TEST: Yamaha Pianocraft MCR-940 - Klassischer Chic, ausgezeichneter Klang und gefälliges Bild im Kompaktformat

08. Juni 2010 (cr/jw/phk)

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Einführung

Yamahas Pianocraft MCR-940 ist eine Kompaktanlage mit BD-Player und einem Receiver mit 2x 65 W Ausgangsleistung und den NS-PB300 Lautsprechern zum UVP von 919 €. Die Kombination soll multimediale Formatvielfalt und audiovisuelle Güte in kompakter Ausführung und elegantem Piano-Finish bieten. Die Grundgeräte sind in Schwarz und Silbern erhältlich sowie die Lautsprecherkomponenten in Schwarz und Weiß. Die geringen Abmessungen der Anlage mindern den Austattungsumfang nicht, der vollwertige Blu-ray Player liefert 1080p/24Hz-Signale und ist dank Ethernet-Anschluss sogar BD-Live fähig, selbst ein iPod-Dock ist in der Mikro-Anlage inkludiert.

Verarbeitung

Kompakte Abmessungen

Front Receiver

Bedienelemente BD-Player

Receiver Innen

Trafo im Detail

BD-Player innen

Lüfter BD-Player

Anschlüsse Rückseite

Ausreichend dimensionierter Gummistandfuss

Lautsprecher NS-BP300

Anschlüsse Lautsprecher

Fernbedienung

Der optische Eindruck ist gediegen - solche Noblesse versprühen nur wenige Komplettanlagen der Liga < 1000 EUR. Die Aluminiumfronten sind akkurat eingepasst und weisen eine gute Oberflächenqualität auf. Die ausgezeichnet auflösenden Displays von BD-Player und Receiver passen zu diesem Eindruck. Merkwürdigerweise ist der Input-Regler gerastert, der Lautstärkeregler jedoch nicht. Gut in der Hand liegen beide Regler. Die kleinen Regler für Hochton- und Basswiedergabe sowie für die L/R Balance sehen gut aus, sind aber nicht perfekt verarbeitet. Sie sind etwas zu leichtgängig, nicht gerastert und bestehen aus Kunststoff. Lautsprecher und Receiver weisen keine billigen Klemmanschlüsse, sondern Schraubterminals auf, wobei besonders die Exemplare am Receiver recht hochwertig erscheinen. Die Boxen sind an den hinteren Ecken sauber, aber relativ einfach verarbeitet. Das Gehäusefinish ist gelungen, die Hochglanzoptik sehr gut umgesetzt. Die Verarbeitung der Gehäuserückseiten von BD-Player und Receiver ist sehr gut, keine scharfen Kanten stören das Gesamtbild. Auch das Innenleben zeigt wenig Kritikpunkte - die Verkabelung im Receiver könnte noch etwas übersichtlicher sein, ansonsten überzeugt die akkurate Anordnung der Baugruppen. Prima - unter den Komponenten finden sich ordentliche Gerätestandfüße. Die mitgelieferte Fernbedienung gefällt mit ihrem guten Finish. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.  

Video Verarbeitung

 

Anschlüsse

Die Yamaha-Anlage bringt erfreulicherweise solide Lautsprecherkabel-Schraubanschlüsse an der Verstärkereinheit und an den Boxen mit. Ansonsten ist anschlussseitig alles Nötige vorhanden: Der BD-Spieler verfügt neben einem HDMI-Output über einen analogen Komponentenausgang, einen FBAS-Ausgang, eine Netzwerkbuchse (nur für die Einbindung ins Netzwerk, um mit dem Internet für die Nutzung von BD Live zu verbinden), ein USB-Eingang (nur für Firmware-Updates und den Anschluss eines Speichermediums für BD Live Daten).  Es gibt nur einen optischen Digitalausgang, ein koaxialer fehlt. Eine "System Connector"-Spezialbuchse ist für die Verbindung mit der Receivereinheit zuständig. Nicht viel Auswahl bietet die Anschlusssektion des Receivers. Zwei Audio Stereo Cinch-Eingänge, ein Cinch Vorverstärkerausgang für den Direktanschluss eines aktiven Subwoofers, der Systemkabelanschluss und ein FM-Antennenanschluss sind vorhanden. Gesamtnote: Gut - sehr gut. 

