TEST: Philips Blu-ray-Player BDP9500 - edle Verarbeitung mit topp Leistung?

30.12.2009 (th)

Elegant und wertig

Wird die Performance dem optischen Auftritt entsprechen?

Einleitung

Vor wenigen Monaten durften wir Ihnen den Blu-ray-Player Philips BDP9100 vorstellen, der durch seine Fähigkeit, Untertitel im Bild zu verschieben, aus der Masse heraus stach. Nun ist der große Bruder, der BDP9500 bei uns in der Redaktion eingetroffen und muss sich unseren Testprozeduren stellen. Das optische Auftreten des Philips BDP9500 wirkt elegant wie nobel, hebt sich deutlich von den Preisklassen-Konkurrenten ab und lässt den Preis von 549,- EUR geradezu gering erscheinen. Wie schon der BDP9100 kann der BDP9500 Untertitel im Bild verschieben, was Besitzern von 21:9-Fernsehern und Nutzern von Anamorphoten wie Cinemascope-Leinwänden eine große Hilfe ist. Eine Philips-Premiere bietet der BDP9500 auch: Erstmals wird der Chipsatz 88DE2750 QDEO "Kyoto 2" von Marvel eingesetzt - der Vorgänger 88DE2710 "Kyoto 1" war schon in Pioneers Verstärker-Flaggschiff Susano SC-LX90 anzutreffen. Qdeo will mittels der Technologie-Suite "QuietVideo" Bilder aller Quellen und Güte Rauschfrei, ruhig und natürlich darstellen. Hierzu sollen Artefakte der Kompression eliminiert, das Pixelrauschen reduziert und Treppenstufen (Jaggies) durch pixelgenaues 3D De-Interlacing unterbunden werden. Eine adaptive Kontrastberechnung (ACE - Adaptive Contrast Enhancement) und eine automatische Farbberechnung (ICR - Intelligent Color Remapping) erweitern den Funktionsumfang von Qdeo. Darüber hinaus ist Philips BDP9500 in der Lage DivX Ultra wieder zu geben, die neuen Tonformate Dolby True HD und DTS HD Master Audio zu dekodieren, Inhalte über den integrierten USB-Anschluss auf den Schirm zu bringen und auf BD-Live-Content über das Internet zu zu greifen. Wie sich Philips neuester Blu-ray Disc Player schlägt erfahren Sie in folgendem Test.

 

Verarbeitung

Sehr feine Integration des USB-Eingangs

hervorragend gefertigte Frontblende und Einpassung des Laufwerks

Rutschfeste Füße und makellose Passung des Gehäuses

Fest sitzende Terminals und akkurate Verarbeitung auf der Rückseite

Fernbedienung

Die Verarbeitungsqualität des BDP9500 besticht auf Anhieb. Das Gehäuse ist aus wenigen Elementen gefertigt. Der Deckel umschließt das Gerät von drei Seiten und besteht aus massivem Aluminium, der Schliff ist sehr fein und brilliert mit der spitz zulaufenden, polierten Kante zur Front hin. Der Anschluss an die Frontpartie ist tadellos und mit sehr geringen Spaltmaßen versehen. Der elegante Schwung der Unterseite ist ebenso akkurat spitz zugeschliffen wie der Deckel. Die Frontplatte selber ist ohne jede Wölbung oder Materialunebenheiten gefertigt und bildet so eine homogene, Tiefe vermittelnde, spiegelnde Fläche. Die Haptik begeistert, was man von der perfekt eingepassten Laufwerkslade nicht behaupten kann: Sie ist aus einfachem und dünnem Plastik hinter der schicken Frontverkleidung gefertigt. Das Laufwerk fährt sehr schnell aus und ist beim Einlesen deutlich zu hören, um dann im Betrieb merklich im Pegel abzusinken. Der Philips Blu-ray Disc Player bleibt bis zu einer Entfernung von ca. 1m leicht zu hören. Das Gehäusechassis steht auf adäquaten Füssen, die einen sicheren Stand ohne Rutschen gewähren. Die Geräterückseite gefällt mit stabil verschraubten Anschlussbuchsen, die den Kabeln einen festen Halt bieten. In Inneren des BDP9500 findet sich ein geschirmtes Laufwerk und ein klares, separiertes Design. Zur Linken residiert die Stromversorgung inkl. Ringkerntrafo für die Audiosektion. Hinter dem Laufwerk ist die analoge Audiosektion beheimatet und zur Rechten folgen die Platinen der Digital- und Videosektion. Das Platinenlayout weist kurze Wege auf und die Verkabelung ist auf einem exquisiten Niveau. Insgesamt ist zu sagen, dass wir in dieser Preisklasse noch keinen Player mit einer derart hochwertigen Verarbeitung angetroffen haben. Sowohl der innere Aufbau, die Gehäusefertigung wie die Realisierung der Front liegen sind gemessen am UVP als perfekt zu bezeichnen. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und bietet sehr gute Druckpunkte. Ihr Plastik fühlt sich weder billig noch beliebig an. Die Reaktionszeiten des Philips auf Steuerbefehle ist sehr schnell und stellt aktuelle Benchmark dar. 

