XXL-TEST: DVD-Player Denon DVD-3930 

08. Januar 2007 (cr)

Einführung

Denons Universalplayer DVD-3930 für 1.499 € klopft trotz absolut vertretbarem Preis unverblümt an der Tür zur Highend-Liga an - nichts verdeutlicht dies besser als der im Gerät verbaute Silicon Optix REALTA Videochip (der identische Prozessor wie beim Spitzenmodell DVD-A1XVA). Doch auch die gesamte weitere Konzeption des gleich in drei Farbgebungen lieferbaren Players beweist, dass Denon mit dem DVD-3930 einen DVD-Player auf den Markt gebracht hat, der keinen Vergleich zu scheuen braucht:

Der DVD-Spieler bringt einen sehr hochwertigen Scaler mit, der bis zu 1920 x 1080p ausgeben kann. In welcher Qualität dies geschieht, haben wir natürlich nnerhalb der ausführlichen Testsequenzen überprüft. Der DVD-3930 verfügt noch über weitere hochinteressante Ausstattungsmerkmale. Highlights sind beispielsweise eine präzise Trapezkorrektur für die HDMI-Wiedergabe und die Eignung des internen Scalers auch für PC-Auflösungen (VGA, XGA, SXGA, WXGA). Letztere Eigenschaft zeichnet übrigens auch den Scaler des DVD-2930 aus. 

Doch auch akustisch soll das neue Modell Maßstäbe setzen. Zunächst einmal ist Denons talentiertes Advanced AL24 Processing verbaut, welches die Detailwiedergabe und die Hochtonbrillanz von nahezu allen Arten von Quellmaterial verbessert und Quantisierungsverzerrungen unterdrückt. Zudem gibt es für die Audio-Sektion ein separates Netzteil, dies dokumentiert den großen Aufwand, den Denon auch bei absolut noch finanzierbaren Komponenten betreibt. 

Technik und Ausstattung im Detail

Der Highend-REALTA Chip von Silicon Optix arbeitet nicht mehr nur im DVD-A1XVA (3.799 €), sondern nun auch im DVD-3930 (1.499 €)

Spitzen-Technik zum fairen Preis: Was das Vermögen anbetrifft, hochqualitative Bilder zu erzeugen, dürfte sich der DVD-3930 zumindest aufgrund der theoretischen technischen Fähigkeiten ganz weit vorne platzieren.  Innerhalb der bordinternen 10-Bit Video-Signalverarbeitung, die eine um das 64fach verfeinerte Farbdarstellung (1 Milliarde Farben) ermöglicht, übernimmt der REALTA T2 Videoprozessor von Silicon Optix das Kommando der Operation "bestmögliches Bild". Unterer anderem enthält dieser Chip die Teranex-Video-Engine, die mit ihrer hohen Rechengenauigkeit für eine hohe Signalqualität bei allen Arbeitsprozessen sorgt. Die diesem Verfahren zugrunde liegende HQV-Technologie (Hollywood Quality Video) kostete bisher rund 60.000 US-Dollar und blieb daher exklusiv den 19 Zoll-Profi-Komponenten der HDTV-Studios sowie Denons Top-Player DVD-A1XVA vorbehalten, dessen Vorläufer DVD-A1XV damals als erster DVD-Player den REALTA-Chip nutzte und sich zu visuellen Bestleistungen aufschwang.

Der REALTA-Chip erledigt alle für die Bildwiedergabe-Qualität entscheidenden Aufgaben in der Videoverarbeitung wie die Konvertierung in progressive Bilder (De-Interlacing) und die individuelle Anpassung der Auflösung (Video-Scaling) für Flachbildschirme bzw. Projektoren. Der bewegungsadaptive 10-Bit-De-Interlacer erkennt sämtliche Video- und Filmformate automatisch. Die pixelgenaue Analyse gewährleistet präzise Progressive-Bilder unabhängig vom vorliegenden Ausgangsmaterial der DVD. 

Bevor der DVD-3930 die Videosignale ans Bildwiedergabegerät weiterreicht, werden viele relevante Bildparameter auf Wunsch des Anwenders nachhaltig optimiert: Beispielsweise schärft Denons Pixel Image Correction (DPIC) unsaubere Kanten und Konturen, während die bewegungs- und rauschadaptive Rauschunterdrückung Störanteile und MPEG-Artefakte verringert, ohne dabei Schärfe und Brillanz der Bilder zu beeinträchtigen. Wer in seinem Heimkino einen Projektor betreibt, dürfte die in 1 Grad-Schritten justierbare elektronische Trapezkorrektur gut gebrauchen können – vor allem, wenn im nicht optimal aufgestellten Beamer keine oder nur sehr ungenaue Möglichkeiten vorhanden sind, um die verzerrten Bilder (Keystone-Effekt) wieder „gerade zu rücken“ oder, genauer gesagt, in die ursprüngliche Rechteck-Form zu bringen. Dieses Problem beseitigt die Trapezkorrektur in einem weiten Regelbereich, der in horizontaler Richtung +/-40 Grad und in vertikaler Richtung +/-30 Grad beträgt. Die lange Liste an Tuning-Maßnahmen wird von weiteren Einstellparametern (z.B. Gammakorrektur auch in grafischer Darstellung, getrennter Schärferegler für mittlere/hohe Bildfrequenzbereiche, Weiß- und Schwarzpegelabgleich, insgesamt 5 Speicherplätze für eigene Justagen) nachhaltig ergänzt.

Auch audioseitig bietet der Denon einen hochklassigen Aufbau. Der 11,5 Kilogramm schwere DVD-3930 soll mit seiner vibrationshemmenden Konstruktion, bestehend aus einer 4-lagigen Bodenplatte und einem 2-lagigen Aluminium-Top-Cover, ebenso punkten wie mit dem komplett abgeschirmten S.V.H.-Laufwerk (Suppress Vibration Hybrid) und dem Drei-Block-Aufbau (5 Sektionen). Letzterer trennt Netzteil, S.V.H.-Laufwerk samt Videobereich und die Audio-Sektion räumlich voneinander. Diese Maßnahme führt dazu, dass unerwünschte gegenseitige Signalbeeinflussungen (Interferenzen) minimiert werden. Die bereits erwähnte zusätzliche, mit einem Netztrafo realisierte Stromversorgung für die Analog-Audio-Sektionen sowie die strikte Stereo- und Multikanal-Trennung werden ebenfalls einem klare, differenzierten Klang zuträglich sein.