Anschlüsse Player

Cinch-Slots Receiver

Lautsprecheranschlüsse

Video Anschlüsse

 

Setup und Konfiguration

Setup

Alle relevanten Justageparameter finden sich unter dem Menüpunkt "Einstellungen". Die Menüs sind grafisch eher schlicht gehalten, zum Verständnis gibt es kurze Erläuterungen. Die Fernbedienung ist leider nicht beleuchtet, teilweise sind die Tasten etwas klein. Dafür entschädigt der gute Druckpunkt. Überzeugt haben uns die echten Punktmatrix-Displays mit sehr guter Ablesbarkeit und tadellosem Kontrast. 

1. Audio-/Videoeinstellungen

 

Audio-Ausgabe

TV-Screen-Setting

HDMI-Auflösung

  • TV-Einstellung 16:9 oder 4:3
  • Komponentenausgabe von 480i bis 1080i
  • HDMI-Videoausgabe von 480p bis 1080p oder auto inklusive 1080p/24
  • Videoausgabe wählen: HDMI oder Komponente
  • Audio-Zweitton aus/aus
  • Audio-Ausgabe: HDMI-Ausgang, digitaler Ausgang, 2-Kanal-Audioausgang
  • Klangdynamik: Normal, Sprache, auto

2. Schnellstart: ja/nein

3. Auto Ausschaltung (nach 10 Minuten): ja/nein

4. HDMI-Steuerung ja/nein

5. Wiedergabeinestellungen:

  • Altersbegrenzung mit Passworteingabe
  • Disc-Sprache
  • Kamerasymbol anzeigen (bei Discs mit wählbarem Blickwinkel)
  • Passwort-Einstellungen zur Kindersicherung
  • BD Internetzugang: zulassen/beschränken/sperren

6. Kommunikations-Setup: Netzwerkeinstellungen

7. Software-Version anzeigen lassen

8. USB-Speicherverwaltung (USB-Stick formatieren und Daten löschen)

9. Software-Update (funktioniert nur über USB)

10. Systemrücksetzung

Insgesamt stehen nur Grundfunktionen zur Verfügung. Es fehlen ein Video-EQ oder wenigstens voreingestellte Bildfelder. Da Yamaha audioseitig DSP-Pionier ist, hätten wir uns zudem über ein paar hervorragende Yamaha DSP-Programme gefreut - die Piano Craft-Anlage hat aber lediglich einen schaltbaren Pure Direct-Modus. Die schön aussehenden Klang- und Balance-Regler sind nur direkt am Gerät und nicht über die Fernbedienung einstellbar. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut. 

Einlesezeiten & Betriebsgeräusch
  • Casino Royale, BD: 38 Sekunden
    Indiana Jones & The Kingdom of the Crystal Skull, BD: 53 Sekunden
    Fluch der Karibik, BD: 54 Sekunden
    Star Wars Episode III, DVD: 35 Sekunden
    Sahara, DVD: 29 Sekunden

DVD Layerwechsel, Top Gun DVD Kapitel 18 auf Kapitel 19: Akzeptabel, für einen kurzen Moment bleibt das Bild stehen.

Die Yamaha Kompaktanlage kann in diesem Bereich leider nicht mit Top Performance aufwarten. Casino Royale ist mit 38 Sekunden gerade noch akzeptabel, die Einlesezeiten der beiden anderen Blu-rays sind aber ebenso wenig zufriedenstellend wie die erbrachten Zeiten bei DVD. Das Betriebsgeräusch ist positiver zu werten, weder Laufwerk noch Lüfter empfinden wir als störend. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Befriedigend. 

