Denon AVR-2807, Onkyo TX-SR803E und Pioneer VSX-AX4AVi-S im Vergleich (2/ )
Passende Lautsprechersysteme zu unseren Test-Kandidaten

a) Denon AVR-2807

Lautsprechersystem Preis Grund für die Einschätzung Passt zum AVR-2807
 Teufel Theater 4  ab 999 € (5.1) Das Theater 4 ist die preisgünstigste Alternative, die zum 2807 passt und somit DER Tipp für Preis-/Leistungsbewusste. Mit der dynamischen, recht neutralen Auslegung ergänzt das Theater 4 die Fähigkeiten des AVR-2807 ausgezeichnet. Am besten wählt man gleich ein komplettes 7.1 Setup. Mehr muss man kaum ausgeben, denn der ausgewogene Denon macht es dem Theater 4 leicht, all seine Trümpfe auszuspielen. Der flott antretende. nachdrückliche Teufel-Woofer passt ebenfalls exzellent zum Wesen des 2807. Unser Tipp: Für größere Hörräume ab ca. 40 qm noch einen M4100SW mit dazu bestellen, dann geht die Teufel/Denon-Kombi ab wie die Feuerwehr. hervorragend, Tipp der Redaktion
Nubert nuWave 85, CS-65, RS-5 und AW-75 ca. 2.500 € Das andere Extrem: Das nuWave-Set ist im Vergleich zur Teufel-Alternative sehr teuer, aber für Stereo- und Musikhörer, die nicht aufs Geld achten möchten, eine verheißungsvolle Alternative. Das nuWave-Set ist vor allem dann lohnend, wenn man den Denon AVR-2807 mittels bi-amping an die Frontlautsprecher anschließt, was im Stereo- aber auch im Mehrkanal-Musikbetrieb eine Spitzenleistung ermöglicht. Wer noch bessere Stereoqualitäten möchte, kann alternativ auf die nuWave 105 ausweichen.  hervorragend

b) Onkyo TX-SR803E

Lautsprechersystem Preis Grund für die Einschätzung Passt zum AVR-2807
Nubert nuLine 120, nuLine CS-70, nuLine DS-60 plus nuLine AW-1500: € 4.780  Die Nubert-Lautsprecher agieren sehr detailfreudig, klingen nicht ganz so dynamisch wie die nuWave-Serie, aber dafür besonders homogen und verbindlich. Gegen die leichte Tiefbassschwäche des Onkyo hilft der superbe nuLine AW-1500 zuverlässig. Eine recht kostspielige, aber absolut stimmige Alternative. Durch seinen detailverliebten Charakter und seine Fähigkeit, auch Klassik oder Jazz viel Charisma zu verleihen, benötigt der Onkyo unbedingt ein auf Musik- und nicht auf Heimkinoklang optimiertes System, damit man auch seine Stereoqualitäten gut herausstellen kann hervorragend, Tipp der Redaktion
 Quadral Aurum 5.1-Set   ca. 4.300 € Das Aurum-Set verfügt über eine ungemein angenehme Grundabstimmung und über eine extrem gelungene Detail-Herausarbeitung. Der Aurum Sub 10 ist zudem einer der am meisten unterschätzten aktiven Subwoofer - er steckt viele bekanntere Kontrahenten souverän in die Tasche und lässt ihnen gerade bei der Musiktonwiedergabe keine Chance.  hervorragend

c) Pioneer VSX-AX4AVi-S

Lautsprechersystem Preis Grund für die Einschätzung Passt zum AVR-2807
JBL Studio L-Serie 

 

