TEST: 2.1 Blu-ray Komplettanlage Pioneer BCS-FS500 - Top Kombination aus bildstarkem BD-Player und solider Akustik

13.02.2010 (phk)

Einführung

Für rund 480 Euro Marktpreis lässt sich das Pioneer Komplettsystem BCS-FS500 erwerben, das 2.1 System mit Blu-ray Player und im Lieferumfang enthaltenen iPod-Dock soll die schwachbrüstigen Lautsprecher von Flachbildschirmen mit Klangstärke ersetzen aber trotzdem das Wohnzimmer nicht gleich in ein Heimkino verwandeln. Das 300 Watt starke Ensemble kann auf 1080p hochskalieren, TrueHD und DTS-HD Master Essential Dekodierung und kann via USB Fotos, Musik und Videos abspielen und BD-Live. Die integrierte RDS Radiofunktion soll nur durch die Bedienung am Grundgerät problemlos funktionieren und auch ohne TV ihren Dienst tun. Die Praxisleistungen des Pioneer haben wir im folgenden Bericht überprüft.

Verarbeitung

BD-Player solo Front

Bedienelemente stationär

Display

Grundgerät Unterseite

Gummierter Standfuss

Remote im Leder-Look

Das Pioneer Hauptgerät ist ein Vollmantelgehäuse mit Frontblende aus Kunststoff. Die Ummantelung ist sehr gut eingepasst, der Übergang zur Blende ist sauber. Die Klappe vor der Laufwerkslade weist auch beim Herausfahren keine groben Spalte auf sitzt perfekt in der Blende. Die Anschlüsse auf der Rückseite sitzen fest, die Lautsprecher-Terminals sind allerdings nur Klemmanschlüsse. Die stationären Touch-Bedienelemente reagieren sofort, bei Dunkelheit fällt die Bedienung aber durch fehlende Beleuchtung ein wenig schwer. Die Fernbedienung im Leder-Look liegt gut in der Hand, hat ein sinniges Layout und einen ordentlichen Tastendruckpunkt, eine Beleuchtung gibt es aber ebenfalls nicht.

Satelliten-Lautsprecher

Standfüsse

Lautsprecher-Klemmanschlüsse

Stabile Halterung

Subwoofer

Leicht gerundete Kanten

Anblick von unten "Down-Fire"-Sub

Subwoofer offen

Innenansicht Subwoofer

Die Satelliten-Lautsprecher machen einen stabilen Eindruck, trotz der nicht allzu großen Standfüße besitzen sie guten Halt. Das Hochglanz-Finish vorne ist nicht immens tief, wirkt aber sauber. Die Lautsprechergitter lassen sich nicht abnehmen und die Anschlüsse sind wie am Grundgerät nur Klemmen. Der Subwoofer ist partiell sehr gut verarbeitet, die Platte oben schließt sauber ab und das schwarze Finish ist ordentlich. Weniger gut gefällt es uns zu den Füßen hin, diese sind komplett aus Kunststoff und wirken nicht sehr hochwertig. Gesamtnote Verarbeitung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Anschlüsse

Grundgerät

  • HDMI In 2x

  • HDMI Out 1x

  • Component Video Out

  • FBAS Video Out

  • Digital Optisch Out

  • Digital Coaxial Out

  • Cinch Audio Out

  • Ethernet

  • USB

  • iPod-Cradle-Anschluss (Dock enthalten)

  • FM Antenne

Fazit

Üppig bestückt mit zwei HDMI-Eingängen ist das Pioneer Produkt für ein Komplettsystem mehr als praxisgerecht ausgestattet, TOSLINK und Digital Coxial Eingänge stehen ebenso zur Verfügung. Der iPod-Dock-Eingang ist  eine besondere Erwähnung wert, da das iPod-Cradle im Lieferumfang beiliegt. Ein Ethernet-Eingang für die Netzwerkverbindung und BD-Live Funktion ist natürlich vorhanden, der USB-Slot für die Multimedia-Anwendungen befindet sich an der Vorderseite. Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Konfiguration, Setup und Bedienung

Home-Menü

Hauptmenü

  • Spielfilm

  • Foto

  • Musik

  • Setup

Unter Spielfilm kann bei eingelegten Medien USB für Videowiedergabe oder Blu-ray ausgewählt werden, Foto und Musik ist ausschließlich bei gedocktem USB anwählbar.