Multimedia und Netzwerk

Komplett-Anlage mit gedocktem iPhone

iPod

Die Wiedergabe von einem iPod ist bei korrekter Bedienung sehr einfach und frei von Hindernissen. Oben am Receiver aufgesteckt muss nur noch die iPod-Taste der FB gedrückt werden und die Anlage wird u.a. durch das Abschalten des BD-Players auf das Abspielen vom iPod vorbereitet. Das OSD wird komplett abgeschalten, zur übersichtlichen Navigation kann nur das iPod-Display verwendet werden. Achtung: Kein Video-Output! Die Bedienung kann aber weiterhin über die FB der Yamaha Anlage vorgenommen werden, hier werden jedoch die Play- und Navitasten im oberen Drittel verwendet und nicht das Navigationskreuz im unteren Bereich der Remote. Jegliche Audiodateien inklusive Podcasts werden wiedergegeben.

BD-Live

Nach Anbringen unseres 16GB USB-Sticks mussten wir leider feststellen, dass die Yamaha Anlage keine NTFS-formatierten Medien unterstützt. Generell ist die USB-Funktion ausschließlich auf BD-Live beschränkt, JPEG oder AVCHD-Wiedergabe kann nur über ein optisches Medium im Laufwerk erfolgen. Unser Austausch-USB-Medium im FAT32-Format wird aber sofort erkannt und der BD-Live Funktion steht nur noch die erfolgreiche Internetverbindung im Weg. Wer sein Netzwerk nicht über DHCP verwalten lässt muss hier manuell Parameter setzen. Sind alle Vorkehrungen getroffen erfolgt die BD-Live Verbindung flott und lädt die Daten ohne weitere Verzögerungen auf den Stick.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Gut - sehr gut. 

Testequipment
Klang

Akustisch konnte sich die kompakte Yamaha-Anlage ausgesprochen gut in Szene setzen - ganz gleich, ob CDs, BDs oder DVDs abgespielt wurden. Beginnen wir mit der CD-Wiedergabe: Nightwishs schnelles, hartes Stück "Master Passion Greed" kommt auch bei deutlich gehobenem Pegel noch ausdrucksstark zum Zuhörer. Dafür, dass als Lautsprechersystem lediglich 2 Regalboxen zur Verfügung stehen, ist die Basswiedergabe überragend. Der Bass kommt genau auf den Punkt, zudem kokettiert er mit Kraft und Volumen. Dass bezüglich des möglichen Tiefgangs keine Wunder zu erwarten sind, dürfte niemanden erstaunen - bei diesem Stück aber ist diese Tatsache auch eher sekundär. Insgesamt spielt die MCR-940 ausgewogen und klar, die oberen musikalischen Ebenen werden gut auseinander differenziert. Der Hochtonbereich bleibt lange angenehm, wird aber bei hohen Lautstärken dann minimal spitz. Die Mitten gliedern sich tadellos ein und sind sauber durchstrukturiert. Verblüffend ist die enorme räumliche Wirkung - der Klang löst sich anstandslos von den beiden Lautsprechern und verteilt sich homogen im Raum - gerade für kleinere Lokalitäten zwischen rund 12 und etwas über 20 Quadratmeter eignet sich die MCR-940 hervorragend. Bei "Bodies" von Robbie Williams setzt die edle Yamaha Komponentenanlage ihre persönliche Erfolgsstory fort: Mit Verve und Energie wird der Song in den Hörraum transportiert, die instrumentale und die vokale Grundebene kann stets klar unterschieden werden. Die Stimme von Robbie erscheint nur bei deutlich gehobenem Pegel dann zu schneidend, was die Gesamtharmonie dann herunter setzt. Doch für gnadenlose Pegelorgien ist ein solches System auch nicht geschaffen - eher fürs gepflegte Musikhören am Feierabend, und dazu eignet sich die MCR-940 vortrefflich. Im Gegensatz zu anderen 2.0 und 2.1 Lösungen klingt sie nie auswechselbar und oberflächlich, sondern baut immer ein natürliches Charisma auf, das den Zuhörer fesselt und so das Musikerlebnis intensiviert. Die umschließende Räumlichkeit ist auch bei diesem Beispiel prägendes und fokussierendes Merkmal. Der Bass neigt weder zum Verschmieren noch zum Dröhnen, sondern steht recht trocken, satt und präzise im Raum. Die instrumental dargebotenen Titelmelodie des 007-Streifes "Goldfinger" (gespielt vom Royal Philharmonic Orchestra) wird mit der gebotenen Sensibilität und mit tadellosem Management der Dynamiksprünge dargeboten. Die MCD-940 belegt mit dieser Vorstellung eindrucksvoll, dass sehr gute Werte nicht nur bei der Grob- sondern auch bei der Feindynamik bei kompakten Stereolösungen auch auf der Tagesordnung sein können. Selbst komplexe Instrumente werden akkurat erfasst und mit tadelloser Charakterisierung wiedergegeben. 

