SPECIAL: Unsere Audio-/Video/Multimedia-Favoriten im Juni 2011

03. Juni 2011 (cr)

Einführung

Wir haben Ihnen unsere Empfehlungen für bestes Entertainment - mobil und stationär -, Stand Juni 2011, in diesem Special zusammengetragen. Die Reihenfolge richtet sich nach dem Preis - die günstigsten Komponenten zuerst, die teuersten zum Schluss. Wir wünschen viel Freude beim Lesen. 

Unsere Favoriten in preislicher Reihenfolge

Das Teufel 2.1 System Concept C 300 Wireless kommt auf einen moderaten Preis von 299 EUR und erweist sich als Volltreffer. Es spielt sehr harmonisch und gleichzeitig kraftvoll, der Klang löst sich sehr gut vom Lautsprecher und verteilt sich überraschend frei auch im größeren Hörraum von rund 25 Quadratmetern. Die Grobdynamik ist tadellos, und selbst aus feindynamischer Perspektive versagt das C 300 Wireless nicht. Die drahtlose Audioübertragung vom PC zum aktiven Subwoofer funktioniert absolut problemlos und auch über größere Reichweiten. Die Optik ist schick, der aktive Bass benötigt allerdings schon etwas Platz. Die Kunststofffüße der beiden Zweiwege-Satelliten sind allerdings kein Meisterwerk hinsichtlich der Materialqualität, das gilt auch für die Abdeckgitter der Satelliten und für die mitgelieferte Fernbedienung. Insgesamt aber ist das Concept C 300 Wireless absolut empfehlenswert - der anspruchsvolle Multimedia-Anwender und der versierte Gamer können zum sehr fairen Kaufpreis ein enorm leistungsstarkes 2.1 System erwerben.

Ein Traditionshersteller ist zurück: Kenwood liefert mit dem rund 340 EUR kostenden 5.1 AV-Receiver RV-7000 einen sehr empfehlenswerten AV-Receiver in der gehobenen Einsteigerklasse. Er kann schon mit seiner schicken Optik und seiner guten Verarbeitung punkten. Akustisch offeriert er eine prima Räumlichkeit und eine überzeugende Stimm- und Instrumentalwiedergabe. Selbst im Stereobetrieb fällt er nicht ab, sondern gefällt durch Harmonie und tadellose Bühnenabbildung. Integriert ist auch ein Decoder für Dolby Pro Logic IIz, möchte man diesen nutzen, ist allerdings eine separate Stereoendstufe erforderlich. Die Pegelfestigkeit ist prima, die Bedienung einfach. Leider fehlt ein OSD. 

Schon für weniger als 400 EUR Marktpreis ist das Dual Core 4 Zoll-Smartphone LG P990 Optimus Speed zu bekommen. LG hat mit dem unauffälligen, zeitlosen Gerät ein Referenz-Smartphone mit wegweisender Technologie auf die Beine gestellt, das noch nicht einmal übertrieben teuer ist. Hier müssen sich viele Konkurrenten sehr warm anziehen. Mit der enormen Speed des Dual Core-Prozessors empfiehlt sich das sauber verarbeitete und elegant wirkende Smartphone für Multitasking-Business-User genauso wie für multimedial ausgerichtete Anwender, die gern mobil spielen oder Filme anschauen. Die Medien-Sharing-Optionen durch Smart Share sind auch hervorzuheben. Das Smartphone eignet sich exzellent für mobiles Surfen im Internet und bietet auch bei komplexen Seiten einen schnellen Aufbau. Der eingebaute interne Speicher ist für die Preisklasse in Ordnung, MicroSD-Karten werden bis 32 GB akzeptiert und sehr schnell eingelesen. Sehr zu loben ist auch die enorme Zuverlässigkeit des Optimus Speed, das Smartphone leistete sich keine Abstürze oder sonstige Unregelmäßigkeiten. Punktabzüge gibt es nur für die fehlende HSPA+ Kompatibilität und für die Tatsache, dass lediglich Android 2.2.2 und nicht 2.3.3 installiert ist. Das brillante Testergebnis wird dadurch aber kaum geschmälert. 

