XXL-TEST: Sony AV-Receiver STR-DA5300ES

22. Juli 2008 (th/cr)

Einführung

Für Marktpreise ab 1.100 EUR erhält der geneigte Käufer den Sony STR-DA5300ES, einen enorm hochwertigen anmutenden Siebenkanal-AV-Receiver mit Decoding-Möglichkeiten für die neuen Tonformate Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio. Des Weiteren verarbeitet der Sony AV-Receiver auch 8-Kanal-PCM-Signale. Gleich sechs HDMI-Eingänge sorgen für eine erweiterte Konnektivität. Natürlich schleift der STR-DA5300ES auch 1.080p/24 Hz-Signale durch. Mittels des Digital Media Ports auf der Geräterückseite können Walkmen, Mobiltelefon, iPod oder Notebook Kontakt mit dem AV-Receiver aufnehmen. Dazu passt die Audio Player-Optimierung, die den Sound von komprimierten Dateiformaten verbessert. Mit einer Leistungsausbeute von 120 Watt pro Kanal (8 Ohm, 20 Hz bis 20 kHz, 0,09 % Klirrfaktor) rangiert Sonys in silberner oder schwarzer Ausführung lieferbarer AV-„Commander“ auf gutem Level, wobei die werksseitig angegebenen Leistungswerte oftmals deutlich von dem abweichen, was wir dann in der Praxis erleben. Wir waren gespannt – etabliert sich der STR-DA5300ES an der hart umkämpften Klassenspitze?

Verarbeitung

Alle Bedienelemente weisen eine sehr hohe Materialgüte auf

Tadellose Passungen

Die Gerätestandfüße passen zum edlen Gesamteindruck

Klare Linien und eine Top-Detailverarbeitung

Nur ein Standby-Knopf, aber kein Netzschalter

Präzise geformte Kanten

Sauber gebürstetes Aluminium

Aufgeräumt wirkende Fernbedienung

Innenaufbau

Chassis

Kühlkörper und Endstufeneinheit

Blick ins Innerste

Saubere Verkabelung

Akkurates Platinenlayout

Elko

Aufbau in mehreren Schichten

Viele Kabelstränge, aber ordentlich verlegt

Transformator

Der Sony hinterlässt einen ausgesprochen hochwertigen Gesamteindruck. Die sehr präzise eingepasste Frontblende besteht aus sauber gebürstetem Aluminium. Alle auf der Gerätefront untergebrachten Bedienelemente sind bezüglich des Qualitätsniveaus über dem gängigen Klassenniveau und können sich schon beinahe mit dem Verarbeitungs- und Materialqualitäts-Level sehr teurer AV-Boliden messen. Relevante Details, die wichtig sind für eine einwandfreie Gesamtqualitäts-Bewertung, sind von ausgesprochen überzeugender Güte. Zu nennen wären beispielsweise Lautstärkedrehregler und Gerätestandfüße. Auch edel wirken die auf der Geräterückseite untergebrachten Lautsprecherkabel-Schraubterminals. Das Innenleben des STR-DA5300ES punktet mit sehr gutem Platinenlayout, hochwertig anmutenden Baugruppen (großformatiger Trafo z.B., üppig dimensionierter Kühlkörper) und einer zwar ausladenden, aber insgesamt ordentlichen Verkabelung. Die mitgelieferte Fernbedienung repräsentiert einen guten Standard. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend. 

Anschlüsse

Üppige Anschlussbestückung

6 HDMI-Eingänge und 3 Komponenten-Eingänge

Große Auswahl an konventionellen Digitaleingängen

7.1-Externeingang und 7.1-Vorverstärkerausgänge

Tadellose Lautsprecherkabel-Anschlussterminals

Front AV-Eingang

Die Anschlusssektion des STR-DA5300ES ist ausgezeichnet bestückt. Gleich sechs HDMI-Eingänge (Nr. 6 für HDMI Audiosignale) sind vorhanden, es gibt allerdings lediglich einen HDMI-Ausgang (hier wären zwei Ausgänge, z.B. für die parallele Signalausgabe an einen Beamer und an einen LCD-TV ein Vorteil). Gleich drei Komponenteneingänge und zwei Komponentenausgänge (Zone 2 und Monitor Out) legen ebenfalls Zeugnis über die reichhaltige Ausstattung des 5300ers mit Anschlussbuchsen ab. Zwei eigene Stereo-Cinch-Eingänge (analog) sind für Phono und SACD bestimmt. Weitere Stereo-Cinch-Eingänge gibt es für MiniDisc/DAT, Tape/CD-R, TV, SAT, DVD/BD, Video1 und Video2. Ausgangsseitig stehen MD/DAT, Pae/CD-R, Video 1 sowie Zone 2 und Zone 3 zur Verfügung. Ebenfalls vorhanden sind ein 7.1-Externeingang und 7.1-Vorverstärkerausgänge. An herkömmlichen Digital-Ein- und Ausgängen sind vier optische und drei koaxiale Ports auf der Rückseite zu finden. Ein optischer Ausgang ist des Weiteren vorhanden. An althergebrachten S-Video- und FBAS-Verbindungsmöglichkeiten finden sich füf Eingänge und drei Ausgänge (FBAS) sowie vier Eingänge und zwei Ausgänge (S-Video). Das Anschluss-Angebot wird ergänzt durch den DMPORT-Anschluss und eine RS232C-Schnittstelle. Drei Trigger-Ausgänge, 1 x IR Remote in/2 x IR Remote Out und Control S In/Out sind für systemintegrative Lösungen vorhanden. Auf der Geräte-Vorderseite ist noch ein Front-AV-Eingang untergebracht, dieser verfügt über einen optischen Digitalanschluss, einen analogen Stereo-Cinchanschluss und über Video-Signaleingänge für S-Video und FBAS. Das einzige, was fehlt, sind USB-Interfaces. Gesamtnote Anschlusssektion unter Berücksichtigung der Preisklasse: Ausgezeichnet – hervorragend.

Ausstattung, Einstellmöglichkeiten, Kalibrierung, Bedienung

Alle relevanten Formate werden vom STR-DA5300ES decodiert

Optisch und haptisch überzeugender Lautstärkeregler

Überdurchschnittlich aufwändiges und hochwertiges Messmikrophon im Lieferumfang

Die Ausstattung des STR-DA5300ES fällt üppig aus. So besitzt der AV-Receiver sieben jeweils 120 Watt starke Endstufen, die die angegebene Leistung bei einem Klirrfaktor von 0,90 % zwischen 20 Hz und 20 kHz abgeben. Ein moderner SHARC DSP sorgt für eine präzise Signalverarbeitung. Der AV-Receiver decodiert alle gebräuchlichen Formate (Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital 5.1 EX, Dolby Digital, Dolby Pro Logic IIx, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution Audio, DTS 5.1, DTS-ES Matrix/Discrete 6.1, DTS 96/24). 

