XXL-TEST: 9.2 AV-Receiver Onkyo TX-NR1007 mit umfassender Konkurrenzanalyse

29. Oktober 2009 (th/cr)

Bedienung, Setup und Konfiguration

Verschiedene Einstellungsmöglichkeiten des Monitor-Ausgangs

  • Ein/Ausgangszuordnung
    • Monitorausgang:
        - Monitorausgang Haupt / Sub / Beide / Beide (Haupt) /  Beide (Sub) / Analog 
        - Auflösung: Weitergabe / Auto / Quelle / 480,576p / 720p / 1080i / 1080p 
        - Helligkeit -50 bis +50
        - Kontrast -50 bis +50
        - Farbton -20 bis +20
        - Sättigung -50 bis +50
        - Rot-Helligkeit -50 bis +50
        - Rot-Kontrast -50 bis +50
        - Grün-Helligkeit -50 bis +50
        - Grünkontrast -50 bis +50
        - Blau-Helligkeit -50 bis +50
        - Blaukontrast -50 bis +50
    • HDMI-Eingang: 
        - Belegung der HDMI-Eingänge auf die Kanäle DVD/BD, VCR/DVR, CBL/SAT, Game, Aux, TV/Tape, CD, Phono, Port
    • Komponenten-Video-Eingang: 
        - Eingang des YUV-Signals festlegen für die Kanäle DVD/BD, VCR/DVR, CBL/SAT, Game, Aux, TV/Tape, CD, Phono, Port
    • Digital Audio Eingang: 
        - Zuweisen der digitalen Audio-Eingänge auf die Kanäle DVD/BD, VCR/DVR, CBL/SAT, Game, TV/Tape, CD, Phono, Port
    • Analog-Audioeingang: 
        - Zuweisung des analogen Multichannel-Inputs auf die Kanäle DVD/BD, VCR/DVR, CBL/SAT, Game, Aux, TV/Tape, CD, Phono, Port und Einstellung der Subwooferempfindlichkeit in dB (0/5/10/15)

Die Einstellungen des Monitor-Ausgangs wirken global.

MultEQ XT Auto-Setup während des Messvorgangs

Automatisch eingemessene Übergangsfrequenzen

Selbstverständlich ist auch ein manuelles Setup, hier Abstandsmessung, möglich

  • Lautsprecher-Setup
    • Lautsprechereinstellungen: 
        - Lautsprecher-Impedanz 4/6 Ohm
        - Boxentyp (vorne, Front a/B) Normal/Bi-Amp
        - Zone 2/3 Verstärkerausgang: aktiv/inaktiv
    • Lautsprecher-Konfiguration:
        - Subwoofer: 1 / 2 / Nein 
        - Übernahmefrequenz für alle Lautsprecher individuell wählbar, inkl. Front High und Front Wide - 40Hz bis 100Hz in 10er-Schritten und 120Hz, 150Hz, 200Hz
    • Lautsprecher-Abstand: 
        - Dient der Einstellung der Distanz aller Lautsprecher zum Hörplatz in Meter oder Fuß in 15cm Schritten
    • Pegelkalibrierung: 
        - Lautstärkepegel-Einstellungen für alle Speaker in 0,5dB Schritten
    • Equalizer: 
        - Audyssey / Aus / Manuell
        - Manuell: Hier kann die Lautstärke bestimmter Frequenzbereiche (63Hz, 160Hz, 400Hz, 1000Hz, 2500Hz, 6300Hz, 16000Hz / Sub: 25Hz, 40Hz, 63Hz, 100Hz, 160Hz) manuell im Bereich +6 ibs -6dB  justiert werden
    • THX Audio-Setup: 
        - Abstand der Surround Back Speaker einstellen: Abstand geringer als 0,3m/Abstand zwischen 0,3 und 1,2m/Abstand größer als 1,2m, 
        - THX Ultra2/Select2 Subwoofer Ja/Nein
        - Boundary Gain Compensation Aus/Ein
        - Loudness Plus Aus/Ein
        - Übernommene THX-Einstellungen Aus/Ein

Einmessdauer bei unseren Testreihen:

  • Ersteinmessung ohne vorherige Konfigurationen: 3 min 20 sek
  • Einmessung weiterer Hörpositionen in einer 9.1 Konfiguration: 2 min 50 sek
  • Berechnung nach abgeschlossener Messung: 2 min 30 sek

Testweise haben wir 2 Subwoofer angeschlossen, welche auch prompt erkannt und richtig analysiert werden. 

  • Klangeinstellungen
    • Multiplex/Mono: 
        - Multiplex Eingangskanal Haupt oder Sub oder Haupt/Sub
        - Mono Eingangskanal L / L+R / R
        - Mono Wiedergabe-Lautsprecher Center oder L/R
    • Dolby: 
        - Panorama Aus/An
        - Dimension -3 bis +3
        - Center Width 0 bis 7
        - PLIIz Height Gain Niedrig / Mittel / Oben
        - Dolby EX manuell/ Dolby-Pegel Aus/An
    • DTS: 
        - Neo:6 Music Center Image 0 bis 5
    • Audyssey:
        - Dynamic EQ Aus / An
        - Reference Level (bezieht sich auf Dynamic EQ = AN) 0dB / 5dB / 10dB / 15dB
        - Dynamic Volume (nur aktiv in Verbindung mit Dynamic EQ) Aus / Niedrig / Mittel / Hoch
        - Soundstage -3dB bis +3dB, wobei 0dB als Referenz tituliert ist - mit dieser Funktion wird die Intensität der Audessey-DSX-Effekte eingestellt
    • Theater-Dimensional: 
        - Hörwinkel Breit/Schmal
    • LFE-Pegel: 
        - Hier kann der Subwoofer-Pegel je nach zugespieltem Material (DD, DTS, Multichanal PCM, Dolby TrueHD, DTS-HD, DSD) angepasst werden. Wertebereich: –unendlich dB/-20dB/-10dB/0dB
    • Direct: 
        - Analog Subwoofer Aus/An
        - DSD D/A-Wandlung direkt Aus/An
  • Eingangs-Setup (der derzeit gewählte Eingang wird jeweils individuell bearbeitet)
    • Intellivolume Lautstärkeanpassung: 
        - Lautstärke-Voreinstellung für jeden Eingang -12dB bis +12 dB
    • Audio/Video-Synchronisation: 
        - AV-Synchronisation 0-250ms in 5ms-Schritten
    • Änderung des Namens
        - Individuelle Vergabe des auf dem Display zu lesenden Kanalnamens
    • Bildeinstellungen:
        - Spielmodus An/Aus (zur Kompensierung von Verzögerungen werden rechenintensive Bildbearbeitungen deaktiviert)
        - Zoom-Modus Normal / Voll / Zoom / Breiter Zoom
        - ISF-Modus Tag / Nacht / Eigene Einstellungen
        - Bildmodus Auto / Video / 3:2 / 2:2 (3:2 und 2:2 steht für die Art des Pulldowns/De-Interlacing von Filmhalbbildern in Vollbilder)
        - Konturoptimierung 0 bis 10 
        - Rauschunterdrückung Aus / Niedrig / Mittel / Oben
        - Auflösung: Weitergabe / Auto / 480,576p / 720p / 1080i / 1080p / Quelle
        - Helligkeit -50 bis +50
        - Kontrast -50 bis +50
        - Farbton -20 bis +20
        - Sättigung -50 bis +50
        - Gamma - 3 bis + 3
        - Rot-Helligkeit -50 bis +50
        - Rot-Kontrast -50 bis +50
        - Grün-Helligkeit -50 bis +50
        - Grünkontrast -50 bis +50
        - Blau-Helligkeit -50 bis +50
        - Blaukontrast -50 bis +50

