TEST: AKG High-End Bluetooth Headset K830BT - die Empfehlung für anspruchsvolle Smartphone-User

08.02.2011 (cr)

Einführung

Für Marktpreise von rund 130 EUR bekommt derjenige, der ein hochklassiges Bluetooth-Headset fürs Hightech-Smartphone sucht, den Kopfhörer AKG K830BT offeriert. Mit Lautstärke-, Wiedergabe- und Telefonsteuerung direkt über Bedientasten an der linken Ohrmuschel außen, bis zu 8 Stunden Wiedergabezeit und einer Reichweite von rund 10 Metern bringt der faltbare Kopfhörer interessante Ausstattungsmerkmale mit. Ausschließlich in schwarzer Version lieferbar, reicht der Frequenzgang des K830BT von 18 Hz bis 20.000 Hz. Die Impedanz liegt bei 32 Ohm.  

Video - Überblick 

 

Verarbeitung

Tadellose Verarbeitung und recht hochwertiges Material

Bedienelemente außen an der linken Ohrmuschel

Die Verarbeitung ist auch im Detail prima

Gepolsterter Bügel für angenehmen Tragekomfort

Der K830BT präsentiert sich als akkurat verarbeiteter Wireless-Kopfhörer mit solidem Bügel und tadelloser Polsterung des Bügels. Die Ohrmuscheln des halboffenen Kopfhörers sind ebenfalls mit einem gelungenen Finish versehen, und zwar außen wie innen. Der Stoff sitzt straff und genau, der Kunststoff der Ohrmuscheln erscheint bei diesem Modell bezüglich der Hochwertigkeit tadellos. Das Obermaterial von Bügeloberseite und der Kunststoffummantelung der Faltgelenke ist leicht gummiert, was den Eindruck löblicher Verarbeitungsqualität weiter steigert. 

Klang und Handhabung

K830BT - die Formel für Bluetooth-Hörfreude

Der K830BT ist nach Laden des eingebauten Akkus, was einfach mittels mitgeliefertem USB-Kabel vonstatten geht (am PC aufladen - das geht problemlos, am Notebook kann der Ladevorgang etwas länger dauern, wenn das Notebook nicht am Stromnetz hängt, sondern den zum Aufladen des Headphones benötigten Strom über den Akku abgibt). Der Mini-USB-Anschluss befindet sich unter der linken Ohrmuschel. Die Ladezeit beträgt gute 1,5 Stunden. Mit vollen Akkus kann man, je nach Hörlautstärke und der Entfernung Wiedergabegerät - Kopfhörer Laufzeiten zwischen 5,5 und gut 7 Stunden realisieren. Die 8 Stunden, die AKG werksseitig angibt, kann man bei recht zurückhaltender Hörlautstärke auch erreichen. 

Das Koppeln geht sehr einfach über die Bühne. Hierzu wird der Multifunktionsknopf (außen an der linken Ohrmuschel) gedrückt (der Kopfhörer ist ausgeschaltet), so lange, bis die Status-LED grün-blau blinkt. Am Handy sollte natürlich die Bluetooth-Funktion aktiviert sein, ferner muss das Mobilfunkgerät aufnahmebereit für neue Bluetooth-Geräte sein. Hat das Mobiltelefon den Kopfhörer gefunden, muss zur Kopplung der Code "0000" im Handy eingegeben werden - fertig, und es kann losgehen. 

Bei A.I.D.A. – Remember me erstaunt uns, zu welchen maximalen Pegeln der Kopfhörer fähig ist. Dabei verlässt der K830BT den AKG-üblichen Pfad der neutralen klanglichen Tugenden und schlägt sich auf die Seite der Spaß-Fraktion, die einen satten, kraftvollen und somit Freude stiftenden Bass schätzt. Bei „Tell me why“ von Prezioso featuring Marvin setzt der AKG Tempowechsel und Effektkombinationen effektiv um und erzielt so gerade aus dynamischer Sicht exzellente Ergebnisse. 

Das Rauschen des edlen Bluetooth-Hörers ist zwar gerade bei höherer Lautstärke zu vernehmen, hält sich aber im Vergleich zu Konkurrenzprodukten dezent im Hintergrund. Zudem erklimmt der K830BT Pegel-Höhen, die den meisten anderen Bluetooth-Headphones – die aber, zugegebenermaßen, auch meist preiswerter sind – ohnehin aus konstruktiven Gründen verwehrt bleiben. Die beinahe unerschütterliche Souveränität zeigt sich bei „La Discothek“ von Ramirez. Dem Bass fehlt es zwar ganz leicht an Tiefgang, dies wird aber durch Dynamik und Präzision wieder wett gemacht. Effektanteile wirken sehr räumlich, klar und kraftvoll. 

Auch „Wonderful Life“ von Hurts kommt ausgezeichnet heraus. Hier zu loben im Speziellen ist die klare, in keinster Weise matt oder bedeckt erscheinende Stimmwiedergabe. Der Aufbau des Stücks kann in vielen Einzelheiten nachvollzogen werden. Nur die harten, trockenen Basselemente überfordern den K830BT bei deutlich gehobenem Pegel. Dann werden Verzerrungen hörbar. Die Räumlichkeit ist erneut überragend, sie wirkt sehr echt und dicht, und nicht oberflächlich oder künstlich aufgeblasen. 

