TEST: AKG In-Ear-Phone K331 - neuer Star in der Mittelklasse?
08.10.2009 (cr)
Attraktiv und leicht zu tragen
Zubehör fürs iPhone
Mit Transportbox
Einführung
Nach wie vor sind die serienmäßigen Ohrhörer, die iPod, iPhone und anderen Mobiltelefonen sowie portablen Medienplayern beiliegen, eher wenig überzeugend. Daher verwundert es nicht, dass der Zubehörmarkt boomt und reichhaltige Offerten bereit hält. Zu dem brandaktuellen Modellen gehört der in Deutschland exklusiv vom Media Markt angebotene AKG-Ohrhörer K331, der auf knapp 55 EUR kommt und sich so in die hart umkämpfte Mittelklasse einordnet. Die Impedanz beträgt 16 Ohm, die Empfindlichkeit 121 dB/V. Die Maximalbelastbarkeit beträgt 2000 mW, der Frequenzgang reicht von 12 Hz bis 23,5 kHz. Das Kabel ist 1 Meter lang, der Stecker hat 3,5 mm Durchmesser. Was für Leistungen der lediglich wenige Gramm wiegende Ohrhörer im Praxisbetrieb erbringen konnte, steht im folgenden Testbericht.
Verarbeitung
Detailaufnahme eines Ohrstöpsels
Mitgelieferte Transportbox mit Reißverschluss, gute Detailverarbeitung - hier die Kabelführung
Der K331 ist sehr leicht und daher beim Tragen kaum zu spüren
Anschlussstecker
Verkraftet auch mal stärkeren Zug - solide Kabelführung
Hohe Materialqualität
Die leichten Ohrhörer gefallen mit einer wirklich guten Verarbeitungsqualität. Das verwendete Material erscheint hochwertig und deutlich besser als bei sehr preisgünstigen Angeboten oder erst recht im Vergleich zu den Ohrhören, die bei vielen Mediaplayern und Mobiltelefonen im Lieferumfang enthalten sind. Die Passgenauigkeit ist gut, durch eine prima Qualität überzeugt auch die mitgelieferte Transportbox mit praktischem Reißverschluss. Sollte man die Ohrhörer aus Versehen einmal stärkerem Zug aussetzen - der K331 hält auch diesem Stand. Note in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet.
Klang
Der Tragekomfort der Ohrhörer ist in Ordnung, setzt aber keine Maßstäbe, da man immer das Gefühl hat, den K331 bei einer stärkeren Kopfdrehung gleich zu verlieren - was sich in der Praxis allerdings als falsch erweist. Klanglich kann der Ohrhörer in keinster Weise mit dem leistungsmäßig bärenstarken AKG K519DJ mithalten, wie sich bei "Final Countdown" von Europe zeigt. Hier schafft er es zwar, den preiswerten AKG K-315 (erhältlich für unter 20 EUR) in die Schranken zu weisen, kann sich aber nicht wesentlich vom IAKG K 321für knapp 35 EUR absetzen. Die etwas spitze Stimmwiedergabe und der leicht ins Schrille abdriftende tonale Gesamtcharakter verhindert hier eine bessere Bewertung. Also auf zum nächsten Titel. Bei "Heart and Soul" von T'Pau macht sich der K331 schon deutlich besser und fördert auch ein ordentliches Volumen im Bassbereich zu Tage. Die Stimme zischelt bei deutlich gehobener Lautstärke zwar leicht, ist aber bei geringem Pegel klar und differenziert. "Suburbia" von den Pet Shop Boys mit dem längeren Intro weist darauf hin, dass ein gepflegter räumlicher Auftritt zu den Stärken des K331 gehört - auch verschiedene akustische Ebenen können durchaus unterschieden werden. Der Hochtonbereich präsentiert sich, gerade beim Übergang der Mitten in die Höhen, als leicht überrepräsentiert. Schön arbeitet der Kopfhörer den Anfang von "Solange man Träume noch leben kann" von der Münchner Freiheit heraus. Auch die Stimme wirkt - sofern man es mit dem Pegel nicht übertreibt - klar und relativ natürlich. Die Bassuntermalung erscheint allzeit präsent, allerdings ist ein leichtes Nachschwingen herauszuhören. Beim Mix der Real Booty Babes des Lady Gaga Hits "Pokerface" muss der K331 nun beweisen, dass er auch für Techno- und Dance-Liebhaber ein Top-In-Ear-Hörer ist. Das gelingt relativ überzeugend - wer aber wirklich eine enorme Bassperformance schätzt und sich am auffälligeren Style, bedingt durch die gestiegene Baugröße, nicht stört, dem raten wir, lieber rund 15 EUR mehr in die Hand zu nehmen und den K519DJ zu erstehen, der mit solchen Songs mit einer ungeahnten Gelassenheit und Souveränität umgeht. Für einen Ohrhörer klingt der K331 wirklich ordentlich - der Bassdruck ist spürbar, hat aber nicht die Ausformung wie beim K519DJ, und auch die Dynamik ist ordentlich. Allerdings wirkt der Sound nicht so aufgeräumt und versprüht etwas Hektik, was mit dem spitzeren Hochtonbereich zu tun haben dürfte. Bei "Time Out" von der Dream Dance Alliance lässt es der AKG im Bassbereich durchaus nachdrücklich angehen - hier ist es sehr stark von der Präzision des Sitzes im Gehörgang abhängig, wie viel satten Bassdruck der Zuhörer abbekommt. Dies ist bei praktisch allen In-Ears der Fall, es hängt viel von den anatomischen Gegebenheiten im Ohr des Hörers ab. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Sehr gut.
Fazit
Schick und hochwertig: Der AKG K331
Der hochwertig verarbeitete AKG K331 weist viele Stärken auf - er agiert dynamisch, erzeugt einen glaubwürdigen Raum und ist recht pegelfest. Zudem ist er leicht und schick. Als nachteilig empfinden wir den etwas spitz zulaufenden Hochtonbereich - hier hilft es nur, den Pegel etwas herunter zu schrauben.
Hochwertig verarbeiteter In-Ear-Hörer mit guter
Pegelfestigkeit und lebendigem Klang

Stereo-Ohrhörer Mittelklasse bis 70 EUR
Test 08. Oktober 2009
+ Hochwertig verarbeitet
+ Gute Dynamik
+ Tadellose Räumlichkeit
+ Ordentlicher Bassbereich
+ Elegante Optik
- Etwas zu greller Hochtonbereich
Test: Carsten Rampacher
Datum: 08. Oktober 2009