Diese kanalselektive Justage hat uns besonders überzeugt, da von Quelle zu Quelle immer wieder differenzierende Bildeigenschaften geliefert werden. Eine optimale Einstellung sämtlicher Zuspieler ist so möglich. 


Diverse Presets für Eingangssignale

  • Voreinstellung des Hörmodus (für jeden Eingang individuell vornehmbar)
    • Für die Eingangssignale Analog / PCM / DD / DD+ / DTS HR / Digital-Format Mono / Digital-Format 2 Kanal / Multichanal-PCM / DD TrueHD / DTS-HD MA / DSD können neben nativer Wiedergabe folgende Hörmodi voreingestellt werden: Letzter Gültiger / Pure-Audio / Direct / Stereo / Mono / PL IIx Movie / PLIIx Music / PL IIz Height / Dolby EX / Dolby EX Audyssey DSX / Neo:6 / Neo:6 Audyssey DSX / Neural Surround / Audyssey DSX / THX Cinema / PLIIx THX Cinema / PLIIx Movie Audyssey DSX / PLIIz THX Cinema / Neo:6 THX Cinema / Neural THX Cinema / THX Music / PLIIx THX Music / PL IIx Music Audyssey DSX / PLIIz THX Music / Neo:6 THX Music / Neural THX Music / THX Games / PLIIz THX Games / Neo:6 THX Games / Neural THX Games / THX Surround EX / THX Ultra2 Cinema / PLIIz THX Ultra2 Cinema / THX Ultra2 Music / PLIIz THX Ultra2 Music / THX Ultra2 Games / PLIIz THX Ultra2 Games / Orchestra / Unplugged / Studio-Mix / TV Logic / Game-RPG / Game-Action / Game-Rock / Game-Sports / All Channel Stereo / Full Mono / Theater-Dimensional / DTS Surround Sensation
  • Diverses
    • Pegeleinstellungen: 
        - Lautstärkeanzeige Relativ/Absolut
        - Dämpfungspegel –unendlich/-50/-40/-30/-20/-10 dB (Einstellung der Lautstärkeabsenkung bei Muting)
        - Maximal-Lautstärke Aus / -32db bis +17dB
        - Einschalt-Lautstärke Letzter Wert / -unendlich / -81db bis +18dB
        - Kopfhörerpegel -12dB bis +12dB
    • OSD-Einstellungen: 
        - Sofortige Anzeige An / Aus
        - Anzeigeposition Unten / Oben (für Einblendungen während der Wiedergabe)
        - TV-Format Pal / NTSC / Auto
        - Sprache

Netzwerk-Einstellungen des TX-NR1007

  • Hardware-Setup
    • Fernbedienungs-ID 1 / 2 / 3
    • Multi Zone: 
        - Zone2 –Ausgang Fest / Variabel
        - Max Lautstärke Zone 2 Aus / -32db bis +17dB
        - Einschalt-Lautstärke Zone 2 Letzter Wert / -unendlich / -81db bis +18dB
        - Zone 3-Ausgang 
        - Max Lautstärke Zone 3 Aus / -32db bis +17dB
        - Einschalt-Lautstärke Zone3 Letzter Wert / -unendlich / -81db bis +18dB
    • Tuner: Frequenzschritte AM Bereich 9kHz/10kHz
    • HDMI: 
        - Audio TV (Fernseher-Tonausgabe) Auto / Aus / An
        - Lippensynchronisation Aktiviert / Deaktiviert
        - x.v.Color Aktiviert / Deaktiviert
        - HDMI-Steuerung RIHD Aus / An
        - Spannungssteuerung Aus / An (nur bei aktivierter HDMI-Steuerung)
        - Fernsehersteuerung Aus/An (nur bei aktivierter Spannungs-Steuerung)
    • Netzwerk: 
        - Anzeigen von Mac-Adresse
        - DHCP Aktiviert / Deaktiviert
        - 'IP' - Adresse (manuelle Eingabe nur wenn DHCP deaktiviert)
        - Subnetzmaske (manuelle Eingabe nur wenn DHCP deaktiviert)
        - Gateway (manuelle Eingabe nur wenn DHCP deaktiviert)
        - DNS Server (manuelle Eingabe nur wenn DHCP deaktiviert)
        - URL des Proxy
        - Proxy Port
        - Steuerung Aktiviert / Deaktiviert
        - Port Number (manuelle Eingabe nur wenn Steuerung Aktiviert)
    • Firmware Update: 
        - Versionsanzeige
        - Receiver via NET
        - Universal Port via NET

  • Einrichten der Fernbedienung
    • Einstellungen des Fernbedienung Modus: Programmierung der Fernbedienung auf andere Geräte
    • Activities Setup: 
        - My Movie / My TV / My Music – Für jede dieser Einträge können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden: Quelle DVD/CD/VCR/etc, Fernseher einschalten Aus/Aktiv, Quelle einschalten Aktiv/Aus, Fernseher einschalten Aus/aktiv, Ändern der Receiver-Quelle, Wiedergabe der Quelle Aus/Aktiv - quasi die Festlegung von Makros
  • Sperrfunktionen
    • Sperre Frei / Gesperrt

Die Steuerung des Onkyo TX-NR1007 mit der beiliegenden Fernbedienung geht recht leicht von der Hand. Sie hat eine gut ausbalancierte Gewichtsverteilung sowie eine pragmatische Tastenanordnung. Der Druckpunkt gefällt, die Reichweite ist beachtlich und der Funktionswinkel begeistert. Lediglich der Umstand, dass nach vielen Aktionen erneut die "Receiver"-Taste gedrückt werden muss um Justagen vorzunehmen ist störend. Eine vollständige Beleuchtung hätte uns besser gefallen als die realisierte Teilbeleuchtung in Verbindung mit fluoreszierenden Tasten, ist aber preisklassentypisch. 

Das mehrstufig dimmbare Display ist bekannt - hier hat sich nichts wesentliches geändert. Geschmack ist bekanntlich subjektiv, was aber nichts daran ändert, dass das Onkyo-Display informativ und sehr gut ablesbar ist. Und zwar selbst aus großer Entfernung. 

