TEST: Philips 52 Zoll Full-HD-LCD 52PFL9632D/10
USB-Funktionalität

Der 52PFL9632D/10 ist, wie bereits in der Ausstattungs- und Anschlussbewertung beschrieben, mit einem seitlichen USB-Anschluss ausgestattet. Wenn man z.B. seinen USB-Stick anschließt, kann der Philips mittels des integrierten Medienbrowsers MP3-Musikdateien und jpeg-Bilddateien wiedergeben. Dies funktioniert in der Praxis sehr gut, der Browser zeigt alle relevanten Informationen zu den Inhalten an und punktet mit gelungenen Einstelloptionen. Die Ladezeiten bei jpegs mit 2 bis 3,5 MB fallen erstaunlich kurz aus. Die Klangqualität beim Abspielen von MP3-Dateien ist prima. Gesamtnote USB-Funktionalität: Hervorragend.

Der 52PFL9632D kommt problemlos mit unserem Test-USB-Stick (1 GB) zurecht

USB-Grundmenü. Sobald ein USB-Gerät angeschlossen ist, wechselt der Philips automatisch in den USB-Modus

Detaillierte Übersicht der MP3-Titel

Anzeige der MP3 ID3-Tags

Thumbnail-Vorschau der auf dem USB-Stick gespeicherten jpeg-Bilder

Sehr gute Darstellung von jpeg-Bildern

Anzeige aller Einzelheiten zum Bild

Wahl der Anzeigedauer

Auswahl verschiedener Übergange zwischen den Bildern bei der Diashow

2 x- oder 4 x -Zoom

Bild

Testbilder (Informationen zu den verwendeten Testbildern: Burosch Display Tuning: Mit Referenzsignalen zur optimalen Bildqualität)

Eine sehr gute Performance zeigte der Philips bei der Wiedergabe von Full HD-Testbildern

  • Grautreppe: Exzellente Leistung des Philips. Bereits mit den ab Werk vorprogrammierten Bildfeldern kann man einen vorzüglichen Kontrast genießen. Der 52PFL9632D ist in der Lage, nicht nur alle einzelnen Stufen sauber zu differenzieren, sondern sogar die in den Balken enthaltenen, leicht kontrastierenden Quadrate. Beeindruckend ist, dass der Flachbildschirm weder in dunklen noch in hellen Bildbereichen dazu neigt, Details zu verschlucken. Nur im ganz äußeren schwarzen Balken entpuppt sich der Philips im sehr ausgewogenen "Natürlich"-Modus noch als echter LCD: In extrem dunklen Bildbereichen fehlen dann doch minimale Einzelheiten. Sehr gut gefällt uns, dass alle Werks-Bildmodi Sinn machen: Sehr brillant und farblich etwas ins Kühle tendierend präsentiert sich der "Lebhaft"-Modus. Im Gegensatz zu den "Dynamik"- oder "Dynamisch"-Betriebsarten vieler Konkurrenzmodelle, die mit extremen Helligkeits-, Farb- und Kontrasteinstellungen für den täglichen Gebrauch ungeeignet sind, ist der Philips-Modus z.B. für manche Sportereignisse durchaus brauchbar. Der Kontrastumfang bleibt trotzdem harmonisch. "Film" ist, wie bereits erwähnt, ein augenfreundliches Programm mit reduzierter Helligkeit, der Kontrastumfang wirkt angenehm und sinnvoll gestuft. Wer manuell mittels des Video-EQ optimieren möchte, kann das Bild auf ein nochmals höheres Niveau liften. Welche Justagen die besten sind, kann man selbstverständlich nicht generalisieren, da jeder Fernseher unter anderen räumlichen Bedingungen aufgestellt und betrieben wird. Zudem ist der Geschmack des jeweiligen Anwenders doch verschieden. 
  • Line Squares: Perfekte Darstellung aller Linien und Schriften. Sehr genau lesbare Schrift. Stabiles, sauberes Bild, praktisch keine Rauschmuster erkennbar. 
  • Scaling-Testbild: Bei Zuspielung eines Full HD-Bildes und der Wahl des Bildmodus "Unskaliert" schaltet sich der interne Scaler aus. Das Bild wird pixelgenau übertragen. Perfekt. 
  • MGA: Farblich stellt der Philips alles korrekt dar - keine Grün- oder Violett-Einflüsse an der Stelle, an der keine Farbbeeinflussung sichtbar sein darf. Nur leichte Störstreifen sind als Kritik anzumerken. 
  • Stars: Wieder überzeugt der 52PFL9632D. Die Gitternetzlinien werden scharf und sauber dargestellt. Es finden sich keine Überschärfungseffekte (keine Doppelkonturen und kein "Heiligenschein"). Die Farbbalance ist gut. 
  • Faces: Der exzellente Kontrast des Philips zeigt auch am Haaransatz der dunkelhaarigen Lady jedes Detail. Feine Übergänge bei den Hautfarben. Sehr gute Farbbalance. Angenehme, natürliche Weißwiedergabe.

