XXL-PREVIEW: AV-Vollverstärker Denon AVC-A1HD 

23.05.2008 (th/cr)


 

Einführung

Denon offeriert mit dem AVC-A1HD, in der Farbgebung Premium Silber seit kurzem in Handel, einen Siebenkanal-Vollverstärker, der in aller Konsequenz auf eine perfekte Eignung fürs HD-Zeitalter ausgelegt wurde. Dies schließt aber nicht nur ein perfektes Zusammenspielt mit modernsten Hightech HD-Zuspielern wie Blu-ray-Playern und HD SAT-Receivern ein, sondern auch eine optimale Anpassung von SD-Komponenten. Mittels der eingebauten Hochleistungs-Videoelektronik ist ein Upscaling auf bis zu 1.080p in exzellenter Qualität möglich. Akustisch decodiert der Denon alles, ganz gleich, ob althergebrachtes Surround- oder aktuelles HD-Format. 

 

Selbstverständlich gehört ein THX Ultra II Zertifikat mit zum Ausstattungsumfang. Die sieben, jeweils 200 Watt starken Endstufen sollen durch hohe kurzzeitige Leistungsfähigkeit ebenso wie durch "langen Atem" in einer kompletten mehrstündigen Actionfilmnacht begeistern. Vielfältige Netzwerkfähigkeiten (für WLAN-Netzwerke dank eingebaute WLAN Modul und für kabelbasierte Netzwerke mittels Ethernetbuchse geeignet), ein modernes OSD und die Unterstützung von bis zu vier Hörzonen runden das imposante Ausstattungspaket des 5.499 EUR kostenden Geräts ab. 

Verarbeitung

Die extrem hochwertigen Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sind leichtgängig und auch für große Kabelquerschnitte sowie Bananenstecker geeignet


Sehr gute Passung aller Buchsen auf der Geräterückseite

Zweizeiliges Punktmatrix-Display mit ansprechender Auflösung

Dicke, bestens eingepasste Fronblende, hier im unteren Bereich

Exakte Passungen auch im oberen Bereich

Massive Alu-Seitenteile

Massive Verarbeitung in Reinkultur: Der Drehregler für die Eingangswahl

Haptisch und optisch exzellenter Lautstärkeregler

Gerätestandfüße

Weitere Bedienelemente verbergen sich unter der robusten Frontklappe aus Metall

Hochwertige Einpassung aller Bedienelemente

Zwei mitgelieferte Fernbedienungen

Die Verarbeitung des edlen Denon hinterlässt einen nahezu mustergültigen Eindruck. Schon der erste optische Eindruck begeistert, das aktuelle Denon-Design kommt bei diesem AV-Vollverstärker besonders gut zum Ausdruck. Im Gegensatz zum extrem hoch geratenen AVC-A1XV/XVA passt hier das Verhältnis von Breite, Höhe und Tiefe (Abmessungen (B x H x T; ohne WLAN-Antenne): 434 x 217,1 x 300 mm). Alles wirkt harmonisch und organisch. Denon-typisch fügt sich alles zu einem sehr gefälligen, von Hochwertigkeit geprägten Gesamteindruck zusammen. Das Gehäuse des AVC-A1HD ist komplett aus Metall gefertigt und weist dicke Aluminium-Seitenteile auf. Der sehr stabile Deckel komplettiert den stimmigen Gesamteindruck des 31 kg schweren Vollverstärkers. 

Das zweizweilige Punktmatrixdisplay gefällt mit guter Auflösung und ausgezeichnetem Kontrast. Der massiv verarbeitete Lautstärke-Drehregler liegt sehr gut in der Hand. Die exzellenten Gerätestandfüße dämpfen effektiv Resonanzen. Die Klappe, hinter der weitere Bedienelemente verborgen sind, erscheint bezüglich der Materialqualität wie für die Ewigkeit gemacht. Auch die Rückseite des AVC-A1HD begeistert: Durch die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals und die sehr sauber eingepassten Anschlussbuchsen. 

Im Kammern/Sektionen unterteilter Innenaufbau

Aufwändiges Chassis

Sauberes Platinenlayout (Bild oben und unten)

Haupt-Elkos mit 2 x 33.000 Microfarad

Blick auf die Elko-Sektion


Das in einzelne Sektionen aufgeteilte Innenleben des Denon wird dominiert vom riesigen Haupt-Trafo in verlustarmen Ringkern-Layout, den großen Elkos (2 x 33.000 Microfarad) und den massiven Alu-Kühlkörpern. Nur auf eine passive Kühlung kann Denon bei diesem sehr leistungsstarken Modell aber nicht setzen. Die vielen Hochleistungs-Chips und die performance-kräftige Endstufensektion fordern ihren Tribut. Daher arbeitet im Vollverstärker ein Lüfter, der sich bezüglich seiner Lauf-Lautstärke aber meist dezent zurückhält. Daher stört er bei weitem nicht so wie die Lüfter vieler Konkurrenzgeräte. Die akkurate Verkabelung und das hervorragende Platinen-Layout fallen im Inneren des AVC-A1HD direkt ins Auge. Das aufwändig versteifte Chassis garantiert höchste Verwindungssteifigkeit. In jedem Detail trieb Denon einen immensen Aufwand. Dies dokumentieren die zusätzlichen Gehäuse und die Metallplatten für die Haupttransformatoren. Kritische Bauteile wie die schwarz eloxierten Kühlkörper und die Trafos sind direkt an der Chassisbodenplatte fixiert. Die Netzteileinheit besteht aus insgesamt sechs Transformatoren und fünfzehn (!) eigenständigen Stromversorgungen. Durch diese Trennung in verschiedene Stromversorgungs-Arbeitsbereiche werden unverwünschte Signalüberlagerungen verhindert. Vier hochstromfähige Brückengleichrichterdioden sorgen für höchste Leistungsstärke. 

