TEST: Nubert nuLook 5.2-Set 

22. März 2007 (th/cr)

Einführung

Praktisch jeder Anbieter, ganz gleich aus welchem Industriezweig, steht vor einem schwierig lösbaren Problem: Einerseits sollen die Stammkunden, die mit der traditionellen Philiosophie der jeweiligen Firma d' accord gehen und darum bereits seit geraumer Zeit die betreffenden Produkte kaufen, ihre Prioritäten auch zukünftig in den Offerten des Hauses verwirklicht sehen, andererseits müssen auch neue Käuferschichten angesprochen werden, die bislang noch nicht bedient wurden. Dabei ist es allerdings wichtig, die "Basics", also diejenigen Produkteigenschaften, die den guten Ruf der Firma manifestiert haben, auch im erweiterten Portfolio zu integrieren. Genau dies versucht der Lautsprecher-Direktvertreiber Nubert seit kurzem mit der neu geschaffenen nuLook-Serie. Standen Nubert-Boxen bislang für hervorragenden Klang in schlicht-sachlicher Verpackung, soll nuLook nun auch Design-Liebhaber, die zusätzlich zum verwöhnten Auge noch über anspruchsvolle Ohren verfügen, ansprechen. Kernstück der nuLook-Boxenserie ist der Klang-Korpus mit einer aufgeclipsten Front mit integrierter Stoffabdeckung. Optische Spezialität ist die unsichtbare Verbindung der Boxen-Front mit dem Korpus. Die sogenannte "Snaplock"-Befestigung ist hochfest und trotzdem wieder lösbar. Aktuell sind zwei Lautsprechermodelle aus der nuLook-Serie lieferbar: Die Allroundbox nuLook LS-2, die auf 305 € (mit furnierter Echtholz-Front) beziehungsweise auf 290 € pro Stück (mit Schleiflack-Front) kommt und als Front, Center sowie Surround einzusetzen ist, und der aktive Subwoofer nuLook AW-1 für 490 €/Stück (Schleiflack-Front) beziehungsweise 505 € (furnierte Echtholz-Front). Wir haben uns entschieden, ein 5.2-Set bei Nubert zu ordern - denn mit zwei aktiven AW-1 bietet diese Konfiguration auch im größeren Hörraum genug Kraft und Nachdruck bei der Basswiedergabe. Natürlich werden wir im Verlaufe unseres Berichtes auch darauf eingehen, wie sich das Ensemble als 2.1- 2.2- oder auch 5.1-Lösung schlägt. Preislich werden für ein 5.2-Set mit Echtholz-Fronten 2.535 € (mit Schleiflack-Fronten 2.430 €) fällig, für ein optisch schönes Design-Set sicherlich nicht zuviel. Unser Testbericht klärt nun, ob die Verschmelzung von optischer und akustischer Raffinesse bei Nubert zu einem erwähnenswerten Gesamterfolg führt. 

nuLook-Creator und Designvariationen

Die nuLook-Fronten sind zum Start der neuen Lautsprecher-Serie in fünf Lack-Farbvarianten und drei Echtholz-Furnieren lieferbar. Darüber hinaus ist es möglich, bei den Stoffabdeckungen zwischen einer schwarzen und einer silberfarbenen Ausführung zu wählen. Mit dem "nuLook-Creator" (http://www.create-your-nulook.de) hat der Kaufinteressent interaktiv die Möglichkeit, sich seine Wunsch-Box zu gestalten und sich diese online gleich anzuschauen. Insgesamt sind aktuell 32 verschiedene Design-Varianten möglich. Wir haben uns als Test-Samples für eine Kombination aus einer Nußbaum-Holzfront, einem weißen Korpus und hellen Bespannungen entschieden. Für Fotoaufnahmen haben wir uns zusätzlich eine nuLook LS-2 mit silberner Front und schwarzem Korpus inklusive dunkler Bespannungen in den Testraum bestellt. 

