TEST: Pioneer 5.1 DVD-Komplettsystem LX03

13. Februar 2009 (cr/jw)

Testequipment
Bild 

Video-EQ:

Video-EQ

-Schärfe: Fein, Standard und Weich (etwas grobe Rasterung - ein feiner dosierbarer Regler wäre hier besser)
-Helligkeit: in 40 Schritten zwischen -20 und +20 fein justierbar.
-Kontrast: in 40 Schritten zwischen -20 und +20. Der Kontrastpegel ist in sehr fein sichtbaren Schritten zu justieren. Das Bild ist in der Grundeinstellung nahezu perfekt und bedarf keinerlei Nachjustierung, es sei denn, es herrscht ein sehr starker externer Lichteinfall
-Gamma: Anwählbar sind "Hoch", "Medium", "Niedrig" und "aus". Keine sehr feinfühlige Gammaeinstellung - aber viele Anlagen dieser Preisklasse bringen gar keine Gammakorrektur mit. Je nach Quellmaterial lässt sich eine bessere Durchzeichnung dunkler Bildbereiche erzielen.
-Tönung/Tint: In 16 Stufen schaltbare Anpassung der Rot-/Grün-Balance (bei S-Video und NTSC)
-Chromapegel: Min -9 bis Max+9. 

Fazit Video-EQ: Bilanzierend sind die Einstellungen zwar nicht reichhaltig, für eine Anlage mit dieser Zielsetzung (einfache, überschaubare Bedienung und Funktionsauswahl) aber absolut ausreichend. 

Bild 1.080p, Bildsignalausgabe über HDMi:

Star Wars Episode 3, Schlacht über Coruscant: Der Sternzerstörer wird scharf und detailreich abgebildet. Der De-Interlacer zeigt eine für diese Preisklasse sehr gute Arbeit. Wer hohe Ansprüche hat, stellt leichtes Bildruckeln fest. Beeindruckend ist die Wiedergabe der Konturen - der Flügel des Sternzerstörers wird sehr präzise wiedergegeben, es finden sich weder Doppelkonturen noch Treppenstufen. Im weiteren Verlauf der Raumschlacht setzt sich die LX03 sehr gut in Szene. Die sich schnell bewegenden Jäger von Obi Wan und Anakin werden sehr gut von den sich langsam bewegenden gigantischen Raumkreuzern getrennt. Letztere sind trotz der schnellen Bewegung der Jäger im Bildvordergrund klar und detailreich zu erkennen. Ausgezeichnet ist es um die Farbwiedergabe bestellt. Die LX03 gibt Farben nuancenreich und natürlich wieder. Dies ist sehr gut an den Gesichtern von Obi-Wan und Anakin in ihren Raumjägern nachzuvollziehen. Als die beiden Raumjäger nach unten in die Schlacht abknicken, ist die Tiefenstaffelung überzeugend. Auch die in den unteren visuellen Ebenen liegenden Sternzerstörer werden scharf erkannt. Ausgezeichnet arbeitet die LX03 auch feine Strukturen in dunklen Bildbereichen heraus. 

Star Wars Episode VI, die Rückkehr der Jedi-Ritter:  Auch bei diesem Spektakel erfreut das LX03-System wieder mit einem einwandfreien Bild. Farblich neutral und mit einem hervorragenden Kontrast gesegnet. Gleich zu Beginn des Films läuft die gelbe Schrift stabil und ruhig durchs All, in dem viele Sterne sichtbar sind. Der halb fertige Todesstern mit dem darauf zu fliegenden Sternzerstörer überzeugt durch eine feine Detaillierung. Das sichtbare Bildrauschen fällt ausgesprochen gering aus. Als die imperiale Raumfähre in den Todesstern hinein fliegt und landet, ist der Glanz des schwarzen Bodens in der Halle durch die präzise Darstellung sehr gut zu erkennen. Lord Vaders eindrucksvolle Gestalt gefällt durch das tiefe Schwarz. Im viertel >Kapitel zeichnet der eingebaute DVD-Player ein exaktes Bild der trostlosen Wüstenlandschaft auf Tattuin - R2D2 und C3PO suchen dort nach dem verschollenen Han Solo und nach Lando Clarissian. Als C3PO an die Tür zu Jabbas Behausung klopft, ist die Struktur des Tors deutlich erkennbar und neigt kaum zum Rauschen. Jabbes widerlicher Körper wirkt so detailreich, dass aus gewisser Distanz ein echtes "HD Feeling" geboten wird. Die beiden Droiden R2D2 und C3PO wirken in ihrem metallenen Gewand durch die präzise Wiedergabe der Oberflächen wie greifbar. 