Internet Radio/PC-Streaming

Zugriff auf unseren AREADVD-Medienserver

MP3-Wiedergabe vom Medienserver

Internet-Radio

Internet Radio: Als Plattformen stehen vTuner und last.fm zur Verfügung. Bei vTuner funktioniert der Zugang direkt, ohne Passwort und/oder Benutzernamen, während man sich bei last.fm vor der Verwendung kostenlos anmelden muss. Bei vTuner kann man bevorzugte Sender speichern, sich neue oder besonders populäre Sender anschauen oder Internet-Radiosender nach Ländern sortieren. Selbstverständlich ist es ebenfalls möglich, eine Sortierung nach Genre vorzunehmen. 

Unter Windows Vista Home Premium gab es abermals Konflikte mit unserer Avira AntiVir Fierwall, wie seinerzeit beim Preview des Onkyo TX-NR3007 – der TX-NR1007 wurde bei der Netzwerkübersicht zwar schon erkannt, als die Firewall noch aktiviert war, im Media Player 11 allerdings fehlte das Gerät bei der Medienfreigabe. Als wir die Firewall zu Testzwecken deaktivierten, wurde der TX-NR1007 direkt erkannt. Nach Anpassung der Einstellungen stand einer dauerhaften Nutzung nichts im Wege.

Die eigentliche Netzwerkerkennung und Einbindung gelang dem Onkyo auf Anhieb und ohne jedes Problem. Einfacher, komfortabler und kundenfreundlicher kann man sich dies nicht wünschen. Die oben angesprochenen Firewall-Konflikte sind Probleme liegen nicht in der Verantwortung von Onkyo und können daher nicht zur Last gelegt werden.

Die Wiedergabe von MP3, WMA- sowie FLAC-Musikdateien funktionierte problemlos. Wenn man also die entsprechenden Ordner in der Medienbibliothek freigegeben hat, arbeitet der 1007 zuverlässig als Streaming Client mit sehr schnellen Zugriffszeiten. Selbiges gilt für den Zugriff auf Internetradiostationen. Das Navigieren innerhalb von vTuner geht logisch und intuitiv von der Hand und besticht durch rasche Reaktion und stabile Verbindung.

Testequipment
Klang

Stereo:

  • Tonalität: Seitens seiner Tonalität ist der Onkyo TX-NR1007 ein recht neutral spielendes Gerät, welches in keinem Frequenzbereich die Klangfarben merklich beeinflusst. Dieser Trend hin zu einer neutralen Abstimmung ist nun schon seit längerer Zeit herstellerübergreifend fest zu stellen. Eine grundsätzlich neutrale Auslegung gibt aber dennoch Spielraum für eine individuelle Spielweise. Der TX-NR1007 packt im Keller des Frequenzspektrums herzhaft zu, um dann in den mittleren Lagen eine klare Darstellung zu bevorzugen. Nach oben hin wird das Gebotene immer strahlender und zeitgleich samtig-geschmeidig. In Verbindung mit der etwas weniger kräftigen Antrittsart im Grundtonbereich, im Bereich der unteren Mitten ergibt sich ein Gesamtbild, das tonal zwar neutral aber seitens der pegeltechnischen Betonung unterhaltungsorientiert ist.  
  • Bass-Performance: Die Charakteristik des Testprobanden muss in dieser Rubrik differenziert vorgenommen werden. Der Tiefgang des Onkyo TX-NR1007 ist enorm und deckt nach unten hin das komplette auf Datenträgern gespeicherte Frequenzspektrum ab. Im Subsonischen und Tiefbass wird kräftig und voluminös zu Werke gegangen, ohne dabei aber deutlich auf zu dicken und ohne Details zu vernachlässigen – im Gegenteil:  Die Differenziertheit im Tiefbass gefällt sehr gut und fördert auch häufig nicht wiedergegebene Ereignisse zu Tage. Die hier gebotene Strukturierung erstaunt. Nach oben hin verlangsamt der Onkyo die Gangart und stellt den Oberbass- / Grundtonbereich leicht zurück genommen dar. Der Antritt in diesem hohen Bassbereich erscheint auch minimal gebremst, mit etwas weniger Punch versehen, im direkten Vergleich zu der fulminanten Tiefbassspielart. Die dynamische Gestaltung der tiefen Frequenzen liegt auf klassenüblichem Niveau.
  • Stimmdarstellung: Dieser essentielle Part geht der Onkyo mit überdurchschnittlicher Verständlichkeit an: Der Grad der Sprachverständlichkeit ist über dem Durchschnitt angesiedelt und kann in jeder Betriebsart, bei Zuspielung allen Materials überzeugen und begeistern. Hierzu trägt bei, dass Stimmen nicht eingefärbt und nicht, z.B. nasal, verbogen werden. Korrespondierend zur Bass-Performance ist festzuhalten, dass männlichen Stimmen im Grundtonbereich das letzte Quäntchen Volumen, Fundament fehlt. Ebenso haben wir teilweise auch schon etwas mehr Schmalz, etwas mehr Vibrato in den Grundtonlagen tiefer, männlicher Stimmen vernommen. Hier scheint erstaunlicherweise etwas das Auflösungsvermögen zu fehlen. Darüber wird man mit einer sehr glaubwürdigen Präsentation konfrontiert, die durchaus über eine gut gefallende Konturierung verfügt. Unsere Begeisterung für die Sprachverständlichkeit des Onkyo TX-NR1007 rührt von der sehr fein gezeichneten, charaktergebenden, Zwischentöne und Modulationen berücksichtigenden Spielart im Bereich der Mitten und der oberen Frequenzlagen menschlicher Sprache. Dazu die überaus gefällige Einbindung ins Gesamtgeschehen.
  • Auflösung / Hochtonbereich: Abgesehen von der kleinen Schwäche im Bereich des Oberbasses verfügt der Onkyo TX-NR1007 über eine sehr feine Auflösung. Ab den Mitten hin zu den Höhen werden dem Zuhörer ungemein viele Details präsentiert. Selbst kleine Nuancen, Zwischentöne und Ereignisse in der dritten akustischen Reihe bleiben nicht verborgen. Die Gewichtung all dieser vielen Informationen gelingt dem Onkyo dabei sehr gut und glaubhaft. Erstaunlich in Anbetracht dieser enormen Auflösung ist die Gangart, die einem hier geboten wird: Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten mit vergleichbaren Eigenschaften spielt der Onkyo weder scharf noch aggressiv, sondern bleibt samtig, geschmeidig und schafft es dennoch eine Strahlkraft in den Raum zu transportieren. In Kombination mit der exzellenten Feindynamik erhält man hier eine besondere Performance mit besonderer Durchhörbarkeit und Intensität.
  • Raumabbildung In Anbetracht der Preisklasse muss hier von einer holographisch zementierten Bühne gesprochen werden. Klar definiert mit guter Breite wie Tiefe versehen wird hier ein geschlossenes Klangbild aufgebaut. Akustische Ereignisse wandern nachvollziehbar, stabil und ohne Bruch durch den virtuellen Raum. Die verschiedenen Ebenen komplexer Geschehnisse sind nachvollziehbar und authentisch in ihrem Arrangement. Die Lautsprecher als Schallquelle fallen aus der bewussten Wahrnehmung.
    In den Surroundbereich schließt die Darstellung ohne Naht an. Der Aufgebaute Raum ist dicht, atmosphärisch geladen und fesselnd. Zwischen den diversen Lautsprechen wandern Ereignisse sehr gekonnt und flüssig hin und her und vermitteln hierdurch einen realistischen Höreindruck. Auch hier werden unterschiedliche Prioritäten seitens der Mischung adäquat reproduziert.
  • Dynamik: Die Dynamik muss zweimal dreigeteilt betrachtet werden. Zum einen die Grob- wie die Feindynamik und die Gesamtdynamik sowie innerhalb der dreien der Bass, der Grundton und der Bereich der Mitten hin zu den Höhen. Grobdynamisch ist der Bassbereich auf einem guten, kräftigen Level mit einem schnellen Antritt, feiner Zeichnung und leicht voluminösen Auftreten. Zu den unteren Mitten hin, im Grundtonbereich spielt sich grobdynamisch nicht allzu viel ab um dann nach oben hin an Punch hinzuzugewinnen, merklich und vehement.
    Feindynamisch spielt der Tiefbassbereich auf klassenüblichen Niveau, der darauf folgende Grundton hingegen etwas darunter. Ab hier nimmt die feindynamische Performance aber deutlich zu spielt sich gen Präsenzbereich in die vorderste Reihe. Ein derart nuanciertes und differenziertes Spiel oberhalb der 500Hz haben wir für derart „kleines“ Geld bisher nur sehr selten gehört.
    In Summe betrachtet ergibt sich eine sehr ausgewogene Gesamtdynamik, die aber sehr flüssig, geschlossen und geschmeidig erscheint. Die Grundsätzliche Power bietet der Onkyo TX-NR1007, durch den Antrittsgebremsten unteren Mittenbereich ergibt sich allerdings ein typisch unterhaltungs- und spaßorientiertes Gesamtbild.
  • Pegelfestigkeit: Erwartungsgemäß für einen THX-Receiver ist diese sehr hoch und liegt im oberen Bereich der Preisklasse. Verzerrungen treten erst bei einem Lautstärkerkevel auf der schon als schmerzhaft zu bezeichnen ist. Die Kontrolle über die Membranen behält der Onkyo TX-NR1007 stets und bleibt unabhängig vom gewählten Pegel tonal unbeeindruckt. Lediglich etwas mehr Punch im Kickbereich würden wir uns wünschen.

