TEST: Philips CinemaOne - Heimkino-Spaß im Miniaturformat?

01.12.2008 (cr)

Einführung

Ein komplettes Heimkinosystem, das kaum größer als ein Fußball ist und gleichzeitig mit tadellosen audiovisuellen Leistungen überzeugt - Philips möchte diesen Spagat mit der 449 EUR kostenden CinemaOne CTS4000-Microanlage geschafft haben. Im kleinen Gehäuse vereint sind ein  DVD/CD-Player, iPod-Dock, Fünfkanal-Verstärker, vier Lautsprecher und Subwoofer. Videoseitig können HDMI-Signale sogar in 1.080p ausgegeben werden. Wir waren gespannt, ob die Philips-Lösung der neue Geheimtipp für Anwender mit Platzproblemen und kleinerem Budget ist. 

Verarbeitung

Saubere Lösung: Abdeckung über dem iPod-Dock

Sauber integrierte Lautsprecher

Fernbedienung, die recht hochwertig wirkt

Klavierlack-Finish auf der Rückseite der Fernbedienung

Die CinemaOne Komplettanlage präsentiert sich im sehr sauberen und hochwertigen Finish. Die Verkleidung der Lautsprecher ist sehr präzise eingefügt und macht einen soliden, haltbaren Eindruck. Der obere Teil des Gehäuses ist im schwarzen Hochglanz-Finish gehalten. Das gesamte Gehäuse erscheint sehr steif und stabil. Die Bedienelemente auf der Oberseite sind exakt eingepasst und weisen einen klar definierten, knackigen Druckpunkt auf. Unter einer zurückziehbaren Klappe ist das iPod-Dock verborgen - eine sehr schöne Lösung, viel hochwertiger, als wenn man einfach eine billige abnehmbare Abdeckung über dem Dock befestigen würde. Auch das Anschlusspanel ist mit einer Kunststoff-Klappe in anthrazit-matt bedeckt. Diese Klappe muss zum Anschließen der CinemaOne z.B. an einen Flachbildfernseher entfernt werden. Sie sitzt recht fest und gerade in ihren Befestigungslöchern. Die Unterseite der CinemaOne hält fünf Gumminoppen als Standfüße bereit. Diese Lösung ist zwar kein Musterbeispiel für enorme Noblesse, dafür aber steht die CinemaOne sehr gut auf dem Sideboard oder im AV-Rack. Auf der Unterseite ist der Subwoofer integriert, auch dies macht optisch und verarbeitungstechnisch einen gelungenen Eindruck. Philips liefert als Zubehör sogar ein ordentlich verarbeitetes HDMI-Kabel mit. Die Fernbedienung ist recht kompakt und besteht, wie in diesen Preisregionen üblich, komplett aus Kunststoff. Allerdings ist das Finish deutlich über Preisklassen-Niveau: Die gummierten Tasten hinterlassen ebenso einen hochwertigen Eindruck wie die in schwarzem Hochglanzdesign gehaltene Unterseite, die allerdings etwas kratzempfindlich ist. Gesamtnote Verarbeitung in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend 

Anschlüsse

Anschlüsse auf der Rückseite

Seitliche Anschlüsse

Anschlussseitig ist neben dem Dockinganschluss für Apples iPods auf der Oberseite noch ein HDMI-Ausgang, ein FBAS- und ein Stereo 2-Kanal-Ausgang sowie ein MP3-Link-Anschluss (3,5 mm Miniklinke, alle Anschlüsse auf der Rückseite) vorhanden. Seitlich finden sich ein 3,5 mm Miniklinken-Kopfhörerausgang und ein USB-Interface. Gesamtnote Anschlüsse in Relation zur Preisklasse: Sehr gut. 

Technik/Ausstattung

Die kleine Komplettanlage erfreut mit einem tadellosen Ausstattungsumfang. Über HDMI kann 720p, 1.080i und sogar 1.080p ausgegeben werden. Das CinemaOne akzeptiert viele Komprimierungs-Formate: DivX 3.11, DivX 4.x, DivX 5.x, DivX 6.0, DivX Ultra, MPEG1, MPEG2, MPEG4 und WMV können entgegen genommen werden. Für die Anzeige von JPEG-Fotos stellt das CinemaOne zahlreiche nützliche Funktionen wie Spiegelung, Drehung, Zoom und Diashow zur Verfügung. Über die High Speed-USB- und MP3-Anschlüsse lassen sich tragbare digitale Audio-Geräte, die PCM, WMA oder MP3 nutzen, mit dem CinemaOne verbinden. Die FullSound- Technik von Philips wurde speziell für die Wiedergabe von MP3-Dateien entwickelt, um eine bessere Qualität bei komprimierten MP3-Dateien zu erreichen. Als Wiedergabe-Medien werden CD-R/CD-RW, DVD+R/+RW, DVD-R/-RW, DVD-Video und Video CD/SVCD akzeptiert.  