Shrek 2 - der tollkühne Held kehrt zurück: Ruhige und stabile Bewegungsabläufe (König und Königen schreiten bei Fionas und Shreks Ankunft die Treppen des Schlosses hinunter) sind ebenso hervorzuheben wie die tadellose Detaillierung des gesamten Bildes.  Beim Abendessen mit der Königsfamilie sind Einzelheiten am Kamin und am Kaminfeuer hinter Shrek gut zu erkennen. Das Feuer erscheint farblich realistisch. Das Muster von Shreks Weste ist scharf und differenziert erkennbar. Auch seine Augenbrauen sehen realistisch aus. Die Maserung des Esstisches wird scharf und praktisch rauschfrei wiedergegeben. Braten und Hummer, direkt vor Shrek aufgebaut, erscheinen sehr dreidimensional. Das Fell des Esels wird sehr stimmig auf 1.080p hochskaliert, es ist kein Flimmern und auch kein Zittern in hochfrequenten Bildbereichen erkennbar. Trotzdem ist das Fell sehr scharf und plastisch dargestellt. 

De-Interlacing/Upscaling von Videomaterial: Hier liefert das Pioneer-System keine restlos überzeugende Leistung ab. Die Bildschärfe und die Detailtreue sind zwar gut, aber bei langsamen und schnellen Bewegungen mischt sich sichtbares Ruckeln in die Bildwiedergabe. Zu sehen ist dies beispielsweise bei den durch den Bildschirm laufenden Schriften auf der AVEC Professional Test-DVD und beim bewegten Pendel. Hier ist die Leistung aber sichtbar besser als bei den ruckelnden Schriften, aber es geht trotzdem noch sauberer. Die Linie, über die das Pendel gleitet, bleibt zwar stabil und flimmert nicht, auch ist das Pendel an sich scharf sichtbar. Leider besteht aber auch hier eine Ruckelneigung, die Bewegung erscheint nicht ganz gleichmäßig. Beim Stadtbild von Esslingen sind die Dächer der Häuser zwar scharf erkennbar, aber kleine Details stehen nicht absolut ruhig. Zudem wirken die grünen Wiesen in den Parkanlagen nicht differenziert genug bei Bewegungen. Als das Bild kurz still steht und das hölzerne Geländer sichtbar wird, erkennt man die sehr hohe Qualität des Scalings, denn die Holzmaserung der Oberfläche ist genau sichtbar. 

Unser Fazit: Mit einem beim Filmmaterial gelungenen De-Interlacing, dessen Güte überrascht, setzt die LX03 Akzente. Leider scheinen beim De-Interlacing von Videomaterial Schwächen durch, hier wäre eine Nachbesserung angebracht. Ansonsten herrscht Eitel Sonnenschein: Natürliche Farben, ein hervorragender Kontrast, eine stimmige Gesamtbildschärfe und eine hohe Detailtreue. Gesamtnote in Relation zu Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet. 

Ton

MCACC: Der Einmessvorgang geht vollkommen problemlos in ca. 8 Minuten über die Bühne. Es empfiehlt sich, das Mikrophon in Ohrhöhe auf einem handelsüblichen Fotostativ zu montieren. Der Einmessvorgang zeigt beim mitgelieferten Lautsprechersystem eine tadellose Wirkung, denn das gesamte akustische Geschehen wirkt noch homogener und geschlossener. Der Hochtonbereich klingt klar, aber nie aggressiv. Im Vergleich dazu ist das tonale Verhalten mit deaktiviertem MCACC im Hochtonbereich zwar noch eine Idee klarer, dafür aber dreht die Akustik bei gehobener Lautstärke etwas ins Spitze ab und erscheint nicht so harmonisch wie mit aktiviertem MCACC. Der Bass integriert sich bei eingeschaltetem MCACC sehr gut und fügt sich ohne große klangliche Lücke an den Mitteltonbereich an. 

Effective Sound oder Direct Sound: Aufgrund des speziellen Abstrahlverhaltens und der damit verbundenen erzielbaren Räumlichkeit rät Pioneer, die Betriebsart "Effective Sound" zu verwenden, da nur in diesem Modus die Möglichkeiten der LX03 voll ausgeschöpft werden. Im direkten Hörvergleich erscheint Effective Sound weitläufiger, effektreicher und atmosphärisch dichter. Direkt wirkt konventioneller, der gebotene Raum erscheint kleiner, aber trotzdem realistisch. Stimmen sind mehr im Hintergrund und nicht ganz so räumlich platziert. gerade auf der vertikalen Achse ist die Klangverteilung dynamischer, es steht ein größerer, aber klar definierter virtueller Raum zur Verfügung. 

