TEST: Panasonic SC-BTX77 - 2.1 Komplettanlage mit ausgezeichneten AV-Eigenschaften
08.10.2010 (Frank Querfurth)
Einführung
Für 699 EUR (UVP) bringt Panasonic mit der SC-BTX77 eine weitere Blu-ray-Komplettanlage auf den Markt. Wie schon bei der SC-BTX70 zielt der japanische Hersteller auf Kunden, die besonderen Wert auf geringen Platzbedarf legen und dennoch in den Genuss hochwertiger AV-Wiedergabe kommen möchten. Interessant ist für dieses Ziel der angebotene Virtual Surround Sound, der im Stande sein soll eine 5.1 Konfiguration zu simulieren und somit das Aufstellen eines Mehrkanalsetups überflüssig machen soll. Ausgestattet ist die SC-BTX77 mit zwei Säulenlautsprechern und einem Kelton-Subwoofer, die eine Gesamt-Verstärkerleistung von 375 Watt bieten. Als Multimedia-Schnittstellen sind ein iPod-Dock, ein USB-Anschluss (MP3, JPEG, DivX) und ein SD/SDHC Karteneinschub (AVCHD, HD-JPEG, MPEG2) integriert. Zusätzlich ist die SC-BTX77 noch mit einem Netzwerkanschluss versehen und bringt diverse Web-Inhalte mittels Viera-Cast (z.B. Youtube, ARD Tagesschau) auf den heimischen Bildschirm. Optisch raffiniert ist die motorbetriebene Front, per Knopfdruck kann zwischen iPod-Betrieb oder BD-Betrieb gewechselt werden.
Verarbeitung
Player mit guter Detailverarbeitung
Optisch sauber integrierte Bedienelemente
schlichte Rückseite mit integriertem Lüfter
Säulenlautsprecher mit ordentlichem Finish
Klemmanschlüsse
Saubere Verarbeitung an den Gehäusekanten der Lautsprecher
Handgroße Tellerfüße aus Kunststoff
Subwoofer mit Hochglanz-Finish an der Front
Fuß des Subwoofers im Detail
Robuste Fernbedienung
Die Verarbeitung des SC-BTX77 Hauptgerätes ist tadellos. Saubere Kanten und kleine Spaltmaße sind Zeugen hoher Güte. Die Bedienelemente sind im gewohnten Stil eingepasst und lassen sich einfach betätigen. Das Klavierlack-Finish verleiht dem Player sowie den restlichen Komponenten einen edlen Glanz und fühlt sich hochwertig an. Um diesen Schein zu wahren und um Kratzer zu vermeiden empfiehlt sich ein vorsichtiger Umgang mit den einzelnen Gerätschaften. Der Einbau des iPod-Docks und des BD-Laufwerks ist sehr sauber gelöst. Die motorbetriebene Front schiebt sich elegant zwischen beiden Betriebs-Varianten hin und her. Dock und Laufwerk lassen sich einfach bestücken und wirken robust. Das Innenleben der Anlage lässt sich aufgrund der Bauweise nicht erforschen, was entsprechend der Preisklasse für keine Verwunderung sorgt - dies gilt auch für die Materialwahl - denn bis auf den Subwoofer, welcher aus MDF-Platten besteht, sind die Komponenten aus Kunststoff. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung ist einfach gehalten und gut verarbeitet. Kritik ernten die einfachen Systemanschlüsse, sie sind sehr dünn und lassen sich am Subwoofer nicht auswechseln. Die Tellerfüße der Säulenlautsprecher und die Gummifüße des Subwoofers entsprechen zwar der Preisklasse, könnten aber einen Tick hochwertiger sein. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut – ausgezeichnet.
Anschlüsse
Seitliche Anschlüsse
LS-Anschlüsse für Systemkabel
iPod-Dock
USB-Anschluss und SD-Karteneinschub
- HDMI
- S-Video
- Optical in (2x)
- Cinch Audio in
- FM-Antennenanschluss
- LAN
- USB
- SD-Kartenslot
- iPod-Dock
Die Anschlussbestückung ist ordentlich, aus multimedialer Sicht punktet das SC-BTX77 mit iPod-Dock, USB-Schnittstelle, SD-Kartenleser sowie Netzwerkanschluss. Für einige Nutzer sind noch die digitalen Audio-Eingänge von Interesse. Eingehende Daten werden laut Hersteller decodiert und im attraktiven Virtual Surround Sound von der SC-BTX77 wiedergegeben. Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet – Hervorragend.