Im nuLook-Creator kann man sich online seine Wunschausführung anschauen

Viele Farben stehen für die Gehäusefront zur Verfügung

So elegant haben wir Nubert-Boxen noch nie gesehen

Die nuLook-Fronten sind zum Start der neuen Lautsprecher-Serie in fünf Lack-Farbvarianten und drei Echtholz-Furnieren lieferbar. Darüber hinaus ist es möglich, bei den Stoffabdeckungen zwischen einer schwarzen und einer silberfarbenen Ausführung zu wählen. Mit dem "nuLook-Creator" (auf der Nubert Website) hat der Kaufinteressent interaktiv die Möglichkeit, sich seine Wunsch-Box zu designen. 

Verarbeitung

Elegant integrierte Stoffbespannungen als fester formaler und akustischer Bestandteil des Gesamtkonzepts

Vergoldete Anschlussterminals

Hervorragende Passungen, hochwertige Materialien

Handwerklich beste Qualität: Dicke Frontblende mit Echtholz-Furnier

Hervorragende Anpassung der Frontblende an den fein verarbeiteten Korpus

In klassischer silbern-schwarzer Ausführung sieht die nuLook LS-2 auch sehr gut aus

Mit schwarzem Korpus wirkt die LS-2 massiver - eine Frage des Geschmacks

Optional sind edle Boxenständer lieferbar

Das Foto täuscht: In Wirklichkeit ist der AW-1 sehr kompakt und räumlich einfach zu integrieren 

Der aktive Subwoofer von unten betrachtet

Wir waren sehr gespannt darauf, wie die nuLook-Lautsprecher in Wirklichkeit aussehen - und die Spannung löste sich gänzlich in Wohlgefallen auf: Die gebotene Fertigungsqualität ist überragend und es steht außer Frage, dass es schwer sein dürfte, in derselben Preisliga, aber auch in höheren Preisklassen etwas Vergleichbares zu finden. So beeindrucken die massiven, Echtholz-furnierten Fronten der LS-2 und des AW-1 -  die handwerkliche Ausführung ist über jeden Zweifel erhaben. Dies gilt auch für den Korpus, dessen Oberfläche ebenmäßig ist und auch keine kleinen Unreinheiten aufweist. Hier merkt man, dass Nubert die Gehäuse der nuLook-Lautsprecher in Deutschland nach strengen Qualitätsvorschriften fertigen lässt. Die eleganten Stoffabdeckungen passen exzellent zum Lautsprecher, und sind auch Teil desselben. Die gesamte Akustik ist darauf ausgelegt, die Box komplett mit Frontwand und integrierten Abdeckungen zu verwenden. Nubert-typisch gefallen auch die vergoldeten und leichtgängigen Lautsprecherkabel-Schraubterminals. Der aktive Subwoofer leistet sich bei den zusätzlich zur LS-2 vorhandenen, in dieser Disziplin zu bewertenden Verarbeitungsdetails ebenfalls keine Schwäche. Die Standfüße sind groß dimensioniert und solide - es ist wichtig, dass Standfüße vorhanden sind, denn die Bassreflexöffnung des AW-1 strahlt nach unten ab, so wird dringend Abstand zum Boden benötigt. Die sehr akkurat eingepasste Metallplatte auf der Rückseite des nuLook-Subs beherbergt blitzsauber eingepasste Anschlüsse - genau so stellen wir uns ein hochwertiges technisches Gerät vor. Bilanzierend zeigt Nubert, was geht - die nuLook-Boxen sind Handwerkskunst vom Feinsten und müssen sich vor doppelt bis dreimal so teuren Kontrahenten nicht verstecken. Dies honorieren wir mit der Traumnote "hervorragend - perfekt" in der Verarbeitungswertung. 

