EXKLUSIVER XXL-TEST: Denon AVC-A1XVA (2/12)
Verarbeitung/optischer Eindruck außen

Natürlich erwartet man, dass ein beinahe 7.000 € teuren AV-Verstärker über eine entsprechend imposante Erscheinung verfügt. Der Denon AVC-A1XVA enttäuscht in dieser Hinsicht nicht, denn bereits seine immensen Abmessungen sorgen für Respekt. Um zu verdeutlichen, wie gigantisch der AVC-A1XVA tatsächlich ist, haben wir ihn zusammen mit dem eher "normal" gebauten AVC-A11XV aufgenommen:

Abmessungs-Riese: Der AVC-A1XVA lässt den AVC-A11XV wahrhaft klein erscheinen

Wer also viel Wert auf eine kraftvolle, massive Optik legt, wird beim AVC-A1XVA voll auf seine Kosten kommen. Allerdings sollte man schon vorsorgen, damit man den Koloss auch zu Hause akkurat integrieren kann: Mit 44 kg ist der Denon ein absolutes Schwergewicht und kann nicht ohne schwere Folgen in jedes Rack installiert werden. Die Abmessungen betragen stattliche (B x H x T) 434 x 280 x 505 mm, also braucht man nicht nur ein stabiles Rack, sondern auch jede Menge Platz zur Unterbringung.

Betrachtet man das High-Tech-Stück genauer, kann man nur voll des Lobes sein, denn an jedem Detail merkt man, dass Denon hier einen monumentalen AV-Boliden geschaffen hat, der aus dem Vollen gefräst ist. Die Frontplatte ist deutlich dicker als bei preiswerteren AV-Receivern, und der massive Lautstärke-Drehregler mit ausgezeichnetem Anfassgefühl ist ebenfalls zu erwähnen. Auch das "Function" Drehrad auf der anderen Seite der Gerätefront lässt sich präzise steuern und erfreut durch außerordentlich gelungene Haptik. Selbstverständlich verfügt der große Denon über Standby- und Netzschalter, beide sind qualitativ ebenfalls über jeden Zweifel erhaben.

Aus jeder Perspektive wirkt der Denon außerordentlich hochwertig

Die Frontblende ist deutlich dicker als bei preiswerteren Modellen

Auch von hinten betrachtet ist die Verarbeitung hervorragend. Die links sichtbaren Lautsprecherkabel-Anschlussterminals sind leichtgängig und hochwertig ausgeführt

Die Seitenwände des Gehäuses überzeugen ebenso durch die hervorragende Anmutung wie die Verschraubung des gesamten Geräts mit Inbus-Schrauben

Auch bei teuren Modellen wird der Mut zum Rotstift gezeigt? Nicht bei Denon. Der Gehäusedeckel des AVC-A1XVA ist von bester Qualität

Der Lautstärkedrehregler besticht durch die präzise Führung und die hohe Materialqualität

Die Frontklappe ist ölgedämpft und aus massivem Metall gefertigt

Auch die Bedienelemente unter der Frontklappe sind sauber verarbeitet

Das vergoldete Anschlussterminal auf der Geräterückseite begeistert durch außerordentliche Passgenauigkeit und sehr gute Kontaktsicherheit. Im Bild die YUV-BNC-Anschlüsse, eine Seltenheit bei AV-Verstärkern selbst der Bolidenklasse.

Der AVC-A1XVA verfügt über einen Standby- und über einen Netzschalter zur kompletten Trennung des Gerätes vom Stromnetz

Die Fernbedienung ist den Remote Controls von AVR-4306 und AVR-3806 sehr ähnlich, aber nicht komplett identisch. Bei  unserem Testgerät hatten wir, da Product Manager Roland Krüger noch keine neue Fernbedienung zur Verfügung hatte, noch die vom AVC-A1XV dabei

 

Die Fernbedienung des Vorgängers AVC-A1XV

Das mitgelieferte Messmikrophon ist ausgesprochen hochwertig und passt somit perfekt zum Anspruch eines Hightech-Boliden wie des AVC-A1XVA