Advanced Surround/Standard Surround-Betriebsarten: 

Lautsprecheranordnung im Front Stage Surround-Betrieb

Wegen Front Stage Surround sind 2 Center im Lieferumfang - bei normaler Aufstellung überzeugen diese ebenfalls mit ihrer klaren Stimmwiedergabe

Interessant ist die Front Stage Surround Funktion - diese ist dann nützlich, wenn man kein komplettes 5.1 Setup aufstellen kann. Diese Funktion ist auch der Grund, wieso die LX03 mit 2 kleinen Centern ausgeliefert wird. Es werden bei Nutzung von Front Stage Surround zwei "Boxenhäufchen" gebildet. Jedes besteht aus einer Frontbox, die innen steht, außen stehen übereinander Center (unten) und Surround (oben). 

  • F.S.S. Focus 5.1: Auf den Hörer fokussierte, sehr intensive Wiedergabe 

  • F.S.S, Wide 5.1: 

  • Extra Power: Stereo auf allen Kanälen

Diese drei DSPs sind darauf ausgelegt, bei Nicht-Nutzung der Surroundlautsprecher ein volles Klangbild, auch mit virtuellen Surroundeffekten, zu bieten. Das gelingt ausgezeichnet - natürlich kann man nicht die Effektpräzision erwarten wie bei einer Wiedergabe tatsächlich von hinten. Die kräftige Sound-Charakteristik, der erstaunliche Live-Faktor und die Räumlichkeit überraschen aber. Besonders gut hat uns das Focus-Programm gefallen. Im Wide-Modus leidet die Präzision etwas, das Gesamtergebnis erscheint etwas diffus durch die enorme Weitung der Effektwiedergabe. Bei "Star Wars Episode VI - die Rückkehr der Jedi-Ritter" punktet Front Stage Surround durch die nachdrückliche Effektwiedergabe - gerade für einen oder zwei Zuhörer bietet die Funktion einen intensiven und überraschend räumlichen Klangeindruck mit klar definierten Stimmen.

Weitere Programme, aktiv bei "normalem" Aufbau der LX03 Systemlösung. 

  • Action: Kraftvolle Effektwiedergabe, der Hochtonbereich ist präsent, aber nie aggressiv, um diese Betriebsart für die Wiedergabe von effektreichen Filmen auch bei erhöhtem Pegel einsetzen zu können.

  • Unplugged: Harter, nicht allzu räumlicher Bass - der Subwoofer dröhnt. Mitten- und Hochtonwiedergabe ist relativ direkt, ohne Hallbeimischung. 

  • Expanded: Erzeugt ein weites Stereoklangfeld

  • TV Surround - poliert TV-Signale auf Surround auf. Das funktioniert mit Mono-Signalen (in der Praxis besser vergessen - zu viel Hall und unnatürliche Räumlichkeit ) und mit Stereosendungen (klingt gar nicht schlecht).

  • Sports: Gute Dynamik, aber nicht sonderlich detailliert - der Einsatzzweck passt hier. Für Fußballübertragungen oder Ähnliches gut zu gebrauchen.

  • Advanced Game: Sehr effektfreudig und für eine weitläufige Darstellung des Raumes ausgelegt. Daher gut für NextGen Konsolen Games geeignet (wenn z.B. über HDMI eine PS3 angeschlossen ist)

  • Virtual Surround: Ein virtuelles Surround-Klangfeld wird nur über Frontlautsprecher und Subwoofer erzeugt.

  • Ext. Stereo: Mehrkanal-Sound für Stereoprogrammquellen - recht direkt und gefällig klingende Wiedergabe. 