Fazit Testbilder: Eine nahezu makellose Leistung des Philips, die ihm in dieser Disziplin ein "hervorragend" (in Relation zur Preisklasse) sichern. 

TV-Tuner, analog:

Gutes Bild des analogen Tuners

  • Man kann natürlich keine Wunder erwarten - oftmals schlechte SDTV-Kost auf einem großen Full HD 52-Zoll-Gerät. Der Philips erzielt aber deutlich bessere Ergebnisse als erwartet. Bei Sendern mit eher durchschnittlicher Bild- und Empfangsqualität ist das visuelle Ergebnis zwar alles andere als eine Wucht, aber das kann man kaum dem Philips anlasten. Mittels des empfangsstarken Tuners bekommt er beinahe alle Sender sehr gut in den Griff. Bei Live-Sendungen (z.B. "Das Duell" auf ntv), die qualitativ überzeugend  übertragen werden, oder bei bildqualitativ oftmals erstaunlich guten Werbespots beweist der 52PFL9632D, dass es kaum eine Firma derzeit so gut beherrscht, SDTV-Inhalte auf eine Full HD-Auflösung aufzupolieren wie Philips. Das n-tv-typische Laufband wird im Übrigen sehr fließend und korrekt dargestellt - überhaupt hinterlassen De-Interlaciung und Upscaling beim 576er TV-Signal einen reifen Eindruck. Ab und zu "schmiert" das Bild bei Bewegungen leicht - aber verglichen mit dem, was viele Kontrahenten bieten, ist das Ergebnis tadellos. Gesamtnote TV-Tuner analog in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet

HD DVD, 1.080p/24:

  • "Shooter": Sehr scharfes und klares Bild ohne unschöne Überschärfungseffekte wie Doppelkonturen etc. Sehr beachtlich für ein so großes Gerät ist die gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Bildes. Störende dunkle Stellen oder Helligkeitsflecken treten kaum auf. Die Bildhelligkeit ins Bezug auf ihre Intensität überzeugt, das Bild ist auch bei starkem externen Lichteinfall so hell, dass nicht nur ein dunkler Einheitsbrei geboten wird. Hervorragend ist es um die Detaillierungsqualität des 52PFL9632D/10 bestellt. Er zeigt bei den Protagonisten praktisch jede Hautpore. Gut geeignet für eine ansprechende Filmwiedergabe sind die Werks-Bildfelder "Natürlich" (sehr neutrale Farben, hohe visuelle Brillanz, hohe Bildschärfe mit sehr klaren Konturen, viel Kontrastdynamik) und "Film" (gedämpftere Gesamt-Optik, Farben sind wärmer, Helligkeit ist etwas geringer, sehr angenehm und augenfreundlich, daher sehr gut zum mehrstündigen Betrachten auch mehrerer Filme geeignet. Sehr gute Darstellung dunkler Bildsequenzen). Der Philips hat keinerlei Probleme mit dem Handling des 1.080p/24 Hz-Signals, er stellt Bewegungen sehr klar und ohne Nachzieheffekte dar. Nur selten - dies liegt aber am Panel, und nicht an der 1.080p/24 Hz-Verarbeitung - treten leichte Schmiereffekte bei Bewegungen auf, die sich allerdings in sehr engen Grenzen halten. Bei anderen Full HDs dieser Größe sieht man solche Effekte oft deutlich stärker.
  • Apollo 13: Der relativ alte Film sieht auf HD DVD erstaunlich gut aus - und der Philips zeigt dies deutlich. Im Inneren der Raumfähre und im Kontrollzentrum ist die Detaillierung sehr präzise, die Farben sind angenehm neutral gehalten. Der sehr gute Kontrast ermöglicht auch in dunklen und hellen Sequenzen eine klare Durchzeichnung. Nur in extrem dunklen Bildbereichen fehlt das letzte Bisschen Detailstruktur. Auffällig: Der Blickwinkel ist prinzipiell groß, aber die Schwarz- sowie die Farbintensität lässt etwas zu schnell nach, so dass außen sitzende Personen einen etwas blassen Eindruck vom Gesamtgeschehen haben. 

