TEST: Xoro HSD-8500 - die Bild-Sensation! 

17.10.2006 (cr/th)

Bedienung

Wie bei aktuellen flachen DVD-Spielern leider üblich, sind die Bedienelemente auf der Gerätefront recht klein geraten 

Das prima ablesbare Display hat uns überzeugt

Das Navigationskreuz ist eigentlich sehr gut platziert  - leider aber agiert die Fernbedienung träge und bringt einen zu geringen Aktionsradius mit 

Die Abstände zwischen den einzelnen Tasten der Fernbedienung sind absolut in Ordnung

Die Bedienungsdisziplin endet für den HSD-8500 wenig erfreulich. Schuld daran trägt die träge Fernbedienung mit geringem Aktionsradius, zudem kann die grellbunte, mit einem unattraktiven Schriftsatz zusätzlich abgewertete Menügestaltung in keinster Weise überzeugen. Dass die Übersetzer, die die OSDs ins Deutsche übersetzt haben, den Anwender zudem mal mit einem kumpelhaften "Du" erfreuen, an anderen Stellen aber aufs höfliche "Sie" setzen, zeigt auch, dass hier bei den endgültigen Serienmodellen noch Nachbesserungsbedarf besteht. Ein weiterer Punktabzug muss für die unübliche Bedienung des kleinen bordinternen Video-EQs (Werte werden nicht mit den Cursortasten des Navigationskreuzes, sondern mit den Lautstärke-Up-/Down-Tasten auf der Fernbedienung geändert) hingenommen werden. Einziger Lichtblick bleibt somit das gut ablesbare Display. Vor der Note "ausreichend - mangelhaft" in der Bedien-Disziplin kann dieses den HSD-8500 aber auch nicht mehr retten, denn die Bedienelemente am Gerät selber sind sehr klein geraten - und, wie die Bedienungsanleitung erklärt, ist es völlig normal, dass der HSD-8500 nach der Aktivierung 12 Sekunden braucht, bis das Betriebssystem geladen ist. So etwas sollte schneller vonstatten gehen. 

Bildwertung:

Unser Test-Setup


Diese Wertung bringt eine Sensation als Resultat: Der HSD-8500 ist nicht nur neuer bester Player bezüglich der Bildgüte in der Preisliga bis 250 € - er düpiert die Konkurrenten geradezu. Dies ist Verdienst des überdurchschnittlich starken, mängellosen Gesamtpakets. Gut, der HSD-8500 hat einen außergewöhnlich schlichten Video-EQ, nur Helligkeit, Kontrast und Sättigung sind einstellbar, aber das gerät zur Nebensache: Schon im Auslieferungszustand realisiert der Player ein außergewöhnlich scharfes, klares und detailliertes Bild. Beim Anschluss mittels 720p/HDMI erzielte der HSD-8500 die mit Abstand besten Leistungen, die wir bislang bei einem lediglich 199 € kostenden Player feststellen konnten. Auch ein Pioneer DV-490V oder ein Denon DVD-1730 geraten hier ins Hintertreffen. Diese enorm hohe Bildsauberkeit macht beispielsweise die Eröffnungsschlacht aus „Star Wars Episode III“ zu einem echten visuellen Erlebnis. Zusammen mit der tiefen, sehr reinen Schwarzdarstellung wird hier ein Level geboten, der noch vor kurzer Zeit Playern der 800 €-Liga vorbehalten war. Der republikanische Sternzerstörer wird in außerordentlich gelungener Detaillierung wiedergegeben, auch in den dunklen Bildbereichen sind viele Einzelheiten erkennbar. Die vielen, farblich facettenreichen Explosionen dieser Weltraumschlacht werden vielfältig und in sehr differenzierter Farbgebung dargestellt. Gut sieht man auch an den Gesichtern der Protagonisten die Fähigkeit des HSD-8500, visuelle Details herauszuarbeiten. Die Poren der Haut von Anakin, wie er im Cockpit seines Raumschiffes sitzt, sind plastisch zu sehen.

