TEST: Denon DBP-4010UD - Universalplayer und Blu-ray Bolide für Cineasten
03. März 2010 (lm/phk)
Es gibt nicht wenige Heimkino Anwender, die den Denon DVD-3930 als einen der besten DVD-Player aller Zeiten ansehen. Für einen Neupreis von 1.500 Euro brachte der japanische HiFi-Spezialist High-End Technik in bürgerlichere Preisregionen in Kombination mit einer Komplettausstattung inkl. Abspielmöglichkeit für die Formate DVD-Audio sowie SACD. Nun, rund 2 Jahre nach Beginn des Blu-Ray Zeitalters könnte sich diese Geschichte mit dem DBP-4010UD in ähnlicher Form wiederholen. Als designierter "Miniatur-Blu-Ray-Bolide" orientiert sich der Polycarbonatdreher am technischen Aufbau des Referenzplayers DVD-A1UD. Die Ähnlichkeiten zum 5.000 Euro Geschwister beginnen bei einer aufwändigen Gehäusekonstruktion, setzen sich beim Platinenlayout fort und gipfeln in der jitter-optimierten Digitalwiedergabe über die DenonLink 4th Schnittstelle. Auch die Auslegung als Universalplayer hat der DBP-4010U von seinem Genspender geerbt, so dass er neben Blu-Rays, DVDs und CDs auch die Formate DVD-Audio und SACD beherrscht. Eine komplett bestückte 7.1 Dekodersektion inklusive hochwertigen 24-Bit/192 kHz D/A-Wandlern soll auch dann für guten Klang sorgen, wenn kein HDMI1.3-bestückter Receiver zur Verfügung steht. Trotz allen technischen Leckereien, distanziert sich der DPB-4010UD in preislicher Hinsicher verhältnismäßig deutlich vom DVD-A1UD und könnte sich mit seiner UVP in Höhe von exakt 1.999 Euro als neuer Liebling für anspruchsvolle Home-Cineasten entpuppen, die nach exzellenten Leistungen ohne überproportionalen High-End Zuschlag streben. Unsere Praxiseindrücke des kleinen Bruders lesen Sie hier im Test.
Die wichtigsten Features des Denon DPB-4010UD in der Übersicht:
- Universalplayer für Blu-Ray, DVD, CD, DVD-Audio und SACD
- aufwändige Chassis- und Laufwerkskonstruktion
- High Bit HD Video Processing auf Basis des ABT2010 Chips
- 12-bit/297 MhZ Video D/A Wandler
- 24-bit/192 kHz Audio D/A Wandler für alle 7.1 Kanäle
- inklusive Decoder für Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio
- Denon Link 4th Schnittstelle für jitterfreie Tonübertragung
- SD-Kartenslot für Zusatzmaterial (Bonusview, BD-Live, JPG, MP3 etc.)
Verarbeitung/Design:
Vergoldete Anschlussterminals sitzen fest verschraubt auf einer massiv ausgeführten Rückwand und bieten eine exzellente Kontaktaufnahme für sämtliche Kabel.
technischer Aufbau:
Grundaufbau
zweistöckiges Layout der Digitalverarbeitung
Kurze Kabelstrecken, die mit Flachbandkabeln realisiert werden
Wandlerboard für die analoge Audioausgabe
Netzteil mit Gehäuselüfter
Videoboard inklusive 12-Bit/297Mhz D/A Wandler und ABT2010 High-Bit HD Prozessor
zusätzlich versteifter Gehäusedeckel mit partitieller Dämmung
Die Baugruppenanordnung im DBP-4010UD kennen wir in ähnlicher Form bereits vom indirekten Vorgänger, dem DVD-3800BD: im Wesentlichen besteht die Platinenlandschaft aus dem Netzteil im linken Gehäusebereich, dem Digital-/Videoboard über der Laufwerkskammer) und dem zweistöckigem analogen Audiobereich in der rechten Seite des Players. Durch die zentrale Lage der Digitalverarbeitung ergeben sich kurze Signalwege zwischen den Baugruppen, was sich auch optisch widerspiegelt. Abgesehen von den sauber verlegten Stromzuführungen (schwarzweiße Kabel) greift Denon beim DBP-4010UD fast überall auf maßangefertige Flachbandkabel zurück. Für das Video Processing ist der ABT2010 verantwortlich. Dieser Halbleiter entstammt bereits aus der zweiten Chipgeneration der Videospezialisten von Anchor Bay, welche für Blu-Ray Anwendungen perfektioniert sind. Er verfügt über sämtliche Algorythmen der professionellen Video Reference Series (VRST) inklusive Anchor Bay's proprietärem "Precision Deinterlacing" mit 5-Feld bewegungs- und konturenadaptivem Processing zum Zweck einer artefaktfreien, hochdetaillierten Wiedergabe. Die 10-Bit "Precision Video Scaling II" Engine kann horizontale und vertikale Berechnungen unabhängig voneinander vornehmen, bietet eine fortgeschrittene MPEG Rauschreduktion und die Funktionen "Picture Enhancement" sowie "Progressive Re-Processing" (PReP).