2.595 € Das sehr hoch belastbare Studio L-Set kann die Reserven des VSX-AX4AVi-S prima ausloten. Durch die exzellente Basswiedergabe der Studio L-Standboxen wird die Bassgüte des Pioneer wirkungsvoll betont. Super-Subwoofer-Tipp: Den JBL Subwoofer L8400 für den großen Hörraum gleich 2 x einkaufen - dann hat der Anwender ein Heimkinosystem der Extraklasse! hervorragend, Tipp der Redaktion
Teufel Theater 6 ab 2.990 € Wer viel Filmton hört, findet im Theater 6 den passenden Begleiter. Eine raumfüllende, dichte Surround-Soundkulisse, ein bärig zupackender Bass und hohe Klarheit sind die großen Vorteile dieser "teuflischen" Lösung.  hervorragend
Analyse weiterer Konkurrenten unserer drei Test-AV-Receiver
Modell Onkyo TX-SR703E  Harman Kardon AVR-435 Yamaha RX-V2600  Harman Kardon AVR-635
Preis in € 999 999 1.299 1.299
Ausstattung sehr konventionell. Keine HDMI-Terminals. Hervorragender Videonormwandler (analog). Gutes Orchestra-DSP sehr konventionell. Kein HDMI. Flexibles Bassmanagement bei  manueller Justage. Überdurchschnittlich guter Front AV-Eingang. 
Sehr hochwertiges Messmikrophon
Bestmögliche Ausstattung. Exzellente DSP-Sektion, erstklassige Videosektion mit Scaler und De-Interlacer. Siehe AVR-435
Verarbeitung außen Sehr gut. Wirkt ebenso hochwertig wie der TX-SR803E Gut, trotz Kunststofffront. Sauber eingepasstes Anschlussfeld Überragend. Keinerlei Schwächen. Maßstäbe setzendes Display. Sehr elegante Außenfarbe (Titan). Siehe AVR-435
Verarbeitung innen Endstufenlayout wie auch bei TX-SR803E nicht ganz perfekt. Insgesamt gut.  Ordentlicher Aufbau, gemischt passiv-/aktive Kühlung (sehr gute Regelung) Vollgestopft mit hochwertigen Baugruppen, daher kein Platz für eine extrem appetitliche Arrangierung Siehe AVR-435
Klang Schön, fein detailliert und klar, der TX-SR703 entpupppt sich als typischer Onkyo-AV-Receiver. Der 803er klingt noch kraftvoller und etwas weicher Sehr kraftvoll, überragende Pegelfestigkeit, toller Stereosound. Logic 7 als weiterer, exzellenter Surroundaufpolierer mit an Bord. Die Güte der DSP-Sektion ist konkurrenzlos. Hier kann man nach Herzenslust im Detail optimieren und eine exzellente Klangqualität realisieren. PLIIx und Neo:6 sind sehr gut integriert.  Top. Der Harman Kardon geht unglaublich gut und legt auch dann noch zu, wenn bereits sehr pegelfeste Kontrahenten die weiße Fahne hissen. Hinzu kommen der brillante Stereoklang und die überragende Güte von Logic 7.
Unsere Empfehlung In Bezug auf die Ausstattung ist der 803 seinen Mehrpreis nicht Wert. Durch die nochmals hörbar bessere Akustik (noch angenehmer, noch detailreicher und plastischer) ist die Mehrausgabe aber gerade für anspruchsvolle Musikliebhaber lohnenswert. Wer lieber Rock hört und häufig Filme im etwas kleineren Hörraum genießt, kann auch zum TX-SR703E greifen.  Wer ein hohes Maß an kultivierter Kraft und exzellenter Pegelfestigkeit zum fairen Kaufpreis sucht, liegt hier richtig. Das Einmesssmikro ist weitaus edler als bei den hier getesteten Kontrahenten. Aktuelle Hightech-Ausstattung fehlt dem AVR-435 aber.  Der Yamaha RX-V2600 ist momentan DER AV-Receiver in der Liga bis 2.000 €. Zusammen mit dem späteren Testsieger dieses Vergleichs hält er alle Konkurrenten auf Distanz, denn Schwachpunkte weist der außerordentlich gelungene Yamaha keine auf.  Boliden-Kraft zum Spartarif. Wer es mit dem Begriff "Home Theatre" sehr wörtlich nimmt, aber keine Lust hat, über 2.000 € zu investieren, wird mit ziemlicher Sicherheit bei Harmans Dampfhammer landen. Das Schöne daran: Er kann auch ganz anders und mit bildschönem Stereosound sowie tollem Detaillierungsvermögen begeistern. Die Ausstattung ist veraltet.

Teil 2:

Modell Denon AVR-3806  Denon AVR-4306  Harman Kardon AVR-7300 
Preis in € 1.399 1.999 2.399
Ausstattung Gut, mit Audyssey MultEQ XT wie beim 2807. Hochwertigerer Audioaufbau als beim kleineren Modell. Kein De-Interlacer, nur Video A/D-Wandlung. Keine Anschlussmöglichkeit für iPod.  Hervorragende Ausstattung. Toller Scaler, starker De-Interlacer. Komplettes iPod-Management, 
Netzwerkfunktionen. Komplette Gerätesteuerung via PC möglich. Hochwertige Audio-Baugruppen
Konventionell. Herausragende analog Videosektion, sinnvolle Anschlussbestückung, flexibles Bassmanagement
Verarbeitung außen Denon-typisch exzellent. Übertrieben hat man es mit der Familienähnlichkeit: 2807, 3806 und 4306 sind kaum voneinander zu unterscheiden.  Siehe AVR-3806 Leider Kunststofffront, aber insgesamt solide
Verarbeitung innen Tadelloser Aufbau, nochmals hochwertigere Baugruppen als beim 2807 Guter innerer Aufbau, aber dass der 4306 auf dem 3806 basiert, wird sofort deutlich. Der  Denon   AVC-A11XV bietet dann einen echten Bolidenaufbau Für seinen Kaufpreis perfekt - wie aus dem Bilderbuch für Bolidenbau. Optisch mit dicken Elkos und gigantischem Ringkerntrafo ein Traum - man sollte dieses Monument am besten offen betreiben
Klang Vor allem im Stereobetrieb kann sich der 3806 vom 2807 absetzen. Bei der Home Cinema Multichannel-Wiedergabe hingegen mag ihm das kaum gelingen. Der teurere Denon detailliert zwar besser, aber der 2807 macht noch mehr Spaß durch seine spontane Art Der AVR-4306 klingt nochmals mitreißender und kraftvoller als der AVR-3806. Gleichzeitig wirkt er nochmals eine Idee kontrollierter und schafft höhere Pegel.  Mit dem Kauf eines AVR-7300 hat man bereits seine Eintrittskarte in die höchsten Sphären des Multichannel-Sounds gelöst. Ungemein souverän, lässig, dabei aber stets extrem dynamisch und nachdrücklich, sorgt der Harman Kardon für einen hohen Adrenalinausstoß beim Auditorium. Viele extrem teure Boliden müssen sich vor der Geheimwaffe von HK in Acht nehmen. 
Unsere Empfehlung 2006 wird ein happiges Jahr für den AVR-3806, denn der kleine Bruder wildert hemmungslos in seinem Revier. Mit insgesamt noch besserer und zugleich praxisgerechterer Ausstattung zum deutlich günstigeren Preis werden viele zum AVR-2807 greifen, der zudem auch noch praktisch gleich aussieht und kaum schlechter klingt. Aber: für eingefleischte Bi-Amping- und Stereofans sowie für Jazz-/Klassik-Liebhaber ist der 3806 die bessere Alternative.

Wir raten: Der preis-/leistungsbewusste Mehrkanal-Liebhaber, der auf nichts Wesentliches verzichten möchte, greift zum AVR-2807. Der musikalisch (Klassik/Jazz) Begeisterte, dem die Videoausstattung nicht so wichtig ist, nimmt den AVR-3806, und der Ausstattungs-und Multimedia-Fan, der einen mitreißenden, kraftvollen Klang liebt, kauft sich den AVR-4306.

Mit dem Kauf eines AVR-7300 hat man bereits seine Eintrittskarte in die höchsten Sphären des Multichannel-Sounds gelöst. Ungemein souverän, lässig, dabei aber stets extrem dynamisch und nachdrücklich, sorgt der Harman Kardon für einen hohen Adrenalinausstoß beim Auditorium. Viele extrem teure Boliden müssen sich vor der Geheimwaffe von HK in Acht nehmen. 

Fazit

Der AVR-2807 feiert einen starken Einstand und besiegt die teureren Konkurrenten 

Einstand nach Maß für den brandneuen Denon AVR-2807: Obwohl er das günstigste Gerät im Testfeld ist, kann der Siebenkanal-AV-Receiver unseren Dreier-Mastertest letztendlich souverän für sich entscheiden. Hauptgrund für den Sieg des Denon ist seine hohe Ausgeglichenheit, nirgendwo fällt er wirklich ab. Wo sich beispielsweise der Onkyo TX-SR803E mit seiner bescheidenen Videosektion und der verbesserungswürdigen Anschlussbestückung Minuspunkte leistet und der Pioneer VSX-AX4AVi-S durch den recht hohen Preis und die dafür nicht perfekte Ausstattung Federn lassen muss, zeigt sich der AVR-2807 durch die Bank weg blendend in Form. Er verfügt über die beste Videosektion im Testfeld, die zum einen sehr reichhaltig ausgestattet ist und zum anderen auch ausgezeichnet arbeitet. Ebenso ist die reichhaltige und sinnvolle Anschlussbestückung des Denon als positiv aufzuführen. Die Fernbedienung ist zwar alles andere als attraktiv, dafür im Alltagsbetrieb durch sinnvolle Funktionsbestückung bestechend praktisch. Überhaupt überzeugt das Handling des Denon, denn obwohl sehr aufwändig konzipiert, ist Audyssey MultEQ XT sehr einfach in der Handhabung. Das beste Display im Testfeld und eine überlegte Bestückung der Frontplatte mit Bedienelementen bringen weitere Punkte aufs Denon-Konto. Akustisch tritt er zwar nicht so nachhaltig an wie der Pioneer und detailliert nicht so gekonnt wie der sensible Onkyo, aber dafür klingt er in jeder Disziplin gut und schafft somit einen hervorragenden Kompromiss. Zudem stellt er die geringsten Anforderungen ans Lautsprechersystem. Wäre der AVR-2807 ein menschliches Wesen, würde er am besten in den diplomatischen Dienst passen - sein Geschick, es fast allen Recht zu machen, würde in diesem Bereich viel zählen.