Technik

Die nuLook LS-2 ist ein kalssischer Zweiwege-Lautsprecher in Bassreflexbauweise. Die Bassreflexöffnung befindet sich auch der Rückseite

Die nuLook LS-2 präsentiert sich als klassischer Zweiwege-Kompaktlautsprecher in Bassreflexbauweise. Die LS-2, die als Front-, Center- und Surroundlautsprecher einzusetzen ist, besitzt einen 14,5 cm Tieftöner mit Polypropylenmembran, so soll eine für die Boxengröße überraschend leistungsfähige Basswiedergabe erzielt werden. Nubert hat hier in der Vergangenheit schon manchmal für Furore gesorgt - harmlos aussehende Regallautsprecher boten ein überraschend kräftiges Bassfundament, selbst ohne den hauseigenen "Bass-Dope" ATM-Modul, der für viele Modelle (für nuLook in Vorbereitung) lieferbar ist und die Basswiedergabe nach unten erweitert. 

Für eine ansprechende Hochtondarstellung setzt Nubert eine 25 mm-Seidenkalotte ein. Wie üblich bei Nubert wird eine reichhaltig bestückte, hochwertig konzipierte Frequenzweiche mit 19 Bauteilen verwendet. Langzeitstabile Folienkondensatoren anstatt preiswerter Elkos sind für die Trennung der Frequenzbereiche und für die Linearisierung der Lautsprecher-Systeme zuständig. Eine spezielle Schutzschaltung kappt bei bei drohender Überlastung den Verstärkerstrom zu Chassis und Weiche und setzt sich anschließend selbsttätig wieder zurück. 

Technische Daten: 

Nennbelastbarkeit:

100 Watt (nach DIN EN 60268-5, 300 Std.-Test)

Musikbelastbarkeit:

130 Watt

Absicherung:

Hoch-, Tieftöner und Weiche gegen Überlastung geschützt
(selbstrückstellende Sicherungen)

Impedanz:

4 Ohm

Frequenzgang:

63-24.000 Hz +/- 3 dB

Übertragungsbereich:

38-30.000 Hz (nach DIN 45500)

Wirkungsgrad:

85 dB (1 Watt / 1 m)

Abmessungen:

31,5 x 16,5 x 23 cm H x B x T (stehend)

Brutto-Volumen Korpus:

12 Liter

Gewicht:

6,0 kg

Der AW-1 ist ein Frontfire-Subwoofer

Die Bassreflexöffnung ist auf der Geräteunterseite

Das reichhaltig bestückte Anschlussfeld weist auch zwei Niederpegel-Eingänge und zwei Niederpegel-Ausgänge auf

Der aktive Subwoofer AW-1  ist als aktiver Subwoofer in Bassreflexbauweise ausgelegt. Nubert hat sich bei diesem kompakten Basslautsprecher der schwierigen Aufgabe gestellt, trotz des relativ geringen Gehäusevolumens einen tiefreichenden Bass ohne schädliche akustische "Nebenwirkungen" realisieren zu können. Darum legte man viel Wert auf eine ungehinderte Schallführung vom Gehäuseinneren nach außen. Das nach unten gerichtete Bassreflexrohr mit ausgeprägter Verrundung trägt einen besonders großen Anteil an der sauberen Basswiedergabe des nuLook AW-1.  

Das Chassis des AW-1 weist einen eigentlich eher kleinen Durchmesser von 22 cm auf. Dies wird  jedoch durch einen großen Membranhub kompensiert. So ist (bei - 3 dB) eine untere Grenzfrequenz von 28 Hz möglich. Der eingebaute Verstärker ist als Class G Modul ausgelegt und bietet eine Leistung von 150 Watt. Der maximale Schalldruck liegt bei 110 dB. Wie üblich bei Nubert-Subwoofern sind verschiedene schaltbare Funktionen integriert. Mit der Soft Clipping-Schaltung kann man zwischen einer maximal erreichbaren Lautstärke und einem etwas niedrigeren, aber dafür extrem übersteuerungssicheren Pegel wählen. In der Praxis macht diese Schaltung absolut Sinn, da auch in kritischen Situationen (massiver Effekt bei hoher Lautstärke im Action-Blockbuster) keine unschönen Verzerrungen und anderweitige Dissonanzen auftreten - bevor solche akustischen Nachteile auftreten könne, greift die Soft Clipping-Schaltung sanft und beinahe unmerklich ein. Nur ein Fall (Star Wars Episode III, Durchflug des republikanischen Sternzerstörers gleich zu Beginn) überforderte sogar diese clevere Schaltung - wie auch bei nahezu allen anderen Konkurrenz-Subwoofern waren auch die beiden nuLook AW-1 hier am Ende ihrer Möglichkeiten, ganz gleich, ob mit oder ohne Soft Clipping. 