Klang Mehrkanal HD-Tonformate Film:

  • Indiana Jones und das Königsreich des Kristallschädels DD True HD 5.1: Zu Beginn von Indiana Jones klingt das Zirpen der Insekten und Rutschen der Erde „echt“, die einbettende Musik macht einen authentischen Eindruck, wie auch das An- und Abschwellen der Motoren. Sweeps von einem zum anderen Lautsprecher werden ohne Loch und Bruch in den Hörraum getragen, das Changieren in der Staffelung des Mixes wirkt leichtfüßig und soft. In diesen geschlossenen Gesamtkontext werden kleine Details der Umgebung fein, nuanciert aber deutlich eingebunden. Die unterschiedlichen dynamischen Stufen der verschiedenen Elemente wie Musik und Stimmen werden differenziert reproduziert und behalten hierdurch ihre unterschiedliche Gewichtung. Die Stimmdarstellung ist sehr gut verständlich auch wenn Männern unten herum das letzte Timbre fehlt. Der Einsatz der Waffen hinterlässt einen etwas „badewannigen“ Eindruck. Die Dynamik des Gesamtgeschehens ist hoch und die Verteilung zwischen den Lautsprechern nuanciert.
  • Iron Man, DTS HD MA 7.1: Bei Ausbruch aus dem unterirdischem Gefängnis werden akustisch schwere Geschütze aufgefahren – diese erlebt man mit dem Onkyo TX-NR1007 auch in den eigenen vier Wänden. Das geschlossene, nahtlose Surround-Klangbild ist atmosphärisch ungemein dicht und intensiv. Der Subwoofer geht markerschütternd zu Werke und die Fülle an Details ab den Mitten ist außergewöhnlich. Niemals aber gleitet der Onkyo in eine aggressive Spielweise ab. Die hohe Dynamik in Verbindung mit dem leicht zurück genommen Grundtonbereich erweckt den Eindruck einer sehr spaßorientierten Wiedergabe, die eine sehr differenzierte räumliche Staffelung bietet.

Klang Mehrkanal HD-Formate Musik:

  • Celine Dion, Dolby TrueHD 5.1: Die außergewöhnliche Auflösung des Onkyos erlaubt es die Mischung von Celines Auftritt in Las Vegas zu analysieren. Es ist gut zu erkennen, dass auf der Snare ein anderer Hallraum liegt als auf der Stimme ebenso wie es hörbar ist, dass die Toms gegated wurden, der Charakter des Pianos ist hier ohne jeden Zweifel als der eines synthetischen auszumachen. Percussive Elemente spielen schnell und flott, solange ihnen nicht sonderliches Volumen unten herum zugedacht wird. Der Rhythmus des Schlagzeuges wird durch die gute Subansteuerung toll vermittelt und sorgt derart für ein kräftiges Fundament, wohingegen der Körper der Toms etwas schlank anmutet. Celines Stimme wird sehr nuanciert in Dynamik und Timbre in den Raum getragen, der sehr authentisch und glaubhaft aufgebaut wird. 
  • Within Temptation - Black Symphony PCM 96/24 5.1 und DTS 96/24 5.1: Diese sehr komplexe und facettenreiche Eröffnung geht der Onkyo TX-NR1007 gekonnt an und zieht einen schnell in seinen Bann. Die Streicher klingen „real“, die Blechbläser sind deutlich aber nicht harsch zu vernehmen, der Chor schließt sich herrlich um den Zuhörer, die Becken klingen derart metallisch wie es sich gehört und die Holzbläser entwickeln ihren typischen Charakter. Unterfüttert von einem sehr kräftigen Schlagwerg wird hier eine faszinierende Performance geboten. Durch die hohe Dynamik hindurch ist dennoch der eine, voreilige Chorsänger zu hören, der Raum ist dicht und schließt sich ergreifend um einen sorgt bei dem Wabern des großen Blechs für Gänsehaut, obwohl dies etwas schlank ausfällt. Die gleichwertige Einbindung sämtlicher Lautsprecher gefällt wie die sehr nuancierte, hohe Gesangsart der durchaus ansehnlichen Frontdame.
  • Tiesto - Copenhagen DTS HD MA 5.1: Tiestos eindrücklich klingende DTS-HD-MA Aufnahme ist nicht die Stärke des Onkyo TX-NR1007. Zu viele Elemente der elektrisch, synthetisch produzierten Musik liegen in der zurückhaltend wiedergegebenen Frequenzlage des oberen Basses, des Grundtons. Rhythmisch wird das richtige Feeling vermittelt dank der schnellen und präzisen Ansteuerung der ganz tiefen Lagen und der guten wie feindynamisch tollen Hi-Hat- und Snare-Reproduktion. Die Besonderheiten der verschiedenen Tracks, die ihren Charakter meist im Mittenbereich erfahren, werden glaubhaft transportiert und insgesamt wähnt man sich in Anbetracht der räumlichen Darstellung in der Halle mitten im Publikum, um aber sofort an der installierten PA zu zweifeln, da man mehr Kickbass im Magen gewohnt ist.

