TEST: Kopfhörer Denon AH-D1001
10. Oktober 2008 (cr)
Basisdaten
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Geschlossener dynamischer Stereo-Ohrhörer
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Impedanz 32 Ohm
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Wirkungsgrad: 103 dB/mW
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Maximalbelastbarkeit5: 1.300 mW
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Übertragungsbereich: 8 bis 37.000 Hz
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40 mm Neodym-Treiber
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1,3 Meter langes Anschlusskabel mit 3,5 mm Mini-Stereo-
Klinkenstecker -
1,7 Meter Verlängerungskabel, 6,3 mm Klinkenstecker-Adapter
und Stoffbeutel im Lieferumfang -
Gewicht: 180 Gramm
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lieferbare Ausführungen: Silber, Schwarz
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UVP: 149 EUR
Einführung
Denon bietet für 149 EUR schon seit über einem Jahr einen geschlossenen Stereo-Kopfhörer an, der mit einem Gewicht von 180 Gramm und ergonomischer Polsterung sehr bequem zu tragen ist. Der AH-D1001 kommt in konservativ-zeitloser Optik und mit 40 mm Neodym-Treibern. Was der Kopfhörer in der Praxis leistet, lesen Sie im folgenden Bericht.
Verarbeitung
Solide Kabelführung
Konservatives, aber gefälliges Design
Ordentliche Detailverarbeitung
Gepolsterter Bügel
Unter der Kunststoffverkleidung verbirgt sich eine Schiene aus Metall. Der AH-D1001 sitzt ausgesprochen gut
Zusätzliche Verschraubung
Der AH-D1001 ist routiniert verarbeitet und optisch konservativ-zeitlos gehalten. Die Kabelführung fällt sehr solide und vertrauenserweckend aus. Die Polsterung der Ohrmuscheln besteht nicht aus echtem Leder, sondern aus Kunstleder, was bei längerem Tragen etwas schweißtreibend wirkt. Ansonsten ist der Tragekomfort dank der sehr guten Ergonomie ausgezeichnet. Der Bügel ist tadellos gepolstert und stört auch nach längerem Tragen nicht. Der Verstellmechanismus zum Anpassen an die Kopfform des Trägers arbeitet mit bruchsicheren Metallschienen. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Sehr gut.
Klang
Bei Schillers "Glockenspiel" gefällt die sehr gute Dynamik des AH-D1001. Der Hochtonbereich wird offen und klar wiedergegeben. Im Bassbereich agiert der Kopfhörer mit ordentlich Nachdruck, der Tiefgang ist gut, aber nicht sensationell. Dieses Manko wird durch die ausgezeichnete Pegelfestigkeit wettgemacht - wer den Trance-Klassiker gern laut hört, kann sich über eine nahezu verzerrungsfreie und klare Wiedergabe freuen. Dass der Bass sehr treffsicher auf den Punkt kommt und es auch nicht an Härte missen lässt, beweist "Another World" von DJ Shog: Hier werden sich Trance-Liebhaber richtig wohl fühlen, wenn sie den reaktionsschnellen Denon auf dem Kopf haben. Es ist wahrhaftig bewundernswert, wie problemlos hier hohe Lautstärken ohne Einbußen bei Dynamik oder Transparenz gefahren werden können. Der Denon-Kopfhörer scheint sich als Experte für bass- und effektfreudige Trance-Musik zu profilieren, denn auch bei "Twisted" von Svenson&Gielen geht es mit Energie voran. Schnelle Rhythmuswechsel gehen dem Denon leicht von der Hand, spielerisch hält er so auch Tracks mit hoher Beats-per-Minute-Anzahl Schritt und loggt sich nicht als kurzatmiger, emotionsloser Spaßbremser aus dem Geschehen aus.