Die Low Cut-Funktion lässt dem Anwender die Wahl zwischen einer pegel- oder einer tiefbassorientierten Auslegung. Die zwischen 40 und 125 Hz stufenlos einstellbare Übernahmefrequenz garantiert eine stimmige Anpassung an die angeschlossenen Satelliten. Natürlich ist auch die Phase einstellbar - so kommen die Schallanteile von Subwoofer und Satelliten ohne gegenseitige Auslöschung zum Auditorium. Wie alle anderen Nubert-Subwoofer verfügt auch der AW-1 über eine mitgelieferte Fernbedienung, mit deren Hilfe man bequem vom Hörplatz aus Lautstärke und Übernahmefrequenz einstellen kann. Durch die neue Gestaltung wirkt diese nun eleganter als bisher. 

Technische Daten:

Musikleistung:

150 Watt (Leistung der eingebauten Endstufe)

Frequenzgang:

28 Hz (-3 dB) mit einstellbarer oberer Grenzfrequenz 40 bis 135 Hz

Maße:

41,5 / 38 x 24,5 x 38 cm H x B x T (mit / ohne Füße)

Gewicht:

14,0 kg

Bilanzierend präsentieren sich die nuLook-Boxen zwar nicht als technologische Trendsetter, aber als klassisch-solide ausgeführte, ausgereifte Konstruktionen mit hoher Bauteilqualität. Gesamtnote: Ausgezeichnet. 

Klang

Eines unserer Test-Setups. hier mit Onkyo TX-SR804E, Marantz SR8001, Denon DVD-3930 und Pioneer PDP-5000EX

Bislang kannten wir Nubert-Lautsprecher immer als ausgesprochen pegelfeste, klar klingende Schallwandler, die durch ihre günstige Charakteristik mit vielen Elektronikketten zusammen arbeiten können. Nun haben wir mit der nuLook-Serie erstmals Nubert-Boxen vor uns, die den Anwender sehr stark durch die optische Noblesse ansprechen - blieben für einen geschliffenen Auftritt die akustischen Qualitäten auf der Strecke? Nubert-Fans, die die Marke aufgrund ihrer durchdachten Konstruktionen und der soliden Technik schätzen, können aufatmen: Auch die nuLook LS-2 und der nuLook AW-1 fallen nicht aus dem Rahmen, sondern erzielen bei allen Klangtestreihen glänzende Ergebnisse.

Die beiden nuLook AW-1 entfachen gehörigen Bassdruck und sind ausgesprochen pegelfest

Wie es sich für einen waschechten Nubert-Lautsprecher gehört, beginnen die positiven Eindrücke bereits bei der Verträglichkeit hoher Lautstärken. Man kann ohne weiteres einen potenten AV-Receiver der oberen Mittelklasse bis Oberklasse anschließen, die nuLook LS-2 ist nicht überfordert, sondern bleibt bis in sehr hohe Pegelregionen akustischer klar und differenziert. Keine Verzerrungen oder Gehäusegeräusche stören das Hörvergnügen auch bei der lauten Wiedergabe anspruchsvoller Film- oder Musiksequenzen: Die aufregende Eröffnungsschlacht in Star Wars Episode III gibt die LS-2 mit einer Gelassenheit wieder, die man der kompakten Regalbox nicht zugertraut hätte. Support im tieffrequenten Bereich bekommt sie von unseren beiden nuLook AW-1, deren ebenfalls sehr kompakte Abmessungen nicht als Friedensangebot an die Nachbarschaft verstanden werden sollten: Was diese kleinen Bassisten an tieffrequenter Energie freisetzen, ist höchst erstaunlich. Tiefe, grollende, donnernde Bässe sorgen für authentisches Heimkino-Feeling im Hörraum - wer gerade bei diffizilen Basssausformungen auf "Nummer sicher" gehen möchte, kann mittels des "Soft Clipping"-Schalters stets eine gleich bleibende Wiedergabe-Souveränität erzielen. Zwar werden die letzten Prozente maximal möglicher Pegel geopfert, aber dafür ist das Gebotene immer klar und verzerrungsfrei. Nur in sehr wenigen Sequenzen (Republikanischer Sternzerstörer donnert zu Beginn von Episode III von links nach rechts durch den Bildschirm) nutzt selbst die sonst sehr effektiv arbeitende Schaltung nichts mehr: Dann sind beide AW-1 am Ende, dieses Schicksal teilen sie in der angesprochenen Sequenz mit praktisch jedem anderen uns bekannten aktiven Subwoofer. Daher kann man den zwei nuLook-Woofern hier auch wirklich keinen Vorwurf machen. 