Klang Mehrkanal klassische Formate Film

  • Star Wars, EP. III, DD 5.1: Die orchestrale Eröffnung von Star Wars könnte ob der realistischen Bühne auch im eigenen Heimkino eingespielt worden sein. Dieser Eindruck einer dichten, geschlossenen, nahtlosen aber dabei auch noch tiefen Raumabbildung zieht sich durch. Die Trommelschläge beim Schwenk hinunter auf den Sternenkreuzer kommen kräftig und tief, wobei das niederfrequente Drehen der Turbine nicht zur Gänze aufgelöst wird – was in dieser Preisklasse allerdings die Regel ist. Diese Sequenz scheint für den Onkyo TX-NR1007 gemacht worden zu sein: Die räumliche Verteilung der Elemente und der Wechsel in dieser gelingt im sehr gut, die Widergabe ist facettenreich und komplex und es wirkt dabei immer souverän, mit der einen Ausnahme, dass den männlichen Stimmen im Fundament etwas Timbre abgeht. Hier fällt dies nicht sonderlich ins Gewicht, da zu schnell und zu gekonnt immer neue akustische Highlights unentrückbar die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
  • Gladiator DTS 5.1: Der Fluss der Auftaktmusik gelingt dem Onkyo sehr feinfühlig, wie er auch sehr differenziert, detailreich und dynamisch super abgestuft das Geraschell des Kornfeldes mimt. Sofort wird der Hörer in einen geschlossenen Raum gezogen, so dass man unwillkürlich zur Seite blickt beim ersten Hereinreiten der Kohorte. Das kräftige Getrappel der Pferde ist nachdrücklich, die Untermalung der Kontrabässe ist deutlich zu vernehmen und die gebotene Dynamik ist hoch. Durch den auch hier etwas weniger fokussierten Grundtonbereich ergibt sich gesamt betrachtet eine leicht durchhängende Frequenzdarstellung, die aber wohl vielen gefallen dürfte: Vor und in der Schlacht mit den Germanen wird ein wuchtiges Geschehen rübergebracht, dass durch die enorme Räumlichkeit perfekt ergänzt wird wie auch durch die unter die Haut gehende Musik. 

Klang Mehrkanal klassische Formate Musik:

  • Phil Colins - Finally .... the first farewell tour - Schlagzeug-Intro / DD 5.1: Als erstes fällt hier zum Erstaunen und der musikalischen Freude der Tester auf, dass das breitere Frequenzspektrum realer Schlagzeuge im Gegensatz zu synthetischen der Performance des Onkyos entgegen kommt. Die sehr schnelle, dynamisch differenzierte und rhythmisch präzise Charakteristik dieses Tracks trägt der Testproband sehr gut in unseren Raum. Die Snare Phil’s erscheint etwas blechern wie auch die großen Toms mehr Körper vertragen könnten - die kleinen hingegen kommen sehr trocken, die Hi-Hat und die Becken wirken authentisch. Sind dann beide Schlagzeuge und die Percussions am Werk erstaunt es, wie gut der Onkyo TX-NR1007 das Geschehen auseinander halten kann, die doppelte Bouble-Bass aufdröselt und die drei Akteure separat auf der Bühne platziert. Das Fundament ist hier generell kräftig und die Darbietung schnell und dynamisch.

PLIIz Height

  • Gladiator, DTS 5.1 - Movie-Mode: Positiv fällt als erstes auf, dass die Präzision der Mitten- und Höhenwiedergabe auf dem selben guten Niveau wie bei der Verwendung von PL2x liegt. Gegenüber der nativen DTS-Wiedergabe ist nur ein geringer Verlust an Auflösung und Dynamik im Bass- und Hochtonbereich zu vernehmen. Hier ist die Implementierung der beiden Betriebsmodi PLIIx und PLIIz sehr gut gelungen. Der Sound wird durch die Front Height Speaker, bei uns auf Stufe „mittel“, leicht nach oben gezogen. Dies geschieht tonal auf eine unmerkliche Art. Es ist lediglich festzustellen, dass der akustische Mittelpunkt aus dem unteren Viertel der Leinwand in deren Mitte wandert. Durch den nahtlosen Schluss zwischen Front und Rear-Bereich erscheint so ein glaubhafteres, realistischeres Klangbild im Kontext des großen Bildes.
  • Teenage Love Graffiti DD 2.0 - Music-Mode: Dieser Elektro-Mix ist per Phasendrehungen und dergleichen prädestiniert mittels Aufpolierern aus der Stereo-Enge befreit zu werden. Der akustische Fokus wandert hier stärker in die Mitte der Leinwand und der Bass büßt geringfügig an Präzision ein , die Gesamtdarstellung etwas an Dynamik. Auf der anderen Seite wird der Oberbass und der Grundton etwas stärker als bisher betont.

Audessey DSX

  • Gladiator DTS 5.1 - Movie-Mode: Die Hochtonbereich wird weniger filigran, weniger transparent und mit geringerer Auflösung reproduziert als das dies der Fall bei PLIIz ist. Auch ist der Tiefbass schlanker, weniger wuchtig und die Dynamik minimal gebremst. Hört man genau hin erscheinen die Mitten und der Präsenztonbereich einen Hauch synthetischer. Auch hier wird das akustische Zentrum der Front nach oben verschoben hin zur vertikalen Mitte der Leinwand. Die An- und Einbindung der Surrounds ist geschlossen und sehr dicht, was einen intensiven Höreindruck vermittelt. Die Spielart ist in der Feindynamik zwar etwas beschränkt und die verschiedenen Ebenen werden nicht derart akribisch getrennt, aber das ist nur im direkten Vergleich der beiden Front-Height Varianten zu unterscheiden. In Summe bietet DSX einen etwas ausgewogenere, neutralere Frequenzbetonung.
  • Teenage Love Graffiti DD 2.0 - Music-Mode: DSX trägt einen intensiveren Kickbass in den Raum und steuert die hinteren Lautsprecher lauter an, was einen ausgeprägteren Surround-Eindruck vermittelt. Der Hochtonbereich wird nicht mit der feinen Hingabe dargeboten wie dies bei PLIIz der Fall ist. Die Spielweise ist flüssig und etwas mehr in die Breite gezogen. Der Gesang in unserem Exempel wird mit einer minimal synthetischen Note versehen, der Tiefbass ausgewogener und die Mitten einen Tick dezenter transportiert.

Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend. 

Videofunktionen

1. Upconversion von 576i Filmmaterial, YUV, auf 1080p, Star Wars Episode III, Eröffnungssequenz: 

Das De-Interlacing der in die Tiefe des Raums laufenden Schrift geschieht, wie von Faroudja gewohnt, sehr sauber und gekonnt. Einzelne Buchstaben fangen erst sehr weit hinten das Zittern an und generell ist der Grad des Kantenflimmerns gering. Auch Treppenstufen sind nur in marginalem Umfang in der Tiefe des Bildes auszumachen. Die Farbdarstellung ist korrekt und der Kontrast hoch. Bei dem Schwenk nach unten zum Sternenkreuzer rastet das De-Interlacing schnell ein, wobei die Sterne leicht ins Ovale gezogen werden. Ein leichtes Zittern der Kante ist nicht zu leugnen und die Schärfe ist nicht auf höchstem Niveau, wie auch nicht sämtliche Details gezeigt werden. Die Durchzeichnung im Halbdunkel rund um den Antrieb des Raumschiffes ist sehr gut, flaut aber im sehr Dunklem ab. Die Komplexe Schlachtszene oberhalb des Planten schmiert marginal in der Bewegung wodurch einige Details zu Tage gefördert werden. Der gute Schwarzwert kann nicht zur Gänze ausgleiche, dass der 3D-Effekt ob der nicht perfekten Kantenschärfe nicht zu ausgeprägt ist.

Absolut betrachtet ist die Leistung des Onkyo TX-NR1007 besser, als obige Worte es vermitteln. Sie ist sogar sehr gut. Nur darf nicht den direkten Vergleich zum mit dem Reon HQV ausgestatteten großen Bruder Onkyo TX-NR3007 oder zu dem mit einem Realta ausgestatten Denon DVD-3800BD ziehen. An dieser Stelle ist festzuhalten, dass Faroudja bezogen auf die aktuelle Situation nicht mit HQV gleichziehen kann.

2. Upconversion von 576i Videomaterial auf 1080p, AVEC Professional Test DVD: 

  • Das Testbild mit den horizontal durchlaufenden Schriften, gleichzeitig in drei Geschwindigkeiten, verfestigt obige Einschätzung. Die beiden niederen Geschwindigkeiten werden sauber dargestellt, die dritte immer noch leserlich. Bei der mittleren Schrift hingegen fängt es etwas zum schmieren und zu flimmern an. Die Bildstabilität befindet sich auf einem erfreulich hohen Niveau.

  • Beim Pendeltestbild wird die horizontale Linie sehr stabil abgebildet. Am oberen Rand des Pendels treten kleine Treppenstufen auf und am unteren Ende verwischt es merklich. Die vertikalen Linien innerhalb des Pendels zerreißt es in der Mitte der Bewegungsamplitude. Diese Performance ist lediglich als mittelmäßig zu deklarieren.

  • Derartiges kann man von dem Realbild-Schwenk über Esslingen nicht behaupten. Das De-Interlacing ist gut und rastet flott ein. Mauern du Dachziegel offenbaren recht viele Details. Lediglich das Skaling hinterlässt einen nicht ganz souveränen Eindruck und verursacht geringes Rauschen. Der grundsätzlichen Stabilität dieser Szene bringt dies aber keinen Abbruch und die etwas blassen Farben wirken tatsächlich angenehm in der "quitschbunten" Welt von LCD-TV-Verkaufssettings.

Upconversion HDMI 576p auf 1080p, DVD Star Wars EP. III

In dieser Testvariante lässt sich separiert betrachten, wie es um die reinen Skaling-Fähigkeiten des Faroudja-Chips bestellt ist und wie sich der Eingriff des Onkyo TX-NR1007 auf das HDMI-Videosignal auswirkt.
Der Schwarzwert und der Kontrast bleiben auf einem erfreulich hohen Niveau, es sind nachwievor sehr viele Sterne zu sehen. Die Schrift weißt kaum Treppenstufen und nur ganz leichtes Zittern auf. Die grundsätzliche Bildstabilität ist auf sehr gutem, aber nicht perfekten Level. Beim Schwenk runter auf den Sternenkreuzer streckt es die Sterne leicht und die Kantenschärfe ist durchschnittlich. Der Detailierungsgrad und die Gesamtschärfe reißen einen nicht aus dem Sessel und die Abgrenzung der vielen kleinen, sich schnell bewegenden Objekte über dem bunten Planeten erfolgt klassenüblich. Leichtes Schmieren und damit einhergehende verminderte 3D-Illusion erinnern an die analoge 576i-Einspeisung.
Wie folgende Bewertung zeigen wird ist der Schluss legitim, dass das Skaling nicht die beherrschende Domäne des Faroudja ist.

De-Interlacing HDMI 1080i auf 1080p, DVD Star Wars EP. III

In dieser Betriebsart ist es einzige Aufgabe des Chips, das De-Interlacing vorzunehmen. Dies macht er auch sehr gekonnt, wie die sauber laufende Schrift mit sehr wenig Treppenstufen in ruhigem Bildstand beweist. Die sehr flüssige Leistung reicht nicht an die ungemein scharfe des Realtas aus den Denon-Playern heran, ist aber der Skaling-Leistung deutlich überlegen. Zu sehen auch bei dem Schwenk nach unten, bei dem die Sterne stabiler bleiben, weniger Kantenflimmern auftritt und das gesamte Bild dynamischer mit mehr Details versehen ist. Überdies ist der Kontrast wie der Gammaverlauf ausgewogener und der erhoffte 3D-Effekt tritt ein.

Grundsätzlich bei HDMI Bearbeitung:

Grundsätzlich ist festzuhalten, dass bei bearbeitendem Einschleifen des Faroudja-Chips in den Signalweg der Schwarzwert und der Kontrast minimalst leiden im Vergleich zum reinen Durchleiten. Diese Feststellung treffen wir, um es relativierend einzugrenzen, aber auf sehr hohen Niveau: Unser Pioneer KRF-9000 stellt ein tiefes Schwarz bei sehr hohen nativen Kontrast da und unser Testraum ist eine lichtfreie, dunkle Höhle. Dahingehend ist auch einzuordnen, dass die Bilddynamik bei Bearbeitung durch den Faroudja-Chip eingebremst wird und und ein winziger Violettstich sich ins Bild schleicht. Die Stärken des im Onkyo TX-NR1007 verbauten Chips sind das De-Interlacing und die Fähigkeit, den Video-EQ auf 1080p/24Hz Signale anzuwenden, ohne in den 60Hz-Modus zu fallen. Das Scaling sollte man, so vorhanden leistungsfähigeren Chips überlassen. In unseren Testreihen war folgende Performance-Einstufung möglich: Faroudja < VXP-Videoprozessor von Gennum < HQV Realta.

