TEST: Teufel Impaq 3000 - 5.1 Blu-ray Heimkino-System 

19.11.2010 (phk)

Einführung

Mit dem Impaq 3000 Heimkino-System bietet Teufel erstmals eine komplette 5.1 Anlage inklusive Blu-ray Laufwerk für die native Wiedergabe hochauflösenden Materials an. Zu hochwertiger Akustik wollen die Berliner nun auch kompromißlose Bildqualität zum Preis von 699 Euro liefern und stellen sich dem Praxistest. Selbstverständlich ist Upscaling der eigenen DVD-Bibliothek auf 1080p weiterhin möglich. Der 600 Watt starke Blu-ray Receiver ist für HD-Tonformate gerüstet und soll so bis zu 30 qm große Wohnräume in Konzert- und Heimkino-Atmosphäre versetzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden spielen die Teufel ihre jahrzentelange Erfahrung im Lautsprecherbereich aus und wollen gerade im akustischen Bereich die Konkurrenz in ihre Schranken verweisen. Fünf identische Surround-Komponenten stehen für ein homogenes Klangbild, für die ein passiver Sidefire-Subwoofer - dem dediziert 150 Watt zur Verfügung stehen - das Fundament der tieferen Frequenzen legt. Unsere akustischen und visuellen Eindrücke lesen Sie hier.

Verarbeitung

Video Komponenten und Innenleben des Blu-ray Receivers

 

Blu-ray Receiver

Touch-Bedienelemente

Linke Frontseite mit Lade & Power-Button

Geringe Spaltmaße

Fein aufgelöstes Display

Kopfhöreranschluß und USB-Slot unter Klappe

Große Standfüße am Grundgerät

Innenleben des Blu-ray Receivers

Fernbedienung

Die Geräteverarbeitung am Blu-ray Receiver bietet wenig Ansatz zu Kritikpunkten. Die Frontblende und Disc-Lade ist aus Kunststoff in schwarzem Hochglanz-Finish, die Gehäuseummantelung an den hinteren zwei Dritteln aus Aluminium. Die verschiedenen Komponenten sind sauber verschraubt, ohne scharfe Grate und mit sehr geringem Spaltmaß. Das Punktmatrix-Display auf der Vorderseite löst fein auf und ist, ebenso wie die Touch-Bedienelemente, auch aus größerer Entfernung problemlos ablesbar. Mit Auswurf-, Play und Lautstärke-Tasten ist auch die Bedienung an der Gerätefront im Wiedergabe-Betrieb sehr gut möglich, auch wenn die Berührungssensorik etwas ansprechender reagieren könnte. Die Gerätestandfüße sind sehr groß dimensioniert und liefern festen Stand. Flachbandkabel liefern ein übersichtliches Innenlayout mit sauber getrennten Platinen. Die Fernbedienung erfreut durch ein durchdachtes Layout, farbig differenzierbaren Tasten mit ausgezeichneten Druckpunkt.

Front-Rear Lautsprecher

Einzelansicht

Center

mit Stand

Center ohne LS-Gitter

Detailansicht

Gerundete Kanten

Klemmanschlüsse

LS-Gitter

Subwoofer von oben

Klemmanschlüsse auch am Subwoofer

Standfuß des Subwoofers

Die geschlossenen Zwei-Wege Lautsprecherkomponenten des 5.1 Systems gefallen ebenfalls durch eine sehr solide Verarbeitungsqualität. Das schwarze Hochglanz-Finish wirkt tief und ist relativ unempfindlich gegenüber Kratzern. Die Lautsprechergitter aus Kunststoff sind abnehmbar und werden mit kleinen Stiften an den Komponenten angebracht. Die Klemmanschlüsse an Front-Rear-, Centerlautsprecher und Subwoofer sind gut eingepasst und von durchschnittlicher Güte. Dank großer Standfüße am LFE ist dieser sehr gut vom Boden entkoppelt. Der Querschnitt der mitgelieferten Kabel ist nicht sehr groß, liegt aber dennoch etwas über dem Durchschnitt, den man von sonstigen Heimkino-Komplettsystem kennt. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.

