TEST: Toshiba Blu-ray-Player BDX1100KE - preiswerter Player mit tadellosem Leistungsprofil

03. Dezember 2010 (cr)

Sehr kompakt

Fernbedienung

Einführung

Für Marktpreise ab gut 110 EUR ist der neue Toshiba Blu-ray-Player BDX1100KE erhältlich, der durch seine besonders kompakten Abmessungen (Abmessungen: B/H/T in mm 360/54/232, in der Breite liegt der Player unter dem normalen Rastermaß) auffällt und sich somit auch bei beengten Verhältnissen im Fernseher-Unterbauschrank ohne Schwierigkeiten integrieren lässt. Der Player mit BD Live Profil 2.0 supportet 1080p/24, Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio essential. Er verfügt über einen SD-Kartenschacht und liest eine Vielzahl an Formaten, die auf der Card enthalten sind: MKV, AVCHD, DivX, HD-jpeg, jpeg und MP3 werden akzeptiert. Zudem bringt der 1100er einen kleinen Video-EQ mit. Was die Neuerscheinung leistet, haben wir überprüft.

Verarbeitung

 

Optisch kompakt sowie schlicht gehalten, fällt der BDX1000KE kaum auf. Die Gerätefront im schwarzen Hochglanzfinish weist keine großen Verarbeitungsmängel auf. Es finden sich nur wenig Bedienelemente auf der Vorderseite, sie sind einfach gemacht, weisen aber einen ordentlichen Druckpunkt auf. Auch für diese niedrige Preisklasse allerdings ist das verbaute Gerätedisplay unzureichend. Nicht nur das schrille Grün stöärt – viel schlimmer ist die Hieroglyphen-artige Darstellung grundlegender Anzeigefunktionen wie „BD“ oder „Play“. Gerätestandfüße gibt es nicht, nur aufgeklebte Gumminippel. Der Deckel fürs Gehäuse sitzt fest und wirkt stabil. Die Lade kommt auf Anforderung rasch herausgefahren. Die Geräterückseite weist keinerlei spezielle Merkmale auf, leistet sich aber auch keine Verarbeitungsmängel. Das Geräteinnere ist gut verarbeitet und preisklassentypisch schlicht aufgebaut. Für einen Einstiegsplayer kann die mitgelieferte Fernbedienung überzeugen. Gesamtnote: Gut – sehr gut. 

Gehäuseecke hinten

Gumminoppen

Hochglanzfront, wie gewohnt empfindlich gegen Fingerabdrücke und Staub

Passung aus seitlicher Sicht

Frontblende von unten aus gesehen

Das Display findet nicht unsere Zustimmung

Innenleben

Fernbedienung

 

Anschlüsse

Anschlüsse hinten

SD-Kartenleser vorn

Der BDX1100 bringt hier nur die gängige Grundausstattung mit. Einen HDMI-Ausgang, eine Netzwerkschnittstelle, einen 2-Kanal-Cinch-Audioausgang, einen FBAS-Videoausgang und ein koaxialer Digitalausgang finden sich hinten. Vorn ist noch der SD-Karteneinschub untergebracht. Was fehlt, ist ein analoger Komponenten-Videoausgang (YUV). Gesamtnote: Gut. 

Menüs, Setup und Konfiguration

Setup-Assistent

Audiomenü

Anzeigeeinstellungen

3 Bildprogramme

3-stufige Bildschärfeanpassung

Kleiner Video-EQ

Sehr gut – Toshiba liefert gleich einen Setupassistenten mit, der in drei Schritten die wirklich wichtigen Dinge durchgeht: OSD-Sprachwahl, Ausgabeauflösung (576i bis 1080p). Über die „HDMI“ Taste auf der Fernbedienung kann man die Ausgabeauflösung später auch schnell ändern. Das Drücken der Taste „Display“ auf der Fernbedienung bringt Infos über aktive Tonspur, verfügbare Blickwinkel und aktuelles Kapitel auf den Bildschirm. Im Menüpunkt „TV“ befindet sich übrigens die wichtige Aktivierung der 24p Signalausgabe. Der Toshiba verfügt sogar über einen kleinen Video-EQ, der sich allerdings über verschiedene Menüs erstreckt. Unter dem Punkt „Video Prozess“ gibt es die „Video-Anpassung“, hinter dieser Option verbirgt sich ein 4-Parameter-EQ (Helligkeit, Kontrast, Farbton, Farbsättigung). Der Regler „Schärfe“ (unterhalb von Video Anpassung) bringt die drei Stufen Hoch, Mittel sowie Niedrig mit, was einer etwas groben Rasterung entspricht. In Anbetracht der Preisklasse aber wollen wir hier keine großartige Kritik anbringen. Unter „Motion Video Prozess“, unterhalb von „Video Prozess“ zu finden, kann man die drei Bildmodi Standard, Lebhaft oder Smooth wählen. Bei den schmal gehaltenen Ton-Optionen ist es nur wichtig für die Wiedergabe von Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio, die Tonsignalausgabe über HDMI auf „Bitstream“ zu stellen. Gesamtnote: Ausgezeichnet.