Konfiguration, Setup und Bedienung
Arbeitswinkel und Reichweite der Fernbedienung überzeugen, auch bei schrägem Eingabewinkel werden die Befehle umgesetzt. Die Tasten auf der Fernbedienung "Surround" und "Sound" sind mit dem Gerätedisplay verknüpft. So lässt sich folgendes recht unkomplizert auch während der Wiedergabe einstellen: die "Surround"-Taste bietet einen Wechsel zwischen 2 Kanal Stereo und 7.1 Kanal Virtual Sound und die "Sound"-Taste führt weiter auf die Klangmodi Equalizer, Subwoofer-Pegel und Whisper-Mode-Surround. Letzterer verbessert den Dynamik-Effekt für niedrige Lautstärke. Interessanter ist die Subwoofer-Pegel-Einstellung - Standard Maximum - und der Equalizer, der zwischen folgenden Modi wechseln kann:
- FLAT/flach - kein Equalizer
- HEAVY/klangvoll
- CLEAR/hell
- SOFT/weich
Diese Einstellungen lassen sich auch umständlicher über das Display-Menü finden. Ansonsten fällt bei der Fernbedienung positiv auf, dass die "Play/Stop/etc."-Tasten farblich hervorgehoben sind. Unkomfortabel ist das Fehlen einer Auswurf-Taste, sowohl für das iPod-Dock, wie auch für das BD-Laufwerk. Als nachteilig kann man die Lage der "Setup" und "Display" Tasten bezeichnen. Beide sind ganz unten auf der Fernbedienung zufinden und gehen dort trotz ihrer recht großen Bedeutung beinahe unter. Mit der Setup-Taste gelangt man ins eigentliche Menü der Anlage und mit der Display-Taste kann man auf weitere Video und Audio Einstellung zugreifen.
Taste "Display" auf der Fernbedienung
Hier kann während der Wiedergabe der Bildschirmmodus gewechselt werden:
- Normal als Standardeinstellung
- Cinema dämpft das Filmbild und betont Details in dunklen Szenen
- Fine gibt Details schärfer wieder, zu empfehlen bei Betrachtung von einzelnen Bildern
- Soft erzeugt ein weicheres Bild mit glätterem Video
Die Einstellung Klang ist nur für die Wiedergabe von Musik-Medien mit LPCM-Klang von Nutzen. Legt man ein entsprechendes Medium ein, soll diese Funktion einen natürlichen Klang liefern, indem höhere Frequenzen, die nicht im Track aufgezeichnet sind, hinzugefügt werden. Je nach Tempo der Musik werden drei Modi angeboten:
- Remaster 1 für ein hohes Tempo, wie etwa bei Pop- und Rockmusik
- Remaster 2 für differenzierte Tempi wie etwa beim Jazz
- Remaster 3 für ein langsames Tempo wie etwa bei klassischer Musik
Der Effekt dieser digitalen Nachbearbeitung ist bei langsameren Tempo stärker ausgeprägt. Weiterhin bietet dieses Menü noch die Option einer Dialog-Anhebung und eine Hohe Klangklarheit. Verwendet man einen durchaus gängigen HDMI-Anschluss kann man mit der letzten Option eine höhere Klangklarheit erreicht werden - analoge Anschlüsse werden vom Gesamtsystem entkoppelt und können keine Störungen mehr verursachen. Leider ist diese Option im Standard ausgeschalten. Ein weiterer Nachteil ist, dass diese Funktion erst sichtbar wird, wenn sie im Hauptmenü unter Setup/Audio/Hohe Klangklarheit aktiviert wurde - sehr umständlich!
