TEST: Teufel 2.1-Komplettsystem Impaq 400 

07. Dezember 2007 (cr/th)

Einführung

Hochwertige 2.1-Systeme, bestehend aus einem DVD-Receiver, zwei Satellitenlautsprechern und einem Subwoofer, liegen aktuell voll im Trend, da viele Anwender gern guten Sound passend zum großen Flachbildschirm haben möchten, aber nicht die Lust verspüren, mindestens fünf Lautsprecher plus Subwoofer aufzustellen. Daher geben sich die Anbieter dieser 2.1-Systeme viel Mühe, durch clevere Surround-Sound-Simulationsprogramme auch mit wenig Lautsprechern Anflüge echten Raumklangs zu ermöglichen. Beim Direktvertreiber Teufel in Berlin hat man schon seit geraumer Zeit ein sicheres Gespür für "In-Artikel", da verwundert es kaum, dass mit dem voraussichtlich ab kommenden Januar lieferbaren System Impaq 400 nun ein solches Komplettsystem neu ins Portfolio aufgenommen wird. 

Edle Optik: Teufels erster DVD-Receiver IP 400 DR gefällt sofort

Der Einführungspreis beträgt schmale 549 EUR, dafür erhält der geneigte Käufer einen optisch eleganten DVD-Receiver mit drei eingebauten Endstufen (2 x 25 Watt für die Satelliten und 1 x 100 Watt für den Subwoofer), der mit einer HDMI 1.2-Schnittstelle ausgestattet ist und DVDs wahlweise auf 720p oder 1.080i skaliert. Sogar DVD-Audios können wiedergegeben werden. Ein UKW/MW-Tuner ist ebenfalls integriert. MP3-Sticks oder externe USB-Festplatten können über die USB-Schnittstelle Kontakt zum Impaq 400 aufnehmen. Durch den Kauf des optional erhältlichen Teufel iDocks ist der DVD-Receiver auch für die Kontaktaufnahme mit Apples verschiedenen iPods ausgelegt. 

Attraktiv: Die beiden mitgelieferten Satelliten IP 400 F

Die mitgelieferten kompakten 2-Wege-Satelliten IP 400 F nutzen bewährte Teufel-Chassis, um sich klanglich jederzeit behaupten zu können. Eine Wandhalterung ist integriert, wahlweise können die Satelliten, z.B. zur Platzierung auf dem Regal, auf dem mitgelieferten Tischfuß Aufstellung beziehen. Der passive Subwoofer verfügt über einen 20 cm Tieftöner und ist bezüglich der Abmessungen bewusst kompakt gehalten, um ihn einfach in die heimische Wohnlandschaft integrieren zu können. 

Kompakt bauend ist der passive Subwoofer IP 400 SW

Teufel empfiehlt das Impaq 400 für Räumlichkeiten mit einer Größe von bis zu 25 Quadratmetern - somit ist es sehr gut als "Hauptanlage" fürs Wohnzimmer, aber auch als hochwertige Zweitlösung fürs Büro oder Schlafzimmer geeignet. Wir haben nun dem neuen System im Testraum die Chance gegeben, seine Qualitäten voll auszuspielen. Eine Anmerkung sei noch gestattet: Bei unserem Exemplar handelte es sich um ein Pre-Production-Sample, was noch nicht in allen Punkten der endgültigen Serien-Spezifikation entspricht, jedoch schon sehr gut durchscheinen lässt, was den Kunden im Endeffekt erwartet. 