Anschlüsse

Rückseite des Blu-ray Receivers

HDMI, Komponent-, FBAS und Ethernet-Anschlüsse rechter Seite

Blu-ray-Receiver

  • HDMI In 2x
  • HDMI Out 1x
  • Component Video In/Out
  • FBAS In/Out
  • Stereo Cinch L/R In/Out
  • Digital Audio Coaxial 1x In
  • Digital Audio Optical 1x In
  • Ethernet-Anschluss
  • Antennenanschluss für UKW/MW-Tuner

Frontseite:

  • USB-Eingang
  • Kopfhörerausgang

Praxisgerecht ist das Impaq 3000 ausgestattet, mit zwei HDMI-Eingängen lassen sich vorhandene Komponenten einfach einbinden. Auch konventionelle digitale Signale werden dank der optischen und koaxialen Digitaleingänge eingespeist. Der USB-Eingang ist für komfortables Anbringen des eigenen Mediums an der Front angebracht. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Setup, Menü und Konfiguration

Anzeige-Einstellungen

Bei Anwahl des Punktes "Anzeige"

Menü- und Wiedergabesprache

Sonstige Einstellungen

In puncto Menüführung hat sich seit dem DVD-System Impaq 4000 einiges getan. Deutlich ansprechender und freundlicher wirken die Einstellungen des Blu-ray Systems. Auflösung und Bildformat sind in den Anzeigeeinstellungen einfach justierbar, der 24p-Modus hat sich unter Film-Modus versteckt und muss bei Blu-ray Wiedergabe eingeschaltet werden. Um ein Lautsprecher-Setup vorzunehmen muss die "Audio Setup"-Taste auf der Fernbedienung gedrückt werden. Pegel der verschiedenen Surround-Komponenten kann hier unter Zuhilfenahme eines Testtons angehoben oder gesenkt und die Distanz zum Hörplatz in 20cm Schritten eingestellt werden. Weiterhin wird die HDMI-Audioausgabe aktiv oder inaktiv gesetzt und für Stereo-Quellen kann Dolby Pro Logic II hinzugeschalten werden. Ein kleiner Equalizer für "Bass" und "Treble" ist ebenfalls integriert. Einziger Negativpunkt des Audio-Setups ist, dass es nicht am OSD sondern nur am Gerätedisplay vorgenommen werden kann. Sonstige Einstellungsmöglichkeiten im OSD umfassen Spracheinstellung, die Möglichkeit gewisse Inhalte für Kinder zu sperren und Einstellungen für den BD-Live Betrieb. Insgesamt sind wir mehr als zufrieden mit dem Funktionsumfang und der angenehmen, übersichtlichen Darstellung des OSD. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Einlesezeiten & Betriebsgeräusch

Aktiver Lüfter

  • Blu-ray Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull: 25 Sekunden
  • Blu-ray Casino Royale: 24 Sekunden
  • Blu-ray Fluch der Karibik: 21
  • DVD Star Wars Episode III: 14 Sekunden
  • DVD Sahara: 12 Sekunden

DVD Layerwechsel: Top Gun, Kapitel 18 auf Kapitel 19: Tadellos. Aufgrund der schon guten Leistungen des DVD-Receivers im Impaq 4000 haben wir auch keine schlechtere Performance erwartet.

Der Layerwechsel bedarf keiner Kritik. Die Einlesezeiten sind eher durchschnittlich, einige Konkurrenten können hier mit einer etwa 10 Sekunden geringeren Ladezeit dienen, trotzdem keine schlechte Leistung. Betriebsgeräusche sind auch kaum wahrzunehmen, die Disc-Lade fährt ruhig heraus und auch während dem Laden einer Disc sind keine störenden Einlese-Geräusche zu vernehmen. Den aktiven Lüfter kann man zwar bei völliger Stille im Raum bei weniger als 1m Abstand leicht hören, das Laufgeräusch bildet aber kein hochfrequentes Surren aus und ist daher insgesamt nicht unangenehm. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Multimedia

Einstellungen -> Netzwerk

Netzwerkeinbindung

Schon bei der ersten Inbetriebnahme wird man zum Anschluss eines Netzwerkkabels angeregt. Nach dem Anbringen wird bei aktiviertem DHCP schnell und problemlos eine Netzwerkverbindung hergestellt. Obligatorisch kann auch eine statische IP-Adresse manuell eingegeben werden.