  • Pro Logic II Music/Cinema: Im Vergleich mit den Pioneer DSPs im Mittel- und Hochtonbereich zurückhaltender abgemischt. Gute Raumwirkung, kräftiger Bass, die Höhen erscheinen leicht belegt. Im Cinema Modus gelungene Fokussierung und Einarbeitung von Stimmen. Glaubhafte Effektkulisse mit guter Raumwirkung

Der Downfire-Subwoofer liefert eine sehr gute Leistung ab

Bei "Star Wars Episode 3" überzeugt das akustische Können der LX3. Der kompakte aktive Subwoofer stößt zwar bei der Wiedergabe des dumpf und lautstark durch das Bild gleitenden Sternzerstörers an seine Grenzen, dies passiert aber auch aktiven Subwoofern der 800 EUR-Liga - somit also kein Beinbruch für die Pioneer-Lösung. Insgesamt kann es der talentierte Pioneer Subwoofer sehr gut mit dem Woofer der Samsung HT-BD2 mithalten. Erfreulicherweise spielt der Pioneer Subwoofer sogar noch etwas präziser, was sich darin zeigt, dass feine Bassgebilde zum einen schneller und zum anderen detaillierter wiedergegeben werden.  Natürlich besteht eine gelungene Wiedergabe nicht ausschließlich aus der Darstellung des Bassbereiches - aber die LX03 leistet sich auch im Mittel- und Hochtonbereich keinen Durchhänger.

Die beiden kleinen Surroundboxen schaffen ein erstaunliches Surroundpanorama

Schon die Sequenz, als das THX-Logo mit eindrucksvoller akustischer Untermalung im Tief- und Hochtonbereich zu sehen ist, beweist das LX03 sein akustisches Können: Der Subwoofer schiebt mächtig an, und parallel wird das zersplitternde Glas akustisch passend in Szene gesetzt - mit schneidendem Unterton zerspritzt es in alle Richtungen. Der imperiale Marsch wird mit einer tadellosen Raumwirkung und mit einem massiven, energischen Charakter wiedergegeben, als Lord Vader zu Beginn des Films in der Landehalle des Todessterns 2 aus seiner Fähre steigt. Das Tor von Jabbas Behausung öffnet mit tiefem Bassgrollen - der Tiefgang des Subwoofers ist für ein derartiges Komplettsystem ausgezeichnet und verblüfft in Anbetracht der kompakten Abmessungen. Der Hall der Stimmen von C3PO und seinem Gesprächspartner in der Höhle wirkt sehr realistisch. 

Durch spezielle Konstruktionsmerkmale liefert die beiden Front-Satelliten ein sehr räumliches Klangbild

Bei "Shrek - der tollkühne Held kehrt zurück"  gefällt die LX03 mit einem sehr dichten Klangbild. Besonders überrascht haben uns die kleinen Surroundboxen, die eine erstaunliche Intensität an den Tag legen. Sie schaffen es trotz der geringen Abmessungen, ein glaubwürdiges Surround-Panorama zu schaffen. Der Subwoofer weiß erneut zu gefallen - er bietet auch bei der Wiedergabe des Music Scores ein kräftiges Bassfundament, das aber weder aufgesetzt noch überzogen wirkt.  Bei Laufzeit 12:20 wird der Chor (Fionas und Shreks Ankunft) sehr gut wiedergegeben. Im Hochtonbereich wird eine gefällige Mischung aus Klarheit und Harmonie geboten. Beim Abendessen mit der Königsfamilie ist die akustische Untermalung, als Shrek das Schwein am Tisch "schlachtet" und der König mit Wut im Bauch den Hummer verzehrt, erstaunlich lebendig - der als Music Score laufende Walzer und die nachdrücklichen Bewegungen der Protagonisten mit dem Besteck verdichten sich zu einem intensiven Klangerlebnis.  Die Stimmwiedergabe mit dem doppelt ausgeführten Center ist natürlich und klar. 

Sehr gute Zusammenarbeit mit dem iPod

iPod Wiedergabe mit Überprüfung der Sound Retriever-Funktion: Der angeschlossene iPod Touch wird rasch erkannt. Die Bedienung erfolgt komplett über die Multifunktionsfernbedienung der LX03. Im hoch auflösenden Display des DVD-Receivers wird in Laufschrift der aktuelle Titel angegeben. Das Vorspulen und das Titelspringen funktionieren ohne Schwierigkeiten. Der Klang wird durch Aktivierung des Sound Retrievers voller, räumlicher und direkter. Der Hochtonbereich erscheint lebendiger und klarer, die akustischen Strukturen sind besser erkennbar. In Verbindung mit Dolby Pro Logic II Music wird ein sehr nachdrückliches und kraftvolles musikalisches Erlebnis geboten, das gerade bei der Wiedergabe von Rock- oder Technomusik beeindruckt. Der Sound Retriever hebt tiefe Frequenzen spürbar an, was zwar zu viel Punch und Nachdruck führt, bei hohen Lautstärken jedoch schlägt der Subwoofer durch. 