Bei „Troja“ enttäuscht der Xoro ebenfalls nicht, sondern liefert ein lebendiges, scharfes und vielschichtiges Bild, das erneut durch die überdurchschnittliche Detailtreue und die Farbechtheit begeistert. "I, robot" beweist auch wieder das erstaunliche Potential des HSD-8500, hier kommen auch kleine Muster und Strukturen in einer Klarheit zum Ausdruck, wie wir bei nur 1,5 Jahre alten Playermodellen der 800 € Liga nicht finden können. Die Produktionsstätte der Roboter wird so ein allen Details wiedergegeben, problemlos kann der HSD-8500 auch an ausgesprochen hochwertige Bildwiedergabegeräte wie das Pioneer-Plasma PDP-427XA angeschlossen werden. Wenn wir mit den Modellen aus unserem MEGATEST vergleichen, kann sich der HSD-8500 überragend in Szene setzen: Die Farbwiedergabe ist die mit Abstand beste, da muss sich selbst der Pioneer DV-696AV hinten anstellen. Gerade bei Star Wars Ep. II wirkt die Kolorierung sehr authentisch. Hier können sich erst aktuelle Modelle der gehobenen Preisklasse wie der Harman Kardon DVD-47 (Preview ist in Vorbereitung) absetzen - und der DVDS-47 kostet zwar nur 499 €, heizt aber auch der 800 € Liga der aktuellen Modelle mächtig ein. Ein Marantz DV-7600 hat nur wenig Chancen gegen den Harman mit seinem brillanten Bild, zudem punktet der HK DVD-47 auch beim Kontrast voll. 

Aber zurück zu unserem Xoro-Player: Beinahe unglaublich ist, welche Ergebnisse unser HSD-8500 in der Kontrastwertung abliefert. Bei allen Real-Testbildern der AVEC Test-DVD bewies er auch in sehr dunklen oder sehr hellen Bildbereichen eine sehr gute Durchzeichnung und sicherte so die Wiedergabe auch kleiner Bilddetails. Bei der Darstellung der südamerikanischen Frau mit den schönen Locken (Real-Testbilder) konnten wir anhand der Locken feststellen, wie enorm sensibel der HSD-8500 vorgeht, jede Einzelheit holte er ans Tageslicht. Auch das Früchte-Stilleben war von enorm guter Qualität, die Lichtreflexionen auf den Früchten wurden exakt dargestellt, zudem wirkte das Bild sehr greifbar.

Auch für den HSD-8500 spricht, dass bei Scart-RGB und YUV ebenfalls noch eine exzellente Bildwiedergabe gewährleistet ist. Gerade das Komponentenbild zeigt sich mit hoher Bildschärfe und gelungener Detailwiedergabe in Bestform. Mit diesen Leistungen verweist der HSD-8500 alle uns bekannten Kontrahenten dieser Preisliga auf die Plätze. Selbst der Denon DVD-1730, unsere bisherige Bildreferenz, muss sich auch hier dem Xoro geschlagen geben: Dieser gibt  bei den relevanten unterschiedlichen Anschlussarten Farben noch realistischer wieder, zudem wirkt das Bild noch reiner, klarer und sauberer. Nur das De-Interlacing von Videomaterial gelingt dem DVD-1730 sichtbar besser, Verdienst der Möglichkeit, für diese Funktion ein eigenes De-Interlacing-Programm anwählen zu können. Insgesamt wird der Xoro bezüglich des Testresultats nicht am DVD-1730 vorbeigehen können - die Harmonie auf hohem Niveau, die den Denon auszeichnet, kann der Xoro nicht bieten. Das deutlich bessere Laufwerk, die hervorragende Fernbedienung und der überragende Audio-Analog-Klang bringen den DVD-1730 weiterhin für die Konkurrenz uneinholbar in Front. Was allerdings Xoro mit dem HSD-8500 abgeliefert hat, ist weit mehr als ein Warnschuss. Bei entsprechendem Feinschliff an den Hauptkritikpunkten Laufwerk und Bedienung könnte sich ein modellgepflegter HSD-8500 ganz oben auf dem Thron des Klassenbesten sonnen. Wir vergeben unter Berücksichtigung der Preisklasse die Gesamtnote "ausgezeichnet" für die gebotene Bildqualität - ein grandioser Erfolg für Xoro. 

