XXL-EXKLUSIVTEST: Yamaha RX-V2600 - Vollausstattung für 1.299 € (1/9)

15.12.2005 (cr) 

Einführung

Wer aufwändig aufgebaute, reichhaltig ausgestattete AV-Receiver als Schaltzentrale fürs Heimkino sucht, muss sich nicht mehr zwangsläufig an Preisregionen von 2.500 bis 5.000 € orientieren. Bereits für 1.000 bis 1.500 € gibt es Geräte, die einen Standard bieten, den früher nur sehr viel teurere Komponenten erreichen konnten: Aktuelles Beispiel ist der Denon AVR-3806, der nicht nur mit zukunftsorientierter Ausstattung wie zwei HDMI-Eingängen, einer analog-digitalen Videowandlung und einem Hightech-Einmesssystem, sondern auch mit einem brillanten Klang voll punkten kann. Dass Denon hier für 1.399 € ein hochinteressantes Paket geschnürt hat, blieb auch der starken Konkurrenz nicht verborgen. Mit ganz besonderem Enthusiasmus machten sich die Entwickler von Yamaha ans Werk, um den Nachfolger des erfolgreichen Yamaha RX-V2500 mit hochwertiger Technik und opulenter Ausstattung auf den Markt zu bringen - mit dem klaren Ziel, ganz oben an der Spitze mitmischen zu können. Mit einem Preis von 1.299 € überschreitet Yamaha die 1.300 €-Grenze nicht - obwohl der RX-V2600 mehr Ausstattung mitbringt als mancher Bolide. 

Ausstattungsriese: Der RX-V2600 bringt einfach alles mit - mehr als mancher dreimal so teure Bolide

So liest sich bereits die Feature-Liste wie eine Agenda zum Bau von Hightech-AV-Receivern: Mit 7 x 190 Watt (DIN) bzw. 7 x 130 Watt (RMS) steht zunächst einmal üppig Leistung zur Verfügung. Wie später unsere Pegelfestigkeitstestreihen dokumentieren, ist der 2600 auch keinesfalls ein reiner "Papiertiger", sondern schlägt auch in größeren Lokalitäten noch kraftvoll zu. Des weiteren überzeugt der RX-V2600 mit seinem Endstufen-Zuweisungskonzept. Die Surround Back-Endstufen können auch anderweitig verwendet werden, nämlich wahlweise für ein Bi-Amping der Frontlautsprecher oder aber für die Stereobeschallung einer 2. Hörzone. Es geht aber noch weiter: Der RX-V2600 kann nämlich bis zu 3 Hörzonen versorgen, indem man jeweils eine Beschallung in der Haupthörzone sowie in Zone 2 und Zone 3 in Stereo konfiguriert. Nach diesen ersten Appetithäppchen legt der Yamaha nun vollends los: Er verfügt über eine reichhaltig ausgestattete Videosektion, die nahezu alle Wünsche erfüllt: Analog --> HDMI-Wandlung? Das ist eine Leichtigkeit für den RX-V2600, sozusagen eine Aufwärmübung - denn der Tausendsassa skaliert genauso hoch auf bis zu 1.080i und verfügt auch noch über einen De-Interlacer, der eingehende Halbbildsignale in Vollbilder wandelt, um diese dann z.B. in der neuen europäischen HDTV Norm 720p mittels des internen Scalers und des HDMI-Ausgangs auszugeben. Zwei HDMI-Eingänge (HDMI 1.1) und ein HDMI-Ausgang stellen sicher, dass auch modernste Zuspieler und Bildwiedergabegeräte vom Yamaha bedient werden können. Mit einer Bandbreite von 100 MHz ist die Videosektion gut für alle hochauflösenden Signalarten gerüstet. Selbstredend gibt auch eine via GUI einstellbare LipSync-Funktion. Die Bauteile für die Videosektion kommen im Übrigen nicht von irgendwelchen No Name-Produzenten, sondern auch der Hightechschmiede Oplus (liefert auch Videobausteine für den Onkyo DV-SP1000E) und von den renommierten Chipexperten von AD (Analog Devices). Auch für die Audiosignalwandlung arbeitet Yamaha mit besonders erfahrenen D/A-Wandler-Anbietern zusammen: Hier setzt man auf Burr Brown 192 kHz/24-Bit DACs für alle Kanäle. 