Ansonsten sind die tieffrequenten Ergebnisse höchst erfreulich - selbst die gnadenlosen Bassattacken bei "Krieg der Welten" können in ansprechender Lautstärke genossen werden. Dabei fällt auf, dass der erzielbare Tiefgang für so kleine Subwoofer enorm ist, selbst wenn man sich nicht für die Schalterstellung "maximaler Tiefgang", sondern für die Schalterstellung "maximaler Pegel" entscheidet, kann man absolut zufrieden sein. 

Wir haben auch diesmal wieder ein Set-Up mit zwei aktiven Basslautsprechern verwendet. Welche Vorteile bietet eine zwei-Subwoofer-Lösung, die wir auch beim Test des Nubert nuLine-Sets, bestehend aus 4 x WS-10, 1 x CS-150, 2 x AW-560 einsetzten, gegenüber der Aufstellung eines größeren aktiven Subwoofers? Hier unsere Übersicht:

  • Oftmals ist es aus Gründen der effektiven Nutzung des Platzes im jeweiligen Hörraum einfacher, zwei sehr kompakte aktive Subwoofer wie den nuLook AW-1 aufzustellen, als einen ausladenden Bass-Boliden
  • Bei korrekter Positionierung - beide Subs agieren auf der Frontseite der Anlage und weisen im Idealfall jeweils den identischen Abstand von den Hauptlautsprechern auf - ergibt sich eine sehr dichte, homogene Bassfront, die auch bei hohem Pegel erhalten bleibt und auch eine intensive räumliche Wirkung entfaltet
  • Die gesamte Basswiedergabe ist deutlich angenehmer als mit nur einem aktiven Subwoofer, der bei intensiver Nutzung auch leichter zu orten ist und dann einen Großteil der Bassanteile in seiner unmittelbaren Nähe konzentriert, was für ein unausgewogenes Klangbild sorgt
  • Gerade, wenn man viel differenzierte Musik wie Klassik, Blues oder Jazz hört, verhalten sich zwei Subwoofer deutlich integrativer, die Anpassung an die Hauptlautsprecher gestaltet sich einfacher, Klanglöcher werden reduziert
  • Preislich muss ein aus zwei aktiven Subwoofern bestehendes System nicht teurer kommen, wie in unserem Beispiel deutlich zu erkennen: Mit knapp über 1.000 € (nuLook AW-1 mit Echtholz-Furnier-Front) bzw. knapp unter 1.000 € (AW-1 mit Schleiflack-Front) liegt unser System auf dem Level eines einzelnen, großen Subwoofers