Video-EQ

Der Video-EQ lässt sich erstaunlicherweise in sehr wenigen Worten, die seiner eigentlichen Leistung nicht gerecht werden, beschreiben: Werter Leser, vergessen Sie bitte, dass eine Gamma-Regelung eingebaut ist – diese ist derart grobschlächtig gerastert, dass kein praktischer Nutzen zu erkennen ist. Die Wirkung des Helligkeitsreglers ist sehr gut, die Abstufung hingegen einen kleinen Tick zu grob. Dies sind nun auch schon alle negativen Auffälligkeiten dieses mächtigen wie funktionalen Video-EQ. Bezüglich sämtlicher anderen Regler und Justage-Optionen können wir das selber, erfreuliche festhalten: Sie sind fein gerastert womit viel Spielraum für eine individuelle Anpassung gegeben ist und die Wirkweise ist ebenso fein wie wirksam. Besonders erfreulich erscheint uns, dass die Einwirkung auf andere Parameter extrem gering ist, was leider nur selten anzutreffen ist. Insgesamt stellt dieser hier verbaute Video-EQ das Beste dar, was wir je in dieser Preisklasse angetroffen haben. Onkyos Mühe, eine ISF-Zertifizierung zu erlangen mitsamt dem einhergehenden Aufwand ,macht sich bezahlt und sorgt mit der Wirksamkeit bei 24p-Wiedergabe für ein aktuelles Alleinstellungsmerkmal.

Gesamtnote Video im Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.

Konkurrenzvergleich

  • Onkyo TX-SR607: Ein Vergleich, der hinkt - schließlich ist der 607 auf dem Markt schon für knapp über 400 EUR zu haben. Aber es lässt sich zweierlei an diesem Vergleich eindrucksvoll demonstrieren: Zum einen, wie gut preiswerte AV-Receiver mittlerweile geworden sind. Pegelfest, kräftig und lebendig klingend, spielt der 607 die Rolle des Traumgerätes für den versierten Einsteiger, der eine effektiv arbeitende Schaltzentrale für sein kleines Wohnzimmerheimkino sucht. Dass man für 1000 EUR mehr an investiertem Geld auch in jeder Hinsicht mehr geboten bekommt, dies demonstriert der 1007. Interessanterweise gar nicht mal so stark bezüglich der Pegelfestigkeit - keine Frage, der 1007 managt deutlich höhere Pegel, aber gigantisch ist der Step nicht -sondern eher bezüglich des Tiefgangs im Bassbereich, der Ausformung der Höhen und den Nivellierungen im Surroundbereich. Zudem agiert der mit einem sehr umfangreichen Video-EQ ausgestattete 1007 als Videoschaltzentrale um Klassen souveräner, trotz des nicht optimalen Upscalings des eingebauten Faroudja-Chips sind hier sehr deutliche Differenzen zu vermerken. Zudem ist bei der Upconversion beim kleinen 607 bei 1080i Schluss, es gibt keine Möglichkeit zum 1080p Upconverten. Netzwerkfunktionen bringt der "Kleine" ebenfalls nicht mit.

  • Yamaha RX-V3900: Unser diesjähriger Mastertestsieger ist ein harter Konkurrent für den TX-NR1007. Besonders die feine klangliche Auslegung mit exakt ausbalancierten Frequenzbereichen spricht für den 3900, er behandelt Stimmen sensibler als der Onkyo und arbeitet diese mit mehr Prägnanz ein. Die höher liegende Pegelfestigkeit ist ein weiterer Pluspunkt. Der innere Aufbau wirkt aber weniger strukturiert als der des Onkyo. Auch wegen die Video-EQ-Power des 1007 kann der Yamaha nichts ausrichten. Dafür kontert er mit seinen exzellenten, Yamaha-typischen Cinema- und HiFi-DSPs. Allerdings fehlt, da der AV-Receiver schon länger auf dem Markt ist, eine PLIIz-Einbindung. Das Upscaling ist im Detail sichtbar besser als das des Onkyo. 

  • Pioneer SC-LX81/Pioneer SC-LX82 (Test kommt): Beide Pioneers setzten sich in 2 Schwerpunkten unangefochten an die Spitze: Pegelfestigkeit und Grobdynamik sind in der Preisklasse bis 3000 EUR kaum zu schlagen, wobei der Onkyo TX-NR5007 beim Thema Pegelfestigkeit eine harte Nuss darstellt. Den neueren SC-LX82 haben wir ebenfalls schon kurz gehört, er klingt etwas ausgewogener und feiner, zudem wirkt die Feindynamik ausgeprägter. Der hochsolide innere Aufbau und die Top-Videosektion ist bei beiden Pioneers positiv zu vermerken. Bezüglich maximaler Harmonie und akustischer Homogenität in kleinen klanglichen Strukturen lassen sie galant anderen Kontrahenten den Vortritt. 

  • Denon AVR-4310: Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1999 EUR ist der Denon AVR-4310 rund 500 EUR teurer als unser Testkandidat. Er klingt sehr rund und harmonisch, gleichzeitig aber erzeugt der Denon ein Klangbild, das sich dynamisch und facettenreich im Hörraum ausbreitet. Er präsentiert sich als pegelfester, universell einzusetzender AV-Receiver, dessen Netzwerkfunktionen nochmals umfangreicher ausfallen als beim TX-NR1007. Die mitgelieferte Fernbedienung des 4310 kann aber nicht in allen Belangen begeistern, leichter zu handhaben ist die Remote Control des 1007. Bezüglich der Videoperformance legt der Denon mit dem besseren Scaling vor, der Onkyo schlägt mit dem enorm umfangreichen, eingangsselektiv justierbaren Video-EQ zurück. 

  • Onkyo TX-NR3007: Der größere 3007 hält den 1007 erstaunlich locker auf Distanz. Er spielt noch etwas leichtfüßiger auf und verleiht den Mitten mehr Präsenz. Die Samtigkeit im Hochtonbereich ist ausgeprägter, gleichzeitig wird der Raum homogener ausgeleuchtet. Die Pegelfestigkeit steigt leicht an, wer hier einen richtigen Step machen möchte, greift allerdings zum TX-NR5007. Zu großer Form läuft der 3007 bei der Videosignalverarbeitung auf, dank des hier verbauten Reon VX-Chips sind De-Interlacing und Upscaling deutlich besser. 