Perfekte Fräsung des Gehäusedeckels

Passungen in der Front auf höchstem Niveau

Klare Gliederung im Inneren

Die Stromversorgung

Separater Trafo für die Audiosektion

Analoge Audiosektion mit Burr-Brown D/A-Wandlern

Die digitale Video-PLatine

Saubere Verkabelung und qualitative Fertigung

Gesamtnote Verarbeitung in Relation zur Preisklasse: Referenz.

Anschlüsse

Die Rückseite im Überblick

Analoge Audioausgänge

YUV, FBAS, optischer und coaxialer Tonausgang, Ethernet und HDMIAnschlussseitig ist der Philips BDP9500 fast vollständig ausgestattet. Es finden sich eine HDMI-Buchse, ein Komponenten- (YUV) Ausgang, ein optischer wie coaxialer Ausgang, ein FBAS-Anschluss, ein dedizierter analoger 2-Kanal-Stereo-Ausgang, ein 7.1 Analogausgang und eine Netzwerkschnittstelle auf der Rückseite. In die Gerätevorderseite ist zusätzlich ein USB-Eingang integriert. Einen SD-Karteneinschub und eine Schnittstelle zur Integration in Steuersysteme vermissen wir hingegen.

Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Konfiguration, Setup und Bedienung

Reduzierte Front: Bedienelemente ohne erkennbare Knöpfe

Fernbedienung und Menügestaltung

Gut erreichbares Navigationskreuz

Gute Lesbarkeit des einzeiligen Displays

Menüs

Das Home-Menü

Home-Menü 

  • Unter dem Topic Video Setup sind die üblichen Einstellungen zur Vorwahl von Sprachen und Verbindungen zu finden. Als Besonderheit verdient das Bildformat erwähnt zu werden. Will man Untertitel verschieben, so muss das Format "Cinema 21:9" gewählt werden. Die vorgefertigten Settings der Bildeinstellung lassen sich nicht individualisieren. 

  • Im Audio Setup ist neben den Einstellungen für die HDMI- und Digitalton-Ausgabe, Downsampling- und Night Mode noch das Setup für die analoge Audio Ausgabe zu finden. Es ist lobenswert, dass Philips ein Bassmanagement integriert. Die Ausprägung hingegen findet nicht unser Gefallen: Der Abstand der Lautsprecher ist nur in sehr groben Schritten zu justieren, der Pegelanzeige fehlt eine nachvollziehbare Rasterung, die eine Übernahme-Frequenz von 120 Hz ist zu unflexibel und die Surround-Back-LS ließen sich bei unserem Testgerät nicht einstellen. 

  • Das Vorzugs-Menü bietet Optionen wie die Altersfreigabe, die Display-Helligkeit und dergleichen.

  • Im EasyLink Menü lässt sich einstellen, ob Philips-Ketten mit nur einer Fernbedienung steuerbar sein sollen. EasyLink baut auf dem Steuerprotokoll HDMI CEC auf. Desweiteren kann der One Touch Betrieb geregelt werden.

  • Unter der Rubrik "Erweiterte Einstellungen" finden sich die Netzwerk-, BD Live und Software-Update-Optionen.

Option-Menü

Das Option-Menü ist direkt über die Fernbedienung aufrufbar und legt sich über die aktuelle Wiedergabe. Hier finden sich viele Steuer- und Einstelloptionen, die mit dem Betrieb direkt zusammen hängen, wie die Wahl der Sprache, der Untertitelsprache und -Position, die Bildfelder sind anwählbar wie auch Zeitsprünge und verschiedene Kamerawinkel. 

Der Philips BDP9500 bietet keinen Video-EQ. Im Gegenzug ist er aber sehr leicht und schnell zu bedienen.