Der Onkyo 7.2 AV-Receiver TX-NR609 bietet einen tollen Klang und Komplettausstattung für 599 EUR und setzt mit hervorragenden Leistungen eine lange währende Tradition gekonnt fort: Die 60X-AVR-Baureihe kann schon seit Generationen mit Innovationen und hoher Performance zum kleinen Kaufpreis begeistern, und der TX-NR609 überzeugt beinahe ausnahmslos in der 600 EUR-Liga: Netzwerkfähigkeit mit Musik-Streaming und Internet Radio-Plattformen, Direktanschluss von iPhone/iPod, Qdeo Videochip plus Video-EQ, hervorragende Pegelfestigkeit und geschmeidiger Sound sorgen für Erstaunen bei den Testern. Die exzellente Anschlussbestückung und die hochwertige Verarbeitung kommen als weitere Pluspunkte dazu. Das endgültige Testurteil setzt den positiven Eindruck aus dem Preview lediglich fort. Die Video-Sektion präsentiert sich mit dem neuen Qdeo Chip in AV-Receivern dieser Preisklasse als der klare Maßstab. Die Bildruhe ist enorm hoch, zitternde Objektkanten und übermäßig ausgeprägte Treppenstufen sucht man vergeblich. Bildschärfe und Detailauflösunge sind top, der Onkyo TX-NR609 holt aus dem gering auflösenden SD-Material raus, was rauszuholen ist, eine klasse Leistung. Mit der neuen zeitlos eleganten Optik trifft Onkyo ebenfalls ins Schwarze und gliedert sich kompromisslos ins heimische AV-Rack ein. Dank hervorragender akustischer Eigenschaften, der für die Preisklasse nicht unbedingt üblichen Multimedia-Features und der opulenten Ausstattung des TX-NR609 kann man nur eine klare Kaufempfehlung aussprechen. 

"Es kann nur einen geben" - das stimmt in der AVR 500 bis 600 EUR Liga derzeit nicht, denn es gibt mit dem exzellenten Pioneer VSX-921 für sehr faire 499 EUR einen harten Konkurrenten. Dass er klanglich nicht ganz so samtig-geschliffen daher kommt wie der Onkyo macht der VSX-921 durch seinen 100 EUR günstigeren Kaufpreis und seine tolle Multimediaausstattung Wett. Und - gerade für Filmton eignet sich der Pioneer ausgezeichnet. Der VSX-921 zeigt eine sehr dynamische, kräftige und stets klare Wiedergabe. Der kraftvolle Antritt und die ausgeprägte Räumlichkeit bei dichter Atmosphäre tut sein übriges. Klar müssen in diesem Preis-Segment immer noch kleine Abstriche gemacht werden, so wirkt der Bereich der unteren Mitten leicht zurückgenommen und der Bass etwas rund, der audiophile Anwender wird sich hier mehr Kontur wünschen. Dennoch bietet der VSX-921 exzellente akustische Eigenschaften und ist dank guter Pegelfestigkeit auch für etwas größere Wohnumgebungen geeignet. Ebenso zeichnen die sehr umfangreichen Multimedia-Features das Pioneer-Produkt aus, der VSX-921 bietet DLNA-Streaming und Zugriff auf das Internetradio-Portal vTuner, zudem können iPod/iPhone und iPad ohne separates Dock direkt angeschlossen und genutzt werden. Hinzu kommt die komplexe iControlAV2-Applikation, mit der die gesamte Konfiguration des AV-Receivers mit dem iPhone oder dem iPad vorgenommen wird. Für eine besonders einfache Installation ist AVNavigator an Bord, der die physische Installation sowie Konfiguration mit vielen Erläuterungen effektiv und interaktiv begleitet. Die Bluetooth-basierte Social-App "AirJam" erheitert nicht nur eine ausgelassene Party, auch der eigene Musikhorizont kann mit neuen, ungekannten Songs erweitert werden, der optionale Bluetooth-Adapter ist hierfür allerdings erforderlich. Die Video-Sektion überzeugt durch eine ausgezeichnete Upconversion von SD-Signalen sowie individuelle Optimierungen abhängig vom jeweiligen Bildwiedergabegerät und dem Abstand zum Zuschauer. Nicht zuletzt tragen die hochwertige Verarbeitung und die sehr edel anmutende Optik zu einem hervorragenden Testergebnis bei.

Für 499 EUR kann man sich auch einen überragenden Kopfhörer kaufen, der mit Sicherheit viele Jahre qualitativ hochwertigen Hörgenuss sichert. Sieht man sich die Verarbeitung an, ist man sogar geneigt, aus den Jahren Jahrzehnte zu machen: Der Sony Studio-Referenzmonitorkopfhörer MDR-Z1000 ist etwas ganz Besonderes und bietet ein ungeheueres Potential, das auch den versierten und erfahrenen Anwender überraschen dürfte. Mit erlesener Materialqualität und toller Verarbeitung bis ins Detail macht der edle Kopfhörer schon optisch deutlich, dass er etwas Besonderes ist - und er lässt auch akustische Taten folgen: Mit beispielhafter Räumlichkeit, enormem Detailreichtum, überragender Grob- und Feindynamik sowie hervorragender Belastbarkeit lässt er keine Zweifel daran aufkommen, dass er Maßstäbe in seiner Preisklasse setzen möchte. 