Verschiedene Soundfield-Programme haben zur Aufgabe, in Abhängigkeit von der Signalquelle (Film, Musik, Stereo, Kopfhörer). Hinter dem oft zu findenden Begriff „A.F.D. Auto“ verbirgt sich schlicht „Auto Format Direct Auto“, das heißt, die Wiedergabe erfolgt im Aufzeichnungsformat. Bei „A.F.D. Mode“ erfolgt die Wiedergabe nach der Decodierung immer im Mehrkanal-Format. Als Highlight der DSP-Technik verfügt der STR-DA5300ES über Digital Concert Hall, eine leistungsfähige Simulation einer Konzerthalle, die die Charakteristik jedes einzelnen Instruments angemessen berücksichtigen soll. Natürlich ist auch ein automatisches Einmesssystem mit sehr hochwertig wirkendem Mikrophon mit an Bord, welches wir später genau untersucht haben. 

Der Sony bringt des Weiteren einen RDS-Tuner mit 30 UKW-Stationsspeichern mit und ist multiroom-fähig (Zone 2/Zone 3). Die Video-Funktionalitäten beinhalten ein Upscaling bis auf 1.080p sowie die Möglichkeit zum Durchschleifen von 1.080p/24 Hz-Signalen. Der Sony bearbeitet keine per HDMI eingehenden Signale, sondern nur Videosignale, die analog eingehen und später digital über den HDMI Out ausgegeben werden. 

Bezüglich des gebotenen Bedienkomforts wechseln sich beim STR-DA5300ES Licht und Schatten ab. Die mitgelieferte Fernbedienung ist zwar fluoreszierend, leider aber nicht beleuchtet. Nicht überzeugend und wirklich unpraktisch: Das Navigationskreuz ist nicht fluoreszierend, sondern bleibt im dunklem komplett schwarz. Die Tasten-
Druckpunkte sind in Ordnung und somit weder schlecht noch sensationell gut. 
Die Haptik des Kreuzes inkl. Enter-Taste sind zwar ungewohnt aber nach kurzer Eingewöhnungsphase in der Praxis durchaus brauchbar. Return/Exit-, Amp Menu- und Options-Button sind hingegen zu klein und etwas zu nah am Kreuz platziert
Das OSD ist offensichtlich nur per HDMI aufrufbar – das geht besser bzw. flexibler. Die grafische Gestaltung des OSD ist auf absolutem Top-Level – und kommt quasi an Yamaha und Denon heran. Besonders bei den anspruchsvolleren Einstellmenüs z.B. fürs Bassmanagement und für Virtual Surround sind sehr schöne Grafiken programmiert worden. Die Logik im Aufbau der Menüs ist absolut in Ordnung, 
die erklärenden Hilfetexte sind auch nicht schlecht. Sehr gut gelöst ist, dass das GUI genau an der Stelle in die Untermenüs hineingeht, an der man sie beim letzten Mal verlassen hat. Möchte man ins manuelle LS-Setup, welches in der Mitte der Optionen zu finden ist. muss man nicht immer nach unten scrollen – man ist sofort wieder an der richtigen Stelle. 

Kommen wir zur OSD-Unterteilung:

Eingangsmenü

Input: Hier kann man die Eingänge zuweisen und den Namen des Eingangs ändern. Nicht logisch ist an dieser Stelle, dass man auf einmal die Options-Taste benötigt, um in die Untermenüs zu kommen, was bisher mit der Entertaste zu machen war. Enter ist hier nun ein Kanalwechsel im Sinne einer Umschaltung.

Settings: Die Settings wiederum sind folgendermaßen unterteilt:
o Auto Calibration – hierzu später mehr

Grafisch sehr schön werden die verschiedenen LS-Konfigurationsmöglichkeiten aufgezeigt

Alle Mischformen zwischen 2.0 und 7.1 sind verfügbar

3.0 Setup

Speaker-Menü mit ausführlichen Funktionserläuterungen - hier die "Center Mix"-Funktion

Anwahl des gewünschten Sound-Feldes per OSD

Erklärungen unten im Menü, hier für den Modus Pro Logic IIx Music

Einstellmöglichkeiten für PLIIx

o Speaker: a) Impedance 4/8 b) Speaker Pattern: grafisch sehr schön gelöste Wahl des Setups von 2.0 bis hin zu 7.1 mit allen Mischformen c) Center Mix: nur anwählbar, wenn unter Pattern ein Setup ohne Center angewählt wurde d) Sur Back Assign: nur anwählbar, wenn bei Pattern ein Setup ohne SBs ausgewählt wurde; kann dann für BiAmp oder Zone2 genutzt werden e) Manual Setup: Hier wird die LS-Größe gewählt, wobei alles „small“ sein muss wenn eine der Fronts klein ist; dazu in cm-Schritten die Entfernung für jeden LS und in 0,5dB-Schritten der Level. Für die Sides/Rears kann noch eine hohe und tiefe Position angewählt werden, nicht aber für die Backs. Die Übernahmefrequenz (Crossover) ist nur getrennt in die drei Gruppen Front/Center/Surround, dafür aber von 40 bis 200 Hz in 10’er Schritten justierbar f) Tes tTone: Hier kann der Level nochmals kalibriert werden, diesmal aber mit einem Testton; Unpraktisch ist, dass man bei manuellem Durchlauf bei jedem LS erst Enter drücken muss um den Pegelwert zu verstellen. Dies erschwert das schnelle Austesten verschiedener Pegel ungemein; Regelbereich +/-10 in 0,5er Schritten. In diesem Untermenü ist abermals noch Phase Noise und Phase Audio nachzuprüfen. In beiden Punkten gibt es folgende Kombis: L/C C/R R/SL R/SR SR/SL SR/SBR SBR/SBL SBL/SL SL/L L/SR g) Multi CH SW Level: analoger Sub-Eingang-Level 0 und 10dB h) D.Range Comp: Off STD MAX und zu guter Letzt noch die Wahl Distance Unit: Meter oder Feet
o Surround: a) Sound Field Setup: Hier können für einige der Klangmodi Einstellungen zur Individualisierung und Optimierung vorgenommen werden. Die einstellbaren Parameter sind markiert mit „Custom Settings“. Folgend nur die per Custom Settings editierbaren Modi: PL2Music PL2x Music (bei beiden Center Width Control, Dimension Control und Panorama Mode; die Einstellungen gelten für beide Klangmodi); Zusätzlich lassen sich die Sony DSPs in ihrer Intensität von 20 bis 100 % in 5’er Schritten regeln und Screen Depth und Virtual Speakers an- und abschalten. Beides erzeugt virtuelle LS; grafisch schön gemacht. Die editierbaren Sony-DSPs sind Cinema Studio EX A / B / C, D. Concert Hall A / B. In der Intensität lassen sich noch Church, Jazz ClubLive Concert Stadium Sports und Portable Audio einstellen wie oben b) SB Decoding c)SB Dec Mode