Videomenü

Wählbare Auflösungen der HDMI-Ausgabe

Audiomenü

Grafisch ansprechende Gestaltung des Lautspecher-Setups

Zu grobe Rasterung der Surround-Entfernungen

Eigenwillige Rasterung der Pegeleinstellung

EasyLink Menü

Erweiterte Einstellungen

Options-Menü

Bildeinstellung ohne Video-EQ

Gesamtnote Konfiguration, Setup und Bedienung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Laufwerk, Ladezeiten und Betriebsgeräusche

Wichtig: Einlesezeiten sind inklusive des HDMI Handshake gerechnet - also BIS ein Bild auf dem Bildschirm zu sehen ist.

Schnelles, aber nicht gerade leises Laufwerk

  • Booten: 19 Sekunden 

  • BD Casino Royale: 23 Sekunden bis zum Sony Logo

  • BD Fluch der Karibik: 20 Sekunden zur Sprachauswahl

  • DVD Star Wars Episode III:15 Sekunden bis zum Warning

Weitere Faktoren:

Reaktion erfolgt prompt

Dezent zu vernehmender Lüfter

  • Layerwechsel: Top Gun DVD Kapitel 18 auf 19 : quasi perfekt, maximal den Bruchteil einer Sekunde stockt das Bild. 

  • Lüftergeräusch: Das Betriebsgeräusch des Lüfters ist akzeptabel - der Lüfter läuft zwar permanent, aber sehr gleichmäßig und leise. Aus mehr als einem Meter Entfernung ist er nicht mehr zu vernehmen.

  • Laufwerksgeräusche beim Einlesevorgang und beim Spielbetrieb sowie beim Zugriff auf die Disc-Menüs: Während des Einlesens ist das Laufwerksgeräusch als laut zu bezeichnen. Im Film- und Musikbetrieb ist bis zu einer Entfernung von 1 Meter zu hören. Hier bieten andere Player deutlich geringere Werte.

  • Reaktion des Players auf Befehle während des Betriebs: Noch kein Stand Alone Player konnte bisher mit derart schnellen Reaktionszeiten begeistern. Egal ob es um das Navigieren durch Menüs, die Reaktion auf einen Tastendruck oder das Spulen und Skippen innerhalb von DVDs und BDs geht, der Philips BDP9500 ist sehr schnell. Sensationell.

  • Betriebssicherheit: Sehr hoch - keine Einleseprobleme, keine Abstürze während unseres Testbetriebs

  • Download Software Upgrade 18 Minuten

  • Installation des Upgrades 35 Sekunden

Die Konkurrenten:

Sony BDP-S560

  • Booten: 6 Sekunden (Schnellstartmodus), 24 Sekunden (ohne Schnellstartmodus)

  • BD Fluch der Karibik 1: 36 Sekunden

  • BD Casino Royale: 22 Sekunden

Onkyo DV-BD507

  • Booten: 16 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik: 39 Sekunden bis zur Sprachwahl - Durchschnitt.  

  • BD Casino Royale: bis zum Sony-Logo: 36 Sekunden

Pioneer BDP-320

  • Booten: 32 Sekunden

  • BD Casino Royale: 42 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 46 Sekunden

Pioneer BDP-LX52 

  • Booten: 24 Sekunden

  • BD Casino Royale: 35 Sekunden

  • BD Fluch der Karibik 1: 32 Sekunden

Gesamtnote Einlesezeiten und Betriebsgeräusch in Relation zur Preisklasse: ausgezeichnet - das hohe Betriebsgeräusch verhindert die Wertung Referenz.

Im Betrieb mit hellster Display-Einstellung

Netzwerk und Multimedia
  • Firmware-Update: Das Firmware Update geht nach automatischer Erkennung des Netzwerkes ohne großes Zutun sehr sicher und in angemessener Zeit vonstatten. Nach der Installation ist der Philips BDP9500 auf die Werkseinstellungen zurück gesetzt.  

  • USB-Wiedergabe: Über die oberste Ebene des Home-Menüs lässt sich die USB-Komponente anwählen. Die Gestaltung der Menüs ist analog zu den restlichen, die Navigation geht schnell und es werden sämtliche relevanten Informationen der Dateien angezeigt. Außer aac-Files konnten wir sämtliche gängigen Dateiformate ohne Probleme wiedergeben. Das Laden von Bildern im jpeg-Format kann bis zu 5 Sekunden dauern. Die gebotene Qualität ist dann aber sehr hoch, womit sich der BDP9500 seitens der Bildqualität hervorragend eignet zur Präsentation der eigenen Urlaubsphotos. Das Skippen und Spulen in Musik- und Videofiles geht sehr schnell und geschieht ohne Fehler und Abstürze. 