Anschlüsse
- HDMI
- Component Video
- S-Video
- FBAS
- Audio Digital Coaxial
- Audio Digital Optical
- Stereo Cinch Out
- 7.1 Analog MCH Out
- Ethernet-Port
- DENON Link 4th
- RS232
Bei der analogen Audioverarbeitung setzt Denon auf die
hauseigene D.D.S.C HD Digital Schaltung, bei der eine spezielle
Anordnung von Konvertern und mehreren Signalprozessoren innerhalb
eines 6-Layer-Boards für extrem kurze Signalwege sorgt, um das
Decoding und Post-Processing mit maximaler Qualität
durchführen zu können. Dabei kommt "Advanced AL24
Processing" für alle Kanäle zum Einsatz, bei dem
Digitalsignale auf bis zu 24bit/192kHz erweitert werden. Ein
Alpha-Prozessor unterdrückt Quantisierungsverzerrungen und soll
dabei helfen, auch kleinste akustische Feinheiten auszuleuchten.
Über den analogen 7.1 Ausgang gibt der Player nicht nur die
konventionellen Dolby und DTS Streams aus, sondern ist auch in der
Lage, deren hochauflösende Pendants in analoger Form zur
Verfügung zu stellen. In Kombination mit dem ausgefeiltem
Bass-Management + Lautsprechersetup und der SACD und DVD-Audio
Kompatibilität, erweist sich der DBP-4010UD damit als absolut
vollwertiger Dekoder für sämtliche aktuellen Tonformate.
Einlesezeiten und Betriebsgeräusch
Die Einlesezeiten fallen wie folgt aus:
- Starten aus Standby-Modus (bis Öffnungsvorgang der Lade): 6 Sekunden
- Starten aus Normal-Modus (bis Öffnungsvorgang der Lade): 42 Sekunden
- Fluch der Karibik 1 (Blu-Ray) Schließen des Laufwerks bis Sprachwahl: 54 Sekunden
- Star Wars Episode III (DVD) Schließen des Laufwerks bis Warning-Anzeige: 35 Sekunden
- Umschalten zwischen SD-Card und Disc Modus dauert recht lange
DVD Layerwechsel, Top Gun Kapitel 18 auf Kapitel 19
Ähnlich dem DVDA1UD nicht
erwartungsgemäß gut einzuordnen. Das Bild bleibt etwa eine Sekunde stehen und lässt eindeutig
Verbesserungspotential zu.
Fazit
Als Geschwindigkeitsweltmeister geht der DBP-4010UD damit nicht in die Historie ein, wobei man festhalten muss, dass es auch noch langsamere Player gibt. Abgesehen vom Einlesevorgang haben wir auch beim Betriebsgeräusch nicht zuviel zu bemängeln. Absolut flüsterleise ist der Denon zwar nicht, das Lüftergeräusch hält sich aber in Maßen und stört nur bei extremer Nähe zum Sitzplatz. Die Menünavigation ist ein Fortrschritt gegenüber früheren Modellen und geht etwas geschmeidiger von der Hand, leider scheint im Gegensatz dazu die Fehlerkorrektur des Laufwerks nicht mehr so tadellos zu funktionieren. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.
