Test: Toshiba 32WL66Z (1/3)

25. April 2006 (cr)

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Toshiba erweitert sein LCD-Sortiment: Zusätzlich ist als neues 32 Zoll-Modell der 32WL66 im Programm, den es in titanfarben-silberner (32WL66P) oder in schwarz-silberner (32WL66Z) Ausführung gibt. Das gesamte LCD-Sortiment fungiert nun unter dem Produktnamen "REGZA", was vom deutschen Wort "regsam" hergeleitet wird, aber auch als Abkürzung für "Real Expression Guaranteed by amaZing Architecture" steht. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 1.799 €, ein realistischer Preis sind knapp 1.200 € - der schlicht auftretende Toshiba hat also schon beinahe Schnäppchencharakter und ist sogar noch günstiger zu haben als der mit unserem Referenzprädikat geadelte 32WL58, dessen Marktpreis rund 100 € darüber liegt, obwohl er das ältere Modell ist. Toshiba aber kann mit dieser Situation gut leben, schließlich soll der 32WL66 den 32WL58 nicht ersetzen, sondern er hat die Aufgabe, die Modellpalette nach unten abzurunden. Doch auch der "Basis-Toshiba" kann mit einer umfangreichen Ausstattung aufwarten, zu der neben den 2 HDMI-Interfaces auch ein besonders aufwändiger De-Interlacer gehört. Die Panelreaktionszeit beträgt laut Toshiba flinke 8 ms, damit erzielt er den identischen Wert wie der Samsung LE-32R73BD. Die Auflösung liegt bei 1.366 x 768 Pixeln, das ist der momentane Standard in dieser Leistungsklasse. 1.920 x 1.080-Signale müssen deutlich skaliert, 1.280 x 720er Signale müssen nur leicht angepasst werden. Wir sind nun gespannt: Ist der optisch unauffällige LCD-TV Toshibas nächster großer Wurf? 

Verarbeitungsqualität 

Optisch macht der 32WL66 sichtbar weniger her als ein Samsung LE-32R73BD oder als ein Xoro HTL 3212w, er wirkt einfach schlicht und unauffällig. Dafür lässt er sich problemlos in viele Wohnlandschaften integrieren. Nicht überzeugend ist der etwas labil wirkende Standfuß, der mit seinem relaltiv geringen Eigengewicht keine Maßstäbe setzen kann. Gut verarbeitet sind die Anschlussfelder, allerdings sind gerade die HDMI-Buchsen nur schwer erreichbar. Der verwendete Kunststoff hält auch näherer und kritischerer Betrachtung Stand, es gibt keine ungleichen Spaltmaße, sondern nur genaue Passungen. Auch wirkt die Materialqualität relativ gut. Wer also nicht auf einen Aufmerksamkeit erregenden ersten Eindruck fokussiert ist, sondern lieber eine nüchterne Optik, die aber mit präziser Verarbeitung kombiniert ist, bevorzugt, findet im Toshiba den richtigen Partner. Die Fernbedienung ist bei dieser LCD-Serie übrigens neu entwickelt worden und sieht nun deutlich besser aus als die Fernbedienung der XXWL58-Serie, die wir in Bezug auf ihre Anmutung bereits mehrmals kritisierten. Insgesamt ist die Anmutung nun überzeugender, wenngleich das geringe Gewicht des IR-Controllers nach wie vor verdeutlicht, dass die Materialqualität nicht überdurchschnittlich hoch ist. 

