TEST: Harman/Kardon BDS 700 - Schickes 5.1 Blu-ray Komplett-System mit audiovisuellem Potenzial?

17.12.2010 (phk/sw)

Einführung

Das BDS 700 mit 5.1 Surround-Komponenten und BDS 5SO Blu-ray/DVD/CD Wiedergabegerät ist zu Marktpreisen um die 950 Euro erhältlich. Klarer, geschlossener Surround-Klang der Satelliten und ein 200 Watt starker Down-Firing Subwoofer soll das Wohnzimmer in Heimkino-Atmosphäre versetzen und den Kompromiss von akustischen Qualitäten und schöner Optik schließen. Zudem ist durch die kompakte Bauweise das 5.1 System unproblematisch in der heimischen Umgebung zu integrieren und kann, falls gewünscht, auch an der Wand befestigt werden. Dank dem Blu-ray Grundgerät BDS 5S0 soll auch die Bildqualität im hochauflösenden Bereich nicht zu kurz kommen, ebenso werden SD-Signale von DVD intern auf 1080p skaliert. Mit einem USB-Eingang ist das Set auch für multimediale Dienste der Musik-, Foto-, und Videowiedergabe gerüstet. Ob wir dem Harman/Kardon BDS 700 eine Empfehlung aussprechen können, lesen Sie im Testbericht.

Verarbeitung

Video

 

Übersicht BDS 5SO und Satelliten

Grundgerät

Teil der stationären Bedienelemente

Sehr saubere Verarbeitung

Obere Abdeckplatte aus gebürstetem Aluminium

Lautstärkeregler und USB- sowie Kopfhöreranschluss

Slot-In Laufwerk

Punktmatrix-Display

Seitliche Frontansicht

Innenansicht des BDS 5

Netzteil-Sektion

Kabelführung und Teil des aktiven Lüfters

Blick hinter die LS-Anschlüsse

Fernbedienung

Lautsprecher-Komponenten

Front-Rear-Lautsprecher

Unterseite

Saubere Kantenverarbeitung an den Komponenten

Standfuß

Lautsprecher-Klemmanschlüsse

Frontansicht Center

Schwarzes Hochglanz-Finish an den Seiten

Rückseite des Center-Lautsprechers

Subwoofer rundum in Hochglanz-Schwarz

Große Standfüße mit Gumminoppen

Anschlüsse und Lautstärkeregler am Subwoofer

Chassis des Downfiring-Woofers

Ansicht von unten

Innerer Aufbau des Subwoofers

Die Verarbeitung der Harman/Kardon - Komponenten zeugt von Solidität und größtenteils hoher Materialqualität. In den Vordergrund schiebt sich das Grundgerät BDS 5S0, in schwarzem Hochglanz-Finish an Front und Seite ist der obere Deckel aus geschliffenem Aluminium konzipiert. An keiner Stelle des Gehäuses finden sich große Spaltmaße oder scharfe Kanten. Das Punkt-Matrix an der Vorderseite ist fein aufgelöst und kann auch aus größerer Entfernung noch problemlos abgelesen werden. Die Bedienelemente vorne und auf der Oberseite sind nicht gerade umfangreich, die Tasten verfügen aber über guten Druckpunkt und der Lautstärkeregler über sauberen Lauf. Die Anschlüsse auf der Rückseite sind perfekt eingepasst und wackeln nicht. Leider ist der Benefit der hochwertigen Lautsprecher-Schraubanschlüsse sehr begrenzt, da in die Klemmen der Satelliten-Lautsprecher ohnehin keine Kabel mit größerem Umfang Platz finden. Die Unterseite des Gehäuses begeistert nicht im selben Maße, da hier nur kleine Gummistreifen als Standfüße dienen.

Die Lautsprecherkomponenten sind von Kunststoff umschlossen und verfügen über das identische Hochglanz-Finish des BDS 5 Players. Sehr tief scheint die Lackoberfläche nicht zu sein, ist aber dennoch vergleichsweise kratzunempfindlich. Die LS-Gitter sind aus Metall, lassen sich aber nicht abnehmen. Auch der Subwoofer ist rundum im selben schwarzen Hochglanz gehalten, hier gefallen uns die groß dimensionierten Standfüße sehr gut. Da es sich um einen Downfire-Subwoofer handelt, ist hier eine saubere Bodenentkopplung auch enorm wichtig. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Anschlüsse