Weiteres Merkmal des RX-V2600 ist die Yamaha-typisch umfangreiche DSP-Sektion - in den insgesamt 22 Surroundprogrammen sind neben den Yamaha-eigenen DSPs auch noch die THX Select II Programme Music, Cinema und Game enthalten, ferner gibt es einen Decoder für THX Surround EX. Wie es der Trend verlangt, liefert Yamaha natürlich auch ein Lautsprechereinmesssystem mit (YPAO), welches auch den aktiven Subwoofer mit berücksichtigt. 6 Speicherplätze sorgen für vielfältige Möglichkeiten zum Sichern eigener Konfigurationen. Manuell kann man mittels eines ebenfalls zum Ausstattungsumfang gehörenden Equalizers ebenfalls noch akustisch optimieren. Sehr schön ist die Benutzeroberfläche gehalten - Yamaha setzt hier auf eine grafisch aufwändige, anwenderfreundliche Lösung, die eine Kontrolle des großen Funktionsumfangs problemlos möglich machen soll. 

Wir sind stolz, Ihnen als erstes Magazin einen besonders ausführlichen Exklusivtest dieses finanzierbaren Luxusliners anbieten zu können - lassen Sie sich überraschen: Wie schlägt sich der RX-V2600 im Test?

Die Test-Aufteilung:

Verarbeitung 

So muss es sein: Exzellente Gehäuseverarbeitung beim RX-V2600

Genau das sind wir von Yamaha gewohnt: Der RX-V2600 beweist mit der präzisen Einpassung seiner Aluminium-Frontplatte Klasse. Alle Spaltmaße sind gering und gleichmäßig, wie sich anhand der Bilder sehr gut nachvollziehen lässt. 

Alles bestens: Saubere Passung der Frontplatte, sehr aufwändig gestalteter Lautstärkeregler

Von oben betrachtet: Der Lautstärkeregler ist massiv verarbeitet und ist eines weitaus teureren Gerätes problemlos würdig. Er liegt satt in der Hand und ist tadellos geführt.  Er wirkt sogar noch minimal hochwertiger als der Lautstärkedrehregler des Denon AVR-3806

Auch der Eingangswahlschalter ist außergewöhnlich solide ausgeführt und lässt sich exakt bedienen

Keine Schwächen im Detail: Stabile, große Schrauben geben dem Gehäusedeckel Halt

Auch auf der Geräteunterseite finden sich keine Verarbeitungsmängel wie abstehende Bleche, ungenaue Passungen etc. - hier kann man ganz genau hinschauen

Zum sehr hochwertigen Gesamteindruck passen die stabilen, titansilbernen Gerätestandfüße ganz ausgezeichnet

Yamaha schlägt die Konkurrenz: Wo die meisten Anbieter in diesen Preisgefilden nur eine mit dünnem Alu verkleidete Kunststoffklappe anbieten, verwendet Yamaha eine vollmassive, hochsolide Klappe. Klasse!

Verarbeitungstechnisch einwandfrei sind Standby-Schalter und richtiger Netzschalter integriert

Auch das ist ein Yamaha-Qualitätsmerkmal: Bernsteinfarbenes, zweizeiliges und großformatiges Display

So läuft's richtig: Für die Kontrolle der 2. oder 3. Hörzone liefert Yamaha eine eigene Fernbedienung (kleines Modell) mit. Die große Fernbedienung kennen wir in sehr ähnlicher Form bereits von vielen anderen Yamaha-Receivern, was aber alles andere als ein Fehler ist: Immer noch gehört dieser IR-Commander zu den besten uns bekannten Fernbedienungen. Natürlich gibt es auch eine Lernfunktion.

Ein kleines LC-Display auf der Hauptfernbedienung zeigt die gerade aktive Funktionsebene an und leuchtet auch in der Dunkelheit

Von durchschnittlicher Qualität ist das mitgelieferte Messmikrophon

Bohrung auf der Unterseite des Mikrophons für die Befestigung eines Stativs

Insgesamt kann sich der RX-V2600 in der Verarbeitungswertung hervorragend in Szene setzen und kassiert verdient die Höchstpunktzahl. Sein Lautstärkedrehregler ist ebenso erstklassig wie der sauber geführte Eingangswahl-Drehregler, die Alu-Frontplatte ist überdurchschnittlich sauber eingepasst und liegt auf dem identischen hervorragenden Level, den der Denon AVR-3806 erreicht. Ferner trumpft der Yamaha mit der vollmassiven Klappe auf, hinter der sich auf der aufgeräumten Gerätefront weitere Bedienelemente verstecken. Auch an Details denkt man bei Yamaha, dies beweist die solide Verschraubung des Gehäusedeckels ebenso wie die schönen Gerätestandfüße. Typisch für Yamaha ist das große Punktmatrixdisplay in augenfreundlicher Farbgebung und zweizeiliger Ausführung. Die beiden Fernbedienungen, die mitgeliefert werden, sind beide gut verarbeitet. Besonders überzeugen kann die Hauptfernbedienung, die mit einem kleinen, beleuchtbaren LC-Display aufwartet, auf dem die gerade aktive Funktionsebene angezeigt wird. 

Bewertung

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