Setup

Anzeige-Menü

Einstellung Auflösung

Anzeige

  • Bildformat: 4:3 P&S, 4:3 Original, 16:9 Original, 16:9 Vollbild

  • Auflösung: max 1080p (HDMI)

  • 1080p-Anzeige: 24Hz/50Hz

  • HDMI-Farbeinstellungen: YCbCr

Sprache

  • Anzeigemenü

  • Disc-Menü

  • Disc-Audio

  • Disc-Untertitel

Lautsprecher-Setup

Audio

  • Lautsprecher-Setup: Inkludiert Abstandseinstellung in 0,3m Schritten und Pegeleinstellung für Front L/R getrennt und Subwoofer

  • HD AV Sync: Aus/Ein

  • HDMI Audio: Aus/Ein

Sperre

  • Kennwort

  • DVD-Einstufung

  • BD-Einstufung

  • Ländercode

Netzwerk

  • Verbindungseinstellungen

  • Verbdingungsstatus

  • BD-Live-Verbindung: Zulässig/teilweise zulässig/nicht zulässig

Verschiedene Skins

Weitere

  • Skin: 4 verschiedene Design-Layouts für das OSD stehen zur Wahl

  • Initiliasieren: Auf Werkseinstellungen zurücksetzen

  • DiVX VOD

Das OSD ist freundlich gehalten und dank der verschiedenen Skins auch für Individualisten akzeptabel. Die Navigation verläuft größtenteils selbsterklärend und wichtige Einstellungsmöglichkeiten werden schnell gefunden. Das Lautsprecher-Setup ist natürlich nicht das ausgefeilteste, für diese Preisklasse aber ausreichend. Die Verbindung mit dem Netzwerk stellte uns bei aktiviertem DHCP vor keinerlei Hindernisse. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.

Laufwerk, Ladezeiten und Betriebsgeräusche

Einlesezeiten:

  • Fluch der Karibik 1: 15 Sekunden zur Sprachwahl
    Casino Royale: 13 Sekunden bis zum Sony-Logo
    Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels: 17 Sekunden bis zum Paramount-Logo
    Stirb Langsam 4.0: 18 Sekunden zum FOX-Logo
    Sahara DVD:  Sekunden bis zur Sprachauswahl
    Star Wars Episode DVD: 18 SekunPosteingangden bis zum Warning

  • Booten: Sekunden /  Sekunden mit Schnellstart

Layerwechsel:

  • Top Gun DVD, Kapitel 17 auf Kapitel 18: Sehr gut. Leider muss bei den meisten BD-Playern noch eine kurze Wartezeit von bis zu über 1 Sekunde hingenommen werden. Das ist zwar eigentlich nicht mehr tragbar, dennoch können wir durch diese Tatsache den Zuspieler des Pioneer Komplettsystems loben. Völlig ohne Pause schafft es zwar auch der Pioneer nicht, trotzdem ist die Verzögerung nur sehr kurz. Wer im richtigen Moment blinzelt, wird nichts mitbekommen.

Die Konkurrenten:

Pioneer BDP-320

  • Booten: 32 Sekunden

  • BD Casino Royale: 42 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 46 Sekunden

Pioneer BDP-LX52

  • Booten: 24 Sekunden

  • BD Casino Royale: 35 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 32 Sekunden

Fazit

Im Vergleich zu den hausinternen Kollegen macht der Blu-ray Player der Komplettanlage eine tolle Figur, besonders im BD-Betrieb ist eine deutliche Geschwindigkeitssteigerung zu erkennen. Sogar der Layerwechsel, bedenkt man die bisher bewerteten mageren Leistungen, ist ein Lob wert. Sehr gut ist der Geräuschpegel des Grundgerätes, das Laufwerk ist nicht zu hören und selbst der eingebaute Lüfter stört den Nutzer in keinster Weise. Gesamtnote Einlesezeiten und Betriebsgeräusch in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend. 