Auf der Rückseite des DVD-3910 befindet sich ein besonders hochwertig ausgeführter zusätzlicher Stereoausgang, im Inneren sorgt eine diskret aus selektierten Bauteilen aufgebaute Ausgangsstufe mit zwei im besonders präzisen Doppel-Differenzial-Modus betriebenen, Stereo-exklusiven D/A-Wandlern (PCM 1796 von Burr Brown) für optimierte Voraussetzungen. Denons Advanced AL24 Processing poliert Stereosignale mit 24 Bit-Auflösung und einer DVD Audio-typischen Samplingrate von 192 kHz effektiv auf. Für die Surroundwiedergabe stellt das Multikanal-Board noch einmal drei im einfachen Differenzial-Modus betriebene D/A-Wandler (ebenfalls Burr Brown PCM 1796) zur Verfügung, während das AL24 Processing Plus auf allen Kanälen aufgebohrte 24 Bit- Multikanal-Audiodaten bereitstellt. Neben dem Multikanal-Audio-fähigen HDMI-Ausgang ermöglicht die Denon Link 3rd-Schnittstelle eine Digital-Übertragung aller Multichannel-Audio-Daten (SACD und DVD-Audio) zu einem entsprechend ausgerüsteten A/V-Verstärker wie dem AVC-A11XVA, der ein sehr guter Partner für den DVD-3930 ist. Gesamtnote Technik und Ausstattung: Hervorragend - perfekt.

Verarbeitung

Sehr hochwertige Bedienelemente auf der Frontblende

Die Passung ist ausgesprochen präzise

Hochwertige DVD-Lade, Punktmatrixdisplay

Übersichtliche, aber nicht übertrieben hochwertige Fernbedienung

Die Verarbeitungsgüte des DVD-3930 erreicht in nahezu jedem Detail optimales Niveau. Die sehr sauber eingepasste Aluminiumfront sticht als erstes ins Auge - nirgendwo fallen Ungleichheiten bezüglich der Spaltmaße auf. Das Punktmatrixdisplay des großen Denon gibt ebenfalls keinerlei Anlass zur Klage. Alle Bedienelemente auf der Gerätefront sind ausgesprochen hochwertig ausgeführt, so dass es richtig Freude macht, nicht nur die Fernbedienung zu verwenden, sondern auch die Regler auf der Fronblende. Die ansprechend gelagerte und optisch sehr gefällige, relativ leise herausfahrende Lade ist ein weiterer Pluspunkt des DVD-3930. Wenden wir uns als Nächstes der Geräterückseite zu, die mit bestechenden Qualitäten aufwarten kann. Wenn man bedenkt, was für einen kläglichen Level bezüglich der Güte der Anschlussterminals so manches selbst ernannte Highend-Gerät erreicht, ist es nur als vortrefflich zu bezeichnen, was Denon hier für knapp 1.500 € aufbietet. Die beiden separaten Cinchbuchsen für die Stereo-Analogsignalausgabe sind besonders hochwertig ausgeführt und bieten höchste Kontaktsicherheit. Wie alle anderen Cinchbuchsen sind sie selbstverständlich vergoldet. Auch ein Blick auf die Unterseite des DVD-3930 bringt nur Positives an den Tag - die Gerätestandfüße unterstreichen durch ihre aufwändige Ausführung, dass die Denon-Ingenieure sich jedem Bauteil mit Sorgfalt gewidmet haben. 

Für die Preisklasse als beispielhaft zu bezeichnender Innenaufbau

Aus dieser Perspektive ist die kammerartige Aufteilung sehr gut zu erkennen

Unter dieser Abdeckung sitzt der REALTA-Chip

Die Netzteilsektion des DVD-3930

Hochwertiger Aufbau auch im Detail

Gut sichtbar ist die aufwändige Abschirmung des Laufwerks

Schauen wir uns den DVD-3930 von Innen an - ein Unterfangen, das deutlich komplexer ist als erwartet, denn nachdem wir den ersten Gehäusedeckel abgenommen haben, tut sich eine weitere Abdeckung vor uns auf, die wir ebenfalls entfernen. Wir kennen diesen "Doppel-Deckel" bereits vom 2930, und es gibt kaum andere DVD-Player mit einem so aufwändigen Gehäuse-Layout. Das Innenleben brilliert dann nach vollendetem Öffnungsprozess mit hoher Material- und Baugruppenqualität und beispielhaft sauberem Aufbau. Anstatt - woher viele Konkurrenten auch in hohen Preisklassen nicht zurückschrecken - irgendein billiges Noname-Laufwerk ohne entsprechende Kapselung und Abschirmung zu verbauten, tut im DVD-3930 ein richtiges Luxus-Laufwerk seinen Dienst, die optische Hochwertigkeit sorgt für Bestnoten, und, wie sich später herausstellen wird, ist auch die Betriebssicherheit löblich. Alle unterschiedlichen internen Sektionen sind sauber voneinander getrennt, die Verkabelung ist ohne Fehl und Tadel. Der edle REALTA Prozessor ist im Übrigen nicht zu sehen, da er sich unter einer schwarzen Abschirmung befindet, auf der ein Ventilator installiert ist - bei der immensen Rechenpower, die der Chip bereit stellt, muss für ausreichende Kühlung gesorgt werden. Gesamtnoten: Verarbeitung außen hervorragend, Verarbeitung innen hervorragend - perfekt.

Anschlüsse

Die Anschlussauswahl des DVD-3930 fällt angemessen reichhaltig aus. Sehr zu loben ist, dass zusätzlich zum Cinch-Komponentenausgang auch noch ein mit vergoldeten BNC-Buchsen versehener Ausgang vorhanden ist. Ebenfalls gibt es eine Denon Link 3rd Buchse, da man sich als Konkurrenz-Format zu i.link versteht, hat man auf die Installation einer i.link-Buchse verzichtet - ehrlich gesagt ist dies auch kein echtes Problem, da i.link durch das rasante Fortschreiten der HDMI Technologie sich sowieso eher aufs Abstellgleis verabschiedet hat - bevor sich dieses Format richtig durchsetzen konnte.  