Problemlose Integration ins heimische Netzwerk

Testequipment

Einige der Kontrahenten

Testsetup mit THX-Lautsprechern

Bild

Blu-ray 1080p/24 Hz:

Fluch der Karibik:

  • Modellierung des aus dem Nebel auftauchenden Segelschiffes: Die grau-weißen Nebelschwaden modelliert der Philips BDP9500 sehr feinfühlig und differenziert. Der Glanz der Galionsfigur sticht aus dem Bild heraus und kontrastiert sehr gefällig zu dem dunklen Schiffsrumpf. Die Konstruktion des Buges ist nachvollziehbar, das Bild ist plastisch und vermittelt einen sehr tiefen Eindruck. Die Ruhe in der Bewegung weiß zu gefallen und liegt auf dem Niveau eines Denon DVD-3800BD, die 24p-Wiedergabe überzeugt auf voller Linie. Der Grad der Detaillierung, sichtbar an Elisabeths Kleid, dem Holz und den Segeln liegt auf einem sehr hohen Niveau. Der Kontrast ist hoch und die Abstufung der verschiedenen Helligkeitslevel gelingt sehr gekonnt. 
  • Jack Sparrows Ankunft in Port Royal: Der blaue Himmel gefällt in seiner Darstellung, die Struktur der Wolken ist plastisch und deutlich und die Bewegung macht einen ruhigen Eindruck. Die Details des im Schatten liegenden Felsen sind zu vernehmen, aber nicht derart gezeichnet wie das ein fast vier mal so teuerer Denon DVD-3800BD macht. Die gehängten Ganoven baumeln tatsächlich in der Luft und heben sich vom Hintergrund ab - es kommt 3D-Feeling auf. Der absolute Kontrast in dieser Szene liegt auf einem sehr guten Niveau im Kontext der Preisklasse. Die Helligkeit des Philips ist nicht aller höchste, was Hand in Hand geht mit der leicht erdigen Wiedergabe der Farben. Hier ist nicht von einem gut oder schlecht zu sprechen, sondern von Geschmack: Mag man es eher popig-bunt oder eher etwas dezent. Die Struktur der verschiedenen Bäume und Blätter am Ufer sind u erkennen, die Bewegungsdarstellung der beladenden Seemänner und ihres Schiffes sind im Rahmen der Unschärfe dieser Szene wunderbar auszumachen. Der Grad der Detaillierung liegt knapp unter der des Denon, wohingegen in der Schärfe keine Unterschiede auszumachen sind. Seitens der Plastizität spielt der Philips in seiner Preisklasse an vorderster Front, was schön in den Hafenszenen und dem Zeremonielle in der Burg zu sehen ist. 
  • Kapitel 4 - das Gefängnis und folgend: Die plastische Tiefe, das 3D-Erlebnis vermittelt der BDP9500 auch in diesen sehr dunklen Nachtszenen wunderbar. Es ist zu merken, dass in den unteren Lagen eine lichte Anhebung der Gamma-Kurve vorgenommen wird, da der Grad an Strukturen und Details in dunkeln, aber nicht komplett schwarzen Szenen, sehr hoch ist. Die Helligkeit und der Kontrast sind ordentlich, aber reichen nicht an die Werte des Denon DVD-3800BD heran. Der Farbkontrast und die Farbpegel befinden auf sehr stimmigen Level und finden kaum ihresgleichen in dieser Preisklasse. Die Struktur der Wände im Gefängnis und dann auch in der Schmiede werden nicht verschluckt, saufen nicht ab und die Schärfe weiß zu überzeugen. 