Taste "Start":
Startmenü, unterbricht die Wiedergabe
Übersicht "Start"-Taste:
• DVD-Video
• Hauptmenü
• Menü
• Netzwerk
• Eingangswahl
• Sound (Equalizer)
• Weitere Funktionen (führt auf Setup)
Betätigt man die gut positionierte "Start"-Taste auf der Fernbedienung gelangt man in dieses Menü, von dort aus können die Eingänge gewählt und Netzwerkeinstellungen vollzogen werden. Wie oben angedeutet kann man auch hier den Equalizer manövrieren - dadurch wieder aber die Wiedergabe gestoppt, schneller erreicht man den Equalizer über die "Sound"-Taste, welche wie erwähnt ans Gerätedisplay gekoppelt ist. Die Option "Weit. Funktionen" liefert nichts weiter als das Setup selbst, welches natürlich einfacher über die "Setup"-Taste zu erreichen ist.
Taste "Setup":
"Start"-Taste/Erweiterte Funktionen
Unter dem Menüpunkt "Sonstige" ist das "EASY SETUP" zu erreichen - eine Hilfe, mit der elementare Grundfunktionen (Bildformat, OSD-Sprache) eingestellt werden können. Besitzt der Anwender einen Viera Linkfähigen Panasonic-TV, werden die Grundeinstellungen für Bildformat und OSD-Sprache automatisch ermittelt. Anschließend wird eine Prüfung der Lautsprecher vorgenommen. Hier können gerade weniger versierte Anwender nachprüfen, ob die beiden kompakten Satelliten und der Subwoofer korrekt angeschlossen sind. Nach der Lautsprecherprüfung wird der gewünschte TV-Audioeingang vorgenommen. Als Nächstes kommt eine LAN-Setup-Information, in der beschrieben wird, über welche Funktionalitäten das SC-BTX77 verfügt, wenn man es in ein Netzwerk einbindet.
Unter "Sonstige" kann noch auf die Standardeinstellungen zurückgegangen werden, Informationen über DivX-Aufzeichnungen abgerufen und eine Firmware-Update vollzogen werden, dazu ist natürlich eine Konfiguration des Netzwerkanschlusses nötig:
Netzwerkeinstellungen
Automatische Erkennung der Netzwerkparameter
Firmware-Update
Weitere Optionen im Setup ist das "Discmenü", dort erreicht man z.B. die Einstellung zur Altersgrenze und der BD-Live Internet-Zugang kann hier verwaltet werden:
"BD-Live"-Setup
Achtung! Das BD-Live Setup funktioniert nur mit einer eingelegten SD-Karte, die mindestens 1 GB Speicher aufweisen sollte und am Besten noch mit dem SC-BTX77 formatiert ist. Dies ist für die BD-Live Funktion unbedingt notwendig, da die Daten aus dem Internet zwischengespeichtert werden müssen und kein interner Speicher vorhanden ist. Nachdem wir im Test diesen Regeln gefolgt sind hatten wir keine Probleme mit der Darstellung von BD-Live Inhalten.
"Audio"-Setup
Im "Audio"-Setup findet man die Dynamikbereich-Kompression (nur für Dolby Digital, Dolby Digital Plus und Dolby TrueHD). Verwendet man wie wir im Test das mitgelieferte 2.1 Audiosystem kann auf die Einstellungen Digitaler Audio Ausgang, PCM-Abwärtswandlung und Downmix verzichtet werden. Die oben erwähnte Hohe Klangklarheit kann hier aktiviert werden. Die Lautsprecher-Einstellungen stellen den letzten Punkt im Audiomenü dar:
Testton
Der Test dient der Kontrolle der beiden Säulenlautsprecher und des Subwoofers, Pegeleinstellungen sind hier möglich. Auch während der Wiedergabe kann dieser Subwoofer-Pegel durch 3 sekundenlanges Drücken der "Setup"-Taste, die zugleich "Ch-Select"-Taste ist, verändert werden. Dies funktioniert, da während der Wiedergabe die "Setup"-Taste sowieso nicht verfügbar ist.
