HIGH END-SPECIAL: Eindrücke von Denons A1-Kette mit DVD-A1UD BD/DVD/DVD-A/SACD-Player

21. Mai 2009 (cr)

Vorführraum

A1 Referenzkette

DVD-A1UD

Einführung

Gerade hat die High End in München ihre Pforten geöffnet, da haben wir gleich einen exklusiven Bericht von den ersten audiovisuellen Eindrücken des brandneuen Denon Universal-Referenzplayers DVD-A1UD (Universal Disc) für unsere Leser parat. Nun ist die A1 Referenz-Gerätefamilie komplett, denn zur Vor-/Endstufenkombination AVP-A1HDA/POA-A1HD sowie zum Hightech-AV-Vollverstärker Denon AVC-A1HDA gesellt sich nun der passende Bild-/Tonzuspieler mit enormer Performance. 4999 EUR kostet das jüngste Familienmitglied - dass es diese immense Summe auch Wert ist, möchten wir im folgenden Bericht zeigen. 

Das Gerät

Der neuen DVD-A1UD zeichnet sich durch eine Vielzahl audiovisueller Innovationen aus, von denen  wir Ihnen die wichtigsten im folgenden kurz vorstellen möchten.

Der DVD-A1UD mit vielen technischen Innovationen

  1. Denon Link 4th: Neu bei der 4. Auflage von Denon Link ist, dass beim Anschluss des Players mittels HDMI zusätzlich zum HDMI-Audiosignal über Denon Link ein Masterclock-Signal übertragen wird, das dafür sorgt, dass Zeitlauffehler im Audiosignal (Jitter), sehr problematisch bei HDMI-Übertragungen, eliminiert werden. Nur der D/A-Wandler in der AV-Vorstufe oder dem AV-Vollverstärker bestimmt nun den Takt. Denon Link 4th eignet sich somit vorzüglich z.B. für die Übertragung der neuen HD-Tonformate von einer Blu-ray. Die volle Funktionalität bei alleiniger Nutzung der Denon Link-Verbindung (Übertragung unter anderem von DVD-Audio- und SACD-Signalen) bleibt selbstverständlich ebenfalls erhalten. Für die A1 Komponenten AVC-A1HDA und AVP-A1HDA wird ein Upgrade auf Denon Link 4th erhältlich sein, um eine optimale Zusammenarbeit mit dem DVD-A1UD sicherzustellen.
  2. Advanced AL32 Processing Multi Channel, erstmalig im DVD-AUD eingesetzte neueste Generation des Denon Alpha Prozessors mit Biterweiterung auf bis zu 32 Bit. Passend dazu verfügt der DVD-A1UD über 192 kHz/32 Bit D/A-Wandler für alle Kanäle, damit das auf 32 Bit aufpolierte Audiosignal entsprechend digital-analog gewandelt werden kann. Da es aktuell keinen Receiver oder Verstärker und keine Vorstufe mit 192 kHz/32-Bit D/A-Wandler gibt, kann AL32 Processing Multichannel nur in Verbindung mit der internen D/A-Wandlung des DVD-A1UD genutzt werden.
  3. Zwei getrennte HDMI-Ausgänge, einer für Video- und einer für Audiodaten für eine optimale Signalreinheit (Videosignal kann direkt zum Beamer und das Audiosignal direkt zum AV-Verstärker oder zur AV-Vorstufe geleitet.
  4. Symmetrische XLR-Ausgänge
  5. Denon Compressed Audio Restorer Multi Channel für eine optimale Qualität datenreduzierter Quellen (unterstützt nicht nur MP3 und WMA/Stereo, sondern auch Multichannel-Wiedergabe: Ebenfalls verlustbehaftet komprimierte Formate wie DTS oder Dolby Digital werden akustisch aufbereitet und verbessert.
  6. Silicon Optix HQV REALTA Videoprozessor
  7. Vertikale Streckung des Bildes für das Zusammenspiel mit Beamern, die über einen Anamorphoten verfügen - somit wird ein perfektes Cinemascope-Bild ohne störende schwarze Balken oben und unten erzielt.
  8. Vollständig vibrationshemmende Konstruktion für mechanische und elektrische Störungsresistenz
  9. Neu entwickeltes, besonders hochwertiges S.V.H-Laufwerk für extrem leisen Betrieb
  10. 7-Block-Struktur, um gegenseitige Signalbeeinflussungen der unterschiedlichen Audio-/Video-/Netzteil-Sektionen zu vermeiden
  11. 18,9 kg Gewicht

Eindrucksvolle Bestückung 

Bild und Ton mit enormer Performance

Die Anlage
  • Vorstufe AVP-A1HDA
  • Endstufe POA-A1HD
  • Universalplayer DVD-A1UD
  • Projektor SIM2 C3X Lumis Host
  • Anamorphot ISCOSCOPE II Motorized Sled
  • Leinwand dnp Supernova Epic mit Hochkontrastfilter und automatischer Maskierung
  • Lautsprecher: B&W 800er Serie, Front 2 x 802D, Center HTM2D, Surround und Surround Back 4 x 804S, 
    Aktive Subwoofer 2 x ASW855
  • Audiokabel: Oyaide Tunami Nigo, Oyaide Across 900 (XLR), Oyaide Across 750 (Cinch)
  • Netzkabel: Oyadi Tunami GPX, Fisch Audiotechnik Performance P7
Software (alles Blu-rays)