Verarbeitung

Prima Detailverarbeitung beim DVD-Receiver

Gute Oberflächenqualität des Impaq 400 DVD-Receivers

Optisch attraktiver Lautstärke-Drehregler

Gut verarbeitete Geräterückseite

Der IP 400 DR DVD-Receiver ist nicht schlechter verarbeitet als ein Mittelklasse-AV-Receiver

Die mitgelieferte Fernbedienung könnte durchaus einen noch hochwertigeren Eindruck hinterlassen

Teufels DVD-Receiver ist auch von innen sauber aufgebaut und sehr gut - ohne Gewirr - verkabelt

Platinen-Layout im Detail 1

Platinen-Layout im Detail 2

Hier kann man ruhigen Gewissens auch genau hinschauen: Blick auf die Endstufensektion

Solide Alu-Kühlkörper sorgen dafür, dass das Impaq 400 "cool" bleibt, auch wenn der Besitzer es mal "krachen" lässt

Blick auf die Netzteilsektion von oben

Blick auf die Netzteilsektion von der Seite

Auch die Satelliten erfreuen durch ein hochwertiges Finish, was in dieser Preisklasse wahrhaftig nicht selbstverständlich ist

Hochwertiges Lautsprecher-Schutzgitter mit tadelloser Passung

So etwas sehen wir gerne: Hochwertige Schraub-Anschlussterminals der Satelliten

Solider mitgelieferter Standfuß der IP 400 F Satelliten

Noch nicht ganz perfekte Spaltmaße beim Vorserien-Subwoofer

Auch am passiven Subwoofer finden sich hochwertige Schraubanschlüsse

Solide Standfüße des Subwoofers (Bilder oben und unten)

Unser Vorserien-Testsample präsentierte sich bereits in erstaunlich guter qualitativer Verfassung. Die Schwarz-hochglänzende Oberfläche des DVD-Receivers wirkt hochwertig und gleichmäßig. Der Lautstärkedrehregler sieht attraktiv aus und liegt angenehm in der Hand. Auch das Gerätedisplay ist für die Preisklasse absolut in Ordnung und bietet einen guten Kontrast. Durch die leicht gerundeten Kanten hinterlässt der DVD-Receiver einen zeitgemäß-eleganten Eindruck. Das Anschlussfeld auf der Rückseite ist ebenfalls gut verarbeitet und wirkt bei weitem nicht billig wie bei vielen Kontrahenten. Etwas Sorge hatten wir vor dem Öffnen des Impaq 400 DVD-Receivers, schließlich herrscht in solchen kostengünstig produzierten Gerätschaften oftmals nur wenig Hochwertigkeit im Inneren vor. Doch in diesem Falle erwies sich unsere Sorge als gänzlich unbegründet: Die sehr saubere Verkabelung und das akkurate Platinenlayout sind alles andere als selbstverständlich. Vom Vorserienstatus sieht man hier nichts. Verschiedene Kühlkörper sorgen dafür, dass das Impaq 400 stets die Contenance behält. Das mitgelieferte 2.1.-Lautsprechersystem passt bezüglich Anmutung und Materialauswahl sehr gut zum DVD-Receiver. Die beiden schicken Satelliten beeindrucken mit lobenswerter Oberflächenqualität und ausgezeichneten Anschlussterminals, wie man sie bei derartigen Systemlösungen kaum findet. Teufel hat hier die großen, vergoldeten und mit Plexiglas überzogenen Schraubterminals verbaut, die sich auch in größeren Boxen-Modellen finden. Der passive Bassreflex-Woofer bringt die identischen Anschlussmöglichkeiten fürs Lautsprecherkabel mit. Auch der Basslautsprecher erscheint uns zwar in Details einfach (Rückseite), aber summa summarum solide und hochwertig gemacht. Die sauber eingepasste 20 cm Membran, downfired auf der Unterseite zu finden, ist ebenso ein Beispiel dafür wie die soliden Standfüße. Nur an Details (Passung der Frontblende) merkt man, dass das Set noch nicht ganz der endgültigen Serienspezifikation entspricht. Ein Wort zur mitgelieferten Systemfernbedienung darf nicht fehlen: Diese könnte, damit sie zu den anderen Komponenten passt, durchaus noch hochwertiger ausfallen. So wird guter Durchschnitt hinsichtlich des IR-Controllers geboten. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Anschlüsse, Technik und Konfiguration

Die Anschlüsse auf der Rückseite

USB- und Kopfhöreranschluss auf der Gerätefront

Anschlussangebot auf der Rückseite:

Ausgänge:

  • 1 x HDMI 1.2

  • 1 x Komponente

  • 1 x Scart

  • 1 x FBAS

  • 1 x S-Video

  • 1 x digital optisch

  • 1 x digital koaxial

  • 1 x Stereo Analog Cinch

  • Antennenausgang

  • Lautsprecherschraubanschlüsse für Subwoofer und Satelliten

Eingänge:

  • 3 x Stereo Analog Cinch

  • 1 x digital optisch

  • 1 x digital koaxial

Anschlüsse auf der Gerätefrontblende:

  • 1x USB

  • 1 x 3,5 mm Kopfhörerausgang

Anschlussseitig bietet der IP 400 DR alle relevanten Verbindungsmöglichkeiten - wie man es von einem Gerät dieser Kategorie erwartet. Liebhaber üppiger Anschluss-Sortimente kommen mit einem DVD-Receiver ohnehin nicht auf ihre Kosten, diese Zielgruppe wird bei der Entwicklung solcher Modelle auch nicht fokussiert. Gut ist der USB-Eingang auf der Gerätefront, an dem man z.B. seinen USB-Stick anschließen kann, um die darauf gespeicherten MP3-Stücke akustisch zur Geltung zu bringen. Der Kopfhörerausgang mit Dolby Headphone-Funktion sorgt dafür, dass man mittels des Anschlusses eines normalen Stereokopfhörers Surround-Sound mittels Dolby Headphone genießen kann. 

Kommen wir nun zur Konfiguration. Bei den gleich folgenden Bildern wollen wir vorausschicken, dass die On Screen Displays noch nicht der endgültigen Serien-Spezifikation entsprechen, Änderungen werden für die voraussichtlich ab Januar lieferbare Serienversion noch vorgenommen.

Einstellmöglichkeiten für den Digitalausgang. "RAW" steht für Datenstrom (= Bitstream)

Verschiedene EQ-Betriebsarten sind im IP 400 DR integriert - hier "Flat" (linearer Frequenzgang der Satelliten und des Subwoofers). Alternativ gibt es an EQ-Modi noch Klassik, Rock, Pop und Jazz

EQ-Modus "Rock" mit fetziger, nachdrücklicher Darstellung

Ferner verfügt das IP 400 über unterschiedliche Surround-Simulationen. Im Modus "Wide" wird ein besonders weites, räumliches Klangbild geboten (daher nicht ganz so präzise und klar im Hochtonbereich wie "Reference"), die Einstellung "Reference" verbindet auf natürliche Art und Weise Präzision und Raumgefühl. Die "Standard"-Einstellung ist für normalen Stereoklang ohne virtuelle Surroundeffekte gedacht

Die Einstellung "Reference" ist akustisch sehr ausgewogen und generiert ein natürliches Raumgefühl

Wiedergabemodus "Stereo"

Sogar für die Wiedergabe von DVD-Audio-Discs ist die Impaq 400 Systemlösung geeignet

Einstellbare Auflösung für die interne Skalierung - auch zwei PC-Auflösungen sind mit dabei. Helligkeit und Bildschärfe können bei unserem Vorserien-Modell ebenfalls eingestellt werden

Wählbarer Videoausgang - mit "HD" ist der HDMI-Ausgang gemeint. Wie bei derartigen Systemen üblich ist es nicht möglich, das Bild über die HDMI-Schnittstelle und einen analogen Ausgang (z.B. Komponente) parallel auszugeben

Aktivierbare HD jpeg-Wiedergabe

Daten IP 400 DR:

Der IP 400 DR hat die Endstufen für die Satelliten und den Subwoofer eingebaut

  • Abmessungen 40 x 12 x 35 cm (B x H x T)

  • Tuner für UKW (mit RDS)/MW

  • DVD-Spieler für DVD Video/Audio, CD, MP3, JPEG

  • Decoder für Dolby Digital und DTS

  • Interner Scaler für Upscaling auf 720p und 1.080i, zusätzlich 1.024 x 768 und 1.360 x 768

  • Einstellmöglichkeit für Bildhelligkeit und Bildschärfe (etwas dürftig)