Taste "Setup"
Nachdem wir auf einige Funktionen eingegangen sind nochmals alle Funktionen der "Setup"-Taste im Überblick:
• Disc: DVD-Video-Sicherungsstufe (0 bis 8), Altersgrenze für BD-Video,
Audiospur-Auswahl, Untertitelsprachauswahl, Sprachauswahl, BD
Live-Internetzugang
• Video: Standbild-Modus, Nahtlose Wiedergabe, NTSC-Ausgabe
• Audio: Dynamikbereich-Kompression (aus/auto/ein), digitaler Audioausgang
(Dolby alle Formate/DTS alle Formate/MPEG – entweder Bitstream oder PCM),
BD-Video-Zweitton (aus/ein), PCM-Abwärtswandlung (ein/aus), Downmix (Stereo
oder Surround), hohe Klangklarheit (aktivieren oder deaktivieren),
Lautsprecher-Einstellungen (Testsignal ausgeben, Subwoofer-Pegel anpassen)
• Display: Bildschirm-Einblendungen (aus/automatisch), Bildschirmsprache,
Bereitschaftsfunktion (ein/aus), Helligkeit des Gerätedisplay
(hell/automatisch/gedimmt), Software Lizenz (Durchlesen der
Lizenzvereinbarungen)
• TV/Geräteanschluss: TV-Bildformat (16:9/4:3/4:3 Letterbox),
Zeitverzögerung (Audio Delay, einstellbar von 20 bis 140 ms in 20
ms-Schritten), HDMI-Anschluss (HDMI-Videoformat: 1. Automatisch, 576/480p, 720p,
1080i, 1080p, 2. 24p ein/aus, 3. HDMI-Ausgabebereich Standard oder Erweitert, 4.
HDMI-Audioausgabe aus/ein, 5. Viera Link ein/aus, 6. Auto aus: Video/Audio oder
nur Video), TV-System (PAL oder NTSC)
• Netzwerkeinstellungen (IP-Adresse/DNS-Einstellungen: Verbindungstest,
Auto-Zuweisung der IP-Adresse, ist diese aktiviert, erfolgt alles Weitere
automatisch. Ist sie deaktiviert, können verschiedene verbindungsrelevante
Parameter manuell eingegeben werden: IP-Adresse, Maske Subnetz, Gateway-Adresse,
primäre und sekundäre DNS. Die Anschlussgeschwindigkeit kann automatisch oder
manuell ermittelt werden), Einstellungen des Proxy-Server (nur von Belang, wenn
ein Proxy-Server verwendet wird), Netzwerkdienst (Netzwerksperre, automatische
Audio-Verstärkerregelung ein(aus, verkleinerte Bildschirmanzeige ein/aus,
Zeitzone, Sommerzeit)
• Sonstige: EASY Setup, Fernbedienung (Code 1 oder Code 2),
Standardeinstellungen, DivX-Aufzeichnung, Firmwareupdate
Taste "Option" im BD-Betrieb
Optionsmenü bei Wiedergabe
• Bildformat (normal/vergrößern/geschnittene Seite)
• Hauptmenü
• Pop-Up-Menü
Gesamtnote Konfiguration, Setup und Bedienung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.
Einlesezeiten & Betriebsgeräusch
Zuverlässiges Laufwerk
• Blu-ray Fluch der Karibik: 41 Sekunden bis zum ersten Menü, immer noch
nicht allzu schnell aber eine leichte Verbesserung gegenüber dem SC-BTX70 mit
51 Sekunden
• Blu-ray Casino Royale: 34 Sekunden bis zum Sony-Logo
• Blu-ray "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels": 31 Sekunden bis zum Menü
• DVD Star Wars Episode III: 21 Sekunden bis zur "Warning" Angabe
• DVD Sahara: 19 Sekunden bis zum ersten Bild.