Vielfältige Anschlussauswahl, sogar BNC-Buchsen sind vorhanden. Auch bei der Anschlussbestückung zeigt sich der DVD-3930 als Nobel-Gerät für visuell und akustisch außerordentlich anspruchsvolle Anwender 

Eigener Stereo Cinch-Ausgang in aufwändiger Ausführung. Darunter befindet sich der analoge Mehrkanal-Ausgang

Cinch- und BNC-Komponenten-Analog-Ausgang

Selbstverständlich gibt es einen Kaltgeräte-Netzsteckeranschluss

An Anschlüssen ist alles Relevante vorhanden - zudem gibt es als "Benefit" für Denon-Fanboys noch die Denon Link 3rd Schnittstelle. Gesamtnote Anschlüsse: Ausgezeichnet.

Laufwerk

Die edel anmutende Laufwerkseinheit agiert sehr zuverlässig, aber nicht besonders schnell

Am Laufwerk des DVD-3930 kann man nicht viel aussetzen - bis auf die Tatsache, dass es langsamer ist als das Pendant im Denon DVD-2930. Die Betriebssicherheit ist groß, wir haben mit keiner DVD bisher Abspielschwierigkeiten gehabt. Auch verkratzte Discs wurden anstandslos entgegen genommen. Die MP3-Klangqualität steht im Widerspruch zur Güte der MP3-Menüs: Während letztgenannte als eher dürftig zu bezeichnen sind, ist die Klanggüte bei der Wiedergabe von MP3-Stücken über jeden Zweifel erhaben.

Eher schlicht präsentiert sich das Menü für die MP3-Verwaltung

Einzelheiten zum Laufwerk/zu den Multimedia-Eigenschaften:

  • Layerwechsel: Praktisch nicht zu bemerken
  • Kapitel springen: Nur Anzeige „Nächstes“ im Display, hier wäre die Nennung des aktuellen Kapitels sinnvoller 
    Einlesegeschwindigkeit des Laufwerks: Teilweise etwas zu langsam
  • CD mit jpeg-Bildern: Sehr schneller, aber ruckeliger Bildaufbau, wenn das Bild fertig ist: tadellose Bildqualität auf hohem Niveau (wie beim DVD-2930)
  • SVCD: Keine Einleseprobleme, gute Bildqualität
  • DVD-RW Video Mode: Keine Schwierigkeiten
  • DVD-R/Octron mit MP3-Tracks: Keine Probleme
  • CD-R MP3 Multisession (3 Sessions): Keine Probleme, trotz stark verkratztem Medium

Der DVD-3930 kann nur entweder jpeg- oder MP3-Dateien wiedergeben, wenn diese beiden Formate auf ein und derselben Disc enthalten sind

  • CD-R mit jpeg-Bilddateien und MP3-Dateien: Hier erkennt der DVD-3930 zwar beide Dateiformate, kann aber keine jpeg-Slideshow mit Musikuntermalung anbieten. Entweder es werden die jpeg-Bilddateien, oder aber die MP3-Musikdateien wiedergegeben.
  • Fehlerkorrektur: Hier kommt der DVD-3930 bis zu Track 21 (von 30) unserer Fehlerkorrektur-Test-DVD, ein voll befriedigendes Ergebnis.

Insgesamt können wir dem DVD-3930 in der Laufwerks- und Multimedia-Wertung ein "sehr gut - ausgezeichnet" in sein Testzeugnis schreiben.

Bedienung

Die Fernbedienung gefällt mit sehr praxisgerechter Handhabung

Umschaltmöglichkeit fürs Format des HDMI-Ausgabesignals direkt mittels der Fernbedienung

Die neuen, zwar schlichten, grafisch aber sehr professionell wirkenden Menüs, die wir schon vom DVD-2930 kennen, überzeugen uns auch beim DVD-3930. Trotz der sehr umfassenden Einstelloptionen verliert man nicht den Überblick. Die Fernbedienung ist ebenfalls einer einfachen Bedienung zuträglich, sie ist übersichtlich und liegt gut in der Hand. Die Bedienelemente auf der Gerätefront gefallen optisch und haptisch und sorgen dafür, dass auch der Bedienprozess am Gerät selber immer Lust und nie Last ist. Insgesamt ist der Denon-Universalplayer für ein so umfangreich ausgestattetes Gerät ausgesprochen einfach zu bedienen. Daher sichert er sich verdient die Gesamtnote "ausgezeichnet".

Bilder vom Testequipment

Überblick über einen Teil der verwendeten Testkomponenten

Der Harman Kardon AVR-745 diente unter anderem als Referenz AV-Receiver. Ein Test dieses überragenden Gerätes mit kraftvollem, aber dennoch außergewöhnlich sauberen und detaillierten Klang kommt in Kürze

Bild

Visuell weht seit kurzem auch in Deutschland ein heftiger Gegenwind: Den "herkömmlichen" DVD-Playern stehen mit Blu-ray beziehungsweise HD DVD-Abspielgeräten nun "hochauflösende Konkurrenten" ins Haus. Aktuell droht besondere Gefahr aus dem HD DVD-Lager, denn der Toshiba HD-E1 ist mit 599 € (UVP) nicht nur besonders günstig, sondern auch bereits qualitativ auf einem Level, den der Samsung BD-P1000 noch nicht ganz halten kann. Besonders hervorzuheben ist das ausgesprochen gelungene Gesamtkonzept des Toshiba-Modells, das frei von echten Mängeln ist, beachtlich für ein Early Adopter-Gerät.

Fernab dieser Betrachtungen muss jedoch ergänzt werden, dass so manche HD DVD beziehungsweise Blu-ray Software noch nicht auf dem eigentlich propagierten visuellen Niveau ist. Dies hat wiederum, zusammen mit dem bilanzierend niedrigen Preisgefüge, zur Folge, dass auch die herkömmliche DVD noch nicht "out" ist. Nun kommt jedoch erschwerend für die Produzenten "normaler" DVD-Abspielgeräte hinzu, dass die neuen "hochauflösenden" Kontrahenten, ganz gleich, ob Blu-ray-Spieler oder HD DVD-Player, normale DVDs natürlich ebenfalls einlesen, zudem in sehr hoher Qualität, was sich wiederum besonders beim Toshiba HD-E1 zeigt. 

Wozu benötigt man dann noch DVD-Player wie den Denon DVD-3930? Denon hat der HD DVD- und Blu-ray-Offensive aktuell nichts entgegen zu setzen. Ein entsprechendes Gerät für die hochauflösenden Nachfolgemedien der DVD ist im Produktprogramm nicht verfügbar. Der DVD-3930 ist zudem mit 1.499 € teurer als die Blu-ray/HD DVD-Konkurrenz. Also: Welche Berechtigung hat der DVD-3930, wer soll ihn kaufen? Von uns folgt eine klare Antwort, zunächst aus visueller, später aus akustischer Perspektive. 