  • HD jpeg Modus

  • Verschiedene Wiedergabebetriebsarten "Standard" (Stereo), "Reference" (sehr ausgewogene Virtual Surround-Einstellung, Mischung aus Präzision und Raumgefühl sehr gut ausbalanciert), "Wide" (breites Klangfeld, intensive Räumlichkeit, etwas weniger Klarheit, Lebendigkeit und Präzision)

  • Verschiedene EQ-Modi: Flat (linear)/Rock/Pop/Klassik/Jazz

  • Dolby Headphone

  • Endstufen mit 2 x 25 Watt für die Satelliten und 1 x 100 Watt für den aktiven Subwoofer

Daten IP 400 F:

Mit einer maximalen kurzzeitigen Belastbarkeit von 110 Watt sind die IP 400 F gesegnet - sehr viel für einen so kompakten Lautsprecher

Integrierte Wandhalterung

Standfüße für die Aufstellung auf einem Regal werden mitgeliefert

  • Langzeitige Belastbarkeit: 60 Watt

  • Kurzzeitige Belastbarkeit: 110 Watt

  • Geeignet für den Anschluss an Verstärker mit einer Impedanz von 4 bis 8 Ohm

  • Tiefmitteltöner: 100 mm Zellulose-Glasfaser-Membran

  • Hochtöner: 25 mm Titankalotte

  • Akustisches Prinzip: Geschlossen (gut für mehr Präzision und Klarheit im Klangbild, gerade bei einem sehr kompakten LS)

  • Magnetisch geschirmt

  • Abmessungen (B x H x T in cm) 13,2 x 23,5 x 10,8

  • Gewicht: 2 kg

  • Integrierte Wandhalterung

  • Mitgelieferter Standfuß

Daten IP 400 SW:

Der IP 400 SW ist als Downfire-Subwoofer ausgelegt

20 cm Tieftöner

Bassreflexöffnung auf der Rückseite

  • 20 cm Basschassis

  • Phasen- und Eingangspegelregelung über IP 400 DR

  • Bassreflex-Subwoofer

  • Magnetisch geschirmt

  • Abmessungen (B x H x T in cm): 25 x 36,10 x 38,10

  • Gewicht: 7,9 kg

Insgesamt ist das Teufel 2.1.-Komplettsystem mit allen relevanten Ausstattungsmerkmalen versehen. Ein Skaler, der bis auf 1.080i hochskaliert, fehlt ebenso wenig wie verschiedene EQ- und Surround-/Stereo-Wiedergabeprogramme. Teufel hat sich - was wir befürworten - auf einige wenige Programme, die dafür sauber implementiert wurden, beschränkt, anstatt dem Anwender Unmengen an verschiedenen Modi mitzugeben, die aber im Grunde alle unbrauchbar sind. Der IP 400 DR nimmt sogar DVD Audio-Discs entgegen. Die Anschlussbestückung geht in Ordnung, ein HDMI 1.2 Interface ist mit dabei. Die Belastungswerte der kleinen IP 400 F Satelliten sind enorm - genau so, wie wir es von Teufel kennen. Was wir vermissen, ist ein Video-EQ mit mehr Parametern. Farbwiedergabe, Kontrast und vielleicht eine dreistufige Gamma-Regelung sowie ein MPEG-Rauschfilter wären zusätzlich zu Bildhelligkeit und Schärfe sinnvolle Ergänzungen. Auch sehr gut wäre es, wenn der interne Scaler/De-Interlacer bis auf 1.080p hochrechnen könnte. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet. 