Bewerten wir die Leistungsfähigkeit der beiden nuLook AW-1 nun im Vergleich zu den beiden nuline AW-560, so ist festzuhalten, dass der AW-560 bezüglich seiner Konzeption der seriösere, noch etwas präziser aufspielende Subwoofer ist. Der "Schönling" AW-1 präsentiert sich als Spaß-Utensil, er tritt sehr forsch an und wirkt bei allem, was er tut, immer ungemein locker. Bei der Pegelfestigkeit tun sich beide Modelle nicht wirklich weh - hier wird sowohl beim AW-560 als auch beim AW-1 ein hervorragendes Niveau offeriert. Beide Nubert Doppel-Woofer-Kombination bestehen bezüglich der maximal erzielbaren Lautstärken locker gegen einen sehr leistungsfähigen großen Subwoofer. Selbst einzeln betrachtet, bringt ein nuLook AW-1 viel Basskraft ins Spiel, dies möchte man dem kompakten Lautsprecher spontan gar nicht zutrauen. Ganz abgesehen von den prinzipiellen Vorteilen des Einsatzes von zwei Subwoofern: Wem viel tieffrequente Energie wichtig ist, die auch im großen Hörraum oberhalb der 30 Quadratmeter souverän entfaltet werden soll, dem raten wir aber zum Einsatz von zwei nuLook AW-1 - im Sinne des Hörvergnügens ist die Zusatz-Investition ausgesprochen sinnvoll. 

Der angenehme, runde Klang ist ein kennzeichnendes Merkmal der nuLook LS-2

Besonders gut am gesamten nuLook-Set hat uns der ausgesprochen angenehme, nie lästige Klang gefallen. Trotz dieser Auslegung agieren die Lautsprecher aber nie langweilig, sondern strahlen viel Temperament aus, was man beispielsweise bei Ludwig van Beethovens "Pastorale" (5.1 DTS/DD-DVD) nachvollziehen kann: Schwungvoll erklingen die Streicher, mit Nachdruck erfolgt der orchestrale Einsatz. Bei instrumentalen Soli wird eine gute Detail-Differenzierung erreicht, wer sich hier in höheren Lautsprecher-Preisklassen umtut, wird aber feststellen, dass noch mehr Feinarbeit möglich ist. Bei Eros Ramazottis "Musica é), mittels Dolby Pro Logic IIx auf Multichannel aufpoliert, agiert unser Nubert-System sehr gefühlvoll, offeriert eine weitläufige, gleichzeitig sehr gut aufgebaute Klangkulisse. Die Trennung der Stimme von den instrumentalen Anteile gelingt den LS-2 sehr gut, ohne ein homogenes Gesamtbild zu vernachlässigen. Im 2.1-Stereobetrieb beweisen LS-2 und AW-1, dass sie auch für den anspruchsvollen Zweikanalbetrieb gerüstet sind. Sehr schön erfolgt der Übergang von den LS-2 zum AW-1, hier passen bei korrekter Aufstellung und Einpegelung das Timing und die akustische Harmonie absolut - nie mussten wir heraushören, dass der Bass dem Rest der klanglichen Darbietung hinterherhinkte. So könnte man beinahe denken, dass zwei voluminöse Standlautsprecher betrieben werden - Nubert hat damit einen der größten Nachteile von Sub-/Sat- oder Regallautsprecher-/Sub-Systemen beinahe völlig eliminiert: Kaum ein anderer Anbieter versteht es besser, die Regallautsprecher und den Subwoofer aufeinander abzustimmen.