USB

Bildwiedergabe mit Thumbnail-Ansicht

Verschiedene Video-Formate werden wiedergegeben

Wird das USB-Gerät erkannt, erscheinen im Menü-Bildschirm die Unterpunkte Musik, Bilder und Videos. Das Impaq 3000 erkennt leider nur FAT32-formatierte USB-Medien, NTFS-formatierte Geräte werden nicht erkannt. Nach Auswahl des Dateityps öffnet sich im übersichtlich und freundlich aufgemachten Menü eine Datei-Übersicht, im Fotobereich sogar mit großen Thumbnails der Bilder. Die Dateien können nun direkt angezeigt oder einer Wiedergabeliste zur späteren fortsetzenden Wiedergabe hinzugefügt werden. Neben herkömmlicher JPEG- und MP3-Wiedergabe waren wir besonders von der Formatvielfalt im Videobereich begeistert. Neben MPEG2, AVI und MP4-Dateien wurden sogar MPEG4-HD codierte Videos im MKV-Container ohne Probleme abgespielt.

Fazit

Guter Ansatz im Multimedia-Betrieb, gerade wegen der großen Auswahl an abspielbaren Videoformaten würden wir natürlich einen PC-Zugriff bzw. DLNA-Streaming sehr begrüßen. Auch das Erkennen und die Wiedergabe von USB-Speichern größer als 8 GB im NTFS-Format ist wünschenswert. Die Möglichkeit des Anbringens einer SD-Karte ist für einige Anwender sicherlich komfortabel, aber nicht zwingend erforderlich. Gesamtnote Multimedia in Relation zur Preisklasse: Sehr gut - Ausgezeichnet.

Test-Equipment
Bildqualität

Blu-ray

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24

Zum ersten Mal müssen sich die Berliner Teufel bei der Wiedergabe von nativem HD-Material beweisen. Umso mehr sind wir von der stabilen 24p-Wiedergabe in den ersten Szenen der Casino Royale BD begeistert. Die geschwungenen diagonalen Linien der Tücher um die Kampfarena bleiben ruhig und stabil. Insgesamt wirkt die Bildruhe hoch und gerade die Bewegungsschärfe zeigt sehr gutes Niveau. Die vielen fuchtelnden Hände der Zuschauer zittern nur wenig und schmieren nicht. Auch im Kontrastbereich muss das Teufel Set nicht zurückstecken, in der bekannten Szene an der James Bond vor dem verkohlten Holzbalken steht wird sehr differenziert und dynamisch wiedergegeben. Die verschiedenen Schwarz- und Grautöne lassen sich problemlos unterscheiden, auch Strukturierung am Balken sowie die Gesichtskonturen werden scharf gezeichnet. Einziger Schwachpunkt ist der kleine dunkle Bereich im Nacken hinter dem Hemdkragen, die feinen Hautunreinheiten sind nicht ganz exakt erkennbar. In den Szenen der Verfolgungsjagd durch den Dschungel bleibt das Bild weitestgehend sehr ruhig, das Dschungelgrün wirkt lebendig aber nicht überzogen. Selbiges gilt für die Rohbaustelle, das Rostrot wirkt einen Tick zu warm. Sehr sauber gelingt die Tiefenstaffelung der beiden Kranausleger, die klar vor der Meeresoberfläche in verschiedenen Ebenen stehen.