Multimedia-Features

Photowiedergabe von USB

USB

Via USB können wir verschiedene Mediadaten zur Wiedergabe mit dem Pioneer System zuführen. Ist das Medium angeschlossen können wir unter Aufruf des Home-Menüs mit der Fernbedienung zwischen Foto/Musik und Spielfilm wählen und gelangen so in eine Ordnerübersicht des USB-Speichers, wie gewohnt sind nur die jeweiligen Mediendaten anwählbar. JPEGS jeglicher Größe konnten wir als Bilddateien unter Foto ohne Verzögerung und Probleme wiedergeben, es lässt sich außerdem eine Diashow mit Musikunterlegung und weiteren Zoom-Funktionen starten. Ähnlich unter "Musik", unsere ausgesuchten MP3-Dateien wurden alle kompromisslos abgespielt. Zu guter Letzt die Videofunktion: Hier wurden wir mit einer größeren Formatvielfalt überrascht als erwartet, neben der angegebenen DiVX-Wiedergabe waren wir in der Lage mit dem Pioneer System einen Quicktime *.mp4 HD-Trailer abzuspielen und zusätzlich eine 1080i HDTV-Aufnahme in MPEG im TS-Container wiederzugeben. Unsere verwendeten USB-Sticks waren ein NTFS-formatiertes 16 GB PNY und ein FAT32 formatierter 4 GB von Sony.

BD Live

Die BD-Live Funktion konnten wir erst nach mehreren Anläufen in Gang bringen. Obwohl das Pioneer Gerät im USB-Betrieb NTFS formatierte Datenspeicher erkennt und annimmt, muss während der BD-Live Nutzung ein FAT bzw. FAT32-formatierter Datenspeicher verwendet werden. Zudem muss das verwendete Gerät über einen freien Speicher von mindestens 1 GB verfügen. Sind all diese Voraussetzungen erfüllt werden die herunterladbaren Inhalte je nach Internetverbindung schnell geladen und können wiedergegeben werden. Als Test-Disc diente Transformers.

iPod-Dock

Pioneer legt dem 2.1 System gleich ein iPod-Dock bei. Das Dock muss am korrekten Anschluss auf der Rückseite angebracht werden und ist dann sofort betriebsbereit. Wir haben die Funktion mit einem iPhone überprüft und können nichts negatives attestieren. Das iPhone 3GS wurde sofort erkannt und konnte mit der Fernbedienung des Pioneer Sets bedient werden. Auf dem iPhone befindliche Musik und Videos wurde problemlos abgespielt.

Fazit

Die USB-Funktion des Pioneer Systems ist umfangreicher als beworben und gefällt durch formatreiche Wiedergabe in der Videosektion. Erfreulich ist auch die korrekte Wiedergabe von NTFS-formatierten Datenspeichern, nur FAT32 zu akzeptieren ist unserer Meinung nach nicht mehr zeitgemäß. Werden alle Kriterien erfüllt, ist auch die BD-Live Funktion ein Kinderspiel, hier wird aber nur FAT32 akzeptiert und mindestens 1 GB freier Speicher müssen auf dem USB-Stick vorhanden sein. Neben diesen Funktionen kann das Pioneer Set auch FM-Radio wiedergeben, und das ganz ohne angeschlossenen TV. Das Display ist mit ausreichend Informationen versorgt und dient der kompletten Bedienung. Gesamtnote Multimedia in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.

Testequipment
Bild

Blu-ray

Indiana Jones and The Kingdom of the Crystal Skull, Kapitel 1+2, 1080p/24

Während das Auto bereits auf den Hügel des Erdmännchens mit vernichtender Geschwindigkeit angeschossen kommt, können wir noch die ausgezeichnete Bildplastizität an den herabfallenden Erdkörnern und die feine Detaillierung der Fellhaare beobachten. Das in die Jahre gekommene Automobil der jungen Pärchen vor dem Canyon-artigen Hintergrund der Rockies wird sauber und ruhig aufs Display transportiert, die herausgearbeitete Bildtiefe ist bezüglich der Preisklasse immens und überzeugt durch eine 3-dimensionale Darstellung auch der hinteren Ebenen. Die ausgelassenen Junggebliebenen treffen auf einen Militärkonvoi und fordern die Milizen zu einem Rennen heraus, wir können an der Darstellung der verschiedenen Geschwindigkeiten keine Schwachpunkte ausmachen und verfolgen eine zitterfreie Rallyfahrt, auch das ruckartige Ausweichen des Zivilfahrzeugs neben die Straße hat keinen negativen Einfluss auf das Bildgeschehen. Beim Abknicken des Konvois in die militarisierte Zone ist ein kurzes Zucken der "Café-Leuchtreklame" zu erkennen, die tadellose Darstellung des Leuchtschildes gelingt aber nur hochwertigen Blu-ray Spielern. Die verschiedenen Tiefenebenen sehen wir erneut sehr schön, als die Milizen die Wachen der AREA 51 erschießen und die Militärbasis übernehmen, ebenso können die unterschiedlichen Grüntöne der Uniformen problemlos unterschieden werden, zwei der Uniformen wirken neuer und weniger ausgewaschen als die drei übrigen leicht gräulich erscheinenden Kleidungsstücke. 