Rückseite gesamt

Analoge und Digitale Audio-Eingänge

Lautsprecher-Schraubanschlüsse

BDS 5

  • HDMI Out 1x
  • Digital Audio Eingang Optisch 2x
  • Digital Audio Eingang Coaxial 1x
  • Analog Audio Stereo Cinch Eingang 2x
  • Subwoofer-Ausgang
  • Ethernet für BD-Live
  • The Bridge IIP für iPhone Anschluss
  • Antennenanschluss für UKW/MW-Tuner

Frontseite:

  • USB-Eingang
  • Kopfhörerausgang Mini-Klinke

Die Anschlussbestückung des BDS 5 Grundgeräts ist nicht überaus umfangreich aber praxisgerecht. Als Videoausgang dient ein HDMI 1.3- Slot, externe Videosignale können nicht zugespielt werden. Für Eingang von digitalen und analogen Audioausgängen ist aber bestens gesorgt, zwei Stereo Cinch-Eingänge, zwei digital optische sowie ein koaxialer Digital-Eingang ist auf der Rückseite angebracht. Der Ethernet-Anschluss dient nur dem BD-Live Zugang, leider ist auch kein Firmware-Update via Internet möglich. An der Front findet sich als einzige multimediale Zuspielmöglichkeit ein USB-Eingang für Musik, Bilder und Videos. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.

Setup, Menü und Konfiguration

'Setup Wizard' bei der ersten Inbetriebnahme

Die Auflösung wird eingestellt

Nimmt man das BDS 5SO Grundgerät der BDS 700 Anlage zum ersten Mal in Betrieb, wird man zu einer ersten Konfiguration gebeten. Neben der oben sichtbaren Bildschirmauflösung wird die gewünschte Sprache und das Bildformat gewählt. Die vorgenommenen Werte können aber später selbstverständlich im Allgemeinen Setup, das mit der "Settings"-Taste der FB aufgerufen wird, verändert werden.

Allgemeine System-Einstellungen

Allg. Einstellungen

  • System: Hier wird die Bedienfeld-Helligkeit des Displays am Grundgerät festgelegt und kann sogar komplett abegschalten werden, außerdem gibt es eine Auto-Standby-Funktion (Deaktiviert bis zu 2h), eine Systemaktualisierung via USB oder Disc und der Setup Assistent kann erneut ausgeführt werden

  • Sprache: Menü- und Wiedergabesprache im Blu-ray/DVD-Betrieb auswählen

  • Wiedergabe: Automatische Wiedergabe deaktivieren etc.

  • Kindersicherung: Kennwort einstellen und Schutz-Stufe wählen

  • Netzwerk: Parameter der Verbindung einstellen und einen Testlauf durchführen

Vorgefertigte Bildfelder

Anzeige-Einstellungen

  • TV: Hier wird das gewünschte Bildformat, Auflösung, Farbraum (YUV oder RGB) gewählt, zudem der 24p-Modus aktiv geschaltet und HDMI Deep-Color an bzw ausgeschaltet

  • Videoverarbeitung: Hier sind lediglich unter dem Punkt Videomodus verschiedene Bildfelder wählbar (Standard, Kräftig, Kino, Benutzerdefiniert)

Audio-Einstellungen

  • Ton-Steuerung: Tiefen und Höhen können jeweils um 10db angehoben bzw. abgesenkt werden

  • Audioausgang: Auswählen ob per HDMI Ton ausgegeben werden soll und falls ja in welchem Modus (PCM/Bitstream), DRC

  • Lautsprechereinstellungen: Die Konfiguration von 2.0 bis 5.1 wird eingestellt und ob die Lautsprecher an der Wand montiert bzw. Frei stehend platziet sind. Ein genaueres Lautsprecher-Setup mit Abstand- und Pegeleinstellungen gibt es nicht

