TEST: Samsung "LED-Backlight" LCD-TV LE-40M91B

14.12.2006 Autoren: Karsten Serck und Carsten Rampacher

Der 40 Zoll LCD-Fernseher LE-40M91B ist der erste Samsung LCD-TV mit "LED-Backlight"-Technologie. Anstelle einer herkömmlichen Hintergrundbeleuchtung sorgen 2160 komplett abschaltbare LED-Elemente für die Beleuchtung des Fernsehers, was Schwarzwert auf dem Niveau eines Röhrenfernsehers ermöglichen soll. Bei einer Helligkeit von 500 cd/qm soll ein Kontrast von Maximal 10000:1 erreicht werden. Die WXGA-Auflösung stellt 1366 x 768 Pixel dar. Der Preis des 40 Zoll-Fernsehers beträgt 4299 EUR (UVP). Geliefert wird das Gerät mit einem Tischfuß. Eine Wandhalterung ist optional lieferbar.

Anschlüsse
  • 2 x HDMI
  • 1 x YUV
  • 1 x S-Video
  • 1 x Composite Video
  • 1 x SCART (RGB, FBAS)
  • 1 x SCART (FBAS)
  • 1 x VGA (D-SUB)
  • 1 x USB
  • Multi-Memory-Slot (10 in 3)
  • DVI-Audio-Eingang
  • PC-Audio-Eingang
  • 1 x Antenne
  • 1 x Stereo Out
  • 1 x FBAS (Seitlich)
  • 1 x S-Video (Seitlich)
  • 1 x Kopfhörer (Seitlich)

Die LED-Backlight-Technik

Während klassische LCD-TVs eine fest Hintergrundbeleuchtung haben, die in dunklen Bildbereichen nur bedingt dimmbar ist, verfügt der LE-40M91B über leuchtstarke LED-Elemente, die sich auch einzeln ein- und ausschalten lassen. Die 2160 LEDs werden in Gruppen zu jeweils vier Einzel-LEDs angesteuert. Diese Gruppen bestehen jeweils aus zwei grünen, einem roten und einem blauen LED. Das weiße Licht wird durch Farbaddition erzeugt. Dies hat den Vorteil, dass die Lichtcharakteristik auch kontrollierbar ist und eine genaue Farbanpassung möglich wird. Wie die vorherige LCD-TV-Generation verfügt auch der LE-40M91B über einen erweiterten Farbraum, der vom Display automatisch auf PAL, NTSC oder HDTV angepasst wird. Der nochmals erhöhte Farbraum entspricht 145 % der PAL-Norm.

 

JPG-Bilder & MP3

Das einfachste und wohl auch am weitesten verbreitete HDTV-Medium sind JPEG-Photos. Auf der linken Seite des Geräts befindet sich eine Auflistung verschiedener Anschlüsse, die die direkte Anzeige von JPG-Bildern erlauben. Neben einem Kartenslot für SD/SM/MMC/MS/MSPRO sowie XD-Karten und einem zweiten Slot für CF/MD und Magicstor-Karten lassen sich Digital-Kameras mit PictBridge-Funktion auch direkt an das Display anschließen. Der USB-Anschluss erlaubt auch die Verbindung zu USB-Sticks und USB-Festplatten, sofern diese über eine FAT32-Partition verfügen. JPG-Bilder werden auch in HDTV-Auflösung angezeigt, die Skalierung auf die Display-Auflösung produziert aber leichte Unschärfen. Leider wollte der Samsung auch Testbilder im Progressive JPG-Format nicht darstellen. Neben Bildern lassen sich in dem "Wiselink"-Menü auch MP3-Dateien von den verschiedenen Speichermedien direkt auf dem Display abspielen.

Bedienung

Die leichte Fernbedienung liegt gut in der Hand und verfügt über gut ablesbare Beschriftungen. Die Anzahl der Tasten auf der Fernbedienung ist recht hoch, was die Anzahl der direkt anwählbaren Funktionen erhöht. Dennoch sind nicht alle Signalquellen über einen einzigen Tastendruck zu erreichen. Die übersichtlichen On Screen-Menüs wirken trotz gerade im Bildbereich recht umfangreicher Einstellmöglichkeiten nicht überladen und verschachtelt. Sie lassen sich auch aus größerer Distanz gut ablesen.

 

Kontrast

Der Samsung bietet einen extrem hohen Kontrast, der vor allem über ein sehr leuchtendes Bild in hellen Bildpartien erreicht wird. Der Samsung ist damit das ideale Display zur Darstellung von poppig bunten Sommer-Filmen, die mit strahlend leuchten Bildern präsentiert werden und auch der via Satellit ausgestrahlte altbekannte Astra HD-Demo-Trailer bietet ein sehr sattes und plastisches Bild, dessen leuchtende Kontraste richtig begeistern können. Selbst bei reduziertem Kontrast wirkt das Bild allerdings auch beim Betrachten in dunkler Umgebung häufiger etwas zu grell. Für den Betrieb in hellerer Umgebung bietet das Bild aber enorme Leistungsreserven.