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p/24

Bildstark kennen wir die Japaner schon immer, das jetzt aber auch bei Komplettsystemen derart überzeugende Performance geboten wird haben wir nicht erwartet. Zu Beginn des zweiten Kapitels und dem Schwenk über die Menschen in der Kampfarena ist die 24p-Stabilität nicht anders als hervorragend zu bezeichnen. Selbst im Zusammenspiel mit unserem Bildriesen gefällt das Pioneer Komplettsystem mit einer tadellos ruhigen Bildwiedergabe. Sofort sticht auch die tolle Plastizität und Bildtiefe ins Auge. Die Autoreifen im äußeren Bereich, besonders gut im linken oberen Bereich zu erkennen, wirken 3-dimensional, ebenso plastisch wirken die Schatten bringenden, durchhängenden Laken. Das Grün der Palmen ist nicht überspitzt, auch die Hauttöne der Protagonisten verschiedener Abstammung gelingen sehr gut. In einer der nächsten Szeneneinstellungen sehen wir 007 an einem schwarzen Holzbalken lehnend, die Struktur zeichnet sich auf dem verbrannten Holz noch sauber ab, Schwarz/Grau-Differenzierung erledigen die internen Konkurrenten von Pioneer einen Tick besser, auch die Hautstrukturierung im Nackenbereich ist nicht exzellent. Während der Verfolgungsjagd durch den Dschungel bleiben Bild und Linien stabil und sorgen für eine spannende Verfolgungsjagd ohne Verzerrungen, Objektzittern und Ghosting. Auf der Baustelle angekommen kommt das Rostrot des Rohbaus schön zur Geltung. Oben angekommen zeigt der Blick auf die zerstörte Baustelle am Boden und der Kräne vor dem Ozean eine gute Tiefenstaffelung.

DVD

Star Wars Episode III, Kapitel 1+2, Upscaling/DeInterlacing 576i -> 1080p

Mit einer enormen Anzahl Sterne befüllt der BD-Player des BCS-FS500 unser Panasonic Display, der Star Wars-Laufschrift fehlt allerdings noch der letzte Schliff an sattem Gelb, zu den Rändern hin bleicht es hier etwas aus. Der Intro-Text läuft durchschnittlich ruhig nach hinten ab und kommt beinahe komplett ohne Wellenbewegungen aus, jedoch zittern die Buchstabenränder etwas, so dass leichte Unruhe entsteht. Nach dem Ende der Schrift und der Schwenk auf den Zerstörer bleiben die Linien des Raumschiffes sauber und auch die rote Schiffsbemalung kommt ohne MPEG-Rauschen aus. Die Jäger von Obi-Wan und Anakin Skywalker passieren das Heck des Zerstörers, im Schatten liegende Details des Sternenschiffes sind gut strukturiert und die verschiedenen Kontrastebenen absolust sauber differenziert. Die schnellen Manövrieraktionen der kleinen Schiffe können wir ohne jegliche Artefakte beobachten, selbst die Objektkanten bleiben komplett ruhig. Nach dem Abknicken und dem Blick auf unten nach Coruscant zeigen die verschiedenen Schiffe ausgezeichnete Plastizität und zeigen die unterschiedlichen visuellen Ebenen des Planeten tadellos. Danach eröffnet sich ein manövrierfreudiges Kampfgeschehen mit mehreren Schnitten zu Portraitaufnahmen der Protagonisten. Schärfegrad und Gesichtsdetails sind im Vergleich zu anderen Komplettsystem auf überdurchschnittlich gutem Niveau. Konturen und Barthaare sind tadellos differenzierbar, ebenso die Hauttöne wirken authentisch und nicht überzogen. Als die Buzz-Droiden Obi-Wan angreifen und in Bredouille bringen können wir keine erhöhte Unruhe feststellen, selbst bei einer höheren Anzahl an bewegten Objektkanten bleibt die Pioneer Lösung ruhig.

