TEST: Onkyo THX Ultra 2-AV-Receiver TX-NR905
27.11.2007 (th/cr)
Einführung
Der THX Ultra 2-lizenzierte AV-Receiver TX-SR905 für einen Marktpreis von rund 1.800 EUR stellt aktuell Onkyos technologische Speerspitze dar. Der TX-NR5000E rangiert zwar noch darüber im Produktprogramm, in der aktuell ausgelieferten Konfiguration ist dieses Modell aber veraltet. Das kann man vom TX-NR905 nicht behaupten: Mit Decodern für Dolby True HD und DTS-HD Master Audio sowie gleich vier moderne HDMI 1.3a-Eingänge zur Verfügung - ausgangsseitig werden zwei HDMI 1.3a-Ausgänge geboten. Weiteres Merkmal ist die hochwertige Videosektion, deren Herzstück der HQV Reon VX-Videoprozessor ist. Dieser ist für ein akkurates Upscaling eingehender Signale auf bis zu 1.080p zuständig. Zusätzliche Leistungsmerkmale sind das Audyssey MultEQ XT Lautsprechereinmesssystem mit Room EQ-Funktion, ein THX Ultra 2-Zertifikat, Multiroom-Support von bis zu drei Hörzonen, sieben jeweils 220 Watt starke eingebaute Endstufen, ein massiver Ringkerntrafo und die Netzwerkfähigkeit zum Streamen von Internet Radio-Inhalten und zum Abspielen von Audiodateien (inklusive Zertifikat für Microsoft PlaysForSure). In unserem großen Test klären wir nun, ob der TX-NR905 ein würdiger Vertreter der Onkyo-Philospophie von erstklassiger Audio- und Videoqualität ist.
Verarbeitung
Punktmatrixdisplay - wie bei Onkyo üblich, ist die Farbe bei silbernem Gehäuse bernstein, bei schwarzem Gehäuse grün. Unserer Ansicht nach könnte die Display-Fläche durchaus noch etwas größer ausfallen
Die Gehäuseverarbeitung überzeugt, auf dem Bild gut zu erkennen ist die hochwertige Bürstung der Aluminiumfrontplatte
Die Klappe, unter der auf der Gerätefront weniger oft benötigte Bedienelemente untergebracht sind, ist komplett aus Metall
Der formschöne Lautstärkedrehregler liegt gut in der Hand und überzeugt durch die gediegene Materialqualität
Die mitgelieferte Fernbedienung ist bereits bestens bekannt - dies ändert nichts an der Tatsache, dass man mit dem gebotenen Qualitätsniveau zufrieden sein kann
Gut gemachte Lautsprecherkabel-Anschlussterminals
Hochwertiger innerer Aufbau - gut zu erkennen die Separierung der verschiedenen Sektionen
Hochwertiger Ringkerntransformator für eine stimmige Stromversorgung
Auf diesem Bild sehr gut erkennbar ist der HQV Reon VX-Chip für die Videosignalbearbeitung
Sorgfältiges Endstufenlayout
Optisch unterscheidet sich der TX-NR905 kaum von den preiswerteren "Geschwistern" - hier sollte Onkyo vielleicht zukünftig mehr auf Unterscheidungsmerkmale setzen, die gleich zeigen, dass hier das Topmodell kommt (z.B. größeres Display in anderer Farbgebung, deutlich dickere Frontblende etc.). Das Gebotene ist sehr sauber verarbeitet - der Lautstärkedrehregler liegt gut in der Hand und weist eine tadellose Materialqualität auf, die Frontblende ist akkurat eingepasst - stellt aber keine Outstanding Position des 905ers sicher. An anderen Details merkt man jedoch sofort, dass der 905 das Topmodell des neuen Line-Ups ist. Während bei den kleineren Modellen eher durchschnittliche Lautsprecherkabel-Schraubterminals zum Einsatz kommen, ist das beim TX-NR905 gebotene Qualitätsniveau sichtbar höher. Auch das Geräteinnere zeigt, dass Onkyo nahezu alle Ansprüche vollauf zufrieden stellt, die an einen AV-Receiver der Preisklasse 1.800 bis 2.000 EUR gestellt werden: Nicht nur die aufwändige Baugruppen-Separierung überzeugt, auch die Qualität der einzelnen Baugruppen. Hier wären der hochwertige Ringkerntrafo und der großformatige, schwarz beschichtete Alu-Kühlkörper stellvertretend anzuführen. Das Endstufenlayout mit identischen Arbeitsbedingungen für alle sieben Endstufen ist sehr sorgfältig ausgeführt. Die Verkabelung ist trotz der großen Baugruppenvielfalt übersichtlich geraten. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend.
Anschlüsse
Komplette Liste:
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4 x HDMI-In (1.3a), 2 x HDMI-Out (1.3a)
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1 x RS232
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1 x Ethernet
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1 x 7.1-Extern-In
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1 x 7.1-Pre-Out
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3 x koaxial-digital-in
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4 x optisch-digital-in (inklusive Front)
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1 x optisch-digital-out
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8 x Stereo-Cinch-In (inklusive Front und Phono), 2 x Stereo-Cinch-Out
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2 x Stereo-Cinch-Out (Zone 2/Zone 3)
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1 x FBAS Video Zone 2-Out
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5 x S-Video/FBAS-n (inklusive Front)
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1 x 75 Ohm Antennenanschluss
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AM-Antennenanschluss
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1 x 12 V Trigger für Zone 2
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IR In/Out
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1 Geschaltete Netzbuchse (etwas dürftig, noch zusätzlich 1 nicht geschaltete Netzbuchse für den Anschluss eines Gerätes, das auch betrieben werden kann, wenn der 905 ausgeschaltet ist, wäre wünschenswert)
Der TX-NR905 offeriert eine Vielzahl von Hightech-Schnittstellen und konventionellen Anschlussterminals, so dass ein großer Zuspieler-Park Verbindung zum Siebenkanalreceiver aufnehmen kann
Vier mittels OSD zuweisbare HDMI-Eingänge, gleich zwei HDMI-Ausgänge. Alle Interfaces entsprechen dem aktuellen Standard 1.3a.
