TEST: Jamo 5.1 DVD-Receiver DMR 70 - Tadellose Bild- und Tonqualität in nobler Verpackung?

26.05.2009 (cr)

Einführung

Für eine unverbindliche Preisempfehlung von 599 EUR gibt es den Jamo DMR 70 5.1 DVD-Receiver, der Marktpreis liegt sogar deutlich darunter. Dafür bekommt der Käufer eine optisch attraktiv gehaltene Komponente, die mittels des HDMI-Ausgangs DVD-Signale in den HD-Auflösungen 720p und 1080i ausgeben kann. Auf der Frontseite des DMR 70 befinden sich hinter einer Klappe noch ein USB-Anschluss und ein 3,5 mm Miniklinkeneingang. Mit 5 x 65 Watt sind die eingebauten Verstärkereinheiten nicht gerade schwächlich, somit kann der schmucke DVD-Receiver auch mittelgroße Hörräume um die 25 Quadratmeter beschallen. Was das Gerät im Praxisbetrieb leistet, steht in unserem Testbericht. 

Verarbeitung

Gute Detailverarbeitung

Schicke blaue LED zum Regeln der Lautstärke am Gerät

Gerätedisplay

Solide verarbeitete Rückseite

Hochwertige Fernbedienung

Der Jamo DVD-Receiver gefällt durch sein angenehm schlichtes, aber gleichzeitig elegantes Design. Im Standbyzustand ist ein in Mittelblau illuminierter Streifen (im Betrieb dient dieses Stilmittel als Lautstärkeregelungs-Wipptaste) in der Mitte der Gehäusefront der Eyecatcher auf der aufgeräumten Gerätefront. Noch bessere Zensuren verhindert das zwar ordentlich, aber nicht überdurchschnittlich gut auflösende Gerätedisplay. Die Laufwerkslade verbirgt sich hinter einer Klappe: Zunächst gleitet diese schnell hinunter, dann öffnet sich die Lade zum Einlegen einer Disc. Die Gerätefront weist keine Verarbeitungsdefizite auf und überzeugt durch eine gute Materialqualität sowie akkurate Passungen. Die schmale silberne Einfassung rund um das verspiegelte Acryl, hinter dem sich Display und Laufwerkslade verbergen, wirkt edel. Im deutlichen Gegensatz dazu stehen auf der Geräterückseite die zu kleinen Lautsprecherkabel-Klemmanschlüsse – hier sollte Jamo nachbessern und Schraubanschlüsse verbauen. Ansonsten ist die Geräterückseite aufgeräumt, die Buchsen sind ordentlich und fest eingepasst. Positiv fallen 2 weitere Dinge auf: Die schicken Gerätestandfüße und der schwer sowie solide erscheinende Gehäusedeckel. Die mitgelieferte Fernbedienung erscheint in Bezug auf die Preisklasse recht hochwertig. Die extravagante Form sorgt für eine edle Optik, die haptisch durch die angeraute Kunststoffoberfläche untermauert wird. Der Tastendruckpunkt ist etwas weich. Öffnet man den DMR 70, so punktet das aufgeräumte Geräteinnenleben – nicht die übliche gähnende Leere, sondern eine Vielzahl von Platinen in sauberem Layout erfreuen das Auge. Das Laufwerk wirkt optisch wie Standardware ohne besondere positive oder negative Merkmale. Die Netzteilsektion ist mit ordentlichen Bauteilen bestückt. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.

Ordentlicher Aufbau im Inneren

Blick aufs Platinenlayout

Rechts ist ein kleiner Lüfter zu sehen, der aber leise läuft, wenn er anspringt

Netzteilplatine

Laufwerk

Anschlüsse

1 x AUX Eingang, 1 x Audio-Ausgang

Optische und koaxiale Anschlüsse, jeweils 1 Eingang und 1 Ausgang

Tausche Alt gegen Neu: Analoge Audio-/Videoschnittstelle (Scart), digitale Audio-/Videoschnittstelle (HDMI)

 