Sehen wir uns den DVD-3930 in Verbindung mit den Fähigkeiten seiner internen De-Interlacing- und Scaling-Mimik an, so sind die Resultate, die der Denon aus nahezu allen Exponaten der eigenen DVD-Sammlung holt, einfach nur brillant, und zwar ohne jede Einschränkung.  Wir werden alle einzelnen Eigenschaften und Beobachtungen nun präzise erläutern.

Zunächst widmen wir uns dem Thema "Verbindungen". Möchte man den internen Scaler und den internen De-Interlacer des DVD-3930 nutzen, so ist als Ausgang ausschließlich, was generell bei derartig ausgestatteten Playern, die gängigen Normen entsprechend, der Fall ist, die digitale HDMI-Schnittstelle zu verwenden. Des Weiteren ist zu beachten, dass der DVD-3930 zwar maximal in der Lage ist, auf 1.920 x 1.080p (p = progressive, Vollbildausgabe) hochzuskalieren, noch lange nicht jedes Full HD-fähige Bildwiedergabegerät versteht aber 1.080p Signale. Oftmals bleibt der Bildschirm dunkel, und der Scaler des 3930 muss wieder auf 1.080i zurückgesetzt werden. Versteht das Bildwiedergabegerät 1.080p, so kann der Screen immer noch dunkel bleiben, dies ist dann der Fall, wenn das Bildwiedergabegerät ausschließlich 1.080p/24 (Hz) Signale entgegen nimmt, die von der Blu-ray-Disc unterstützt werden (aktuell jedoch gibt es in Deutschland keinen Player, der diese Möglichkeit der Blu-ray Disc unterstützt. Von Pioneer z.B. kommt im Frühjahr 2007 ein entsprechendes Gerät), nicht aber 1.080p 50/60 (Hz). Ist geklärt, dass das Bildwiedergabegerät mit den 1.080p Signalen des DVD-3930 zurecht kommt, kann das visuelle Vergnügen ungeahnte Höhen erreichen. Das De-Interlacing ist nahezu ruckelfrei und ist sogar, auch wenn das bei Denon sicherlich nicht so gern gehört wird, noch eine Idee sauberer als beim DVD-A1XV/XVA. Die nochmals neuere Chip-Mimik sorgt für dieses Ergebnis. Sehr schön lassen sich die Qualitäten des DVD-3930 bei Star Wars Episode III nachvollziehen. Hier wird bereits das Star Wars-typische gelbe Laufband sehr stabil und flüssig wiedergegeben. 

Nochmals souveräner agiert hier lediglich der cinemateq Picture Optimizer HD plus SDI/Studio DVD-Player, der allerdings auch in einer gänzlich anderen Preisklasse beheimatet ist. Vergleichen wir mit dem kleineren Denon DVD-2930, so schlägt sich der "Kleine" zwar wacker, so sauber und so ruhig steht das Bild im direkten A/B Vergleich aber nicht. Hervorzuheben ist jedoch klar, dass der 2930 für einen nicht einmal 900 € kostenden DVD-Player nach wie vor superbe Leistungen bietet - der Samsung BD-P1000 erzielt nicht die identisch guten Scalingleistungen, hier sieht man ab und zu Nachzieheffekte und Ruckelbewegungen. Der Toshiba HD-E1 zieht sich hingegen galant aus der Affäre. Er schlägt den Samsung und nähert sich gar dem DVD-2930, und das bei einem Preis von nicht einmal 600 €. Auch diese Einzelbeobachtung unterstreicht unsere zuvor erstellte These, dass der HD-E1 mit einem sehr stimmigen Gesamtkonzept dienen kann. Allen die "Rücklichter" zeigt der DVD-3930. Auch, als kurz nach dem Intro als erste cineastische Handlung der republikanische Sternzerstörer durchs Bild gleitet, leistet sich der De-Interlacer in keiner Betriebsart eine Schlappe. Ganz gleich, ob 1.080p/i, 720p, 576p über HDMI oder 576p über analog-YUV, stets gleitet das gigantische Raumschiff ruhig und detailliert durchs Bild.

Das identische Bild auch am Start der Episode I, als Prinzessin Leias Raumschiff von einem Sternzerstörer des Imperiums gejagt wird: Praktisch keine Nachzieheffekte, sehr hohe Bildruhe, und das alles nahezu ohne bewegungsbedingten Schärfeverlust. Später, als die trostlose Wüstenlandschaft Tattuins im Mittelpunkt steht, stellt der 3930 auch bei Bewegungen den Wüstenboden sehr exakt dar. Zum erstklassigen Bild des internen De-Interlacers passt der herausragende Scaler vortrefflich. Auch bei feinen Mustern oder kleinen Einzelheiten im Hintergrund - beispielsweise im Inneren des Java-Transporters - wird eine äußerst ansprechende Durchzeichnung aufgeboten. Flimmern kleiner Bilddetails - Fehlanzeige beim DVD-3930, hier wird messerscharf und präzise, praktisch ohne "Risiken und Nebenwirkungen" hochskaliert. Auch im 720p-Modus erzielt der Scaler exzellente Bewertungen und ermöglicht eine hohe Detailqualität sowie eine vorbildliche Plastizität. 

Durch die Fähigkeiten des REALTA-Chips ist auch die Farbwiedergabe des DVD-3930 von außerordentlicher Güte. Durch die klare, neutrale Darstellung wird die Intention, die ein Regisseur beispielsweise mit der Schaffung seines Filmes auch durch die Kolorierung zum Ausdruck bringen möchte, in keinster Weise verwässert. Die tiefe, klare Schwarzwiedergabe und das reine Weiß sind weitere Pluspunkte, die den DVD-3930 vor die meisten Konkurrenten stellen. Bei allen Testbildern der DVD-Professional und auf der Equipment-Check mit der AVEC Professional Test-DVD konnte sich der Denon ebenfalls brillant in Szene setzen. Bei der Darstellung reiner Farbtöne waren praktisch keine Fehler wie ungewünschte Einflüsse anderer Farben oder störendes Farbflächenrauschen zu erkennen. Satt und tief wurden auch kritische Farbtöne wie Magenta dargestellt. Bei verschiedenen Real-Testbildern beweist dann der 3930, dass er auch feine Nuancen bei Hauttönen problemlos handhabt. Menschliche Gesichter gewinnen so deutlich an Kontur, gerade bei der Strukturierung der Haut. Kleine Unebenheiten wie Narben oder größere Poren werden so sehr plastisch sichtbar gemacht.