Bedienung


Die Fernbedienung liegt gut in der Hand

Die Bedienung mit der Fernbedienung geht soweit ganz gut von der Hand. Der Druckpunkt der Tasten könnte aber noch besser sein – ebenso wie die Ergonomie. Hier ist die Position der "Skip"- und "Play"-Taste doch zu weit unten. Ansonsten liegt der IR-Controller aber ganz ordentlich in der Hand und gefällt mit dem ausgewogenen Gewicht. Das Handling der Funktionselemente am Gerät selber ist in Ordnung. Die Druckknöpfe gehören zwar fest gedrückt, dafür ist die Logik stimmig. Es fehlt aber leider ein Steuerkreuz fürs Navigieren in DVD-Menüs. Das Display ist gut ablesbar und zeigt alle relevanten Informationen an-. Die optisch schlichten und nicht überfrachteten On Screen-Menüs sind auch für Neueinsteiger zu durchschauen. Das Laufwerk  ist beim Laden und beim Suchen deutlich zu hören. Beim Abspielen von CDs ist es zwar nicht komplett still, aber doch so leise, dass aus 2m Entfernung bei gänzlicher Ruhe im Musikstück nur noch etwas zu erahnen ist - das minimale Surren stört aber auch lärmempfindliche Anwender nicht. Gesamtnote Bedienung: Gut - sehr gut. 

Klang

Musik 

Stereo:

  • Bobby McFerrin, Don’t worry, be happy: Das Impaq 400 löst den Klang erstaunlich gut von den Lautsprechern und baut eine glaubhafte Bühne auf. Der Oberbass ist etwas betont, wobei aber die gesamte Tonalität durchaus in Ordnung ist. Die erzielte Feindynamik ist akzeptabel, die Grobdynamik könnte aber ruhig etwas üppiger ausfallen. Aber in Anbetracht des Preises und des Konzeptes ist das Gebotene erstaunlich rund und erwachsen. 

  • Nightwish, diverse Stücke: Das Impaq 400 gefällt mit einem erstaunlich dynamischen und strukturierten Bass. Die Abstimmung auf 50Hz/-3dB macht sich hier als gute Entscheidung bemerkbar. Für Musik ist der Tiefgang absolut ausreichend, zudem vermittelt die Basswiedergabe durchaus einen gewissen Punch. Im Gegensatz dazu wirken die nur 25 Watt leistendenEndstufen für die Satelliten leicht überfordert, bzw. erreichen nicht die Dynamik der 100 W-Endstufe für den Sub. Der Hochtonbereich wie auch der obere Grundtonbereich mit seinen Obertönen wird im Gegensatz zum Bass dynamikfreier, bzw. nur mit einer eingeschränkten Dynamik ausgestattet. Stimmen sind hingegen sehr schön zu vernehmen und gehen definitiv nicht unter – es ist auch in keiner Weise von einem Klangbrei zu reden. In Verbindung mit der glaubhaften Bühne ist das eine erstaunlich reife Leistung für ein so kleines System. Tonal spielt das Set sicherlich nicht am neutralsten – aber es kein Verfärben in einer extremen Weise, welches unangenehm auffallen würde, herauszuhören. Die Verständlichkeit der wichtigen Mitten wird einfach verstärkt. 

  • Future Trance Vol. 36, diverse Stücke: Das Impaq 400 macht bei den verschiedenen Trance- und Techno-Stücken Spaß: Mit sattem Bass, gut umrissenen Mitten und ohne Aggressivität in den Höhen wird hier eine partytaugliche Abstimmung geboten. Im Gegensatz zu vielen anderen kleinen und kompakten Systemen, resp. Zu PC-Systemen ist der mittlere Frequenzanteil immer noch vorhanden. 