  • Yamaha DSP-Z7: Der für 2499 EUR (UVP) erhältliche Yamaha ist nicht mehr die jüngste Konstruktion, daher gibt es kein Dolby PLIIz. Die enorm umfangreiche Audio-DSP-Sektion setzt unabhängig davon nach wie vor Maßstäbe. Klanglich neutral ausgelegt, bereitet es großes Vergnügen, mit den Cinema- und HiFi-DSPs wirkungsvoll im Detail zu optimieren. Der bildschöne DSP-Z7 erfreut mit toller grafischer Benutzeroberfläche und einem exzellenten Gerätedisplay. Die Videoperformance reicht nach wie vor aus, um an der Klassenspitze mit zu spielen. 

  • Sony 7.1 AV-Receiver STR-DA6400ES: der Sony kostet locker das Doppelte, zieht aber bei der Pegelfestigkeit auch problemlos davon. Grob-  wie auch feindynamisch spielt der optisch schlicht auftretende Sony die Zugehörigkeit zu einer anderen Preislifa voll aus und sorgt gerade beim Anhören der neuen HD-Tonformate für ein Dynamikfeuerwerk. Allerdings taugt das automatische Einmesssystem des Sony nichts, zudem fehlen aktuelle Decoder wie Audyssey DSX oder Dolby Pro Logic IIz. Beides bringt der viel günstigere TX-NR1007 schon mit. Zudem ist das Audyssey-Einmesssystem des Onkyo deutlich besser. Die Video- und Netzwerkperformance des 6400 spricht dann wieder für sich - bezüglich der Streamingqualitäten setzt der Sony aktuell die Maßstäbe, und das Upscaling sowie das De-Interlacing ermöglicht ein detailreicheres und stabileres Bild. 

  • Onkyo TX-NR5007: Diesen Namen werden sich die Konkurrenten, auch die höherer Preisklasse, noch lange merken: Der 5007 ist für schmale 2499 EUR schon ein echter "kleiner Bolide" und spielt akustisch und videoseitig in der 3000 + Preisliga. Sein enorm souveräner, klarer, dynamischer und fein gestaffelter Sound ist eine wahre Offenbarung und wird auch sehr anspruchsvolle Hörer, die sich ansonsten eher in höheren Preisklassen aufhalten, begeistern. Maßstäbe werden bei der Pegelfeistigkeit gesetzt, dank dem großen Ringkerntrafo ist auch im Dauerbetrieb eine hervorragende Stromversorgung garantiert. Er detailliert ungemein fein, ganz gleich, in welchem Teil des Frequenzspektrums. Für uns ist der 5007 nicht nur das mit Abstand beste Gerät aus der x007-AV-Receiver-Serie - dieses Ausnahmetalent setzt neue Preisklassen-Maßstäbe. Der neue AV-Receiver Denon AVR-4810 für 2.999 EUR wird sich enorm warm anziehen müssen, um dem Onkyo-Hurrican Stand zu halten. Auch beim Thema Videoperformance lässt der 5007 nichts anbrennen und offeriert eine überragende, praktisch makellose Upconversion von 576i Film- oder Videosignalen auf 1080p. Noch mehr Stabilität und Plastizität sind hier die visuellen Vorzüge gegenüber dem 3007. Im Vergleich zum 1007 spielt der 5007 in einer anderen Liga. Selbst den STR-DA6400ES, der mit 2 Faroudja-Chips antritt und so die Leistungsdefizite der Chipkonstruktion, die beim Single-Einsatz entstehen, mehr als wettmacht, kann hier nicht ganz mit, und auch der für such betrachtet ebenfalls leistungsfähige Video-Chip im Yamaha DSP-Z7 kommt nicht ganz heran. 

Absolute Einordnung

Was bietet der TX-NR1007 mehr im Vergleich mit günstigeren AV-Receivern?

  • Mehr Struktur im Bassbereich
    Samtigere Höhen, die gleichzeitig gut durchzeichnen
    Rundere Übergänge Front/Surround
    Bessere Grob- und Feindynamik
    Mehr Pegelreserven auch beim Betrieb ohne aktiven Subwoofer
    Weitreichendere Konfigurationsmöglichkeiten
    Umfassende Video-Ausstattungsmerkmale
    Deutlich aufwändigerer innerer Aufbau

Was leisten AV-Receiver/-Verstärker, die in höheren Preisklassen angesiedelt sind, im Praxisbetrieb mehr?

  • Prägnantere und feinfühligere Einarbeitung vokaler und instrumentaler Elemente im Mitteltonbereich
    Härterer Kickbass mit mehr Kontur
    Noch mehr Dreidimensionalität im Klangbild
    Höhere Pegelfestigkeit gerade im Dauerbetrieb und im großen Hörraum
    Noch stärker ausgeprägte Grobdynamik
    Leistungsfähigere Videosektion mit stabilerem und detailreicheren Bild

Für welchen Käufer und für welche Elektronikkette  ist der TX-NR1007 das richtige Gerät?

Fazit

Der Onkyo TX-NR1007 präsentiert sich als hervorragend verarbeitete und reichhaltig ausgestattete AV-Schalzentrale. Der sehr saubere innere Aufbau lässt einen deutlich höheren Kaufpreis als die veranschlagten knapp 1500 EUR vermuten. Hier setzt Onkyo neue Preisklassen-Maßstäbe. Dies gilt auch für den enorm umfangreichen Video-EQ. Ansonsten zeigen sich sehr gute visuelle Qualitäten, bedingt durch den verbauten, von der Performance her etwas betagten Faroudja-Chip aber gibt es keine Glanzleistungen. Klanglich gefällt die neutrale Auslegung mit sehr gutem Tiefgang, der Hochtonbereich agiert frisch, gleichzeitig aber angenehm. Der Mitteltonbereich ist sehr gut einarbeitet, weist in sich aber eine etwas zu zurückhaltende Ausprägung auf. Letzte vokale oder instrumentale Details kommen daher nicht in allen Nuancen zur Geltung. Sehr gut hat uns die reichhaltige Bestückung mit unterschiedlich abgestimmten Betriebsarten gefallen, so hat praktisch jeder Anwender die Möglichkeit, für sich den Modus herauszufinden, der am besten auf die individuelle Situation abgestimmt ist. Die relativ einfach verständliche Bedienung mit den gelungenen On Screen Menüs sichert dem 1007 weitere Punkte.

Üppig ausgestattete, edel verarbeitete AV-Schaltzentrale mit gefälliger tonaler Auslegung und enorm leistungsfähigem Video-EQ

AV-Receiver Obere Mittelklasse
Test 29.10.2009

+ Enorm üppige Ausstattung
+ Gediegener, lebendiger Klang
+ Sehr gute Pegelfestigkeit
+ Maßstäbe setzender Video-EQ
+ Sehr viele, effektiv arbeitende Soundprogramme
+ Überragender innerer Aufbau

- Im Mitteltonbereich fehlt es minimal an Ausprägung
- Faroujda Chip setzt keine neuen Preisklassen-Maßstäbe bei der Videoperformance

Test: Thomas Hermsen, Carsten Rampacher
Datum: 29.10.2009

Zurück zu Seite 1