Nicht zum Premium-Eindruck des Gesamtgerätes passt die mitgelieferte Fernbedienung. Ist sie für einen AV-Receiver der Preisklasse zwischen 1.500 und 3.000 EUR durchaus angemessen, sollte bei einem Hightech-Boliden wie dem AVC-A1HD ein höher wertiges Exemplar mitgeliefert werden. Auch das gern von verschiedenen Herstellern eingesetzte Argument, dass die meisten Anwender, die sich einen solchen Sound-Koloss kaufen, ohnehin eine programmierbare Systemfernbedienung vom Schlage einer Philips Pronto oder Logitech Harmony verwenden, zieht nicht. Für den hohen Kaufpreis kann der Kunde einfach erwarten, dass eine entsprechend edle, hochwertig verarbeitete Fernbedienung beiliegt. Da ist es auch nur ein schwacher Trost, dass sich eine zweite Fernbedienung für die Handhabung der elementaren Grundfunktionen ebenfalls im Lieferumfang befindet. 

Ausstattung und Features

Zugegeben, 5.499 EUR sind ein stolzer Preis, in Anbetracht des gigantischen Ausstattungsumfangs des AVC-A1HD aber kann man sagen, dass das Geld gut angelegt zu sein scheint. Das Gerät in Premium Silber ist seit Februar 2008 am Markt und decodiert selbstverständlich alle relevanten Tonstandards. Dolby TrueHD, Dolby Digital Plus, Dolby Digital EX, Dolby Digital, Dolby Pro Logic IIx, Dolby Headphone, DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution Audio, DTS-ES, DTS 96/24, DTS Neo:6, DTS sowie HDCD-Signale werden decodiert. Zudem ist der Denon THX-Ultra 2-lizenziert, das bedeutet, dass die Programme THX Ultra 2 Music/Cinema/Game und der THX Surround EX-Modus ebenfalls zur Verfügung stehen. Der Denon-eigene Schaltkreis D.D.S.C.-HD ist für eine stabile, präzise Signalverarbeitung zuständig. 

Drei ultraschnelle 32-Bit Fließkomma-SHARC-DSPs sorgen nicht nur für ein enorm genaues Decoding, sondern auch für eine auf gleichem Hochleistungsniveau liegende Nachbearbeitung der decodierten Signale. Für eine weitere klangliche Verbesserung von Audiosignalen mit niedrigerer Bittiefe und Samplingrate ist Denons selbst entwickeltes Advanced AL24 Processing Multichannel (192 kHz-Upsampling und Bitextension auf 24 Bit) für eine erhöhte Tonqualität auf allen Kanälen mit an Bord. 

Der AVC-A1HD ist mit hochwertigen 24-Bit/192 kHz BurrBrown A/D-Wandler (1x PCM1804, in Differentialanordnung betrieben) für analoge 2-Kanal-Quellen ausgestattet. 24-Bit/192 kHz BurrBrown D/A-Wandler (6x PCM1796, nur Main Zone!), die in aufwendiger Differentialanordnung betrieben werden, kommen für die digital/analoge Signalwandlung im Mulitchannelbetrieb zum Einsatz. Der "Pure Direct" Modus für den reinen Stereo-Musikgenuss in höchster Klangqualität ist ebenfalls mit an Bord. Um die akustische Aufbereitung von datenreduziertem Material sorgt der Compressed Audio Restorer (MP3, WMA, ...), der verschiedene Einstellstufen in Abhängigkeit vom Quellmaterial bietet. Die Justage kann auch mittels OSD erfolgen. Als weiteres Feature ist Audyssey Dynamic EQ mit an Bord, dieses Ausstattungsmerkmal hat zur Aufgabe, eine lautstärkeabhängige Frequenzganganpassung in Echtzeit durchzuführen mit der Mission, unabhängig von der Hörlautstärke eine bestmögliche Klangqualität zu erzielen. 

Zubehör

Meßmikrophon

Das weiterentwickelte Einmess-System Audyssey MultEQ-XT mit ALFC (Advanced Low Frequency Correction) und einem hochwertigem Original Audyssey-Tower-Messmikrofon mit Metallsockel stellt eine saubere Einmessung der Basisfaktoren (Lautsprecher-Größe, Lautsprecher-Entfernung vom Hörplatz, Lautsprecher-Pegelangleich) sowie ein umfangreiches, exaktes raumabhängiges Equalizing zur Verfügung. Es werden die Audyssey- und die Audyssey Flat Kurve parallel eingemessen. Nachher kann bequem zwischen beiden Kurven umgeschaltet werden. Es kann jeder Quelle ein individueller Modus (Audyssey Flat/Audyssey/kein EQ, als aus und "pur") zugeordnet werden. Wahlweise kann man auch allen Quellen zusammen einen Modus zuordnen. Denon stattet den AVC-A1HD auch mit einem manuellen EQ aus, hier ist es möglich, eine automatisch ermittelte EQ-Kurve in den manuellen EQ zu kopieren. 

Übersichtliches Menü zur Bestimmung der Lautsprecher-Größe

Time Alignment in 0,1 Meter-Schritten für Front L, Front R, Center

Time Alignment für Surround A Links/Rechts und für Surround Back L/R

Das Time Alignment ist auch in 0,01 Meter-Schritten möglich

Lautsprecherselektiv wählbare Übernahmefrequenzen

Wer es lieber manuell mag, wird sich über die vielfältigen Möglichkeiten des manuellen Lautsprecher-Setups freuen. Sehr penibel geht Denon beim Punkt Time Alignment vor: Man hat die Auswahl zwischen 0,01 m und 0,1 m Schritten. Die Übernahmefrequenz ist lautsprecherselektiv regelbar. 