Auch bei „The Howling“ von Within Temptation spielt der AKG mit seinen Muskeln: Aggressiver E-Gitarreneinsatz, der kurze, ruhige Beginn – all dies formt der K830BT zu einem tollen Klangerlebnis. Man kann den Kopfhörer beinahe bis zum Maximalpegel treiben – allerdings wirklich nur beinahe, denn man sollte „Mensch und Maschine“ das maximal Mögliche nicht zumuten. Bei „The Final Countdown“ erscheint der Anfang allerdings nicht sonderlich detailliert, erst als dann die fanfarenartigen Synthesizer-Sounds starten, steigt die Detailfreude. Dann geht es auch gleich mit Dynamik voran. Die Stimme des Sängers kommt hervorragend heraus, ebenso überzeugt die Trennung von Stimmen und Instrumenten. Bei „So hard“ von den Pet Shop Boys weiß der AKG ebenfalls Akzente zu setzen. Als der eigentliche Song nach dem kurzen Intro einsetzt, wird der damit verbundene Dynamiksprung locker und souverän gemanagt. Die Musikwiedergabe punktet mit Verve und echter Räumlichkeit. Die Stimme hat Charakter und Kontur.

„L’Attesa“ von Andrea Bocelli wirkt charismatisch, bis in obere Pegelregionen klar und lässt es nur etwas an Detailschärfe bei den Instrumenten missen. Das Piano am Anfang von „Un Nuovo Giorno“ ist zwar frisch, hier aber stört das eingangs kurz angesprochene Grundrauschen etwas. Die akustische Gitarre kommt hervorragend heraus, und auch die kurz darauf erklingende E-Gitarre wirkt fetzig und kraftvoll.

Titelsprung-Taste

Als praktisch erweisen sich im Spielbetrieb die Steuerungsfunktionen über die Elemente an der linken Ohrmuschel. So ist es, nachdem man einmal weiß, an welcher Stelle sich welches Bedienelement befindet, schnell möglich, die Wiedergabe anzuhalten, den Spielbetrieb wieder aufzunehmen oder aber einen Titelsprung vorwärts oder rückwärts zu realisieren. Möchte man ein eingehendes Telefongespräch annehmen, so findet der Finger schnell die zentrale Multifunktionstaste, groß genug, um schnell ertastet zu werden. Sofort wird das Gespräch eingeblendet, der Gesprächspartner ist gut zu verstehen. 

Allerdings klingt die Stimme etwas dumpf und distanziert. Dadurch, dass der Kopfhörer alle Außengeräusche sehr gut abschirmt, muss sich der Anwender erst darauf einstellen, dass er deutlich leiser sprechen muss, als er spontan annimmt. Man hört die eigene Stimme sehr stark gedämpft, und möchte man dieses Faktum durch mehr Lautstärke beim Sprechen lösen, fühlt sich der Gesprächspartner leicht von Verzerrungen und zu hohem Sprachpegel getroffen. Drückt man im normalen Betrieb – z.B. bei Nutzung der iPod-Funktion des iPhones – die Multifunktionstaste, so kann man direkt auf die Sprachsteuerung zugreifen, sehr praktisch. Als hervorragend einzustufen ist die Reichweite (auf einer Ebene in einem Gebäude gemessen) von gut 11 Metern. Erst danach reißt die Übertragung dann abrupt ab.

Faltmechanismus in Aktion

Als sehr gut empfanden wir den Tragekomfort. Allerdings schließen die Ohrmuscheln recht dicht ab. Dies ist zwar gut für eine intime Höratmosphäre, lässt die Ohren aber recht heiß werden. Der nicht zu schwere (aber auch nicht federleichte) Hörer sitzt sehr gut auf dem Kopf, der Bügel ist tadellos gepolstert. Schnell ist der Hörer optimal eingestellt. Ist er einmal nicht in Verwendung, hilft der praktische Faltmechanismus, Raum zu sparen.

Im Konkurrenzvergleich schlägt sich der AKG K 840 KL erwartungsgemäß hervorragend. Er klingt neutraler, noch eine Idee präziser, und der Tiefgang ist noch etwas besser. Der deutlich preiswertere Bluetooth-Kopfhörer Jabro Halo 650s hält erstaunlich gut mit, allerdings ist der Hochtonbereich nicht ganz so detailreich und auch der Bass ist nicht ganz so präzise. 

Fazit

AKG landet mit dem K830BT einen großen Coup. Der Bluetooth-Kopfhörer sitzt gut auf dem Kopf, schließt störende Umgebungsgeräusche gekonnt aus und klingt nachdrücklich, räumlich ausgezeichnet und lebendig. Die Pegelfestigkeit ist ebenso überzeugend wie die Reichweite. Legt man den aktuellen, fairen Marktpreis zu Grunde, bekommt man fürs investierte Geld einen exzellenten Gegenwert, da auch die Verarbeitung tadellos ist. Leise Kritik muss nur bezüglich des hörbaren Grundrauschens geübt werden. 

Pegelfester, dynamischer und im Bassbereich kraftvoll zupackender Bluetooth-Kopfhörer mit einfachem Handling

Kopfhörer Mittelklasse
Test 08. Februar 2011

+ Zupackender Bass
+ Sehr gute Räumlichkeit
+ Grob- wie auch feindynamisch überzeug3end
+ Schicke Optik

- Leichtes Grundrauschen

Test: Carsten Rampacher
Datum: 08.02.2011