TEST: Samsung 3D Edge LED-LCD UE40C7700 - Ultraflach und üppig ausgestattet

23. Juli 2010 (cr)

Sehr elegant

3D-fähig 

Einleitung

Für 1999 EUR steht der Samsung 3D LED-LCD UE40C7700 bereit, den High Tech-verwöhnten Anwender glücklich zu machen. Mit hochmoderner 3D-Technik, eingebauter Realtime-Wandlung von 2D in 3D-Signale, weiter entwickeltem Edge LED Backlight und zahlreichen Multimedia-Features, zu denen das Samsung-Onlineangebot Internet @ TV ebenso gehört wie die Personal Video Recorder Funktion (TV-Aufnahmen in SD und HD werden auf einem externen USB-Massenspeicher abgelegt) ist der Ausstattungsumfang ohne Übertreibung als beeindruckend zu bezeichnen. Vier HDMI 1.4 Anschlüsse stehen bereit, um die Signale von Zuspielern anzunehmen. Ein umfangreicher Video-EQ, der sogar 2 eingebaute Testbilder umfasst, bietet dem versierten Anwender ein lohnendes Betätigungsfeld. Was der ultraflache Samsung TV kann, lesen Sie im folgenden Text. 

Video

 

Verarbeitung

Enorm dünn

Tadellose Detailverarbeitung

Logo

Standfuß von hinten

Standfuß im Detail

Fernbedienung

Der C7700 überzeugt durch die extrem geringe Gehäusetiefe und das elegante Design. Der Standfuß täuscht geschickt verchromtes Stahlrohr vor, in der Praxis handelt es sich aber um chromfarbenen Kunststoff. Kein „Blender“ ist die Gehäuserückseite aus Metall. Die Passungen sind exzellent, die Spaltmaße gering. Die mitgelieferte, edel erscheinende Fernbedienung gefällt bezüglich Materialqualität und Wertigkeit ausgesprochen gut. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Anschlüsse

Anschlüsse hinten

Die meisten Anschlussvarianten sind nur mittels Adapter realisierbar

Seitliche Anschlüsse

Hier fordert die flache Bauform ihren Tribut – für beinahe alle Anschlussformen außer HDMI liegen spezielle Adapter bei, um z.B. ein Scart-Gerät oder aber auch ein Netzwerkkabel mit dem Fernseher zu verbinden. Seitlich und gut zugänglich befinden sich vier HDMI 1.4- und zwei USB 2.0 Eingänge. Ebenfalls sind dort eine analoger und ein optischer digitaler Audioausgang untergebracht, beide mit speziellem Anschluss für die Verwendung eines entsprechenden mitgelieferten Adapterkabels versehen. Ebenfalls an der Seite untergebracht ist der CI Slot. 

Hinten, etwas schwerer zugänglich, sind die Anschlüsse für die Nutzung des Tripletuners. Um den Sat-Tuner verwenden zu können, muss ebenfalls der im Lieferumfang enthaltene Adapter verwendet werden. Die beiden AV-Eingänge, einer davon mit RGB-Beschaltung, sind ebenfalls in bauartspezifischer Anschlussform gehalten und mittels Adapter zu nutzen. Das gilt auch für den Komponenteneingang (analog) nebst zugehörigem Audioeingang. Hinten befindet sich auch der Eingang für den Anschluss des Netzwerkkabel-Adapters. Auch für die Verbindungsaufnahme eines PCs auf analogem Wege (D Sub 15) liegt ein Adapter bei, dieser kann rückseitig ebenfalls angeschlossen werden. 

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Bedienung, Setup und Konfiguration

Bild-Grundmenü

Bildfelder

Erweiterte Einstellungen

Bildoptionen

Wandlung

3D-Optionen

Der C7700 lässt sich mit der formschönen Fernbedienung gut handhaben. Unsere Befürchtungen, durch die kaum vorhandene optische und haptische Abgrenzung der Tasten würde sich die Bedienung deutlich verschlechtern, trifft in der täglichen Bedienpraxis nicht ein, vielmehr punktet der knackige, gut definierte Druckpunkt jeder einzelnen Taste. Die Navigationseinheit lässt sich ebenso so komfortabel bedienen wie die größer dimensionierten Tasten für Programmwechsel und Lautstärkeregulierung. Die in gut lesbarer Schrift gehaltenen Menüs geben all denjenigen, die schon einmal Samsung AV-Geräte besessen haben, keinerlei Rätsel auf. Sehr gut gefallen uns die kurzen, prägnanten Hilfetexte, die bei Anwahl der entsprechenden Funktion mittels des Navigationskreuzes unten im Bildschirm eingeblendet werden. Die vielfältigen Optionen des Video-EQ teilen sich in drei verschiedene Menüs auf, was der Übersichtlichkeit zuträglich ist. 