Bedienung und Einstellungsoptionen:
Netzwerk und Multimedia
Netzwerkeinbindung
Im Hauptmenü wird zum Netzwerk Setup navigiert und die diversen Parameter gesetzt. Bei deaktiviertem DHCP sollten IP-Adresse, Subnetzmaske, Gateway und DNS-Server manuell eingestellt und eventuell eine Proxy-Konfiguration vorgenommen werden. Zur Bestätigung kann unter IP-Adresse die Richtigkeit der zugewiesenen Netzwerknummer eingesehen werden. Netzwerk- und Internetverbindung dienen dem DBP-4010 ausschließlich für die BD-Live Funktion und einer Firmware-Aktualisierung.
SD-Karte
Nach der Anwahl der SD-Karte dauert der Ladevorgang etwa 10 Sekunden, bevor uns eine Dateiübersicht der sich auf der Karte befindlichen Files gezeigt wird. Wir finden hier keine Unterteilung in Video, Musik und Fotos sondern können bequem das komplette 4 GB Speichermedium durchsuchen. Format-technisch gibt der Denon MP3, WMA, WAV und sogar AAC-Dateien ab, im Video-Bereich dafür nur DivX-Dateien. Bei den Bildformaten ist der Denon ähnlich wählerisch und gibt nur JPEG-Files wieder. Neben der AV-Wiedergabe kann der SD-Kartenspeicher noch für BD-Live und ein Firmware-Update verwendet werden.
BD-Live
Nur in Verbindung mit der SD-Karte funktioniert das Abrufen der BD-Live Informationen. Die heruntergeladenen Daten werden auf dem externen Speichermedium abgelegt und von dort aus geladen. Bei bestehender Netzwerkverbindung und wenig Trafficauslastung gelang uns das Laden in wenigen Minuten.
Fazit
Die Netzwerkeinbindung erfolgt problemlos. DLNA wird hier zwar nicht geboten, dafür aber BD-Live Funktion. Selbstverständlich kann auch ein Firmware-Update via Internet vorgenommen werden. Vom SD-Speichermedium hingegen können diverse Mediendateien direkt abgespielt werden, darunter fallen MP3, WMA im Musikbetrieb, Divx und JPEGS u.a.. Achten sollte man auf die maximal angegebene Größe von SD-Karten mit 8 GB. Gesamtnote Netzwerk und Multimedia in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.
Testumgebung
Unsere eingesetzte Hardware in Baden-Württemberg in der Übersicht:
Elektronik | Audionet AmpVII (ca. 10.000 €) Audionet PreG2 + MapV2 ( ca. 10.000 / 6.000 €) Marantz SR-6004 (ca. 1.000 €) |
Lautsprecher | Isophon Surroundset (ca. 84.000 €) |
Peripherie | Sim2 C3X1080 mit Cinemike Tuning (ca. 30.000 €) Image iMasque vollmaskierbar, akustisch transp. (ca. 18.500 €) |
AREADVD Baden-Württemberg arbeitet hauptsächlich mit Kabeln von: Mogami (Lautsprecher),
German High-End (NF), Silent-Wire (HDMI), Supra (Subwoofer-XLR) und Audionet (Netzkabel).
Unsere eingesetzte Hardware in der Übersicht:
- Denon DVDA1UD
- Denon AVC-A1HDA
- Pioneer BDP-LX91
- Pioneer D-ILA Kuro Beamer KRF-9000FD
- Teufel System 9
- nubert nuVero
Unsere Referenzstudios wurden von der Firma RTFS akustisch optimiert.