Fluch der Karibik, Kapitel 2+3, 1080p24

Der gute Eindruck setzt sich im zweiten Kapitel der Fluch der Karibik Blu-ray nahtlos fort. Mit hervorragender Plastizität fährt das Galeonsschiff aus dem Nebel heraus und gleitet ruhig über den Meeresspiegel. Einen kleinen Kritikpunkt müssen wir im weiteren Verlauf anbringen, die Galeonsfigur zittert leicht bei der Kamerafahrt hinauf zur jungen Ms. Swan, auch die blauen Holzpfosten an der Reling bieten keine maximale Stabilität. Die gestickten Verzierungen auf der Admiralsjacke von Commodore Norrington gestalten sich für Blu-ray Player auch jedes Mal sehr schwierig, und auch hier sind kleine Instabilität zu erkennen, minimales Zittern ist auch an diesen vertikalen Linien sichtbar. Sehr negativ greifen diese Kleinigkeiten, die "in motion" ohnehin nur videophilen Enthusiasten auffallen aber keinesfalls in die Gesamtdarstellung ein. Mit ruckelfreien Kameraschwenks, toller Farbdynamik und detailreicher Wiedergabe begeistert der Impaq 3000 Player. Im zweiten Kapitel können wir die Kontrastdynamik an den Felsen der drei aufgeknüpften Piraten wieder sehr loben, nur sehr wenige Details gehen an den Schatten verloren. Auch die Ebenen sind klar voneinander getrennt, die drei Skelette hängen klar vor der dahinter liegenden Klippe und wirken nicht aufgeklatscht. Auch den letzten Test beim Schwenk in den Innenhof der Burg, nachdem Jack Sparrow am Dock anlegt, besteht die Teufel Anlage beinahe ohne Kritik, etwas Zittern ist bei der horizontalen Kamerafahrt an der Burgmauer aber wieder sichtbar.

DVD

Filmmaterial 576i, Star Wars Episode III, Kapitel 1+2

Vor einer Vielzahl von Sternen läuft die etwas satte Gelbschrift ruhig nach hinten ab. An einigen Buchstabenkanten ist Zittern zwar zu erkennen, die Ausprägung hält sich aber in Grenzen. Ein Ausbleichen des Gelbs lässt sich auch in den hintersten Ebenen nicht feststellen, auch Wellenbewegungen sind nicht sichtbar. Treppenstufenbildung hält sich ebenfalls in Grenzen. Bei vielen Geräten nimmt die Bildruhe in den hinteren Ebenen ab, die Performance des Teufel-Upscaling bleibt aber in den hinteren Ebenen auf gleichem Niveau. Beim Abknicken zittert die Linie des imperialen Sternzerstörers etwas, die kleinen Objektkanten an Obi-Wans und Anakins Raumjägern bleiben aber bei den Flugmanövern größtenteils ruhig. Schön plastisch wirken die weiteren Schiffe über der Planetenoberfläche von Coruscant. Sehr gut gefällt uns die Detaillierung in den Großaufnahmen der beiden Protagonisten in ihren Schiffen, Barthaare und Gesichtskonturen wirken scharf, so kommt sogar etwas HD-Feeling auf. Die Farbgebung ist lebendig aber nicht überzogen und in sich stimmig, die Differenzen bspw. im gelben Flügel des Raumschiffes und der Oberflächenfarbe der kleinen Droiden ist sehr gut differenzierbar. Die hohe Gesamtbildruhe auch bei vielen Objekten im Kampfgeschehen bietet ein angenehmes Sehen auch in einem längeren Zeitraum.

AVEC Professional TEST DVD

  • Laufschriften: Ein sehr gutes Ergebnis auch beim Videomaterial, Zittern ist allerdings in allen drei Geschwindigkeiten sichtbar. Ausprägung von Artefakten sind nicht zu erkennen. Die Farbtrennung gelingt kritiklos, es sind keine Doppelkonturen zu sehen bei guter Schärfe. Ab der zweiten Geschwindigkeit ist leichtes Schmieren zu sehen.
  • Schwingendes Pendel: Die Pendellinie ist etwa ab der Mitte mit Nachzieheffekten versehen. Hier ist auch die Differenzierung der farbigen Balken nicht mehr eindeutig. Die Linie, über die das Pendel gleitet steht sehr stabil.
  • Stadtbild Esslingen: Sehr gute Darstellung bei wenig Zeilenflimmern über den Hausdächern. Insgesamt sind nur wenig Scaling-Artefakte zu sehen. Die Rasenstruktur und Pflastersteinoberfläche wird mit guter Schärfe sauber strukturiert. Das Grün an Bäumen und Rasen wirkt aber etwas intensiv.
Klang