Die verschiedenen Bildfelder möchten wir kurz vorstellen:

2D-Betrieb:

• dynamisch/sehr starker Kontrast, sehr scharf, sehr hell
• Standard/ausgewogen, für viele Arten von Quellmaterial geeignet
• natürlich/flüssige, klare Darstellung, aber farblich zu intensiv
• Film/augenfreundlich, gute Durchzeichnung im Dunklen, zurückgenommene Schärfe und Helligkeit, ab Werk Farbtemp. Warm2, kann abgeändert werden.

Im 3D-Betrieb sind Standard und Film verfügbar. 

Alle Bildfelder sind gleich im Haupt-Bildmenü anwählbar. Sie können quellselektiv eingestellt werden. Des Weiteren finden sich Regler für Hintergrundbeleuchtung, Kontrast, Helligkeit, Schärfe, Farbe, Farbton sowie ein kleines Submenü „Öko-Lösung“. Dahinter verbergen sich Einstelloptionen für Energiesparmodus, Öko-Sensor für Helligkeitsanpassung sowie für die Zeit, nach der sich der TV bei nicht anliegendem Signal in den Standbybetrieb schaltet. Bei den erweiterten Einstellungen dann finden sich Parameter für die Tiefe des Schwarzwertes, für eine automatische Kontrastanpassung (Optimalkontrast), für Schattendurchzeichnung, Gamma, Expertenmuster (eingebaute Testbilder, Muster 1 für Helligkeits- und Kontrastjustage, Muster 2 für Farbsättigung und Farbton) Nur-RGB-Modus (kanalselektive, einzelne Darstellung der drei Farbkanäle Rot/Grün/Blau)Farbraum, Weißabgleich, Kantenglättung und LED Motion Plus (verbessert, was man in der Praxis auch nachvollziehen kann, die Bewegungswiedergabe in schnellen Szenen. Gut geeignet z.B. für Sportsendungen). 

Das nächste Menü mit Bildeinstellungen nennt sich „Bildoptionen“. Hier kann man die Farbtemperatur einstellen und das Bildformat. Ein digitaler Rauschfilter und ein MPEG-Rauschfilter sind ebenfalls vorhanden (in mehreren Stufen einstellbar). Auch der aktivierbare Filmmodus findet sich dort. 
Der C7700 besitzt auch ein eigenes Menü für die 3D-Wiedergabe. In diesem kann man unter anderem den 3D-Modus und auch die 2D auf 3D Wandlung einstellen. 

Im Klangmenü findet der User reichhaltige Einstellmöglichkeiten. SRS Theater Surround bietet verschiedene vorkonfigurierte Klangfelder: Standard, Musik, Film, Klare Stimme sowie Verstärken. Mittels eines 5-Band-Grafik-EQs kann der Anwender den Klang nach eigenem Gusto anpassen. Mit SRS TruSurround HD sowie SRS TruDialog werden zwei weitere akustische Optimierer angeboten.
 
Auf der Fernbedienung ist als Shortcut zum einfachen Zugang zu wichtigen Grundfunktionen die „Tools“-Taste untergebracht. Grundlegende Bild-, Klang- und Verbindungseinstellungen können dort schnell vorgenommen bzw. geändert werden. Auch der Energiesparmodus kann aktiviert und justiert werden, ebenso der Einschlaftimer. 

Gut – der C7700 weist keine eingebauten aktiven Lüfter auf, die Geräuschemissionen erzeugen könnten. 