Bildqualität
Blu-ray
"Monsters und Aliens", Copyright by Paramount Pictures, Ausgabe über HDMI@1080p/24 Hertz
Casino Royale, Kapitel 2, 1080p/24
Die Kamerafahrt über die Arena, in der sich das Frettchen und die Schlange einen erbitterten Kampf liefern wird höchst 24p-stabil und völlig ohne Bildzittern auf unsere Leinwand geworfen. Der Schwenk verläuft absolut glatt an den äußeren Bildrändern und erzeugt nur minimalen Judder. Selbst die äußeren Bildebenen werden bis in den hochfrequenten Bereich plastisch und detailliert gezeichnet, Autoreifen sind problemlos von den Wellblechdächern zu differenzieren und verleihen dem Bildeindruck eine hohe Gesamtdynamik. Schlange und Frettchen im Zentrum des Geschehens werden in Fell sowie Schuppen tadellos ausdetailliert und gefallen durch authentische Farbgebung. Als die Kamera schließlich an einer größeren Anzahl Zuschauer vorbeifährt erkennen wir keinerlei Nachzieh-Effekte oder Zittern. Als der Schurke eine codierte Nachricht auf seinem Handy erhält, werden auch hier die feinen Abnutzungen des Geräts wiedergegeben. Als endlich 007 der Szene beitritt und in gelangweilter Pose neben dem verkohlten Holzbalken steht, sind wir von der Kontrastdynamik begeistert. Kleinste Strukturierungen und Details der verbrannten Holzmaserung werden in höchstem Maße authentisch vom Denon DBP4010 auf die Leinwand geworfen. Als Bonds Assistent einen Anfängerfehler begeht und der Schurke flieht, muss der Geheimagent seinen Posten verlassen und bei absolut bewegungsruhigem Bild die Verfolgung aufnehmen. Während der Verfolgungsjagd durch den Dschungel passieren die beiden Kontrahenten Autowracks, Zäune und letztendlich einen Rohbau. Die Farbauthentizität können wir in höchsten Maßen loben, sowohl das Blattgrün der Bäume als auch das Rostrot der Baustelle haben wir selten besser gesehen. Hierzu zählt selbstverständlich auch die natürliche Wiedergabe der Hautfarbe, ohne den geringsten erdigen Einschlag werden uns die Gesichter der Protagonisten gezeigt. Nach der Flucht bis an die Spitze des Rohbaus bleibt dem Gegenspieler Bonds nur noch ein Ausweg: Nach oben. Mit höchster Anstrengung gelangen Bond und sein Kontrahent mithilfe des Drahtseiles auf den Ausleger, hier können wir uns in höchstem Maße an der Tiefenstaffelung erfreuen. Die zwei Kräne, die sich vor dem geschmeidig bewegten Ozean erheben sind problemlos in ihren Ebenen unterscheidbar. Auch wenn es schwer fällt, stoppen wir hier.
DVD
AVEC Professional TEST DVD, Upconversion Videomaterial
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Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten auf verschieden farbigem Hintergrund: Die laufenden Buchstaben sind in allen Geschwindigkeiten gut ablesbar, die zweite und schnellste Geschwindigkeit kommt nicht hundertprozentig ohne Nachzieher aus. Die Farbtrennung ist gut, besonders bei Rot-Blau enstehen aber ohne Nachbearbeitung Doppelkonturen.
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Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten: Die Pendellinie bleibt bis zur Spitze hin stabil, die Farbtrennung der Balken in der Mitte des Pendels gelingt bis zum unteren Drittel sehr gut, bis hin zur Spitze lassen sich die Balken nicht mehr tadellos differenzieren.
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Stadtbild Esslingen: Ausgesprochen ruhig verläuft die Kamerafahrt über das Stadtbild von Esslingen. Die Mauerlinie zu Beginn des Clips bleibt tadellos stabil und lässt kein Kantenzittern zu. Auch die Hausdächer verursachen beinahe keine Deinterlacing- und Scalingartefakte. Kontraststärke und hohe Plastizität unterstreicht die Darstellung des Mauergangs. Die Rasenstruktur und der mit Pflastersteinen ausgelegte Weg ist gut detailliert und erscheint in authentischen Farben, das Grün wirkt satt aber nicht überbetont.