Der gebotene Kontrastumfang passt zum bisherigen Gesamteindruck. Der Denon erzielt auch in sehr dunklen oder sehr hellen Bildbereichen sehr gute Ergebnisse. Feine Strukturen, wie z.B. beim Beginn von "Gladiator" vorhanden, werden auch in den dunklen Bildbereichen, die viele feine Grau-/Schwarz-Übergänge enthalten, mit tadelloser Akzentuierung wiedergegeben. 

Wechselt man vom digitalen HDMI- zum analogen Komponentenausgang, so ist die Bildqualität nach wie vor enorm hoch. Hier hängt vieles von der A/D-Wandlung im Inneren des Bildwiedergabegerätes sowie dessen Skalierungsfähigkeiten ab. Arbeitet man z.B. mit dem Pioneer PDP-507XD, der überragende A/D-Wandler und einen hervorragenden Scaler mitbringt, dann ist das Bild, das der Denon via Komponentenausgang auf analogem Wege realisiert, von enorm hoher Güte. Bildschärfe, Farbtreue und Kontrastumfang sind herausragend. Die HDMI-Anschlussvariante zeigt nur noch etwas mehr Bildschärfe im oberen Bildfrequenzbereich und bietet das noch etwas plastischer wirkende Bild. 

Gleich fünf frei belegbare Speicherplätze lassen individuellen Justagen viel Spielraum

Sehr gut für Anwender mit fortgeschrittenen Kenntnissen: Einstellbare Gammakurve des DVD-3930

Denons hervorragender Bildverbesserer DPIC verbirgt sich hinter der Funktion "Enhancer" im Video-EQ-Menü

Weiß- und Schwarzpegel sind einstellbar

Der DVD-3930-interne Scaler skaliert auch auf PC-Auflösungen um. Um mit PC-Monitoren richtig zusammenarbeiten zu können, ist auch eine vertikale und eine horizontale (siehe Bild) Bildpositions-Einstellmöglichkeit mit in den Video-EQ integriert

Wie steht es um die Optimierungsmöglichkeiten beim DVD-3930? Sofort zu nennen wären hier die 5 Speicherplätze des internen Video-EQ. Das ist ein großer Vorteil gegenüber vielen Konkurrenten, dass praktisch für jeden Anlass (Spielfilm/Animationsfilm/Dokumentation etc.) ein spezifisches Setup erstellt werden kann. Doch dies würde nicht viel nutzen, wenn der Video-EQ an sich ungeeignet für "Bild-Tuning" wäre. Beim DVD-3930 sind solche Befürchtungen jedoch ganz und gar unbegründet. Vielmehr begeistern besonders drei Parameter: Zum einen der Bildverbesserer DPIC, zum anderen die ebenfalls adaptiv arbeitende Rauschfilterung und zum dritten die an verschiedenen, zahlreichen Punkten exakt einsetzbare Gammakorrektur, die für eine bessere visuelle Umsetzung kritischer Bildbereiche hilfreich ist. Wahlweise kann hier auch, was der Gesamtübersicht sehr zuträglich ist, die Gammakorrektur als komplette Kurve dargestellt werden. 

Die adaptiv arbeitende Bildschärfeanpassung DPIC arbeitet pixelselektiv und kann daher genau im wirklich sinnvollen Bildbereich optimieren, was zur Folge hat, dass man auch durchaus mit höheren Einstellwerten von + 5 bis + 8 arbeiten kann, ohne dass Doppelkonturen oder Flimmereffekte das visuelle Vergnügen trüben. Gerade bei Star Wars Episode I ist mit Hilfe von DPIC eine weitere visuelle Verbesserung feststellbar: der Bildinhalt wirkt noch näher, klarer, greifbarer - kurzum dreidimensionaler. Nur bei DVDs, die bezüglich der Bildqualität insgesamt eher im Trüben fischen, sollte man eher zurückhaltend mit DPIC sein, mit kleineren Einstellwerten im Bereich  + 2/+ 2 lässt sich aber z.B. selbst bei nur durchschnittlichem Material noch ein Anstieg an wohldosierter Schärfe verzeichnen. Sehr gut bei DVDs einzusetzen, die älteres, nicht perfekt restauriertes Material enthalten, ist das adaptive Rauschfilter, welches zwischen ungewolltem Bildrauschen und filmischen Effekten wie z.B. Rauch oder Nebel unterscheiden kann und zudem praktisch keine Nachzieheffekte oder störende Weichzeichnungen verursacht. 

Hervorhebenswert ist, dass alle Video-Equalizing-Optionen auch bei Verwendung des HDMI-Ausgangs aktiv sind. Bei vielen Kontrahenten ist ein Teil der Funktionen, die bei Verwendung der analogen Ausgänge noch abrufbar sind, bei Anwahl des HDMI-Interfaces deaktiviert - oftmals genau die Parameter, die man auch dringend zur Justage des HDMI-Bildes benötigen würde.  Auch hervorragend: Der DVD-3930 verfügt über eine interne Audio Delay-Funktion, damit das aufwändig bearbeitete Videosignal und das Audiosignal mit eigentlich kürzerer Laufzeit durch die Eingabe eines entsprechende Kompensationszeitraums gleichzeitig beim Zuschauer eintrifft.

Bilanzierend kann man die gelungenen Optimierungsmöglichkeiten, die der DVD-3930 aus visueller Sicht bietet, nur als beispielhaft bezeichnen. Wir raten daher, bei Anschluss des DVD-3930 an ein Bildwiedergabegerät auf den Video-EQ des DVD-3930 zurückzugreifen, da dieser sich sehr sensibel und effektiv regulieren lässt. Den Video-Equalizer des Bildwiedergabegerätes lässt man dann allerdings besser völlig unangetastet, um die visuelle Gesamtharmonie nicht zu stören. 