Lautsprecherkabel-Klemmanschlüsse

USB-Eingang vorne

Vorn sind eine USB-Schnittstelle, eine mit „Phone“ beschriftete 3,5 mm Miniklinkenbuchse sowie ein 3,5 mm Miniklinken-Kopfhörerausgang vorhanden. Hinten finden sich neben der HDMI-.Schnittstelle noch ein optischer Digitaleingang, ein optischer Digitalausgang, ein koaxialer Digitaleingang sowie ein koaxialer Digitalausgang. Ein 2-Kanal-Auxiliary-Cinch-Eingang, ein 2-Kanal-Cinch-Audioausgang, ein Video-Komponenteneingang sowie weitere Videoeingänge (FBAS und S-Video) sind weitere Bestandteile der rückseitigen Verbindungsoptionen. Vervollständigt wird das praxisgerechte Sortiment durch einen Vorverstärkerausgang für den Anschluss eines aktiven Subwoofers und durch den obligatorischen Antennenanschluss für ein eingebauten UKW-Tuner. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Sehr gut. 

Setup, Konfiguration und Bedienung

Nach Drücken der „Setup“ Taste auf der Fernbedienung öffnet sich auf dem angeschlossenen Bildwiedergabegerät das grafisch sehr schlicht gehaltene Menü mit den folgenden Punkten:

Allgemeine Einstellungen

Spracheinstellungen

Audioeinstellungen

Einstellung der Lautsprechergröße

1. Allgemeine Einstellungen: Der Display-Dimmer verfügt über 3 Stufen (100/70/40 Prozent), offensichtlich kann das Display nicht komplett ausgeschaltet werden. Im General Setup kann man auch mittels VOD Code seinen Jamo DVD-Receiver für die DivX-Wiedergabe registieren. PBC kann aus- und anschaltet werden, des weiteren kann Last Memory für die letztgewählten Einstellungen aktiviert oder deaktiviert werden. Der letzte Punkt in diesem Menü betrifft das Zurücksetzen in die Werkseinstellungen. 
2. Der zweite Menüpunkt widmet sich den Spracheneinstellungen – die OSD-Sprache, die DivX-Spracheinstellungen, die Audiospur bei der eingelegten DVD (sehr interessant, denn sachlich falsch und auch sprachlich nicht korrekt mit „Diskettenmenü“ übersetzt m deutschen OSD) sowie das DVD-Menü („Diskette Menü“ im deutschen OSD, unzureichend übersetzt)
3. „Audioeinstellseite“ (O-Ton On Screen Menü): Lautsprechergröße, hier können Fronts, Center und Surrounds auf Klein oder Groß gesetzt werden. Die Lautsprecherverzögerung – das war vor 10 Jahren Standard – wird in Millisekunden eingegeben und nicht direkt der Abstand von den Boxen zum Zuhörer. Unter dem Unterpunkt „Digitalausgang“ kann zwischen Aus, RAW (= Bitstream) und PCM gewählt werden. Unter „Prüfton“ wird der Testton aktiviert oder deaktiviert. 
4. „Seite Zur Videoeinstellung“ (O-Ton On Screen Menü): An Auflösungen, die vom internen Scaler/De-Interlacer über den HDMI-Ausgang unterstützt werden, stehen 480/576p, 720p (50, 60 Hz) sowie 1080i (59, 60 Hz) zur Verfügung. Des Weiteren ist festzustellen: Wenn der HDMI-Ausgang aktiviert ist, kann der Komponenten-Videoausgang nicht verwendet werden. Möchte man den Komponentenausgang einsetzen, so muss zuerst HDMJI deaktiviert werden. Beim Komponentenausgang hat man bezüglich des Signalformats die Wahl zwischen YPbPr (YUV) oder Rot Grün Blau (RGB). Nur im YUV (Farbdifferenzsignal-Modus) kann man den De-Interlacer für den Komponentenausgang nutzen. Weitere Parameter im Videomenü: TV-Modell (PAL, Multinorm, NTSC) und TV-Monitor (gemeint ist das TV-Format, also 16:9, 4:3 Letterbox oder 4:3 Pan&Scan). 