Klang Stereo: Hier überrascht uns die LX03 tatsächlich - mit Kraft und räumlicher Fülle geht es voran. Was die kleinen Frontlautsprecher an Klarheit zum Zuhörer transportieren, ist aller Ehren Wert und widerlegt die Theorie, dass DVD-Komplettlösungen mit kleinen Sub/Sat-Systemen im Stereobetrieb gleich versagen. Natürlich - gerade bei klassischen Stücken wie Johann Strauss "Kaiserwalzer" merkt man schon, dass die Detaillierung etwas oberflächlich ist und dass kleine Dynamikunterschiede nicht erfasst werden. Der solide, nicht verzerrte und klare Sound auch bei diesem Musikstück hat uns aber überrascht und neugierig gemacht auf die Wiedergabe von SACD und DVD-Audio.

SACD-Wiedergabe: Bei der Wiedergabe von 007-Titelmelodien, abgelegt auf einer Multichannel-SACD, fällt auf, dass der Pioneer das SACD Format Direct Stream Digital (DSD) offensichtlich in 96 kHz-PCM umwandelt. Die Anzeige "PCM" leuchtet im Display. Die Klangqualität ist trotz der Einschränkungen bei der Signalreinheit für ein solches System ausgezeichnet. Es geht beim berühmten "James Bond Theme" mit Nachdruck und Schwung voran. Das Auflösungsvermögen im Hochtonbereich ist für eine DVD-Komplettlösung beachtlich, aber absolut gesehen natürlich nichts, was erfahrene Hörer vom berühmten Hocker reißt. Für eine solche Zielgruppe ist die LX03 aber auch nicht gedacht. Das intensiv empfundene Gefühl der Räumlichkeit und der schnelle Aufbau des Klangbilds überzeugen aber praktisch völlig. So auch bei "Goldfinger": Der kraftvolle Beginn des instrumental dargebotenen Songs wirkt mitreißend und lebendig. Der LX03 gelingt es sogar, die ersten akustischen Ebenen auch bei gehobenem Pegel voneinander differenziert darzustellen. Bei tiefen akustischen Ebenen, die weit hinten für Charisma und Plastizität im Sound sorgen, fehlt aber das Feingefühl.

DVD Audio-Wiedergabe: Der dynamische und räumlich volle Sound ist auch bei der Wiedergabe der Eríc Clapton "Reptile" DVD-A (96 kHz/24-Bit Multichannel) präsent. Die E-Gitarre kommt gut zur Geltung, ebenso das Schlagzeug. Der Bass ist raumfüllend, impulsiv und nachdrücklich. Auch wenn die Hochtonbrillanz natürlich nicht in dem Maße gegeben ist, wie man sie von großen Systemen her kennt - wir sind überrascht, wie mitreißend die LX03 spielt. 

Fazit Klang: Alle Achtung - Pioneer zieht bei der LX03 alle Register. Der lebhafte, kraftvolle Klang gefällt in allen Betriebsarten. Sogar im Stereobetrieb überzeugt das Leistungsprofil. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Fazit

Elegant und leistungsfähig - die LX03 5.1-Komplettlösung

Pioneer ist mit der LX03 eine leistungsfähige Komplettanlage gelungen, die besonders mit ihrer ausgezeichneten Akustik für Furore sorgt. Man traut den kleinen Satelliten und dem kompakten Subwoofer kaum ein so klares, räumliches und kraftvolles Klangbild zu. Für Lokalitäten zwischen rund 12 und gut 25 Quadratmeter wird jederzeit genug Nachdruck und Punch geboten. Die Pegelfestigkeit ist für ein solches System als hervorragend zu bezeichnen. Dies gilt auch für den Tiefgang des Subwoofers. Die effektiv arbeitende DSP-Sektion und der überraschend gute Stereoklang sorgen für eine Ausnahmestellung der LX03. Das Bild bei der Vollbild 1.080p-Ausgabe von Filmmaterial ist von hoher Güte. Das De-Interlacing und das Upscaling auf die Full HD-Auflösung gelingen mit sehr guter Bewegungsstabilität und einer enormen Detailtreue. Farbwiedergabe, Schwarzdarstellung und Kontrastdynamik begeistern ebenfalls. Zu verbessern wäre das De-Interlacing von Videomaterial. Hier stört sichtbares Ruckeln die visuelle Harmonie. Sehr gut haben uns die elegante Optik aller Komponenten und die hochwertige Verarbeitung gefallen. Die iPod-Integration ist vorbildlich, da keine teure externe Dockingstation angeschafft werden muss. Trotzdem kann der iPod komplett über die LX03 gesteuert werden. 

