INFO: Der optimale Start - so liefern Full HD-LCD- und Plasma-TV das beste Bild

24.03.2009 (cr)

Einführung

Mittlerweile ist das Angebot vor allem an Full HD LCD-Flachbildschirmen riesig, und auch Full HD-Plasmadisplays gibt es noch in reichhaltiger Auswahl auf dem Markt. Nachdem man sich nun das Wunsch-Display gekauft, es ausgepackt und aufgestellt hat, kommt nun die Frage: Wie realisiere ich die optimale Bildqualität? Wir möchten in diesem Special Hinweise geben, welche Anschluss- und Einstellschritte notwendig sind.

Voraussetzungen

HDMI-Eingänge finden sich an beinahe jedem modernen Full-HD-Flachbildschirm (hier beim Panasonic G12 Full-HD-Plasma TX-P50GW10)

Full HD-Testbild DIVAS

Praktisch alle modernen Flachbildschirme verfügen über HDMI-Eingänge, und nahezu jeder aktuelle DVD- oder Blu-ray-Player sowie viele AV-Receiver und -Verstärker verfügen über HDMI-Anschlüsse. Somit ist es ratsam, aus Gründen der Bildqualität den Anschluss über HDMI vorzunehmen. Also benötige ich mindestens ein HDMI-Kabel beim Direktanschluss des DVD- oder Blu-ray-Players an einen Flachbildschirm. Zwei HDMI-Kabel benötige ich, wenn ich das Signal aus dem DVD- oder BD-Player zu meinem AV-Receiver oder AV-Verstärker und von dort aus zum TV leite. Steht HDMI nicht beim Bildzuspieler zur Verfügung, kann man alternativ die analoge Komponentenverbindung  wählen. Die Komponenten- oder auch YUV-Verbindung ist aber nur für die Bild- und nicht für die Tonübertragung zuständig. Daher muss noch eine 2. Verbindung für die Übertragung von Tonsignalen gelegt werden. Um die Bildqualität korrekt beurteilen zu können, sind hochwertige Testbilder unerlässlich. Diese können Sie direkt bei Burosch in HD- oder SD-Qualität herunterladen. Als weitere Voraussetzung sollten Sie genug Zeit mitbringen und die Bedienungsanleitung direkt vor sich liegen haben. Der externe Lichteinfall sollte nicht zu extrem sein. Es ist nicht ratsam, LCD oder Plasma bei gleißendem, in den Aufstellungsraum eintretenden Sonnenlicht zu justieren. 

Verkabelung 
  • Beim direkten Weg wird ein HDMI-Kabel, welches für die Bild- und Tonübertragung zuständig ist wie damals die Scartbuchse als analoge Anschlussart, vom Zuspieler zum Flachbildschirm gelegt. Mittels der Eingangswahltaste auf der Fernseher-Fernbedienung wird dann der HDMI-Eingang aufgerufen, an dem Sie das Kabel angeschlossen haben. Wichtig: Manchmal sind Anschlüsse bei TVs doppelt belegt. Es kann sein, dass z.B. erst im Menü des TVs die Bestimmung des Anschlusses festgelegt werden muss (z.B. HDMI oder Komponente). Hier sollte man, wenn kein Bild nach Anwahl des entsprechenden Eingangs kommt, die Bedienungsanleitung konsultieren. 

Moderne AV-Receiver verfügen über viele HDMI Eingänge und über einen HDMI-Ausgang oder sogar 2 HDMI-Ausgänge (im  Bild der Sony STR-DA5400ES)