Verschiedene Klangmodi

SRS TruSurroundHD

EQ mit 5 Bändern

Extras - nach Drücken der "Tools" Taste auf der Fernbedienung taucht dieses Menü auf

Quellen

Insgesamt punktet der C7700 mit einer üppigen Ausstattung und einer ordentlichen Bedienbarkeit. Shortcuts auf der Fernbedienung sorgen dafür, dass man mit einem Tastendruck wichtige Grundfunktionen im direkten Überblick hat. Der Video-EQ ist mit zahlreichen sinnvollen Parametern versehen und arbeitet effektiv. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Multimedia

Ansicht des Mediaplayers

Thumbnail-Ansicht beim Foto-Streaming

Streaming eines MP4 HD-Videos

Videoübersicht

Streaming von MP3-Musikdateien

Einfacher Wechsel des Quellgerätes

Internet @ TV

Der C7700 verfügt über zahlreiche Multimediafunktionen. So ist „Internet @ TV“ mit an Bord – die Erstinstallation nimmt ca. 5 – 7 Minuten in Anspruch, anschließend kann man auf verschiedene onlinebasierte Dienste wie YouTube oder bild.de zugreifen. Bei einer DSL 6000 Verbindung sind die Ladezeiten absolut vertretbar. Ist das Material entsprechend, wird eine prima Bildqualität realisiert. Im ebenfalls onlinebasierten Samsung App Store kann sich der Interessierte über verschiedene zusätzlich downzuloadende Applikationen freuen. 

Der Samsung TV ist auch in der Lage, Foto-, Video- und Musikdateien von einem Server oder PC zu streamen. Voraussetzung dafür ist, dass sich der PC oder Server im gleichen Netzwerk befindet. Der Anwender trifft die Wahl, ob Videos, Musik oder Bilder gestreamt werden sollen und kann sich dann durch die entsprechende Ordnerdarstellung schnell zur gewünschten Datei navigieren. Natürlich werden jpeg-Bilddateien und MP3-Audiodateien wiedergegeben, an Videoformaten haben wir mit Erfolg DivX-AVI, MP4, MPEG1 sowie WMV angewählt. Das Streamen funktioniert unter Windows-basierten Systemen (Win7 Home Premium, Win7 Ultimate) und auch unter einem Twonky Media-basierten Buffalo-Server. 

Natürlich können auch Film-, Musik- und Videodateien von einem angeschlossenen USB-Stick wiedergegeben werden. Über USB werden sogar MKV Dateien ohne Schwierigkeiten wiedergegeben (Test 1: MKV HD 1080p, Test 2: MKV HD 720p). Auch Softwareupdates sind mittels USB Stick möglich, wenn der Fernseher nicht direkt mit dem Internet verbunden ist. 

Des Weiteren ist der C7700 Personal Video Recorder ready. Mittels USB Massenspeicher kann am Samsung eine Timeshift und natürlich auch Aufnahmefunktion verwendet werden. Eine absolute Voraussetzung hierfür ist aber ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte mit mindestens 1 GB Speicherplatz. Man sollte auch darauf achten, dass sich keine wichtigen Daten auf dem Datenträger befinden, da dieser vor Benutzung vom TV in einem besonderen Format formatiert wird. Das Formatieren wird nach der Wahl „TV-Aufnahme“ automatisch gestartet und abgeschlossen, nach Beendigung kann „Media Play“ beendet werden und mit der „REC“ Taste der FB eine Aufnahme gestartet werden. Nach der Aufnahme kann diese wieder im Media Play ausgewählt und gestartet werden. Wir haben eine 10-minütige Aufnahme von ZDF HD vorgenommen und diese dann unter TV-Aufzeichnung erneut problemlos wiedergeben können. Die unproblematische Durchführung der Aufnahme und Wiedergabe plus die Flexibilität an vorhandenem Speicherplatz macht einen dedizierten Sat-Tuner mit Festplatte beinahe obsolet. Durch die Umformatierung des Massenspeichers in VFAT kann er nicht mehr einfach so in einem PC gelesen werden, dazu muss der Datenträger erneut formatiert werden und die darauf gespeicherten Daten gehen verloren. Gesamtnote Multimedia in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Bildqualität

Natives 3D-Material: 3D Blu-ray Monsters vs. Aliens, ab Filmbeginn: 

Sehr gut – Samsungs 3D-System macht auch Kopfbewegungen während des Filmgeschehens ohne große Bildverluste mit. Gegenüber dem früher getesteten 8790 ist beim 7700 der Helligkeitsverlust durch die aktive Shutterbrille geringer als beim teureren Modell – allerdings bezweifeln wir, dass dies immer noch so ist, mit der neuesten Firmware wird der 8790 hier bestimmt ebenbürtig sein. Gleich zu Beginn wird die Weltall-Sequenz plastisch umgesetzt, der Edge LED-LCD-TV punktet mit einem guten Schwarzwert, der sich im Vergleich zur 2009er LED LCD-Generation als sichtbar satter und tiefer erweist. Im 2. Kapitel dann beweist der UE40C7700 seine Fähigkeit zur guten Körperplastizität, als die beiden animierten Akteure detailliert, scharf und plastisch abgebildet werden. Die Szene, als der Meteorit auf die Erde stürzt, ist ebenfalls gut geeignet, um zu zeigen, wozu eine gute 3D-Kette fähig ist. Als etwas störend erweist sich das durch die Shutterbrille bedingte Flackern, welches dann in Erscheinung tritt, wenn man in Räumen mit hellen Wänden und deutlichem externen Lichteinfall Material in 3D betrachtet. 