Vergleicht man die gesamte visuelle Performance mit Playern anderer Preisklasse und/oder Hersteller, wird schnell klar, dass auch im Zeitalter von HD DVD und Blu-ray ausgeklügelt konstruierte "herkömmliche" DVD-Spieler noch sehr gute Profilierungschancen haben. Die Bild-Performance liegt dank nochmals klarerer Durchzeichnung feiner Einzelheiten und nochmals tieferer, realistischerer Farbdarstellung sowie weiter optimiertem Upscaling und De-Interlacing über dem Level des DVD-A1XV/XVA, was eigentlich einer kleinen Sensation gleichkommt. Auf der anderen Seite ist das Resultat auch nicht sonderlich verwunderlich, da bei der Video-Signalverarbeitung viele Ähnlichkeiten vorherrschen, der DVD-3930 jedoch die in vielen Belangen modernen Baugruppen mitbringt. Wenn sich bereits unser bisheriger Bild-Champion geschlagen geben muss, dann hat auch der Onkyo DV-SP1000E das Nachsehen -  die geballte hochmoderne Videoelektronik an Bord des 3930 übertrumpft die bei Markteinführung im Jahre 2004 beispiellose Onkyo Power mit damals sensationellem Oplus-Scaler. Jede Zeit hat ihre Helden, könnte man poetisch sagen - und der "Held" 2004 hieß Onkyo DV-SP1000E , 2007 jedoch schreibt der Denon DVD-3930 Geschichte. Ein für sich betrachtet immer noch sehr ausgewogener und hochwertiger Pioneer DV-989AVi-S zieht ebenfalls den Kürzeren. Mehr Ruckler beim De-Interlacing vor allem von Videomaterial, eine nicht ganz so authentische Farbgebung und die nicht ganz so sensible Differenzierung aller Bildebenen in sehr dunklen oder sehr hellen Bereichen sind die sichtbaren Unterschiede. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass man schon sehr gute Bildwiedergabegeräte wie einen Projectiondesign Action Model Three Full HD Projektor oder ein Pioneer PDP-507XD beziehungsweise ein Pioneer PDP-5000EX als Bildwiedergabegerät nutzen sollte, um effektiv vom großen Können des DVD-3930 zu profitieren. Wie fällt denn nun aufs Ganze gesehen der Vergleich mit dem DVD-2930 aus? Nun, die Preisdifferenz von 600 € ist alles andere als gering, der DVD-3930 bietet aber auch einen entsprechenden Mehrwert, so dass beide Universalplayer innerhalb ihrer Preisklasse getrost als aktuelle Maßstäbe angesehen werden können. Der kleinere  DVD-2930 ist ein idealer Spielpartner beispielsweise für den Pioneer PDP-427XA oder auch den inzwischen etwas älteren Toshiba 42WL58P. Der Panasonic TH-42PV60 ist auch zu empfehlen, kann aber den Detailreichtum, den der DVD-2930 entfaltet, durch die zu starke Fokussierung auf den Schwarzwert nicht optimal ausnutzen. Sehr gut eignet sich der 2930 als Partner zum Panasonic aufgrund des exzellenten Video-EQs des Denon - das bordinterne Pendant des TH-42PV60 kann man nämlich für eine wirklich akkurate, umfangreiche und individuelle Bildjustage kaum gebrauchen. 

Die Unterschiede zwischen DVD-2930 und DVD-3930 fallen vornehmlich an sehr hochwertigen Zuspielern, am besten ab 50 Zoll Diagonale, auf. Dann ist das noch stabilere Bild des 3930 von sichtbarem Vorteil. Als z.B. in der 3. Star Wars Episode Coruscant bei Nacht gezeigt wird - in Verbindung mit einem langsam dahin gleitenden Kameraschwenk - macht der 3930 das noch ruhigere Bild. Auch bei schnellen Bewegungen agiert der DVD-3930 souveräner, da sich noch weniger Bewegungsunschärfen zeigen. Dies offenbart sich in der immer wieder gern von uns zitierten Eröffnungsschlacht. Der Scaler des größeren Modells arbeitet Einzelheiten noch akzentuierter heraus, was sich besonders bei sehr bildstarkem Material zeigt. Nun stellt sich die Frage - findet ein Könner wie der DVD-3930 auch noch seinen Meister? Die Antwort lautet: Wer keinen Universalplayer sucht, also keine DVD-As und SACDs abspielen möchte, und ein Heimkino-orientiertes Gespann präferiert - die Priorität sollte also auch nicht in der hochklassigen Wiedergabe von Audio-CDs liegen - der kann eine Gerätekombi erwerben, die dem DVD-3930 das Wasser aus visueller Sicht abgräbt. Allerdings darf man sich nicht scheuen, über 3.000 € in die Hand zu nehmen. Schreckt man vor der Investition solcher Summen nicht zurück, erhält man mit dem cinemateq Picture Optimizer HD plus SDI/Studio DVD-Player ein Bildaufbereitungs-Team, das normale DVDs so gut aufbereitet, dass das Bild selbst für Laien besser aussieht als von mancher Blu-ray oder HD DVD. Die grandiose Bildruhe, die praktisch perfekte Farbwiedergabe, die Kombination aus exzellenter Bildschärfe und enormer, kaum zuvor für möglich gehaltener visueller Natürlichkeit ist beispiellos.In unserem ausführlichen Test hat die cinemateq Kombination alles und jeden geschlagen - wenn es also um ein nahezu perfektes Bilderlebnis geht, liegen diese Geräte allein vorn. Der bessere Allrounder für jeden Geschmack und vielfältige Ansprüche ist aber der DVD-3930, der weniger als die Hälfte kostet und auch audioseitig, wie sich gleich zeigen wird, für Furore sorgt.

Gesamtnote Bild Denon DVD-3930 in Anbetracht der Preisklasse: Hervorragend - perfekt.

Ton

Das Bassmanagement funktioniert für den internen DD/DTS-Decoder, für DVD-A und für SACD

Einstellbare Übernahmefrequenz - vorbildlich

Präzise justierbares Time Alignment (0,1 Meter-Schritte), auch für den SACD- und DVD-A-Betrieb