Leistungsfähige, reichhaltig ausgestattete 5.1-Komplettlösung in exklusiver Optik

DVD-Komplettsysteme Oberklasse
Test 12. Februar 2009
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Kraftvoller, klarer und dynamischer Klang
+ Reichhaltige und effektiv arbeitende DSP-Sektion
+ Überraschend kräftiger und guter Stereosound
+ Ausgezeichnetes 1.080p-Bild bei der Wiedergabe von Filmmaterial
+ Sehr gute Integration des iPods
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Elegante Optik

- De-Interlacing-Schwächen bei Videomaterial

Alle Daten

Hauptmerkmale:

  • Maximale Ausgangsleistung 500W 

  • Lautsprechersystem Standard 5.1 oder Front Surround 

  • System DVD-Spieler 

  • Abspielbare Diskformate 
    DVD-Video (DVD-R, DVD-RW, DVD+R, DVD+RW)
    • CD (VCD, SVCD, CD-R, CD-RW)
    • MP3 von CD, USB, DVD
    • WMA von CD, USB, DVD 
    • JPEG von CD, USB, DVD 
    • DivX von CD, DVD
    • SACD

  • Deep Colour 

  • HDMI 

  • KURO LINK 

  • USB 

  • iPod Ready 
    MCACC (+) Advanced, 3-Band) 

  • RDS-Tuner (FM/AM) 

  • Leistungsaufnahme Betrieb max./Standby 60W/0,7W

Mehrkanalton:

  • Dolby Pro Logic
    Dolby Pro Logic II 
    Dolby Digital 5.1

  • DTS 5.1

  • PCM

  • Surround-Modi
    8 Advanced Surround Modi (Action, Unplugged, Expanded, TV Surround, Sports, Advanced Game, Virtual Surround, Extended Stereo)
    3 Modi für Surround-Quellen (Auto, Stereo Downmix, Automatische Lautstärkeregelung)
    6 Modi für Stereo-Surroundquellen (Auto, Dolby Prologic, Dolby Prologic II Movie und Music, Stereo, Automatische Lautstärkeregelung

Audiomerkmale:

  • Virtual Surround + Virtual Surround Back
    Front Stage Surround Advance (Focus 5.1, Wide 5.1, Extra Power) 
    Betriebsart Midnight Listening 
    Advanced Sound Retriever 
    Dialogue Enhancement  
    MCACC 
    Bass-/Höhenregler

Videomerkmale:

  • 108 MHz/12-Bit Video-D/A-Wandler für die analoge Videosignalausgabe

Anschlüsse:

  • 2 x HDMI-Eingang, 1 x HDMI-Ausgang, 2 x Optischer Digital-Audioeingang, 1 x Koaxial, 1 x Audioeingang, 1 x iPod Digital (über USB), 1 x Kompositvdeo-Ausgang, 1 x Kopfhörer, 1 x Euro-SCART, 1 x USB (Typ A) 

Lautsprechersystem:

  • Doppeltes Center-Lautsprecher-Setup 
    Front Satelliten Typ Regal-Lautsprecher 
    Abmessungen (B x H x T) 80 x 196.8 x 82 mm 
    Gewicht, Frontlautsprecher 1,02 kg 
    Abmessungen (B x H x T) 80 x 80 x 82 mm 
    Gewicht, Centerlautsprecher 0,48 kg 
    Abmessungen (B x H x T) 80 x 115,8 x 82 mm 
    Gewicht, Rearlautsprecher 0,60 kg 
    Abmessungen (B x H x T) 211 x 320 x 358 mm 
    Gewicht, Subwoofer 6,5 kg

Verstärker:

  • Surround (RMS) Vorne 100 W/Kanal (1 kHz, 10% Klirr., 4Ω) 
    Surround (RMS) Hinten 50 W/Kanal (50W + 50W) (1 kHz, 10% Klirr., 8Ω) 
    Surround (RMS) Center 100 W/Channel (10% Klirr., 4Ω) 
    Subwoofer 100 W/Channel (100 Hz, 10% Klirr, 4 Ohm)

System:

  • Fernbedienung Standard-Fernbedienung 
    Display Fluoreszenz-Display 
    Stromversorgung AC 220 - 240V / 50, 60 Hz 
    Abmessungen (B x H x T) 420 x 80 x 364 mm 
    Gewicht (Basisgerät) 5,20 kg 

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Test: Carsten Rampacher, Jens Willershausen
13. Februar 2009