Der AVC-A1HD trumpft mit gleich sechs HDMI 1.3a Eingängen und zwei HDMI 1.3a Ausgängen auf. Damit auch Signale, die nicht in HD, sondern in SD vorliegen, in erstklassiger Bildqualität über eines der HDMI-Terminals ausgegeben werden können, ist ein Silicon Optix Realta T2 (identischer Videoprozessor wie im Spitzen-Player DVD-3930) Hochleistungs-Chip eingebaut. Dieser arbeitet im 10-bit-Verfahren und sichert so höchste Genauigkeit. Der REALTA T2 arbeitet im AVC-A1HD als De-Interlacer und Scaler. Eingehende SD-Signale werden in sehr guter Qualität bis auf 1.080p hochskaliert. Highlight der Videosektion ist auch der umfangreiche Video-EQ, der auch eine hochwirksame, adaptive Rauschunterdrückung (HQV) umfasst. Die 2 HDMI (1.3a)-Ausgänge sind für ein komfortables Umschalten zwischen Projektor und Plasma-/LCD-Bildschirm mit der Möglichkeit zur simultanen Ausgabe ausgelegt. Die vollständige, bidirektionale Video-Konvertierung mit HDMI-Ausgabe ist selbst in diesen Preisklassen nicht selbstverständlich. Hochwertige 12-Bit/216 MHz Video-A/D- und -D/A-Wandler ermöglichen ein klares, präzises Bild, ganz gleich, ob ein digitales Videosignal analog ausgegeben oder ein analoges Videosignal digital ausgegeben wird. Ein konfigurierbarer progressive Mode erzielt laut Denon ein optimales Bild auch bei problematischen Eingangssignalen.

Dank HDMI 1.3a werden die aktuellen Features dieser Spezifikation vom AVC-A1HD voll unterstützt. Dazu gehören Deep Colour mit 30 und 36 Bit und erweitertem Farbraum xv.YCC sowie Auto LipSync für die automatische Synchronisation von Bild und Ton. Das Full HD-Videomanagement bietet volle 1080p-Unterstützung (Ausgabe 50 Hz, 60Hz und 24 Hz). 

Die Ausstattung des AVC-A1HD umfasst alles, was man sich als High Tech-Anwender aktuell wünschen kann. Dazu gehört auch das intelligente Endstufen-Management. 11 Lautsprecherkabel-Anschlussterminals ermöglichen beispielsweise ein 7.1-Setup im Haupt-Hörraum und der eigenständige Betrieb von einem Paar hochwertiger Stereo-Lautsprecher im Bi-Amping-Modus. Die 7-Kanal-Endstufe mit identischer Leistung auf allen Kanälen (200 Watt, 6 Ohm) ermöglicht nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis eine gleichmäßig hohe Leistungsabgabe. Dies untermauern unsere Hörtestreihen später. 

Umfangreiche Netzwerk- und Internet-Features sind ebenfalls eine Stärke des AVC-A1HD. So sind komfortable Software-Updates über Internetverbindung (DENON Server) möglich, ebenfalls kann der Surround-Verstärker auch über den PC gesteuert und konfiguriert werden. Sogar mit einem PDA sind Konfiguration und Steuerung möglich. 

Eine direkte Integration in Wireless-LAN-Netzwerke (WLAN, Wi-Fi) und LAN-Netzwerke (Ethernet-Anschluss) ist ebenfalls gegeben. So bleibt es dem Anwender überlassen, ob man ein stabileres kabelbasiertes Netzwerk oder ein optisch leichter zu integrierendes Drahtlos-Netzwerk bevorzugt. Mittels der Internetradio (MP3, WMA) Funktionalität mit über 7000 Radiostationen weltweit ist ein gigantisches Informations- und Musikangebot nutzbar. Audio Streaming von DLNA-kompatiblen Musik-Servern (MP3, WMA, WMA Loss-less Transcode, AAC,FLAC und WAV ist ein weiteres Ausstattungsmerkmal. Ebenfalls ist JPEG-Foto Streaming von kompatiblen DLNA-Medienservern inkl. Album Art-Anzeige möglich. 2 USB-Schnittstellen (vorne/hinten) für Musikwiedergabe (MP3, WMA, AAC, FLAC, WAV) sorgen für erweiterte Multimedia-Qualitäten. Es sind allerdings nicht beide USB-Interfaces parallel nutzbar. Natürlich ist der AVC-A1HD iPod-Ready. Eiine neue Dock Control-Schnittstelle eignet sich zum Anschluss einer Denon-Docking Station (ideal geeignet: ASD-1R)

Multi Zone ist aktuell in Deutschland noch bei weitem nicht so ein Thema wie in den USA, trotzdem ist der Denon schon für die Mehrraum-Zukunft gerüstet. Es werden insgesamt bis zu vier Hörzonen unterstützt. Durch das intelligente Endstufenmanagement sind bis zu vier Verstärkerzüge unter anderem der Zone 2 und 3 zuweisbar. Ein zusätzlicher A/D-Wandler und ein digitaler Audio-Ausgang ermöglichen den Aufbau eines kompletten weiteren Heimkinos für die zweite Hörzone mit den Signalquellen (analog, optisch, koaxial) des vorhandenen Systems. Eigene D/A-Wandler für Zone 2 und 3 (2-Kanal) ermöglichen die Verwendung digitaler Musikquellen (CD, Internet Radio, Audio Streaming, USB-Geräte) in Zone 2 und 3. Das Angebot komplettieren Video-Ausgänge für Zone 2 (Composite, S-Video, Komponenten) und Zone 3 (Composite). Das Bildschirmmenü (OSD) ist in Zone 2 nutzbar. 

Neben der EL Touchpanelfernbedienung liefert Denon noch eine Zweitfernbedienung für die Steuerung der elementaren Funktionen mit. Das einfache Handling aller Funktionen soll sich durch das mehrsprachige OSD richtig genießen lassen. Drei User Mode Testen können programmiert werden und ermöglichen so den schnellen Zugriff auf häufig benötigte Funktionen. 

Anschlüsse

Extrem umfangreiches Anschlussangebot

Komponenteneingang in der BNC-Variante


Die großen Lautsprecherkabel-Schraubterminals aus goldbeschichtetem massivem Messing sind ausgesprochen praxisgerecht. Höhepunkt der Anschlusssektion sind zweifelsohne die bereits mehrfach erwähnten sechs HDMI 1.3a-Eingänge und die zwei HDMI 1.3a-Ausgänge sowie der analoge XLR Cinch-Eingang (CD). 

