X-Men

Original

X-Men

Studio

20th Century Fox (2000)

DVD-Anbieter

20th Century Fox Home Entertainment (2001)

Laufzeit

100:01 min. (ohne Deleted Scenes)

Regie

Bryan Singer

Darsteller

Patrick Stewart, Ian McKellen, Hugh Jackman u.a.

DVD-Typ

DVD-9

Fernsehnorm

PAL

Bildformat

2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle

1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1

Untertitel

Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Regionalcode

2

Verpackung

Amaray-Case

Preis

ca. 25-30 EURO
Film  

An einem Tag in einer nicht allzu fernen Zukunft spricht sich Senator Kelly (Bruce Davison) auf einer Konferenz in New York mit allerschärfster Entschiedenheit dafür aus, Mutanten zu kontrollieren und sie auf lange Sicht aus der Gesellschaft auszulöschen, da sie per se unkontrollierbar seien und damit eine latente Gefahr für die Menschheit darstellten. Recht hat er zumindest mit der Feststellung, dass die Zahl der Mutanten höher ist, als im alltäglichen Leben ersichtlich. Sie existieren mit einer breiten Variation von Fähigkeiten oder Körperfunktionen, die das Normalmaß erheblich überschreiten. Was jedoch die Gefahren angeht, die sie angeblich verkörpern sollen, sind selbst unter den Betroffenen selbst die Meinungen geteilt. Dabei stehen sich zwei extreme Pole gegenüber, verkörpert von Professor Charles Xavier (Patrick Stewart), bei dem es sich um den Mann mit den am weitesten entwickelten telepathischen Fähigkeiten handelt und Erik Lehnsherr (Ian McKellen), der Magneto genannt wird und dessen geistige Herrschaft über metallische Gegenstände seine hervorstechendste Eigenschaft ist. Magneto hat sich nach zu vielen schlechten Erfahrungen aus der Gesellschaft abgesondert und plant nun, die Herrschaft der Mutanten über die Menschen zu errichten.

Sein ehemaliger Freund und Kollege Professor Xavier glaubt dagegen an die Möglichkeit der friedlichen Koexistenz der Mutanten mit dem Rest der Menschheit und hat aus diesem Grund eine Akademie gegründet, in der er Mutanten eine Chance bietet, ihre besonderen Fähigkeiten auszubilden, um sie zum Nutzen der Allgemeinheit anwenden zu können. Zu seiner Gruppe gehören unter anderem Storm (Halle Berry), der es gelingt, durch ihre inneren Kräfte meteorologische Ereignisse zu beeinflussen, Cyclops (James Marsden), der über ein Auge verfügt, das im wahrsten Sinne des Wortes einen alles durchdringenden Blick werfen kann, wobei er allerdings jeden Gegenstand zum Schmelzen bringt, der in seine Sicht kommt, weshalb er gezwungen ist, stets eine spezielle Schutzbrille zu tragen und Dr. Jean Grey (Famke Janssen), deren telekinetischen und telepathischen Fähigkeiten weit über dem Durchschnitt liegen.

Doch als sich Magneto nun daran macht, seine Weltherrschaftspläne in die Tat umzusetzen, wobei ihm ein Trupp der fähigsten Mutanten zur Seite steht, von denen die Gestaltwandlerin Mystique (Rebecca Romijn-Stamos) wohl seine gefährlichste Mitstreiterin darstellt, muss Professor Xavier entgegen seiner pazifistischen Grundeinstellung zur Rettung antreten und auf alle Hilfe zurückgreifen, die sich ihm bietet. Dazu gehört auch die Rekrutierung neuer Zöglinge für sein Institut. Die neuesten Kandidaten sind Wolverine (Hugh Jackman), dem ein Titan-Skelett, inklusive ausfahrbaren, messerscharfen Krallen verpasst wurde und der über außergewöhnliche Selbstheilungskräfte verfügt, sowie die junge Rogue (Anna Paquin), die sehr darunter leidet, dass sie bei jeder Berührung mit einem anderen Menschen beginnt, dessen Lebensenergie abzusaugen. Doch natürlich ist auch die Gegenseite daran interessiert, die beiden in ihre Reihen aufzunehmen. 