Eternet-Schnittstelle
Pre-Outs für Vorverstärker (7.1) sowie die Hörzonen 2 und 3
Drei koaxiale, zwei optische Digitaleingänge (zusätzlich noch ein optischer Digitaleingang auf der Gerätefront), ein optischer Digitalausgang (etwas dürftig, noch ein koaxialer Ausgang wäre wünschenswert). Drei Komponenteneingänge (alle mit 100 MHz Bandbreite HD-tauglich) sind mittlerweile schon bei weniger als halb so teuren AV-Receivern Standard. Ein Monitor Komponenten-Ausgang ist vorhanden sowie ein dedizierten Phonoeingang für Plattenfreunde. Links zu sehen noch die RS232 Schnittstelle und der RI Remoteeingang für die Steuerungsbefehle zur optimierten Steuerung verschiedener Onkyo-Komponenten untereinander
Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Ausgezeichnet - hervorragend
Technik und Konfiguration
Übersichtliches Grundmenü in neuem Design
Das Zuweisungsmenü für die zahlreichen Ein- und Ausgänge
Zuweisungsmöglichkeit für die HDMI-Eingänge
HDMI-Steuerungsfunktionen
Sehr lobenswert: Sogar ein Video-EQ ist mit an Bord, der sich vor allem der Unterdrückung des Bildrauschens widmet: Ein Blockrauschfilter, eine Random Noise Reduction und ein Filter, der störendes Moskito-Rauschen abschwächt, sind vorhanden
Das Lautsprecher-Set. Hier kann man unter anderem die automatische Konfiguration mittels Audyssey MultEQ XT oder die manuelle Konfiguration anwählen (die z.B. dann empfehlenswert ist, wenn man ein THX-zertifiziertes LS-System einsetzt)
Manueller grafischer EQ als Alternative zu den von Audyssey automatisch ermittelten Messwerten. Separat für Front L/R, Center, Surrpund L/R, Surround Back L/R und Subwoofer einstellbar
Menü für die Klangregelung
Die Einstellmöglichkeiten für Dolby Pro Logic 2x und für DTS Neo:6
Eingangs-Setup: Mittels der Onkyo-typischen IntelliVolume kann dafür gesorgt werden, dass bei unterschiedlichen Eingangspegeln der jeweiligen Signalquellen die gehörte Lautstärke stets gleich bleibt. Die Audio-/Video-Synchronisierung /LipSync nimmt sich einem zeitgleichen Eintreffen von Audio- und Videosignal an. Unter "Änderung des Namens" können Eingänge nach den Wünschen des Anwenders umgenannt werden.
Menü zur Nutzung des Internet Radio
Mittels des Ethernet-Anschlusses kann der TX-NR905 in ein Heimnetzwerk eingebunden werden. Dabei ist es selbstverständlich möglich, die auf einem PC abgelegten Musikdateien über den TX-NR905 und das angeschlossene Lautsprechersystem wiederzugeben
Übersichtsmenü für die Musikdateien
Dieser Bildschirm wird bei der Wiedergabe einer Musikdatei gezeigt
Der Onkyo TX-NR905 weist sieben jeweils 220 Watt starken Endstufen ebenso auf
wie ein THX Ultra 2-Zertifikat und Decoder für Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio. Die mediale Zukunft zeigt sich beim TX-SR905 aber nicht nur in der Beherrschung der neuen HD-Tonformate, sondern auch in der Netzwerkfähigkeit, die
erweiterte Einsatzmöglichkeiten sichert. Auf dem PC abgelegte Musikdateien in allen gängigen Formaten (MP3, AAC, WMA, WAV) können ebenso wie die
zahlreichen Stationen des Internet-Radio mittels des TX-SR905 wiedergegeben werden. Selbstverständlich besteht zusätzlich noch die Möglichkeit, Apples iPod in die AV-Anlage zu integrieren. Onkyos
optional erhältliche Docking-Station (wahlweise in schwarzer oder weißer
Version) und das RI-System sorgen dafür, dass sich der iPod mit Onkyos Systemfernbedienung steuern lässt.
Weiteres Merkmal des AV-Receivers ist auch die hochwertige Videosignalverarbeitung - dank
des HQV Reon VX-Chipsatzes, der ein überzeugendes Upscaling eingehender Videosignale bis auf 1.080p
garantieren soll. Analog eingehende Videosignale, die als Halbbilder vorliegen,
können vom TX-SR905 in Vollbilder gewandelt und digitalisiert werden, damit sie über einen der beiden HDMI 1.3a-Ausgänge weitergeleitet werden können.
Was die Audioqualität betrifft, werden an Onkyo Komponenten traditionell hohe Ansprüche gestellt - der TX-SR905
ist daher reichhaltig ausstaffiert. So ist Audyssey Mult EQ XT mit an Bord,
dieses Lautsprechereinmess- und Equalizingsystem misst an bis zu acht Hörpositionen ein und erweitert damit den Sweet Spot sehr deutlich.
In der Praxis sind derartige Systeme allerdings nicht unumstritten - wir setzen
beispielsweise redaktionsintern viel lieber auf ein manuelles Setup. Möchte man
noch eigene Hörpräferenzen mit einbringen, so kann man dies über die
Verwendung des integrierten manuellen grafischen EQs tun. Gerade, wenn man ein
sehr talentiertes, klar und differenziert aufspielendes Lautsprechersystem
verwendet, kann es gut sein, dass mit Audyssey-Einmessung die besonderen
Qualitäten der Schallwandler egalisiert werden. Wir raten auf jeden Fall, nicht
generell die automatische Einmessung zu verwenden, sondern, hat man etwas
Erfahrung, auf jeden Fall auch eine manuelle Konfiguration auszuprobieren.
Sehr gern sehen wir hingegen andere konstruktive Merkmale des TX-NR905. Ein besonders aufwändiges Layout von Vor- und Endstufeneinheit, die im Übrigen für eine höchstmögliche Signalreinheit
separiert voneinander operieren können, umfasst auch die Onkyo-Technologien W.R.A.T und VLSC für ein
optimiertes Signalhandling. Eine massiver Aluminium-Kühlkörper, ein Hochleistungs-Ringkerntrafo, kapazitätsstarke Elkos und nahezu gleiche Arbeitsbedingungen für alle sieben Endstufen beweisen, welch immensen Aufwand Onkyo bei der Realisierung des TX-SR905 betrieben hat. Für weitere Spezialaufgaben (Dolby TrueHD/DTS HD Master Audio-Decoding, HQV Video-Processing) stehen zwei weitere, kleinere Transformatoren zur Verfügung. Besonders präzise arbeitende Burr Brown D/A-Wandler ermöglichen eine
akkurate Wandlung des Audiosignals von der digitalen in die analoge Ebene.