Andrea Bocelli, Vivere - Live in Tuscany, 1. Stück (Melodramma), 2L Nordic Sound (BD Audio Disc), Stück 1 (Mozart, Violinenkonzert in D-Major) und Stück 5 (Crux Fidelis, gregorianische Chöre), alles inLPCM 5.1, Celine Dion, A New Day, Track 3, It's all coming back to me now, Tonspur Dolby TrueHD 5.1, Baraka, Kapitel 5, Tonspur DTS-HD Master Audio, Batman - The Dark Knight, Eröffnungssequenz in Dolby TrueHD (englische Tonspur) mit Banküberfall

Klangliche Eindrücke

Akustisch eröffnete die A1 Kette in Verbindung mit dem 800er B&W Lautsprechern einen enorm weiten Horizont: Bei der LPCM-Tonspur von "Vivere" begeistert schon bei der zuerst gesprochenen Stimmdarbietung die räumliche Authentizität und Klarheit. Als dann der blinde Startenor die Bühne betrifft, beginnt eine bombastische klangliche Vorstellung, die durch die extreme Impulstreue und die herausragende Dynamik beeindruckt. Feine vokale Konturen der Stimme Bocellis werden sensibel und filigran herausgearbeitet. Gut ist der leichte Rückkopplungseffekt durch das von Bocelli verwendete Mikrophon heraus zu hören. Das große Orchester ist exzellent eingebunden, eine harmonische Gesamtcharakteristik ist vernehmbar, trotzdem ist nahezu jedes einzelne Instrument bezüglich der Charakteristika und der Platzierung innerhalb des Orchesters klar auszumachen. Auch beim Violinenkonzert begeistert die Referenzanlage. Die Streicher werden transparent und lebendig wiedergegeben, gleichzeitig aber samtig und souverän. Es fehlt jeder Hang zum Aggressiven. Die gregorianischen Chöre erklingen mit präziser Ausprägung, die Räumlichkeit des sich hervorragend von den Lautsprechern lösenden Klangs ist enorm. Bei der Celine Dion-Präsentation wird das Klavier zu Beginn mit perfektem Timing übertragen. Dions Stimme ist höchst exakt auf der weitläufigen Bühne zu orten und begeistert durch die außerordentlich gute Durchhörbarkeit und die feine Ausprägung stimmtypischer Charakteristika. Die Balance zwischen vokalen und instrumentalen Elementen ist sehr gut gelungen. Bei "Baraka" fasziniert die präzise Ansteuerung der beiden aktiven Bässe. Sie schwingen nicht nach, sondern kommen impulstreu auf den Punkt. Das lässt sich auch beim Beginn von "The Dark Knight" nachvollziehen. Die Schusswechsel werden dynamisch und mit enorm viel Nachdruck in den Hörraum geworfen. Als der Filialleiter mit seiner Pumpgun durchgreifen und die Handlanger des Jokers aus seiner Bank vertreiben möchte, ertönen die Schüsse aus der Pumpgun bassstark und kraftvoll.

Bildeindrücke

Visuell lohnt sich ein Blick auf die Celina Dion BD. Hier liegt das Bild in 1080i vor - die Umwandlung in 1080p gelingt dem DVD-AUD hervorragend. Bewegungen verlaufen scharf und gleichzeitig fließend. Es kommt praktisch nicht zu Bildrucklern. Diagonale Linien sind exakt gezogen und weisen keine Treppenstufen auf. Das Bild wirkt außerordentlich stabil und neigt nicht zum Zittern. Bei "Baraka" beeindrucken die enorme Bildtiefe, die Kontrastdynamik auch in sehr dunklen und hellen Bildteilen sowie die hohe, aber stets natürliche Bildschärfe. Dass der DVD-A1UD seine Qualitäten so überzeugend ausspielen kann, liegt natürlich auch an der 20.000 EUR kostenden Leinwand mit Hochkontrastfilter und spezieller Beschichtung. Die Leinwand ist auch in der Lage, das Licht, welches von etwaigen externen Lichtquellen kommt, effektiv heraus zu filtern, so dass praktisch nur das vom Beamer kommende Licht optimal für die Bilddarstellung genutzt werden kann. Der Highend SIM2 Full-HD 3-Chip DLP-Beamer beeindruckt mit extremen Kontrastwerten (effektiv nutzbar über 20.000:1) und enormer Farbtreue. Bilanzierend ein absolutes Traum-Bild, besonders dann, wenn man zusätzlich zum rund 37.000 EUR kostenden SIM2 Beamer noch den rund 11.000 kostenden ISCO Anamorphoten hinzu kauft. Ein echtes Cinemascope Filmerlebnis ist auch dank der problemlos funktionierenden Vertikal Stretching-Funktion des DVD-A1UD möglich. Die erstklassigen visuellen Qualitäten werden auch bei "The Dark Knight" deutlich: Die Tresortür erscheint bis ins letzte Detail scharf und völlig ohne jegliches Rauschen, die Schalterhalle wirkt sehr authentisch und präzise wiedergegeben. 

Fazit

Wir sind gespannt auf unser Testsample vom DVD-A1UD

Das sind unsere ersten Eindrücke, ein ausführlicher Test des DVD-A1UD wird in der nächsten Zeit folgen. Dann werden wir alle Wiedergabemöglichkeiten des neuen Denon Referenz-Universalplayers in vollem Umfang untersuchen.

Text: Carsten Rampacher
21. Mai 2009