Hier die Übersicht über alle Anschlüsse:

6x HDMI (1.3a)-Eingang, 2x HDMI (1.3a)-Ausgang
Audio-Analog:
2-Kanal-Eingänge: 1x XLR (CD), 10x Hochpegel-Cinch (inkl. Front), 1x Phono-MM (Cinch)
1x 7.1-Kanal-Eingang
3x 2-Kanal-Ausgänge
1x 9.3-Kanal-PreOut (Cinch)
1x Kopfhörer
Audio-Digital:
Eingänge: 6x koaxial (4x Cinch, 2x BNC), 5x optisch (inkl. Front), 1x DENON Link 3rd
Ausgänge: 3x optisch (davon 1 wahlweise für Zone 4)
Video (analog):
Eingänge: 6x Komponenten (5x Cinch, 1x BNC); 8x S-Video & Composite (inkl. Front)
Ausgänge (Hauptzone, inkl. Monitor Out): 2x Komponenten (1x Cinch, 1x BNC); 4x S-Video & Composite
MultiZone-Anschlüsse:
Video-Ausgänge:
1x Komponenten (Zone 2), 1x S-Video (Zone 2), 2x Composite (Zone 2, 3)
Audio-Ausgänge:
Zone 2: 1x PreOut (Analog, Cinch) mit Lautstärkeregelung
Zone 3: 1x PreOut (Analog, Cinch) mit Lautstärkeregelung, 1x Digital (optisch)
Weitere Schnittstellen:
2x USB (Front + Rückseite), 1x Ethernet, 1x W-LAN,
1x iPod® Dock Control 2x RS232C, 1x Steuereingang/-ausgang (Remote In/Out), 4x Trigger-Ausgang

Klang

Souveräne akustische Leistungen: Der AVC-A1HD im Zusammenspiel mit dem DVD-3930 

1. Stereo, Bestimmung der akustischen Charakteristik, Zuspielung Denon DVD-3930 via HDMI, alle EQ-Modi off

Frequenzgang und Tonalität:

Der AVC-A1HD ist tonal ein sehr ausgewogener und neutraler Verstärker. Der Frequenzgang präsentiert sich mit sehr tiefer Bass- und enorm weitläufiger Hochtonwiedergabe als sehr breit, ohne dass ein Bereich vernachlässigt oder überrepräsentiert wird. Einen so neutral ausgelegten Denon haben wir bisher noch nicht gehört. Ganz gleich, ob es um ganz hohe oder subsonische Anteile des Geschehens geht, es wird alles gekonnt abgebildet. Die Auslegung des AVC-A1HD ist von großer Seriosität geprägt. Klangen die älteren Denon-Boliden tendenziell noch etwas warm, so hat dies der AVC-A1HD abgelegt. Es wird nach wie vor nicht straffeste aller möglichen Bässe präsentiert. Er ist aber schon als präzise und sehr strukturiert zu bezeichnen. "Trocken" und "dünn" sind definitiv nochmals andere Spielweisen. Es ist aber auch nichts in Richtung "fett" oder "voluminös" zu finden – hier erwartet man etwas Langsames, Träges und wenig Detailliertes. Der Denon packt sehr schnell, detailliert, präzise und tiefreichend mit viel Kraft zu. Durch diese direkt auf den Punkt kommende Spielweise macht das Hören viel Spaß und es wird ein authentisches Klangbild vermittelt. Der Bass ist auch in seiner Frequenzverteilung sehr gleichmäßig, keine Frequenz wird über- oder unterbetont. Die aufgrund des Volumens und der Wucht bis in die Magengrube des Auditoriums reichenden Bereiche sind ganz natürlich neben dem Kickbass aufgestellt. Der Mittenbereich glänzt kurz und knapp gesagt mit einer sehr sauberen und in keiner Weise verschobenen tonalen Balance. Da im Mitteltonbereich die Stimmwiedergabe angesiedelt ist und unser Ohr besonders sensibel auf Fehler oder Einfärbungen reagiert, ist es von enormer Bedeutung, was hier passiert. Der Denon stellt eine sehr realistische und glaubwürdige Performance in den Raum. Praktisch jedes Instrument, jede Art von cineastischem Geschehen oder jede Stimme kann mit allen Charakteristika erkannt werden. Dies verdient auch in der Hochpreis-Liga, in der der AVC-A1HD zu Hause ist, höchstes Lob. Der Bereich der oberen Mitten, der Präsenz, Brillanz und der Höhen hat eine sehr interessante Spielweise: Es wird alles dargestellt und man vermisst keinerlei Information. Super. Hier wirkten ältere Denon-Modelle etwas behäbig und nicht so brillant. Hier hat Denon nun eine andere Auslegung: Die Mitten sind weiter vorne, sind deutlich durchhörbarer geworden ohne aber ins "High-Endige" abzudriften. Die Höhen sind eine sehr gelungene Mischung aus Präzision und Gefälligkeit: Samtig-weich bis schön, ohne aber dumpf zu klingen. Es wird alles herausgeschält und in den Raum geworfen ohne dabei aggressiv zu werden. 

Stimmdarstellung:

Hier hat der Denon mit den größten Schritt nach vorne gemacht. Stimmen sind immer deutlich zu erkennen und werden in einer sehr schönen Weise zum einen aus dem Geschehen gelöst bezüglich ihrer Verständlichkeit und ihres Charakters, und zum anderen wunderbar in das Gesamtgeschehen eingebunden. Es kommt niemals der Verdacht auf, dass hier etwas künstlich fokussiert wird. Durch den exzellenten Übergang von Bass / Grundton in den Bereich der unteren Mitten werden Stimmen in sich komplett und schlüssig ausgeformt. Tonal kippt hier nichts in irgendeine Richtung. Es zischelt nichts, noch kommt etwas zu dick oder aufgetragen in den Hörraum. Kleine Nuancen und Schwankungen im Timbre oder ein Tremolo erscheinen realistisch vor dem Auditorium. Das Geschlecht oder die gesungene/gesprochene Oktave des Protagonisten spielt keine Rolle. Chapeau! 