Die Comic-Vorlage hatte ihren ersten Auftritt im Jahre 1963 und übertrug die Konflikte der realen Welt, von gesellschaftlichen Außenseitern, ob aus Gründen der Rasse oder der Lebensgestaltung, die nach Selbstbestimmung und Gleichberechtigung strebten, in eine bunte Zukunftswelt. Hinzu kam, dass die Hauptfiguren dieser Bildergeschichten, im Gegensatz zu herkömmlichen Superhelden, massive Probleme mit dem eigenen Selbstbewusstsein haben und ihren Weg in der Welt erst noch finden müssen. Da die angesprochenen Gedanken auch heute noch überaus aktuell sind, wurde es wirklich langsam Zeit, dass die "X-Men" auch den Weg in die Filmwelt schafften.

Wer jetzt allerdings ein Werk mit tiefgehendem Anspruch und ausgiebiger Erörterung ethischer Fragen erwartet, dürfte enttäuscht sein, denn mehr als das eigentlich selbstverständliche "seid tolerant zu denen, die nicht auf den ersten Blick dem jeweils aktuellen Standardmodell des Musterbürgers entsprechen", ist dabei nicht herausgekommen, was aber erstens für ein hochbudgetiertes Filmspektakel doch schon eine ganze Menge ist; und zweitens, wer einen Intensivkurs über ethische Grundnormen haben will, geht aufgrund der größeren Auswahl sowieso in die Buchhandlung oder die Uni, aber nicht ins Kino, beziehungsweise die Videothek.

Dafür bietet "X-Men" Unterhaltung auf einem Niveau, das durchaus über dem Durchschnitt angesiedelt ist. Garanten dafür bilden zum einen die Darsteller der beiden Kontrahenten, Patrick Stewart und Ian McKellen, beide zu den Besten ihres Fachs gehörend und vor allem beide auch Filmprofis, die auch in einem Film wie diesem, wo sie natürlich nicht in gleicher Weise gefordert sind, wie auf der Bühne in der Aufführung eines Klassikers, trotzdem ihr ganzes Können und Charisma aufbieten und das Zusehen zu einem wirklichen Vergnügen machen. Hinzu kommt, dass dem Regisseur Bryan Singer ein exzellentes Team von Kulissenbauern, Kostümschneidern und Effektspezialisten zur Verfügung stand, die seine Visionen optimal zur Geltung brachten, wobei gerade die Spezialeffekte ausgesprochen effektiv eingesetzt werden und nie überhand nehmen, was auch für die Actionszenen gilt, die in wohltuender Sparsamkeit eingesetzt werden, aber dadurch gerade besonders wirkungsvoll zur Geltung kommen, entsprechend dem Motto des Regisseurs, keinen Actionfilm zu drehen, sondern einen Film mit Action darin.

Von Nachteil ist lediglich, dass das X-Men-Universum einfach von zu vielen faszinierenden Figuren bewohnt ist, als dass alle eine angemessene, das heißt vor allem eine nicht nur oberflächliche Einführung bekommen könnten. Der Film versucht es trotzdem und erzählt daneben noch seine Geschichte, was letztendlich in beider Hinsicht nur mit Abstrichen gelingt. Was wirklich schade ist, insbesondere deshalb, weil hier tatsächlich einmal Charaktere mit einem großen Potential für eine Vertiefung auftreten. Es ist aus dieser Sicht bitter-ironisch, dass zum Beispiel ein Film wie "Independence Day" eine Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden hat, obwohl ihm eine Kürzung von ungefähr einer halben Stunde zur Verdichtung der Spannung wirklich gut getan hätte, während "X-Men" ein gutes Stück unter der inzwischen fast zum MindestStandard gewordenen zwei Stunden Marke bleibt.