Einfache Machart, gute Passung des Gehäuses

Optisch gefällige Fernbedienung mit befriedigender Materialqualität

Übersicht

Noten: Ungenügend, mangelhaft, ausreichend, befriedigend, gut, sehr gut, ausgezeichnet, hervorragend, perfekt plus alle Zwischennoten

Merkmal Gerät: Toshiba 32WL66Z
Gehäusematerial Optisch wirkt der Toshiba unauffällig, wer genauer hinschaut, entdeckt, dass die Qualität des fürs Gehäuse verwendeten Materials für die Preisklasse ordentlich ist. Gesamtnote: Gut
Passgenauigkeit Die Passgenauigkeit ist tadellos, nirgendwo fallen größere Unstimmigkeiten bei den Spaltmaßen auf. Gesamtnote: Sehr gut
Integration der Lautsprecher Die Integration des Lautsprechersystems ist akkurat, was gleichermaßen für einen professionellen wie eleganten Eindruck sorgt. Gesamtnote: Auszeichnet
Einpassung aller Anschlüsse Die Einpassung der Anschlussterminals ist o.k., auch bei den HFDMI-Anschlüssen gibt es keine schief sitzenden Teile des Interfaces. Gesamtnote: Gut
Kabelaufnahme/Kontaktsicherheit der Anschlüsse Fummelig gestaltet sich die Einführung eines HDMI-Kabels, was im etwas zu engen Anschluss selbst und in der ungünstigen Lage begründet liegt.  Auch die Scartkabel könnten noch fester sitzen. Note: Befriedigend - gut
Qualität des Standfußes  Hier können wir keine Top-Zensuren ausgeben. Der Standfuß wirkt etwas labil, das verwendete Material unterstreicht den Eindruck von eher durchschnittlicher Qualität. Note: Befriedigend. 
Qualität der mitgelieferten Fernbedienung Optisch überzeugend, das geringe Gewicht zeigt jedoch, dass es sich trotz aller Eleganz um ein eher kostengünstig hergestelltes Teil handelt. Gesamtnote: Befriedigend bis gut. 
Fazit: Echte Mängel finden sich keine, besondere Liebe im Detail darf man jedoch nicht erwarten.  Gesamtnote: Gut
Technologie/Ausstattung

 