Auflösung / Hochtonbereich

Der AVC-A1HD detailliert hervorragend

Die Auflösung und die Fähigkeit zur Detaillierung des Denons sind ausgesprochen gut. In keiner der getesteten Stereo-Situationen hat er im Rahmen der Geräteklasse irgendwelche uns bekannten Informationen unterschlagen. Der Denon geht hier auf eine sehr interessante Weise ans Werk: Er mimt in keiner Weise den Analytiker oder Sezierer, genauso wenig den eingeschlafenen, nur auf oberflächliche Harmonie bedachten Langweiler. Er präsentiert in einer souveränen, ruhigen und sehr erwachsenen Art einfach alles, was ihm vorgesetzt wird, oder besser: Was in ihn hineingeleitet wird. Er hängt sich auch an keinen Ereignissen auf und vernachlässigt dafür irgendetwas anderes, sondern führt tonale Einzelheiten in beispielhafter Gleichberechtigung vor. Gekonnt und in einer selten erlebten entspannten und ausgereiften Art nimmt er sich auch jeden noch so kleinen Details an. Das Geschehen kann auch ein noch so komplexes Crescendo eines großen Orchesters sein, er unterschlägt nichts, rückt nichts an nicht angedachte Plätze und meistert gekonnt die Aufgabe. Die oben schon angesprochene Darstellung hoher Frequenzen bedingt eine im positiven ruhige und unangestrengte, nicht aggressive Art der Spielweise. Es wird dem Zuhörer so erlaubt, das Klangereignis nach eigenem Gusto zu beleuchten, ohne dass einem von Seiten des AV-Verstärkers etwas aufgedrängt oder vorenthalten wird. Für Fans von Hörnern oder einer sehr durchsichtigen Spielweise dürfte es vielleicht eine etwas zu zurückgenommene Höhen- /obere Mittendarstellung sein. Da dieser Klangcharakter aber einer sehr hoch auflösenden sowie fein bis seidig agierenden Handlungsweise nahe kommt, dürfte der Großteil der potentiellen Käufer großen Gefallen an dieser Auslegung finden. Durch die erwachsene Präsentation seiner Fähigkeiten drängt er sich einfach nicht in die erste Reihe, sondern ist auch für lange, genussvolle und entspannte Hörsessions eine exzellente Alternative. 

Dynamik:

Hier ist so ziemlich die einzige kleine Schwachstelle in der Klangcharakteristik des Denons auszumachen, wobei dies hier als Kritik auf höchstem Niveau anzusehen ist. Der Denon ist ein Titan unter den Boliden bezüglich seiner Grobdynamik. Schnell und vehement ist er zur Stelle, wenn er gefordert ist. Sehr kleine Nuancen gibt er ebenfalls in einer schönen und angenehmen Dynamikspanne wieder. Bei Ereignissen, die nicht weder ganz der Grob- noch der Feindynamik zugeordnet werden können, wirkt er allerdings etwas träge in seinem Einsatz. Man möchte meinen, dass er, hätte er eine denkende Seele, er sich nicht ganz sicher ist, ob es das mittlere Geschehen wirklich wert ist, die schön und prall gefüllten Elkos zu entleeren: Ja, sicher, er könnte es, weiß aber nicht ob er es will. 
Anschaulicher lässt sich dieser Effekt mit der "Neuen Welt" beschreiben. Der Amp arbeitet, wie oben angedeutet, jedes noch so kleine Element und Nebengeräusch gekonnt in ein sehr gelungenes Klangbild ein. Die Darstellung des Geschehens ist aus räumlicher, detaillierungs- und frequenztechnischer Sicht gekonnt und souverän. Bei den großen Antritten des Orchesters ist er auch zackig, mit Wucht und gleichzeitiger Kontrolle zur Stelle. Bei den aber mittellaut eingespielten Passagen, bei denen das ganze Orchester sich quasi permanent das Lautmotiv hin- und herwirft, kommt er nicht ganz mit dem Einsatz des Schlagwerks und der Blechbläser klar. Nicht aus tonaler Sicht, sondern er kann sich nicht entscheiden, ob der ruhigen Art folgend einfach alles sehr fein differenziert darstellen soll, oder ob es schon Zeit ist, "die Backen aufzublasen und alle Pferde von der Leine zu lassen". Genug der Kritik: In Verbindung mit der sehr hohen Auflösung erreicht der Denon ein ungemein attraktive Spielweise. Das Anklingen wie Verklingen kleiner Töne wird auch dynamisch richtig in den Raum transportiert. Die Proportionen stimmen einfach, kein Geschehen oder Instrument erscheint unrealistisch in seinem Auftreten, was ein Verdienst der begeisternden Feindynamik ist. Auch hier zieht der Denon seinen erwachsenen und souveränen Charakter durch. Er begeistert die Redaktion nicht durch vordergründige Ziselierung oder raue "Terminator"-Manieren. Er überzeugt durch die ruhige und einfach richtige/stimmige Art, sich jedem Quellmaterial zu widmen. 

Pegelfestigkeit:

Eine Disziplin, in der Denon bei den Boliden bisher noch nie jemand etwas vormachen konnte. Und auch der AVC-A1HD ist wieder ein Mitglied der Familie, dass nur für Ehren sorgen wird in keiner Weise Schande bringen wird. Selbst im 7.0 Betrieb schiebt er unser Aurum-Set in bisher so nicht gehörte Lautstärken. Besonderes Merkmal an dieser Performance ist der Umstand, dass der Hochtonbereich bis hin zu Lautstärke-Anzeigen von +3 sauber, kontrolliert und unverzerrt bleibt. Bei diesen infernalischen Lautstärken, die realem Konzertniveau dicht vor den Boxen entsprechen, war dann doch mal ein leichtes Aufweichen des Basses festzustellen. Betrachtet man den geforderten Basseinsatz beim ersten Stück "Phil Collins/ Finaly Fairwell Tour: Drums, Drums, Drums" aber genauer, dann ist es verblüffend, wie lange der AVC-A1HD das Geschehen kontrolliert hat. 