Subwoofer auf der Unterseite

Die Gesamtausgangsleistung liegt bei 50 Watt. Die vier eingebauten Lautsprecher werden von einem an der Unterseite des Gerätes angeordneten 4-Zoll-Subwoofer ergänzt. Für das Hören in der Nacht steht ein eigener Nachtmodus zur Verfügung. Decodiert werden Dolby Digital, DTS und MPEG2. Verschiedene Equalizer-Felder stehen zur Verfügung (Action, Klassik, Konzert, Spiele, Neuigkeiten, Party, Rock).  Spezielle interne Schaltungen haben die Aufgabe, aus nur einer einzigen Komponente authentischen Surroundklang zu erzeugen. Mit einem Durchmesser von nur 27 und einer Höhe von 17 Zentimetern passt das CinemaOne auf jedes Sideboard oder Regal. Als Stromverbrauch nennt Philips 22 Watt im Betrieb, im Standby-Modus wird weniger als 1 Watt gebraucht. Das Zubehör ist reichhaltig: 2 AAA-Batterien, AC-DC-Adapter, CVBS-Videokabel, HDMI-Kabel, Schnellstartanleitung, RCA-/SCART-Kabel, Fernbedienung, Weltweite Garantiekarte, MP3-Line-Eingangskabel und das Benutzerhandbuch finden sich im Karton. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Einstellmöglichkeiten/Bedienung

Navikreuz der Fernbedienung

Einstellmöglichkeiten für die Ausgabeauflösung im HDMI-Betrieb

Verschiedene vorprogrammierte Bildfelder

Kleiner Video-EQ, leider ohne Schärferegler

Audioeinstellungen

Die On Screen Menüs sind grafisch einfach gehalten. Nicht alles ist korrekt übersetzt (Beispiel: "Disk" anstatt "Disc"). Folgende Punkte sind nach Drücken der Taste "Options" auf der Fernbedienung auf dem Bildschirm verfügbar:

  1. Setup allgemein: Disc-Sperre, OSD-Sprache, Bildschirmschoner, Sleep Timer, DivX Vod-Code

  2. Audio-Setup: Audio-Signalausgabe über HDMI ein/aus, Audio Sync zum gleichzeitigen Eintreffen von Bild und Ton beim Zuhörer, einstellbar in 10 ms-Schritten, Nachtmodus ein/aus, CD-Upsampling ein/aus

  3. Video-Setup: TV-Typ, TV-Bildschirm (4:3 Pan&Scan, 4:3 Letterbox, 16:9 Breitbild), Bildeinstellung (Standard, Hell, Weich, Persönlich; unter persönlich finden sich folgende Einstelloptionen: Helligkeit von - 20 bis + 20, Kontrast, von - 16 bis + 16 einstellbar, Farbton, von - 10 bis + 10 einstellbar, Farbe von - 9 bis + 9), HDMI Setup (Auto, hier kommuniziert das System mit dem angeschlossenen Flachbildschirm, welche Auflösung maximal unterstützt wird. An fest einstellbaren Formaten sind möglich: 480/576/720/1.080p, 1.080i), Gehörlosentitel

  4. Voreinstellungen: Audio (gesprochene Sprache), Untertitel, Disc-Menü, Kindersicherung, PBC, MP3/jpeg-Navigation (mit oder ohne Menü), Passwort, DivX-Untertitel, Versionsinfo, Grundeinstellungen

Für die Anwahl der Audio-EQ-Programme ist die Taste "Sound" auf der Fernbedienung zu drücken. Die Bedienung verläuft insgesamt dank der übersichtlichen, aber unbeleuchteten Fernbedienung einfach. Bei unserem Testsample allerdings waren Arbeitswinkel, Reaktionszeit und Reichweite (trotz nagelneuer Batterien) verbesserungswürdig. Wir gehen aber aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Der Tastendruckpunkt ist recht weich, durch die gummierten Tasten aber angenehm. Das Navigationskreuz ist zentral untergebracht und auch bei der Einhand-Bedienung sehr gut erreichbar. Leider gibt es am Gerät selber gar kein Display. Oben sieht man per leuchtender LED, welche Funktion (z.B. Disc oder Dock) gerade aktiv ist. Die Bedienung am Gerät selber ist übersichtlich, es findet sich allerdings keine Navigationseinheit. Und noch etwas: Z.B. die Lautstärketasten zur Änderung der Lautstärke permanent gedrückt zu halten, nutzt nichts. Man muss immer loslassen und erneut drücken, um größere Änderungen vorzunehmen. Gesamtnote Bedienung/Einstellmöglichkeiten: Gut. 

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