EQ-Modi

o EQ: „EQ“ lässt sich für die drei oben schon definierten LS-Gruppen fünf mal setzen. Allerdings nur Bass/Treble. Steps 1db bis +/- 10dB. Uns ist keine Möglichkeit aufgefallen Güte, Frequenz etc. zu variieren. Damit erfüllt dieser EQ unserer Meinung nach eine Loudnessfunktion. Wo der unterschiedliche Einsatzbereich der fünf EQs liegt, hat sich uns nicht ganz erschlossen.
o Multi Zone: Es gibt zwei Multi-Zones. Zone 3 lässt sich einschalten und es lassen sich alle Eingänge außer den HDMI-Interfaces anwählen und zusätzlich noch Einstellungen für Trigger12V (nicht weiter betrachtet). Bei Zone2 kann man zusätzlich noch die Lautstärke regeln.
o Audio: a) A/V Sync: Delay von 0 bis 300 ms in 10’er Schritten (könnte durchaus noch feiner gerastert sein) b) Dual Mono: Main/Sub, Main, Sub, Main+Sub c) Decode Priority: PCM und Auto
o Video: Sobald ein Eingang angewählt ist, über den auch ein Bildsignal läuft, ist die Funktion zu erreichen. Es steht dann allerdings nur eine Kombination aus Scaler und DeInterlacer zur Verfügung und es gibt keine weiteren Einstellmöglichkeiten wie einen Video-Mode oder Film-Mode bzw. Bildverbesserungen. Zur Wahl stehen: Direct, Auto, 480i/576i, 480p/576p, 720p, 1080i, 1080p.
o HDMI: - HDMI Control: On/Off. HDMI Audio: TV+AMP oder AMP–HDMI SW Level: 0 +10db Auto
o System: - Screen Saver on off und RS 232C Control on/off

Attraktives, modern gestaltetes OSD, hier die Bestimmung der Lautsprecher-Größe

Time Alignment

Pegelabgleich

Verschiedene Positionen sind für die Surroundlautsprecher verfügbar, je nach dem wo sie Aufstellung im Hörraum beziehen

Manuelle Settings: Alle LS auf „small“ (in Verbindung mit Teufel System 9)

• FC: 0db 3.1m
• FL 0 dB 3,3 m
• FR: 0df 3,3m
• SR: -3db 1,65m low
• SBR: +0,5db 2,33m
• SBL: 0db 2,3m
• SL: 0,5db 1,63m low
• Sub: +1,5db 4,5m
Dies sind die von uns manuell per Gehör eingegebenen Level. 

Im Vergleich dazu die gemessenen Werte unter Verwendung der Messkurve Full Flat:

- FL: +0,5db, 3,31m large
- FC: +1,5db 3,14m large
- FR: -0,5db 3,37m large
- SR: +0,5db 1,78m large low
- SBR: -1db 2,02m large
- SBL: -1db 2,04m large
- SL: +2,5db 1,7m large low
- Sub: +7db 5,51m

Die Werte, die automatisch ermittelt wurden, weichen deutlich von den manuell gemessenen Werten ab. Das ist prinzipiell nichts Ungewöhnliches, da die meisten LS-.Einmesssysteme gewisse Präzisionsschwankungen aufweisen und nur sehr wenige Systeme absolut exakt messen (z.B. Einmesssystem im Denon AVC-A1HD oder aber im Yamaha DSP-Z11). Auffällig beim STR-DA5300ES ist der hohe Pegel für den aktiven Subwoofer. Normalerweise tendieren Auto-Einmesssysteme eher dazu, den aktiven Subwoofer mit sehr geringem Pegel zu erfassen. 

Menü für die automatische Kalibrierung

Auto Calibration Dauer für erste Position: 1min 10sek. Komplett. Es sind insgesamt 3 Positionen einzumessen. Für die drei Positionen kann man dann drei unterschiedlichen Calibration Types anwählen: Full Flat, Engineer (Sony „zuhause“-Abstimmung), Front Reference und Off. Mit Option kann man sich dann die EQ-Kurven anschauen, welche für die verschiedenen Calibration Types tatsächlich auch anders aussehen. Hier handelt es sich dann auch um einen parametrischen EQ, was aber nicht genau zu belegen ist – hierfür ist die Grafik nicht detailliert genug. Ebenso lässt sich nur die Vermutung aufstellen, dass Front, Center, Sur und SurB jeweils als Gruppe bezüglich des Equalizing behandelt werden. Der Sub ist nicht zu finden. Es stellt sich daher die Frage, inwieweit der Sub erkannt wurde. 
Geht man ins Setup,erscheinen die LS als „large“, beim klanglichen Gegencheck ist aber klar zu hören, dass der Sub mitläuft.  Sehr intelligent gelöst: Während des Betriebs kann man auf die Display-Taste und dann die Options-Taste drücken (oder auch gleich die Options-Taste) und bekommt über das Bild eine Auswahl von Funktionen zur direkten Anwahl angeboten. Diese wären:

- Sound-Field – Auswahl
- EQ (1-5 und off)
- Position (1-3)
- Level (man kommt ins manuelle LS- und BM-Setup – sehr gut)

Diese Auswahl der Positionen legt den Schluss nahe, dass man zwar drei Orte einmisst, aber nur Messpunkt zu einer Zeit aktiv ist. Das System arbeitet nicht so komplex wie Audessey, dafür aber flexibler bezüglich verschiedener Hörpositionen innerhalb des Raums (Essplatz, Referenzplatz und Leseecke als Beispiel).

Versuch: Einmessung der Canton Karat auf Position 3, und tatsächlich: Wir haben auf Position drei nun ein ganz eigenes Einmesssetup im Gegensatz zu den beiden anderen Positionen. So kann nun auf Position drei mit den Karats in Stereo gehört werden und auf Position 1 mit dem Sys9 Surround ohne dass irgendetwas nachgeregelt werden muss; die EQ-Kurven sind auch unterschiedlich. Genial, zumindest für den Testbetrieb.
Hintergrund für diese Maßnahme/diesen Versuch: Als die Canton Karat an einer anderen Stelle im Raum aufgestellt waren, war der Klang sehr unausgewogen, so dass fast nur die in unserem Testraum vorhandenen Raummoden dafür verantwortlich sein können. 