Information

  • Anzeige der aktuell installierten Firmware

Das Menü des Harman/Kardon Grundgeräts ist sehr ansprechend gehalten und übersichtlich. Scharf abgebildet sind die verschiedenen Menüpunkte ihrer jeweiligen Funktion dank aussagekräftigem Icon problemlos zuzuordnen, die Navigation innerhalb des Menüs spricht flott auf die von der Fernbedienung ausgeführten Befehle an. Dank der im unteren Bildschirmbereich angezeigten Hilfe-Texte ist das Setup-Menü auch problemlos von weniger versierten Anwendern bedienbar. Das Eingangs-Setup ist schnell erledigt, zu der Auflösung könnte aber ein Aktivschalten der 24p-Funktion hinzugefügt werden, dies muss nochmal unter den TV-Einstellungen->Filmmodus manuell aktiviert werden. Weiterhin wäre ein genauer zu justierendes Lautsprecher-Setup inklusive Abstands- und Pegeleinstellungen wünschenswert. Auch wenn ein Video-Equalizer nur in Form vorgefertigter Bild-Presets vorhanden ist, werten wir die Integration positiv. Etwas schade und nicht mehr unbedingt zeitgemäß ist, dass ein Firmware-Update nur über USB und Disc möglich ist, nicht aber mit dem vorhandenen Ethernet-Anschluss über Internet. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Einlesezeiten & Betriebsgeräusch

  • Blu-ray Fluch der Karibik: 14 Sekunden
  • Blu-ray Casino Royale: 16 Sekunden
  • Blu-ray Stirb Langsam 4.0: 19 Sekunden
  • DVD Star Wars Episode III: 14 Sekunden
  • DVD Sahara: 15 Sekunden

DVD Layerwechsel: Top Gun, Kapitel 18 auf Kapitel 19: Ein ausgezeichneter Layerwechsel. Bei mehrmaligem Hinsehen bleibt das Bild für ein paar ms stehen, während des normalen Filmbetriebes fällt dies nicht auf.

Die Einlesezeiten sind flott, allerdings startet der BDS700 die Bluray/DVD nicht automatisch. Der Layerwechsel ist ebenfalls positiv zu bewerten. Das Laufwerk verhält sich während des Einlesevorgangs und der Wiedergabe sehr ruhig, etwas auffallender ist die Geräuschemission des Lüfters, der aber bei einer Sitzposition > 1,5m auch nicht mehr zu hören ist. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Multimedia

Frontaler USB-Eingang

Mit "Home" auf der FB kann der USB-Stick angewählt werden

Übersicht der Videodateien auf dem USB-Medium

USB

Zunächst müssen wir wieder einmal bemängeln, dass vom BDS 700 keine NTFS-Formatierten Datenträger erkannt werden. Wer über das Harman/Kardon Gerät Bilder, Musik und Videos abspielen möchte, muss dies mit einem USB-Stick im FAT32-Format tun. Nach Anschluss unseres 4 GB USB-Mediums in FAT32 wird dieser aber flott erkannt und in die gewohnten Verzeichnisse Bilder/Musik/Videos unterteilt. Auch die Wiedergabe hochauflösender Bilder erfolgt sehr schnell ohne Ladezeit, die Bilder können gedreht werden, nacheinander oder durcheinander ausgegeben und in einer Diashow mit variabler Zeitspanne von 5 bis 30 Sekunden angezeigt werden. Obligatorisch werden JPEG-Bilder, aber auch PNG-Dateien angezeigt. Im Musikbereich erfolgt die Bedienung ebenso flott, leider werden nur MP3s und WMA wiedergegeben, AAC- und FLAC-Dateien verweigert sich das Harman Gerät. Ein wenig länger lädt der Player Videodateien vor, hier ist natürlich auch die Datenrate höher. Sehr zu unserem Gefallen gibt der BDS 5 MPEG, DiVX-AVI Dateien, Quicktime MP4-Trailer in HD und sogar MKV-Dateien mit h.264-Codec anstandslos wieder.

Fazit

Abgesehen von BD Live und der Bilder-/Musik- und Videowiedergabe über USB bietet das BDS 700 leider keine Multimedia-Features. Der Umfang an abgespielten Formaten, besonders ausgeprägt im Bereich Video, kann sich aber über alle Maße sehen lassen. Klar fehlt zur hervorragenden Wertung die DLNA-Fähigkeit. Ein SD-Kartenslot ist nicht unbedingt ein Muss, im Hinblick auf die flotte Bedienbarkeit und Anzeigegeschwindigkeit von Bildern ein netter Bonus. Das BDS 5 kann auch mit dem iPhone bzw. iPod verbunden werden, dazu ist aber ein separat erhältliches iPod-Dock "The Bridge IIP" notwendig. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.