  • Beim Weg über den AV-Receiver oder AV-Verstärker legt man ein HDMI-Kabel vom Bildzuspieler zum AV-Receiver/-Verstärker und von dessen HDMI Monitorausgang ein zweites HDMI-Kabel zum Fernseher. Verfügt der Zuspieler nur über einen Komponentenausgang und ist der AV-Receiver in der Lage, Videosignale, die analog eingehen, auf die digitale Ebene zu konvertieren, dann kann man auch ein Komponentenkabel vom Bildzuspieler zum AV-Receiver/Verstärker legen und dem AV-Receiver/Verstärker die A/D-Wandlung nebst Signalausgabe über HDMI überlassen. Wichtig: Über Komponente-analog werden nur Bildsignale übertragen. Für die Tonsignale muss ein weiteres Kabel verlegt werden (z.B. ein koaxiales Digitalkabel vom Bildzuspieler zum AV-Receiver). Weiter wichtig: Am AV-Receiver/-Verstärker ist es meist nötig, die Eingänge zuzuweisen, das gilt sowohl für Komponente, als auch für HDMI - nur dann ist es gewährleistet, dass tatsächlich ein Bild zu sehen ist. 
Die ersten Schritte

Wichtig ist die Wahl des korrekten Bildformates

Scaling-Testbild zur Überprüfung, ob bei Zuführung eines Full-HD-Signals der interne Scaler mitläuft

Wenn man den Flachbildschirm einschaltet, muss - wenn man den internen Tuner verwendet - dieser noch konfiguriert werden. Meist funktioniert dies vollautomatisch. Mittlerweile haben viele Flachbildschirme einen eingebauten DVB-T-Tuner fürs digitale SD-Fernsehen. Alternativ steht ein analoger Kabeltuner zur Verfügung. Vereinzelt gibt es sogar Flachbildschirme mit Multituner inklusive SAT-Modul (Panasonic G12 Full-HD-Plasma TX-P50GW10). Nach einigen Minuten sollte der Tuner eingerichtet sein. Befolgen Sie die Tipps zur Verkabelung und der Anschlusszuweisung, sollte sich auf dem Bildschirm nach Anwahl des entsprechenden Eingangs auch ein Bild von DVD oder Blu-ray darstellen lassen. Wenn Sie nun zwischen Tuner und Blu-ray/DVD-Bild hin- und herschalten, könnten sich Unstimmigkeiten betreffend des Bildformates ergeben - die Proportionen der auf dem Bildschirm gezeigten Objekte könnten nicht stimmen. Dies hängt damit zusammen, dass, je nach Quellmaterial, das Bildformat unterschiedlich eingestellt werden muss:

  • Haben Sie einen Blu-ray-Player direkt am TV angeschlossen, so sollte im Menü des Blu-ray-Players die höchste Auflösung (1.080p) aktiviert sein. Wenn der angeschlossene Flachbildschirm 1.080p/24 Hz unterstützt (Bedienungsanleitung, Website des Herstellers bei Unsicherheit konsultieren), muss die 1.080p/24 Hz-Ausgabe im Menü des BD-Players aktiviert sein. Damit der Flachbildschirm dieses Bildsignal in voller Pracht und ohne Scaling darstellt, muss der Bildmodus für die Pixelgenaue Wiedergabe aktiviert werden. Dieser hört auf Namen wie "True Scan" oder "Pixel-per-Pixel". Ist dieser Modus aktiviert, genießen Sie das qualitativ beste BD-Bild, da nur dann die interne Scaling-Mimik des TVs ausgeschaltet ist. Mittels spezieller Scalingtestbilder können Sie feststellen, ob der Fernseher-interne Scaler wirklich nicht arbeitet (absolut ruhiges, gleichmäßiges Testbild). Auch kann man auf Burosch Testbildern erkennen, ob kein Overscan (Abschneiden von Bildinhalten) produziert wird. Wird null Overscan produziert, spricht vieles dafür, dass der interne Scaler nicht arbeitet und dass die 1.920 x 1.080 Pixel exakt wiedergegeben werden. 
  • Haben Sie einen DVD-Player angeschlossen  und ist im Menü des DVD-Players als angeschlossener TV-Typ 16:9 angegeben, so werden DVDs in 16.9 wiedergegeben (16:9 oder Auto Format Modus beim Flachbildschirm sollten eine akkurate Wiedergabe garantieren).
  • Bei 4:3 Fernsehsendungen arbeitet die Autoformat-Funktion (automatische bildschirmfüllende Darstellung auch bei 4:3 Signalen) mittlerweile so gut, dass nur noch geringe Verzerrungen im Bild zu beobachten sind. 
Welches Bildsignal kommt am Fernseher an?