Fazit Ausstattung, Einstellmöglichkeiten, Kalibrierung, Bedienung: 

Der STR-DA5300 überzeugt mit seinem modern gestalteten und bilanzierend praktisch zu bedienenden Graphical User Interface. Die Fernbedienung ist ebenfalls gut und weist nur im Detail Verbesserungspotential auf. Das Einmesssystem arbeitet sehr speziell, weist aber eine Menge an interessanten Merkmalen auf. Die Ausstattung ist reichhaltig, die Videosektion kommt allerdings ohne Video-EQ daher. Gesamtnote unter Berücksichtigung der Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Testequipment:

Testequipment

Klang Stereo an Canton Karat 709DC im Modus Position Off:

1. Frequenzgang/Tonalität: Der STR-DA5300ES bietet einen relativ klaren Gesamtklang, nicht spitz, auch nicht wirklich hell, das sind unsere Impressionen nach der erste groben akustischen Einschätzung. Dafür aber wirkt die akustische Auslegung bei genauem Hinhören etwas dünn und ganz leicht ins Blecherne, Hohle gehend. Der Frequenzgang scheint nach oben hin sehr sauber und weit zu sein, ohne besondere Auffälligkeiten. Hell und betont, ohne aber wirklich aggressiv zu sein .Eher fällt auf, dass der Sound nach unten heraus etwas schmal ist seitens der Tonalität. Auch der Tiefgang liegt nur auf durchschnittlichem Level. 

2. Bass Performance: Der Sony tritt soweit ausreichend schnell an , könnte aber dennoch etwas forscher sein. Je tiefer es bezüglich der wiederzugebenden Frequenzen geht, umso langsamer und flacher wird der Eindruck ; das Gebotene ist gerade noch als ein dünnes Klangbild zu bezeichnen. Für viele mag dies etwas widersprüchlich klingen, da der vordergründig erzielte Effekt genau anders herum ist: Erweckt wird der Eindruck einer voluminösen Wiedergabe. Erreicht wird dies durch einen sehr präsenten Kick-/Oberbassbereich der leicht gerundet, voluminös und nach unten ausblendend mächtig erscheint. Der Antritt bei heftigen Bassattacken ist in Ordnung, liegt aber nicht über dem Durchschnitt. Insgesamt wirkt der Bassbereich und überallem der Tiefbassbereich nicht ganz so kraftvoll und nachdrücklich wie bei den momentan den Ton angebenden Onkyo AV-Receivern. Hier bietet sich also Nachbesserungs-Potential, und wenn Sony die akustische Auslegung verändert, kann man dem Bass auch gleich noch mehr Kontrolle und Souveränität angedeihen lassen. Im reinen Kickbass-, bzw. Oberbassbereich hingegen bietet der STR-DA5300ES eine sehr gute Performance. Hier scheint eine Abstimmung in genauem Wissen um die Stromlieferfähigkeit, bzw. Kontrollfähigkeit im extremen Tieftonbereich getroffen worden zu sein. Das will zusammen gefasst heißen, dass der 5300er bei aktuell produzierter Popmusik mit allen ihren Eigenarten keinerlei Defizite aufzeigt bezüglich des Frequenzgangs. Erst bei Fullrange-produzierter Musik zeigt sich, dass es unten herum nachlässt. Zudem gehen gewisse Details wie schon an anderer Stelle erwähnt verloren. 

3. Stimmdarstellung: Stimmen sind in ihrem Charakter klar und deutlich zu vernehmen. Sie sind weder nasal noch spitz oder aggressiv in tonaler Ebene. Sie sind lediglich etwas dünn und konturenlos im Grundton und dazu etwas blechern/hohl. Verständlich sind sie dennoch. Auch nach oben hin geht das Gebotene in Ordnung. 

4. Auflösung/Hochtonbereich: Grundsätzlich erscheint die Auflösung auf den ersten Blick sehr gut. Bei genauem Hinhören fällt dann aber sehr schnell auf, dass dem Sony schon die zweite akustische Reihe abhanden kommt, bzw. er die Ereignisse in dieser in einander verschmiert. Der Hochtonbereich kommt frisch und lebendig daher, für manchen könnte es aber vielleicht etwas zu metallisch sein. Dies ist allerdings alles im Gegensatz zu der evtl. auftreten könnenden Aggressivität manches Kotrahenten. Dem STR-DA5300ES könnte man eher vorwerfen, dass er etwas synthetisch klingt und das letzte bisschen Verve vermissen lässt. In der ersten Reihe löst der Sony eigentlich schön auf. Es bedarf wirklich einer sehr präzisen akustischen Analyse, dass man diese Schwächen deutlich erkennt und verbalisieren kann. Durch die fehlende Feinheit in der zweiten Reihe geht einfach die Tiefe des Geschehens abhanden. Grundsätzlich klingen alle Seiteninstrumente, egal ob Klavier, Geige oder Gitarre etwas hart und es fehlen die charakterisierenden Nebengeräusche. 

5. Dynamik: Erscheint erst mal recht solide, und nach intensiven Testreihen bestätigt sich dieser Eindruck. Nur die eben beschriebenen Ausflüge in den tiefsten Frequenzkeller sind auch aus dynamischer Sicht nicht die Stärke des STR-DA5300ES. Grobdynamisch macht sich der Sony daher solange gut, solange es keine komplexen Ereignisse mit Tiefbass gibt. Die Feindynamik hingegen macht einen sehr guten Eindruck. Kleine dynamische Herausmodellierungen gelingen dem Sony ausgesprochen überzeugend.

6. Pegelfestigkeit: Bei sehr hohen Pegeln kann man sich die Anschaffung von Hornlautsprechern sparen – der Sony gestaltet den oberen Mittenbereich und die Höhen dann schon entsprechend, so dass ein sehr präsenter Hochtonbereich die akustische Folge ist. Wirklich zu klippen fängt der Amp aber erst jenseits einer in mittleren Räumen angenehmen Lautstärke an. Im untersten Teil des Frequenzspektrums zeigt sich abermals die schon im Bassbereich beschriebene Performance: Der Kickbereich erscheint uneingeschränkt und nach unten scheint er bewusst auszublenden. Die Übersichtlichkeit und Detailtreue lassen bei hohen Lautstärken allerdings nach; die Übersicht geht ihm bei hohen Lautstärken verloren, was dann zu lasten der Auflösung geht. Zudem neigt er dann wie schon beschrieben zu einer Aggressivität, die bei gemäßigten Lautstärken nicht zu vernehmen ist.

7. Räumliche Abbildung: Diese wirkt in der Breite recht üppig dimensioniert. Eine klare Phantomcenter-Ortung ist gegeben. Zwischen dem Phantomcenter und den LS ist durchaus auch etwas abgebildet, nicht schlecht sogar. Es fällt aber nicht der Art auf, wie es eigentlich könnte. Dies kommt leider daher, dass die räumliche Tiefe dank der mangelnden Feinzeichnung kleiner Details nicht in dem selben Maße wie die räumliche Breite vorhanden ist. Zusätzlich könnte sich der Klang durchaus etwas besser vom LS lösen. Die Ergebnisse des Sony sind bezüglich der akustischen Loslösung zwar gut, aber nicht überragend. Die feine Aufteilung akustischer Anteile im Hörraum könnte noch etwas sensibler ausfallen. 