AVEC Professional Test DVD

  • Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor farbigem Hintergrund: Spitzenleistung für das Pioneer Komplettsystem. Saubere Darstellung, lediglich in der letzten Geschwindigkeit ist die Ausprägung von Artefakten etwas zu stark. Leichtes Kantenzittern ist in jeder Geschwindigkeit zu erkennen, der Lauftext erscheint aber besonders im Vergleich mit anderen System sehr sauber und ruhig.

  • Schwingendes Pendel: Auch hier eine gute Präsentation. Erste und zweite Ebene der farbigen Balken wird tadellos ausdifferenziert und wir stellen keine groben Verschiebungen der innenliegenden Markierungen fest, erst im untersten Bereich des Pendels sind leichte Verwaschungen sichtbar. Die Linie bleibt bis hin zur Spitze souverän.

  • Stadtbild Esslingen: Das Stadtbild von Esslingen mindert die Leistung der Pioneer Anlage kaum. Ruhig und stabil sehen wir die Kamerafahrt über die Dächer der Stadt, minimales MPEG-Rauschen um den Glockenturm und die roten Dachfassaden ist zwar zu sehen aber hält sich sehr bedeckt. Das Grün wirkt satt ohne zu strahlend zu wirken, Strukturierung der Rasenfläche und Pflasterwege sind auszumachen.

Fazit Bild

Bezüglich der Bildqualität haben wir im Bereich Einsteiger-Komplettsets selten etwas besseres gesehen. Sowohl im Blu-ray Betrieb mit hoher 24p-Stabilität, Farbdynamik und Plastizität, aber ebenso bei der DVD-Wiedergabe mit guter Bildruhe, ruhigen Objektkanten und hohem Detailgrad sticht das Pioneer Grundgerät die Konkurrenz aus. Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse: Hervorragend - Perfekt.

Klang

Andrea Bocelli BD

Die Erzählstimme zu Beginn des Vivere Konzerts wirkt gut ausnuanciert und authentisch, den Pioneer Satelliten fällt es verhältnimäßig leicht Umgebungsgeräusche wie Vögelgezwitscher und Kirchenläuten mit ins Geschehen einzubeziehen. Bei Beitritt in die toskanische Landschaft eingelassenen Theatro del Silenzio schafft der passive Subwooofer erwartungsgemäß keine perfekte Leistung, versucht den kraftvollen Paukenschlag aber druckvoll zu modellieren, viel Tiefgang ist nicht herauszuholen. Die Stimmwiedergabe Bocellis überrascht uns positiv, trotz Fehlen des Center-Lautsprechers erleben wir eine charakteristische und stimmige Vokalwiedergabe. Der Hochtonbereich driftet ein wenig ins warme, ist aber gut ausgeprägt. Der dumpfe Schleier, der sich oft über den Mittel- und Hochtonbereich diverses Komplettanlagen legt, ist hier nicht zu finden. Das Pioneer Set verfügt über verschiedene DSPs, "Concert" hat aber hier eher negativen Einfluß und versieht die Klangkulisse mit unnatürlichem Hall.

The Dark Knight BD

Der passive Subwoofer des Pioneer Systems leistet einen souveränen Einklang zum Batman-Sequel, etwas zu lang aber druckvoll wirkt der zweite Paukenschlag. Trotz fehlendem Center wird eine glaubwürdige Surround-Bühne aufgebaut. Die Pumpgun-Schüsse von William Fichtner sind in Ordnung, hier geht natürlich noch etwas mehr, dennoch wird das unterschwellige Grummeln vom Pioneer Subwoofer mit etwas Zurückhaltung bewältigt. Das Fehlen der Rears kann natürlich nicht ganz ausgemerzt werden, Räumlichkeit und Weite der Bühne gehen verloren. Trotz der Einschränkungen fühlt sich der Zuschauer im Geschehen und wird durch gute Grobdynamik und eine klare Klangkulisse erfreut, selbst bei etwas höherem Pegel bleibt die Kombi souverän.