Diese Frage lässt sich, wenn man den DVD-Player oder Blu-ray-Player direkt mit dem Flachbildschirm verbunden hat, leicht klären: Das, was im Setup des DVD- oder Blu-ray-Players eingestellt wurde, kommt am TV an. Beinahe alle DVD- und Blu-ray-Player verfügen über interne De-Interlacer und Scaler zur Präparierung des Bildsignals direkt im Player. Es gibt folgende Möglichkeiten:

HDMI bei DVD-Playern:

  • 576i
  • 576p
  • 720p
  • 1080i
  • 1080p

Komponente bei DVD-Playern_

  • 576i
  • 576p

HDMI bei Blu-ray-Playern:

  • 576i
  • 576p
  • 720p
  • 1080i
  • 1080p
  • nach Aktivierung des 24p-Modus 1080p/24 Hz

Komponente bei Blu-ray-Playern:

  • 576i
  • 576p
  • 720p
  • 1080i

Achtung: Oftmals wird 576i über HDMI vom Player nicht unterstützt. Einige LCD- oder Plasma-TVs nehmen 576i über die HDMI-Eingänge nicht entgegen. Hier hilft nur Ausprobieren. 

Welches Signal beim TV ankommt, wird nach Drücken einer entsprechenden Taste (meist "Info" genannt) auf der Fernbedienung ersichtlich. Dann gibt es On Screen Auskunft über das eingehende Signal (z.B 1080i). Nicht alle Fernseher schreiben die Bildwiederholfrequenz dazu (anstatt 1080p/24 Hz kommt nur 1080p). Hier muss man sich manuell vergewissern, dass die 24p-Ausgabe beim BD-Player aktiviert ist. 

Etwas komplexer ist es, wenn noch ein AV-Receiver oder -Verstärker mit Videooptionen in der Kette arbeitet. Dann gibt es weitere Optionen:

  • Wenn man das Signal durch den AV-Receiver über HDMI durchleitet, wird am Monitorausgang genau die Auflösung ausgegeben, die im Menü des DVD- oder BD-Players eingestellt ist (meist heisst diese Funktion "Pass trough" im Setup des AV-Receivers). Wenn man ein Komponentensignal hineinführt, gibt es 2 Wege: Entweder es wird nur analog-digital gewandelt und über HDMI in unveränderter Auflösung ausgegeben, oder aber die Video A/D-Wandlung ist direkt mit verschiedenen Signalverarbeitungsparametern des AV-Receivers gekoppelt. 
  • Wenn der AV-Receiver über einen eingebauten De-Interlacer verfügt und dieser aktiviert wird, macht der AV-Receiver aus eingehenden Interlaced-Signalen Progressive-Signale. Also wird aus 576i bei der Ausgabe 576p. Achtung: Gerade preiswerte AV-Receiver machen das De-Interlacing nur bei analog eingehenden Videosignalen. Wenn also ein Signal über Komponente eingeht, so wird das Signal A/D (analog-digital) gewandelt, de-interlaced und über HDMI ausgegeben. Und nochmals Achtung: Manche De-Interlacer verarbeiten nur 576i und kein 1080i. Wenn der AV-Receiver auch noch über einen eingebauten Scaler verfügt, so beeinflusst dieser, wenn er in Betrieb ist, natürlich die Ausgabeauflösung: 720p, 1080i und 1080p sind als Ausgabevarianten über den HDMI-Ausgang meist möglich. Ältere Modelle oder einfachere AV-Receiver beherrschen kein 1080p. Auch hier gilt wieder: Meist arbeitet der Scaler bei preiswerteren Modellen nur dann, wenn ein Videosignal an einem analogen Eingang anliegt. Nur bei teureren Geräten gibt es ein Upscaling eingehender HDMI-Signale. 
  • Bilanzierend kommt es also in diesem Fall zusätzlich darauf an, was im Setup des AV-Receivers/-Verstärkers eingestellt ist.
Upscaling, De-Interlacing - wer macht was?