Dass ein guter, zeitgemäßer Fernseher nicht Unmengen an Geld kosten muss, beweist MEDION mit dem LCD-TV LIFE X17006 mit EDGE LED Backlight und Triple Tuner für 599 EUR. Das Bild des optisch schlicht-eleganten Flachbildschirms ist scharf, kontrastreich und plastisch. Ganz gleich, ob Blu-rays oder DVDs als Quelle dienen - grobe Schnitzer leistet sich der 42-Zöller nie, sondern erfreut selbst bei der Upconversion von 576i-Signalen auf 1080p mit guter Bildruhe und ordentlicher Bildsauberkeit. Der Video-EQ ist praxisgerecht und umfasst alle relevanten Parameter. Die EDGE LED-Hintergrundbeleuchtung ist gut umgesetzt und sorgt für einen ansprechenden Schwarzwert. Die Homogenität bei der Bildhelligkeit ist prima. Für den MEDION sprechen auch die DLNA-Lizenz, das Vorhandensein von HbbTV und die ordentliche Anschlussbestückung. Die Verarbeitungsqualität ist in Anbetracht der Preisklasse gut. Hervor sticht die erstklassige Fernbedienung.

Hig-End-Performance kostet bei Universal-Blu-ray-Playern kein Vermögen mehr. Für 899 EUR gibt es den Denon DBP-2012UD, der rundherum begeistert. Visuelle Exzellenz möchten wir dem Universalplayer Denon DBP-2012UD bereits nach den ersten Testläufen bestätigen. Sowohl im 2D- wie auch 3D-Betrieb zeichnet sich der Player durch ein enorm stabiles und ruhiges Bild mit hervorragenden Kontrastwerten und authentischer Farbwiedergabe aus. Die Upconversion von DVD-Filmmaterial gelingt dem Denon überragend, durch ein ebenso gefestigtes Bildverhalten und hohe Detail-sowie Kantenschärfe holt der DBP-2012 aus dem SD-Signal heraus, was herauszuholen ist. Kombiniert man dies mit der geringen Treppenstufenbildung und kaum auftretendem Bildrauschen kommt bei der Betrachtung qualitativ nicht allzu schwacher DVDs echtes HD-Feeling auf. Die Verarbeitung und Materialqualität des Gerätes scheint Denon-typisch wieder sehr solide und hochwertig.

Ein richtig gut klingendes Stereosystem für unter 1000 EUR? Bei Magnat ist so etwas möglich. Das für 999 EUR erhältliche Music System 400 (Amp MA 400, CDP MCD 450, Tuner MT 420) bietet zum schmalen Kaufpreis exzellente akustische Eigenschaften. Lebendig, fein durchzeichnet und klar ist die Wiedergabe, ganz gleich, ob das Signal vom CD-Player oder vom Tuner zugespielt wird. Der Verstärker mit Röhrenvorstufe gibt sich klanglich zudem sehr harmonisch und kultiviert, die Röhre merkt man am minimal warmen Einschlag. Dieser wird vom Hörer als sehr angenehm empfunden, da man so auch stundenlange Hör-Sessions stressfrei absolvieren kann. Trotz dieses minimal warmen Einschlags gibt sich der Hochtonbereich transparent und vermittelt auch einiges an Brillanz, die räumlich sauber hinsichtlich Weite und Tiefe im Hörraum verteilt wird. Die hervorragende Verarbeitung innen und außen rundet unsere Eindrücke wirkungsvoll ab. Nur die billige, einfach wirkende Fernbedienung passt nicht zum Habitus des Music Systems 400, das gilt auch für die grob auflösenden Gerätedisplays. 