Multimedia

MP3-Liste

Media Center - Videowiedergabe über SD-karte

Der Toshiba ist nicht Streaming-fähig, das kann man in dieser Preisklasse auch kaum erwarten. Dafür werden viele Dateiformate von einer SD-Karte eingelesen, und zwar nicht nur die Standards, die Toshiba angibt (MKV, AVCHD, DivX, HD-jpeg, jpeg und MP3), sondern auch MPEG1, MOV und MP4. AAC—Audiodateien wurden zwar korrekt als solche erkannt, aber nicht wiedergegeben. FLAC gibt der 1100 nicht wieder. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut – ausgezeichnet. 

Testequipment
Bild

Der BDX1100KE offeriert eine gute Bildqualität

  • Blu-ray, Fluch der Karibik 1: Im 2. Kapitel nimmt Jack Sparrow Kurs auf Port Royal. Sein schrottreifes Boot ist gründlich leckgeschlagen, so muss er mit letzter Kraft den rettenden Hafen ansteuern. Das Kapitel beginnt mit einem Blick auf den blauen Himmel, der mit tadelloser Farbauthentizität auf dem Bildschirm erscheint. Die weißen Wolken sind klar umrissen. Jacks Gesicht in Großaufnahme zeigt eine prima Detaillierung, sogar der Glanz in den Augen wird gut erkannt. Die Gebrauchsspuren an der Mütze sind sichtbar, haben wir aber schon prägnanter gesehen. Als Jack die zur Warnung aufgehangenen Piraten passiert, arbeitet der BDX1100 die Felsformation auch in den dunklen Passagen gut heraus. Hier bieten teurere Player aber mehr Kontrastdynamik im Detail, dies fällt zugegebenermaßen aber nur dem erfahrenen Zuschauer auf einem hochwertigen Bildwiedergabegerät auf. Als der Pirat in den Hafen einläuft – das Boot ist kaum noch zu sehen, was die Hafenarbeiter mit verdutztem Blick quittieren – modelliert der Toshiba das Panorama ansehnlich durch, auch in den hinteren Ebenen sind noch Einzelheiten sichtbar. Der hölzerne Landungssteg ist mit detailreicher Oberflächenstruktur zu sehen. Insgesamt ist die 24p Stabilität ordentlich, es zeigt sich aber, dass teurere BD-Player einen noch stabileren Bildstand aufweisen. 
  • Blu-ray, Casino Royale: In der Schwarz/Weiß-Szene gleich zu Beginn gefällt die für die Preisliga hohe Detailtreue auf. So ist die Maserung der Eingangstür vom Büro gut zu erkennen, das leichte Rauschen ist auf dem Master enthalten und nicht dem Toshiba zuzuordnen. Die Oberflächenstruktur des Ledersessels, auf dem 007 sitzt, ist trotz des geringen Lichteinfalls prima zu sehen. Das Muster der Krawatte des Gegners von 007 ist ebenfalls zu erkennen. Die Hautoberfläche wirkt bei den beiden Kontrahenten schon beinahe überscharf, was zu minimalen Flimmereffekten führt. Im 2. Kapitel ist der Blick aus der Vogelperspektive immer ein guter Test für die visuellen Fähigkeiten. Hier bleibt der 1100 souverän und zeigt schon von oben klar die Kontur der Schlange. Das Grün der Vegetation ist farbecht. Der sandige Boden wird ebenfalls farblich korrekt und detailgetreu wiedergegeben. 
  • Star Wars Episode II, Upconversion von 576i auf 1080p, Filmmaterial: Der Toshiba realisiert ein sattes Schwarz und holt erstaunlich viele Sterne auf den Screen. Die Schrift ist farblich akkurat ausgestaltet, im Detail finden sich aber leichte Störstreifen in den Buchstaben, die sporadisch auftreten, ebenso wie Bildzittern im Detailbereich. Der Gesamtbildstand ist relativ ruhig, die Konturen der Lettern könnten noch eine Idee mehr Sauberkeit vertragen – ab und zu finden sich hier Doppelkonturen. Beim kurze Zeit darauf durchs Bild donnernden Sternzerstörer kündigt Bildzittern an, dass der De-Interlacer kurz braucht, um einzurasten – ist dies geschehen, punktet die Bilddarstellung durch gute Schärfe, einen recht ruhigen Bewegungsablauf und durch eine tadellose Wiedergabe des in der Dunkelheit liegenden Flügels. Leichte Bewegungsunschärfen sieht man lediglich an der Kommandobrücke. Der Triebwerksstrahl wird, als die beiden Raumjäger sich nähern, akkurat erfasst, das Innere des Triebwerks ist auf der linken Seite sehr gut erkennbar. Die Plastizität überzeugt, so hebt sich das Raumschiff sehr gut vom darunter sichtbaren Regierungsplaneten Coruscant ab. Als die beiden Raumjäger knapp über der Oberfläche des Sternzerstörers fliegen, wird nur geringes Scalingrauschen sichtbar. Hier gibt es teurere Konkurrenten, die ein weniger günstiges Rauschverhalten aufweisen. Bewegungsunschärfen sind nur in geringem Umfang sichtbar. Als die beiden Jäger nach unten in die Schlacht abkippen, eröffnet sich ein plastisches Panorama, nur in den unteren Bildebenen ist ein leichter Schärfeverlust festzustellen. 
  • AVEC Professional Test DVD, Upconversion von 576i auf 1080p, Videomaterial: Die Schriften (schwarz und weiß), die vor weiß/rot/blauem Hintergrund in verschiedenen Geschwindigkeiten durchlaufen, werden gut dargestellt. Es ist leichtes Bildzittern zu beobachten, zu loben ist die tadellose Gesamtbildschärfe. Die Farbtrennung ist gut, das Farbrauschen hält sich in Grenzen. Der magentafarbene Siemensstern im Bildmittelpunkt sowie die vier kleinen magentafarbenen Siemenssterne in den Bildecken laufen ruhig, nur etwas Flimmern ist zu sehen. Die einzelnen Segmente auch der kleinen Sterne sind klar zu unterscheiden. Das Pendel mit rot-blauem Innenleben, das über eine stehende schwarze Linie in unterschiedlichen Geschwindigkeiten schwingt, wird scharf dargestellt.. Beim Rückschwingen nach links aber treten sichtbare Nachzieher auf. Das Innere des Pendels ist jederzeit deutlich auszumachen. Die schwarze Linie steht stabil. Das bewegte Stadtbild von Esslingen stellt der 1100 in guter Qualität dar. Sehr schön differenziert und farblich authentisch erscheinen de Rasenflächen. Auch ist der Gesamtbildstand relativ ruhig und es kommt nur im Detail zu leichtem Zittern im hochfrequenten Bildbereich. Die Kamerafahrten sind nur von geringfügigen Schärfeverlusten begleitet. 