Weitere Ausstattungsmerkmale umfassen eine Multiroom-Unterstützung von bis zu drei Hörzonen (Zone 3 Audio, Zone 2 Audio und Video) sowie eine Bi-Amping-Option. Die beiden für den Betrieb der Back Surround-Lautsprecher vorgesehenen Endstufen können wahlweise fürs Front Bi-Amping oder auch für den Einsatz in der zweiten Hörzone verwendet und entsprechend konfiguriert werden.
Gesamtnote unter Berücksichtigung der Preisklasse: Ausgezeichnet -
hervorragend.
Bedienung
Standby-Knopf auf der Frontblende, richtiger Netzschalter unter der Klappe
Viele Bedienelemente, die aber in sich schlüssig angeordnet sind, befinden sich unter einer Klappe auf der Gerätefrontblende
Das Handling des Onkyo TX-NR905 unterscheidet sich nicht von dem der kleineren Modelle TX-SR805 und TX-SR875. Die Fernbedienung liegt gut in der Hand und weist eine Beleuchtungsmöglichkeit auf. Die einzelnen Tasten sind nicht zu klein und somit ohne Schwierigkeiten zu bedienen. Das Gerätedisplay ist problemlos ablesbar und überfordert den Anwender nicht mit der Anzeige zu vieler Sekundärinformationen. Die Lautsprecherkabel-Anschlussterminals, dies ist ein Unterschied zu den kleineren Modellen, bei denen die Terminals weitaus weniger hochwertig und praxisgerecht sind. Die neu entwickelten On Screen Menüs sind übersichtlich und komfortabel zu bedienen. Deutlich verbessert wurde die grafische Anmutung. Am Gerät selber punktet der gut in der Hand liegende Lautstärke-Drehregler. Verschiedene Bedienelemente sind unter einer massiven Klappe untergebracht, so dass die Front des TX-NR905 angenehm aufgeräumt daherkommt. Gesamtnote: Ausgezeichnet.
Klang
Der TX-NR905 präsentierte sich in den umfangreichen Testreihen als akustisches Universaltalent. Bei der DTS 5.1-Tonspur von "Jarre in China" beweist der Onkyo, wie gut er mit der effektreichen Musik des französischen Synthesizer-Königs umgehen kann: Die Effektverteilung findet mit außerordentlicher Präzision statt. Im Hochtonbereich kokettiert das Modell erneut mit der Onkyo-typischen feinnervigen Brillanz, die sich wie ein filigraner Teppich über den gesamten Hörraum verteilt - absolut gleichmäßig und harmonisch. Bei verschiedenen Jazz-Stücken in Dolby TrueHD (Legends of Jazz) kommen die ausgezeichneten Differenzierungsfähigkeiten des TX-NR905 besonders gekonnt zum Ausdruck: Er arbeitet mit großer Sorgfalt die jeweiligen instrumentalen und vokalen Charakteristika heraus. Besonders auffällig: Die sehr charismatische Darstellung von Piano und Saxophon. Die Anschlagdynamik des edlen Steinway&Sons-Flügels kommt auf diese Art und Weise sehr realistisch zur Geltung. Insgesamt verkürzt der 905 höchst effektiv den Weg der Musik zur Zuhörerschaft: Sehr klar und direkt können die Ohren der Hörer alles aufnehmen, der Onkyo würzt zudem den Hochtonbereich mit viel subtiler Brillanz, die auch den erfahrenen Anwender erstaunen dürfte: Die hervorragende Feindynamik, die der Dolby TrueHD-Tonspur auf der "Legends of Jazz"-Blu-ray eigen ist, bringt der 905 erstaunlich vollständig ans Tageslicht.
Bei der Filmtonwiedergabe mit dem neuen HD-Tonformat DTS-HD erzielt der Onkyo exzellente Ergebnisse - er agiert noch feinfühliger und detaillierter als der Denon AVR-4308 und auch als der Yamaha RX-V3800. Dies wird z.B. bei "Windtalkers" deutlich, wo der TX-NR905 auch sehr subtile Nuancen ansprechend wiedergibt. Nicht, dass Denon und Yamaha detailarm agieren würden, aber diese brillante, von Feinheit geprägte Art des 905ers, derartige kleine Nebensächlichkeiten einzuflechten, zeugt von höchster Klangkultur. Gleichzeitig kann er, wie die erbarmungslosen Gefechtsszenen in "Windtalkers" beweisen, auch massiv hinlangen: Effektgewitter werden gleichermaßen präzise wie nachdrücklich übertragen. Bei "Im Fadenkreuz" beweist der Onkyo erneut seine Klasse: Die vom Feind aufgestöberten und von Raketen gejagten NATO-Jets scheinen direkt durch den Hörraum zu fliegen. Die natürliche, authentische Wiedergabe besticht auch durch die sehr hohe Dichte und die Weitläufigkeit.
Bei der DTS-HD High Resolution-Tonspur von "Die Unglaublichen" leistet der Onkyo ganze Arbeit: Das erzeugte Raumgefühl ist enorm realistisch, man hat dadurch tatsächlich den Eindruck, sich in der auf dem Bildwiedergabegerät gezeigten Umgebung und nicht "nur" im eigenen Heimkinoraum zu befinden. Die vielen großen Effektsequenzen, die dieser Sci-Fi-Actioner bietet, werden vom TX-NR905 ausgezeichnet umgesetzt. Dies liegt an der richtigen Mischung aus immenser Kraft und plastischer Struktur. Nie wirken Explosionen platt und zweidimensional, sondern immer raumfüllend und detailliert - der Onkyo schafft daher, richtige Authentizität und keine aufgeblasene, aufgesetzt wirkende Klangkulisse zu erzeugen. Die Stimmwiedergabe wird trotz allem nicht vernachlässigt, wobei hier zwei Faktoren lobenswert sind: Zum einen gibt der 905 Stimmen sehr exakt wieder, zum anderen arbeitet er sie harmonisch ins tonale Gesamtgefüge ein.