Fazit Klang

Dynamisch und impulstreu geht die Kombination aus Satelliten und Subwoofer zur Sache. Der passive Subwoofer verrichtet gute Arbeit mit Abstrichen bei Tiefgang und Feindynamik im unteren Bereich. Positiv bewerten wir Stimmwiedergabe und Hochtonbereich, der sich nicht zu warm und dumpf präsentiert. Das Fehlen der Rears kann natürlich nicht vollkommen ignoriert werden, Bühnenstaffelung und Surround-Feeling sind aber gegeben und binden den Zuschauer ins Geschehen ein. Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Konkurrenzvergleich

Panasonic SC-BTX70: Das Panasonic 2.1 System begeistert ebenfalls durch ein ansprechendes OSD und einer komfortablen Bedienung, auch das Betriebsgeräusch steht dem guten Lüfter des BCS-FS500 in nichts nach. Die Bildgüte des Panasonic Players ist schon auf hohem Level, Plastizität und Tiefenwirkung erscheint beim Pioneer noch etwas ausgeprägter. In puncto Verarbeitung liegt das Pioneer eine Nasenspitze vorne, wie beim Panasonic Set fehlt es leider am Subwoofer etwas zur Liebe am Detail.

Samsung: Die HT-BD7200 muss sich vor allem bezüglich der Multimedia-Features nicht verstecken. Sogar zwei USB-Slots stehen zur Verfügung, auch Samsung legt ein iPod-Dock direkt bei. Zusätzlich steht bei der Samsung Kombination Bluetooth zur Verfügung. Im DVD-Betrieb ist das Laufwerk des Samsung Sets etwas schneller, bei der Bildqualität kann es allerdings nicht mithalten. Der Pioneer Player zieht mit höherer 24p-Stabilität klar davon. Akustisch gibt es ein Patt mit Tendenz zur Pioneer Anlage, vor allem im Hochtonbereich können die Bio Kelp Speaker von Samsung nicht mithalten.

Fazit

Das Pioneer BCS-FS500 besticht vor allem durch den im Set befindlichen Blu-ray Player. Das Bildwiedergabegerät zum kleinen Preis macht sogar den dedizierten Playern aus dem eigenen Hause Konkurrenz und begeistert auch in Verwendung mit hochwertigen Display wie z.b. unserem Panasonic TX-P54Z1E mit hoher 24p-Stabilität, Bildruhe und Plastizität. In der Tat finden sich vehemente Schwächen am Zuspieler nur schwer, hier ließe sich nur der Kontrast anführen. Eine Steigerung erreicht man hier aber auch nicht mit Playern von äquivalenten Komplett-Sets sondern sollte sich in dedizierten Regionen umsehen. Nicht nur bei Blu-ray Medien macht Pioneer eine gute Figur, auch in der Upconversion auf 1080p sehen wir ausgezeichnete Ergebnisse. Hier muss das Gerät zwar aufgrund der schwächeren Bildruhe ein paar Federn lassen, dennoch ist die erbrachte Leistung auf hohem Niveau. Die Multimedia-Features sind sehr gut, ein SD-Kartenslot ist nicht vorhanden dafür begeistert die Formatvielfalt im Video-Bereich und das beigelegte iPod-Dock. Klanglich kann sich das Set problemlos mit anderen 2.1 Systemen messen und sogar in der Stimmwiedergabe und im Hochtonbereich punkten, der passive Subwoofer verrichtet ordentliche Arbeit. In der Preisklasse um die 500 Euro ist das Pioneer BCS-FS500 zweifelsohne eine tadellose Wahl und bezüglich Verarbeitung und besonders der hohen Bildgüte im Einsteigerbereich auf Referenz-Niveau.

Hohe Bildqualität und guter Klang zum fairen Preis

2.1 Blu-ray Komplettsysteme Einsteiger (Marktpreis)
Test: 13. April 2010

+ Exzellente Bildqualität
+ solide akustische Leistungen
+ Multimedia-Features
+ iPod-Dock liegt bei
+ Leiser Betrieb

- Kein Video-EQ

Technische Daten: www.pioneer.de

Test: Philipp Kind
Datum: 13. April 2010