Natives 3D-Material: Grand canyon Adventure, 3D Blu-ray, ab Filmbeginn:

Die eindringliche Message des Films, dass man verantwortungsvoll mit dem lebenswichtigen Gut Wasser umgehen soll, wird bildgewaltig und mit tollen 3D-Effekten umgesetzt. Am besten erscheint die visuelle Ausgewogenheit, wenn man den "Film" Bildmodus verwendet (auch im 3D-Betrieb anwählbar). Dann hat das Bild eine farblich angenehme, ausgewogene Wirkung. Besonders beeindruckend kommt die 3D-Wiedergabe zu Beginn zur Geltung, als in Wasserblasen die Namen der Mitwirkenden des Films auf dem Bildschirm erscheinen - und diese Formulierung erscheint beinahe schon falsch, denn die Wasserblasen sind keinesfalls nur auf dem Bildschirm zu finden, sondern heben sich von diesem ab und schweben auf den Zuschauer zu. Der Samsung setzt all dies ruhig und sicher um, gleichzeitig wird eine hohe Bildschärfe garantiert. Die zahlreichen Kamerafahrten durch den Grand Canyon und die verschiedenen Bilder vom Colorado River werden mit hervorragender Bildtiefe und einer selbst in den hinteren Bildebenen kaum zurückgehenden Bildschärfe tadellos umgesetzt. Nur selten ist leichtes Ruckeln sichtbar (riesige Felder in den USA, über die gerade Mähdrescher fahren). Ansonsten ist die Bildstabilität überragend. 

Natives 3D-Material: 3D Gaming mit PS3, Wipe Out

Schon die Streckenansicht der sich auf der rechten Bildschirmseite drehenden Strecke erscheint ungemein plastisch. Auch bei der Auswahl des Fluggerätes überzeugt die detailreiche und tiefe Wiedergabe, beim Drehen des Schiffes ist leichtes Ghosting zu erkennen. Als das Game selber startet, punktet erneut der prima Schwarzwert. Auch erweist sich der Samsung als resistent gegen Kopfbewegungen, sowohl horizontal aus auch vertikal. Nur das Weiß driftet leicht ins Créme ab - was aber problemlos zu verschmerzen ist. Während des Spielbetriebs stört diese Kleinigkeit praktisch gar nicht. Der 3D-Effekt während des Spiels ist sehr gut, das Bild wirkt tief und vielschichtig. Der TV reagiert sehr schnell, wir konnten keinen Input Lag erkennen. Alle Spielbefehle wurden umgehend umgesetzt. Nachzieheffekte gibt es praktisch keine, auch bei schneller Flugbewegung ist der Untergrund scharf erkennbar. 

Natives 3D-Material: 3D Gaming mit PS3, Motorstorm:

Bei Motor Storm sind Plastizität sowie Tiefenwirkung etwas geringer als bei Wipe Out, dafür hebt sich die Geschwindigkeits- und Positionsanzeige sehr deutlich vom Bildschirm ab und erscheint wie greifbar vor dem Gamer. Ghosting ist nur gering wahrzunehmen (an den Palmen in etwas Entfernung, kaum an den Fahrzeugen). Auch aufgewirbelter Matsch und Schlamm des Jeeps wirkt räumlich und wird einem beinahe ins Gesicht geschleudert. Ebenso wie bei Wipe Out ist keine Verzögerung bei den Befehlseingaben festzustellen. 