Auflösungen bei Wahl des HDMI-Ausgangs

Videoeinstellungen

Weitere Punkte zum Thema Bedienung:

Fernbedienung mit tadelloser Handhabung

Navigationseinheit

Sehr gut ist, dass der Kapitelsprung sehr schnell funktioniert – kaum ist die Skip-Taste gedrückt, beginnt im CD-Betrieb schon der nächste Titel zu spielen. Auch Arbeitswinkel und Reichweite der gut in der Hand liegenden Fernbedienung gehen in Ordnung. Übrigens: Hinter der Taste „Load“ der Fernbedienung verbirgt sich die Funktion für das Öffnen der Laufwerkslade. Das Navigationskreuz lässt sich prima handhaben. Die blitzschnelle, problemlose Navigation durch DVD-Menüs mit tadellosem Druckpunkt ist ein echter Pluspunkt und sorgt für ein positives Gegengewicht zu den sprachlich und grafisch nicht überzeugenden Menüs. Die Ausstattung ist relativ einfach, es fehlen eine 1080p-Signalausgabe und ein Video-EQ. 

Gesamtnote Setup, Konfiguration und Bedienung in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Sehr gut. 

Laufwerk und Geräuschentwicklung

Der DMR 70 nahm fast alles entgegen

Der Jamo DVD-Receiver bringt einen eingebauten Lüfter mit, der allerdings recht zurückhaltend agiert. Während des Einlesens macht das Laufwerk kurz gut hörbare Geräusche. Während die DVD oder CD läuft, ist das Laufwerk zwar immer noch zu hören, aber das leise Sirren stört nur dann, wenn man recht nah (bis zu 2 Meter Distanz) vor dem Gerät sitzt. Hervorragend: Kaum hat man die „Menu“ Taste auf der Fernbedienung gedrückt, schaltet das Laufwerk die DVD gleich aufs Menü um. Auch kommt man rasch während des Spielbetriebs ins Setup, nimmt dort die entsprechende Einstellung vor, und anschließend geht der Spielbetrieb genau an der Stelle weiter, an der man aufhörte. Nun zu den Einlesezeiten:

Booten (Einschalten des Gerätes bis zur Betriebsbereitschaft): 27 Sekunden – ordentlich, es geht aber besser.

  • DVD (bis zur ersten Bildschirmeinblendung): Sahara: 18,3 Sekunden, Star Wars Episode III: 16,5 Sekunden
  • CD (bis zum Beginn der Wiedergabe des 1. Titels): Cult of Snap CD 1: 14, 5 Sekunden, Future Trance in the Mix CD 1: 13 Sekunden 

Abspielbare Formate:

  • CD-R/CD-RW, DVD-R/-RW, DVD+R/+RW, DVD ROM (MP3, JPEG in
    DVD+/-R / DVD+/-RW), MP3-CD, WMA, VCD, SVCD, JPEG, Xvid
    KODAK Picture CD, MPEG4, DivX 3.11 to 6.x, DivX Ultra

Insgesamt ordentliche Werte bezüglich der Einlesezeit, es geht aber noch schneller. Interessant: Ohne Probleme wurden ALLE Test-Discs eingelesen. Nur bei „Jarre in China“ verweigerte sich der DMR 70. Sonst gab es weder Einleseschwierigkeiten noch Abstürze. Sehr zu loben ist die Vielzahl der abspielbaren Formate. Gesamtnote Laufwerk und Geräuschentwicklung: Sehr gut – ausgezeichnet. 

USB-Funktionalität

Das Laden eines 1 GB USB-Sticks geht problemlos vonstatten. Sehr schnell wird das das 1. Lied aus dem MP3-Ordner wiedergegeben. Der Klang ist frei von Störungen und bassstark. Das Wechseln zum nächsten Titel geht rasend schnell. Das Vor- und Rückspulen kann in 2/4/8/16/32-facher Geschwindigkeit erfolgen. Es gibt verschiedene Wiedergabeoptionen (Zufallswiedergabe, ein Lied wiederholen, den Ordner wiederholen). Sehr gut: Die Musikwiedergabe läuft weiter, während man sich die auf dem Stick gespeicherten Fotos anschauen kann. Die Bildqualität ist befriedigend – nicht mehr. Die Bilder erscheinen etwas pixelig und nicht bis ins Detail scharf (Bildgrößen 2,8 bis 3,2 MB). Leider sind die Menüs, genauso wie der Rest der OSDs, grafisch veraltet. Gesamtnote USB-Funktionalität: Sehr gut. 