Celine Dion - A New Day, TrueHD 5.1

In den ersten Sekunden des Konzertes wirkt das Klatschen gut authentisch und nicht matschig, so lässt sich auch das Ticken im Hintergrund von den Klatschgeräuschen differenzieren. Die gute Auflösung zeigt sich auch bei der Wiedergabe des Glockenspiels, dessen feindynamischer Anschlag aber nicht vollends zur Geltung kommt. In den folgenden Minuten zeigt sich eine saubere örtliche Platzierung der verschiedenen Instrumente und dank der guten Loslösung des Geschehens eine schöne Bühne, in der Celines Stimme zentral im Vordergrund steht. Insgesamt inszeniert sich vor uns ein geschlossenes Klangbild, das durchaus mit feindynamischer Charakteristik dienen kann, der leicht gehauchte Gesang kommt gut zur Geltung. Die Auflösung im Hochtonbereich kennen wir von der Abmischung der Blu-ray noch besser, hier ist aber von einem Komplettsystem nicht mehr zu erwarten. Im fünften Kapitel gelingt die Violinie wiederum detailreich und fein, gleichzeitig gliedert sich der Subwoofer gut ins Gesamtgeschehen ein und drängt sich nicht in den Vordergrund. Die pulsienderen Frequenzverläufe geraten allerdings etwas zu dezent und sind sonst prägnanter zu erkennen. Im Track 7 beweist der LFE Antrittskraft und Geschwindigkeit, ohne aufgeweicht zu klingen werden die Schlagzeugklänge präzise und mit unerwartet gutem Tiefgang an den Hörplatz getragen. Insgesamt müssen wir die Performance des Impaq 3000 immer noch als die eines Komplettsystems relativieren. Grundton, Feindynamik und Auflösung besonders im Hochtonbereich könnten noch besser sein, trotzdem reißt uns das Ensemble der kleinen Surroundkomponenten mit und begeistert durch gute Vokalcharakteristik und harmonischer Wiedergabe der verschiedenen Frequenzbereiche.

Dj Tiestö - Elements of Life Tour, Traffic & Back in Your Head DTS-HD Master 5.1

Damit sich auch der LFE des Impaq Sets einmal richtig beweisen kann, ist die Tiestö-Scheibe seines Auftritts in Kopenhagen prädestiniert. Schon nach den ersten Sekunden des zweiten Tracks "Traffic" ist klar: Auch im Subwoofer steckt "der Teufel". Einen solchen Tiefgang kennen wir nur von den wenigsten Heimkino-Komplettsystemen. Klar ist die Wiedergabe der ultraharten und aggressiven Kickbässe bei hochwertigen Kombinationen aus LS-System und AV-Receiver noch präziser und vor allem noch trockener, wie schnell und kräftig das Impaq hier agiert ist aber dennoch großes Lob wert. Auch die folgenden Tieffrequenz-Pulse des Remix von Teagan & Saras "Back in Your Head" gehen durch Mark und Bein. Die Dynamik leidet nicht unter den hohen Anforderungen an den Receiver, Stimme und höher liegende Frequenzbereiche bleiben klar und bild ein geschlossenes Klangbild. Das gesamte Set ist bis zur maximalen Lautstärke, die problemlos für Club-Atmosphäre in nicht allzu großen Räumen ausreicht, sehr pegelfest und verzerrt nicht.

