TEST: Blu-ray Disc-Player Panasonic DMP-BD55 - Verbesserte Technik für weniger Geld
10.12.2008 Autor: Karsten Serck / Carsten Rampacher
SD-Karteneinschub für die Darstellung von JPEG-Bildinhalten
SD-Karteneinschub unter einer Klappe auf der Vorderseite
- Verwendete SDHC-Card: Hama 8 GB Class 2, verwendete Dateiformate: JPEG (Bilder von 9,1 MP Digitalkamera Panasonic DMC-TZ5)
- Überzeugend: Die SDHC-Karte rastet hörbar ein und sitzt präzise im Schacht.
- Wichtig: Auf der Fernbedienung "BD/SD" 1 x drücken, wenn der Player zuvor im Disc-Betrieb war. Dann zeigt er die Inhalte auf der SD-Karte nach Umschaltzeit von ca. 5 Sekunden zunächst als Thumbnails an.
- Features: Diashow starten, Diashow Einstellungen: Anzeigeintervall (normal/lang/kurz), Endloswiedergabe ein/aus
Gesamtnote SD-Funktionalität: Ausgezeichnet.
Test-Equipment
Bildqualität (Blu-ray Disc)
Der DMP-BD55 liefert mit Blu-ray Discs die vom DMP-BD50 gewohnte Qualität, die sogar noch einen Tick gesteigert werden konnte. Das Bild ist extrem plastisch und bietet eine satte Farbwiedergabe. Die Bildschärfe ist enorm hoch. Mit den richtigen Blu-ray Discs wie z.B. "Baraka" bietet der Panasonic DMP-BD55 ein grandios scharfes und sauberes Bild mit guter Feinzeichnung in dunklen Bildbereichen. Dunkle Szenen präsentiert der Player in einem satten Schwarz. Zwar bietet der Video-Equalizer noch etwas Potential, um bei einzelnen Filmen weiche Konturen etwas deutlicher abzubilden. Doch meist sollte man hierbei den Regler nicht über "+3" drehen, um Doppelkonturen zu vermeiden, da der Player bereits in der Grundeinstellung sehr gut abgestimmt ist. Die 1080p-Wiedergabe erscheint im 24 Hz-Modus als ausgesprochen gelungen, die Bewegungsabläufe erfolgen flüssig und klar, der Bildhintergrund bleibt scharf und stabil.
Bildqualität (DVD)
Wie sein Vorgänger bietet auch der DMP-BD55 ein sehr gutes Scaling von DVDs an. DVDs wie z.B. "Star Wars - Episode" werden sehr detailscharf und plastisch dargestellt. Feinheiten im Bild werden sehr deutlich sichtbar gemacht. Der feindosierte Schärferegler des Video-Equalizers bietet auch hier die Möglichkeit, noch etwas mehr aus dem Bild herauszukitzeln ohne dass direkt Doppelkonturen sichtbar werden.
Der De-Interlacer arbeitet auf hohem Niveau. Nur bei ganz peniblem Blick sieht man ab und zu etwas Flimmern. Die Bewegungserkennung funktionierte aber bei allen Tests sehr gut. So meisterte der DMP-BD55 die besonders kritischen Szenen in "Space Cowboys" (25:29 min., 34:25 min.) und "Star Trek - Der Aufstand" (03:04 min., 03:32 min.) einwandfrei und schaltete korrekt in den Film-Modus ohne Flimmern zu zeigen. Auch den Schriftzug im Vorspann von "Star Wars - Episode IV" und das Herannahen des Sternenzerstörers (02:10 min.) verlief sehr ruhig in nahezu flimmerfrei. Der Player benötigt für die Bewegungserkennung kaum Zeit und erkennt den korrekten Wiedergabemodus praktisch auf Anhieb. Zusätzliche Sicherheit bietet der manuell anwählbare Film/Video-Modus, der für den Fall, dass die Automatik doch einmal in Schleudern geraten sollte, eine einwandfreie Wiedergabe gewährleistet.
Konkurrenzvergleich: Der sehr angenehm und plastisch darstellende DMP-BD55 kann gut als Alternative zum Sony BDP-S550 gesehen werden. Während der Sony mit ausgesprochen neutraler Farbwiedergabe und leicht höherer Gesamtbildschärfe agiert, ist der DMP-BD55 mit dem minimal warmen, Kino-liken Bild der Gegenpol. Beide Blu-ray-Player agieren auch im DVD-Betrieb absolut überzeugend, nur der Kenner wird leichtes Flimmern in wenigen Sequenzen beim De-Interlacing von DVDs wahrnehmen. Bezüglich Plastizität, Klarheit und Schwarzwiedergabe bleibt die Benchmark aktuell der Samsung BD-P2500, der auch das beste De-Interlacing von herkömmlichen DVDs offeriert. Das Bild wirkt noch eine Idee stabiler und ruhiger als bei den Kontrahenten, zudem modelliert der Samsung einzelne visuelle Ebenen für diese Preisklasse nahezu perfekt auseinander. Die minimal warme, recht kräftige Farbwiedergabe rückt den Samsung bezüglich des Farb-Eindrucks eher in die Nähe des Panasonic als in die des neutralen Sony.