Testequipment
Bild

Der DMR 70 überzeugt mit einem ordentlichen De-Interlacing

1. HDMI 1080i, Star Wars Episode III: Das Upscaling erscheint relativ sauber. Die vielen Sterne des Star Wars Universums werden zu einem beträchtlichen Teil auf den Bildschirm geholt. Der Sternzerstörer wird mit natürlicher Bildschärfe und guter Detaillierung zur Geltung gebracht. Der Flügel und die Kommandobrücke sind in vielen Einzelheiten zu erkennen. Der Kontrast ist ordentlich, das Schwarz wirkt recht tief. Beim Abknicken der Jäger nach unten in die Raumschlacht modelliert der DVD-Receiver die visuellen Ebenen erstaunlich gut durch. Die Gesichter von Obi-Wan und Anakin in ihren Raumjägern erscheinen realistisch. Die Farbwiedergabe ist ebenfalls überraschend sauber, mit einem ganz minimalen Hang ins Rosa – sonst werden Farben differenziert und klar wiedergegeben. In der Sequenz, als Kanzler Palpatine auf dem Kommandoschiff von General Grievious befreit wird, sind viele Einzelheiten im Inneren des großen Raumschiffs zu sehen, auch an den schießwütigen Droiden. Feinheiten, wie z.B. die Metallstruktur von R2D2s Kopf, kommen gut, aber nicht überscharf zur Geltung. 

2. HDMI 720p, Star Wars Episode III, Upscaling und De-Interlacing: Hier setzt sich der DMR 70 gut in Szene. Beginnen wir mit der Star Wars-typischen gelben Schrift: Sie erscheint farblich ausgewogen und klar, die einzelnen Buchstaben sind an den Rändern nicht perfekt gezeichnet (kleinere Treppenstufen). Zudem fällt leichtes Flimmern auf. Die Bewegungen verlaufen ansonsten ruhig und flüssig. Der gigantische Sternzerstörer wird in natürlicher Schärfe und mit nur geringen De-Interlacing-Mängeln aufs Bildwiedergabegerät geholt. In den unteren visuellen Ebenen, dies zeigt das Abknicken beider Räumjäger in die Weltraumschlacht, wirkt das Bild aber etwas zu weich gezeichnet und verliert an Plastizität. 

3. HDMI 720p, Wiedergeben bewegter Testbilder (Upscaling und De-Interlacing von 720p Videomaterial): Die Laufschriften in verschiedenen Geschwindigkeiten weisen leichte Flimmereffekte auf. Die Schrift zittert etwas. Die Farbtrennung ist ordentlich, die Bewegungsschärfe ist voll befriedigend. Beim Pendel in verschiedenen Geschwindigkeiten zittert die schwarze Linie sichtbar, über die das Pendel gleitet. Das Pendel selber aber wird erstaunlich gut wiedergegeben. Auch während der Bewegungen sind die Konturen scharf, die Farben neigen nicht zum Ausbluten – das ist für Gerätekategorie und Preisklasse deutlich über dem Durchschnitt. Beim bewegten Stadtbild von Esslingen sorgt der DMR 70 für ein überraschend ruhiges und stabiles, wenn auch nicht allzu scharfes Bild. Das Upscaling und De-Interlacing von 576i-Material auf 720p gelingt dem Jamo DVD-Receiver insgesamt überzeugend – für die Preisliga eine richtig gute Leistung. 