8. Allgemein: Insgesamt hinterlässt der Sony einen etwas gemischten Eindruck. Auf den ersten Blick scheint er einfach ein Vertreter der tendenziell neutralen bis analytischen Spielweise zu sein. Die Auflösung erweckt erst mal einen sehr guten Eindruck, um diese dann allerdings gegenüber kleinen Details bei genauerem Hinhören wieder einzubüßen. Der Klang der Höhen wird bei zunehmender Lautstärke deutlich aggressiver. Die Dynamik ist durchweg in einem guten Bereich und wird viele Kunden überzeugen. Die Pegelfestigkeit könnte besser ausfallen: Trotz der Fähigkeit, laut zu spielen, weist diese Defizite auf, da zuviel im klanglichen Erscheinungsbild verändert wird. Die Höhen werden leicht schrill und der Bassbereich wird immer indifferenter. Die klangliche Gesamtperformance bewegt sich allerdings auf einem Level, der noch überzeugen kann. 

Auswirkung der Kalibration-Types:

• OFF: es wird offensichtlich nichts im Frequenzgang gemacht.
• Full Flat: wirkt insgesamt im Kontext der Raumakustik gelungen und scheint wirklich einen recht ebenen Frequenzang hinzubekommen. Dieses „Programm“ ist genau unter die Lupe zu nehmen, da die um ca. 2dB lautere Abstimmung gegenüber dem Off-Betrieb eine vorgerückte Bühne suggeriert. Tatsächlich ist die tonale Veränderung recht gering: Etwas blecherner in den Mitten, aber insgesamt mit recht geringen negativen Auswirkungen und sehr guter Wirkung gegenüber Raummoden. 
• Engineer: Laut Sony eine Abstimmung auf sehr geläufige Heimkunden-Geschmäcker. Effektiv handelt es sich hierbei um eine Abstimmung mit einer leichten „Badewanne“. Der negative Einfluss hält sich auch hier in Grenzen. 
• Front Reference versucht, die restlichen LS an den Klang der Fronts anzupassen, was besonders denjenigen zugute kommt , die ein zusammen gewürfeltes Ensemble von LS betreiben. 
• Insgesamt ist festzuhalten, dass die Klangbeeinflussungen des Sonys für Verhältnisse im Kontext derartiger Systeme wahrlich gering sind. Dies erweckt einen äußerst positiven Eindruck – selten wurde derart wenig vom unbearbeiteten Klang genommen wie mit dieser Raumkorrektur. Denn auch als solche funktioniert das System erstaunlich gut; Raummoden werden zumindest sehr effizient zurückgedrängt. Hier hat Sony wirklich gute und praxisgerechte Arbeit geleistet. 

Klang Surround-Aufpolierer PL2x Music vs. Neo:6 Music sowie Neral THX, gehört mit Denon DVD-3930

Neo6: bietet keine Einstelloptionen, dafür aber eine grundsätzlich brauchbare Abstimmung bezüglich Breite und Tiefe der Bühne sowie der Verteilung zwischen Front und Rear. Das DTS-Programm kommt mit einem etwas schlankeren, dafür aber strafferen Bass als PL2x daher. Insgesamt wird eine wesentlich linearere Abstimmung, geboten. Neo:6 ist schneller und klarer in den Höhen, auch wenn diese etwas zurückgenommen sind. Insgesamt macht diese Betriebsart definitiv Spaß. PL2x bietet ebenso vielfältige wie wirksame Einstelloptionen. Alle Parameter sind sehr gut anpassbar und es ist auch klar nachvollziehbar, was akustisch passiert. PL2x bietet einen voluminöseren Bass als bei Neo, im Kick-Bereich agiert dieser druckvoller. Der Bass erscheint aber nicht ganz so straff und schnell wie bei Neo6, er wirkt eher etwas üppiger und ist weniger tief. Insgesamt, salopp gesprochen, handelt es sich eher um eine Badewanne – aber eine durchaus Hörfreude bringende. Die Höhen hingegen erscheinen bei PL2x etwas blechern. Hier liegt Neo mit der zwar etwas zurückgenommenen, aber klaren Hochtonwiedergabe vorne. Räumlich liegt PL2x auf Platz 1, die gebotene Räumlichkeit wirkt weitläufiger und lässt ein dadurch intensiveres Erleben zu. Bilanzierend herrscht in dieser Disziplin ein Patt: Der Effekt-Fan greift zu PL2x Musik, der Befürworter eines ehrlich-natürlichen Sounds wählt Neo 6.Neural THX klingt sehr ähnlich zu PL2x – die Höhen machen einen etwas weniger hohlen Eindruck. Die Grundcharaktere liegen aber sehr eng beieinander. Aufs akustische Ganze gesehen liegen die drei Programme sehr nahe im Original. Besonders Neo6 unterscheidet sich tonal aber nur marginal vom Stereo-Ausgangsmaterial. Neural THX und PL2x wirken dagegen etwas betonter im Bass- und Hochtonbereich sowie tonal heller – ohne aber insgesamt unausgewogen zu erscheinen. Es ist wie so häufig eine Frage des Geschmackes. Die Integration der Aufpolierer ist Sony aber auf eine sehr schöne Weise gelungen. 

Klang Surround, gehört mit Denon DVD-3930

• Musikintro „Hochzeit meines besten Freundes“ DD5.1 Die percussiven Elemente kommen etwas dünn zum Ausdruck und spiegeln nicht die sonst von hochwertigen Geräten bekannte Charakteristik der Felle wieder. Die Bühne und die Staffelung auf ihr vermitteln viel Weite, die Akustik ist aber bezüglich der Tiefe etwas flach geraten. Die Sängerin ist klar und deutlich zu verstehen, lässt aber im Detail ein wenig Timbre vermissen. 

• Der erste Ritter, Ankunftsszene in Camelot: DD 5.1 Die Blechbläser wirken etwas spitz. Das raschelnde Gras kommt synthetisch beim Auditorium an. Die Stimmen sind abermals sehr schön zu verstehen, auch wenn die Synchronstimme von Sean Connery etwas Volumen vermissen lässt. Das getragene Orchester beim Einritt in die Stadt bietet ein solides Fundament – die Becken erscheint etwas zu metallisch. 

• Harry Potter 3, DD 5.1: Der Chor bei Empfang der Schüler im großen Saal wirkt Bezug nehmend auf die Tiefenstaffelung zu flach und wenig differenziert. Die Dynamik und räumliche Verteilung ist auf durchschnittlichem Niveau. Abermals löst sich der Klang nicht perfekt von den Lautsprechern ab, sondern wirkt etwas zu deutlich konzentriert. Die Stimme des Rektors lässt wie auch schon vorher die von Connery Volumen, Kontur und Ausprägung im Grundton vermissen.