Die Betriebslautstärke der SC-BTX77 ist sehr angenehm. Einlesegeräusche sind wahrnehmbar, aber nicht störend sondern sanft im Hintergrund ohne Einfluss auf das Hörvergnügen zu vernehmen. Der rückseitig eingebaute Lüfter ist sehr leise und stört im A/V-Betrieb nicht. Das Laufwerk verhält sich ebenfalls sehr dezent, einzig beim Einlegen einer neuen Scheibe kommt es zu hörbaren Geräuschen, was aber das Hörvergnügen während der Wiedergabe nicht negativ beeinflusst. Die Betriebssicherheit ist vorbildlich, jedes Medium während der ganzen Testphase wurde korrekt erkannt und eingelesen. Durch die zu etwas hohen Einlesezeiten müssen wir allerdings bei der Vergabe der Gesamtnote einige Punkte abziehen. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.
Test-Equipment
Bild
Blu-ray
In der ersten Szene von Fluch der Karibik baut sich das Schiff gekonnt aus dem Nebel auf. Die Galionsfigur wird plastisch dargestellt. Auch die Spuren des Gebrauchs an den Segeln sind gut zu erkennen. Details wie das edle Kleid des Mädchens werden nicht in jeder Bildsekunde perfekt dargestellt, kommen aber trotzdem sehr gut zur Geltung. Auch die Gesichter der Akteure überzeugen mit einer neutralen bis in die Poren detailreichen Darstellung. Einzig an der Reling sind leichte Schwächen zu erkennen, so grenzt sich der dunkle Kantenbereich nicht perfekt vom Hintergrund ab. Der Kontrast könnte die Plastizität des Bildes noch mehr unterstützen. In der zweiten Szene nimmt der legendäre Jack Sparrow Kurs auf Port Royal. Differenziert stellt die SC-BTX77 die einzelnen Ebenen dar und bietet somit eine durchaus hochwertige Räumlichkeit. Übliche Stolpersteine für Einsteigergeräte kann auch dieses Gerät nicht meistern: das wilde Treiben auf dem Schiff im Hafen wird unruhig dargestellt. Für diese Preis- bzw. Geräteklasse konnten wir nicht mehr erwarten. In punkto Farbe liefert die Panasonic-Anlage ein natürliches Bild, das sich dem Auge nicht aufdrängt und somit längere Session zu einem angenehmen Vergnügen werden lässt. Kleine Kritik müssen wir bei der BD „Casino Royale“ üben. Feine Muster in dunklen Bildbereichen könnten noch prägnanter dargestellt werden. Das Bild der Panasonic Anlage ist zwar angemessen scharf und neutral - allerdings fehlt es unserer Meinung nach an Farbtiefe um ein realistischeres Bild des hochwertigen Bildmaterials auf die Leinwand oder den Bildschirm zu bringen. Kurz gesagt, es fehlt im Allgemeinen bei eher günstigen BD-Abspieleinheiten die Feinheit bei der Farbwiedergabe im letzten Detail, um die Dinge so zu sehen, wie man sie sehen könnte. Dennoch muss erwähnt werden, dass Details die sich im Fokus der Kamera befinden deswegen keinesfalls verloren gehen. Daniel Craigs Visage wird gekonnt dargestellt - seine Augen leuchten und unruhige Gänsehaut im Nackenbereich ist klar zu erkennen.
DVD
Star Wars Episode III, Filmmaterial 576i -> 1080p
In der Eröffnungsszene sind viele Sterne zu sehen, was für eine gute Leistung des internen Scalers spricht. Die gelbe Schrift gleitet sehr ruhig durch den Raum und kann sogar noch in den hinteren Bereichen unter Verwendung von etwas Phantasie gelesen werden. Der Farbton ist sehr gut getroffen. Während der Kamerafahrt auf das Geschehen über Coruscant werden die einzelnen Raumschiffe gut in den unterschiedlichen Ebenen dargestellt. Für die Preisklasse entsprechend gelungen ist neben der erwähnten Bildtiefe der ruhige Bildlauf während der gesamten Kampfszene. Zwar bemerken wir immer wieder das leichte Flimmern der Kanten, vor allem bei den Großaufnahmen der Raumschiffe, es nimmt aber keine Ausmaße an, die der Dynamik und damit dem Filmvergnügen im Wege stehen. Der Farbton erzeugt eine realistische Darstellung von Gesichtern, deren Details von der Panasonic gut in Szene gesetzt werden.