4. Fazit Bild: Bezüglich der Bildqualität liefert der DMR 70 eine solide Leistung ab. Das Bild erscheint in 1080i natürlich scharf und klar. Der De-Interlacer arbeitet auch kleine Bilddetails ordentlich mit ein. Im 720p-Modus gefällt das für ein solches Gerät wirklich brauchbare De-Interlacing. Die akkurate Behandlung von Videomaterial verblüfft. Gesamtnote in Relation zu Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet. 

Klang

1. Allgemeines

Generell auffällig ist, dass der aktive Subwoofer viel zu aggressiv angesteuert wird. Mittels der Taste „Sound“ auf der Fernbedienung kann Abhilfe geschaffen werden, denn drückt man „Sound“ kann durch anschließende Bedienung der Laut/Leise-Wipptaste (direkt unterhalb des Navigationskreuzes) der aktive Subwoofer heruntergepegelt werden. Nachdem dies geschehen ist, wundern wir uns wieder – diesmal über die Pegelfestigkeit der eingebauten Endstufen. Mit Verve und Nachdruck werden Effekte und Musikanteile auch bei deutlich gehobener Lautstärke in den Hörraum gefeuert. Der Hochtonbereich ist eher auf einen runden, homogenen Sound als auf maximale Brillanz ausgelegt. Dies sorgt dafür, dass man ohne Schwierigkeiten auch über längere Etappen mit dem DMR 70 Receiver hören kann. 

2. Klang DTS 5.1/Dolby Digital 5.1:

Dolby Digital, Star Wars Episode III, Eröffnungsschlacht oberhalb von Coruscant: Durch die sehr dominante Ansteuerung des aktiven Subwoofers sollte man 2 Dinge beachten: 1. Den Pegel herunterregeln und 2. einen entsprechend leistungsstarken aktiven Subwoofer verwenden, der nicht durchschlägt. Durch die sehr guten grobdynamischen Leistungen erscheint die Raumschlacht sehr beeindruckend, es fehlt allerdings an Durchzeichnung und fein modellierter Räumlichkeit im Hochtonbereich. Hier klingt das Geschehen zu wenig plastisch und wirkt somit etwas oberflächlich. Die Stimmwiedergabe ist tadellos, die Stimmen werden authentisch eingearbeitet und weder über- noch unterrepräsentiert. 

Die Grobdynamik und die Pegelfestigkeit sind sehr gut

DTS, deutsche Tonspur „Pakt der Wölfe“: Druckvoll und dynamisch, so kennen wir den DMR 70. Die rufende Menge gleich zu Beginn, anschließend der kräftige Basseinsatz – Heimkino macht Spaß mit dem kleinen Jamo Gerät. Die erzählende Stimme klingt fundiert und klar, vokale Details werden prima zum Ausdruck gebracht. Bei dieser Tonspur gefällt uns die DMR 70 deutlich besser als bei Star Wars Ep. III. Auch in der kurz nach der Einleitung folgenden brutalen Kampfszene liefert der DVD-Receiver eine schnelle und präzise Effektwiedergabe. Die harten Schläge, die kurzen Effekte beim Kampf mit der Bestie kommen durchdringend zum Ausdruck. Der einsetzende Regen allerdings könnte noch detaillierter herausgearbeitet werden. Die Rufe der im Regen laufenden Menschen dann ertönen wieder relativ detailliert und plastisch.