• Vertical Limit, Szene mit Nitro-Explosion auf dem Berg, Englische Version DTS 5.1: Das Geschrei quer durch die Gletscherwelt vermittelt den bekannten Raumeindruck dieser Szene – besonders im Rearbereich. Das Stapfen der Protagonisten im Schnee macht einen etwas oberflächlichen und harschen Eindruck. Die Ansteuerung des Subwoofers bei der Explosion und der darauf abgehenden Schneemassen ist überbetont und lässt es ein wenig an Struktur mangeln. Die vorhandene Vielschichtigkeit dieser Szene wird nicht in den Raum getragen. Genauso gehen in der Explosion diverse uns bekannte akustische Kleinigkeiten unter. 

• Gladiator, Letzte Szene im Kolosseum, DTS 5.1 Tritte im Sand: Es ist zu hören, dass im Sand gegangen wird – die hervorragende Detailfülle dieser Mischung wird aber nicht im kompletten Umfang wiedergegeben. Bei den grauen Zwischenblenden ist das Gezirpe nur als metallisches Geraspel zu vernehmen. Hier fehlt dem Sony die Fähigkeit, Feinheiten der zweiten oder dritten Reihe herauszuschälen. Die Musik wird hingegen mit einer schönen, einhüllenden Dynamik um das Auditorium herum aufgebaut

• Kill Bill, Kampf im japanischen Garten mit Schnee, DTS 5.1: Die Charakteristik der Stimmen ist grundsätzlich wieder schön heraus zu hören. Das regelmäßige Umkippen des Wassereimers ist etwas arg im Hintergrund angesiedelt und wirkt wie schon andere Ereignisse im Grundtonbereich etwas dünn und hohl. Es fehlt in der letzten Konsequenz etwas an Substanz. Bei Einsatz des Scores fehlt der wunderbare Punch des Schlagwerkes, den man eigentlich in dieser Szene durchaus zu schätzen gelernt. Die Gitarre erklingt zu brav und langsam, auf anderen Anlagen dieser Preisklasse ist durchaus das Anzupfen der Seiten und Nebengeräusche des Korpus zu vernehmen. Die Schwerter haben auch nicht die bekannte Schärfe beim Aufeinander treffen. Dynamisch hinterlässt der Sony einen leicht indifferenten Eindruck.

• I am Robot, Szene im Labor mit kaputtem Fenster, DTS 5.1: Subtile Tieftoneffekte beim Schwenk durchs Labor werden nur angedeutet, und der Spannungsbogen der Musik lässt die Streicher erahnen, vergisst aber den Korpus der Instrumente. Der Punch und die Kraft der Schüsse wird auch nicht transportiert, denn der Sony ist zu langsam und auch nicht kräftig genug, um das in akustisches Geschehen umzusetzen, was in dieser Szene eigentlich enthalten ist. 

• PL2xMovie mit StarWars EP3, Anfangsszene, DD5.1EX: Die Struktur der Turbine beim Schwenk auf den Kreuzer ist zwar als solche zu vernehmen, zeigt aber nicht das letzte klangliche Detail. Hinzu kommt in der gesamten Schlacht, dass die Dynamik sowohl im Feinen wie im Groben nicht ausreicht , um ein extrem fesselndes Klangbild in den Raum zu transportieren. Dies liegt auch an der Tatsache, dass der Sony die Surrounds zu behutsam ins Geschehen einbindet. Er vernachlässigt sie nicht mit minderwertigen Signalen wie wir es erst vor kurzem bei einem AV-Receiver unteren Mittelklasse erleben durften, sondern schont sie einfach nur und schenkt ihrer Ansteuerung zu wenig Aufmerksamkeit. Wenn sie denn vernehmbar angesteuert werden, ist das gebotene Niveau durchaus auf dem Level der Front. Bei der Landung auf dem Sternenkreuzer sind normalerweise zu den diversen überfahrenen Robotern auch die dazugehörigen Geräusche zu hören. Bei der Vorstellung des 53000ers fehlt dieses Detail. Hier zeigt sich, wie schon weiter oben aufgeführt, dass er es nicht schafft, einen Blick in die zweite der gar dritte Reihe des akustischen Gebildes zu werfen. 

• Neo:6 Cinema mit HdR, Anzünden des Leuchtfeuers, DD5.1: Allein schon beim Heraufklettern zum Leuchtfeuer fällt auf, dass die kleinen Nebengeräusche des trockenen Holzes nicht zu vernehmen sind. Der Score, welcher eigentlich gewaltig, dynamisch und räumlich differenziert aufgebaut ist, kommt nur mit einer durchschnittlichen Grobdynamik daher. Sobald die Bläser ins Geschehen eingreifen, ist eine leichte Verfärbung zu hören, die Freunden klassischer Musik alles andere als gefallen wird. Hier ist die metallisch-hohle Ausprägung des Klanges doch zu deutlich ausgeprägt. 

• Neural THX, House of flying Daggers, Bohnenszene, DD5.1: Klirren des Gewandes: zuwenige Details. Trommeln der Schlagzeuger zu dünn und kaumm von einander zu trennen. Das Pfeifen der umher fliegenden Bohne ist wie ein konstanter leiser Pfiff zu hören – sollte sehr viel differenzierter ausgeprägt sein. Beim Fliegen der Steine/Bohnen (was es auch immer ist) der gesamten Schale sind kaum unterschiedliche Laute zu vernehmen. Klingt fast alles gleich. Der Rearbereich wird trotz korrekter Pegel zu leise angesteuert. Das Zerschlagen der Schüssel mangelt es wie auch dem durch die Luft sausenden Schwert an Brillanz. 

Vergleich DTS-HD MA 5.1 von Blu-ray vs. DTS5.1 von DVD, Im Fadenkreuz, BD-Player Pioneer BDP-LX70A:

Im Vergleich zu dieser sehr guten konventionellen DTS-Tonspur kann der Sony einen Vorteil des neuen Formates herausarbeiten, allerdings fällt der Unterschied nicht allzu groß aus. Primär macht sich die Differenz in der angelieferten Datenmenge in kleinen Details wie dem laufen über den knirschenden Sand und dem Abklingen der Musik bemerkbar. Hier fehlen dem alten Format einfach ein paar Feinheiten, welche man zugegebener Maßen früher auch nicht vermisst hat. Hier gilt das alte Sprichwort: Das Bessere ist des guten Feind. Weiterhin macht sich der Unterschied der beiden Formate in der absolut dargestellten Dynamik und in der Geschwindigkeit wie Differenzierung beim Antritt bemerkbar. Hier ist einfach zu merken, dass mehr Bittiefe zur Verfügung steht, was eine ganz andere Darstellung einer Kombination aus Dynamik und Tiefgang erlaubt. Hinzuzufügen ist aber, dass beim Sony der Unterschied erst für etwas versiertere Hörer oder Hörer mit einer nicht ganz günstigen Anlage hervorzuholen sind. Bezüglich der räumlichen Verteilung ergibt sich nur marginaler Vorteil für das neue Format. Hier ist der Sony nicht in der Lage, sämtliche von uns schon mal wahrgenommenen Details in den Raum zu transportieren. Und gerade die subtilen Geräusche im Hintergrund waren bisher für die höhere atmosphärische Dichte der DTS-HD MA Spur verantwortlich. Im Endeffekt: Höhere Dynamik und schnellerer Antritt sind der Vorteil der neuen Tonspur. Feinere Details sind in Verbindung mit hochwertigen Lautsprecher-Setups wie unserem System 9 gut herauszuhören. 