Testequipment
Bildqualität

Blu-ray

Casino Royale, Kapitel 2, 1080p24

Der Schwenk über die Kampfarena in Madagaskar wird ruhig, mit hoher 24p-Stabilität wiedergegeben. Auch an den geschwungenen Linien der Schatten spendenden Leinentücher bleiben ohne Zittern. Die Plastizität ist auf hohem Level, die Menschenmassen im Fokus stehen und sitzen klar in verschiedenen Ebenen, aber auch im äußeren Bereich lassen sich Objekte plastisch abgrenzen. Die Farbwiedergabe steht etwas hintenan, zwar keinesfalls überzogen und in sich stimmig wirkt das Bild, der gesamte Farbraum wirkt aber etwas zu klein und dadurch leicht flach. Detail- und Kantenschärfe ist sehr hoch, bei Nahaufnahmen von Gesichtern, aber ebenfalls bei den vielen bewegenden Armen verwäscht nichts sondern bleibt in seinen Konturen. Die Kontrastdynamik könnte ausgeprägter sein, der verkohlte Holzbalken ist zwar mit Struktur versehen, die unterschiedlichen Schwarz-/Grauabstufungen kommen aber nicht eindeutig heraus. Auch die Holzlatten im Hintergrund zwischen Bonds Gesicht und dem Balken verschwimmen etwas mit dem Hintergrund.Während der Verfolgungsjagd im Dschungel bleibt das Bild ebenfalls sehr ruhig mit guter Bewegungsschärfe. Das Grün der Dschungelpflanzen und das Rot der Rohbaustelle wirkt authentisch und nicht zu intensiv, wie schon erwähnt könnte die Farbdynamik aber ein wenig prägnanter ausgeprägt sein. Plastizität und Tiefenstaffelung auf den Kranauslegern gefällt wieder sehr gut, die beiden Kräne stehen deutlich vor der Meeresoberfläche in verschiedenen Ebenen.

Fluch der Karibik, Kapitel 1+2, 1080p24

Das Galeonsschiff erhebt sich plastisch aus dem wabernden Nebel. Die Galeonsfigur und übrigen Verstrebungen bleiben während der horizontalen Kamerafahrt stabil. Wiederum empfinden wir die Farbgebung als etwas zu flach, die dunklen Blau- und Schwarztöne an den Uniformen des Commodore und des ersten Maats sind nicht komplett differenziert. In den helleren Bereichen wie z.B. dem Kleid der jungen Ms. Swan sind feine Details aber klar und scharf erkennbar. Auch beim Step auf Kapitel 2 bleibt die Maststange und der darauf sitzende Korb zitterfrei. Während der Nahaufnahme des Gesichts von Jack Sparrow wird wieder der etwas geringe Kontrastwert deutlich, in den Nackenbereichen und dem zerzausten schwarzen Haar bleiben kleine Unreinheiten verborgen. Selbiges gilt für die Felsformation bei den drei aufgeknüpften Skeletten, denen der einstige Kapitän Tribut zollt. Besonders im linken unteren Bereich sind Strukturen im Fels nicht mehr genau auszumachen. Trotzdem bleibt eine gute Tiefenstaffelung und plastische Wirkung erhalten. An der Fahrt vorbei an den Seemännern in Port Royale müssen wir dem BDS 700 wieder eine hervorragende 24p-Stabilität attestieren, ruhig bleiben die Gesichtskonturen und zittern nicht übermäßig. Auch beim horizontalen Schwenk hinein in die Burgfestung bleibt das Bild ruhig.

DVD-Upscaling auf 1080p, Ausgabe via HDMI

Quelle Filmmaterial 576i, Star Wars Episode III, Kapitel 1+2

Die Laufschrift in sattem Gelb wird partiell unruhig am Display abgebildet, immer wieder zittern ganze Buchstabenreihen. Treppenstufenausbildung hält sich in Grenzen und wirken sogar zurückgenommen. Wellenbewegungen sind auch in den hinteren Bildebenen nicht erkennbar. Die diagonale Linie des Zerstörers zittert während des Kameraschwenks und kommt auch, als sich das Bild stabilisiert, nicht vollends zur Ruhe, Bildrauschen ist aber nur gering zu erkennen, auch im roten Bereich des Zerstörers ist nichts ersichtlich. Die kleinen Raumjäger und ihre Objektkanten wirken etwas ruhiger als die langgezogene Seite des imperialen Zerstörers. Komplett ruhig und scharf bleiben sie aber während ihren schnellen Manövern nicht. Beim Abknicken über der Planetenoberfläche von Coruscant ist eine sehr gute, aber nicht überdurchschnittlich ausgeprägte Plastizität zu sehen. Die verschiedenen Schiffe sind gut in ihren Ebenen differenzierbar und liegen über dem Planeten. Während den Nahaufnahmen von Obi-Wan und Anakin ist eine gute Detailschärfe zu sehen, die aber noch etwas Luft nach oben lässt. Die Farben gestalten sich im Bildmodus Standard natürlich und wirken nicht überzogen. Die Harman/Kardon Komplettlösung bietet hier ein sehr gutes Ergebnis mit leichten Abzügen bezüglich der Gesamtbildruhe.