Den Filmliebhaber wird noch mehr die Leistungsfähigkeit bei der Filmtonwiedergabe interessieren. Um diese ermitteln zu können, musste sich unser Testkandidat mit der Blu-ray von "Stirb Langsam 4.0" (DTS-HD MA) auseinander setzen. Wir wählten das 5. Kapitel, in diesem kommt es zu einer erbitterten Schießerei zwischen McLane und den Schergen des erbarmungslosen Thomas Gabriel. Ein wenig muss man hier mit dem Lautstärkeregler aufpassen - zu laut sollte es nicht werden, denn dann ertönen die Schüsse etwas zu spitz und kreischend, das hat auch zur Folge, dass andere akustische Komponenten wie die Wiedergabe der Stimmen von McLane und Farrell untergehen und das gesamte Klangbild zu deutlich ins Schrill-Metallische kippt. Mit erhöhtem Pegel kann aber ohne Schwierigkeiten gehört werden - dann beeindruckt die Yamaha BD-Anlage mit räumlich dichtem Aufbau und einer tadellosen Präzision. Mit exaktem Timing kommen die Schüsse beim Auditorium an, und auch Kleinigkeiten wie das Wechseln des Magazins an McLanes Waffe, in unseren Testreihen immer wieder als Beispiel für die Einbindung kleinerer Effekte heran gezogen, arbeitet die MCR-940 gut heraus.  Die Stimmwiedergabe erscheint ab und zu etwas zu distanziert und minimal blechern. Bei der Explosion des Feuerlöschers im Flur fällt auf, dass es unten herum an Substanz fehlt - doch bei Yamaha weiß man, was Cineasten wünschen: Natürlich befindet sich auf der Rückseite in Vorverstärkerausgang zum Anschluss eines aktiven Subwoofers, und als wir einen Teufel S 5000 SW zum Einsatz brachten, gab es zum Thema Tiefgang keine Diskussionen mehr. Präzise und linear wird der leistungsfähige Woofer angesteuert, und auch ohne echte Surroundboxen und ohne Center schafft die MCR-940 so echte Kino-Atmosphäre. So gerüstet, macht auch "Casino Royale" (PCM Mehrkanalton) richtig Freude, und zwar von Beginn an: Die tobende Menge in der provisorischen Kampfarena besitzt Struktur und Ausdruckskraft, und der Music Score kommt mit Wucht und Prägnanz zur Geltung. Die anschließende Verfolgungsjagd zwischen 007 und dem dunkelhäutigen Bombenleger bringt unser Yamaha-System mit Schwung und erneut sehr guter Räumlichkeit zur Geltung, als die Gasflasche auf der Baustelle detoniert, sind wir erstaunt, was an Wucht schon ohne aktiven Subwoofer geboten wird. Natürlich - schaltet sich der Teufel S 5000 SW mit dazu, ist noch deutlich mehr Spaß dabei, da Druck und vor allem Tiefgang merklich steigen. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Bild

