sich geschlossen darum auf. Zwar geraten feinere Charakteristika der verschiedenen Instrumente etwas in den Hintergrund, dennoch fällt eine Instrumentaldifferenzierung leicht und Charakteristika werden gut herausgearbeitet. Ähnlich stellt es sich bei der Stimme dar, auch hier kommen Feinheiten teils klar heraus, der volle feindynamische Umfang wird aber nicht erfasst. Generell gefällt der Hochtonbereich mit nicht zu spitzen Höhen und einem warmen Touch, die Mitten geraten nach unserem Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund. Hingegen schließt sich der Tieftonbereich gut der Klangkulisse an, greift bei Notwendigkeit präzise ein und spielt nicht in für den LFE zu hohen Frequenzbereichen. Das Harman bietet eher ein warmes, angenehmes Klangbild und lädt zu ausgedehnten Hör-Sessions ein, die Klangkulisse überzeugt durch Lebendigkeit und einen geschlossenen Auftritt. Defizite sind in den Mitten und feindynamischen Ausprägung zu finden. Der räumliche Eindruck ist gut und kann durch die Dolby VS Wide und Dolby VS Ref Algorithmen noch ein wenig aufgewertet werden, dafür leidet etwas die Präzision und die örtliche Platzierung akustischer Elemente im Raum.

Avatar, Kapitel 7, DTS-HD Master 5.1

Das siebte Kapitel beginnt mit einem Helikopter-Flug über Pandora. Die akustische Darstellung des Rotorgeräusches gelingt dem Harman/Kardon Set sehr gut und klar, natürlich fehlen feine akustische Elemente. Der Flügelschlag des Tieres ist zwar auszumachen, kommt aber nur bedingt zur Geltung. Der räumliche Eindruck ist aufgrund der 2.1 Konfiguration nicht so umschließend und einbettend, die frontale Bühne wirkt aber weit und vermittelt eine gewisse Räumlichkeit. Der Subwoofer unterstützt in den ersten Szenen die Kulisse gekonnt und bietet durchaus ein kräftiges Fundament. Die Umgebungsgeräusche werden gut, aber nicht besonders prägnant mit ins akustische Geschehen eingebunden, viele der kleinen Elemente sind nur bedingt auszumachen. Gut gelingt die Stimmwiedergabe der verschiedenen Protagonisten, auch die Loslösung vom Klanggeschehen gelingt sehr gut. Die subsonischen Klänge während der folgenden Minuten werden ansatzweise vom Subwoofer erfasst, bedenkt man die Dimensionen des LFE wird hier eine gute Performance geboten, auch das Aufstampfen der riesigen Dschungeltiere wird gut umgesetzt. Bei nicht allzu hohem Pegel wirkt der Subwoofer nicht überfordert, selbstverständlich ist aber ab einem gewissen Level die Grenze erreicht, in der das System nicht mehr vor geringen Verzerrungen und Übersteuern gefeilt ist. Filmton wird durchaus gut vom Harman/Kardon System gemeistert, klar muss mit gewissen Einschränkungen bezüglich der Feindynamik gerechnet werden und die Klangkulisse wirkt nicht so dicht und geschlossen wie bei einem vollwertigen Surround-Setup, Lebendigkeit und Charakteristik können wir aber attestieren. Auch das gute Zusammenspiel zwischen Front-Komponenten und Subwoofer steigert den Genuss. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Gesamt-Fazit

Das BDS 270 in Kombination mit dem HKTS200BQ zeichnet sich durch solide visuelle und aktische Eigenschaften, schlicht elegantem Auftritt und solide Verarbeitungsqualität aus. Die Wiedergabe nativer Blu-ray Discs gelingt mit hoher 24p-Stabilität, ausgeprägter Plastizität und ausgezeichneter Kanten- und Detailschärfe. Besonders aber bezüglich der Upconversion hat Harman/Kardon zugelegt und bietet eine ruhige, rauscharme und angenehme Darstellung des gering auflösenden DVD-Signals. Die 3D-Wiedergabe überzeugt ebenfalls durch eine betriebssichere und stabile Weiterleitung des nativen Signals, die Bewegungsschärfe wirkt gut und auch die Farbtreue enstpricht dem 2D-Betrieb. Die Bedienung geht dank des hochauflösenden On-Screen-Displays und der flotten Reaktion auf Eingabebefehle sehr gut von der Hand, etwas spezifischere Audio-Einstellungen wären wünschenswert. Multimedial wartet das Gerät lediglich mit BD-Live und der Medienwiedergabe von einem USB-Medium auf, hier wird aber in den verschiedenen Bereichen eine gute Auswahl an Formaten geboten. Die 2.1 Konfiguration bietet eine solide akustische Performance mit guter Loslösung von den Komponenten und einem angenehmen, ausgeglichenen Klangbild. Defizite sind im Mittentonbereich und der feindynamischen Ausprägung zu suchen. Für die akustische Aufwertung eines Flachbildschirms ist das optisch sehr schicke System sehr gut geeignet, die solide visuelle Performance gibt es obendrauf.

Audiovisuell starkes Komplettpaket mit einfacher Bedienung und schicker Optik

2.1 Komplettsysteme Mittelklasse
Test: 14.10.2011

+ solide Verarbeitungsqualität
+ ausgezeichnete Upconversion
+ stabile, detailscharfe Wiedergabe von Blu-ray
+ gute Loslösung von den LS-Komponenten 

- dürftige Multimedia-Sektion
- rudimentäre Audio-Einstellungen

Text: Philipp Kind
Fotos/Video: Sven Wunderlich, Philipp Kind
14.10.2011