Videomaterial, AVEC Professional TEST DVD

  • Laufschriften vor verschieden farbigem Hintergrund: In der ersten und zweiten Geschwindigkeit ist die Wiedergabe absolut in. Unter leichtem Schmieren und Nachziehen wird die Schrift sauber ablesbar dargestellt, die sich in der dritten Geschwindigkeiten verstärkt ausprägen. Störende Artefakte werden nicht ausgeprägt, Zittern der Buchstabenkanten ist in allen Geschwindigkeiten zu sehen
  • Das Pendel gleitet über eine stabil bleibende schwarze Linie, kämpft ab den mittleren Balken aber mit leicht ausgeprägten Nachzieheffekten. Die Balken sind in der Pendelspitze nicht mehr sauber differenzierbar und gehen ineinander über. Leichte Treppenstufenbildung an der Pendellinie
  • Stadtbild Esslingen: Über Esslingen zeigt sich eine verhältnismäßig hohe Bildruhe. Der Schwenk über die Mauerlinie verläuft ruhig und sauber. Detail und Struktur der Rasenoberfläche ist ordentlich, Skalierungsrauschen über den Hausdächern ist vorhanden, aber nicht übermäßig ausgeprägt.

Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Klang

Celine Dion - Live in Las Vegas, Tracks 1-8, Dolby TrueHD 5.1

Geschlossen, rund und harmonisch beginnt das Vegas-Konzert von Celine Dion. Die Vokalstimme steht zentral in der breiten Bühne vor dem Zuhörer, wirkt klar und charakteristisch. Etwas einschränken müssen wir die lobenden Worte aufgrund des etwas bedeckten Hochtonbereichs, von angenehmer Wärme werden die oberen Frequenzen geprägt. Hier gehen ein wenig charakteristische Züge Celines verloren, auch das seichte Hauchen ist nur schwer zu erkennen. Die Geräusche aus dem Zuschauerraum sind gut eingebunden und wirken auch nicht gematscht, insgesamt sind die Rear-Komponenten gut, eben nicht zu stark betont, in das Klanggeschehen eingebunden. Auch bei etwas schnellerer Gangart macht das System einen guten Eindruck. Der Bereich der tieferen Frequenzen schließt sich mit leichtem Gap den Satelliten an. Die angegebenen 45 Hz der Satelliten im Datenblatt empfinden wir als ein wenig optimistisch. Der Subwoofer überdeckt aber nicht mit unschönem Übertönen den fehlenden Bereich sondern ist zum richtigen Zeitpunkt mit Präzision zur Stelle und gibt dem Klanggebilde Fundament.

Avatar, Kapitel 7, DTS-HD Master 5.1

Insgesamt betrachtet bietet das BDS 700 eine geschlossene und harmonische Surroundkulisse, die den Zuschauer gut ins Geschehen einbindet. Avatar stellt gerade aus feindynamischer Sicht hohe Ansprüche an die Heimkino-Komponenten, hier werden auch sehr schnell Schwachpunkte im Harman System erkennbar. Die Fluggeräusche der großen Militär-Helikopter, das Auftreten auf den Dschungelboden und feine Umgebungsgeräusche sind nicht so klar detailliert und eindeutig durchhörbar wie bei hochwertigen Einzelkomponenten. Auch im subsonischen Bereich fehlt es dem System-Subwoofer an Kraft und Tiefgang, auch wenn wir während der Szene der sich einziehenden Trompetenpflanzen positiv überrascht von der Leistung des aktiven LFE sind. Bei der Stampede der enorm großen Nashornartigen Tiere wirkt der LFE aber dann doch schnell überfordert. Dennoch können wir dem BDS 700 eine hervorragende akustische Darstellung für ein Komplett-System attestieren. Sehr dynamisch, schnell und dicht wirkt die Klangkulisse, selbst bei hohem Pegel macht das System eine gute Figur, das Geschehen bleibt harmonisch und wird auch im Hochtonbereich nicht unangenehm. Das mag partiell an der etwas wärmeren Auslegung des Hochtonbereichs liegen, kommt dem System hier aber sehr zugute. Zudem wirkt der Hochtonbereich nicht bedeckt und dumpf, sondern nur leicht zurückgenommen. Auch wenn nicht jedes feindynamische Detail im Klangbild aufgelöst scheint, werden die Dschungelgeräusche der Umgebung soweit möglich eingebunden und umschließen den Hörplatz. Das Zusammenspiel der Satelliten und des LFE wirkt balanciert und wird sehr gut von den Komponenten gelöst.

