TEST: Philips SBD8100 - Lautsprecher-Dockingstation für iPhone und iPod 

05.10.2009 (cr)

Einführung

Für knapp 180 EUR bietet Philips das iPod-Sounddock SBD8100 an, eine Klanglösung, die gleichermaßen klangstark wie kompakt und flexibel sein möchte. Zum Thema Flexibilität ist anzuführen, dass das Sounddock sowohl für den Netz- als auch den Batteriebetrieb ausgelegt ist. Des Weiteren ist sie sowohl fürs iPhone als auch für diverse iPods geeignet. Die Dockingschale ist drehbar, so können Videos sowie Fotos vom iPod Touch und vom iPhone auch mit horizontaler Ausrichtung des Displays betrachtet werden. Mittels der kleinen Fernbedienung können die wichtigsten Funktionen bequem von der Couch aus gesteuert werden. Dank des Bassoptimierungssystems DBB sollen auch tiefe Frequenzen ansprechend wiedergegeben werden. Der eingebaute Class D-Digialverstärker mit hohem Wirkungsgrad und geringem Platzbedarf ist ideal für eine Soundstation geeignet. Was das modern gestaltete Gerät leistet, steht in unserem Praxistest. 

Verarbeitung

Gute Verarbeitung im Detail

Das SBD8100 besteht zwar aus Kunststoff, dieser erscheint aber relativ hochwertig

Tadellose Oberflächenqualität

Gumminoppen

Fernbedienung

Die Soundstation SBD 8100 ist zwar komplett aus Kunststoff gearbeitet, wirkt aber bezogen auf die Preisklasse relativ hochwertig. Alle Passungen sind gut, die Spaltmaße durchweg gering. Der silberne Rahmen ist fest und stabil, die Dockingeinheit dreht sich nach Druck des „Rotate“-Knopfes auf der Fernbedienung automatisch in die Horizontale und wieder zurück in die vertikale Grundposition. Schick ist der blau beleuchtete Ring, der zeigt, dass die SBD8100 in Betrieb ist. Dreht man iPhone oder iPod, ändert sich die Farbe von blau (vertikal) in weiß-violett (horizontal). Leider gibt es kein Display am Gerät, das symbolisiert, ob Zusatzfunktionen wie DBB für eine optimierte Basswiedergabe aktiviert sind. Unter dem Gerät sind für sicheren Stand auf jeder Unterfläche Gumminoppen angebracht. Die kleine Fernbedienung weist ein ansprechendes Finish auf, die hochglanzschwarze Oberfläche gefällt auf Anhieb. Gesamtnote Verarbeitung in Relation zur Preisklasse: Sehr gut. 

Funktionen

Bild- und Videobetrachtung auch vertikal

Drehung der Docking-Einheit über die Fernbedienung

Batteriefach

Bedienelemente am Gerät

Am Gerät selber befinden sich nur wenige Bedienelemente. Die Bassoptimierung DBB kann ein- oder ausgeschaltet werden, zudem ist eine Wipptaste für das Anheben oder Absenken der Lautstärke vorhanden. Es gibt des Weiteren einen Standby-Knopf sowie eine „Backlight“-Taste, mit der der leuchtende Ring ein- oder ausgeschaltet werden kann. Dies ist dann sehr nützlich, wenn man auf einem iPhone oder iPod Touch Videos oder Fotos betrachten möchte, was mit deaktivierter Hintergrundbeleuchtung deutlich besser funktioniert. Auf der Fernbedienung finden sich alle Bedienelemente, die für eine komplette Steuerung des angedockten iPods oder iPhones nötig sind. So kann das Grundmenü aufgerufen werden, durch mehrmaliges Drücken der „Menü“ Taste innerhalb der Navigationseinheit auf dem IR-Geber kommt man bis ins Basismenü zurück . Durch Anwahl der „ok“ Taste gelangt man dann ins gewünschte Submenü, das mittels der beiden Pfeiltasten angewählt wird. Wie schon weiter oben erwähnt, ist durch Betätigen der „Rotate“-Taste das Bewegen des gesamten Docks möglich. Die üblichen Bedienelemente für Titelsprung, Spielbetrieb und Pause sind natürlich ebenfalls vorhanden. DBB kann auf der Fernbedienung aktiviert oder deaktiviert werden. Das iPod-Sounddock ist für Netz- und Batteriebetrieb ausgelegt. Insgesamt praxisgerechte Funktionen, auf überflüssiges ausstattungstechnisches „Füllmaterial“ wurde verzichtet. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut – ausgezeichnet

Klang

Akustisch konnte uns das Philips SBP8100 praktisch auf ganzer Linie überzeugen. Gerade, wenn man den Kaufpreis mit ins Kalkül zieht, ist es höchst erstaunlich, was Philips zum fairen Preis an akustischer Güte bietet. Besonders die Klarheit und Neutralität des Klangbildes hat uns überrascht. Keine Dynamik ? Matte Mitten? Flache Höhen? Nicht mit dem SBD8100. Tonal ist das kleine Sounddock neutral ausgelegt, mit einer gut ausgeprägten Stimmwiedergabe, die sich in einen insgesamt gefälligen, ruhig und stabil aufgebauten Präsenztonbereich eingliedert, ein durchaus zu hörender Bassbereich, der durch DBB eine gute Aufwertung erfährt, und ein recht dynamischer Hochtonbereich. Vergleichen wir mit anderen uns bekannten Sounddocks namhafter Anbieter, so haben wir einen so ausgewogenen, natürlichen Klang in Preisregionen bis 200 EUR bisher noch nicht vernehmen dürfen. 