Bild  

Die DVD hat einen ausgesprochen guten Videotransfer, bei dem anscheinend weder direkt bei der Abtastung des Filmmaterials noch bei der Komprimierung auf DVD Rauschfilter übermäßig eingesetzt wurden. Die Kompression ist ohne Fehler. Artfakte sucht man hier vergeblich. Die Bildschärfe ist ebenso gut, weist aber auch minimale Schärfeschwankungen und eine nicht ganz perfekte Detailtreue auf. Die kalte Farbgebung vieler Szenen ist durchaus gewünscht und gelungen realisiert. Die Komprimierung ist gut bis sehr gut, gleiches gilt für den Kontrastumfang. Das Master ist noch in gutem Zustand, was angesichts des noch jugendlichen Alters des Films auch nicht verwundert.

 

Ton   

Die Tonabmischung bietet eine erstklassige Klangbalance, gepaart mit sehr guter Effektpositionierung. Problemlos kann die Back Surround Matrix am Verstärker/Receiver aktivieren, ohne dass die genaue Ortbarkeit verloren geht. Der Raumeindruck jedenfalls ist mit Back Surround-Lautsprechereinsatz noch gewaltiger. Die Abmischung ist extrem kräftig, auch bei schon nachbarnfeindlichen hohen Lautstärkepegeln ist in den leisen Filmsequenzen kaum Rauschen zu vernehmen.

Der Basseinsatz begeistert mit der Paarung von ungeheuerer Kraft und hoher Präzision. Auch am anderen Ende des Frequenzspektrums beweist "X-Men" seine Klasse: Der Hochtonbereich ertönt detailliert und transparent, besonders hervorzuheben auch das große Frequenzspektrum der abgebildeten Surroundeffekte, die eine sehr weiträumiges Klanggefühl und einen differenzierten Aufbau aufweisen können.

 

Special Features  

Als besonderes Extra bringt auch die Code 2- DVD eine "Extended Branching"-Version des Films mit, in der auch in der Endversion des Films nicht verwendete Szenen präsentiert werden - und zwar nicht, wie sonst üblich, als Extra "Deleted Scenes", sondern im Film eingebettet. Bei "X-Men" taucht zusätzlich das "X-Men"-Logo während des Films auf, um anzuzeigen, dass nun eine "Additional Scene" zu sehen ist. Vor und nach der zusätzlichen Szenen ist jeweils eine kurze Pause, dies ist jedoch beabsichtigt und kein Fehler der DVD. Alternativ kann man auch die Deleted Scenes separat anschauen.  Die Code 2-DVD hat nicht das Logo der THX-Überarbeitung wie die Code 1-Variante. Daher fehlt auch das THX-OptiMode-Feature, mit dessen Hilfe das Equipment akustisch und visuelle eingestellt werden kann.

Die Verpackung der Code 2-DVD ist nicht identisch mit der der Code 1-DVD. Die DVD steckt in einem transparenten Amaray-Case und zusätzlich noch einmal in einem leicht schimmernden Schuber aus dünner Pappe in X-Logo-Form, der die halbe Höhe des Covers erreicht. Das sieht zwar recht apart aus, ist aber nicht ganz so elegant wie die schimmernde Papphülle der Code 1-DVD.

Verlängerte Version (inklusive 6 deleted oder cutted Scenes, wahlweise auch separat anzusehen)

X-Men Featurette

Interview mit Regisseur Bryan Singer/aufgeteilt in Antworten auf 5 Einzelfragen (u.a die Umsetzung der X-Men von Comicfiguren auf die Leinwand, die Beweggründe, den Film zu drehen)

Hugh Jackmans Screen Test

Art Gallery

2 Animierte Stoyboard-Sequenzen

3 Trailer, 1 Trailer zu "Titan AE", 3 TV-Spots, 1 Soundtrack Promotional Spot

Review von Carsten Rampacher & Tobias Wrany (Film)

07.03.2001