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels:

  • Darstellung des Armee-Konvois und des Hot Rods bei der Verfolgungsjagd: Die Bewegung erfolgt sehr flüssig und der Grad des Schmierens geht nicht über den im Master enthaltenen hinaus. Die Schärfe der sich bewegenden Fahrzeuge liegt auf einem hohen Level und der Boden ist nach wie vor als strukturierte Fläche und nicht als farbiger Brei zu erkennen. 
  • Panoramadarstellung der Landschaft beim Abbiegen des Konvois in Richtung AREA 51: Die bergige Landschaft steht sehr stabil und detailliert im Hintergrund. Die weite der Landschaft im Kontrast zu den Formen der Berge erweckt einen sehr tiefen, einen sehr plastischen Bildeindruck. Gesteigert wird dieser durch das im Vordergrund stehende Schild, welches schon fast aus dem Bild heraus tritt. 
  • Wiedergabe des Bodens, als sich der „Chef“ der Ganoven am Kontrollhaus bückt: Der Boden ist fein strukturiert, einzelne Steine und Kiesel sind klar voneinander zu unterscheiden und der farbliche Kontrast der leicht erdigen Darstellung gefällt auf ganzer Linie. 
  • Wiedergabe der staubigen Außenhaut und der matten Lackoberfläche der Armeelimousine, als Indy aus dem Kofferraum geholt wird: Der Karosserieoberfläche nimmt man ohne weiteres ab, dass sie seit längerem keine Waschanlage mehr gesehen hat, der Schmutz scheint zum greifen nahe und realistisch. Auch hier ist die feine Abstufung farblicher Nuancen gut zu erkennen. 
  • Plastizität – Wirkung des auf dem Boden liegenden Hutes von Indy: Indys Hut wirkt nicht platt in die Bildwand integriert sondern tritt deutlich hervor. Durch die klare Abgrenzung verschiedener Objekte auf den verschiedenen Bildebenen wird das Bild tief und saugt den Zuschauer fast schon ins Geschehen rein. 
  • Gesichter – Darstellung von Bartstoppeln und Furchen bei Indiana Jones:  Die Modellierung von Indys Dreitagebart gelingt dem Philips BDP9500 ausgesprochen gut - es sind längst nicht nur verschiedene farbige Strukturen in seinem Gesicht zu erkennen, sondern diese sind klar als Bartstoppeln auszumachen. Auch verdeutlicht der Player sehr anschaulich, dass Indy trotz guter Arbeit der Maske nicht mehr der Jüngste ist. Diese famose Leistung in Close-Ups verdeutlich auch die Präsentation der freundlichen russischen Dame: Kleinste Härchen wie auch ihre Narbe bilden in Zusammenarbeit mit dem Spiel des Lichts einen tollen Bildeindruck, der sehr realistisch wirkt. 
  • Darstellung der Außenbleche des Hangars: Die Struktur des Wellbleches kommt zum Vorschein, wie auch die Verschmutzung. Die Nuancierung gefällt.
  • Eintritt in den Hangar – Kontrastverhältnisse, Durchzeichnung der Kisten, Detaillierung des Bodens: Der Boden des Hangars hat ganz offensichtlich auch schon lange keine pflegende oder reinigende Behandlung erlebt - die Kulissenbauer habe hier ganze Arbeite geleistet und der Philips trägt dies in die eigenen vier Wände. Der Kisten bilden mit ihren vielfältigen Maserungen und unterschiedlichen Stapelungen einen gelungenen, 3-dimensionalen Rahmen für das weitere Agieren der Protagonisten. Die Helligkeit des Bildes liegt auf einem ordentlichen Niveau, erreicht aber nicht die Brillanz und Strahlkraft eines Denon DVD-3800BD. Auch die Darstellung des Weiß ist nicht ganz so strahlend, was in einem sehr guten, aber nicht aus der Preisklasse herausragenden Kontrast mündet. 

Gesamtnote BD-Wiedergabe in Relation zur Preisklasse: Überragend. 

DVD

Upconversion von Filmmaterial 576i auf 1080p, Star Wars Episode 3:

  • Zu Beginn - Anzahl der sichtbaren Sterne: Die Anzahl der sichtbaren Sterne ist sehr groß und für diese Preisklasse in dieser Klarheit noch nicht ganz normal. Allerdings erstrahlen die Sterne nicht im allerhellsten, strahlendsten weiß.  
  • Zu Beginn - Qualität bei der Wiedergabe der gelben Laufschrift: Das Gelb der einleitenden Schrift macht einen leicht entsättigten Eindruck, ohne allerdings zu blass zu wirken. Die Schrift selber läuft ruhig und flüssig durchs Bild, obwohl es zu Kantenflimmern kommt. Treppenstufen konnten wir nicht ausmachen, auch bildeten sich keine Farbsäume. 
  • Darstellung des republikanischen Sternzerstörers: Beim Schwenk auf den Sternenzerstörer hinab nimmt sich der Philips eine kleine Gedenksekunde bevor der De-Interlacer einrastet. Danach aber erfreut der BDP9500 durch eine sehr hohe Kantenschärfe, viele Details auch in Bewegungen und einen ungemein ruhigen Bildstand. Die Durchzeichnung der dunklen Bereiche rund um die Turbinen gelingt sehr gut und hinterlässt den Eindruck, als ob die Gamma-Kurve untenherum etwas angehoben ist. Dies mag nicht der messtechnischen Neutralität entsprechen, wird aber in der Praxis den meisten Käufern mehr Informationen auf den Bildschirm bringen.  
  • Abknicken der Jäger von Anakin und Obi-Wan in die Raumschlacht: Der Philips realisiert eine beeindruckende Bildtiefe und modelliert auch weit unten liegende Raumschiffe und Raumstationen noch sauber durch, ohne dabei die kleinen Elemente wie den Rauch explodierender Geschosse zu unterschlagen. Die Ruhe und der Fluss in der Bewegung sind gemessen an der Preisklasse sehr beeindruckend und können auch mit teureren Geräten ohne weiteres mithalten. Die Farbliche Darstellung mach in sich einen sehr gelungenen, fein abgestuften Eindruck, ist absolut betrachtet aber tendenziell zurück haltend.  
  • Durchzeichnung der Gesichter der Akteure inklusive Darstellung der Hauttöne: Die Hauttöne der beiden Hauptdarsteller werden sehr realistisch und nuanciert heraus geschält. Viele Details, wie der Bart von Obi Wan und einzelne Hautporen, erscheinen auf der Leinwand und hinterlassen in Verbindung mit der plastischen Gestaltung des Cockpit-Inneren einen fast-HD-Look.
  • Modellierung der Außenhaut der Raumjäger: Sehr plastisch arbeitet der DBP9500 auch kleine Gebrauchsspuren heraus und grenzt die Fighter wunderbar und flimmerfrei zu dem satten Schwarz des Weltraums ab. Der Kopf von R2D2 wirkt dreidimensional und detailreich, strahlt und glänzt in der Sonne - der gefühlte Kontrast ist in diesen Szenen dank des sehr guten Schwarzwertes und der sehr stabilen und flüssigen Bewegung sehr hoch.

Upconversion von Videomaterial auf 1080p, AVEC Professional Test-DVD:

  • Bewegte Schriften in verschiedenen Geschwindigkeiten vor verschieden farbigem Hintergrund: Ausgezeichnet - ruhig, mit hoher Bewegungsschärfe, exzellenter Farbtrennung und nur leichtem Ruckeln in der dritten Schrift. Die Darstellung dieses Testbildes durch den Philips BDP9500 übertrumpft die des HQV Reons im Mitsubishi HC6800 merklich und wird nur von wenigen anderen Playern getoppt.
  • Pendel, das über eine schwarze Linie gleitet, in verschiedenen Geschwindigkeiten: Auch hier bietet der Philips eine sehr gute, aber nicht perfekte Leistung. Die Strukturen im Pendel verschmieren zwar, zerreißen im Gegensatz zu mancher Konkurrenz nicht. Die Farbe wird im Rahmen der Möglichkeiten gut voneinander getrennt.
  • Bewegtes Stadtbild von Esslingen: Die Performance des Philips liegt bei diesem Testbild bezüglich der Bewegung auf einem guten Niveau. Es kommt zu leichten Unschärfen beim Zoomen und die Häuserdächer flimmern leicht. Es werden nicht sämtliche Details herausgearbeitet. Die Farbdarstellung ist auf angenehme Weise leicht zurück genommen und gefällt mit Ihre Exaktheit bei der Abstufung der nahe beieinander liegenden Farbtöne. Der Kontrast macht einen sehr natürlichen Eindruck.  