  • Allan Taylor, diverse Stücke: Die raue Stimme wird durchaus mit Schmelz wiedergegeben. Dass das letzte bisschen Struktur nicht vorhanden ist, kann man einem derartigen Komplettsystem kaum vorwerfen, selbst doppelt so teure Offerten scheitern hier. Gut wird überraschenderweise die Anschlagdynamik des Pianos wiedergegeben. Die Überhöhung im Grundton macht sich bei klassischen Instrumenten evtl. durch ein geringes Maß an Vordergründigkeit bemerkbar. Nach oben hin fällt die Präsenz und die Brillanz der Wiedergabe etwas ab. In Anbetracht der Geräteklasse sind die zu vernehmenden Leistungen aber sehr ordentlich. 
    Es sind auch bei der akustischen Präsentation der Gitarre eine klare Struktur sowie gewisse charismatische Merkmale erkennbar. Auch hier fehlt es etwas an Sensibilität und Transparenz, die Durchhörbarkeit ist für ein so kleines System aber trotz allem beachtlich. Eine klare Mittenortung der Sänger ist jederzeit möglich - sehr gut.  Absolut betrachtet lässt sich evtl. vorwerfen, dass Sänger etwas zu präsent sind – aber lieber so als wie bei vielen anderen kleinen Systemen, welche einen zwar gleichberechtigten, aber dennoch indifferenten, unpräzisen Klang erzeugen. Zudem weiß auch bei den Taylor-Stücken der stabile Bühnenaufbau wirklich zu gefallen. Sicherlich, in der Tiefe fehlt es der Bühne an Substanz, dafür  ist bezüglich der Breite keine Kritik angebracht. Bezüglich der Breite präsentiert sich die Bühne sogar erstaunlich strukturiert gestaffelt und stabil - das kann man nur sehr selten bei solchen Konzepten heraushören. 

  • Weitere akustische Eindrücke bei anderen Pop/Jazz-Stücken: Auch Frauenstimmen behalten ihren Charakter auf glaubhafte Weise. Akustischer Bass ist zwar präsent im Grundton, das Impaq 400 zeigt aber auch sein Anzupfen, ebenso wie man erstaunlich viele Geräusche vom Gitarrenspiel vernimmt

Stereo Klassik:

  • Dvorak – Aus der neuen Welt: Die Tiefenstaffelung des Orchesters ist nicht zu vernehmen. Dafür agiert das System hier aber im Feindynamischen besser als erwartet und baut sogar einen Spannungsbogen auf, wie er von solchen Systemen sonst nicht zu vernehmen ist. Grobdynamisch geht hier auch ein bisschen mehr als bei Nightwish – das könnte dafür sprechen, dass nicht wirklich die Endstufen für die Satelliten das Problem sind, sondern eher die Stromversorgung des gesamten Gerätes mit frequenzseitig sehr intensiven Aufnahmen überfordert ist – sprich, wenn in allen Frequenzbereichen dicht etwas passiert. Letzte Feinheiten der neuen Welt fehlen, aber die Charakteristika aller Instrumente sind erkennbar und bleibten im Großen und Ganzen erhalten. 

  • Smetana, Moldau: Der Fluss der Musik kommt erstaunlich emotional zum Auditorium – damit wird also die Message dieses wunderschönen Stücks klar erfasst. Der feine Aufbau, die enorm zesilierten Nuancen und leisen, gezupften Streicher im Hintergrund werden allerdings nicht absolut artgerecht wiedergegeben. Genauso fehlt die Triangel fast vollständig. Das Gebotene aber soweit in Ordnung, da die Dynamik im Stück selber abermals glaubwürdig und der Intention der Aufnahme passend präsentiert wird. 

Sound-Modi im Musikbetrieb:

  • Sound Mode „Reference“: Hier findet ein Eingriff in den Frequenzgang und Phasendrehungen statt. Der Bass wird im Bereich des Kicks knackiger und trockener wiedergegeben. Diese Auslegung soll wohl ein Fundament unter dem virtuellen Raum unterstreichen. Es sind gelungene Anflüge von erstaunlich real wirkendem, nicht halligen Raumklang zu vernehmen.  Vor allem wirkt aber die Bühne sehr breit, verbunden mit einer dynamischen Abbildung. Der Eingriff in den F-Gang ist aus Sicht eines neutralen Klangbildes noch in Ordnung, die gebotene Räumlichkeit und die akustische Breite sind spürbar. Trotzdem leidet die Präzision kaum. Die Basswiedergabe ist ausgesprochen gut gelungen, sowohl was den Nachdruck, als auch was die Struktur und die Präzision angeht. 