Merkmal Gerät: Toshiba 32WL66Z
Größe 32 Zoll (entspricht 82 cm Bilddiagonale)
HD-ready-Zertifikat ja
Auflösung 1.366 x 768 Pixel (zum Vergleich: Full HD 1.080i = 1.920 x 1.080 Pixel, 720p HD = 1.280 x 720 Pixel)
Helligkeit 500 cd/m2
Kontrast  1.200:1
Vom Werk angegebene Reaktionszeit 8 msec
Betrachtungswinkel horizontal/vertikal 176/176 Grad
Bildverbesserungstechnologien  Unter Pixel PROcessing III+ sind alle relevanten Bildverbesserungstechnologien zusammengefasst:
  1. DCDi Faroudja Deinterlacing: Der Faroudja De-Interlacer geht nach wie vor Pixel per Pixel vor, um die optimale Form des De-Interlacings anwenden zu können. Neu ist eine Vernetzung der De-Interlacingfunktionen mit den internen Reglungen für Bildhelligkeit und die Abschwächung von Bildrauschen. Ebenfalls wird die Gesamtmenge an Bewegungen im Bild penibel erfasst. 
  2. Active Noise Reduction: Der Rauschfilter arbeitet adaptiv und analysiert nun auch die Gesamtmenge an Bewegungen im Quellmaterial. Die Einstellungen: Aus, Niedrig, Mittel, Hoch, Auto - mit "Auto", wie auch von Toshiba empfohlen, fährt man im Allgemeinen am besten, die selbstständige Analyse und die entsprechenden Maßnahmen passen. Für exzellentes Quellmaterial kann man auch die Stufe "niedrig" oder aber "aus" wählen. Vorsicht: Wird der Rauschfilter des 32WL66Z eingesetzt, bitte den internen Rauschfilter eines evtl. angeschlossenen DVD-Players im Sinne eines harmonischen Bildes deaktivieren.
  3. True Image: a) Luma Enhancement, verhindert Überzeichnungen, erhöht die Wiedergabequalität bei Bilddetails, b) Chroma Enhancement. Was Luma Enhancement in Bezug auf die Helligkeit des Bildes darstellt, managt Chroma Enhancement im Hinblick auf die Farbwiedergabe. Eine präzise Farbtrennung, die aber nicht durch übertriebene Konturierung auf sich aufmerksam machen soll, ist hier das Ziel. Das störende Ineinander laufen von Farben soll damit der Vergangenheit angehörten, c) Chroma/Luma Alignment: Hier synchronisiert Toshiba intern das langsamere Farbsignal (anderer Pfad im Gerät, andere Bandbreite) mit dem schnelleren Helligkeitssignal, so dass ein homogenes Bild entsteht. 
  4. Panel Overdrive: Panel Overdrive: Ein immer noch großes Problem von LCD-Fernsehern ist das zu langsame Ansprechen der Panels. Aufgrund der physikalischen Eigenschaften von Flüssigkristallen haben LCD-Panels eine verhältnismäßig langsame Reaktionszeit, was in der visuellen Praxis zu Nachzieheffekten führt. Durch "Panel Overdrive" wird das Panel mit extremeren Werten angesteuert, als eigentlich verwendet werden - es wird dem Panel also ein deutlich höherer Wert "vorgegaukelt". Durch diesen Kniff wird der eigentlich gebrauchte Wert schneller erreicht, die Trägheit des Panels kann so überlistet werden  - eine schnellere Reaktionszeit wird so simuliert, die Nachzieheffekte werden minimiert.
  5. Pixelinterpolation: Geht ein PAL-Bild ein, wird dieses zunächst digitalisiert und in 720 Bildpunkte zerlegt.  Dann werden die Anzahl der Zeilen und die Anzahl der Bildpunkte verdoppelt: 720 x 576 x 2 = 1.440 x 1.152. Anschließend findet eine weitere Verdopplung statt: 1.440 x 1.152 x 2 = 2.880 x 2.304. In einem weiteren Schritt werden die Informationen von jeweils 3 Zeilen zusammengefasst, um auf die Panelauflösung zu  kommen: 2.304:3 = 768. Vorteil dieser aufwändigen Prozedur: Eine ausgezeichnete Detailtreue und Kantenschärfe. 
  6. Active Contrast Enhancement soll sich einer natürlichen Kontrastwiedergabe widmen, was einem dreidimensionalen, plastischen Bild zu Gute kommen soll. Dazu beobachtetet diese Funktion permanent das Luminanz-Histogramm und analysiert mehr als 10 Millionen Bildbereiche. Wozu soviel Mühe? Ganz einfach: Es ist nicht überall sinnvoll, den Kontrast zu erhöhen. Daher sorgen simple Schaltungen, die überall im gesamten Bild den Kontrast hochschrauben, für ein inhomogenes Bild, das unnatürlich und wie digital nachbearbeitet aussieht. Toshibas Schaltung hingegen verstärkt nur in den Bildbereichen den Kontrast, in denen es aufgrund der zuvor erfolgten, präzisen Analyse notwendig ist. 
  7. MPEG Noise Reduction: Hier wird MPEG-Rauschen digitaler Bildquellen eliminiert. Empfohlene Einstellungen: niedrig, mittel, hoch: nur verwenden bei DVB-T, S-VCD oder DVDs mit niedrigen Datenraten in Bezug auf die Bildinhalte). Aus: analoge und hochwertige digitale Signale (sonst ger. Schärfe)
  8. Adaptive Colour Enhancement: Das "Adaptive Colour Enhancement" verbessert die Farbwiedergabe - flaue Farben ade. Farben wirken nun intensiver und realistischer. In der Praxis zeigt sich tatsächlich eine Verbesserung, denn der 32WL66P gefällt mit einer realistischen und dynamischen Farbreproduktion. 
  9. Cross Colour Noise Suppression: Diese Funktion ist äußerst wichtig, denn sie minimiert unschöne Farbartefakte. Diese werden durch unerwünschte Farbdaten im Helligkeitskanal (Luma-Kanal) hervorgerufen. Toshibas Schaltung filtert diese Daten heraus und maximiert so die Bildreinheit.
  10. Chroma Bug Correction:  Korrekte Darstellung aller Farbinformationen führt zu sauberem Bild ohne den gefürchteten "Chroma Upsampling Bug", bei dem Farbfehler durch eine falsche Zeilenzuordnung entstehen können.