Eine automatische Dynamik reguliert zur Optimierung des Schwarzwerts die Bildhelligkeit in dunklen Szenen. Die Reaktionszeit ist sehr kurz, so dass der Einsatz der Dynamik für den Betrachter nur extrem selten überhaupt erkennbar wird. Wer auf die Dynamik dennoch verzichten möchte, sollte den "Film-Modus" verwenden, da in diesem die Dynamik nicht aktiv ist. Etwas mehr erwartet hätten wird vom LED-Backlight. Trotz der systembedingten Vorteile der LED-Hintergrundbeleuchtung wird das Bild nicht vollkommen dunkel, selbst wenn nur ein schwarzes Bild dargestellt wird. Auch die Bild-Dynamik und das "Blu-eye", welches die Helligkeit dem Umgebungslicht anpassen soll, kann die Helligkeit nicht auf richtig tiefes Schwarz reduzieren.

Eine Anpassung des Schwarzwerts über die normale Helligkeits/Kontrasteinstellung hinaus ist aber zumindest über die Aktivierung des in der Grundeinstellung deaktivierten Energiesparmodus möglich. Dieser erlaubt eine Anpassung der Helligkeit in drei Stufen, wobei hierbei nicht nur der Schwarzwert verbessert, sondern auch die Gesamthelligkeit reduziert wird, so dass die Einstellung auf "Hoch" zwar einen sehr guten Schwarzwert produziert, das Bild aber insgesamt auch sehr dunkel wird. Wer eine sichtbar reduzierte Helligkeit in Kauf nimmt, der wird mit der Einstellung "Mittel" noch leben können. Eine brauchbare Verbesserung des Schwarzwerts ohne auffällige Kompromisse in der Maximal-Helligkeit bringt aber bereits die "Gering"-Einstellung. 

Bei Tageslicht fällt der Schwarzwert nicht auf. In dunkler Umgebung fallen dunkle Bildbereiche hingen etwas zu hell aus. Auch in Graustufen neigt das Display mitunter zu einer etwas groben Nuancierung. Dies macht sich gerade in dunklen Bildbereichen bemerkbar, die etwas zu schnell ins Schwarze absaufen und eine Feinzeichnung in dunklen Szenen vermissen lassen. Ab und zu lassen sich in hellen Bildbereichen auch leichte Einfärbungen erkennen.

Für die Bildeinstellung stehen insgesamt drei Presets als Vorauswahl sowie ein Speicher für benutzerdefinierte Einstellungen zur Verfügung. Der Dynamikmodus produziert ein vornehmlich für helles Umgebungslicht optimiertes Bild mit dem höchsten Kontrast. Die Standard-Einstellung ist dagegen für den Einsatz auch in dunklerer Umgebung optimal, während der "Film"-Modus auf die Wiedergabe von Film-Material bei einer Farbtemperatur von 6500 Kelvin optimiert ist. Eine Gamma-Korrektur bietet das Display nicht.

Farben

Bereits der Vorgänger Samsung LE-40M71 bot eine durchdachte Farbabstimmung mit vielen Möglichkeiten zur Feineinstellung. Auch die Farbenpracht des Samsung LE-40M91B ist enorm. Farbintensive Filme mit satten, unverfremdeten Farben sind das optimale Zuspielmaterial für den Samsung. Insbesondere Fans von animierten Zeichentrickfilmen kommen mit dem LCD-Fernseher auf ihre Kosten. Zugleich gibt die farbliche Werksabstimmung des Displays keinen Anlass zur Klage. Die Farben erscheinen sehr neutral abgestimmt und lassen in Graustufen unterschiedlicher Helligkeit auch keine Einfärbungen erkennen. Während intensive Farben auf dem Display sehr üppig dargestellt werden, ohne die Farben zu verfälschen. werden Farbtöne mit geringerer Helligkeit etwas schwach dargestellt. Lohnenswert ist das Experimentieren mit den Farbraum-Einstellungen. Die "Breit"-Einstellung sorgte bei HDTV-Bildern für noch üppigere Farben während normales PAL-Material mit etwas weniger Farbe dargestellt wurde. Der "Auto"-Modus sorgt für eine automatische Anpassung des Bildes an die jeweiligen Farbräume von PAL, NTSC sowie HDTV und führt bei den verschiedenen Darstellungsarten insgesamt zum besten Ergebnis. Für individuelle Farbanpassungen gibt es neben fünf Presets für die Farbtemperatur auch eine genaue Einstellmöglichkeit aller RGB-Grundfarben getrennt nach Helligkeit und Kontrast für genauere Farbtemperatur-Optimierungen.

 

Ausleuchtung

Unser Testgerät bot eine etwas ungleichmäßige Ausleuchtung. Auf Testbildern zeigte das Display zur Display-Mitte in etwas dunkleres Bild, was normalen TV-Bildern aber kaum auffällt. Lediglich extrem helle Flächen lassen bei genauem Hinsehen die etwas helleren Bildränder erkennen. Helligkeits-Hotspots in einzelnen kleinen Bildpartien waren nicht zu sehen.

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