AREA DVD-TEST: "In Ear"-Kopfhörer Sony MDR-EX85L 

24.10.2007 Autor: Karsten Serck

"In Ear"-Kopfhörer gibt es wie Sand am Meer. Sonys MDR-EX85L weisen von ihrer Bauform aber eine Besonderheit auf. Sie erscheinen aufgrund einer speziellen Bauform wie ein Mittelding zwischen Ohrhörern, die in der Ohrmuschel platziert werden und klassischen "In Ear"-Kopfhörern, die im Hörkanal platziert werden. Die angepasste Bauform der Hörer sorgt dafür, dass die Hörer in der Ohrmuschel platziert werden und nur ein kurzes Stück des "In Ear"-Aufsatzes in den Hörkanal hinein ragt. Die Hörer sind im Handel zu Preisen um die 60 EUR in Weiß und Schwarz erhältlich.

Handhabung

Die Bauform erscheint auf den ersten Blick etwas merkwürdig und ohne Markierung wüsste man wohl auch nicht auf Anhieb, welcher Hörer jetzt ins rechte und welcher ins linke Ohr gehört. Dennoch gelingt das Einsetzen sehr einfach und die Hörer sitzen ähnlich stabil im Ohr wie klassische Ohrhörer, bieten aber weitaus mehr Tragekomfort, da ein Drücken nicht zu spüren ist. Zugleich sind die Hörer auch eine Alternative für Benutzer, die sich partout nicht an das Trage-Gefühl von In Ear-Kopfhörern gewöhnen können, da man den Sitz der Sony-Hörer im Ohrkanal kaum spürt, die Bauweise aber dennoch für eine weitreichende Abkapselung von der Außenwelt sorgt.

Im Lieferumfang befindet sich eine Transporttasche mit einer speziellen Box, in der die Hörer sicher platziert und das Kabel aufgewickelt werden kann. Mitgeliefert werden insgesamt drei Ohrstücke in verschiedenen Größen. Das linksseitig zugeführte Kabel ist mit 1,20 m ausreichend lang und sehr flexibel. Merkenswerte Störgeräusche werden nicht über das Kabel transportiert. Der gewinkelte 3,5 mm-Klinkenstecker fällt sehr klein aus, ist mit seiner gummierten Oberfläche aber dennoch griffig genug.

 

Klang

Der Klang der Sony-Orhörer erscheint sehr ausgeglichen. Sowohl im Bassbereich als auch bei hohen Frequenzen bietet er eine solide Performance. Die kräftigen Bässe von Massive Attacks "Unfinished Sympathy" überträgt der Sony mit viel Nachdruck und selbst bei höheren Lautstärkepegel gelingt dies sogar vollkommen frei von Verzerrungen.

Wer mit der Basswiedergabe nicht ganz zufrieden ist, sollte die verschiedenen Ohrstücke einmal ausprobieren, denn gerade die Basswiedergabe ist entscheidend davon abhängig, wie die Hörer im Ohr sitzen, was aufgrund der unterschiedlichen Anatomie von Nutzer zu Nutzer vollkommen unterschiedlich sein kann. Die Bauweise sorgt mehr oder weniger automatisch dafür, dass die Hörer richtig im Ohr sitzen, aber die Größe der Ohrstücke kann den Klang schon verändern.

Auch im Mittenbereich ist der Hörer recht präsent, was sich vor allem bei der Stimmwiedergabe recht deutlich bemerkbar macht. Anhängern der vornehmlich auf Bässe und Höhen konzentrierten "Badewannen"-Charakteristik könnte der Klang daher stellenweise etwas zu harsch erscheinen.

Im Hochtonbereich gelingt es den Hörern, auch helle Klänge deutlich wiederzugeben, zeigt aber zugleich, dass feine Nuancen dabei nicht immer ausreichend berücksichtigt werden. Hört man den Sony ausschließlich alleine, fällt dieses kaum auf, denn er ist z.B. in der Lage, das filigrane Gitarrenspiel Katie Meluas in "Just Like Heaven" facettenreich zu vermitteln. Im Direktvergleich mit dem Koss Porta Pro hält sich der Sony aber mit den feinen Nuancen, die zur klanglichen Vollendung fehlen, etwas zurück und entwickelt auch nicht ganz so viel Räumlichkeit. Via Equalizer lässt sich dies aber zumindest zum Teil wieder ausgleichen. 

Fazit

Der Sony MDR-EX85L ist der ideale Hörer für Leute, die sich mit richtigen "In Ear"-Kophörern nicht anfreunden können, aber auch mit dem Tragekomfort klassischer Ohrhörer nicht zufrieden sind. Diese Hörer sitzen wirklich perfekt, ohne dass man Druck in der Ohrmuschel spürt und zugleich die Hörer zu tief in den Hörkanal eindringen. Die Hörer sorgen für eine gute Kapselung und verursachen auch selbst kaum Nebengeräusche. Klanglich brilliert der MDR-EX85L durch einen natürlichen Klang, der vor allem durch die guten Bässe auch bei hohen Lautstärken überzeugen kann. Lediglich im Hochtonbereich vermisst man stellenweise etwas Klarheit bei der Wiedergabe feiner Nuancen.

Preis-/Leistung:
Pro
  • Perfekter Tragekomfort
  • Lebendige Basswiedergabe
  • Transportverpackung im Lieferumfang
Contra
  • Leichte Schwächen bei der Detailwiedergabe im Hochtonbereich
Technische Daten laut Hersteller

Kapazität (W)

0,1

Treibereinheit (mm)

13,5

Membran

PET

Frequenz (Hz)

5-24.000

Empfindlichkeit (dB/mW)

100,0

Magnet 

Neodymium

Impedanz (Ohm)

16,0

Kabeltyp

OFC-Litzendrahtanschlusskabel

Kabellänge (m)

1,2

Stecker

Stereo-Mini-Klinke in L-Form (vergoldet) 

Gewicht (g)

6,0