Klang

Der dynamische Digitalton des HSD-8500 gefiel uns sehr gut

Auch die Klangwertung endet mit ausgesprochen respektablen Ergebnissen. Zwar gibt es keinen so gewaltigen Durchmarsch wie in der Bildwertung, aber der frische und klare Digitalton beweist, dass der ordentliche innere Aufbau auch akustische Früchte trägt. Der HSD-8500 erfasst bei digitalem Anschluss Feinheiten, die andere Player dieser Preisklasse gar nicht erst offerieren. Analog angeschlossen, verblüfft die 2-Kanal Stereowiedergabe durch ihr gutes Fundament und das überraschend brauchbare räumliche Ortungsvermögen. Dass es im Hochtonbereich an Brillanz und Raffinesse fehlt, ist in Anbetracht der Preisklasse als völlig normal zu bezeichnen. Nur der DVD-1730 und ganz besonders der akustisch restlos überzeugende Onkyo DV-SP404E fallen hier in positiver Hinsicht aus dem Rahmen. Der integrierte DD 5.1 Decoder des Xoro ist keine wirkliche Offenbarung, er klingt etwas zu schmal und bringt im Bassbereich nicht die nötige Wucht, um gewichtige Explosionen in entsprechenden Filmsequenzen authentisch zum Auditorium zu transportieren. Mit der Gesamtnote "sehr gut" schließt der HSD-8500 die Klangwertung aber tadellos ab. 

Fazit

Mit seinem Spitzen-Bild schockt der HSD-8500 die starke Konkurrenz. Die Bedienungs- und Laufwerkschwächen verhindern einen Durchmarsch des Neulings

Der Xoro HSD-8500 setzt mit seinem Bild, das alles bislang in diese Preisregionen gesehene gnadenlos in den Schatten stellt, neue Bestwerte. Damit sichert er sich, zusammen mit seinen sehr guten klanglichen Eigenschaften, prinzipiell die Ausgangsposition zum Erreichen einer klaren neuen Preisklassen-Referenz. Dass dieses vorzügliche Testprädikat zumindest vorerst in der Schublade bleibt, verdankt der Xoro dem langsamen und lauten Laufwerk mit unzureichender Fehlerkorrektur und dem wirren Bedienkonzept inklusive Fernbedienung mit deutlich zu geringem Aktionsradius. Auch die Wiedergabe gemeinhin gebräuchlicher Multimedia-Formate stellt kein Musterbeispiel dar. Die Verarbeitung, sowohl innen als auch außen, ist dafür schon jetzt tadellos. Besonders die wirklich sehr hochwertig wirkende Alu-Front inklusive komplett neuem Display hat uns überzeugt. Wir werden in Kürze noch ein Modell in der endgültigen Serienspezifikation testen - vielleicht etabliert sich der HSD-8500 dann alleinig an der Klassenspitze. 

Schock fürs Establishment: Mit dem besten Bild, das wir von einem 200 €-Player bislang gesehen haben, schließt der HSD-8500 unseren Test ab. Die deutlichen Bedienungs- und Laufwerksschwächen verhindern einen überlegenen Sieg über die Konkurrenz

DVD-Player untere Mittelklasse
Test 17. Oktober 2006
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Begeisterndes Bild
+ Helligkeit, Farbgebung und Kontrast über HDMI, Komponente und Scart-RGB identisch
+ Überzeugender 2-Kanal-Analogton
+ Lebendiger Digitalton
+ Solide Verarbeitung außen
+ Sauberer Innenaufbau
+ Wiedergabemöglichkeit für exotische Formate

- Langsames Laufwerk mit unzureichender Fehlerkorrektur
- Wirres, nicht schlüssiges Bedienkonzept 
- Kompatibilität zu gängigen Multimedia-Formaten nicht perfekt

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