Blu-ray

Casino Royale, Kapitel 1, 1080p24

Das zweite Kapitel des mittlerweile nicht mehr ganz aktuellen 007-Films beginnt mit einem tadellosen Kameraschenk über die Kampfarena und einer sehr guten Plastizität in den äußeren Bildbereichen. Auch die flinken Handbewegungen während der Wetteinsätze setzt der BD-Player zitterfrei um. Die Grau- und Schwarztöne des verkohlten Holzbalkens sind sehr sauber differenziert und kontraststark. Die Verfolgungsjagd durch den Dschungel zeigt uns neben den flinken Bewegungen ein sattes Grün und ein stabiles Bildgeschehen. Nach dem Sprung über den Zaun und dem Durchbrechen der Barrikade mit dem Radlader sehen wir eine sehr gute, nicht übertriebene Farbgebung der rostroten Rohbaustelle. Die stabile Darstellung setzt sich in der Jagd nach oben fort und begeistert mit ausgezeichneter Tiefenstaffelung der Kranausleger vor dem Ozean.

Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24

Nicht nur das ruhige Bild gefällt an der kompakten Mikroanlage, auch kleine Details und Strukturen werden fein herausgearbeitet. Die Galionsfigur, klar dem Schiff vorweg, und die dahinterliegende Holzreling sind scharf und fein durchzeichnet, ebenso die Windsegel im Hintergrund, durch den Nebel hindurch etwas unscharf lassen sich die Verwaschungen und Alterserscheinungen deutlich erkennen. Die tadellose Detaildarstellung setzt sich in den Gesichtsnuancen der verschiedenen Protagonisten, u.a. Jack Sparrow in Kapitel 2, fort. Authentizität in den Hauttönen ist auch gegeben, ein leicht rötlicher Einschlag durch die Färbung der untergehenden Sonne auf Cpt. Sparrows Gesicht ist erkennbar. In der schwierigen Szene der drei aufgeknüpften Piraten kann der Player nicht ganz an die Eindrücke bei 007 heranreichen, liefert aber trotzdem ein sauberes Ergebnis. Probleme bei Kameraschwenks horizontal wie vertikal konnten wir nicht feststellen.

DVD

AVEC Professionel Test DVD, Videomaterial 576i -> 1080p

Laufende Schriften: Die Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund werden sehr sauber und ohne Nachzieheffekte und Artefakte dargestellt, in der schnellsten Geschwindigkeit ist die Darstellung nicht mehr perfekt.
Schwingendes Pendel: Das Pendulum ist nicht ganz so präzise und klar wie die Laufschrift, aber noch mit gutem Ergebnis. Die Balken bleiben in der zweiten Geschwindigkeit differenzierbar und auch die Pendelspitze bleibt stabil.
Stadtbild Esslingen: Sehr gute Tiefenstaffelung und Plastizität wird aus dem eher schwachen SD-Material herausgearbeitet, auch die Detaillierung ist gut. Skalierungsartefakte und Rauschen an den Hausdächern hält sich in Grenzen.

Star Wars Episode III, Filmmaterial 576i -> 1080p

Die gelbe Laufschrift zu Beginn der Episode III wird läuft mit sattem Gelb sauber nach hinten ab, lediglich in der hinteren Ebene ist ein leichtes Verblassen der Farbe zu erkennen. Zahlreiche Sterne sind im Hintergrund des ruhigen Bildverlaufs zu erkennen. Der nächste Blick gilt dem imperialen Zerstörer, der abgesehen von leichtem Zittern an der Schiffsspitze sauber am TV abgebildet wird. Hohe Kontraststärke wird am schwach beleuchteten Heck des Raumschiffes deutlich. Das Abknicken der beiden kleinen Raumjäger in der folgenden Szene läuft ohne häßliches Zittern der Objektkanten ab und betont die gute Plastizitätsdarstellung im Blick auf Coruscant. Die Farben während des Kampfgeschehens und der laufenden Explosionen wirken nicht ganz so lebendig wie beim Ablaufen des Bildschirmtextes angedeutet, bleiben aber trotzdem authentisch und betonen nicht extrem den Video-Look.

Gesamtnote Bild in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Ausgezeichnet.