Insgesamt sichert sich der Denon exzellente Bewertungen in der Verarbeitungsdisziplin und muss keinen Konkurrenten scheuen, obwohl die Bolidenliga gerade in Bezug auf die Verarbeitung stark besetzt ist. War beim AVC-A1XV noch die qualitativ nur ausreichende Fernbedienung Grund für potentielle Ärgernisse, wurde dieses Übel beim neuen Gerät auch ausgeschaltet. Gut, eine Luxusfernbedienung ist auch das neue Remote-Modell nicht, mit dem nun gebotenen qualitativen Standard lässt sich aber prima leben. Man kann nicht mehr sagen, dass diese Fernbedienung beim großen Denon-Boliden deplaziert wirkt. Wenden wir uns nun den Konkurrenten zu, um die Verarbeitungsqualität des AVC-A1XV näher zu charakterisieren. Der Onkyo TX-NR5000E erweist sich für den Denon als ebenbürtiger Gegner. Er tritt optisch zurückhaltender, weniger eindrucksvoll auf, daher ist es reine Geschmackssache, ob man den extrovertierten Denon oder den introvertierten Onkyo bevorzugt. Qualitativ sind diese beiden AV-Boliden ohne Zweifel das Beste, was man für Geld derzeit kaufen kann. Der große Vorsprung, den die extrem solide und edel anmutende Onkyo-Fernbedienung gegenüber der Fernbedienung des AVC-A1XV hatte, ist geschmolzen, dank der neuen Denon-Fernbedienung. Doch durch das stabile Metallgehäuse verbucht Onkyo hier noch immer den Sieg für sich bei der Bewertung der Remote Controller. Beim Vergleich der Hauptgeräte sticht insbesondere der praktisch perfekte Lautstärkedrehregler des Denon ins Auge, der der beste Regler seiner Art ist, den wir kennen. Auch das phänomenal verarbeitete Anschlussfeld ist hervorstechend. Die extrem stabilen und akustisch optimierten Seitenwände des Onkyo sind wiederum ein besonders überzeugendes Merkmal des TX-NR5000E. Insgesamt herrscht ziemlich genau Gleichstand. Nur knapp hinter den beiden Spitzenreitern kann sich der ebenfalls ausgezeichnet verarbeitete Pioneer VSA-AX10Ai-S einreihen, der eine sehr luxuriöse, PDA-ähnliche Fernbedienung mitbringt. Er verfügt ebenfalls über ein besonders nobles Gehäuse mit akustisch optimierten Seitenteilen und sehr umfangreicher, qualitativ hochwertiger Verschraubung mit Kupferschrauben. Insgesamt ist der Pioneer, auch bedingt durch die Marktsituation, das preisgünstigste Gerät der bislang genannten AV-Boliden und bereits für rund 4.000 € zu haben. Dafür ist der gebotene Standard bei der Verarbeitung überragend und deutlich besser als beim mit 3.500 € schon laut UVP deutlich günstigeren Marantz SR-9600, der sich kleine Ungereimtheiten in Bezug auf sein Finish leistet. Der Denon AVC-A11XV kostet das Gleiche wie der Marantz, wirkt aber im Detail hochwertiger, wenngleich seine optische Erscheinung schon beinahe zu zurückhaltend ausfällt. Doch inzwischen bewegen wir uns in einer Preisliga, die für Käufer eines AVC-A1XVA nicht mehr unbedingt von Interesse ist. Viel interessanter ist ein Vergleich mit teureren Komponenten wie der Rotel Vor-/Endstufenkombination RSP-1098/RMB-1095, die preislich absolut auf dem Level des Denon liegt, in Bezug auf die Verarbeitungsqualität außen aber passen muss. Das Material fürs Gehäuse wirkt weitaus weniger hochwertig, die gesamte Chassiskonstruktion macht einen nicht so steifen, unerschütterlichen Eindruck. 

Die Übersicht:

Noten: Ungenügend, mangelhaft, ausreichend, befriedigend, gut, sehr gut, ausgezeichnet, hervorragend, perfekt plus alle Zwischennoten

Verarbeitungsmerkmal Gerät: Denon AVC-A1XVA
Optische Qualität der Frontplatte hervorragend - perfekt
Abfassqualität Frontplatte hervorragend - perfekt
Seitliche Passung Frontplatte hervorragend
Qualität Gehäusedeckel hervorragend - perfekt
Qualität/Anschlussausführung Geräterückseite hervorragend - perfekt
Qualität Display ausgezeichnet
Qualität Bedienelemente Frontplatte hervorragend
Qualität Gerätestandfüße hervorragend
Qualität der gesamten Verschraubung hervorragend
Qualität der Fernbedienung gut
Gesamtnote/Fazit hervorragend

Zurück zu Seite 1/Vor auf Seite 3