Natürlicher Sound

Bei „The Final Countdown“ von Europe ist es ferner erstaunlich, wie gut das SBD8100 den Klang vom Gehäuse zu lösen weiß. Natürlich bleibt die akustische Konzentration in unmittelbarer Nähe des Gehäuses deutlich am stärksten – aber Magie beherrschen auch die Philips-Entwickler nicht. Wie nachdrücklich und gleichzeitig ausgewogen das kraftvolle Musikstück übertragen wird, verdient aber tatsächlich Respekt. Auch Billy Idols „Eyes without a Face“ gefällt durch die homogene, räumlich schlüssige Klangcharakteristik, die eine sehr gute vokale Integration beinhaltet. Selbstverständlich – das Herausmodellieren verschiedener akustischer Ebenen ist einer solchen Lösung nicht eigen. Kenner, denen das wichtig ist, wehren sich ohnehin gegen alles, was mit MP3, WMA, AAC und starker Datenkomprimierung zu tu hat. Die übrigen Anwender, die sich am Spaß an der Musik erfreuen und trotzdem keine komplette tonale Verbiegung tolerieren, liegen hingegen beim Philips-Sounddock genau richtig.

Auch beim Klassiker „Kayleigh“ von Marillon“ ist das Differenzierungsvermögen wirklich gut, und die räumliche Ausbreitung des Klangs erscheint realistisch. Der Bass ist relativ präzise und handelt sich weder durch Durchschlagen noch durch Wummern Minuspunkte ein. Beides wird erst dann ein Thema, wenn man sich der maximal möglichen Lautstärke nähert. Allerdings ist bei „A Walk in the Park“ der „Nick Straker Band“ auch ein Hören in Maximallautstärke möglich – und diese Maximallautstärke liegt in beachtlicher Höhe. Für die spontane Party im Office nach erfolgreichem Vertragsabschluss – sowas soll es auch in Zeiten wirtschaftlicher Rezession noch geben – reicht es allemal. Dynamisch geht es bei „Don`t You“ von Human League weiter – schon der Beginn des Songs wird lebendig und mit Verve übertragen. Als dann der Sänger seine Stimme erhebt, werden die vokalen prima von den instrumentalen Klanganteilen getrennt, es entsteht kein Vermischung mit daraus resultierender störender akustischer Eindimensionalität. 

Mit Trance-Classics kommt das Philips-System ebenfalls sehr gut zurecht, nachgeprüft bei „DJs, Fans and Freaks“ von Blank&Jones. Schwung und Frische kennzeichnen auch hier die Wiedergabe, auch wenn die tiefsten Frequenzen natürlich nicht übertragen werden können. Hier ist es praktisch, wenn man wie z.B. Audio Pro beim „Radio One“ einen Vorverstärkerausgang für den Anschluss eines externen aktiven Subwoofers anbietet. Trotzdem – Spaß hat man auch bei „Flying to the Moon“ mit dem SBP8100. Das kleine Gerät schafft es, richtig Stimmung ins Spiel zu bringen. Es gibt nicht wenige Kontrahenten, die auch mit einer tadellosen Klangcharakteristik aufwarten können - aber mit so viel Dynamik halten sie nicht mit. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet. 

Absolute Einordnung/Fazit

Wem ein erwachsener, detaillierter, plastischer Klang wichtig ist, der wird auch nach wie vor mit Sounddocks jeglicher Art nicht glücklich. Es fehlt immer an irgendetwas – an Bass, an Feinzeichnung, an Hochtonbrillanz, an Räumlichkeit. Nur – es regiert nicht die akustische Elite, sondern ein Niveau weit unterhalb des klanglichen Durchschnitts. Es gibt sehr viele Anwender, die hören (und das im Ernst und richtig häufig) Musik aus dem Lautsprecher ihres Handys, und da muss man schon enorm hartgesotten sein, um keine bleibenden Schäden bei sich und anderen zu verursachen. Mit diesem Wissen im Hintergrund, ist es im höchsten Maße erstaunlich, wie kultiviert und klar sich aktuelle Sounddocks anhören – und ganz besonders das Philips SBD8100. So lebendig und dynamisch haben wir bislang kaum ein Sounddock agieren gehört, und vor allem auch die niedrigen Gehäusegeräusche und der ordentliche Maximalpegel sind sehr zu loben. Bezieht man den sehr fairen Kaufpreis noch mit in die Rechnung ein, so kann man dem Philips-Geräte nur eine ausgezeichnete Beurteilung mit auf den Weg geben. 

Optisch pfiffige und erstaunlich dynamisch klingende, flexibel einzusetzende Soundlösung für iPhone und iPod

iPod-Zubehör Mittelklasse
Test 05. Oktober 2009
Daten

Ausgangsleistung 20 W
Frequenzbereich 100 – 20000Hz
Impedanz 4 Ohm
Batteriebetrieb mit 8 Mignon Batterien 
Abmessungen (B*H*T) 50*21,5*22,5 cm
Fernbedienung mit folgenden Funktionen:
• Laut /Leise
• Track forward and Backward
• Play / Pause
• Bass und Bass Boost
• Mute
• iPod und iPhone Menü und Steuerung
Abmessungen Soundstation (B*H*T) 50*21,5*22,5

Test: Carsten Rampacher
05.10. 2009