An dieser Stelle sollten noch zwei Sachen erwähnt werden:

  • Die Spielweise des Basses wurde weiter oben schon beschrieben; Es muss aber dennoch klar herausgestellt werden, dass die Leistungsfähigkeit dieses Amps vollkommen ausreicht, um auch an zwei Aurum Titan einen strukturierten und durchhörbaren Bass abzuliefern. Es ist bei genannter Szene klar zu unterscheiden, wann welche Bass-Drum gerade mit einem Double-Bass malträtiert wird. Oder auch die Struktur des Turbinengegrummels zu Beginn von "Star Wars -EP3" ist deutlich dargestellt und sehr fein gezeichnet. Hier hat Denon wirklich einen mutigen Schritt in der Auslegung der Bassperformance gewagt. Unser Kompliment, er ist gelungen. 
  • Das Aufweichen des Basses weist darauf hin, dass die 2x33k-Mikrofarad-Hauptelkos und die Endstufen selber der Flaschenhals dieses Produktes sind. Ab und an kommt der Wunsch nach einer etwas kürzeren Leine für die Titans auf. Wir kennen diesen Lautsprecher auch mit anderen Endstufen und wissen daher, wie er mit gewissen Passagen klingen kann. Hier geht es allerdings schon um Bereiche, bei denen nicht mehr von schlecht oder falsch gesprochen werden kann. Nein, hier geht es darum, dass eben noch ein bisschen mehr geht, allerdings dann auch zu einem nochmals höheren Kaufpreis. Für 5.500 EUR beweist der übervoll ausgestattete AVC-A1HD ein herausragendes Können hinsichtlich der gebotenen Pegelfestigkeit. Für alle highendigen Anwender, die eine nochmals höhere Erwartungshaltung haben: Es erscheint auch ein Test der Denon HD Vor-/Endstufenkombination bei uns.

Raumabbildung:

Auf Anhieb begeistert der AVC-A1 mit einer sehr großen, aber immer noch mehr als authentisch zu bezeichnenden Raumwiedergabe. Die akustische Bühne ist in der Breite nicht zu groß aber beileibe auch nicht zu eng. Überraschender wirkt auf den unbedarften oder vorsichtig herangehenden Hörer erscheint dann schon eher die Tiefe der Bühne. Die Bühne scheint insgesamt etwas nach hinten gerückt zu sein, dies liegt aber an der grundsätzlichen Auslegung. Dafür erscheint es aber so, als ob man nicht nur weiter von der Bühne entfernt platziert ist, sondern auch ein bißchen erhöht. Man erhält einen sehr guten Einblick bzw. Overview auf alles, was hinter der ersten Reihe passiert. Die Flüssigkeit in der Platzierung zwischen diesen beiden Achsen erfolgt unmerklich, gekonnt, sanft und ohne Hektik. Auch hier zeigt sich wieder der ruhige und erwachsene Charakter: Man wird nicht in die erste Reihe des Konzertes "gezerrt", sondern kann sich ganz nach eigenem Gusto auf das aktuell Gewünschte oder gerade Interessierende konzentrieren. Der Denon bietet es präzise dar, und man selber trifft wissend und dankbar die Entscheidung, wo der Fokus liegen soll. Sehr spannend an dem aufgebauten Raum ist der Umstand, dass der Denon fast schon eine Dreidimensionalität vermittelt. Selten erweckte ein anderes Gerät stärker diesen Eindruck. Wurde bei der Aufnahme mit der Phase gespielt, weitet der Denon den psychoakustisch entstehenden Raum ohne weiteres und enorm flüssig in ein Surround-Erlebnis, selbst dann, wenn als Signal nur Stereo anliegt. Dies alles spricht für die Qualität der Verarbeitung und der Konstruktion seitens der Vorstufe. Für die räumliche Abbildung ist die Qualität der Kanaltrennung und der Vorstufe, besonders seitens der analogen Bauteile, maßgeblich. Hier scheint Denon einen sehr guten Job gemacht zu haben. 

2. Audyssey

Erster Schritt des Auto-Setups

Der Anwender hat nach der Einmessung und Berechnung die Möglichkeit, sich die EQ-Kurven für alle Lautsprecher anzuschauen. Hier die "Audyssey"-Kurve für Front L/R

Center-Kurve

Surround L/R Kurve

Surround Back L/R-Kurve

Einmessvorgang: 

Natürlich braucht der aufwändige Einmessvorgang entsprechende Zeit: Inklusive dem Umpositionieren des Mikrophons, Bestätigen und das Messen an acht Hörpositionen verstreichen 28 Minuten. Das Warten lohnt sich im Falle des AVC-A1HD auf jeden Fall: Die automatische Justage von Pegel, Entfernung und LS-Größe hat perfekt funktioniert. Auch das Equalizing agiert mit hervorragender Präzision. Die angezeigten EQ-Kurven (es ist möglich, im Parameter-Check mittels grafischer Darstellung die ermittelten EQ-Kurven für Audyssey und Audyssey Flat genau zu überprüfen). Ebenfalls zu loben, gerade bei einem derart komplexen System: Logik und Bedienung der Einmessung ist einfach und nachvollziehbar. Absolut verständlich und ohne irgendwelche Probleme. 

Erste Klang-Eindrücke Audyssey: 