Beispiel 1: Direkter Anschluss des DVD- oder BD-Players an den Fernseher:

Moderne Hightech BD/DVD-Player de-interlacen exzellent und bieten einen erstklassigen Scaler (Denon DVD-3800BD)

Manch aktueller Flachbildschirm liefert ebenfalls ein sehr gutes De-Interlacing/Scaling - hier der Toshiba LCD-TV 42ZV555D mit Resolution + Technologie

  • Hier bleibt dem Anwender die Wahl überlassen, ob der DVD-/BD-Player oder der Flachbildfernseher skalieren und de-interlacen soll. Gerade moderne, hochwertige DVD- oder BD-Player erledigen diesen Job oft besser als der Flachbildschirm. Allerdings - ist der Zuspieler schon älteren Datums und kommt ein neuer, sehr hochwertiger Flachbildschirm zum Einsatz, lohnt sich auf jeden Fall ein Vergleich der De-Interlacing/Scalingqualitäten. Danach kann entschieden werden, ob der Bildzuspieler oder das Bildwiedergabegerät das Scaling und De-Interlacing übernimmt. 

Hochwertige AV-Receiver wie der Onkyo TX-NR906 bieten einen hervorragenden De-Interlacer und Scaler

  • Wenn man noch über einen AV-Receiver mit Scaler und De-Interlacer verfügt, so kann dieser wahlweise auch die Arbeit übernehmen. Es lohnt sich, gerade dann, wenn der AV-Receiver oder -Verstärker sehr hochwertig ist, auf jeden Fall ein Vergleich.
Elementare Bildeinstellungen

Wichtig: Wenn man den Video-EQ im Flachbildschirm verwendet, muss der Video-EQ im Bildzuspieler und, falls vorhanden, der Video-EQ des AV-Receivers/-Verstärkers in neutraler Grundeinstellung bleiben! Nie mit Hilfe von verschiedenen Video-EQs das Bild versuchen, zu optimieren!

Es sind ab Werk verschiedene Bildmodi eingestellt, aber es sind auch eigene Justagen möglich (Im Bild das Menü des Panasonic G12 Full-HD-Plasma TX-P50GW10)

Stimmt die Farbwiedergabe, ist die Farbdifferenzierung korrekt? Die Antwort gibt die Farbtreppe

Werden Hauttöne akkurat wiedergegeben? Wirkt die gebräunte Haut auch realistisch, kommt der blassere Teint der blonden Dame korrekt zum Ausdruck ? Dies alles kann man mit DIVAS überprüfen