Insgesamt ist der DMP-BD55 noch etwas besser als der Vorgänger. Da insgesamt die Entwicklung der Bildqualität im positiven Sinne vorangeschritten ist, erhält der DMP-BD55 wie sein Vorgänger die Note "Ausgezeichnet - hervorragend".
Ton
Akustisch sind die Differenzen zwischen DMP-BD55 und DMP-BD50 minimal. Der harmonische und klare Klang herkömmlicher Tonformate (Dolby Digital 5.1, DTS 5.1) über HDMI ist nach wie tvor zu loben. Was die Präzision im Detail angeht, so setzt der Panasonic lieber auf Harmonie und Homogenität, als auf enorme Prägnanz der akustischen Konturen, auch das kennen wir schon vom DMP-BD50. Mit überraschend gelungener Dynamik arbeitet der DMP-BD55 die Vorzüge der neuen HD-Tonformate überzeugend heraus. Die immensen Dynamiksprünge beim Anschluss über HDMI kommen so ausgezeichnete zur Geltung. Dass der Panasonic ein in sich schlüssig klingendes, akustisches Universaltalent ist, untermauert die gekonnte Ausgabe von Stereo PCM-Signalen über HDMI. Der Sound erscheint sehr angenehm und rund, trotzdem werden viele Details herausgeholt. Das letzte Bisschen Detaillierung opfert der DMP-BD55 der harmonischen Gesamtwiedergabe, gerade in diesen Preisregionen wird diese Auslegung viele Freude finden. Wer auf den internen Decoder für die Decodierung der aktuellen HD-Tonformate zurück greifen muss, fährt auch nicht schlecht. Bezüglich dem Tiefbassbereich, dem Nachdruck bei intensiven Effekten und bei der Feindynamik im Hochtonbereich sind AV-Receiver der Mittelklasse ohne Zweifel klangstärker. Für eine Übergangszeit aber reicht das vom DMP-BD55 Gebotene ohne Zweifel aus, die sehr schöne Einarbeitung von Stimmen, die natürliche Räumlichkeit und die gute Dynamik sind Vorzüge des internen Decoders. Prima gelingt dem Panasonic auch die analoge Ausgabe von 2-Kanal-Stereosignalen, die klangliche Auslegung, die hier herauszuhören ist, deckt sich mit unseren bisherigen Eindrücken: Klar, harmonisch und angenehm agiert der DMP-BD55 und ersetzt somit auch einen normalen CD-Player problemlos. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.
Fazit
Die schlanke Optik mit geringer Bauhöhe und Bautiefe steht in einem Missverhältnis zur opulenten Ausstattung des DMP-BD55. Alles, was von Relevanz ist, befindet sich an Bord: Ein gut arbeitender Video-EQ, eine leistungsfähige De-Interlacing- und Scaling-Einheit für die akkurate Wiedergabe herkömmlicher DVDs, Decoder für die neuen HD-Tonformate und auch BD-live. Mit sehr angenehmer, klarer, minimal warmer Bilddarstellung ist der DMP-BD55 der richtige Partner für lange Filmabende. Der homogene, klare und gefällige Ton bei allen Ausgabe-Signalarten ist die perfekte Ergänzung dazu. Die Verarbeitung des DMP-BD55 ist gut, setzt aber keine Maßstäbe. Zu bedienen ist der Player relativ einfach, wer bereits Panasonic-Geräte besitzt, wird sofort mit dem Blu-ray-Spieler zurecht kommen. Als Hauptnachteil des DMP-BD55 wäre das nach wie vor recht träge Laufwerk anzusprechen. Ein weiterer Kritikpunkt ist das sehr grob auflösende Gerätedisplay. Den Gesamteindruck eines ausgereiften, leistungsfähigen Blu-ray-Players können diese beiden Punkte aber nicht wesentlich schmälern.
Ausgereift erscheinender Blu-ray-Player mit sehr angenehmen,
plastischen Bild und ausgezeichneten Audio-Eigenschaften

Blu-ray-Player obere Mittelklasse
Test 08.12.2008
Preis-/Leistungsverhältnis 









+ Sehr detailscharfes und plastisches Bild
+ Sehr guter Scaler und De-Interlacer
+ Video-EQ mit umfangreichen Einstellmöglichkeiten
+ Sehr gute akustische Eigenschaften bei analoger und digitaler Signalausgabe
- Keine merkliche Geschwindigkeitsverbesserung gegenüber dem
Vorgänger
- Sehr grob auflösendes Gerätedisplay
Test: Karsten Serck / Carsten Rampacher
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Datum: 08. Dezember 2008
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