Auch als Center hinterlässt der LS-2 einen ausgezeichneten Eindruck

Davon profitiert unser Test-Set natürlich auch in allen anderen Betriebsarten. Eine in sich geschlossene, vielschichtige und kräftige Vorstellung sorgen auch bei "Star Wars Episode II" und bei "Stealth - unter dem Radar" für große Zufriedenheit. Effektsalven werden mit Nachdruck in den Hörraum geschoben, so dass man getrost festhalten kann: Ein nuLook 5.2-Set versprüht echtes Heimkinofeeling. Also haben wir keinesfalls ein typisches Design-Lautsprechersystem vor uns - denn bei solchen Angeboten ist es zwar mittlerweile nicht mehr so, dass der Klang der Optik völlig untergeordnet wird, oftmals aber genügt die gebotene Leistungsfähigkeit dem anspruchsvollen Heimkino-Liebhaber nicht. Wie talentiert die LS-2 sind, zeigt sich auch in Dialogszenen: Die Stimmen werden mit angenehmen Volumen wiedergegeben und richtig greifbar in den Raum gestellt. Für vergleichsweise günstige Schallwandler wie Nuberts Zweiwege-Regalbox eine überragende Leistung. Gut, in höheren Preisgefilden ist es kein Problem, Boxen zu finden, die noch mehr vokale Details aus den Tonspuren herausholen, aber dann muss auch der Rest der Elektronikkette darauf ausgelegt sein, ein Höchstmaß an Transparenz zu ermöglichen. Durch die bilanzierend gutmütige, trotzdem sehr lebendig-dynamische Charakteristik eignen sich die nuLook-Lautsprecher sehr gut zur Zusammenarbeit mit vielen zuspielenden Elektronikketten. Zu schwach sollte der verwendete AV-Receiver allerdings nicht sein, wenn man auf ansprechende Pegel kommen möchte. Auch aufgrund der mangelnden Differenzierungsfähigkeiten raten wir daher vom Einsatz sehr preiswerter Modelle ab. Ab rund 600 € kann man talentierte AV-Receiver einkaufen, die sehr gut mit dem nuLook-System zusammenspielen. 

Vergleichen wir die gesamte Performance mit anderen sehr stark designorientierten Lautsprechersystemen, dann kann sich das nuLook 5.2-Set hervorragend in Szene setzen. Gut, der Kaufpreis liegt mit über 2.500 € auch nicht eben niedrig, aber selbst in 5.1 Konfiguration, wo je nach gewünschter Lautsprecherfront die 2.000 €-Grenze auch unterschritten werden kann ( 5.1-Set mit Schleiflackfronten: 1.940 €) wird noch eine ausgezeichnete Performance erzielt, die über dem Level der meisten Kontrahenten liegt. Es sieht zwar bezüglich der optischen Erscheinung völlig anders aus, aber ein Infinity Sub/Sat-Set TSS-4000 kann sich, was Homogenität, Nachdruck und Lebendigkeit angeht, nicht mit einem 5.2 nuLook-Set messen -  preislich befinden sich beide Systeme auf Augenhöhe (UVP des TSS-4000 liegt bei knapp 2.700 €), aber mit dem reifen, satten, geschlossenen Klangbild setzt das nuLook-Set deutliche und unüberhörbare Akzente. Auch ein Sub/Sat-Set Tannoy Arena ist zwar auch sehr hochwertig verarbeitet, das ist aber auch das einzige, was gegen ein nuLook-Set ins Feld geführt werden kann: Optisch sind die schwäbischen Lautsprecher noch weitaus integrativer, durch den nuLook-Creator hat man viel mehr Möglichkeiten, die Boxen an den persönlichen Geschmack anzupassen. Das Arena ist zwar auch in einigen, zudem sehr schönen Farben lieferbar, kommt aber nicht gegen die 32 Designvarianten der nuLook-Schallwandler an. Akustisch sieht es auch nicht besser aus: In Anbetracht der Tatsache, dass die Tannoy-Satelliten deutlich kleiner als die nuLook LS-2 sind, sind klangliche Harmonie, Klarheit und Aufbau zwar ausgesprochen überzeugend, wer jedoch etwas mehr Stellfläche hat, wird es nicht bereuen, auf ein nuLook 5.1- bzw. 5.2-Set zu setzen. Der Sound ist kraftvoller, intensiver, dichter, bilanzierend mitreißender. Der nuLook AW-1 hinterlässt einen druckvolleren Eindruck als der Tannoy-Woofer. Ein Nubert nuBox 310 5.1-Set ist um ein Vielfaches günstiger als unser nuLook-Set - aber optisch sind beide Systeme auch überhaupt nicht vergleichbar. Eignet sich ein nuBox 310 5.1-Set optisch eher fürs Jugendzimmer, zielt die elegante Noblesse des nuLook-Systems eher auf designorientierte Wohnzimmer ab. Fürs Geld, dies muss hinzugefügt werden, bietet das nuBox 310 5.1-Set allerdings nach wie vor jede Menge: Die Verarbeitung ist zwar nicht schmuck, aber solide, und die akustischen Eigenschaften sind tadellos. Mittlerweile gibt es das optisch und technisch verfeinerte nuBox 311-Set, welches z.B. als Set 1 für 1.054 € zu haben ist. Wie sich dieses 5.1-System schlägt, werden wir in einem separaten Test abklären. In der Preisklasse des nuLook-Systems spielt noch das Monitor Audio Silver RS LCR 5.1 Surround-Set - das allerdings mit gänzlich anderen Reizen aufwarten kann als das nuLook-System. Den homogeneren, räumlich besser verteilten Bass bieten die nuLook-AW-1 - weil wir gleich zwei Stück von ihnen zum Preis eines Monitor Audio RSW-12 einsetzen können. Insgesamt gehen die Nubert-Boxen nachdrücklicher und entschlossener an ihre akustischen Aufgaben heran, während die Monitor Audio Silver FCR kleine Details besser umsetzen können. 