Bei "Casino Royale" lassen sich viele Talente des 905 nachvollziehen: Der Bond-Movie erklingt gerade dann, wenn man den THX Ultra 2 Cinema-Modus einsetzt, sehr detailreich, die Ortungssicherheit im Surroundbereich wird mit einer überragenden Weitläufigkeit und hoher atmosphärischer Dichte souverän verbunden. Die bereits legendäre Sequenz, in der 007 eine Großbaustelle in Schutt und Asche legt, wird ebenso eindrucksvoll übertragen wie die Dialogszenen, in denen der 905 erneut unter Beweis stellt, dass er auch für die feinen Zwischentöne der richtige Partner ist: Feine Ironie in der Stimme von Craig kommt ebenso gut zum Ausdruck wie die offenkundige Ablehnung von Judi Dench gegenüber den Arbeitsmethoden des ungehobelten Doppelnull-Agenten. Auch in Star Wars Episode III beweist der Onkyo sein Talent zum vokalen Detail, der Dialog zwischen Palpatine und Anakin Skywalker in der Oper ist sehr gut akzentuiert, sensible Hörer werden in dieser Sequenz viel über die Absichten Palpatines erkennen, der arrogant-herrschsüchtige Unterton der Stimme, die nur mühsam zurückgehaltene Lust, endlich zum Imperator zu werden, stellt der Onkyo überragend dar. Natürlich auch, um den Bogen zu anderen akustischen Disziplinen zurück zu schlagen, die spektakuläre Eröffnungsschlacht der dritten Star Wars Episode. Hier schafft der 905 ein enorm räumliches, sehr vielschichtiges Klangerlebnis, mit dieser Mischung aus massiv vorgetragener Grobdynamik mit sensibel umgesetzter Feindynamik setzt der Onkyo über die ihm angestammte Preisklasse hinaus Maßstäbe.
Erfreulicherweise hat Onkyo es geschafft, sowohl Dolby Pro Logic IIx als auch DTS Neo:6 sehr sauber zu integrieren. Neo:6 klingt etwas schlanker, zudem wirkt der Center nicht so gekonnt eingearbeitet wie bei PLIIx in beiden Betriebsarten, dafür gefällt der DTS-Surroundaufpolierer mit dem sehr frei aufspielenden Hochtonbereich. Der Bass allerdings klingt minimal hohl und nicht so satt wie bei PLIIx. Insgesamt sehr positiv zu bewerten ist, dass der 905 kaum unnatürliche Hallanteile freisetzt, sondern ein knackiges, frisches Klangbild realisiert. Selten haben wir, gerade bei musikalischer Kost, eine so dynamische, freie Wiedergabe genießen dürfen. Bei PLIIx Movie überzeugt die sehr weitläufige Surround-Klangkulisse, zudem ist der Center sehr stimmig eingearbeitet - die vokale Wiedergabe wirkt sauber abgestuft und charismatisch.
Die Stereowiedergabe bei Peter Tschaikowskys "1812 Ouvertüre" beweist, dass Onkyo es schafft, auch AV-Receiver im Zweikanalbetrieb hervorragend klingen zu lassen. Die Detaileinarbeitung ist ausgezeichnet, feines Abklingen oder das Vorbereiten von Dynamiksprüngen managt der 905 mit einer Leichtigkeit, die man bei AV-Receivern sonst nur selten findet. Ludwig van Beethovens "Pastorale" erklingt mit jener grazilen Noblesse, die der Musikliebhaber so sehr an diesem Stück schätzt. Mit sanften Übergängen, die allerdings mit einer untadeligen Präzision verbunden sind, erzielt der Onkyo Ergebnisse, die auch den erfahrenen Anwender glücklich machen dürften. Wir kennen kaum Vertreter der Gattung AV-Receiver, schon gar nicht aus diesen Preisregionen, die es mit dem Onkyo aufnehmen können - die feindynamischen Qualitäten und die Lebendigkeit des Klangs sind besser als bei manchen reinen Stereoverstärkern der 500 EUR-Liga. Der Onkyo kommt zudem auch mit diffizilen Instrumenten wie einer Violine bestens zurecht: Fein nuanciert und sehr präzise zu orten, wird der Musikfreund seine Freude an der Wiedergabe des 905 haben. Sehr gut harmonierte der Onkyo im Stereoeinsatz mit unseren Canton Karat 709DC, die mittlerweile deutlich unter ihrem Listenpreis von 1.000 EUR/Stück zu haben ist und mit ihrem differenzierten, homogenen Klangcharakter vorzüglich zum 905 passt. Ideal wäre ein Teufel System 9 für den Mehrkanaleinsatz und dazu ein Paar Karat 709DC zum entspannten, feinen Stereohören. Selbst wenn man die Ausgaben für die gesamten Boxen zusammenrechnet, kommt man nicht auf solche Mondpreise wie bei manchen "Pseudo-High-End-Offerten", die wenig universelle Qualitäten mit hohen Einstandspreisen verbinden.