The Dark Knight, Kapitel 1, Dolby TrueHD 5.1

Zweifellos muss sich das Impaq auch der Filmwiedergabe stellen. Die erste Sequenz der Christopher Nolan-Verfilmung des "Dark Knight" stellt Anforderungen an die gesamten Surround-Komponenten. Die Klickgeräusche während des Logos werden herausgearbeitet. Der Paukenschlag während der Kamerafahrt auf des Hochhaus-Gebäude kommt gut heraus und ist von der Abmischung her schon etwas satt. Gut und sogar mit Struktur gelingt das Aufschießen des Fensters durch den Enterhaken, etwas mehr Feindynamik ist aber möglich. Die identischen Komponenten sorgen für eine sehr räumliche und stimmige Darstellung des Geschehens, auch die Surround-Lautsprecher werden sauber eingebunden und sorgen für dichte Atmosphäre. Die Stimmwiedergabe der Clowns hinter ihren Masken wird gut gedämpft, die verschiedenen Komplizen bleiben aber weiter differenzierbar. Die Grobdynamik gefällt uns hier besonders gut, beim letzten Schuss aus William Fichtners Shotgun fehlt dann aber doch Volumen, hier haben wir eine etwas massiver wirkende Explosion erwartet. Direkt nach dem Heist kommt nochmal eine sehr gefährliche Stelle für den LFE, mit dem ersten Paukeneinsatz der Hintergrundmusik ist der Subwoofer bei sehr hohem Pegel etwas überfordert und schlägt durch.

Avatar, Kapitel 8, DTS-HD Master 5.1

Guter Einstieg ins achte Kapitel des mächtigen visuellen Spektakels, kleine Nebengeräusche des Dschungels werden sauber eingepflegt und wirken authentisch wiedergegeben, der Zuschauer fühlt sich schnell im Geschehen verwickelt. Kleine Einschränkungen müssen wir wieder bei der feindynamischen Prägnanz und Staffelung der kleinen Geräuschentwicklungen erwähnen, auch die gering ausgeprägten subsonischen Nebeneffekte bei den sich selbst einziehenden Blüten werden nicht ganz erfasst. Die Stimmen werden mit charakteristischen Ausprägungen wiedergegeben. Wiederum sehr beeindruckt sind wir von der geschlossenen Dichte des Klangbildes und der homogenen Wirkung des Geschehens, nahtlos gelingen die Frequenzübergänge an die verschiedenen Komponenten. Während des Stampfens der riesigen Tiere beweist der Subwoofer nochmals unsere positiven Eindrücke, kräftig bringt er die tiefen Frequenzen ans Gehör. 

Gesamt-Fazit

Teufel schafft mit dem Blu-ray 5.1 Heimkinosystem Impaq 3000 den Einstieg in die Wiedergabe von nativem HD-Material mit Bravour. Detailreich, plastisch und scharf werden die 24p-Inhalte stabil wiedergegeben und sorgen für ein angenehmes, lebendiges Bild am heimischen Display. Wer seine DVD-Bibliothek noch nicht komplett ausrangiert hat, wird über das artefaktarme und ruhige Upscaling/DeInterlacing der Anlage erfreut sein. Sehr gerne nehmen wir auch die überarbeitete Version des Einstellungsmenü im Impaq Set zur Kenntnis, im ansprechenden Design fällt die Bedienung des Heimkino-Systems noch einfacher. Im multimedialen Bereich haben sich die Berliner noch etwas Luft nach oben gelassen, zeigen aber ausgezeichneten Ansatz. Besonders die Wiedergabe vieler verschiedener Videoformate hat uns begeistert, gesellt sich in Zukunft zum USB-Medium noch die Möglichkeit des DLNA-Streamings bleibt uns nicht mehr viel Anlaß zu Kritik. Zu guter letzt widmen wir uns der akustischen Performance. Dem Anspruch, durch jahrzentelangem empirisch erlangtem Know-How im Lautsprecherbereich der Konkurrenz überlegen zu sein, wird das Impaq 3000 Set nur gerecht. Durch die dynamische, harmonische und geschlossene Leistung der Komponenten wird einem schnell bewusst: da steckt (der) "Teufel drin". 

Heimkino-System mit ausgezeichneten visuellen Eigenschaften, problemlosem Handling und akustischer Top-Performance

5.1 Komplettsysteme Einsteiger
Test: 19.11.2010

+ Solide Bildqualität
+ Gute Upscaling-Eigenschaften
+ Ansprechendes Menü & einfaches Handling
+ Ausgezeichnete akustische Performance für ein Komplettsystem

- kein DLNA-Streaming

www.teufel.de

Text: Philipp Kind
19.11.2010