  • Sound Mode "Wide": Wide klingt wirklich "weit", das heißt räumlich sehr weitläufig und gleichzeitig dicht. Für Musik ist dieses Programm aufgrund der schlechteren Ortnungsmöglichkeiten für Instrumente und Stimmen aber weniger geeignet. Auch die Klarheit und das Auflösungsvermögen im Hochtonbereich sinken hörbar gegenüber "Reference". Der deutliche Eingriff in den Frequenzgang in der "Wide"-Betriebsart ist gut herauszuhören - dies zeigt sich auch darin, dass die Mitten herausgenommen werden (Stichwort: "Badwanne"). Der Bass ist zwar sehr intensiv und voluminös, aber langsamer als bei "Reference". 

Film

Generelle Anmerkung: Hier klingt Wide wesentlich besser, durch das durch den Film tiefer erwartete und gezogene Klanggeschehen. 

  • I Robot – Szene in Büro mit kaputten Fenster: Die Stimmen sind immer noch relativ charakteristisch zu verstehen und die Phasendrehungen in "Wide" erzeugen wirklich einen guten, erstaunlich tiefen Raum. Der gesenkte Hochtonbereich mit fehlender Brillanz kommt einer akzeptablen Pegeldarstellung entgegen. Der Bass unterstreicht das Filmgeschehen zwar nicht absolut authentisch, aber gelungen, das heißt spassfördernd. In Anbetracht des begrenzten Tiefgangs des Subs bekommt man auch relativ wenig Probleme mit den Nachbarn, obwohl der Bassbereich nachdrücklich, voluminös und beherzt zur Sache geht (zumindest relativ im Klangbild). Die gebotene Hochtondynamik ist aber auch hier noch einen kleinen Tick zu gering. 

  • Star Wars Episode III, Eröffnungsschlacht oberhalb von Coruscant: Hier ist mit "Reference" eine bessere Ortungsmöglichkeit vor allem schneller bidirektionaler Effekte gegeben. Die Dynamik überzeugt in dieser Betriebsart rundherum, mit "Wide" wirkt die sehr abwechslungsreiche Weltraumschlacht etwas zu träge. Der Subwoofer wartet mit einer erstaunlichen Impulsschnelligkeit auf und liefert zudem ein tadelloses Volumen. Etwas unterrepräsentiert sind die Stimmen von Obi Wan und Anakin in ihren Raumgleitern. Die erzielbaren Pegel sind für ein derartiges System überraschend hoch. Das Gebotene wirkt in sich schlüssig und akustisch harmonisch - absolut langhörtauglich.

  • Gladiator, Eröffnungsschlacht: Auch hier gefällt wieder die sehr homogene Auslegung. Der Music Score kommt gut zum Ausdruck. Kleine Details arbeitet das Impaq 400 prima ein, es fehlt nur, wie bereits wiederholt beobachtet, etwas an akustischer Brillanz in letzter Konsequenz. Die Stimmwiedergabe ist bei "Gladiator" in sich schlüssig und sehr angenehm. Das Einschlagen der Brandkugeln managt der kleine Subwoofer souverän. Der fehlende Tiefgang wird geschickt mit einem anständigen Volumen kompensiert. 

  • "Master and Commander", erstes Aufeinandertreffen mit dem gegnerischen Schiff: Prima Aufbau der Spannung. Kleine Geräusche, die für die Erzeugung des Spannungsbogens bis zum Ausbruch des Gefechtes verantwortlich sind, werden gut erkannt. Bei den massiven Kanonenkugeleinschlägen fehlt das letzte Bisschen Vehemenz, dafür ist die Akustik sehr rund und homogen. Auch bei diesem Film ist "Reference" aufgrund der besseren Fein- und Grobdynamik die beste Einstellung. 

Gesamtnote Klang in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Ausgezeichnet. 

Bild
  • HDMI 576p: Das Impaq 400 erzielt eine gute Bildqualität - das De-Interlacing ist relativ akkurat, nur ab und zu sieht man kleinere Nachzieher und leichtes Ruckeln. Die Kontrastdynamik ist in dunklen Bildbereichen tadellos, helle Bildbereiche werden im Verhältnis etwas zu dunkel wiedergegeben. Die Farbwiedergabe wirkt recht ausgewogen, bei manchen Filmen, die über eine bewusst intensive Kolorierung verfügen, wirkt sie ein wenig zu blass - was aber besser ist, als durch eine übertriebene Sättigung für visuelle Unruhe zu sorgen. Kleinere Details wie z.B. Hautporen oder feine Oberflächenstrukturen werden manchmal nicht präzise genug wiedergegeben (Beispiel: Strukturen im Eis der Gletscher bei "Vertical Limit").