Gesamtnote Upconversion von DVD-576i-Signalen auf 1080p in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Bild-Basisfaktoren in der Kurzübersicht

  • Gesamtbildschärfe: Sehr hoch, besonders in bewegten Filmszenen, dabei trotzdem stets natürlich. 
  • Detailtreue: Die Detailtreue liegt auf einem außergewöhnlichem Niveau, besonders in bewegten Szenen. Nicht nur der Vordergrund wird vom Philips akkurat herausgeschält, sondern auch Feinheiten in der zweiten oder dritten Bildebene. 
  • Bildruhe 24p: Sehr Hoch - hier wird auch der Pioneer BDP-LX52 überflügelt. 
  • De-Interlacing und Upscaling: Beim de-Interlacing von Videomaterial spielt der BDP9500 auf ordentlichem, klassenüblichem Niveau. Beim De-Interlacing von Filmmaterial teilt er sich den "Platz an der Sonne" mit dem Pioneer BDP-LX52 und dem Denon DBP-2010.
  • Farbwiedergabe: Authentisch und natürlich, minimal erdig, mit leichter Entsättigung. Prima Darstellung auch komplexer Schatterierungen und Übergänge, Kontraste werden fein abgestuft. 
  • Kontrast:  Exzellent - mit hoher Genauigkeit werden auch Einzelheiten, die in sehr dunklen oder hellen Bildbereichen liegen, herausgearbeitet, wobei die absolute Helligkeit nicht die höchste ist. 
  • Schwarzdarstellung: Ein tiefes, sattes Schwarz wie es aktuell kein anderer Player im direkten Konkurrenzumfeld bietet.
  • Plastizität: Top - mit extrem hoher Bildtiefe schließt der Philips zum Denon auf. 
Klang

Anschluss über HDMI

  • BD Tiesto, Copenhagen, Elements of Live World Tour, DTS-HD Master Audio 5.1: Der Philips BDP9500 bleibt der klanglichen Linie des Hauses treu. Seine Gangart ist eine sehr angenehme, nicht aufdringliche aber beileibe keine Langweilige. Er spielt sehr weit in den Keller hinab und stellt die Bässe des Techno-DJ abgründiger dar als so mancher Konkurrent. Dabei geht er im Bass insgesamt recht kräftig, ein kleines bisschen Voluminös und leicht warm zu werke. Der kräftige Grundton darüber koppelt hervorragend an. Diese Spielweise ist zwar nichts für Fans der superdünnen Darstellung, von langsam und unpräzise kann aber in keiner Weise gesprochen werden. Die Frequenzen oberhalb des Basses werden gleichwertig detailliert und neutral in den Raum gestellt. Zum Hochton hin nimmt die Betonung, die Strahlkraft etwas ab, was dafür sorgt, dass es zu keiner Zeit einen aggressiv-aufdringlichen Klang gibt. Diese Spielart darf aber nicht mit lasch und mumpfig verwechselt werden - denn dies darf dem Philips nicht unterstellt werden. Seine Art ist eine ruhige, nichts verheimlichende Weise die nicht überfordern soll und mit dieser Auslegung auch sehr gut für Leise-Hörer geeignet ist.  

  • BD Iron Man, DTS-HD Master Audio 5.1: Die Dynamik bei Starks Ausbruch ist ordentlich, ohne aber Rekordwerte zu erreichen. Aber seien Sie sich gewiss: Um einen unbedarften zu erschrecken und die Nachbarn auf den Plan zu rufen reicht es mehr als aus. Impulsiv und mit Druck werden die diversen Feuergarben in den Hörraum transportiert. Für Empfindsame sehr angenehm ist die fehlende Aggressivität im Hochtonbereich - es werden lediglich die Informationen des Tracks samt und sonders in den Raum getragen ohne anzuschärfen. Die Sprachverständlichkeit ist sehr und die Tonalität als neutral zu bezeichnen. Räumlich nimmt der BDP9500 einen in den Bann und positioniert den Zuschauer mitten im Geschehen. Die Anbindung der Rears an die Bühne ist als sehr gelungen zu bezeichnen.  

  • BD Celine Dion, A New Day, Dolby TrueHD 5.1: Celines Stimme wird sehr fein und nuanciert gezeichnet - selten haben wir in dieser und der nächst höheren Preisklasse so deutlich ihre spezielle Aussprache des Wortes "through" vernehmen können. Timbre und Tremolo kann klar nachvollzogen werden wie auch das eine oder Flattern in Ihrer Stimme. Der Hochtonbereich wird klar und mit guter Feindynamik gespielt - aber auch hier ohne jedes spitze spiel. Die verschiedenen Ebenen der orchestralen Anteile und der Band sind gut von einander zu differenzieren behalten ihren individuellen Charakter. Der Bühnenaufbau ist schön, sauber gestaffelt und stabil - der akustische Raum passt zum Bild und wirkt authentisch. Die Einbindung des Publikums fügt sich harmonisch in diese Performance. 