2D auf 3D Wandlung, Blu-ray Fluch der Karibik 1, ab Filmbeginn:

Die Wandlung von qualitativ hochwertigem 2D Material auf 3D gelingt dem Samsung gut. Um den Effekt der Wandlung deutlich zu spüren, sollte man Material wählen, das schon im normalen 2D-Betrieb mit einem facettenreichen Bild aufwarten kann, wie unser Beispiel „Fluch der Karibik 1“. Schon direkt zu Beginn, als das Galionsschiff aus dem dichten Nebel nach vorn auf den Zuschauer zufährt, ist der 3D-Effekt gut zu merken, da die verschiedenen visuellen Ebenen präziser im Raum verteilt sind. Als im 2. Kapitel Piratenkapitän Jack Sparrow mit seinem arg mitgenommenen Boot Kurs auf Port Royal nimmt, sieht man z.B. in der kurzen Sequenz, als er die Piratenskelette passiert, gut die Vorzüge des 3D Modus. Die Skelette und der dahinter liegende Hügel werden mit sehr guter räumlicher Differenzierung abgebildet. Die Bewegungswiedergabe ist bei der 2D auf 3D Konvertierung ordentlich, nur ab und zu kommt es zu leichtem Ruckeln. Ghostingeffekte haben bei der aktuellsten Samsung Firmware sichtbar abgenommen - das betrifft auch die Wiedergabe von nativem 3D Material (siehe oben). Als der Pirat im Hafen einläuft, ist das Segelschiff rechts, auf dem reges Treiben herrscht, sehr differenziert zu sehen, hervorragend stuft der C7700 die dahinter liegende Landschaft ab und vermittelt so gekonnt einen tiefen Bildeindruck. 

Blu-ray 2D, Fluch der Karibik 1, ab Filmbeginn: 

Auch in 2D sieht der Film auf dem 7700 richtig gut aus. Die Farbwiedergabe ist im "Film" Modus Kino-like und angenehm. Sehr schön ist, dass man die ab Werk auf "warm2" stehende Farbtemperatur des Kino-Bildmodus auf eine neutrale Farbwiedergabe umstellen kann. Auch im 2D Modus erscheinen die Weiten des Ozeans sehr plastisch, die Wellenbewegung ist gut ausgeformt. Das Gesicht des Piratenkapitäns in Großaufnahme erscheint scharf und klar, der Glanz in den Augen wird gut wiedergegeben. "Meckern auf hohem Niveau" - das machen wir bei der Kontrastdynamik, hier könnte die Rasta-Haarpracht von Jack noch etwas ausgeprägter in Erscheinung treten. Als der Piratenkapitän mit dem Leck geschlagenen Boot die zur Warnung aufgehangenen Piratenskelette passiert, wird die Staffelung bis ins grüne Hinterland sehr schön vorgenommen. Als der Pirat mit dem beinahe schon untergegangenen Boot kurz darauf im Hafen von Port Royal einläuft, erscheint erneut ein sehr gut herausmodelliertes Panorama, das auch in den weiter hinten angesiedelten Bildebenen scharf und beinahe rausch-  sowie artefaktefrei erscheint. Die 24p Stabilität ist sehr gut und gegenüber der 2009er Generation verbessert worden. 

DVD: Upscaling von Filmmaterial von 576i auf 1080p, Star Wars Episode III, ab Filmbeginn

Die Star Wars-typische gelbe Laufschrift gleich zu Filmbeginn bleicht nach hinten leicht aus, das Gelb hat einen leichten Orange-Einschlag und die Schrift neigt zu leichter Wellenbildung. Das Schwarz erscheint tief und satt, der eigentliche Lauf der Schrift von hinten nach vorn ist ruhig. Nun fliegt der Sternzerstörer durchs Bild, der überragend abgebildet wird. Scharf und rauschfrei erscheint die Oberfläche, auch der Kommandoturm ist nahezu artefaktefrei. Der Flug ist stabil und ruhig. Bei dem in Schatten liegenden Teil des großen Raumschiffs würden wir uns noch ein wenig mehr Kontrastdynamik im Detail wünschen. Der Flug der beiden scharf abgebildeten Raumjäger von Obi-Wan und Anakin ist stabil, die Oberfläche des Sternzerstörers ist prima zu erkennen und verschmiert nicht. Beim Abknicken nach unten in die Schlacht eröffnet der Samsung schon im 2D-Betrieb ein plastisches Panorama. Parame

DVD: Upscaling von Videomaterial von 576i auf 1080p, AVEC Professional Test DVD:

Bei den Laufschriften, die in verschiedenen Geschwindigkeiten vor dreifarbigem Hintergrund durchs Bild gleiten, liefert der Samsung eine ordentliche, aber keine sensationelle Leistung ab. Farblich erscheint das Rot als zu kräftig, zudem ist leichtes Flimmern innerhalb der Buchstaben zu erkennen. Auch sind die Schriften von einem leichten Rauschschleier umgeben. Sehr gut ist die Farbtrennung, Ruckeln kommt nur bei der höchsten Geschwindigkeit vor. Beim Pendel, das ebenfalls in unterschiedlichen Geschwindigkeiten über eine schwarze Linie schwingt, leistet sich der C7700 keinen Durchhänger. Perfekt stabil bleibt die schwarze Linie stehen, zudem ist das rot-blaue Innere des Pendels, durch schwarze Linien abgegrenzt, stets klar zu erkennen. Ferner sind kaum Nachzieheffekte vorhanden. Beim bewegten Stadtbild von Esslingen wird die Struktur der Hausdächer gut erkannt. Der Rasen sieht detailgetreu aus. Das Grün erscheint aber etwas zu intensiv und leicht unnatürlich. Ruhig werden die Kamerafahrten absolviert. 

HD/SD-Sat-Tuner

Der eingebaute HD/SD Sat-Tuner erzielt prima Ergebnisse im HD-Einsatz. Schwächen scheinen nur dann durch, wenn diese im Ausgangsmaterial begründet liegen, das heißt, wenn die jeweilige Sendeanstalt SD-Material unzureichend auf HD hochskaliert. Ansonsten begeistert der Samsung auch bei 720p HD TV-Material mit hervorragendem Upscaling auf 1080p. Die Farben wirken Samsung-typisch sehr satt und intensiv. Etwas zurückhaltenderen Naturen dürfte dies beinahe etwas zu viel sein, wer aber einen sehr lebendigen, nachdrücklichen Bildeindruck schätzt, wird hier auf seine Kosten kommen. Zu loben ist das geringe Bildrauschen. Nur minimales Ruckeln bei vertikalen und horizontalen Kamerafahrten – ansonsten ein stabiles, klares Bild. Gut werden auch kleine Einzelheiten abgebildet. Bei SD-Material, welches von 576i auf 1080p hochgerechnet wird, ist die intensive Farbwiedergabe erneut auffälliges Merkmal. Das Bild ist zwar nicht enorm scharf, wirkt aber dafür recht homogen und bilanzierend gefällig. Selbst Schriften erscheinen erstaunlich sauber, mit guter Kontur in den Kanten – es kommt kaum zu Doppelkonturen. Das Bildrauschen hält sich auch im absolut tolerablen Rahmen. Die Bewegungswiedergabe ist tadellos – das Bild erscheint bei schnellen wie auch bei langsamen Bewegungen stabil und flüssig. 

Digitaler Kabel/Antennentuner

Ordentliche Ergebnisse liefert auch der digitale Kabel/Antennentuner. Die Bildschärfe ist in Anbetracht des Quellmaterials überzeugend, das Bild erscheint relativ plastisch, und das Bildrauschen hält sich im vertretbaren Rahmen. An Objektkanten tauchen ab und zu kleinere Artefakte und Rauschwolken auf - aber nicht in stärkerem Umfang als bei vielen Konkurrenten. Insgesamt liegt die Bildsauberkeit sogar über dem Durchschnitt. 

Parameter

Generell:

  • Bildschärfe: Enorm scharfes Bild - hier sollte man mit dem Schärferegler die Schärfe reduzieren, wenn sich Doppelkonturen bilden.
  • Detailtreue: Hoch - auch in hinteren visuellen Ebenen werden Einzelheiten noch mit gut erkennbaren Konturen eingebunden.
  • Plastizität: Bereits im 2D-Modus sehr gute Ergebnisse, was man besonders bei hochwertigem HD Ausgangsmaterial erkennen kann. 
  • Farbwiedergabe: Satt und intensiv, sehr dynamisch. Rot und Grün erscheinen manchmal minimal künstlich.
  • Schwarzwert: Verbesserung gegenüber den 2009er Modellen - gehört mit zum besten in der Preisliga.
  • Weißwiedergabe: Für einen LCD prima, nur geringer Blaustich. 
  • Farbsäume: Top - der Samsung zieht akkurate Grenzen zwischen den Farben. 
  • Kontrast: Sehr gut, nur in dunklen Szenen werden kleine Einzelheiten und Muster im Dunkeln verloren. Bei stark kontrastierenden Bildteilen minimale Neigung zum Überstrahlen. 
  • Helligkeit: Problem der 1. Edge LED Generation war die Helligkeitsverteilung nicht optimal. Bei den 2010er Modellen wirkt die Bildhelligkeit relativ homogen und bietet kaum noch Anlass zur Kritik. 
  • Blickwinkel: Sehr breit, auch mit mehreren Personen können problemlos Filme genossen werden.
  • Panelrauschen: Äußerst gering.
  • Reaktionszeit des Panels: Kurz - auch Gamer werden damit glücklich.
  • Upconversion von 576i Signalen auf 1080p: Schriften werden weder bei Film- noch bei Videomaterial perfekt wiedergegeben. Einzelne Buchstaben bleichen aus, hinzu kommen vereinzelt Artefakte. Ansonsten gibt es an der Performance des 7700 nichts auszusetzen. Ein ruhiges Bild mit tadelloser Bildschärfe, prima Bewegungsabläufen und feiner Detaillierung. 