Star Wars Episode III, Upconversion Filmmaterial
Dass die sechs Meisterwerke von George Lucas immer noch nicht auf Blu-Ray erschienen sind, kann zwar auch der DBP-4010UD nicht wettmachen, doch dank seiner herausragenden DVD-Wiedergabe kann man die Filme dennoch genießen, ohne allzu großen HD-Entzugserscheinungen zum Opfer zu fallen. Dies ist vor allem in der exzellenten Bildschärfe begründet, mit der Denon's Universalplayer eine enorme Detaillierung ohne Überschärfungen realisiert. Das Bild wirkt zu jedem Zeitpunkt absolut ausbalanciert und natürlich, da eine sensible Abstufung der Schärfe-/Bildebenen geboten wird. Beim Lichtschwertduell zwischen Anakin und Count Dooku verliert der (Noch-) Jedi zwar seine Beherrschung, darf sich aber über eine farbprächtige Umsetzung seines Kampfes freuen. Der DBP-4010UD wartet mit einem enormen Kontrast auf, so dass sich sowohl das rote als auch das blaue Lichtschwert sehr prägnant von der Umgebung absetzen und eine exzellente Farbdynamik auf die Leinwand zaubern. In den vielen dunklen Einstellungen während des gesamtes Films, fällt außerdem eine maßstäbende-setzende Schwarz-/Graudifferenzierungen auf, wie z.B. die Durchzeichnung von Anakin's Gewand und der Skyline von Coruscant im Hintergrund während seiner Unterweisung zur dunklen Seite in Kapitel 28. Auch die darauffolgenden Kameraschwenks rund um den Tempel der Jedi bringen Details an Tageslicht, die bislang nur vom DVD-A1UD in einer vergleichbaren Differenzierung geboten wurden. Ein großes Lob verdient sich dabei aber auch die superbe Bildruhe bzw. -stabilität, mit der das Geschehen auch in hektischen Szenen absolut souverän erfasst wird. Fazit: der DBP-4010UD ist ein exzellenter DVD-Spieler und übertrifft sogar den sehr guten DVD-3800BD recht deutlich. Selbst gegenüber dem DVD-A1UD braucht er sich nicht zu verstecken. Gesamtnote DVD Wiedergabe: Hervorragend - Perfekt.
Klang
Monsters vs. Aliens, Kapitel 8, DTS-HD Master via Analog MCH Out
Als akustische Referenz greifen wir zu Kapitel 8, wo sich der amerikanische Präsident mit den interstellaren Besuchern friedlich stellen will und zum Keyboard greift. Die Synthieklänge des Beverly-Hills-Cop Themes ertönen mit klarer Anschlagdynamik über die Lautsprecher, wobei der voluminöse Basseinsatz durchaus noch etwas mehr Präzision und Punch im Vergleich zum DVD-A1UD vertragen könnte. Direkt nach dem Ende dieser (leider viel zu kurzen) musikalischen Hommage, sorgt der Denon-Player für eine gutes Raumgefühl, indem die isolierte Darstellung von Rotorengeräusche und Hundegebell in einer ansonsten stillen Wüstenumgebung gut erfasst wird. Die trompetendominierende Musikeinspielung beim Shakehand zwischen den Repräsentanten wird mit einem strahlkräftigem Hochtonbereich wiedergegeben, der zwar nicht ganz an die stressfreiere (und informationsreichere) Charakteristik des DVD-A1UD (insbesondere die getunte Version) heranreicht, aber immer noch deutlich mehr Souveränität und Klangkultur vermittelt, als es z.B. beim Pioneer BDP-LX91 der Fall ist. Beim darauffolgenden bass- und schussintensiven Feuergefecht stehen die fließenden Kanalübergange (gut zu hören bei den Kampfjets) auf der Habenseite, wobei zu erkennen ist, dass komplexe Arrangements zwar recht gut und differenziert umgesetzt werden, aber immer noch etwas Luft nach oben haben. Wie schon bei den aktuellen AV-Receivern verdient sich Denon beim DBP-4010UD erneut Lob für die Sprachwiedergabe. Vor allem nasal und/oder körperhaft sprechende Protagonisten versieht der Blu-Ray Player mit einer realistisch anmutenden Durchzeichnung, während im oberen Frequenzbereich noch etwas Brillianz und Transparenz fehlen um auch hier vollends zu begeistern.