AVEC Professional Test DVD, Videomaterial 576i --> 1080p:
- Sich bewegende Schriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor verschiedenfarbigem Hintergrund: Hier bietet die Panasonic eine ausgezeichnete Leistung. Die Schriften können sehr gut auf den verschiedenfarbigen Hintergründen gelesen werden. Nur bei der schnellsten Spur nimmt die Schärfe etwas ab.
- Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten: Auch hier liefert die Panasonic gutes Ergebnis. Obwohl die Ränder des Pendels und die schwarzen Trennstriche im Inneren leicht verwischen, werden die einzelnen Farbbereiche noch differenziert dargestellt.
- Stadtbild Esslingen, Bewegtbildaufnahme: Die Bildschärfe ist durchaus befriedigend, setzt aber keine neuen Maßstäbe. Beim Rauszoomen der Ziegeldächer stört ein leichtes Flimmern. Dennoch schafft die Panasonic ein realistisches Bild, das hinsichtlich Bildstabilität punkten kann – Kamerafahrten wirken sehr ruhig.
Fazit Bild
Im BD-Betrieb zeigt die Panasonic detailreiche Bilder mit einem für die Preisklasse sehr guten Kontrast. Die Farben werden realistisch sowie augenfreundlich dargestellt und können durch die unterschiedlichen Modi perfekt angepasst werden. Allerdings wirkt die Farbdynamik im Vergleich zu höherwertigen Komponenten etwas abgespeckt. Gerade in dunklen Details weist die Panasonic leichte Schwächen im Kontrast auf. Allerdings wäre es auch eine Überraschung, wenn diese farbliche Feindynamik zu den Fähigkeiten eines so preisgünstigen Gerätes zählen würde. Im DVD-Betrieb überzeugt die Panasonic beim Up-Scaling mit einem stabilen Bild in dynamischen Szenen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und für ein entspanntes Filmvergnügen von hoher Bedeutung. Der Gerätekategorie entsprechend kommt es in gewissen Flächen- und Kanten-Bereichen beim Up-Scaling zum Flimmern. Richtig auffällig wird dies bei einer großformatigen Leinwand, wofür die Panasonic vermutlich nicht konzipiert ist. Bild im Verhältnis zur Geräteklasse und Preiskategorie: Ausgezeichnet - Hervorragend.
Ton
Blu-ray, 2L - The Nordic Sound, LPCM
Mit den 2L – the Nordic Sound Referenzaufnahme wollen wir hören, was sich im klassischen Feld mit der SC-BTX77 anfangen lässt. Interessant ist die Klangeinstellung für LPCM-Material (wie oben schon erwähnt), zu finden unter Display/Audio/Remaster 1 bis 3. Wir wählen den Klassik-Remaster 3 und hören uns Track 6 „Islandsmoen: REQUIEM - Lacrymosa“ an: Zunächst sind wir begeistert, die 2.1-Lösung erzeugt Räumlichkeit, die besonders beim Einsetzen der Sängerinnen genossen werden kann. Unser Testraum wird mit einem voluminösen Sound gefüllt und der orchestralen Aufnahme erstaunlich gut gerecht. Der Hochton ist für die schmalen Miniatur-Standboxen hervorragend. Dieser Eindruck zeigt sich auch bei Track 15 „Haydn: String Quartet op. 76, no.5-Finale/Presto“, die ausgeprägte Dynamik im Hochton-Bereich wird klangvoll wiedergegeben. Die digitale Aufbereitung gibt dem Klang eine Qualität, wie er sonst nur in höheren Preisklassen zu finden ist. In tieferen Frequenzbereichen wirkt die Panasonic besonders bei orchestralen Gewittern etwas überfordert, hier fehlt es an Qualität und es tritt schon mal eine Verzerrung auf. Empfehlenswert ist es den Bass-Pegel etwas zu verringern.