Vergleichen wir den TX-NR905 mit früheren und aktuellen AV-Receiver-Generationen, so sichert sich das Gerät verdient einen Spitzenplatz. Seine Leistungsfähigkeit ist so immens, dass er den Denon AVR-4308 aus der aktuellen "Kollektion" hinter sich lassen kann. Dabei ist anzumerken, dass schon der Denon alles andere als unbefriedigende Leistungen erzielt, im Gegenteil: Sein "älterer" Kollege, der Denon AVC-A11XV, kann sich trotz des optisch deutlich hochwertigeren inneren Layouts kaum vom nach vorn drängenden 4308 absetzen. Doch der 905 setzt noch eins oben drauf: Er klingt bei höchsten Pegeln freier, brillanter, dynamischer - nirgendwo erscheint der Sound gequält oder komprimiert, die großartige Souveränität, die sich z.B. bei "Die Unglaublichen" oder bei "Jarre in China" zeigt, zeichnet den Onkyo über alle Maßen aus. Auch andere, bislang als nahezu vorbildlich eingestufte ältere Vertreter müssen Federn lassen: Diesen klaren, hervorragend akzentuierten Hochtonbereich bei großer Lautstärke kann auch ein Pioneer VSA-AX10Ai-S nicht aufbieten. Der Klang des Pioneer ist bei großem Pegel schon auch souverän und ausgewogen, aber nicht so klar, so präzise durchzeichnet wie beim Onkyo. Nicht nur das Pegel-Können des 905 begeistert - auch andere Tugenden sind für diese Preisliga sehr überraschend. Ein Marantz SR8001, für sich betrachtet sehr feinsinnig und brillant agierend, hat keinerlei Chancen, gegen den hörbar sensibler und feindynamisch glaubhafter darstellenden Onkyo zu punkten. Der Marantz klingt, wenn man den 905 nicht kennt, nach wie vor sehr dynamisch und frisch - aber der 905 ist eben ein Wurf, wie man ihn nur alle Schaltjahre einmal hinbekommt. Das merkt man auch dann, wenn man unseren bisherigen Pegelmeister dieser Preisregionen, den Harman Kardons AVR-745, gegen den Onkyo hört: Der HK bleibt zwar bei der Beurteilung der Pegelfestigkeit souverän auf Augenhöhe mit dem TX-NR905, bei der Pegelfestigkeit gibt es also ein "Patt", dafür kann er in den Punkten Detailtreue und Brillanz nicht mit dem Onkyo mithalten. Mit seiner sehr voluminösen, nachdrücklichen Spielweise ist der AVR-745 aber nach wie vor eine sehr lohnenswerte Investition. Und wie schneidet der TX-NR905 im Vergleich zum kleineren TX-SR875 ab? Bereits der TX-SR875 bietet viel Kraft, Detailtreue und akustische Brillanz - aber der mit Ringkerntrafo und nochmals aufwändigere Sektionstrennung antretende 905 kann alles nochmals hörbar besser. Dies ist allerdings zu kommentieren. Die Differenzen, die zwischen beiden Onkyos liegen, muss man mit einem hochwertigen Lautsprechersystem erfahren. Wir haben dies mit unserem Testraum-Referenzsystem, dem Teufel System 9, getan - hier werden die Unterschiede zwischen den beiden Onkyo-Modellen offensichtlich. Wer allerdings einen kleineren Hörraum hat und auf etwas Detailtreue und Brillanz verzichten kann, ist auch mit dem TX-SR875 sehr gut bedient.
Fazit Klangwertung
Der TX-NR905 verdient sich durch die Bank Spitzennoten, denn er beherrscht das gesamte Repertoire: Er agiert sehr sensibel und natürlich, gleichzeitig jedoch mangelt es nie an Kraft, wenn sich gewaltige Effekte ankündigen, im Gegenteil: Selbst bei großem Pegel macht der Onkyo klaglos alle noch so üblen Dynamiksprünge mit und vermittelt so ein Gefühl großer Souveränität. Gesamtnote Klang unter Berücksichtigung der Preisklasse: Hervorragend - perfekt.
Videosektion
Einleitung
Der Onkyo TX-NR905 verfügt über eine sehr leistungsfähige Videosektion. Diese umfasst folgende Hauptmerkmale:
- analog-analoge Videosignalwandlung
- analog-digitale Videosignalwandlung
- Durchschleifen von HDMI-Signalen inklusive 1.080p/24 Hz (ohne Bearbeitung seitens des Onkyo)
- Scaling von eingehenden Signalen bis auf 1.080p inklusive internem De-Interlacing, Videoprozessor HQV Reon VX
- Videofeinjustage mittels eingebautem Video-Equalizer
Zuspielung Samsung Blu-ray Disc-Player BD-P1400 HDMI 1.080p/24 Hz, Blu-ray Casino Royale
- Einstellung Onkyo HDMI - Out: Weitergabe, entspricht Aspect Ratio Pass Through
keine negativen Einflüsse auf das Bild erkennbar. Obwohl unser Testgerät in der Seriennummer kein „P“ vorzuweisen hat, was für die alte Version des Reon-Chips spricht, gibt es bei „Weiterleiten“ keine negativen Einflüsse auf das Bild. Das Bild wirkt wie vom Samsung gewohnt sehr ruhig und homogen, sauber, satt und ausgewogen. Schwarzwert wie Kontrast passen. Hier scheint der Onkyo gute Arbeit zu leisten. - Einstellung ONKYO HDMI – Out 720p und
Samsung BDP 1400 „Videorahmen (24Fs) : Ein“ + „Auflösung : 1080i“: Die Einstellung 720p im Onkyo und „Auflösung : 1080i“ im Samsung bleiben ohne Auswirkung. Durch wählen der Option „Videorahmen (24Fs) : Ein“ im Samsung wird 24p erzwungen. Pioneerneer PDP-5080XA und Samsung kommunizieren über den Onkyo hinweg und einigen sich auf 24p.
Bildqualität wie oben beschreiben. Sehr schön und ruhig. Wunderbare Szene für den 24p-Genuss wie immer die Kranspringerei in Casino Royal. - Einstellung ONKYO HDMI – Out 720p und Samsung BDP 1400 „Videorahmen (24Fs) : "Aus“ + „Auflösung : 1080i“: Der Reon-Chip greift jetzt definitiv ins Signal ein. Der Pioneerneer zeigt Eingangssignal 720p an, zusätzlich ist jetzt das „permanente OSD“ aktiv (Lautstärkeanzeige, Eingangswahl, etc. auf TV). Obwohl unser Testgerät nicht aus der P-Serie kommt, ist nach wie vor kein Aufhellen des Bildes festzustellen. Ebenso ist der Kontrast nicht gemindert. Im Rahmen der Signalart (720p/60) wirkt das Bild relativ ruhig und stabil.
- Folgender Vergleich förderte sehr Interessantes zu Tage: Onkyo HDMI Pass Through und Samsung 720p/24Fs:Aus
gegen Onkyo HDMI 720p und Samsung 1080i/24Fs:Aus. In beiden Varianten ist das am TV anliegende Signal 720p/60. In erstem Fall De-Interlaced und skaliert der Samsung, im zweiten der Onkyo. Erschwert wird die Situation durch den 3-2-Pulldown, welcher der Samsung zwangsweise bei „Nicht-24p-Ausgabe“ vollzieht. Folgendes lässt sich festhalten: In dunklen bis sehr dunklen Bildbereichen zeigt der Samsung mehr Details und Nuancierungen. Er zeichnet auf ungemein hohem Niveau durch und säuft in keiner Weise ab. Der absolute Schwarzwert ist, wenn überhaupt, nur um einen ganz kleinen Ticken besser, sprich niedriger. In dieser einen Disziplin kann sich der Samsung-Chip vom Reon VX des Onkyo absetzen. Absoluter Gleichstand herrscht dagegen beim Thema Farbe. Der Samsung bietet sehr kräftige und ausdrucksstarke Farben mit hohem Kontrast. Wie von anderen Geräten bekannt zeigt Samsung hier eine unglaubliche Ausdruckskraft und nuancierte Performance. Der Onkyo wirkt hiergegen etwas zurückhaltender, was allerdings nicht bedeuten soll, dass seine Farbdarstellung blass wäre. Beide Bilder hinterlassen einen „richtigen“ Eindruck, wobei der Reon im Onkyo der Firmenphilosophie eines natürlichen Bildes treu bleibt. Wie von Onkyo-Playern bekannt, tendiert das Bild in keine merkliche Richtung.