Konkurrenzvergleich
  • Pioneer BCS-FS500: Die preislich fair kalkulierte Pioneer 2.1 Lösung kommt bezüglich des Verarbeitungsniveaus trotz gefälliger Optik nicht an die Yamaha-Lösung heran. Hier merkt man den Mehrpreis schon. Auch klanglich zieht die für ihre Preisklasse hervorragende BCS-FS500 den Kürzeren - obwohl die MCR-940 "serienmäßig" keinen Subwoofer mitbringt. Die hochwertigen Yamaha-Boxen detaillieren aber besser, klingen dichter, souveräner und besitzen einen deutlich besseren Grundtonbereich. Was die visuellen Qualitäten betrifft: Hier trumpft die Pioneer BCS-FS500 groß auf und weist die Yamaha-Lösung, wenn auch knapp, in die Schranken. Was Einlesezeiten und Multimedia-Optionen angeht, sind beide Systeme keine Highlights. 
  • Sony BDV-Z7: Der Mehrpreis gegenüber der Sony-Anlage ist gerade für anspruchsvolle Anwender beim Yamaha-Ensemble gut angelegt. Beim Bild herrscht Gleichstand, aber die Akustik der MCR-940 ist deutlich gepflegter, souveräner und klarer. Die Verarbeitungsgüte ist ein einer ganz anderen Liga angesiedelt. Zudem hat die Sony-Lösung kein integriertes oder mitgeliefertes iPod-Dock. Die BDV-Z7 agiert allerdings schneller als die langsame MCR-940.
  • Samsung HT-BD7200: Optisch schick und prima ausgestattet, hat die 2009er Samsung Anlage unter den AV-Einsteigern viele Freunde gefunden. Klanglich und visuell aber muss sie sich der MCR-940 geschlagen geben. Dafür sind die multimedialen Möglichkeiten der HT-BD7200 umfangreicher, und das Laufwerk arbeitet deutlich schneller. Die Verarbeitung wirkt im Vergleich mit der MCR-940 einfach. 
Fazit

Gelungene Design-Kombination

Während so manches 2.1 Komplettsystem optisch sehr progressiv daherkommt, hält sich Yamaha mit der MCR-940 Komplettlösung eher an den klassischen Stil und spricht damit auch ältere, konservativere Kunden an. Diese Zielgruppe werden auch die hervorragende Verarbeitung, die deutlich über dem liegt, was man ansonsten bei solchen Gerätschaften geboten bekommt, sehr zu schätzen wissen. Klanglich beeindruckt die MCR-940 absolut - gerade Feindynamik und Räumlichkeit sind deutlich besser als das, was man bei den meisten 2.0 und 2.1 Lösungen serviert bekommt. Wem Tiefgang und Nachdruck im Bassbereich nicht ausreicht, der kann an den vorhandenen Vorverstärkerausgang einen externen aktiven Subwoofer anschließen. Die visuelle Performance ist ebenfalls tadellos, die BD-Wiedergabe überzeugt mit guten Farben und ordentlicher Detailtreue, und auch die Upconversion von 576i Material gelingt sehr gut. Nachholbedarf zeigt die edle 2.0 Anlage allerdings in den Punkten Multimedia-Fähigkeiten und Laufwerksgeschwindigkeit. Eine Streamingfunktion und ein für mehr als nur BD Live zu nutzender USB-Eingang stehen auf unserer Wunschliste, und das leise Laufwerk sollte deutlich schneller einlesen. Zudem gibt es weder vorprogrammierte Bildfelder noch einen individuell 

Yamahas MCR-940 präsentiert sich optisch edel und audiovisuell stark - die Ausstattung ist aber etwas spärlich

Test 08. Juni 2010
2.0/2.1-Systeme obere Mittelklasse

+ Sehr gute Räumlichkeit
+ Tadellose Ausgestaltung des Grundtonbereiches
+ Feindynamisch überraschend gut
+ Homogenes und detailreiches BD-Bild
+ Saubere Upconversion von 576i Material auf 1080p
+ Exzellente Verarbeitung
+ iPod Dock integriert

- Kein Netzwerk-Streaming
- Träges Laufwerk
- Kein Video-EQ

Technische Daten: www.yamaha-online.de
Test: Carsten Rampacher, Jens Willershausen, Philipp Kind
08. Juni 2010