 

Zoom-Modi für optimierte Bilddarstellung  Super Live1 (Anpassung eines 4:3 Bildes ans Panelformat/16:9, horizontale und vertikale Streckung des Bildes, in der Mitte reale Größenverhältnisse der gezeigten Objekte, verzerrte Wiedergabe an den Rändern),  Super Live2 (wird ein Signal mit schwarzen Balken an beiden Seiten links/rechts empfangen, streckt dieser Modus das Signal auf die volle Bildschirmbreite. Für die Darstellung gelten die selben Faktoren wie bei SL1), Kino1 (Für Vollbilddarstellung von 2,35:1 Material, keine Verzerrungen), Kino2 (Für Vollbilddarstellung von Filmmaterial, das an allen Seiten schwarze Balken aufweist, keine Verzerrung des Bildinhalts), Untertitel (Bild wird nach oben verschoben, dadurch kann man die Untertitel gut erkennen), 14:9 (für Sendungen im 14:9 Format), Breitbild (für die 1:1 Umsetzung von Breitbild-Material z.B. von DVDs), 4:3
Abschaltautomatik ja (per OSD einstellbar)
Video-EQ: ja
Vorprogrammierte Bildfelder  ja, Abend, Tag, Benutzerdefiniert (Einstellung des Benutzers über Video-EQ)
Kino-Modus ja
Schärfe/Helligkeit/Kontrast/Farbwiedergabe ja/ja/ja/ja
getrennte Schärferegler mittlerer/hoher Bildfrequenzbereich nein
Adaptive Bildschärfereglung ja
Konturenoptimierung bei Bilddetails nein
Allgemeiner Rauschfilter ja
Digitalrauschfilter (MPEG)/Farbrauschbilder ja/nein
Blockrauschfilter/Moskito-Rauschfilter nein/nein
Filter gegen störende Farbartefakte ja
Adaptiver Rauschfilter  ja
Gammakorrektur/selbst programmierbare Gammakurve keine separaten Eingriffsmöglichkeiten für den Anwender
Schwarzpegeleinstellung ja
Weißpegelangleich nein
Individuell regelbares Farbmanagement ja (Rot, Grün, Blau, Gelb, Cyan, Magenta, Regelbar: Sättigung, Farbton, Helligkeit)
Klang:
Gesamtmusikleistung des eingebauten Lautsprechersystems: 2 x 25 Watt
Möglichkeit zum Anschluss eines aktiven Subwoofers nein
Klangeinstellmöglichkeiten Höhen/Mitten/Bässe ja/nein/ja
Vorprogrammierte Klangfelder nein
Equalizer zur Programmierung eigener Klangfelder nein
Virtuelle Surrounderzeugungssysteme SRS 3D
Systeme für verbesserte Höhen-/Basswiedergabe TruBass, schaltbare Bassverstärkung
Automatische Lautstärkeanpassung ja
TV-Funktionen:
Analoger/digitaler Tuner ja/nein
Doppeltuner (für die zeitgleiche Darstellung von 2 Programmen z.B. bei PiP) nein
Automatischer Sendersuchlauf ja
Programmspeicherplätze 100
Electronic Program Guide (EPG) nein
Videotext/TOP Videotext ja/ja
Seitenspeicher 1.300 Seiten
PAL/NTSC/Multinorm ja/ja/ja
Picture in Picture (PiP) nein
Bildschirmdarstellung Bild/Videotext zusammen  Bild auf Text
Multi-Picture nein
Standbild nein
Eingebauter Satellitenreceiver nein
Fazit:  In Anbetracht des günstigen Marktpreises geizt Toshiba weder mit Hightech noch mit Ausstattungsmerkmalen: Top-moderner De-Interlacer, umfangreicher Video-EQ und viele effektive elektronische Bildverbesserer. Gesamtnote: ausgezeichnet - hervorragend.  

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