Blu-ray, 1.080p/24:

  • "Harry Potter und der Orden des Phönix": Die Farbgebung des Philips ist wiederum sehr neutral, allerdings leicht ins Kühle tendierend, selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass viele Sequenzen dieses Films relativ blass gehalten sind. Etwas mehr visuelle Harmonie stellt sich bei Verwendung des "Film"-Modus ein. Der Schärferegler des Video-EQs arbeitet gut dosierbar und effektiv. Leichtes Panelrauschen, allerdings nur aus nächster Distanz, feststellbar. Saubere, flüssige Bewegungsdarstellung nahezu ohne Nachzieher. Feine Zeichnung der Gesichter der Protagonisten, gute Hautdarstellung. 
  • James Bond 007, Casino Royale: In der ersten, in Schwarzweiß gehaltenen Szene punktet der Philips mit den feinen Grauabstufungen. Der Kontrast liegt auf einem hohen Level, der Philips-TV verschluckt kaum Details in der Dunkelheit. Gerade in der eben erwähnten Szene jedoch stören den erfahrenen Anwender minimale Rauschmuster. Das gesamte Bild wirkt sehr stabil und ruhig. Durch die 14-Bit-Farbverarbeitung ist der Philips in der Lage, Farbnuancen und Farbübergänge exzellent wiederzugeben. Ditheringeffekte treten praktisch nicht auf. Bilanzierend kann man dem 52PFL9632D/10 nur einen außerordentlich hohen Reifegrad attestieren. 

Fazit Blu-ray und HD DVD:

Der Philips begeistert mit hoher Kontrastdynamik und scharfer, aber nie unnatürlicher Darstellung. Die Farbgebung ist neutral und natürlich, wirkt aber manchmal eine Nuance zu kühl/blass. Farbdifferenzen und Farbübergänge arbeitet das Hightech-Gerät vorzüglich heraus.  Das Bild wirkt stets souverän und sehr ruhig. Nur bei genauem Hinschauen ist leichtes Panel-Rauschen sichtbar. Gesamtnote Bild Blu-ray und HD DVD: Ausgezeichnet - Hervorragend. 

PAL-DVD, Zuspielung in 720p

  • Star Wars Episode III: Der Philips zeigt in der Anfangssequenz (Schlacht oberhalb von Coruscant) viele Details des durch den Bildschirm gleitenden Sternzerstörers, auch die Einzelheiten, die in den dunklen Bildteilen liegen, holt der Philips zum größten Teil hervor - eine ausgezeichnete Leistung. Das Hochskalieren des 720p-Signals auf die native Full HD-Auflösung des Panels gelingt sehr gut. Das Bild wirkt natürlich-scharf und weder matschig-weichgezeichnet noch überscharf-digital. Auch feine Muster und Strukturen werden gut erfasst und verarbeitet. Der Schwarzwert ist gut - aber nicht sensationell. Der Philips 37PFL9732D erzeugt im direkten Vergleich ebenso ein tieferes Schwarz wie der Samsung LE40F86BD. Der Toshiba 46ZF355D liegt in etwa auf dem Level unseres 52 Zoll-Philips. Die Farbgebung beim Star Wars-Film ist nicht zu knallig, sondern klar, differenziert und authentisch. Hauttöne wirken etwas zu blass. Manchmal sind minimale Schmiereffekte bei sehr schnellen Bewegungen festzustellen, rund um die Bewegung erscheint der Hintergrund dann nicht hundertprozentig klar und scharf.
  • Stealth, unter dem Radar: Bild wirkt hier manchmal minimal verrauscht, etwas Besserung tritt bei Anwendung der MPEG Rauschreduzierung (maximal Stufe "mittel") ein. Die Farben wirken natürlich, aber leicht ins Blässliche tendierend. Der Schwarzwert verdient sich wiederum gute Zensuren - für einen 52-Zöller eine prima Leistung, wenn auch kein neuer Rekord. Überzeugend ist die gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Bildschirms. Kleine Details werden tadellos herausgeholt, im Vergleich zu Star Wars Episode III wirkt der Film aber leicht weich bezüglich des Schärfeeindrucks. "Stealth" hat auch wahrhaftig kein Referenzbild, andere LCDs jedoch stellen schärfer dar, ohne mehr zu rauschen oder Doppelkonturen zu bilden - hier agiert der interne Philips-Skaler gut, aber nicht überdurchschnittlich. Top sind erneut Farbübergänge und das Handling feiner Farbnuancen.