Am einfachsten ist es, auf die voreingestellten Bildprogramme des LCD- oder Plasma-TVs zurück zu greifen. Meist gibt es eine Standard- oder Normal-Einstellung, die für die meisten Anwendungen gut geeignet ist, da sie ein farblich ausgewogenes, natürlich scharfes Bild mit gutem Kontrast ermöglicht. Meist sind weder Helligkeit noch Kontrast so weit aufgezogen, dass es zu visuellen Disharmonien kommt. Hinzu kommt bei vielen LCD- und Plasma-TVs ein spezielles "Kino"- oder "Film"-Programm, welches Kinofilme in besonders guter Qualität wiedergeben soll. Meist ist das Bild bezüglich der Helligkeit für eine maximale Augenfreundlichkeit leicht gedämpft. Zudem wird als Farbtemperatur gern "Warm" verwendet. Dies sorgt zwar für einen sehr gefälligen Bildeindruck, entfremdet aber manchmal das Bild zu sehr vom Ursprung. Da in den meisten Fällen die Bildprogramme editierbar sind, kann man im Setup des Flachbildschirms (Video-EQ/Bildeinstellungen) die Farbtemperatur für ein neutrales Bild auf "normal" oder "neutral" stellen. Die Bildschärfe im Kino-Programm ist oft leicht zurück geregelt, damit das Bild Kino-liker und besonders natürlich wirkt - da würden Effekte wie Doppelkonturen oder "Heiligenscheine", die auf eine zu hoch eingestellte Bildschärfe hindeuten, nur stören. Als weiteres Programm verfügen immer mehr Flachbildschirme über spezielle "Eco"-Betriebsarten, die besonders umweltfreundlich sind: Durch eine Absenkung vor allem der Bildhelligkeit wird hier der Stromverbrauch gesenkt. Herrscht nur geringer externer Lichteinfall am Aufstellungsplatz, kann man den "Eco" Modus in vielen Fällen verwenden. Ein scharfes und fetziges Bild soll der "Game" oder "Spiele" Modus generieren, der ebenfalls immer häufiger mit dabei ist und insbesondere Gamer ansprechen soll. Mit extrem aufgezogenem Kontrast und manchmal hoher Bildhelligkeit sowie in vielen Fällen enormer Bildschärfe taugt der "Dynamik" oder "Lebendig" Bildmodus nur dann, wenn der Flachbildschirm beim Betrachten von Inhalten extremem externen Lichteinfall ausgesetzt ist. Ansonsten sollte dieser Modus, auch im Sinne eines geringen Stromverbrauches, tunlichst nicht zum Einsatz kommen. 

LEB Backlight-LCDs wie der Philips 42PFL9803 realisieren ein tiefes Schwarz

Grautreppen-Testbilder geben Auskunft über Kontrast und Schwarzwert. Ob der Flachbildschirm in weißen Bildbereichen überstrahlt und ob ein reines Weiß wiedergegeben wird, zeigt der helle Bereich einer Grautreppe

Testbild zum Check der Bildschärfe

Gitternetztestbild, auch dieses kann gut zur Feinjustage der Bildschärfe verwendet werden

Praktisch jeder LCD- oder Plasma-TV bringt die Möglichkeit mit, alle Bildprogramme den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Zunächst wird die Helligkeit, dann der Kontrast optimiert. Dies funktioniert sehr gut z.B. mit einer Grautreppe, hier sollten alle Stufen sichtbar sein, die Abstufungen zwischen den Steps sollten gleich bleibend sein. Der schwärzeste Balken muss sehr dunkel wirken (bei Plasmas und LED Backlight-LCD-TVs ist der dunkelste Balken einer RGB 256 Step Grautreppe mit kleinen kontrastierenden Quadraten praktisch schwarz, bei CCFL-LCDs moderner Bauart dunkelst grau), der hellste Balken sollte ein klares Weiß zeigen, das aber nicht überstrahlt. Mittels einer Gitternetzlinienstruktur kann die Bildschärfe angepasst werden. Die einzelnen Gitterquadrate müssen scharf und klar erkennbar sein, um die Linien dürfen sich weder Doppelkonturen noch helle Geisterlinien (Heiligenscheine) legen. Ist dies der Fall, ist die Bildschärfe zu hoch. Sind die Linien matschig oder nicht klar erkennbar, ist die Bildschärfe zu gering eingestellt. Mittels von Testbildern, die verschiedene Schriften und Muster in unterschiedlicher Größe zeigen, kann auch die Bildschärfe justiert werden. Wichtig ist, dass man sensibel vorgeht - lieber einen Step zu wenig Bildschärfe als einen zuviel. Einige LCD- und Plasma-TVs bieten zudem einen Gammaregler. Ohne das Kontrastverhältnis an sich zu verändern, kann mittels der Veränderung des Gammawertes die Durchzeichnung schwarzer und grauer Bildbereiche verändert werden. Mittels der Farbtemperatur kann die farbliche Ausprägung des Bildes in groben Schritten geregelt werden (Meist gibt es eine Kühl/hohe Farbtemperatur für ein Bild mit bläulichem Einschlag), Normal/farblich neutrales Bild, Warm/niedrige Farbtemperatur, rötlich-erdiges Bild). Meist ist die neutrale Einstellung die für die Praxis beste. Nur versierten Anwendern vorbehalten sein sollten farbselektive Regelmöglichkeiten, wie es sie z.B. bei Toshiba gibt, oder die Regelung von R-G-B Gain/Offset. Mittels der für die Grundfarben Rot, Grün und Blau getrennt einstellbaren Weißpunktbestimmung in dunklen und hellen Bildbereichen kann, wenn man z.B. mit Colour Facts arbeitet, der Weißpunkt exakt festgelegt werden.