Im Vergleich des De-Interlacings von HD-Material aus 60i kann sich der Onkyo vom Samsung absetzen. Das Bild wirkt trotz der 60 Hertz-Problematik ruhiger und flüssiger, Bewegungen laufen glatter ab und der Bildstand ist solider. Insbesondere bei horizontalen Schwenks verwischt das Bild weniger als bei Bearbeitung durch den Samsung. Absolut betrachtet machen beide kein schlechtes De-Interlacing, aber wie auch beim Skalieren arbeitet der Onkyo schneller, schärfer und souveräner. Der Samsung zeigt mitnichten Treppenstufen oder grobe Skalierungsartefakte – sein Bild ist in dieser Disziplin schlicht weicher und in Bewegungen verwaschener als das des Onkyos.
Beiden Varianten ist gleich, dass ihre Signalverarbeitung nicht zur Gänze an die des Pioneerneer heranreicht. Dieser Vergleich ist zwar unfair, da der Pioneerneer 1.080p/24 Hz nur herunterskalieren und danach die einzelnen Frames verdreifachen, sollte aber dennoch erwähnt werden. Es lässt sich festhalten, dass das Bild des Onkyo in momentaner Signalkonstellation etwas mehr Details wie Hautporen oder weit entfernte Schaumkronen auf Wellen zeigt als der Samsung. Neben diesen Stärken in der Skalierung ist der Onkyo dem Samsung auch in hellen Bildbereichen überlegen. Seien es Wasserspritzer, Dampfschwaden oder durch die Luft gewirbelter Sand – der Samsung schafft es nicht, so gekonnt und facettenreich Details herauszuarbeiten. Insgesamt wirkt das Bild des Onkyos hierdurch plastischer und authentischer. Gestärkt wird dieser Eindruck durch eine feinere Durchzeichnung sehr heller Bildanteile, wie das weiß glänzende Fell des Mungos im Ring oder die Korona der Sonne bei einer Gegenlichttotalen. - Onkyo HDMI 720p und Samsung 1080i/24Fs:Aus gegen Onkyo HDMI Pass Through und Samsung 1080i/24Fs:Aus. In dieser Konstellation muss der Pioneerneer alleine arbeiten. Es ist festzuhalten, dass der positive Effekt des Reverse Pulldown in der Geschmeidigkeit der Bewegungen nicht zu leugnen ist. Gleichzeitig ist der Pioneerneer im Skalieren von 1080i Material dem Reon des Onkyos unterlegen, welcher schneller erscheint und mehr Details zu Tage fördert. Speziell in der Tiefenschärfe sammelt der Onkyo Punkte. In der Durchzeichnung dunkelster Bildbereich können beide dem Samsung nicht das Wasser reichen.
- Bilanzierend lässt sich festhalten: Nach Möglichkeit 1.080p/24 Hz nativ zuspielen. Wenn der TV oder Beamer Reverse-Pulldown beherrschen, im Einzelfall ausprobieren, was die beste Variante ist. Wenn der TV/Beamer nur 1080p/60 oder 720p entgegen nimmt, sollte der Onkyo arbeiten, so man auf die letzte Nuance im sehr Dunklen verzichten kann. Für den TX-NR905 heißt dies: Sehr löbliche Leistung mit nahezu ruckelfreiem Deinterlacing, sehr starkem, nachziehfreiem Skalieren, natürlichen Farben und hoher Detailtreue.
Zuspielung von Onkyo HD DVD-Player DV-HD805
und ToshibaHD-XE1, beide YUV 1080i/60.
Ausgabe Onkyo TX-NR905 HDMI 1080i/60 -> reine Wandlung von YUV nach HDMI
gegen Durchschleifen der YUV 1080i/60 Signale zum Pioneer
- Lässt man den Onkyo 905 nach HDMI wandeln, erscheint das Bild minimal weicher, es gehen die letzten Details wie auch ein kleines bisschen Schärfe verloren. Zudem werden im direkten Vergleich die Farben etwas zu kräftig dargestellt. Die Farbwiedergabe des 905 wirkt nicht unbedingt übersättigt, aber im direkten Vergleich zum Bild der beiden HD-Player werden Farben dann doch etwas zu kräftig wieder gegeben, obwohl sie absolut betrachtet immer noch im natürlichen Rahmen liegt und daher sicherlich sehr vielen Anwender als stimmig vorkommen wird.
Zuspielung Denon DVD-3930, n-tv Fernsehmitschnitt auf DVD
- Signalvarianten:
Denon gibt FBAS/SVHS/YUV in 576i aus an Onkyo
Denon gibt YUV 576p aus an Onkyo
Denon gibt HDMI in allen Varianten aus, direkt an den TV - Ausgabeauflösungen des Onkyos und des Denons per HDMI werden immer gleich eingestellt
- Denon YUV 576p an 905 weiter per HDMI 1080i an Pioneer gegen Denon HDMI 1080i an
Pioneer
-Farben des Onkyo etwas kräftiger und sauberer
-Etwas mehr Details beim Denon-Direktanschluss am Pioneer, höhere Gesamtbildschärfe
-Onkyo hat mehr Dynamik im Bild, dafür in dunklen Bildbereichen etwas weniger Durchzeichnung (Unterschiede sind nur minimal)
- Laufbänder bei beiden Varianten identisch - Denon YUV 576i an 905 weiter per HDMI 1080i an Pioneer gegen Denon HDMI 1080i an
Pioneer
- Farben des Onkyo etwas kräftiger und sauberer
- Etwas mehr Details beim Denon-Direktanschluss am Pioneer, höhere Gesamtbildschärfe
- Onkyo hat mehr Dynamik im Bild, dafür in sehr dunklen etwas weniger Durchzeichnung, aber nur minimal
- Laufbänder bei beiden Varianten identisch, außer, dass Weiß beim Onkyo etwas weißer ist
- Über den Onkyo rauscht es merkbar im Vergleich zum Denon-direkt-am-Pioneer-Anschluss - Denon YUV 576i an 905 weiter per HDMI 1080p an Pioneer gegen Denon HDMI 1080p an
Pioneer
- Farben des Onkyo etwas kräftiger und natürlicher
- Etwas mehr Details beim direkten Anschluss des Denon an den Pioneer, auch etwas schärfer, solange das Bild halbwegs ruhig ist
- Stabileres, artefaktfreieres Scaling beim Onkyo, wie auch etwas saubereres De-Interlacing, dafür aber mehr Rauschen im Bild sichtbar.