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Ton

Über HDMI angeschlossen, verhält sich der BDX1100 unauffällig, was in dieser Preisklasse einem Lob gleich kommt. Recht frisch und mit guter Dynamik werden Tonspuren auch in den HD-Tonformaten wiedergegeben. Details in den vorderen Ebenen holt der Toshiba gut heraus, nur in den hinteren akustischen Ebenen wird etwas Form und Struktur vermisst. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 

Konkurrenzvergleich
  • LG BD560: Der preiswerte LG überzeugt mit prima Bildqualität. Nicht nur im BD-Betrieb, auch bei der Hochkonvertierung von DVDs schlägt er sich gut. Er produziert noch flüssigere Bewegungsabläufe als der 1100, dafür weist der Toshiba ein noch schärferes Bild auf. Beide Player sind nicht für Netzwerkstreaming ausgelegt. 
  • MEDION LIFE P71006: Der Medion wirkt hochwertiger als der Toshiba, die ähnlich aufgebauten Geräte bieten sonst beide sehr gute Eigenschaften, Das kleine optische Defizit bereinigt der Toshiba durch das tiefere Schwarz und die großzügigeren Video-Parameter. Dafür wirken beim De-Interlacing Bewegungsabläufe beim MEDION etwas "smoother", ohne dass es zu Weichzeichnung kommt. Beide Player zeigen, dass man auch im Einsteigersegment gute Qualität erwarten kann. 
  • Samsung BD-C5500: der etwas teurere Samsung bietet erweiterte Multimediaeigenschaften und eine edle Optik. Das, was man für den Mehrpreis erwarten darf, bietet das BD-C5500 auf jeden Fall und empfiehlt sich somit für den versierten Aufsteiger. 
Fazit

Der kompakte BDX1100KE offeriert für einen geringen Kaufpreis eine prima Leistungsfähigkeit. Das Blu-ray-Bild ist tadellos, und auch die Upconversion von 576i DVD-Signalen auf 1080i ist gut. Akustisch leistet sich der Toshiba ebenfalls keinen "Durchhänger". Die Bedienung ist einfach und übersichtlich, gut ist, dass sogar Basis-Videoeinstellparameter mit an Bord sind. Es findet sich keine USB-Buchse, und über den Netzwerkanschluss kann lediglich BD-Live genutzt werden, es gibt keine Streamingfunktionen. Über den SD-Karteneinschub werden viele gängige Formate akzeptiert. Das Laufwerk ist sehr zuverlässig und relativ zügig. Allerdings könnte die Geräuschkulisse noch etwas niedriger ausfallen. Top ist der unsichtbare Layerwechsel, als Minuspunkt müssen wir das schlechte Gerätedisplay nennen. 

Preiswerter Blu-ray-Player mit hoher Alltagstauglichkeit und tadellosem Bild

Blu-ray-Player Einstiegsklasse
Test 03. Dezember 2010

+ Sehr gutes Blu-ray-Bild
+ Prima DVD-Bild
+ tadellose Akustik über HDMI
+ Einfache Bedienung
+ Kleiner Video-EQ
+ Zuverlässiges Laufwerk mit perfektem Layerwechsel

- Laufwerk könnte leiser sein
- Keine Streamingfunktionen

Alle technischen Daten: http://de.consumer.toshiba.eu/de

Test: Carsten Rampacher
03. Dezember 2010