3D:

  • Wirkung: Sehr gut - das Bild wirkt im 3D-Betrieb tatsächlich tief und vielschichtig. Mit der neuesten Firmware scheint die Bildschärfe in den hinteren Ebenen kaum noch abzunehmen. 
  • Bewegungsdarstellung: Flüssig und praktisch ruckelfrei.
  • Ghosting: Nur gering ausgeprägt - sichtbar weniger als beim UE46C8790 mit älterer Firmware. Wir denken, dass sich das Problem mit der aktuellsten Firmware weitestgehend gelöst hat.
  • Farbverfälschung: Lob für Samsung - Farben werden nur minimal verfälscht. Das etwas zu intensive Rot und Grün - schon im 2D Betrieb sichtbar - bleibt auch im 3 D Modus erhalten. 
  • Helligkeitsverlust: Auch dieser hält sich in Grenzen, nur in Räumen mit starkem externen Lichteinfall sollte nicht unbedingt 3D-Material genossen werden
  • Auftretendes Flimmern/Flackern: Bedingt durch den Hell-/Dunkel-Wechsel bei der aktiven Shutterbrille, tritt bei deutlichem externen Lichteinfall vor hellen Wänden leichtes Flackern auf. 
  • Tragekomfort der 3D-Brille: Hoch - die leichte Brille sitzt komfortabel und stört auch noch nach Betrachten eines ganzen Films nicht. Für Brillenträger ohne Schwierigkeiten oder Bequemlichkeitsverluste zu verwenden. 
  • Resistenz gegen Kopfbewegungen/Blickwinkel: Hier sprechen wir ein schwieriges Thema an, doch der Samsung patzt nicht und ist recht unempfindlich gegen horizontale und vertikale Kopfbewegungen. Durch den guten Blickwinkel kann auch mit mehreren Personen 3D Material betrachtet werden. 
  • Kompatibilität: Problemloses Durchschleifen eines 3D Signals durch den Onkyo TX-SR608. Perfekte 3D Zusammenarbeit mit der PS2 slim und mit dem  Sony BDP-S570/Denon AVR1611//Wireworld Chroma + "Grand Canyon Adventure" 

Konkurrenzvergleich

  • Sony 3D-TV KDL-40HX805: Der Sony bietet das noch tiefere Schwarz, etwas mehr Detailkontrast und die neutralere Farbwiedergabe in 2D und 3D. Durch die ausgeklügelte Brillenkonstruktion gibt es auch beim Betrachten von 3D-Inhalten bei externem Lichteinfall vor hellen Wänden kein störendes Flimmern. Der Samsung hält mit breiterem Blickwinkel in 2D und 3D dagegen und präsentiert sich im 3D Betrieb als deutlich unempfindlicher gegen Bewegungen des Kopfes in vertikaler und in horizontaler Ebene. Die extrem leichte Brille spürt man beinahe nicht auf dem Kopf. 3D Material (nativ) geben beide TVs sauber wieder. Die Wandlung von 2D in 3D ist bei Samsung und Sony ausgezeichnet gelungen. 
  • Panasonic 3D-Plasma TX-P50VT20: Top ist die Leistung des VT20, wenn es um die Darstellung von nativem 3D Material geht. Schwarzwert und Kontrastdynamik sowie die Farbwiedergabe sind mit das Beste, was derzeit geht. Exzellent gelungen sind auch die Bildfelder des Panasonic inklusive THX Modus und 2 isf Betriebsarten. Leider fehlt dem talentierten Plasma die Möglichkeit, 2D- in 3D-Material zu wandeln. Zudem ist das Bild trotz Verbesserungen nicht ganz so hell wie das von Samsung oder Sony.
  • Samsung 3D-LED-LCD UE46C8790: Würden wir uns einen 3D TV von Samsung kaufen - es würde der C7700 werden. Unserer Meinung nach lohnt sich der Mehrpreis für das teurere Modell für für Liebhaber einer besonders exklusiven Optik. Technisch offeriert schon der 7700 ein so hohes Niveau, dass auch für den anspruchsvollen Anwender kaum ein Wunsch offen bleibt. 