3. Klang in Pro Logic 2 Music: 

Beim 2008er Remix des Dancefloor Klassikers „Infinity“ vom Guru Josh Project wendet sich das DMR 70 mit Vehemenz und Nachdruck seiner Aufgabe zu, effektgewaltige Techno-Musik zu präsentieren. Die Räumlichkeit ist gut, selbst bei hohen Pegeln kann man die ersten akustischen Ebenen noch auseinander differenzieren. Ein überwältigendes Maß an Detaillierung kann man jedoch – verständlich in Bezug zu Preisklasse (nochmals deutlich unter UVP erhältlich) und Gerätekategorie (DVD-Receiver) nicht erwarten. Die Anbindung des Mittel- an den Hochtonbereich ist gut gelungen. Die Pegel für die Surroundlautsprecher sollte man, möchte man als Ziel eine intensive Einbindung verfolgen, allerdings etwas anheben (funktioniert über die „Sound“ Taste auf der FB und anschließend mit der Laut/Leise-Wipptaste den Pegel einstellen). Dass besonders Liebhaber nachdrücklicher Dance-Musik eine gute Partie mit dem Kauf eines DMR E70 machen, zeigt sich auch bei „The Power of Bhangra“ (Snap vs. Motivo) und beim Oops Up Remix (Snap vs. Dj Tomekk) auf der 1. CD des 2er Disc-Sets 2The Cult of Snap“. Grobdynamisch überzeugt der DVD-Receiver, er lässt nie das Gefühl von Leistungsmangel aufkommen. Die Räumlichkeit ist tadellos, so dass man sich komplett vom Klangbild eingeschlossen fühlt.

4. Klang Stereo:

Auch bei der Bewertung der Klangqualität in Stereo erzielt der Jamo DVD-Receiver ordentliche Zensuren. Zwar ist die Brillanz im Hochtonbereich beim 2. Satz aus Ludwig van Beethoves berühmter 9. Symphonie Nummer 9 „Ode an die Freude“ nur befriedigend, dem DMR E70 kommt aber der Schwung zu Gute, mit dem es schon zuvor auftrumpfen konnte. Für „Otto Normalhörer“ ohne besonderen Anspruch im Sinne einer „highfidelen“ Wiedergabe ist diese Abstimmung absolut in Ordnung, zumal auch die Räumlichkeit und das Volumen als prima einzustufen sind. 

5. Fazit Klang: Fürs investierte Geld kann man wirklich zufrieden sein – fürs Anhören von Filmen oder fürs Hören von Stereomusik in PLII Music eignet sich die DMR 70 dank der kraftvollen Endstufen tadellos. Die Einarbeitung von Stimmen ins akustische Geschehen ist prima. Die Grobdynamik überzeugt in jeder Betriebsart. Ein brillanter Hochtonbereich oder ein feines Herausmodellieren kleiner Details kann von einem solchen Gerät nicht erwartet werden. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut. 

Gesamt-Fazit

Elegantes Universaltalent: Jamo DMR 70

Mit solider Verarbeitung, kräftigem, grobdynamisch sehr gutem Sound und einem überraschend guten De-Interlacer/Scaler gerade im 720p-Modus kann sich James DVD-Receiver DMR 70 in Szene setzen. Die hervorragende, hochwertige Fernbedienung bringt weitere wertvolle Punkte aufs Konto des eleganten Geräts. Das Laufwerk arbeitet recht betriebsstabil, die USB-Funktionen sind ebenfalls ordentlich. Abzüge gibt es für die nicht sonderlich liebevoll übersetzten Menüs, die zudem grafisch veraltet wirken und wenig Einstelloptionen bieten. Der Klang ist eher auf Homogenität und Harmonie abgestimmt, die Brillanz und Feinzeichnung im Hochtonbereich sind daher nicht allzu stark ausgeprägt. Insgesamt eine sehr gute Wahl für Ein- und Aufsteiger, die einen leicht unterzubringenden, pegelfesten kleinen DVD-Receiver mit tadellosem Bild zum fairen Preis suchen. 

Optisch attraktiver DVD-Receiver mit tadelloser Bildqualität, beachtlicher Pegelfestigkeit und nachdrücklichem Klang

DVD-Receiver Mittelklasse
Test 26. Mai 2009
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Guter De-Interlacer und Scaler
+ Farblich neutrales Bild mit tadelloser Kontrastdynamik
+ Natürliche Bildschärfe
+ Sehr gute Pegelfestigkeit
+ Sehr gute Grobdynamik
+ Hervorragende Fernbedienung
+ Elegante Optik
+ USB-Eingang auf der Front

- Menü-Übersetzung und Menü-Grafik zeigen Verbesserungspotential auf
- Keine 1080p-Signalausgabe
- Insgesamt eher bescheidene Ausstattung

 

Test: Carsten Rampacher
Datum: 26. Mai 2009