Ingesamt präsentiert Nubert mit der nuLook-Serie einen nahezu optimalen Kompromiss aus nobler Optik, anspruchsvoller Akustik und einem fairen Kaufpreis. In Anbetracht der Preisliga hat sich das nuLook 5.2-Set die Gesamtnote "Ausgezeichnet - hervorragend" redlich verdient. 

Fazit

nuLook LS-2 und nuLook AW-1 bieten eine absolut gelungenen Synthese aus edler Optik und gepflegter Akustik

Nubert hat bei der nuLook-Serie alles richtig gemacht. Mit kräftigem, homogenen Klang, der auch nach mehrstündigen Hörsessions noch höchst angenehm ist, werden auch verwöhntere Ohren glücklich. Gleichzeitig haben die Boxenbauer von der Ostalb eine optische Linie geschaffen, die nicht nur ausgesprochen modern und elegant ist, sondern auch durch selten anzutreffende Hochwertigkeit bis ins kleinste Detail begeistert. Gerade in preislich höheren Gefilden, in denen die nuLook-Serie als 5.1- oder 5.2-Set definitiv beheimatet ist, schauen potentielle Interessenten gern zwei- oder auch dreimal hin, denn nur eine auf den ersten Blick schöne optische Ausstrahlung reicht hier nicht aus. Bei einem Set der 400- oder 600-€-Liga kann man kaum mehr erwarten, aber bei einem in 5.2-Version auf die 2.600 € zusteuernden Set schon. Nubert übertrifft hier alle Erwartungen und liefert ein beispielhaft nobles Finish ab, so dass man bilanzierend festhalten kann, dass ein nuLook-Set in Anbetracht der handwerklichen Raffinesse, verbunden mit der gekonnten akustischen Abstimmung als hochklassiges Schnäppchen verstanden werden kann. Wir jedenfalls kennen kaum andere Sets, die Optik und Akustik auf einem vergleichbar hohen Niveau in Einklang bringen können. Und, nicht zu vergessen: Der nuLook-Kunde hat sehr viele Möglichkeiten, sich seinen Wunsch-Lautsprecher bezüglich der Farbgebung zu komponieren. Auch der nuLook-Creator ist daher als beispielhaft zu bezeichnen. 

Volltreffer: Nuberts nuLook 5.2-Set ist bildschön und ausgesprochen wohlklingend. Die exzellente Pegelfestigkeit und die meisterliche Fertigungsqualität sind weitere Garanten zum Erfolg

Lautsprecher-Systeme obere Mittelklasse
Test 22. März 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Sehr homogener Klang
+ Mit zwei Subwoofern sehr leistungsfähiger Bassbereich
+ Hohe Pegelfestigkeit aller Komponenten
+ Nahezu perfekte Verarbeitungsqualität
+ Gediegene Optik

- Noch wenig Auswahl an Lautsprecher-Modellen in der nuLook-Serie

Test: Thomas Hermsen und Carsten Rampacher
Text und Redaktion: Carsten Rampacher
22. März 2007