Guter integrierter Testtongenerator

Es hat sich eine Menge getan - nicht, dass der Denon DVD-3910 akustisch schlecht ausgesehen hätte, aber bei der Wiedergabe von SACDs und DVD-Audio-Software zieht der DVD-3930 vorbei. Das neue Modell agiert lebendiger, dynamischer und spielt vor allem im Hochtonbereich deutlich freier auf. Der 3930 bietet beinahe die Dynamik des Pioneer DV-989AVi-S, arbeitet aber deutlich mehr Details heraus. Auch der Bassbereich erklingt feiner nuanciert. Bei der Mehrkanal-SACD mit den Titelmelodien verschiedener James Bond-Filme kann sich der 3930 hervorragend in Szene setzen. Er bietet bei "You only life twice" ein sehr vielschichtiges, charismatisches Klangbild, das sich von der Akustik früherer Denon-Universalplayer-Generationen hörbar unterscheidet. Dieses Faible für feine Zwischentöne, diese natürlich-räumliche Gesamtdarstellung ist einfach mitreißend - dies zeigt sich auch bei Dvoraks faszinierender Symphonie "Aus der neue Welt". Die immensen Dynamiksprünge meistert der 3930 agil und ohne Schwierigkeiten. Auch die leisen Passagen wirken fein modelliert und lassen es nicht an Ausdruckskraft missen. Auch verschiedene Mozart-Symphonien, ebenfalls auf Mehrkanal-SACD abgelegt, fördern die Talente des 3930 zu Tage, der harmonische, sehr ausgewogene und gekonnt ausbalancierte Klang gefällt auch nach stundenlangem Hören noch sehr gut. Bei unserer "Breakthrough into a New Dimension" DVD-A (Dabringhaus&Grimm Demo-Sampler mit Klassik u.a. von Vivaldi, Händel) brilliert der Denon erneut: Choralgesänge ertönen intensiv und authentisch durch die stimmige Akzentuierung, auch diffizil wiederzugebende Instrumente wie das Cembalo erklingen mit Glanz und Emotion, so dass der Zuhörer deutlich tiefer ins akustische Geschehen eintauchen kann als noch beim Vorgänger. Der bereits sehr gute  DVD-2930 wird durch die bessere Feindynamik des 3930 und die noch homogenere Gesamtverteilung des Klangs in die Grenzen gewiesen. 

Begeisternd ist der Klang des internen Dolby Digital- und DTS-Decoders. Mancher AV-Receiver der oberen Mittelklasse besitzt keinen so ausdrucksstark aufspielenden Decoder, der mit so viel Sensibilität im Hochtonbereich detailliert, ein so klares und zugleich kräftiges Fundament bereit stellt und Stimmen so präzise und vielschichtig im Raum platziert. Die gesamte Surround-Klangkulisse wirkt sehr natürlich und authentisch. Die Eröffnungsschlacht in "Star Wars Episode III" wurde so zu einem tiefgehenden, emotionalen Gesamterlebnis hoher akustischer Güte. Als exzellent - hier wurde ein deutlicher Sprung im Vergleich zum DVD-3910 realisiert - kann man die Stereoqualitäten bei analogem Anschluss einordnen. Besonders der frei und lebendig aufspielende Hochtonbereich ist hervorzuheben. Er schließt sich nahtlos an einen in sich geschlossenen, homogenen Mitteltonbereich an, der Bassbereich gefällt mit knackigem, gleichzeitig zupackendem Wesen. Auch kurze, trockene Basseinsätze stellen den DVD-3930 nie vor Probleme. Insgesamt also ist der DVD-3930 auch ein sehr ernstzunehmender Konkurrent für gute CD-Player. Er agiert bei jeder Art von musikalischem Material ausgesprochen gekonnt, mit seiner Fähigkeit zur sehr sensiblen, präzisen Darstellung ist er auch für Klassik- und Jazzliebhaber sehr empfehlenswert. 

Der Digitalklang - oft wird darüber diskutiert, und viele vertreten die Auffassung, so etwas gäbe es gar nicht. Für uns sind solche Glaubenskriege immer wieder Anlass, doch zu überprüfen, ob sich Unterschiede auftun, und es gibt sie tatsächlich, vor allem dann, wenn man sich die Mühe macht und über einen längeren Zeitraum analysiert. Eine hervorragende Software vorausgesetzt, sind Differenzen z.B. auch zwischen DVD-3930 und  DVD-2930 herauszuhören das teurere Gerät klingt noch feinfühliger und klarer, vor allem in hohen Frequenzbereichen. Man muss kein sündhaft teures Digitalkabel einsetzen, um Unterschiede hören zu können, ein sauber aufgebautes Kabel normaler Preisklassen reicht aus.  Gesamtnote Ton: Hervorragend (unter Berücksichtigung der Konkurrenzsituation und der Preisklasse).

Fazit

Der DVD-3930 begeisterte in allen Disziplinen  - besonders hervor jedoch stechen die Premium-Leistungen in den Primärdisziplinen Bild und Ton. Insgesamt bietet der DVD-3930 ein visuelles Performance-Profil, das sehr deutlich über dem liegt, was in seiner Preisklasse zuvor üblich war. Dass Denon so aufs Gas drückt, ist in Anbetracht der Marktsituation allerdings sehr verständlich, denn die modernen HD DVD- und Blu-ray-Abspielgeräte werden mit Macht auf den Markt drängen, und zwar zu oftmals deutlich geringeren Preisen. Die dann gebotenen Scaling- und De-Interlacingqualitäten können mit den schon als semiprofessionell zu bezeichnenden Resultaten des DVD-3930 aber nicht Schritt halten, so dass der Kaufpreis des Denon vollauf gerechtfertigt ist: In diesem Gerät steckt mit die beste Videoelektronik, die überhaupt zur Zeit verfügbar ist. Außerdem ist der Universalplayer nicht nur visuell mit grandiosen Fähigkeiten gesegnet, sondern auch eine akustische Macht: Fein zeichnend, harmonisch, klar und dynamisch, schreibt er ein neues klangliches Kapitel in der Geschichte der Denon Universalplayer. Hinzu kommen die vorbildliche Verarbeitung außen und innen sowie die einfache Bedienung. Hervorstechende Ausstattungsmerkmale wie das umfangreiche Lautsprecher-Setup und der hoch wirksame Video-EQ runden die Vorzeige-Vorstellung des DVD-3930 ab. Zur Perfektion fehlen nur noch ein schnelleres Laufwerk und noch ausfeiltere Multimedia-Eigenschaften. Dies kann den DVD-3930 aber nicht davon abhalten, als  - unter Berücksichtigung des sehr guten Preis-/Leistungsverhältnisses - bester bislang überhaupt getesteter Standalone-DVD-Player in die AREA DVD-Testhistorie einzugehen und verdient mit einem "Masterpiece" dekoriert seinen Rückweg zu Denon anzutreten.