Gesamtfazit Klang

Sony baute in den 90er Jahren bis zu Beginn des neuen Jahrtausends exzellente AV-Receiver, die sich durch üppige Ausstattung und hervorragenden Klang stets an der Spitze im weltweiten Business behaupten konnten. Dann konzetrierte sich das Unternehmen auf andere Projekte und behandelte die AV-Receiver-Sparte über Jahre hinweg etwas „stiefmütterlich“. Mittlerweile hat man bei Sony jedoch klar erkannt, dass der Bau von hochwertigem AV-Equipment ganz klar eine Kernkompetenz des japanischen Unterhaltungselektronik-Anbieters gehört und hat entsprechende Maßnahmen ergriffen, wieder eine führende Position auf dem Weltmarkt einzunehmen. Der von uns getestete STR-DA5300ES ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum neuerlichen Erfolg. Er zeigt sehr gute Ansätze und kann mit einer insgesamt relativ neutralen Tonalität sowie einer breiten Bühnendarstellung Punkte sammeln. Auch die beiden Surround-Aufpolierer DTS Neo:6 und Dolby Pro Logic IIx sind ausgezeichnet und klangstark implementiert worden. Defizite zeigen sich noch bei der akustischen Tiefenstaffelung und bei der Leistungsfähigkeit im äußersten Tiefbassbereich. Zudem könnte der Grundtonbereich noch etwas mehr Substanz vertragen. Wir sind uns aber sicher, dass Sony diese momentan noch vorhandenen Defizite bei den kommenden Generationen gezielt wegfeilen wird – dann ist der Weg wieder frei für den Gang an die absolute Weltspitze. Gesamtnote Klang unter Berücksichtigung der Preisklasse: Gut – sehr gut. 

Videosektion

Einstellung der Ausgabeauflösung mittels OSD


Es ist grundsätzlich festzuhalten, dass die A/D – Wandlung des Sony auf einem sehr hohem Niveau spielt. Bei Y/C- und FBAS Zuspielung wird der Pegel des Bildes deutlich abgesenkt. Die Aufbereitung der Y/C Zuspielung nach HDMI 1080p erfolgt im Rahmen des angelieferten Signals sehr gut. Die Güte der Aufbereitung des FBAS-Signals ist hingegen deutlich unter Klassenniveau – es ist von einer solchen Zuspielung abzuraten. Das war bisher allerdings nur die Betrachtung der A/D-Wandlung. 

Bezüglich der Videoberechnung ist der Sony mit seinem verbauten Faroudja-Chip nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Inzwischen haben die Prozessoren von Silicon Image (Realta/Reon) doch sichtbar die Nase vorn. Vor zwei Jahren wäre dies noch eine sehr überzeugende Videosektion gewesen – die Zeit bleibt allerdings nicht stehen und so ist zu sagen, dass die Stabilität des Deinterlacings wie auch die Genauigkeit des Skalierens nicht mehr den Ansprüchen der Redaktion genügen. Besonders in horizontalen Schwenks kommt das Bild zur Gänze aus der Ruhe – Shaggies und Moiré-Effekte sind zu sehen, Feinheiten sind abhanden gekommen und es macht sich grundsätzlich eine nicht zu verkennende Bewegungsunschärfe breit.  Es wird auch der Eindruck erweckt, dass der Scaler in der Betriebsart 1080p nicht ganz hinterher kommt. Objekte in der zweiten Reihe erscheinen sichtbar verwaschen und unsauber berechnet. Hierunter leider die Tiefe des Bildes doch deutlich. Der Deinterlacer zeigt seine Schwächen bei Objekten im Vordergrund, deren Bewegungen zu stark verschwimmen. Hier sind wir heute besseres gewohnt. Es ist auch kein Unterschied zwischen den Modi 1080p und 720p zu erkennen. Das klingt nun alles sehr kritisch, absolut betrachtet bietet die Videosektion des STR-DA5300ES schon ein gewisses Potential, das De-Interlacing und das Up-Scaling sind auf jeden Fall besser als bei vielen Mittelklasse-DVD-Spielern, die in vielen Haushalten noch in Gebrauch sind. Daher kann man mit dem Gebotenen schon zufrieden sein, es ist eben nur festzustellen, dass die aktuellen Konkurrenten teilweise auf modernere Komponenten zur Videosignalbearbeitung setzen. Gesamtnote Videosektion in Relation zur Preisklasse: Gut.

Fazit

Hochwertige Verarbeitung und reichhaltige Ausstattung kennzeichnen den STR-DA5300ES

Der Sony STR-DA5300ES überzeugt mit edler Optik und hochsolider Verarbeitung. Der hervorragende Eindruck von außen wird vom übersichtlichen und aufwändigen inneren Aufbau effektiv vervollständigt. Die Ausstattung, insbesondere die Anschlussbestückung, ist reichhaltig. Auch die Integration der Surround-Aufpolierer DTS Neo:6 und Dolby Pro Logic IIx überzeugt. Das mitgelieferte Einmess- und EQ-System verbiegt den Sound nicht auf unschöne Art und Weise, sondern greift maßvoll und gekonnt ein. Das Bedienkonzept mit den grafisch attraktiven Benutzeroberflächen ist ausgesprochen gut gelungen. Diesen ganzen Vorzügen stehen auch einige Nachteile gegenüber. So fehlt es dem Sony an Durchsetzungskraft im Frequenzkeller, bei tieffrequenten Effekten geht etwas Nachdruck abhanden. Und: So überzeugend die Breite der gebotenen akustischen Bühne auch ausfällt, hinsichtlich der gebotenen klanglichen Tiefe geht noch mehr. Ereignisse, die aus räumlicher Sicht in der zweiten oder auch dritten Reihe stattfinden, werden nicht mehr zur Gänze erfasst und neigen zum Verwaschen. Die Videosektion bietet prinzipiell keine schlechten Leistungen, ist aber nicht mehr auf hochaktuellem Niveau. Mittlerweile ist ein präziseres Upscaling und ein exakteres De-Interlacing möglich. Sonys LCD-TVs und Sony Blu-ray-Player gehören ohne Zweifel zu den besten Offerten des gesamten Weltmarktes. Genau dorthin möchte das Unternehmen auch wieder mit seinen AV-Receivern. Teilweise, dies zeigt der STR-DA5300ES, wurde diese Mission auch bereits erfüllt. Haptik, Optik, Materialaufwand, Ausstattung und Bedienkonzept sind schon auf beachtlich hohem Level. Kommt noch ein Klang-Feintuning und eine moderne Videosektion dazu, dürfte sich Sonys AV-Receiver-Flotte wieder an der Weltspitze etablieren.