Blu-ray, Tiestö - Elements of Life
Das Spiel mit dem Bass auf der BD „Tiesto – Elements of Life“ stellt höchste
Anforderungen, was die Dynamik im Höhen und Tiefenbereich
betrifft. Die Panasonic kann ihrer schmalen Ausstattung entsprechend eine gute
Klangqualität bieten. Zu bemängeln ist jedoch der Bassbereich, dort fehlt es
an Kraft und Feingefühl um das stimmungsvolle Konzerterlebnis aus Kopenhagen
ins Wohnzimmer zu holen. Der Bass kann zwar noch eingestellt werden, jedoch nur
im Pegel und nicht im Niveau!
Blu-ray, Harry Potter und der Orden des Phönix, Kapitel 29
Die Raumwirkung am Beispiel der BD "Harry Potter und der Orden des Phönix", Szene 29, zunächst in Stereo: Zwei mächtige Zauberer stehen sich in einer großen Kathedrale gegenüber. Die Stimmen klingen dem Raum entsprechenden gut nachhallend. Kleinere Details wie herunterfallende Fliesen von den Wänden oder der fallende Zauberstab werden räumlich und klanglich korrekt wiedergegeben. Voluminöse Ereignisse wie das Spiel zwischen Wasser und Feuer, die bei einer entsprechenden Anlage einem den Wind um die Ohren jagen, können von der Panasonic nicht umgesetzt werden - auch nicht bei vollem Pegel, es fehlt einfach die Power - bei dieser Geräteklasse ist das nicht anderes zu erwarten - wünschenswert wäre das bei einer solchen Szene kleine Details wie das Aufatmen eines Akteurs nach einem gelungen Zauber klar und deutlich durch die Schallwandler übertragen werden und nicht immer Gewitter der vorherigen Szene mit untergehen. Nach dem wir auf den 7.1 Virtual Sound gewechselt haben, verblasen jedoch die Schwächen die eben noch im Stereobetrieb vorhanden waren. Panasonic liefert mit diesen Surroundeffekt eine gelungene Umsetzung von Mehrkanaligen Tonmaterial auf die 2.1 Schallwandler. Der Preisklasse und Gerätekategorie entsprechend ist dies eine hervorragende Leistung.
Blu-ray, The Dark Knight
Spezialeffekte auf der BD „The Dark Night“: Gleich in der ersten Szene explodiert eine Fensterscheibe, die Panasonic wird dem Sound mit ihren Möglichkeiten durchaus gerecht. Kraftvoll fliegen uns die Scherben entgegen. Der Virtual Surround-Effekt leistet wieder eine hervorragende Arbeit, kommt aber nicht an eine echte Surround-Anlage heran. So ist der Bass in dieser Szene nicht besonders differenziert und die virtuelle Räumlichkeit kommt nicht voll zur Geltung. Und noch eins, die Darstellung tieffrequenter Klanganteile während der gesamten Szene müssen wir leider vermissen.
CD
Die in guter Klangqualität aufgenommene CD „Kings of Convenience – Know How“ wird von den Schallwandlern, zieht man die Rahmenbedingungen mit ins Kalkül, ausgezeichnet wiedergegeben. Mit dem Equalizer auf CLEAR, reduzierten Bass und mit hoher Klangtreue auf „ein“ werden wir im Stereobetrieb von der freundlich melancholischen Stimme Feists verzaubert. Die Gitarren und die Stimmen fügen sich zu einem überraschend kompletten Klangerlebnis zusammen. Unsere SC-BTX77 kommt mit gemütlichem CD-Material aus der Singer- & Songwriterecke bestens zurecht. Progressiveres Material wie etwa von „the Prodigy“ wird zwar auch gut wiedergegeben, erfordert aber einen stärker ausgefeilten Bassbereich um ähnliche Freude beim Hören im hohen Pegelbereich zu entwickeln.