Gesamtnote Bild in Relation zum Kaufpreis: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Klang

Wir können nur immer wieder betonen, dass man natürlich von Soundsystemen, die in Flachbildschirmen eingebaut sind, keine Premiumklangqualität erwarten kann. Wer gewisse Anforderungen an den Klang stellt, sollte sich zumindest mit dem Kauf einer Soundbar auseinander setzen. In Anbetracht der engen räumlichen Verhältnisse aber kann man durchaus zufrieden sein mit dem, was aus den unsichtbaren Samsung-Lautsprechern kommt. Besonders der frische Hochtonbereich und die Klarheit des Gesamtklangbilds sind positiv zu bewerten. Anflüge von Räumlichkeit sind ebenfalls zu vernehmen, wenn man die entsprechenden Einstellungen im Klangmenü vorgenommen hat. Im Bassbereich tut sich naturgemäß wenig bis nichts - hier wäre es ein guter Ansatz, dem TV einen Vorverstärkerausgang zum direkten Anschluss eines aktiven Subwoofers mitzugeben. Prima ist die Stimmwiedergabe, der auf Wunsch zuschaltbare Dialogverstärker verrichtet eine gute Arbeit. Wer möchte, kann mittels des vorhandenen grafischen Equalizers ein Klangbild justieren, das den persönlichen Präferenzen entspricht. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Gut - sehr gut. 

Fazit


Der UE40C7700 beeindruckt mit seinem hochwertigen, schlanken Design. Mit intensivem, scharfen und plastischen Bild ist der TV schon im 2D-Betrieb auf hohem visuellen Niveau. Im 3D-Einsatz gefällt der gute Blickwinkel, auch zu loben ist die Unempfindlichkeit gegen Kopfbewegungen. Das Bild erscheint im Gesamten sehr plastisch, die vorderen Ebenen sind enorm scharf und auch in den hinteren Ebenen gibt es kaum Schärfeverluste. Der Helligkeitsverlust, bedingt durch die aktive Shutterbrille, hält sich beim C7700 in vertretbaren Grenzen. Prima wandelt der TV 2D in 3D Material. Durch die schnellen Panelreaktionszeiten eignet sich der 7700er auch für Gamer ausgezeichnet. Sehr gut gefallen uns die umfangreichen und wirksamen Einstelloptionen im Bildmenü, das praxisgerecht nicht alle Funktionen in einem einzigen Menü unübersichtlich präsentiert, sondern mit 2 gut überschaubaren Submenüs aufwartet, was die Bedienung enorm erleichtert. Die umfangreichen Multimediafunktionen und der gute Klang sind weitere Vorzüge. Punktabzug gibt es für nicht perfekte Grünwiedergabe und die Darstellung von Schriften bei der Upconversion von 576i auf 1080p. Bis auf die leichte Schriftenschwäche ist der Rest der Upconversion tadellos. 

Eleganter, ultradünner High Tech Fernseher mit intensivem, dynamischen Bild und beeindruckendem Ausstattungsumfang

LCD-TVs Oberklasse
Test 20. Juli 2010

+ Sehr guter Tiefeneffekt bei 3D Darstellung
+ Relativ unempfindlich im 3D Modus gegen Kopfbewegungen
+ Breiter Blickwinkel
+ Hohe Bildschärfe
+ Ausgezeichnete Detailtreue
+ Prima Kontrast
+ Sehr guter Schwarzwert
+ Hervorragende Multimediaeigenschaften
+ Umfangreicher Video-EQ
+ Elegante Optik
+ Hochwertige Fernbedienung
+ Ordentlicher Klang

- Grün wirkt minimal künstlich
- Schriften bei der ansonsten sehr guten 576i auf 1080p Upconversion nicht optimal

Technische Daten: www.samsung.de

Text: Carsten Rampacher
Datum: 23. Juli 2010