Der Denon DVD-3930 ist unter Berücksichtigung des Preis-/Leistungsverhältnisses der beste bislang getestete DVD-Player

Masterpiece DVD-Player Oberklasse
Test 08. Januar 2007
Preis-/Leistungsverhältnis

+ Erstklassiges Upscaling und De-Interlacing
+ Exzellente Farbreinheit bei der Bildwiedergabe
+ Herausragendes Bild auch bei analogem YUV-Anschluss
+ Sehr umfangreich ausgestatteter und wirksamer Video-EQ
+ Dynamischer, senibler und mitreißender Klang in allen Betriebsarten
+ Vorbildliche Verarbeitung innen und außen
+ Einfache Bedienung
+ Fairer Kaufpreis

- etwas träges Laufwerk

Alle Daten zum DVD-3930:
  • Unverbindliche Preisempfehlung: 1.499,- EUR 
    Ausführungen: Premium Silber, Silber, Schwarz
  • Wiedergabe-Formate:
    DVD-Video, DVD-Audio, SACD, CD-Audio/Video, 
    DVD+R/RW, DVD-R/RW (DVD-Video-Inhalte/DivX 3.11, 4.x, 5.x, 6.x, VOD),
    CD-R/RW (Audio/Video/SVCD/MP3/WMA/JPEG/DivX 3.11, 4.x, 5.x, 6.x, VOD)
  • VIDEO-Highlights:
    + Durchgängige 10-Bit-Video-Signalverarbeitung
    für eine höhere Rechengenauigkeit und feiner abgestufte Farbverläufe (1 Milliarde darstellbare Farben gegenüber 16 Millionen Farben bei herkömmlicher 8-Bit-Verarbeitung)
    + 10-Bit-Video-Prozessor „REALTA T2“ von Silicon Optix mit integrierter Hollywood Quality Video (HQV)-Technologie von Teranex (die Video-Engine der professionellen Teranex-Studiotechnik, die im Heimbereich bisher nur im Flaggschiffs DVD-A1XV(A) zum Einsatz kam)
    + Bewegungsadaptiver 10-Bit-Deinterlacer mit automatischer Erkennung aller DVD-Bildformate
    + Bewegungs- und rauschadaptive Rauschunterdrückung beseitigt Rauschen ohne die Bildqualität negativ zu beeinträchtigen 
    + Multi Directional Digital Filter (MDDF)
    + Hochpräzise, elektronische Trapezkorrektur (horizontal: +/- 40°, vertikal: +/- 30°, 1°-Schritte)
    + Erkennung und Beseitigung von Bildfehlern (Glättung von MPEG-Artefakten)
    + 10-Bit-DENON Pixel Image Correction für detailreichere Bilder 
    + 10-Bit-Video-Scaling mit Unterstützung von bis zu 1.920 x 1.080p (50, 60 Hz)
    + HDMI-Schnittstelle mit Ausgabe von 480/576i, 480/576p, 720p, 1.080i, 1.080p sowie PC-Auflösungen (VGA, XGA, SXGA, WXGA)
    + Dual Discrete Video Circuit (D.D.V.C.)
    + Zwei High End 14-Bit / 216 MHz Video-D/A-Wandler ADV7324 von Analog Devices mit Noise Shaping zur Vermeidung von Interferenzen
    + Audio-Adjust-Funktion (0 … 200 ms) zur Synchronisation von Bild und Ton
    + Squeeze Modus mit Auto-Funktion zur Formatanpassung von 4:3-Filmen an 16:9-Displays über HDMI und Farbkomponente (progressiv)
    + Vielseitiger Video-Equalizer mit Bildlage-Einstellung und digitaler Gamma-Korrektur für eine bessere Bildqualität in dunklen Szenen (auch für HDMI)
    + Doppelter Komponenten-Video-Ausgang (BNC- und RCA-Buchsen) zum gleichzeitigen Betrieb verschiedener Displays
  • AUDIO-Highlights:
    + Zwei Audio-Platinen mit getrennter Stromversorgung (Stereo / Multichannel)
    + Separates konventionelles Netzteil für die Audio-Sektion zur Vermeidung von 
    Interferenzen mit anderen Sektionen
    + Advanced AL24 Processing mit Bit-Extension (24 Bit) und Upsampling auf bis zu 192 kHz (Stereo)
    + 2 x Burr Brown PCM1796 im Doppel-Differenzial-Modus mit selektierten Bauteilen in der Ausgangsstufe für eine originalgetreue 2-Kanal-Wiedergabe 
    + AL24 Plus Processing für sechs Kanäle (Multichannel-Platine)
    + 3 x Burr Brown PCM1796 im Differential-Modus für sechs Kanäle
    + Neu entwickelter 32-Bit Fließkomma-DSP
    + HDCD-Decoder
    + Pure Direct für besten Musikgenuss von DVD-Audio und SACD
    + Erstklassige SACD- & DVD-Audio-Wiedergabe mit Bassmanagement und Laufzeitkorrektur für DVD-Audio/Video und SACD
    + DENON Link 3rd für beste Übertragungsqualität 
    + HDMI Multikanal-Audio (HDMI 1.1-kompatibel auch für kopiergeschützte DVD-Audio-Signale)
  • Allgemeines:
    + Vibrationshemmende Konstruktion mit 4-lagiger Bodenplatte und 2-lagigem 
    Aluminium Top-Cover
    + Drei-Kammer-Aufbau mit fünf eigenständigen Sektionen
    + Hochwertiges S.V.H.- Laufwerk (Suppress Vibration Hybrid) 
    + Getrennte Stromversorgung für alle Sektionen
    + Schönschrift-Display mit vielfältigen Anzeigeoptionen
    + Fernbedienung mit aktiv beleuchteten Tasten
  • Anschlüsse:
    Video 
    Digital-Ausgänge: 1 x HDMI (480i,p@60Hz; 576i,p@50Hz; 720p@50,60Hz; 1.080i,p@50,60Hz; VGA; XGA; SXGA; WXGA)
    Analog-Ausgänge: 2 x Komponenten (davon 1 x BNC); 1 x S-Video; 1 x Composite;
    SCART (Composite, S-Video, RGB)
    Audio
    Digital-Ausgänge: 1 x DENON Link 3rd; 1 x HDMI 1.1 (2-Kanal oder 6-Kanal); 
    1 x optisch; 1 x koaxial
    Analog-Ausgänge: 1 x Stereo; 1 x 5.1-Multichannel 
    Weitere: 1 x RS-232C (Home Automation); 1 x REMOTE (Ein-/Ausgang)
  • Abmessungen & Gewicht:
    Maße: 434 x 139 x 407 mm (B x H x T)
    Gewicht: 11,5 kg

Test: Carsten Rampacher
08. Januar 2007