Sehr hochwertig verarbeiteter AV-Receiver mit üppiger und praxisgerechter Ausstattung

AV-Receiver obere Mittelklasse
Test 22. Juli 2008
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Üppige Anschlussbestückung
+ Sehr gut integrierte Surround-Aufpolierer
+ Grafisch gelungenes und einfach zu bedienendes OSD
+ Sehr hochwertige Verarbeitung innen und außen

- Wiedergabe im äußersten Tieftonbereich birgt Verbesserungspotential
- Videosektion nicht mehr ganz aktuell

Technische Daten:
  • Verstärker
    Modellbezeichnung STR-DA5300ES
    8 Ohm 20 - 20 kHz 120 W
    (8 Ohm 20 - 20 kHz) THD 0,09 %
    Anzahl an Verstärkerkanälen 7
    Bi-Verstärker 
    Typ Analog
    Umschalter zwischen 4/8 Ohm (im Menü)
    Digital Sound Processing (DSP) 
    SHARC EX4+EX3
    Analog-Mix 
    Equalizer (F/C/Sur/Sur B) Bass, Mid, Treble 
    B, T/B, T/B, T/B, T
    Subwoofer-Eingang X`Over 17 Punkte (40 - 200 Hz)
    Analog Direkt 
    Sound Field Link 
    Sound Field Programm (Film) 4
    Sound Field Programme (Musik) 7 (+DCHall)
    Sound Field Programme (A.F.D) 12
    Sound Field Programme (2 Kanäle) 1
    Sound Field Programme (Kopfhörer) 4
    Personal AUDIO-Optimierer 
    Digital Cinema Studio EX. Modus A/B/C 
    Digital Concert Hall 
    Lautsprecher-Auswahlassistent A/B, A+B
    Lautsprecheranschlüsse Schraube (Ni)
    Kopfhörerausgang vergoldet

  • Eingänge/Ausgänge
    Vordereingang AV + S + Optisch
    DMPORT 1
    IX (Wi-Fi®) 
    Optional
    Bluetooth® Optional
    WM Optional
    iPod® Optional
    Audioeingang (einschl. TV CEC)/Audioausgang (ohne Tuner)/TV (CEC) 5/2/JA
    A/V Ein-/Ausgang (S-Video Ein-/Ausgang): Mit AV-Eingang an der Vorderseite 5/1 (5/1)
    Monitoreingang (S-Videoeingang) 1 (1)
    Komponenten-Videoeingang und-ausgang (Signaldurchgang) 3/1 (HD)
    Phono (MM) JA
    Multikanal-Eingang 1 (7.1)
    Vorverstärker 7.1 (SB:Stereo, SW x 1)
    Digitaleingang/-ausgang JA (6 Eingänge/1 Ausgang)
    HDMI™ JA (6 Eingänge/1 Ausgang)
    i.LINK™ NEIN
    Opt. IN/OUT/TV (CEC) Front & TV (CEC) 6/1/JA
    Coax. 3/0
    Programmierbarer Digitaleingang JA

  • HDMI™ Spezifikationen
    DSD 
    BRAVIA Theatre LINK (CEC) 

  • Dekodieren des Formats
    DTS® HD/DolbyTruHD/Dolby® Digital+ 
    LPCM (2 Kanäle/5.1-Kanal/7.1-Kanal) über HDMI™ 
    Dolby® Digital/DTS® 
    Dolby® Digital EX 
    DTS-ES™ (MATRIX 6.1/DISCRETE 6.1) 
    DTS 96/24™ 
    DTS NEO:6™ 
    Dolby® Pro Logic® 
    Dolby® Pro Logic® II 
    Dolby® Pro Logic® IIx 
    Dolby® Dual Mono 
    96k/24Bit PCM 
    Neural Audio 

  • Tuner
    RDS 
    Senderspeicher (UKW/MW) TTL 60 (30/30)
    Sendername 
    Automatische Sendererkennung 
    Direkte Senderabstimmung (RM)

  • Video-Funktionen
    HDMI™ Repeater 
    1080p über HDMI™ 
    1080/24p über HDMI™ 
    Deep Color über HDMI™ 
    x.v.Color (xvYCC) über HDMI™ 
    Upscaling (Komponenten/HDMI™) 
    Videoumwandlung (S/Component/HDMI™) S/Component/HDMI™
    Videowandler (Analog) 
    A/V SYNC bis zu Zeit (ms) 300
    Sampling-Frequenz (bis zu 192 kHz/96 kHz/48 kHz) 192
    Programmierbarer HDMI™ Videoeingang 
    Programmierbarer Komponenten-Videoeingang 

  • DCAC (Digital Cinema Auto Calibration)
    DCAC (DSP/UCOM) 
    Digital Sound Processing (DSP)
    Band 31 Band
    Mikrofon (STEREO/MONO) STEREO

  • CIS und Fernbedienungsfunktionen
    Mehrfachanschluss für Wiedergabe in mehreren Räumen (Lautstärkeausgang für PIN-Anschluss (W)) 3 Zonen/3 Räume (Nein)
    2. A Z2 (Lautsprecher & Line) fest
    2. V V (Component)
    3. A Audio
    Amplifier Relocation (7.1-Kanal -> 5.1-Kanal + 2.0-Kanal) 
    Ein-/Ausschalter für zweite/dritte Zone 
    EXT-Videoeingang (PinP) 
    RS-232C für Steuerung 
    12V Trigger 3
    IR-Repeater (Ein-/Ausgang) (1/2)
    Control S
    Mega CD Control  (auf RM)
    DSS-Steuerung (auf RM)

  • Allgemein
    Display Single DOT
    Blaue LED für Mehrkanaldekodierung 
    Sleep Timer (Abschaltautomatik) 
    GUI/OSD 
    AC (abnehmbar) JA (mit Sperre)
    Keine geschalteten Netzbuchsen
    Abmessungen (B x H x T) (mm) 430 x 171,5 x 424,8
    Gewicht (kg) 16

Test: Thomas Hermsen
Redaktion: Carsten Rampacher
Datum: 22. Juli 2008