Ein in jeder Beziehung erstklassiges Bildwiedergabegerät ist der Panasonic TX-P42VT30E. Für 1799 EUR bekommt der geneigte Kunde zusätzlich zum tadellosen Bildwiedergabegerät den WiFi-Adapter DY-WL10EG und gleich zwei aktive Shutterbrillen für den 3D-Betrieb, aufladbar via USB. Neben der sehr soliden Verarbeitung und der modernen multimedialen Ausstattung beweist Panasonic mit dem VT30 wieder einmal, wie hoch die internen Ansprüche an Wiedergabe-Authentizität und Bildqualität bei ihren TV-Geräten liegen. Der VT30 stellt im 2D-Betrieb bei der Zuführung von hochauflösendem Material jegliche Bedürfnisse videophiler Anwender zufrieden und lässt Kritiker verstummen. Ein enorm tiefer Schwarzwert, überragende Kontrastwerte und gestochen scharfe Detailauflösung sind nur Eckdaten im weitreichenden Portfolio positiver Aspekte des Panasonic Plasma-Gerätes. Diese Merkmale lassen sich beinahe identisch in die Wertung der 3D-Wiedergabe übertragen, trotz der unumgänglichen Helligkeitsverluste zeichnet der VT30 dank der exzellenten Kontrastwerte auch in dunklen Bildbereichen noch klar durch und schafft dadurch ein sehr dynamisches und klares Bildverhalten. Bis in die hinteren Ebenen bleibt die Detailauflösung hoch und das Bild sehr scharf. Die ohnehin sehr ausgeprägte Plastizität und Tiefenstaffelung wird durch diese positiven Ausprägungen noch verstärkt. Einschränkungen bezüglich der Sitzposition und Neigung des Kopfes sind gar nicht mehr festzustellen, auch die früher spürbaren Farbverfälschungen beim Tragen der 3D-Brille machen sich lediglich noch in etwas zurückgenommener Farbsaturation bemerkbar. Ebenso stark präsentiert sich die Wandlung von 2D-Signalen in 3D, deren Qualität von keinem aktuellen Konkurrenzprodukt erreicht wird. Besonders hebt sich die hohe Stabilität und der damit eingehende ruhige Bildeindruck hervor, leichte Schwächen sind bei schnellen Bewegungen und Kameraschwenks hier noch feststellbar. Diese können zwar mit der Frame-Interpolationstechnik ausgemerzt werden, dafür müssen aber leichte Detail-und Schärfeverluste hingenommen werden. Dennoch hebt sich der Panasonic in diesen Disziplinen klar von der Konkurrenz ab und präsentiert die aktuell beste 2D-3D Wandlung sowie Wiedergabe von nativem 3D-Material. Die Upconversion von DVD-Signalen stellt sich ebenfalls hervorragend dar, auch hier wird hohe Bildruhe und feine Detailauflösung geboten, selten greift die Bildung von Treppenstufen oder einige zitternde Objektkanten negativ in das Bildgeschehen ein. Abgesehen von der Königsdisziplin Bildqualität meistert der VT30E auch die übrigen Anforderungen mit Bravour und kombiniert multimediale Vielfalt und umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten mit einer einfachen und problemlosen Handhabung.

Das Klipsch Reference MK II 5.1 Set (RF-7 II, RC-64 II, RB-81 II, SW-311) dürfte viele Liebhaber finden. Für 7700 EUR (Komplettpreis) bekommt der Käufer ein vielseitiges Ensemble offeriert, denn das Klipsch Reference Mk II 5.1 Set besticht durch verschiedene Tugenden: Kraftvoll aufspielend, grobdynamisch überragend und mit nahezu perfekter Pegelfestigkeit gesegnet, kommt hier der Liebhaber von effektlastigen Filmen und von nachdrücklicher, energiegeladener Musik voll auf seine Kosten. Neu ist aber, dass die Reference-Lautsprecher in der aktuellen Edition auch ganz andere Tugenden mitbringen: Durch die hörbar gestiegene Sensibilität werden auch klassische Musikstücke sehr gut wiedergegeben. Der weitaus besser ausgeprägte Mitteltonbereich gliedert sich in diese positive Bewertung nahtlos ein. Stimmen sind verständlicher, haben mehr Körper und Struktur – der große Center insbesondere hat einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht und kann nun mit den besten Centern dieser Preisklassen bestens konkurrieren. Gestiegen ist auch die Räumlichkeit des gesamten Systems, dies sich überdies feiner und intensiver verteilt. Somit ist das Reference Mk II 5.1 System nach wie vor ein Lautsprecherset für „ganze Männer“, aber es vergisst auch nicht, feinere, filigranere akustische Seiten herauszukehren. Alle Komponenten passen hervorragend zusammen, der Anwender braucht allerdings Platz, um die Klipsch-Boxen aufzustellen. Die Verarbeitung ist robust und langlebig – modische Einflüsse haben im schlichten „Form follows Function“ Design der US-Lautsprecher aber keinen Platz.

Redaktion: Carsten Rampacher
03. Juni 2011