iPod
Wir beginnen mit dem Elektrotitel „Sascha Funke - the Acrobat“ und
erleben erstaunlicher Weise einen scharf umrissenen, klaren Bass, wie wir ihn
bisher vermisst haben. Die Wiedergabe im iPod-Modus erklingt im Vergleich zu
Allen anderen überraschender Weise am Klarsten. Der Kickbass lässt unser Herz
höher schlagen. Hier zeigt sich auf welche Schnittstelle die Ingenieure von
Panasonic besonderen Wert gelegt haben. Man bietet allen Apfelfreunden eine
gelungene Soundstation um das Letzte aus dem kleinen Stück herauszuholen. Mit
dem Track „Art of Punk – W.A.R. (Rocco & Bass-T Remix) kann man diese
Aussage nur weiter untermauern, derartige Wirkungsgrade konnte bei keiner
anderen Eingangs-Quelle erlebt werden. Die ideale Schnittstelle um „Prodigy“
zu hören, als ob wir es gewusst hätten, haben wir uns diesen Track bis zuletzt
aufgehoben: „Out of Space“ klingt zunächst etwas verzerrt im Hochton und
bei vollem Pegel an die Grenzen gelangend beim Tiefton, so stellen wir den
Equalizer auf Soft um die Höhen nicht ganz so scharf klingen zu lassen. Im
Bassbereich gehen wir zwei Stufen nach unten und erreichen ein hervorragendes
individuelles Ergebnis. Einstellungen wie Equalizer und Bass, die über das
Display an der SC-BTX77 vorgenommen werden machen richtig Spaß in Verbindung
mit einem iPod.
Fazit Ton
Im klassischen Bereich ist der Hochton in Verbindung mit der „Digital Remaster“ Schaltung zu bestaunen, in der gesamten Klangcharakteristik fehlt es jedoch an Facettenreichtum und Raffinesse. Bassliebhaber kommen aufgrund des systembedingt geringen Tiefgangs auch nicht voll auf ihre Kosten. Sehr überzeugend ist der Surround-Effekt 7.1CH VS, zwar stellt er keine echte Alternative zu einer Mehrkanalanlage dar, bietet aber dem Nutzer dieser schlanken 2.1 Anlage ein starkes Instrument um räumliche Klangerlebnisse in den eigenen vier Wänden im Ansatz genießen zu dürfen. Interessant ist auch der Equalizer, mit den Moden FLAT, Heavy, CLEAR und Soft. Absolut bestechend spielt die Panasonic im iPod-Betrieb auf, diese Kategorie hat im Test am meisten überzeugt und sollte bei der Überlegung sich eine solche Anlage anzuschaffen durchaus mit bedacht werden. Ton im Verhältnis zur Geräteklasse und Preiskategorie: Ausgezeichnet - Hervorragend.
Gesamt-Fazit
Die schlanke Anlage SC-BTX77 überzeugt im Audiobereich vor allem mit Ihrem Virtual-Surround-Sound und ist damit besonders für das Abspielen der klanglich hochwertigen Bluray-Discs geeignet. Auch DVD-Liebhaber kommen dank des guten Upscaler voll auf Ihre Kosten. Im Allgemeinen bietet die SC-BTX77 ein hochwertiges Bild und ist damit für den Einstieg in die Heimkino-Welt bestens geeignet. Ein echtes Multimediatalent muss einen iPod-Anschluss haben, diese Anlage kommt gleich mit integriertem Dock und bietet eine tolle Performance. Diese Stärke sollte beim möglichen Kauf unbedingt bedacht werden. Das Design ist ansprechend und die Maße sehr platzsparend, was für viele Nutzer von Vorteil sein könnte, selbstverständlich müssen aufgrund des nicht allzu niedrigen High-Low Cuts Abstriche in Volumen und Grundtonbereich in Kauf genommen werden. Insgesamt betrachtet ist die Panasonic SC-BTX77 für Einsteiger in die Heimkinowelt, verbunden mit dem Besitz eins iPod, empfehlenswert.
Tadelloses 2.1 Einsteiger-Set mit solider AV-Performance

2.1-Komplettsysteme Mittelklasse
Test 8. Oktober 2010
+ nützliche Video- und Equalizer-Modi, beide individuell einstellbar
+ Leistungsfähiger Scaler und De-Interlacer für den DVD-Betrieb
+ hervorragender Virtual-Surround-Effekt
+ schnelle Installation durch EASY-START-Option
+ Platzsparende Unterbringung
+ Ideal für den iPod-Betrieb
- Lange Ladezeiten
Test: Frank Querfurth
Redaktion: Philipp Kind
08.10.2010