Eine Gammakorrektur ist bei immer mehr LCD- und Plasma-TVs dabei

Weitere Bildeinstellungen und Signalverarbeitung

Nahezu alle LCD- und Plasma-TVs bringen weitere Optionen zur Bildverbesserung mit. Allerdings sind diese nicht uneingeschränkt nutzbar. Rauschfilter, 100- 200 oder sogar 600 Hz-Bildabtastung sowie verschiedene automatische Kontrastanpassungen sowie Lichtsensoren lassen sich ein- und ausschalten. Hier die Übersicht:

  • Rauschfilter aller Art sollten bei der Wiedergabe von Blu-rays am besten komplett ausgeschaltet bleiben. Sind sie eingeschaltet, erscheint das Bild zu weich gezeichnet und ist von Nachzieheffekten durchwirkt. Um das verrauschte Signal eines analogen TV-Tuners etwas erträglicher zu gestalten, kann der Rauschfilter auf die niedrigste oder die mittlere Stufe geschaltet werden. Für DVDs mit etwas älteren Inhalten kann die niedrigste Stufe manchmal etwas Besserung bezüglich des Rauschverhaltens bringen, ohne dass das Bild zu weich oder zu unscharf erscheint. Manche LCDs oder Plasmas bringen spezielle MPEG-Rauschfilter zur Verringerung von MPEG Kompressionsartefakten mit.

Top-LCD mit 200 Hz-Technik: Sony Full-HD LCD KDL-Z4500

Einstellbare Intensität der 200 Hz Motion Flow Funktion beim KDL-Z4500

  • 100/200/600 Hz (600 Hz: Panasonic TX-P50GW10) Technik: Bei diesen Techniken verringert sich die Zeit, die ein einzelnes Bild auf dem Bildschirm zu sehen ist. Dies sorgt für eine flüssigere, schärfere Bewegungswiedergabe, was bei TV- oder DVD-Bild oftmals sehr nützlich ist. Wie intensiv der Effekt bemerkbar ist, lässt sich bei manchen TVs (z.B. dem TEST: Sony Full-HD LCD KDL-Z4500 mit 200 Hz-Technik) regeln. Für die Blu-ray-Wiedergabe deaktiviert man diese Schaltung am besten.

  • Lichtsensor - durchaus sinnvoll, denn hier wird die Bildhelligkeit dem Umgebungslicht angepasst, was beim Schauen mit nur geringem externen Lichteinfall für einen geringeren Stromverbrauch sorgt.

  • Automatische Kontrastanpassung: Abhängig vom gezeigten Bildinhalt wird der Kontrast optimiert - teilweise sinnvoll, manchmal wirkt der Kontrast allerdings überzogen, was für visuelle Disharmonie sorgt.

Fazit

Wenn man geeignete Testbilder verwendet und etwas Zeit investiert, ist es auch für weniger versierte Anwender ohne Probleme möglich, ein hervorragendes Bild aus dem LCD oder Plasma mit Full-HD-Auflösung zu holen. Je nach dem, wie viele Einstellparameter im Menü verfügbar sind, lassen sich auch im Detail beeindruckende Ergebnisse erzielen. Am besten informieren Sie sich vor dem Kauf genau, welche Bildeinstellmöglichkeiten der ins Auge gefasste Plasma oder LCD bietet. Und nun wünschen wir viel Erfolg bei der Optimierung der visuellen Möglichkeiten Ihres Flachbildschirmes.

Text: Carsten Rampacher
Datum: 24. März 2009