Dynamisch und pegelfest
Nur der sehr kräftige, mit komplexem akustischen Hintergrund versehene Bass von Mauro Picottos "Komodo" zeigt die Grenzen des AH-D1001 auf: Hier stört bei hoher Lautstärke gut hörbares Knacken die akustische Harmonie. Da hilft es nur, die Lautstärke herunter zu regeln. Der 80er Jahre Hit "Suburbia" von den Pet Shop Boys legt wiederum eindrucksvoll die Talente des Denon offen: Das Intro mit den bellenden Hunden im Hintergrund wird mit sehr guter Struktur wiedergegeben, die akustisch davor platzierte Stimme des Sängers hebt sich auch räumlich deutlich vom Hintergrund ab. Die Instrumente sind geschickt dazwischen eingefügt. Mit hoher Klarheit erfolgt kurze Zeit später der Einsatz des Piano-Sounded Synthesizers. Während des gesamten Titels behält der Denon präzise die Kontrolle über alle Ereignisse und schafft einen Eindruck natürlicher Räumlichkeit. Auch bei "Always on my Mind" bestätigt sich, dass der AH-D1001 zwei Dinge sehr schön vereinigt: Pegelfestigkeit und enorme Dynamik. "Where the Streets have no Name" kann mittels des AH-D1001 auch sehr intensiv erlebt werden - souverän und mit geschlossener Klarheit erscheint das Klangbild sehr erwachsen und nachdrücklich. Hart und klar erscheint auch der Bass zu Beginn von "Don't You want me" von Human League. Die sehr präsent zu vernehmende Stimme des Sängers geht eine harmonische Verbindung mit dem dynamischen Beat ein, der Rest der Instrumente wird fließend und stimmig eingebunden. Im Hochtonbereich erfreut der Denon Kopfhörer mit enormer Klarheit, ohne aber dass das Ganze einen aggressiven Einschlag bekommt. Auch bei "Building a Bridge to Your Heart" beweist sich der AH-D1001 als Meister der akustischen Kontrolle und setzt alles daran, den Zuhörer mitten in einer dynamischen Vorführung zu platzieren.
Wenden wir uns als Nächstes den Eindrücken zu, die der Denon bei der Wiedergabe klassischer Musik vermitteln konnte. Das "Molto Vivace" aus Ludwig van Beethovens 9.Symphonie gab er nicht zu unserer vollen Zufriedenheit wieder. Kleine Differenzen in den vielfältigen musikalischen Ebenen wurden nicht optimal berücksichtigt, dadurch fehlt es an akustischer Tiefe. Der Orchestereinsatz erscheint zu oberflächlich, so, als würden beim Dynamiksprung nur die vorderen Klangebenen erfasst. Die Streicher klingen etwas zu hart, es fehlt an feinperliger Brillanz. Auch der berühmte Walzer von Johann Strauss "An der schönen, blauen Donau" kommt zwar gut, aber nicht in exzellenter Qualität zum Zuhörer. Der Denon agiert dynamisch zu grob und kümmert sich nicht feinsinnig genug um kleine, fließend verlaufende Dynamikunterschiede. Unsere akustische Bilanz: Der AH-D1001 ist für den Fan von Trance-/Techno-Musik und den Liebhaber von 80er Jahre Pop-Titeln ein hervorragendes akustisches Instrument, für den Klassik-Kenner aber nicht uneingeschränkt empfehlenswert.
Fazit
Der Denon Kopfhörer ist ein routiniert verarbeiteter Spaßbringer für den Liebhaber moderner Musik. Pop-Titel der 80er Jahre oder Trance-/Techno-Stücke werden mit hoher Klarheit, exzellenter Dynamik und präzisem Bass sehr gut erfasst. Hinzu kommt eine überdurchschnittliche Pegelfestigkeit. Für Freude klassischer Musik ist der bequeme Kopfhörer mit hohem Tragekomfort nicht uneingeschränkt geeignet. Kleine feindynamische Unterschiede arbeitet der AH-D1001 nicht präzise genug heraus, zudem fehlt es an Modellierungskönnen bei tiefen akustischen Ebenen. Bilanzierend ist der AH-D1001 ein sehr empfehlenswertes Produkt für den musikalisch modern orientierten Anwender, der gern entspannt auch mit lautem Pegel hört.
Sehr pegelfester, dynamischer Kopfhörer mit enormem Spaß-Potential

Kopfhörer Mittelklasse
Test 09. Oktober 2008
Preis-/Leistungsverhältnis 









+ Sehr pegelfest
+ Hervorragende Gesamtdynamik
+ Sehr klarer Hochtonbereich
+ Präziser, nachdrücklicher Bass
+ Routinierte Verarbeitung
- Keine optimale Darstellung kleiner Dynamik-Differenzen
- Für klassische Musik zu harte Spielweise
Test: Carsten Rampacher
09. Oktober 2008