- Mehr Details beim Onkyo in horizontalen Schwenks
- Mehr Dynamik beim 905, dafür aber etwas schlechtere Durchzeichnung in ganz dunklen Bildbereichen
- Laufbänder beim Onkyo minimal sauberer mit weniger Nachziehern - Denon YUV 576p an 905 weiter per HDMI 1080p an Pioneer gegen Denon HDMI 1080p an Pioneer: Wie bei Denon YUV 576i an 905 weiter per HDMI 1080p an Pioneer gegen Denon HDMI 1080p an Pioneer - nur, dass die Verbindung Denon-direkt-an-Pioneer noch schärfer und detaillierter wirkt, wohingegen das Scaling noch mehr gegen das des Onkyos abfällt. Im Vergleich der Ausgabe in 720p ist das Ergebnis identisch zur Ausgabe in 1080p – in allen Belangen und Varianten.
- Am YUV-Ausgang des Onkyos liegt das YUV-Eingangssignal durchgeschliffen an. Es wird also weder
skaliert noch de-interlaced.
So lässt sich vergleichen, ob der Pioneer oder der Onkyo besser arbeiten seitens der Video-Elektronik.
Daher der Vergleich wie folgt:
Denon an Onkyo YUV 576i
Onkyo an Pioneer durchgeschliffen YUV 576i
gegen
Onkyo an Pioneer via HDMI 720p
- YUV an Pioneer: Mehr Details und mehr Schärfe
- HDMI an Pioneer: Saubereres Scaling
- Scaling des Pioneer weist weniger Artefakte auf als das des Denon, wenn er via HDMI 720p direkt am Pioneer angeschlossen ist
- YUV an Pioneer zeigt eine etwas blassere, dafür aber auch einen kleinen Tick differenziertere Farbwiedergabe – die Farben des Onkyo wirken leicht übersättigt
- Laufband ist via Onkyo-HDMI-720p zwar nicht so scharf wie YUV-durchgeschliffen, dafür aber etwas ruhiger - Ausgabe via YUV von analogen Signalen, welche per SVHS und FBAS eingehen (nur
möglich, wenn im Setup-Menü Punkt 1.1 HDMI-Monitor-Out auf OFF gestellt
ist. Sprich, um eine analog-analog-Wandlung nach YUV zu erhalten muss der HDMI-Ausgang deaktiviert werden.).
Zuspielung hierfür vom Denon in 576i in FBAS/SVHS/YUV.
Ausgabe des Onkyo ausschließlich in YUV 576i – kein Scaling am YUV-Ausgang: Die Qualität der Wandlung ist im Rahmen der angelieferten Signale sehr gut. Grundsätzlich gleichen sich die Bilder in ihrem Charakter sehr stark – Unterschiede ergeben sich lediglich in Schärfe und Farbauflösung. Dies ist in Anbetracht der Rahmenbedingungen, vorgegeben durch die jeweilige Signalart, auch zu erwarten. Die zu beobachtenden Unterschiede fallen geringer aus als bei anderen Geräten. Hier kann der Onkyo glänzen, selbst aus einem FBAS-Signal holt er viel heraus. - Selbe Eingangssignalvarianten, Ausgabe allerdings in 720p durch den Onkyo: Das hier vermittelte Bild entspricht dem der analogen YUV-Ausgabe bei interner Analogsignalwandlung. Erstaunlich sauber und mit ruhigen wie kräftigen Farben reicht der 905 die FBAS-, SVHS- und YUV-Signale an das Display via HDMI weiter. Eine merkliche Zunahme von Rauschen ist nicht auszumachen, lediglich im Rahmen der Signalnorm. Kontraste und Differenzierungen im höheren Auflösungsbereich sind gut wahrzunehmen.
- Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Onkyo sich hervorragend dazu eignet, analoge Signalquellen zu verwalten und nach HDMI zu konvertieren, insbesondere durch die herausragende Leistung bei Fernseh-Kost, in welcher der Video-De-Interlacing-Mode des Reon zeigen kann, was in ihm steckt.
Zuspielung DVD Star Wars, EP III mit Denon DVD-3930:
- Denon direkt an Pioneer in 720p
Denon YUV 576i an Onkyo weiter per HDMI 720p an Pioneer
Denon YUV 576i an Onkyo durchgeschliffen per YUV 576i an Pioneer
Denon HDMI 720p an Onkyo weiter per HDMI 720p an Pioneer: - -Per YUV-Zuspielung zum Onkyo bezüglich Bewegungsdarstellung, sowohl De-Interlacing wie
Scaling das stabilste, flüssigste Bild – keinerlei Skalierungsartefakte
-Per YUV-Zuspielung zum Onkyo die saubersten, natürlichsten Farben
-Schärfe, Detailauflösung und vor allem Tiefenschärfe per HDMI-Verbindung vom Denon am besten
-höchste Bilddynamik per YUV-Zuspielung zum Onkyo
-ganz minimal löst der Denon im Dunklen feiner auf, allerdings ist hier der Unterschied lange nicht so groß wie zwischen Onkyo<->Samsung.
-Durchschleifen funktioniert ohne weitere Probleme
-Durchschleifen von YUV576i zum Pioneer ergibt das am wenigsten überzeugende Bild - Denon direkt an Pioneer in 576p
Denon YUV 576i an Onkyo weiter per HDMI 720p an Pioneer
Denon YUV 576i an Onkyo durchgeschliffen per YUV 576i an Pioneer
Denon HDMI 576p an Onkyo weiter per HDMI 720p an Pioneer - Spezielle Betrachtung von Scaling eingehender HDMI-Signale:
- Der Reon nimmt aus dem Bild etwas absolute Helligkeit, verringert leicht den Kontrast (zu sehen an den Sternen und der Schrift am Anfang), zeigt dafür aber etwas natürlichere Farben ohne Stich in irgendeine Richtung. Dies ist sehr interessant, da der Onkyo via Gefen-Split das selbe Signal bekommt wie die Verbindung Denon-direkt-an-Pioneer.