Stirb Langsam 4.0, Kapitel 5, DTS-HD Master 5.1 via HDMI-Bitstreaming
Im hektischen Actionspektakel mit einem unserer Lieblingshelden John McClane sind großkalibrige Automatikgeschosse an der Tagesordnung. Eben solche werden mit dem authentischen Druck dem Zuschauer um die Ohren geschleudert. Unterstützt durch die geschlossene Surround-Kulisse fühlt sich der Zuschauer durch die massive Dynamik-Leistung mitten im Geschehen. Wer dieses Feuergecht - ohne hinter dem Sofa Deckung zu suchen - bei hohem Pegel übersteht, muss schon hart gesotten sein. Hohe Feindynamik gepaart mit brachialer Kraft erwecken das Bildschirm-Spektakel zum Leben.
Mozart - Allegro ma non troppo und Denon High-End Audiophile SACD, via HDMI & Analog-Ausgang
Mit einem wunderschönen Crescendo werden wir im digitalen Betrieb an dieses Orchesterkonzert herangeführt. Mit einer sauberen Staffelung der verschiedenen Instrumente wird das Ensemble im Zusammenspiel mit dem AVC-A1HD zu einem Genuss. Die Grobdynamik ist geradezu brachial: Strahlend aber nicht zu brilliant im Hochtonbereich, prägnant und ausdrucksstark in der Mitte und kraftvoll und massiv in der LFE-Zone. Ebenso wird im hochauflösenden Bereich ausgezeichnete Arbeit geleistet, feine Anschläge des Kontrabasses werden ebenso fein herausgearbeitet wie eine scharfe Struktur im Bassbereich.
Der analoge Betrieb überzeugt in ähnlichen Maßen. Grobdynamik und Auflösung muss sich nichts negatives nachsagen lassen, auch die Orchesterstaffelung gelingt nur geringfügig schlechter. Die Feindynamik ist nicht ganz so extrem ausgeprägt, hier wäre ein Strukturabfall im Bassbereich zu nennen, ebenso wird etwas an Kraft eingebüßt.
Konkurrenzvergleich
Pioneer BDP-LX91: Kunden, die einen LX-91 bei sich zu Hause stehen haben möchten müssen noch ein wenig tiefer in die Tasche greifen. Der ebenso massiv wie hochwertig aufgebaute Pioneer-Bolide liefert sich in der Königsdisziplin Blu-ray Bildqualität einen Patt. Sowohl in der Bewegungsstabilität als auch in der Farbwiedergabe glänzen beide Player mit höchster Authentizität. Bezüglich der Bildschärfe leistet der Pioneer schon hervorragendes, der Denon bleibt aber ebenso natürlich und schafft es die verschiedenen visuellen Ebenen scharf voneinander zu differenzieren. Im DVD-Betrieb ist der 4010 dem LX-91 eine Nasenlänge voraus und weiß mit der grandiosen Bildruhe und Abwesenheit von Scaling-sowie DeInterlacingartefakten als DVD-Player zu überzeugen. Auch akustisch legt der 4010 gegenüber dem Dynamik-Ass in puncto Souveränität eine Schippe drauf. Die Wertung des Betriebsgeräusch gewinnt der Pioneer Player, er dominiert durch nochmals ruhigeren Lüfterlauf und Laufwerksbetrieb.
Denon DVD-A1UD: Der Härtefall gegen den hausinternen Konkurrenten. Viele werden sich fragen, wozu noch mehr? Betrachtet man die Ergebnisse der Blu-ray Bildwertung ist das Aufkommen dieser Frage unserer Meinung nach auf jeden Fall berechtigt. Im BD-Betrieb steht der "kleine Bruder" 4010 seinem Vorbild in beinahe nichts nach. Selbst der hocheffektive Video-EQ zur Nachbearbeitung des Videosignals ist im 4010 integriert und kann durch DPIC u.a. auch wirksam eingesetzt werden. Wer hier die noch vorhandenen feinen Vorteile eines DVD-A1UD in der Kontraststärke und besonders Schwarz/Grau-Differenzierung überhaupt erkennen möchte, sollte sich eventuell schon nach Bildwiedergabegeräten in der Preisklasse von AreaDVD Baden-Württemberg umsehen. In der Nutzung als DVD-Spieler hingegen ist das große Vorbild unserer Meinung nach noch einen Schritt voraus. So gut der ABT2015 auch ist sehen wir den REALTA mit HQV-Technologie im HDMI-Betrieb des DVDA1UD vorne. Mit noch höherer Bildtiefe, Plastizität und die Fähigkeit kleine Kontrastdifferenzen fein herauszuarbeiten setzen den großen Bruder auf Position 1. Die hohe Qualitätsgüte im analogen Audiobereich setzt sich im 4010 mit kleinen Abzügen fort, wir empfehlen aber ohnehin eine Kombination mit einem AVR.