Denon AVR-2807
Mastertest-Gesamtsieger AVRs Preisklasse 1.100 - bis 1.500 €
19. März 2006
Einstufung

Preis-Leistungsverhältnis

Der VSX-AX4AVi-S ist eine echte Home Theatre-Maschine

Der Pioneer VSX-AX4AVi-S teilt sich zusammen mit dem Onkyo TX-SR803E den zweiten Platz - aber unterschiedlicher könnten zwei Geräte kaum sein: Hier der in jeder Hinsicht auffällige, extrovertierte Pioneer,  dort der zurückhaltende, harmonische Onkyo.  Der Pioneer ist relativ teuer und verfügt zwar über ein sensationell aufwändiges Einmesssystem und eine USB-Schnittstelle, bringt aber videoseitig weder einen De-Interlacer noch einen Scaler mit. Auch andere Kleinigkeiten sind nicht optimal, so erwarten wir bei einem 1.500 € teuren AV-Receiver eine Fernbedienung mit deutlich edlerer Anmutung. Dass die Frontklappe innen einen Kunststoffkern hat, ist zwar eigentlich nur eine Lappalie, bei einem sonst so edlen Modell erwarten wir hier aber mehr. Akustisch mimt der VSX-AX4AVi-S den Home Theatre-Godzilla - das aber absolut gekonnt. Er bietet eine exzellente Pegelfestigkeit, die Erwärmung hält sich auch bei extremem Einsatz in Grenzen, die Effektwiedergabe ist mit Abstand am nachdrücklichsten und der Raumeindruck hervorragend. Beim Pioneer geht es immer voran - er reitet jede Effektsalve mit diabolischer Wucht und ohne Dynamikeinbruch durch den Hörraum. Die Kehrseite der Medaille: Zurückhaltende Naturen werden nicht recht glücklich mit dem VSX-AX4AVi-S. Dazu trägt er einfach zu dick auf und kümmert sich nicht sensibel genug im Details. Bilanzierend eine echte Home Theatre-Maschine für den Heimkinoraum mit beeindruckender Optik. Ein "ganzer Kerl" eben, dem ein weicheres Wesen absolut fremd ist, wobei er stets grundehrlich bleibt und seine Auslegung nie verleugnet. Wäre der Pioneer ein menschliches Wesen, könnte man ihn sich gut als Cowboy in der Prärie vorstellen. Sein raues, ungezähmtes, aber ehrliches Wesen würde diesem Ideal sehr nahe kommen.

Einstufung

Preis-Leistungsverhältnis

Der harmonisch und sehr präzise agierende TX-SR803E spricht den reiferen Hörer am meisten an

Auch auf dem zweiten Platz läuft der Onkyo TX-SR803E ein. Er begeistert mit der besten Darstellung bei Mehrkanal-Musikmaterial und mit seiner hoch angesiedelten Stereo-Klanggüte. Durch seinen schönen, viel Charme ausstrahlenden Klang wird er zum "Gentleman" dieses Vergleichs. Für den reifen, erfahrenen Hörer ist der harmonische, immer den richtigen Ton treffende Onkyo die mit Abstand beste Wahl. Des Weiteren schafft er die qualitativ beste Videonormwandlung von FBAS auf Komponente und verfügt über eine ausgesprochen gelungene Fernbedienung. Absolut nicht zufrieden sind wir hingegen mit der Ausstattung des 1.300 € kostenden Siebenkanal-AV-Receivers. Die Anschlussauswahl könnte reichhaltiger sein, und in der Videosektion fehlt es an allen Ecken und Enden. Gut, auch der VSX-AX4AVi-S hat weder Scaler noch De-Interlacer. Der Onkyo allerdings kann zudem keine OSD-Signale via HDMI ausgeben und ist nicht in der Lage, analoge Videosignale in die digitale HDMI-Ebene zu wandeln. Die Optik wirkt sehr zurückhaltend, die Verarbeitung ist bis auf wenige Details ausgezeichnet. Wäre der Onkyo ein menschliches Wesen, wäre er wohl Künstler - musisch begabt und sensibel, schafft es der 803, eine ganz andere Art an Emotionen zu wecken als der ebenfalls zweitplatzierte Pioneer. 

Einstufung

Preis-Leistungsverhältnis
Das Team hinter dem XXL-Mastertest:
  • Testteam: Thomas Hermsen, Carsten Rampacher, Roland Klinke

  • Text und Redaktion: Carsten Rampacher

  • Gesamtverantwortung: Carsten Rampacher

  • Erscheinungsdatum des Tests: 20. März 2006

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