Fazit

Das BDS 700 wirkt im akustischen Bereich sehr rund und geschlossen. Satelliten und LFE arbeiten harmonisch zusammen. Aufgrund der kompakten Bauweise ist der High/Lo-Cutoff hoch und ein kleines Gap im unteren Mitten, oberen Tieftonbereich entsteht. Der Subwoofer überbetont hier aber nicht und verschlimmbessert dieses Problem, sondern arbeitet soweit es ihm möglich ist, präzise und sauber. Das gute Ergebnis wird, wie bei beinahe allen Komplett-Systemen, von Schwächen im feindynamischen Bereich gemindert. Der Hochtonbereich wirkt leicht zurückgenommen, bei hohem Pegel kann das ein Vorteil sein. Gut gelingt den Komponenten die Wiedergabe von Vokalstimmen und ihren charakteristischen Eigenschaften. Der Subwoofer arbeitet schnell und kräftig, an etwas Tiefgang mangelt es in diesem Segment zumeist. Wer tatkräftige Unterstützung für seinen Flachbildschirm sucht und nicht allzu hohe Ansprüche an feindynamische Details hat, erhält mit dem BDS 700 eine sehr angenehme, geschlossene Surround-Kulisse mit guter Grobdynamik und balancierter Harmonie. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - Hervorragend.

Gesamt-Fazit

Das BDS 700 Komplett-System in schicker Aufmachung bietet für 950 Euro sehr gute akustische und visuelle Eigenschaften. Die Blu-ray Wiedergabe punktet mit stabiler Bewegungswiedergabe, ausgezeichneter Bildschärfe und hoher Plastizität. Kontrast- und Farbdynamik mindern die sonst hervorragende Leistung ein wenig. Im Bereich DVD-Upconversion liefert das Harman Set ebenfalls sehr gute Leistungen. Etwas höhere Bildruhe wird sich ein anspruchsvoller Anwender wünschen, für das gelegentliche Hochskalieren einer DVD aus dem Archiv ist das BDS 700 aber hervorragend geeignet. Sehr positiv werten wir auch die Bedienfreundlichkeit und die einfache Installation. Im ansprechenden Setup-Menü werden wichtige Einstellungen leicht aufgefunden und mit einem kurzen Hilfetext erklärt. Auch das Ansprechverhalten auf Befehle der Fernbedienung trägt zu dem guten Eindruck bei. Die schnelle Menü-Navigation macht sich auch bei der Wiedergabe über USB bemerkbar, leider ist die Wiedergabe vom USB-Medium auch das einzige multimediale Feature neben der BD-Live Funktion. Wenn Harman/Kardon die gebotene Formatvielfalt vom USB-Stick noch auf Netzwerkfunktionen erweitert, werden wir nur wenig Kritikpunkte finden. Im akustischen Bereich glänzt das BDS 700 mit einer geschlossenen Surroundkulisse und angenehmem, dynamischem Klangbild. Selbstverständlich kann ein Komplett-System nur schwer den audiophilen Hörer für sich gewinnen, Feindynamik in den Frequenzbereichen, dichteres Volumen des Klanggeschehens und Tiefgang, Kraft und Präzision des Subwoofers wird der anspruchsvolle Nutzer neben anderen feinen Ausprägungen schnell vermissen. Wer aber den Flachbildschirm im Wohnzimmer akustisch aufwerten möchte, sollte dem optisch schick auftretenden Harman/Kardon BDS 700 einen zweiten Blick gönnen.

5.1 Blu-ray Komplett-System mit soliden audiovisuellen Leistungen

5.1 Komplettsysteme Mittelklasse
Test: 17.12.2010

+ solide Verarbeitung
+ schicke optische Erscheinung
+ flottes Laufwerk
+ stabile 24p-Wiedergabe
+ gute Scaling/DeInterlacing-Eigenschaften
+ geschlossene Surround-Kulisse

- dürftige Multimedia-Sektion

 

Text: Philipp Kind
Fotos: Sven Wunderlich
17.12.2010