Fazit:
Was sich optisch schon abgezeichnet hat, konnte sich in unseren Testläufen nun auch in technischer Hinsicht bestätigen: der DBP-4010UD ist eine DVD-A1UD Kopie im Kleinformat mit überraschend geringen Abstrichen. Auch nach intensiven Testreihen können wir dem DBP-4010UD nur wenig Mankos zusprechen: Betriebssicherheit, Bedienung und, fast schon typisch, die hohe Verarbeitungsqualität des DBP-4010UD sind klar zu lobende Kennzeichen des Universalplayers. Was der Denon hinsichtlich der Bildqualität speziell im Blu-ray Betrieb bietet, ist schon mehr als eine Bank. Bildschärfe, Detaillierung, Kontrastdynamik und Farbauthentizität, wir können keine Minuspunkte anführen, der 4010UD liefert bei BD-Wiedergabe auch dem anspruchsvollsten Zuschauer ein tolles Erlebnis und rückt damit seinem 3.000 Euro teuerem Geschwister überraschend dicht auf die Pelle. Im DVD-Betrieb schlägt sich der kleine Bolide auch mehr als exzellent, Film- und Videomaterial werden mit einer tadellosen Bildruhe und ohne Ausbildung von Artefakten auf eine Auflösung von 1080p skaliert und deinterlaced. Nach all der Lobpreisung müssen wir aber auch leise Kritik an den Einlesezeiten und der Fehlerkorrektur üben. Gerade bezüglich schwer zu lesenden Discs sind wir von Denon einen etwas höheren Standard gewohnt. Im Multimedia-Bereich sind die Grundsteine gelegt, BD-Live und Firmware-Update via Internet sind so möglich, der SD-Kartenslot an der Front hilft zu Musik-Video- und Fotowiedergabe vom externen Speichermedium. DLNA-Streaming und ein USB-Slot ist aber, wie im größeren Bruder, nicht verfügbar. Klanglich überzeugt der Player durch ausgewogene und preisklassenübliche Leistungen, wobei vor allem die analoge Ausgabe dank ihrer Einstellungsmöglichkeiten (und kompletten Dekodersektion) glänzt. Wer jedoch allerhöchste Maßstäbe anlegt, wird erkennen, dass im akustischen Bereich mehr Luft nach oben zur High-End Liga besteht. Dies ist aber angesichts einer Preisdifferenz von mehreren Tausend Euro weder verwerflich, noch überraschend. Nach unseren kompletten Testreihen sind wir absolut überzeugt, dass Denon für die aufgerufenen 2.000 Euro UVP alles richtig gemacht hat und können guten Gewissens unseren neuen Champion der Oberklasse krönen.
Blu-ray Champion der Oberklasse - der Universalplayer
DBP-4010UD

Blu-ray Player Oberklasse
Datum: 03. März 2010
+ Exzellente BD-Wiedergabe in allen Punkten
+ Hochqualitative Verarbeitung
+ Upscaling/Deinterlacing von Video- und Filmmaterial, ausgezeichnet als
DVD-Zuspieler nutzbar
+ Hervorragender Video-EQ
+ Akustische Souveränität
+ Effektives Lautsprecher-Setup bei analoger Klangwiedergabe
- träges Laufwerk mit mäßiger Fehlerkorrektur
Website des Anbieters. www.denon.de
Text:
Lars Mette, Philipp Kind
Datum: 03.03.2010