- Das Scaling von 576p, angenommen per HDMI, macht der Onkyo besser als der Denon oder der Pioneer. Das Bild ist stabiler sowie ruhiger und es zeigen sich weniger Skalierungsartefakte. Bei den beiden anderen Varianten kommt im absoluten Detailbereich fast der Eindruck von minimalen Rauschen auf.
- Die Variante Denon-direkt-an Pioneer zeigt abermals mehr Details und ein schärferes Bild.
Video-EQ des Onkyo TX-SR905:
- Test unter Denon-Zuspielung HDMI 576p
- Edge Enhancement, Vergleich von AUS <-> Hoch (dazwischen liegt noch niedrig und mittel)
- Deutlich schärferes Bild
- Wesentlich mehr Details
- Tendenz zu leichten Doppelkonturen
- Leichtes Grieseln und Rauschen
- Sehr plastisch, dreidimensional und fantastische Tiefenwirkung
- Leichtes Nachziehen in schnellen Schwenks - Mosquito NR: Auf Stellung "hoch" nicht zu gebrauchen, da sämtliche Details und scharfen Kanten geglättet und gesoftet werden. Auch in der Stellung "niedrig" werden zu viele Details verschluckt.
- Random NR: Bringt keinen nachvollziehbaren Effekt
- Block NR: Soll das Auftreten unschöner Blockartefakte abschwächen - wenn
Blockartefakte auftauchen, werden diese abgeschwächt, wobei das Bild etwas
weicher wirkt
Fazit Videosektion
Der TX-NR905 liefert eine exzellente Leistung ab, wenn man ihn als Videoschaltzentrale einsetzt. Die saubere Skalierung, das nahezu ruckelfreie De-Interlacing und die angenehme Farbwiedergabe sorgen zusammen mit dem guten Kontrast für Top-Zensuren. Gesamtnote in Relation zur Preisklasse: Hervorragend.
Gesamtfazit
Talentierter Allrounder: Der Onkyo TX-NR905
Der TX-NR905 ist ein würdiges Spitzenmodell für das aktuelle, sehr stark aufgestellte Onkyo AV-Receiver-Setup. Besonders die enorme Pegelfestigkeit beeindruckt. Mit dieser Leistung stößt der Siebenkanal-Receiver die Tür zur Bolidenliga nicht nur auf, sondern tritt ganz selbstbewusst in diesen elitären Kreis ein. Bereits bei Zimmerlautstärke entfalten sich andere, vorzügliche akustische Qualitäten des Onkyo: So das weit überdurchschnittliche Auflösungsvermögen, welches auch filigrane musikalische Einzelheiten berücksichtigt, oder die herausragende Trennung von Stimmen und Instrumenten. Mit sensibel vorgetragener Brillanz, dem Vermögen, bei Bedarf mit brachialer Härte zuzupacken, und mit weitläufiger räumlicher Darstellung verkörpert der TX-NR905 Kardinaltugenden des Brands Onkyo nahezu in Reinkultur. Als vorbildlich ist zu bezeichnen, dass die erstklassigen akustischen Tugenden bei der Bewertung der visuellen Leistungsfähigkeit eine nahezu nahtlose Fortsetzung finden. Sicherlich, in Teildisziplinen dürften manche talentierten DVD-Player oder Bildwiedergabegerät eine nochmals bessere Performance bieten, aber wie es so schön heißt: "Abgerechnet wird zum Schluss". Und zieht man alle Ergebnisse in den unterschiedlichsten Disziplinen zusammen, liefert der Onkyo AV-Receiver eine bestechende Leistung ab - die Entfernung zu reinen, hochwertigen Videoprozessoren ist zwar zu merken, aber weitaus geringer, als sie der hohe Preisunterschied suggeriert: Für einen entsprechend edlen Videoprozessor werden Summen aufgerufen, für die man einen kompletten TX-NR905 kaufen kann. Der sehr hochwertige innere Aufbau, die praxisgerechte Ausstattung und die übersichtliche Bedienung sind als weitere Pluspunkte anzuführen, so dass man sich die Frage stellen muss: Braucht man überhaupt mehr AV-Receiver, als der TX-NR905 bietet? Die Antwort lautet selbst für anspruchsvolle Anwender oftmals "nein" - da sind wir uns sicher. Nur diejenigen audiovisuellen Liebhaber, die ohne Rücksicht auf das Budget schlicht und einfach das Bestmögliche haben wollen und absolute Hightech-Freaks, die mit allen erdenklichen Features ihren Spieltrieb ausleben möchten, würden sich unter Umständen gegen den 905 entscheiden. Diese beiden genannten Anwenderkreise sind jedoch beides Zielgruppen, die ganz klar nicht im Fokus des TX-NR905 stehen. Insgesamt ist es schlichtweg begeisternd, was für eine Leistungsfähigkeit der Onkyo für unter 2.000 EUR an den Tag legt. Er verkörpert die Onkyo-eigene Firmenphilosophie nahezu ideal, ist audiovisuell brillant, reichhaltig, hochwertig sowie sinnvoll ausgestattet - was will man mehr? Als Konsequenz aus dieser enormen Verdichtung großartiger Talente sichert sich der TX-NR905 völlig verdient unsere höchste Testauszeichnung
Der Onkyo TX-NR905 ist unter Berücksichtigung des Preis-/Leistungsverhältnisses einer der besten AV-Receiver, den wir je getestet haben
AV-Receiver Oberklasse
Test 27. November 2006
Preis-/Leistungsverhältnis
+ Sehr klarer, feinfühliger Klang in allen Betriebsarten
+ Weit überdurchschnittliche Pegelfestigkeit auf Boliden-Level
+ Ausgezeichnete Stereo-Performance mit sehr gutem Bühnenaufbau
+ Erstklassige Videosektion mit überragendem Scaling und De-Interlacing
+ Sinnvolle und durchdachte Ausstattung
+ Tadelloser innerer Aufbau
- Hebt sich optisch zu wenig von den kleineren Vertretern des Line-Ups ab
Test: Thomas Hermsen und Carsten Rampacher
27. November 2007