Audyssey Flat schiebt den Präsenzbereich etwas weiter in den Vordergrund und erweckt hierdurch einen durchhörbareren Eindruck, respektive es erscheint so, als ob die Mitten präsenter wären. Das kommt aber nur dadurch, dass die Obertöne und die subtilen Informationen eben "flat" wiedergegeben werden.  Audyssey erscheint im Endeffekt recht ähnlich zu "Flat". Diese EQ-Einstellung ist etwas geeigneter für lange Hörsessions und aggressive LS bzw. für andere Geschmäcker. Allgemein: Audessey vermittelt einen sehr fähigen Eindruck. In einem akustisch schwierigen Raum ist die aktuelle Audyssey MultEQ XT-Version auf einem enorm hohen Niveau angelangt, den wir bislang noch von einem anderen Einmesssystem gekannt haben. Für akustisch optimierte Räume empfiehlt es sich nach wie vor, ein eigenes Setup auf manuellem Wege zu erstellen. Dies ist aber auch in sicht schlüssig, schließlich ist die Aufgabe eines gute EQ-Systems, unerwünschte Verbiegungen in der Frequenzkurve, hervorgerufen durch akustische Unpässlichkeiten des jeweiligen Hörraums, effektiv zu bekämpfen. Beim Rauschen (Einpegeln) hat noch kein Einmesssystem es geschafft, die Charaktere der einzelnen LS und deren spezifischen Klang am Abhörplatz derart gut anzupassen. Das tonale Gesamtbild nun sehr stimmig und harmonisch: Der Übergang zwischen den LS fällt tonal nur mehr sehr gering aus und erscheint dadurch beinahe nahtlos. Das Bekämpfen der Raummoden erscheint sehr erfolgreich zu verlaufen. Auch der empfundene Nachhall erscheint deutlich geringer. Der Bass erscheint schlanker, manchem vielleicht ein wenig zu schlank, dafür aber im Kontext der Raumakustik straffer und strukturierter. Schaut man sich die EQ Kurve an, so sieht man, wie umfassend Audessey misst und eingreift. Und: Da man die Audyssey Kurve problemlos in den manuellen EQ kopieren kann, ist es möglich, den u.U. zu schlanken Bassbereich selbst anzupassen. 

3. Klang Surround, klassisches DD und DTS, zugespielt vom Denon DVD-3930 via optischer Digitalverbindung, Verwendung der „Audyssey“ EQ-Kurve:

Zuspieler-Angebot

Auch hier fällt wieder die tolle Sprachverständlichkeit auf (Dialoge Anakin/Obi Wan in SW Ep. III). Diffizile akustische Produkte wie Chorgesänge (z.B. bei "Harry Potter") werden sehr gut betont und flüssig eingearbeitet. Die Einbindung des Centers erfolgt ohne einen Bruch, und das, obwohl unser Center im Vergleich zu den hünenhaften Titans wie David erscheint. Dies spricht zum einen für Audyssey und zum anderen für den Decoder und die Vorstufe. Wie sich bei "Star Wars Episode III" nachvollziehen lässt, bewegt sich der mögliche Tiefgang auf höchstem Niveau. Der Sternzerstörer, der direkt zu Beginn quer durchs Bild gleitet, wird mit exzellentem Tiefbass wiedergegeben, die subtilen, subsonischen Nuancen, die noch unter den lautesten, bezüglich der Frequenz höheren Bassanteilen liegen, werden vom AVC-A1HD nahezu komplett erfasst. Eine weitere Hörbeobachtung: Die Impulstreue ist auf einem sehr hohem Niveau, der Denon liefert auch kurz aufeinander folgende Impulse ohne Zeitverzögerung an die Lautsprecher weiter. Beim ereignisreichen Eröffnungsgefecht von "Star Wars Episode III" werden die vielen Dynamikwechsel sehr glaubhaft und nachvollziehbar herausgearbeitet. Durch den gekonnten, nahtlosen Übergang zwischen Frontklangkulisse und Surroundklangkulisse, die eine gleichberechtigte Behandlung aller Kanäle sicherstellt, wähnt sich der Zuhörer in einem authentischen, geschlossenen, dreidimensionalen Klangfeld. Kleine Bewegungen, die einen Ebenenwechsel zwischen Front und Surround beinhalten, erscheinen dadurch mit präziser, realistischer Zeichnung. Das von Denon propagierte 360 Grad-Klangpanorama wird dadurch Wirklichkeit. Bereits in der Audyssey-Beschreibung haben wir angedeutet, wie gut dem Denon die Anpassung der einzelnen Boxen aufeinander gelingt. Dies wird durch die Spielweise bei Ep. 3 weiter verdeutlicht, der Sound wandert fließend, gleichzeitig aber ungemein schnell von einem Lautsprecher zum nächsten. Durch die facettenreiche Klangkulisse macht auch Musik aus den Rears wirklich Spaß. Der Score kann gerne präsent und vielschichtig sein. Die Integration des LFE erweckt einen sehr soliden Eindruck und lässt in keiner Weise Schwächen im Bassmanagement vermuten. Die Fähigkeit zur Grobdynamik macht wirklich Spaß und ist absolut beeindruckend. Besonders darum, weil das Gebotene nicht aufgesetzt erscheint, sondern realistisch und nachvollziehbar erscheint. Details werden auch bei heftigen Szenen auch auf den Rears noch fein sauber herausgearbeitet. Hier zeigt sich die Spitzenklasse des AVC-A1HD: Kontrolle und Souveränität, auch wenn viele akustische Ebenen auseinander differenziert werden müssen. 

4. Surround: Neue HD-Tonformate DTS-HD Master Audio, Dolby TrueHD, Pioneer BDP-LX70A über HDMI am AVC-A1HD, Audyssey aktiv:

Pat Mentheny Group Live, DTS HD Master Audio 5.1: Die grundsätzliche tonale Auslegung des Denon zeigt sich auch bei der Wiedergabe der DTS HD 5.1-Tonspur. Kennzeichen sind die praktisch nahtlosen Übergänge zwischen Front und Surround. Da durch die höhere Samplingfrequenz und die erweiterte Bittiefe bei den neuen HD-Tonformaten deutlich mehr Details transportiert werden können, muss sich der Denon bezüglich der Einarbeitung akustischer Feinheiten aufs Neue beweisen – und das gelingt exzellent. Die Charakteristika der einzelnen Instrumente, ganz gleich, ob Trompete, Piano oder E-Gitarre, gelinge auf Top-Niveau. Das Hi-Hat des Drummers erklingt enorm plastisch, wie greifbar. Die tonale Neutralität der Aufnahme wird vom Denon sehr gut erfasst und ohne Verbiegungen in den Hörraum getragen. Die gleiche Behandlung aller Frequenzbereiche sorgt für eine hervorragende Durchhörbarkeit. Bereits nach kurzer Zeit führt der AVC-A1HD dem Auditorium die Vorzüge der HD-Tonformate vor Augen (oder besser  "vor Ohren"): Die Instrumente haben durch die verbesserte Einbeziehung der Oberwellen mehr Charisma, klingen weicher und fließender, so dass der realistische Charakter hörbar stärker betont wird. Der Hochtonbereich tritt wie aus einem Guss auf und überzeugt mit einem samtig-sensiblen Charakter, den wir bislang von Denon nicht kannten. Nichts wirkt holperig oder zu eckig. Alles erscheint rund, gleichzeitig aber fein durchzeichnet und ausgeleuchtet. 