Fazit DVD 720p-Wiedergabe: Auch bei Zuspielung eines 720p-DVD-Signals setzt der Philips mit sehr feiner Farbdarstellung und stimmigen Farbübergängen Akzente. Der Schwarzwert geht in Ordnung, stellt aber keine neue Referenz dar. Gesamtnote DVD/720p-Signal: Ausgezeichnet.

Ton

Obwohl das Lautsprechersystem laut der Herstellerangaben alles andere als leistungsfähig ist, hinterlässt es in der täglichen Hörpraxis einen guten Eindruck. Mittels aktiviertem Raumklang versteht es der 52PFL9632D/10 sogar, Anflüge von Surround-Feeling zu erzeugen. Der bevorzugte Lautstärke-Aufenthaltsbereich liegt, was typisch für derartige in LCD-TVs integrierte Systeme ist, bei Zimmerlautstärke und leicht darüber. Dann wirkt die akustische Verteilung harmonisch und homogen. Der Philips bietet, wenn man es nicht mit dem Pegel übertreibt, eine sehr gute Stimmverständlichkeit und eine ordentliche Effekt- und Musikwiedergabe. Wer es richtig "krachen" lässt, lernt dann aber schnell die Grenzen der Lautsprecher und der Verstärkereinheit kennen. Deutliche Dynamikeinbrüche und Verzerrungen sind dann zu verzeichnen. Gesamtnote in Relation zu Gerätekategorie und Preisklasse: Sehr gut.

Fazit

Der Philips 52PFL9632D/10 ist zu einem sehr fairen Marktpreis zu haben. Für rund 3.000 EUR erhält der Käufer einen sehr üppig und zudem praxisgerecht ausgestatteten Full HD-LCD, der mit SD- und HD-Material gleichsam ausgezeichnet umgehen kann. Die Kontrastdynamik überzeugt ebenso wie die sensible Wiedergabe von Farbübergängen. Kleine Unterschiede zwischen benachbarten Farbtönen werden vom Philips sehr gut erfasst. Der Schwarzwert ist gut, stellt aber keinen neuen Maßstab dar. Mit dem Gebotenen werden aber nahezu alle potentiellen Kaufinteressenten absolut zufrieden sein. Die Farbgebung ist natürlich, tendiert aber minimal ins Blässliche. Das interne De-Interlacing und Upscaling funktioniert sehr gut und ohne grobe visuelle Schnitzer. Akustisch ist der große Flachbildschirm eine erfreuliche Überraschung, wer es bezüglich der Lautstärke nicht übertreibt, kann sich über einen homogenen und nahezu verzerrungsfreien Klang freuen. Die sehr einfache Bedienung und die akkurate Verarbeitung sind weitere Pluspunkte. Berücksichtigt man den günstigen Marktpreis, so verdient sich der große Philips eine dicke Empfehlung der Redaktion.

Reichhaltig ausgestatteter, zu fairen Marktpreisen gehandelter 52 Zoll-LCD-Fernseher mit ausgewogenem und hochwertigem audiovisuellen Gesamtprofil

Test 11. Dezember 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Hohe Kontrastdynamik
+ Hervorragendes Bild bei Zuspielung von HD-Material
+ Sorgfältige Anpassung von SD-Material auf die native Full HD-Auflösung
+ Sehr feinfühlige Wiedergabe von Farbnuancen und Farbübergängen
+ Gute akustische Performance
+ Sehr reichhaltige Ausstattung und Anschlussbestückung
+ Sehr günstiger Marktpreis

- Leichtes Panelrauschen
- Ab und zu minimales "Schmieren" bei Bewegungen

Test: Carsten Rampacher
11. Dezember 2007