  • HDMI 1.080i: Die Skalierungsqualitäten sind für diese Preisklasse absolut in Ordnung. Unschönes Flimmern kleiner Details im hochfrequenten Bildbereich ist kaum wahrzunehmen, auch das Skalierungsrauschen ist zwar bei genauem Hinsehen erkennbar, aber bei normalem Betrachtungsabstand zum Bildwiedergabegerät nie störend. Die Farbwiedergabe ist relativ neutral mit einem minimalen Hang ins Kühle. 

Insgesamt beweist das Impaq 400, dass man auch von einem derartigen DVD-Komplettsystem eine brauchbare Bildqualität erwarten darf. Ernstzunehmende Schnitzer sind keine auszumachen. Das Upscaling und das De-Interlacing sind ordentlich, die Farbwiedergabe zeigt sich angemessen neutral. Der Kontrast ist gut. Was die Bildschärfe anbetrifft, so entscheidet sich das Impaq 400 für eine augenfreundliche, etwas zurückhaltende Darstellung. Zwar sind alle Konturen klar herausgearbeitet, insgesamt aber tendiert das Bild eher ins Weiche als in eine sehr hart-scharfe Darstellung. Für die ins Auge gefasste Klientel, die selten über ein Highend-Bildwiedergabegerät verfügen dürfte, birgt diese Auslegung definitiv die geringsten Risiken, daher hat Teufel hier den richtigen Weg eingeschlagen. 

Gesamtnote Bild in Relation zur Preisklasse und Gerätekategorie: Sehr gut. 

Gesamt-Fazit

Das Impaq 400 gefällt mit hoher Ausgewogenheit

Teufels erstes 2.1-Komplettsystem hinterlässt einen erfreulich erwachsenen und durchdachten Eindruck. Dies fängt bei der attraktiven Optik und der überraschend hochwertigen Verarbeitung an, geht mit einer sinnvollen, praxisgerechten Ausstattung weiter und hört beim ausdrucksstarken Sound und der gefälligen Bildwiedergabe auf. Natürlich, von einem derartigen Angebot kann nicht erwartet werden, dass die identische Performance wie von einem ausgewachsenen AV-System, bestehend aus DVD-Player, AV-Receiver und 5.1-Lautsprecherset, erzielt wird. Dies soll und kann nicht die Aufgabe des Impaq 400 sein. Daher muss ein fairer Test  die Leistungsfähigkeit dieses Systems innerhalb der für solche Komplett-Pakete gültigen Rahmenbedingungen beleuchten - und da kann ein klares Urteil gefällt werden: Der normal anspruchsvolle Anwender, der im Hörraum bis 25 Quadratmeter mit Zimmerlautstärke bis leicht erhöhtem Pegel gern Filme anschaut oder Musik hört, wird vom neuesten Produkt der Berliner Lautsprecher-Manufaktur ausgesprochen angetan sein. Wir sind schon auf "Geschwister" des Impaq 400 gespannt - der Auftakt war sehr verheißungsvoll.

Audiovisuell sehr ausgewogenes, praxisgerecht ausgestattetes und optisch attraktives 2.1-Komplettsystem

DVD-Komplettsysteme Mittelklasse
Test 07. Dezember 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Sehr ausgewogener und angenehmer Klang
+ Für die Preisklasse erstaunlich viel Basskraft
+ Sinnvolle Einstellmöglichkeiten
+ Gefällige Bildwiedergabe
+ Attraktive Optik und tadellose Verarbeitung
+ Günstiger Kaufpreis

- Fernbedienung wirkt etwas billig
- Wenig Einstellmöglichkeiten beim Video-EQ



Test: Carsten Rampacher, Thomas Hermsen
07. Dezember 2007