  • BD Stirb Langsam 4.0, von Beginn an, DTS-HD Master Audio 5.1: Klar, dynamisch und mit gutem Fundament geht der Philips zu Werke. Weder übertrieben im Subsonischem noch spitz in den Höhen wird der Sound detailliert und facettenreich in den Hörraum gereicht. Die Gewichtung der verschiedenen Ereignisse gelingt sehr gut und vermittelt hierdurch einen realistischeren Eindruck als dies so manch anderer Player vermittelt, besonders in Verbindung mit der klasse Räumlichkeit. Eine spektakuläre Auslegung ist was anderes, Ehrlichkeit wird aber unaufdringlich geboten.  

Interner Decoder mit D/A-Wandlung und Ausgabe über den 7.1-Ausgang

  • BD Stirb Langsam 4.0, DTS-HD Master Audio: Der interne Decoder des Philips BDP9500 geht flott und räumlich weit an seine Aufgabe heran. Die Anbindung der Rears an die Fronts ist auf einem exquisiten Level und fasziniert. Die Sprachverständlichkeit ist hoch, was man von der absolut gebotenen Dynamik nicht unbedingt behaupten kann. In den unteren Etagen agiert der Philips leicht verhalten und baut nicht den Punch auf wie dies der Decoder eines sehr guten Amps vermag. Informationen werden dem Hörer aber keine vorenthalten, da das Auflösungsvermögen des Players hoch ist. Er setzt nicht auf die ausgeprägteste Strahlkraft und Brillanz, sondern verrichtet eher unaufgeregt seinen Dienst.

  • BD Celine Dion, A New Day, Dolby TrueHD 5.1: Der interne Decoder bietet hier eine ungemein große, weite und zugleich dichte Räumlichkeit. Trotz der Probleme im Delay-Management wirkt die Performance des Philips sehr geschlossen, nahtlos. Selten haben wir einen internen Decoder in dieser Liga vernommen, der derart Front und Rearbereich miteinander zu verbinden mag. Die Sprachverständlichkeit ist hoch und der Hochtonbereich ist gut aufgelöst. Dynamisch agiert der BDP9500 gegenüber der HDMI-Verbindung zurückhaltend. Auch die Auflösung, Staffelung und Feindynamik reicht nicht ganz an die digitale Verbindung heran. Anzumerken ist aber, dass die von verwendeten Verstärker in einer anderen Güteklasse angesiedelt sind als die typischen Spielpartner des Philips. Seine Leistung ist souverän, weitläufig und räumlich dicht und drängt sich in keiner Weise unangenehm in den Vordergrund.  

Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Fazit

Verarbeitung auf Referenz-Niveau

Philips ist es mal wieder gelungen: Der BDP9500 ist ein Blu-ray Disc-Player, der aus der Masse heraussticht. Leichte Schwächen können aber nicht verleugnet werden wie zum Beispiel das zu grobe und teils fehlerhafte Bassmanagement. Das Fehlen eines Video-EQs dürfte in den meisten Konstellationen schwerer wiegen, ebenso wie das langsame Laden von Bildern im jpeg-Format und das Betriebsgeräusch. Das ändert aber nichts an der sensationellen Bedien-Geschwindigkeit des BDP9500 und der kurzen Boot- und Ladezeit. Die Video-Performance liegt gemessen an der Preisklasse auf Referenz-Niveau und gefällt mit einer sehr ausgewogenen Darbietung. Audio-seitig empfiehlt es sich den Philips digital anzuschließen und wird mit einer sehr geschmeidigen Spielart, die frei von jeder Aggression ist, belohnt. Optik und Verarbeitung stellen selbst in höheren Preisklasse eine Ausnahme dar - schlicht perfekt. 

Überdurchschnittliches Bild, geschmeidiger Ton, sehr schnelle Bedienung und eine perfekte Verarbeitung - Philips BDP9500 ist ein BD-Player für Gourmets

Blu-ray-Player obere Mittelklasse bis 1000 EUR
Test 30. Dezember 2009
Pro und Contra

+ Scharfes und stabiles Blu-ray-Bild
+ Exzellente Upconversion von DVD-Signalen
+ Perfekte Verarbeitung
+ Sehr schnelle Bedienung
+ Sehr schnelles Laufwerk
+ USB-Anschluss

- Zu hohes Betriebsgeräusch
- Bassmanagement zu grob
- Keine Streaming-Funktion

Technische Daten: www.philips.de

Test: Thomas Hermsen
Datum: 30. Dezember 2009