Stirb Langsam 4.0, DTS-HD Master Audio 5.1/englisch im Vergleich zu DTS 5.1 Audio/deutsch (normales komprimiertes DTS): Schon bei der Wiedergabe der herkömmlichen DTS-Tonspur fallen die vielen positiven Tugenden des Denon auf. Begeisternd ist die Kontrolle, die er auch bei sehr effektgewaltigen, grobdynamisch Aufsehen erregenden Szenen bereit hält. Er ist in der Lage, zwischen scharfen, bellenden Schüssen, explodierendem Wohnungs-Mobiliar und zerberstendem Glas auch noch vokalen Elementen die korrekte akustische Rolle zuzuweisen. Stimmen ertönen mit natürlichem Volumen und charismatischer Ausprägung. Der Hochtonbereich erscheint schon bei Standard DTS vielschichtig und exakt ausgeleuchtet. Nur im allerletzten Detail mangelt es etwas an Plastizität, und genau hier greift DTS-HD Master Audio dann ein. Feinst dosiert fliegen Glassplitter durch die Wohnung, während Willis Stimme noch klar und deutlich vernehmbar ist. Das für die neuen HD-Tonformate typische, sehr vielschichtige akustische Auftreten wird vom AVC-A1HD sehr schon rübergebracht. Explosionen ertönen mit noch exakterer Untermalung kleiner Zwischentöne. Schüsse erscheinen grob- wie auch feindynamisch realistischer, da detailreicher und unmittelbarer. Das gesamte Geschehen erhält mehr räumliche Tiefe, die Surrounds präsentieren mehr Ebenen und mehr Einzelheiten. Der Spannungsbogen beim Versucht, den Hacker umzubringen, fällt bei DTS-HD Master Audio noch umfangreicher aus. Begründet liegt dies im erweiterten Dynamikumfang. So kann eine Szene noch deutlich realistischer aufgebaut werden, weil die Laut-/Leise-Differenzen nicht mehr grob strukturiert und abgehackt wirken, sondern korrekt gestaffelt. Kleine Lautstärkedifferenzen wie hier leise Stimmen, dort eine aufgehende Tür werden ebenso authentischer erfasst wie große Lautstärkesprünge: Zunächst das Tippen auf einer PC-Tastatur, gleich darauf schallend laute Schüsse. 

5. Wiedergabe von MP3-Dateien:

Der Denon geht sehr geschickt und ungemein gekonnt mit auch mit deutlich komprimierten MP3s um. Selten haben wir so viele Details und Räumlichkeit aus ihnen gehört. Weitere Eindrücke wird der endgültige Test vermitteln. 

Videosektion

Die Testreihen die Videosektion betreffend stehen erst am Anfang, einige Beobachtungen können wir jedoch bereits jetzt mitteilen: Schließen wir unseren Denon DVD-3930 über S-Video am AVC-A1HD an und lassen diesen das Signal dann auf eine 1.080p Bildsignalausgabe über HDMI umarbeiten, so sind die die visuellen Ergebnis bei Star Wars Episode 3 überragend. Dies zeigt sich in einer enorm hohen Bildstabilität und einer gekonnten Konstrastdarstellung. Als Beispiel dient hier der Flügel des republikanischen Sternzerstörers gleich zu Beginn von EP. 3. Der Flügel liegt teilweise im Dunklen, trotzdem holt der AVC-A1HD jede Menge Details heraus. Dass das Bild trotzdem natürlich und nicht künstlich aufgehellt erscheint, beweist die Güte der Video-Signalverarbeitung. Das Bild wirkt scharf und relativ rauschfrei. Natürlich kann auch der Denon nicht komplett verheimlichen, dass selbst ein sehr gut aufbereitetes S-Video-Signal nicht mehr das Maß aller Dinge ist, aber das Gebotene liegt auf enormem Niveau, das wir bis vor einiger Zeit nur von teuren externen Video-Prozessoren her kannten. Beeindruckend ist, dass auch Farbverläufe gut erfasst werden und kein Ineinander-Laufen von angrenzenden Farben sichtbar wird. Das Durchleiten von 1.080p/24 Hz-Signalen gelingt dem Denon, wie von uns auch erwartet, ohne irgendwelchen Qualitätsverlust. 

Erstes Fazit

Multitalent: AVC-A1HD

Denon hat mit dem AVC-A1HD einen beeindruckenden Surround-Vollverstärker auf die hochwertigen Standfüße gestellt. Das Gerät begeistert mit dem vorbildlichen inneren Aufbau, der zeitlosen, Solidität ausstrahlenden Optik und natürlich den überragenden akustischen Eigenschaften. Der AVC-A1HD verbindet die Fähigkeit zu enormen Pegeln mit einer gelassenen, von Klarheit und übersicht geprägten akustischen Gangart. Trotz dieser Umschreibung geht dem japanischen AV-Koloss jede Langweiligkeit hervorrufende, oberflächliche Art vordergründiger Harmonie ab. Er spielt höchst homogen, gleichzeitig aber enorm unterhaltsam, und er überlässt gekonnt dem Zuhörer die Fokussierung auf bestimmte akustische Bereiche. Der Denon bildet alle Ebenen mit exakter Balance ab und schafft ein tatsächliches 360 Grad-Surroundpanarama, welches durch fließende Übergänge zwischen Front- und Rearklangkulisse definiert ist. Kleine klangliche Bewegungen zwischen Fronts und Surrounds werden schnell und präzise erfasst, so dass sich das Auditorium mitten im Geschehen erfasst. 


Text: Carsten Rampacher, Thomas Hermsen
23. Mai 2008